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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Stefanie
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


sehr gut

Der Einband des Buches fällt einem direkt ins Auge und macht einen neugierig auf mehr.
Und mit diesem “mehr” spart die Autorin Sophia Kimmig nicht.
Dieses Buch führt den Leser in eine andere Welt, welche ihm normalerweise verborgen bleibt.
Mit viel Liebe und Sachverstand beschreibt Sophia Kimmig in ihrem Sachbuch, welche Wesen außerhalb unseres normalen Tag-Nacht-Rhythmus existieren.
Mit kleinen Illustrationen und Fotos wird das Buch noch liebevoller gestaltet.
Auch wenn Sachbücher normalerweise nicht meine bevorzugte Wahl sind, was Lesestoff angeht, hat mich dieses Buch eines besseren belehrt.
Wer sich generell für Tiere und Natur interessiert, kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Zumal es einen Teil des Lebens beleuchtet, der sonst für uns im Dunkeln liegt. Vielleicht wird dadurch der ein oder andere auch zur Nachteule!

Bewertung vom 23.03.2023
Morgen und für immer
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

Durch das schlichte Cover fällt einem das Buch gar nicht so ins Auge, doch wenn man es gelesen hat, weiß man auch warum es gerade so gewählt wurde.
Gerade durch dieses einfache und unauffällige Cover war ich am Anfang skeptisch, ob das Buch mich überzeugen kann - ja es konnte mich überzeugen. Der Debütroman von Ermal Meta hat mich gar nicht mehr losgelassen, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Von der ersten Seite an war ich in der Welt des kleinen albanischen Jungen Kajan und war sein Wegbegleiter durch den zweiten Weltkrieg über den Kalten Krieg bis hin zum Zusammenbruch der Sowjetunion. Bin mit im erwachsen geworden, habe mit ihm gelacht, getrauert und geliebt.
Diese Geschichte könnte sich in Teilen so oder so ähnlich zur der Zeit des Kalten Krieges tatsächlich so zugetragen haben.
Ein tolles Buch, welches ich weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 27.02.2023
Kollektorgang
Blum, David

Kollektorgang


sehr gut

Sommerferien im Jahr 1994. Der Teenager Mario lebt in einer Plattenbausiedlung vor den Toren Berlins. Die Tristesse dieser Umgebung und die sich daraus ergeben Gesetzte führen am Ende dazu, dass er nicht einmal 14 Jahre alt wird.
Mario führt uns durch dieses Buch und erzählt uns seine Geschichte und wie es dazu kam, dass er die Welt der Lebenden so früh verlassen musste.
Der Autor beschreibt eindrücklich, wie es in diesem kleinen Kosmos zugeht und welche ungeschriebenen Gesetze es dort gibt.
Diese Geschichte spielt zwar im Jahr 1994, könnte sich aber heute noch genauso zutragen.

Das Cover hat mich dazu gebracht dieses Buch zu lesen und ich hatte mich sehr darauf gefreut. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Auch wenn sich das Buch zügig lesen lässt, habe ich mich mit dem Schreibstil etwas schwer getan. Es fiel mir auch schwer einen Zugang zur Hauptfigur zu finden.

Nichtsdestotrotz spiegelt die Geschichte eine Realität wieder, die wir auch noch heute so vorfinden.

Bewertung vom 19.02.2023
Anti-Girlboss
Shehadeh, Nadia

Anti-Girlboss


ausgezeichnet

„Chillen ist politisch“ so ein Zitat aus dem Buch, welches dieses perfekt zusammenfasst.
Die Autorin beschreibt in ihrem Buch, wie sie als Frau von der Gesellschaft und dem familiären Umfeld typisch weiblich geprägt wurde und welchen weg sie zu gehen hat. Schule, Studium, Karriere, Familie, Haus & Hund. Doch nach einem Studium inkl. zahlreicher Nebenjobs, um über die Runden zu kommen, ändert sich die Sichtweise. Sie beschreibt, dass es gar nicht schlimm ist den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden und man sich auch nicht dafür schämen muss, wenn die einzigen Hobbies aus Chillen und Serien streamen bestehen. Und das gerade der weibliche Teil der Bevölkerung sich einmal entspannt zurücklehnen soll.
Nicht nur das knallig pinke Cover mit der dicken „faulen“ Katze darauf überzeugen, sondern auch der witzige und kritische Inhalt des Buches, welcher dem/der ein oder anderen Leser/in aus der Seele sprechen wird.
Für mich trifft der Großteil in jedem Fall zu und auch ich werde mich mehr der Entspannung statt dem Kapitalismus hingeben.

Bewertung vom 12.02.2023
Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
Blum, Isaac

Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen


sehr gut

Hoodie Rosen ein jüdisch-orthodoxer Teenager, der mit seiner Gemeinschaft in eine neue Gemeinde gezogen ist. Dort versucht er nach den Regeln seiner Religion zu leben und diese in der jüdischen Schule zu lernen. Eines Tages trifft er das nicht jüdische Mädchen Anna-Marie, welches seine Welt, wie sie war auf den Kopf stellt. Er beginnt die Regeln seines Glaubens zu hinterfragen und ist zutiefst verstört welchen Hass die nicht jüdischen Bewohner der Stadt, seiner Gemeinschaft entgegenbringen.

Der Debüt-Roman von Isaac Blum beschäftigt sich mit einem Thema, welches leider immer noch sehr aktuell ist. Er erzählt auf eine anschauliche und teilweise humoristische Art und Weise wie eine jüdisch-orthodoxe Gemeinde mit einer nicht jüdischen versucht in einer Co-Existenz zu Leben. Durch die teils detaillierte Beschreibung des jüdisch-orthodoxen Glaubens kann man sich ein sehr gutes Bild von diesem machen und damit sehr gut in die Geschichte reinfinden. Seinen Hauptcharakter hat der Autor mit viel Witz und Sarkasmus ausgestattet, was dem Leser noch besser in die Geschichte abtauchen und die Figur ans Herz wachsen lässt. Auch die Ich-Perspektive, welche vom Autor gewählt wurde, lässt den Lesenden viel mehr am Leben dieser Gemeinschaft teil haben.
Das liebevoll gestallte Cover springt einen sofort ins Auge und lässt einen nur erahnen, welch bewegende Geschichte dahintersteckt.

Ich finde es einen rundum gelungenen Roman und kann diesen nur wärmsten weiterempfehlen.

Bewertung vom 12.02.2023
Vor uns die Dämmerung
Celeste, B.

Vor uns die Dämmerung


ausgezeichnet

Ein emotionaler Roman, der ans Herz geht.

Emery eine 19-jährige junge Frau leidet an einer unheilbaren Krankheit. Die Schmerzen lassen sie manchmal tagelang nicht aus dem Bett kommen, weshalb sie auch das letzte Schuljahr an der Highschool wiederholen muss. Dieses möchte sie bei Ihrem Vater verbringen und zieht zu ihm.
Trotz ihrer Krankheit bemüht sie sich, um ein für sie, normales Teenagerleben. Ihr Stiefbruder hilft ihr auf seine eigene Art und Weise dabei und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den “Geschwistern”. Doch die Krankheit wird immer schlimmer.

Die Autorin hat mit diesem Roman eine unglaublich emotionale Geschichte geschrieben, welche den Leser im Herzen berührt. Ich selber habe beim Lesen die ein oder andere Träne vergossen.
Das Cover ist wunderschön gestaltet mit seinen Rosa- und Lilatönen, welche vielleicht das Morgen- oder Abendrot darstellen soll. Die Bedeutung der Tür in der Mitte des Covers erklärt sich, wenn man das Buch bis zum Ende gelesen hat. Und ein super Hightlight an dem Cover ist, dass es im Dunkeln leuchtet.

Ich kann diesen Roman wärmstens empfehlen, möchte aber darauf hinweisen, dass Personen, welche sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden oder Angehörige/Freunde haben, welche unter unheilbaren Krankheiten leiden, diesen Roman besser nicht zur Hand nehmen sollten.