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Benutzername: 
sunmachinery
Wohnort: 
Hessen

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Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2012
Svartir Sandar
Solstafir

Svartir Sandar


ausgezeichnet

Man wird doch immer wieder überrascht. Svartir Sandar ist bereits das vierte Album des Vierers aus Island , und ich muss gestehen, dass Sólstafir bisher völlig an mir vorbeigegangen sind; was mir nach dem ersten Durchlauf des Albums völlig unverständlich war. Svartir Sandar ist groß. Verdammt groß, und von einer nahezu beängstigenden Eigenständigkeit. Bereits der elfeinhalbminütige Opener Ljós í Stormi macht klar, dass Sólstafir sich einen Dreck um gängige Konventionen scheren und nimmt den geneigten Hörer mit auf eine unbeschreibliche Reise in die Tiefe der Seele, getragen von einer emotionalen Stimme, die zwischen hypnotischem Sprechgesang und schmerzerfüllten Schreien so ziemlich jede Emotion durchschreitet, zu der ein Mensch fähig ist. Eine gewaltige Tour de Force aus sich auftürmenden Gitarrenwänden, die immer wieder in sich zusammenfallen, nur um im nächsten Moment wieder brachial dem Hörer ins Gesicht zu schlagen. Vergleiche mit anderen Bands? Fehlanzeige. Her und da blitzen Referenzen an Fields Of The Nephilim zu Elizium-Zeiten auf, Anathema-Anleihen sind zu hören, und auch Gentle Giant, Ihsahn sowie Celtic Frost lassen grüßen. Aber jeder Versuch, Sólstafir zu kategorisieren, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt; viel zu geschickt verweben die Musiker ihre Einflüsse mit dem Gesamtsound und schaffen es nahezu mühelos, völlig gegensätzliche Stile zu verschmelzen; der Song Fjara bietet eine traumhafte Seelenreise, Þín Orð ist ein bösartig stampfender Bastard, Melrakkablús ein psychedelischer Trip zur Hölle und zurück, und Djákninn verwandelt sich von 70er Jahre Psychedelic Rock in eine staubige Stoner Rock Abgehnummer. Grandios! Ach ja, wer sich über Album- und Songtitel wundert: Sólstafir singen isländisch. Egal, man muß die Texte nicht verstehen. Die Musik spricht für sich. Sicher ist das ganze nicht leicht zu verdauen, und zum mal so nebenbei hören taugt Svartir Sandar überhaupt nicht – man muss sich einlassen auf die Musik und viel Zeit mitbringen; was bei der heutigen Schnelllebigkeit bei weitem nicht jedermanns Sache ist. Bestimmt gibt es viele Leute, die mit der Band überhaupt nix anfangen können; denen die Musik zu konzeptlos und der Gesang zu dissonant ist. Macht nichts. Sólstafir haben sich für einen steinigen und unbequemen, dafür aber umso malerischeren Weg entschieden. Diese Band wird nie große Hallen füllen oder die Titelseiten der einschlägigen Musikmagazine zieren. Und wisst ihr was? Das ist auch gut so. Sie haben sich ihre eigene Nische im Musikbusiness geschaffen, die sie voll und ganz ausfüllen und in der es so unendlich viel zu entdecken gibt. Herzlich willkommen in der Welt von Sólstafir.

Bewertung vom 07.05.2010
Fresko (Spiel)

Fresko (Spiel)


ausgezeichnet

Ein absolutes Hammerspiel, das Erstlingswerk des Autorenduos Ruskowski/Süßelbeck! Detailverliebt und stimmungsvoll illustriert kombiniert Fresko bekannte Spielmechanismen und neue Ideen zu einem spannenden Spiel mit unverbrauchtem Spielthema. Trotz einer gewissen Komplexität ist Fresko schnell erklärt und leicht zu lernen, was besonders die Famillienspieler ansprechen dürfte. Gelegenheitsspieler können "mal so vor sich hinspielen" und schauen, was passiert, und für passionierte Vielspieler bietet Fresko genügend Spieltiefe, kleine Gemeinheiten und taktische Kniffeleien, um problemlos neben den Klassikern der Strategie- und Taktikspiele zu bestehen. Dabei macht es für jeden Spielertyp und in jeder Besetzung einen Heidenspaß, auch die Spieldauer ist nicht zu lange, was zu einer sofortigen Revancherunde einlädt. Positiv zu erwähnen ist auch, daß bereits drei Erweiterungsmodule enthalten sind, welche den Spielreiz für für Vielspieler nochmals erhöhen. Alles in allem eine ganz klare Kaufempfehlung - ich bin sicher, daß Fresko auf der Nominierungsliste für das Spiel des Jahres 2010 landen wird.

21 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.