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Benutzername: 
Hilde
Wohnort: 
Hildesheim

Bewertungen

Insgesamt 93 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2022
Pipi, Popel, Pups und Kacka
Dalheim, Pauline

Pipi, Popel, Pups und Kacka


ausgezeichnet

Lustig und lehrreich!
Schon der Titel „Pipi, Popel, Pups und Kacka“ verspricht, dass dieses Buch beim Namen nennt, was sonst oft tabuisiert wird. Und das ist gut so! Dank niedlicher Bilder mit allerlei lustigen Gestalten wird alles anschaulich visualisiert: vom Spucke-See über die unterschiedlichen Kotberge verschiedener Säugetiere bis zu Hustenschleim und Wundheilung. Auch der Unterschied zwischen Bakterien, Pilzen und Viren wird erklärt, die Immunabwehr des Körpers mit den Verteidigern einer alten Burg verglichen und so schließlich sogar die Wirkungsweise von Impfungen veranschaulicht. Doktor Ekel, ein niedliches grünes dreiäugiges Monsterchen, gibt gleich noch ein paar gute Verhaltensregeln für den Alltag mit dazu!
Das Buch trifft genau den richtigen Ton für Kindergarten- und Grundschulkinder und garantiert eine lustige und lehrreiche Lektüre!

Bewertung vom 03.08.2022
Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21
Silva, Daniel

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21


sehr gut

Polit-Thriller in Zeiten des neu erwachenden Ost-West-Konflikts
London 2021: Wiktor Orlow, ehemals reichster Mann Russlands, wird tot aufgefunden: Er wurde Opfer eines Anschlags mit dem Nervengift Nowitschok. Gabriel Allen, Leiter des israelischen Geheimdienstes, trifft bei seinen Nachforschungen auf die Spuren einer russischen Untergrundorganisation und eines weitverzweigten Netzes von Geldwäsche, Korruption und Manipulation.
Das Szenario, das Daniel Silva hier entwirft, ist erschreckend nah an der Realität und nimmt auch aktuelle Geschehnisse auf: Von der Corona-Pandemie bis zu Verschwörungstheorien und der Stürmung des Kapitols finden viele Schlagzeilen der zurückliegenden Jahre Eingang in diesen Thriller. Auch die Schilderung der internationalen Verbindungen im Dienst der Geldwäsche zur Finanzierung terroristischer Organisationen zur Unterwanderung demokratischer Meinungsbildung lassen beim Lesen die Grenzen zwischen spannender Unterhaltung und politischem Weckruf manchmal verschwimmen.
Das macht diesen Thriller so spannend und anspruchsvoll, zugleich aber auch gelegentlich etwas verwirrend. Die Vielzahl von Schauplätzen weltweit und eine große Anzahl beteiligter Personen und Institutionen sind faszinierend, zugleich aber auch oft unübersichtlich. Ich musste des öfteren zurückblättern, um einzelne Handlungsstränge nochmal zu rekonstruieren oder die Bedeutung mancher Figuren zu rekapitulieren.
Unbefriedigend fand ich die immer wieder auftauchenden musikalischen Themen, bei denen ich aber keine Analogie zum Geschehen entdecken konnte: Weder spiegelte die Dreiteilung des Romans in Moderato, Menuett und Trio sowie Adagio cantabile die Entwicklung der Geschehnisse wider, noch konnte ich zwischen den reichlich zitierten Cello-Stücken und den Ereignissen einen Zusammenhang erkennen. Schade, denn dieses Konzept hätte seinen Reiz gehabt.
So komme ich zu dem Ergebnis, dass hier ein sehr guter, solide konstruierter Thriller für unterhaltsame Stunden sorgt: leider nicht mehr, aber auch auf keinen Fall weniger!

Bewertung vom 08.07.2022
Dieser Beitrag wurde entfernt
Bervoets, Hanna

Dieser Beitrag wurde entfernt


gut

Unglücklicher Themen-Mix
In diesem Roman erzählt die junge Kayleigh in Briefen an einen Rechtsanwalt von ihrer Zeit als Content-Moderatorin bei Hexa, einem Sub-Unternehmen zur Kontrolle der Beiträge auf einer sozialen Plattform. Sowohl die prekären Arbeitsbedingungen als auch die schockierenden Fotos und Videos sind Themen ihres Erfahrungsberichtes. Zu Beginn ihrer Tätigkeit gelang es ihr noch, eine emotionale Distanz aufrecht zu erhalten, doch mit der Zeit wurde dies immer schwieriger…
Der Titel „dieser Beitrag wurde entfernt“ springt in medias res: Die Problematik der nur notdürftig gefilterten Inhalte in den sozialen Medien sowie der Fragen nach der Verbreitung und unreflektierten Weitergabe abstruser Verschwörungstheorien und der Befriedigung von sexuellen Voyeurismus und Anomalien hat mich nach Lektüre der ersten Seiten dazu bewegt, dieses Buch zu lesen.
Doch ich wurde bald enttäuscht, weil die persönlichen Probleme der Protagonistin mit ihren zurückliegenden und neu aufflammenden problematischen Liebesbeziehungen ein immer größeres Gewicht bekamen und die erwartete Thematik an den Rand drängte. Diese Mischung individueller psychischer und arbeitsbedingter Probleme fand ich verwirrend und ermüdend.
Schade, da hat mich der Titel des Romans wohl in die Irre geführt.

Bewertung vom 08.07.2022
Wo ist bloß...? Mein Baustellen-Buch zum Sachen suchen
Orso, Kathrin Lena

Wo ist bloß...? Mein Baustellen-Buch zum Sachen suchen


ausgezeichnet

Faszination Baustelle
Schon unsere Kinder haben Wimmelbücher geliebt und konnten sich mit den großformatigen Klassikern von Ali Mitgutsch stundenlang beschäftigen. Diese neue Reihe aus dem Ravensburger Verlag ist eine herrliche Ergänzung und lädt die Kleinen ab 18 Monaten zum Anschauen und Mitsuchen ein!
Auf liebevoll und kindgerecht gestalteten Bildern gibt es so viel zu entdecken und auch etwas zu schmunzeln, wenn sich etwa der Spielzeugelefant eine Pylone als Hut aufsetzt.
Dank kleiner Drehscheiben, die immer einzelne Dinge im Sichtfenster erscheinen lassen, gibt es zudem konkrete Suchaufgaben zu bewältigen! Außerdem lässt sich die kleine freche Maus auf jedem Bild finden.
Die kleinen gereimten Zeilen erzählen den Kindern von Leon dem sympathischen Bauarbeiter, welchem sie natürlich gerne helfen, alle Dinge wieder zu finden. Zum Abschluss der Geschichte kommt dieser nach Hause, um mit seinen eigenen Kindern Baustelle zu spielen: schön, wie sich hier der erzählerische Bogen schließt! Ich kann dieses rundum gelungene Büchlein nur empfehlen!

Bewertung vom 08.07.2022
Mein Kompass durch die Wechseljahre
Fischer, Heide

Mein Kompass durch die Wechseljahre


ausgezeichnet

Den eigenen Weg finden
Dieses Buch ist ein wertvoller und hilfreicher Begleiter durch die Wechseljahre. Die Autorin Heide Fischer ist sowohl Gynäkologin klassischer Schule als auch Naturheilkundlerin, und diese doppelte Qualifikation ermöglicht ihr eine umfassende und gut abwägende Betrachtung aller Themen.
Nach einen Basiskapitel über die hormonellen Funktionszusammenhänge im weiblichen Körper stellt sie gut geordnet physische, psychische und mentale Aspekte der Jahre des hormonellen Umbruchs vor, so dass die Leserin dem logischen Ablauf folgen oder auch gemäß ihren persönlichen Interessen nur in einzelne Kapitel einsteigen kann.
Der Autorin gelingt es, ihren Leserinnen den Eindruck zu vermitteln, dass die Phase der Wechseljahre kein Problem, sondern eine ganz natürliche Entwicklung mit eigenen Qualitäten ist, die frau annehmen und nach eigenem Ermessen gestalten kann. „Den eigenen Weg finden“ ist nicht nur der Untertitel, sondern das durchgehende Motto des Buches: Ich fühle mich als mündige Patientin ernst genommen und erhalte Informationen und Angebote, die ich brauche, um selbst zu entscheiden! So wird weder die klassische Medizin mit ihren Hormonersatztherapien verteufelt noch die Naturheilkunde belächelt, sondern es werden alle Alternativen vorgestellt und ihre Vor- und Nachteile bzw ihre Eignung in verschiedenen Situationen erläutert.
Bisher das Beste und Umfassendste, was ich zu dem Thema gelesen habe! Danke!

Bewertung vom 08.07.2022
Das U-Boot
Leister, Hans

Das U-Boot


gut

Nicht überzeugend!
Hans Leister hat für seinen Roman „Das U-Boot“ ein Szenario entwickelt, das Hochspannung verspricht: Während der Patrouille eines israelischen U-Bootes mit einer weiblichen Besatzung ereignet sich an Land eine Katastrophe, deren gewaltiger Umfang sich der Mannschaft erst langsam erschließt, und die eine Rückkehr unmöglich macht. Diese klaustrophobische Odyssee durch eine Welt, in der nichts mehr so ist, wie es war, fesselt den Leser an das Buch, obwohl er schon auf den ersten Seiten erfährt, dass die Protagonistin Lea dieses Inferno überleben wird.
Aber leider wird die hohe Erwartung über die Stunden der Lektüre enttäuscht:
Doch zunächst kurz zum Äußeren des Buches: Das Buch ist ein Hingucker mit schwarzem Schnitt und allseits aufgedrucktem weißen Schriftzug. Leider riecht es aber so unangenehm chemisch, dass ich es erst zwei Tage zum Lüften auf die Terrasse legen musste und mir anfangs nach jeder Lektüre die Hände gewaschen habe.
Inhaltlich fällt zunächst die ungewöhnliche Erzählstruktur auf. Kapitelweise wechselt die Perspektive zwischen den beiden Protagonisten, wobei der Part von Lea in der Ich-Form erzählt wird und jener von Tarik in der dritten Person. Selbst als die beiden durch das Schicksal aufeinandertreffen, werden die Erzählstränge nicht miteinander verwoben, sondern getrennt fortgeführt, was zu einer verwirrenden Dopplung der Darstellung der Geschehnisse führt.
Die anfänglichen Ausführungen zur Situation in Israel und dem Gaza-Streifen sind für einen Thriller ungewöhnlich umfangreich und bremsen auf den ersten 150 Seiten die Spannung. Doch hier vermutet der geneigte Leser noch, die politische Perspektive könnte später eine Rolle spielen. Im mittleren Teil, der die eigentliche U-Boot-Fahrt schildert, nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf, und steigert die Neugier beim Leser, was wohl die Ursache der Ereignisse gewesen sein möge. Leider wird dies nicht zufriedenstellend beantwortet und die genannten Erwartungen zu politischen Implikationen werden enttäuscht. Der Epilog verrennt sich in ein apokalyptisches Szenario, mit einer nach einem Geschmack sehr erzwungen wirkenden Kolonialismus-Kritik, die durch die einfache Umkehrung der ethnischen Vorzeichen schon wieder absehbar ist.
Schade. Ich hatte ganz andere Erwartungen an eine schlüssigere Geschichte!

Bewertung vom 08.07.2022
Warum Ziele Quatsch sind - und wie wir sie trotzdem erreichen
Frädrich, Stefan

Warum Ziele Quatsch sind - und wie wir sie trotzdem erreichen


gut

Alter Wein in neuen Schläuchen!
Die Botschaft des Buches ist schnell zusammengefasst: Verliere Dich nicht im Aktivismus der ‚smarten‘ Zielarbeit, sondern behalte stets das große Ganze im Blick: Stefan Frädrich nennt es die ‚innere Ausrichtung‘! Dieses Konzept beinhaltet, dass ich reflektiere, ob mein Lebensplan meinen eigenen Werten und meiner Persönlichkeit entspricht bzw. der Frage standhält: „Wofür bist Du gemeint?“ (S. 166) Außerdem ist es ratsam, für neue Optionen offen zu bleiben statt starr an dem Plan festzuhalten. Dies ist alles nicht umwälzend neu, und ich frage mich, ob hier nicht alte Lebensweisheiten auf vielen Seiten, mithilfe gefälliger Wort-Neuschöpfungen und auch nicht ganz uneitler Darstellung eigener Coaching-Tätigkeit aufgebläht werden.
Wer sich schon etwas mit dem Thema beschäftigt hat, dem sind auch die Maslowsche Bedürfnispyramide (aus den 40ern), Paul Meyers Tool des Lebensrades (aus den 60ern) und Mihály Csíkszentmíhályis Flow Theorie (aus den 70ern) nicht neu. Wer bisher nur in der Matrix effizienzsteigernder Zielarbeit gefangen war, mag hier neues für sich finden können. Doch ich habe ‚Ziele‘ schon immer umfassender definiert und regelmäßig kritisch reflektiert. Daher bleibt für mich als Resümee für dieses Buch das (ebenfalls alt bekannte) Bibel-Zitat: alter Wein in neuen Schläuchen! (Mt 9,17) Schade!

Bewertung vom 21.05.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


sehr gut

Unterhaltsam und spannend
In seinem Thriller ‚Schmelzpunkt‘ gelingt es Wolf Harlander, die Arktis zum Schauplatz eines spannenden Kampfes um das Überleben jedes einzelnen und der ganzen Menschheit zu machen: Angesichts auffallend hoher Temperaturen und erschreckend vieler verendeter Fische schlägt der junge Inuk Nanoq Egede Alarm, und die engagierte deutsche Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan forscht nach. Als sich die Hinweise auf eine Umweltkatastrophe verdichten, brechen auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND auf, um den Machenschaften einflussreicher globaler Mächte auf den Grund zu gehen.
Der Roman ist so spannend, dass sich der Leser auf jede Chance freut, das Buch wieder in die Hand nehmen zu können. Die kurzen Kapitel erleichtern das alltagstaugliche Lesen auch in kleineren Zeitfenstern. Die vier Protagonisten sind dem Leser bald vertraut und verkörpern die verschiedenen Aspekte bei der Aufklärung der Geschehnisse: Der junge Inuk, der nach Jahren der Schulbildung in Dänemark nicht nur die alten Traditionen seines Volkes kennt, die Biologin, deren Herz für die bedrohte Natur schlägt, und die beiden Geheimdienstler, die trotz einiger Erfahrung noch oft genug von den Verstrickungen globaler Machtinteressen überrascht werden.
Dieses Konzept ermöglicht die leichte Lektüre und den Überblick über die zahlreichen Handlungsstränge, birgt meines Erachtens aber auch die Gefahr der Unglaubwürdigkeit: Stets sind es diese vier Helden, die ausrücken, die Welt zu retten. Internationale Geheimdienste tauchen immer nur kurz als Deus ex machina auf, um zu helfen, tauchen aber genauso schnell wieder unter, und im Zweifelsfall sind die vier ganz auf sich allein gestellt. Anfangs folgt dies dem glaubwürdigen Narrativ, die geheime Aktion würde in dieser dünn besiedelten Gegend sonst sofort Aufsehen erregen, mit wachsendem Ausmaß der Probleme und Gefährdungen wird dies aber doch unglaubwürdig und erinnert mich an den Unbesiegbarkeitsmythos a la James Bond. Unter dem Strich fühlte ich mich aber gut und spannend unterhalten!

Bewertung vom 21.05.2022
Das rätselhafte Universum
Bohnet, Ilja;Naumann, Thomas

Das rätselhafte Universum


sehr gut

Dass ich erkenne, was die Welt...
"Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält", hätte ich mich wohl auch besser der Magie ergeben, denn dieses Buch überfordert mich mit meinen Schulkenntnissen in Physik doch ganz beträchtlich.
Mein Mann als Ingenieur hat auch nicht alles in ganzer Tiefe verstanden, aber immerhin einen Eindruck gewonnen, welche Erkenntnisse dieses Buch für den interessierten (und vorgebildeten) Leser bereithält. Er fand insbesondere die historische Perspektive interessant, welche Welträtsel es in der Geschichte gab und bis heute gibt, und welche Hypothesen schon aufgestellt wurden, lange bevor sie durch Experimente bewiesen werden konnten. Auch die Schönheit als Kriterium der Theoriebildung war ein interessanter neuer Ansatz.
Der Text ist zum Glück nicht mit Formeln und Diagrammen überfrachtet, aber trotzdem schwer zu verstehen, wenn er die neuesten Forschungen der Kernforschungsinstitute wiedergibt. Hier wäre es hilfreich, das Niveau doch etwas weiter herunterzubrechen, dass es für den interessierten Laien verständlich wird. Denn gerade das letzte Kapitel über die Zukunft des Universum ist wirklich spannend!

Zusammenfassend kann ich das Buch als ersten Einstieg in das Thema nur bedingt empfehlen, für den sehr interessierten (und entsprechend vorgebildeten) Leser birgt es aber viele Schätze der wissenschaftlichen Erkenntnis.

Bewertung vom 21.05.2022
Tiefes, dunkles Blau
Kobler, Seraina

Tiefes, dunkles Blau


sehr gut

Poetischer Krimi
Rosa Zambrano, Seepolizistin in Zürich, ist eine warmherzige Ermittlerin, sensibel und mit allen Sinnen genießend. Sie liebt ihre Heimatstadt, ihren kleinen Garten und das was sie aus der Ernte in der Küche zaubern kann. Der gesamte Krimi ist von dieser Lebenskunst geprägt: Während andere Krimis zu immer größerem Lesetempo antreiben, weil die Spannung sonst unerträglich wird, lebt dieser von den Beschreibungen der Stadt, des Sees und der Menschen. Ich möchte fast sagen, dass er trotz der Ereignisse eine Wohlfühlatmosphäre schafft, so dass man am liebsten gar nicht aufhören möchte zu lesen, sondern lieber noch länger verweilen.
Diese Muße beim Lesen habe ich noch nie bei einem Krimi empfunden, und zugleich fordert der Roman auch das bedächtige und genaue Lesen, denn wichtige Ereignisse werden nur in wenigen Worten, in vorsichtigen Beschreibungen angedeutet. Man könnte leicht etwas versäumen.
Selten habe ich auch eine so ästhetische Beschreibung eines Mordes gelesen: „Das Letzte, was Moritz Jansen hörte, war der Rhythmus seines Herzens, wie eine ferne Vibration, die langsam verebbte.“
Wer den Thrill mit viel Blut, Tod und Gewalt sucht, wird hier nicht fündig werden. Doch wer erleben möchte, wie sich zwischen den Schönheiten einer Stadt das Verbrechen versteckt, und aktuelle Fragen nach den moralischen Grenzen der modernen Genetik nach Antwort und gesetzlicher Regelung verlangen, der sollte nach diesem Buch greifen.
Nach meinem Geschmack hätten allerdings die familiären Geschichten der ermittelnden Beamtin etwas wenig intensiv (und streckenweise etwas verwirrend) beleuchtet werden müssen. Stattdessen hätten mich tiefere Einblicke in die Genforschung und ihre moralischen Implikationen sowie in die Härten des modernen Wissenschaftsbetriebs mehr interessiert. Aber das mag an meiner Vorliebe für Wissenschaftsthriller liegen.