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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Vanessa W.
Wohnort: 
Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2023
Kater Chaos - Au Backe, ein Hamster!
Reider, Katja

Kater Chaos - Au Backe, ein Hamster!


ausgezeichnet

Kater Pommes, auch liebevoll Kater Chaos genannt, war bisher der Star in seiner Familie, die aus Vater, Mutter und den beiden Kindern Jonah und Pauline besteht - und das gefiel ihm ausgesprochen gut! Doch eines Tages droht sich dies zu ändern, denn Pauline möchte -und bekommt- tatsächlich einen Hamster! Kater Chaos befürchtet, dass er ab sofort nur noch die zweite Geige spielen könnte. Doch es stellt sich bald heraus, dass dieser Hamster und das Leben mit ihm ganz anders als erwartet sind, und dass dieser Hamster keine Bedrohung, sondern vielmehr eine Bereicherung ist!

"Kater Chaos - Au Backe, ein Hamster!" ist eine tolle, überaus kurzweilige Geschichte, die aus Sicht dieses Katers erzählt wird. Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Für jüngere Kinder ist sie perfekt zum Vorlesen, Grundschulkinder ab ca. 8 Jahren können sie auch selbst lesen. Die Kapitel weisen auch immer eine kindgerechte Länge auf. Letztlich ist es aber wirklich eine Geschichte für die ganze Familie.

Themen werden kindgerecht präsentiert, und die Geschichte zeichnet sich vor allem auch durch ihren Humor aus.

Es gibt durchgehend und zahlreiche, auch ganz- oder doppelseitige Illustrationen, die stets perfekt zur Geschichte passen, wunderschön und farbenfroh sind und sich durch sehr viel Liebe zum Detail auszeichnen. Durch diese wundervollen Illustrationen wird die Geschichte noch kurzweiliger und unterhaltsamer. Längen sucht man hier wirklich vergebens.

Das Buch eignet sich gleichermaßen für Mädchen und Jungen und ist vor allem für Kinder, die Katzen und/oder Hamster lieben, perfekt. -Aber letztlich werden Jung und Alt Freude an und mit dieser Geschichte haben!

Bewertung vom 19.10.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Vor ein paar Jahren habe ich "Das Geheimnis von Shadowbrook" gelesen - und dieses Buch wirklich geliebt. Daher war ich sehr gespannt auf den neuen Roman aus der Feder von Susan Fletcher.
Obwohl diese Romane völlig unterschiedlich sind, konnte mich auch "Florence Butterfield und die Nachtschwalbe" fesseln, begeistern und berühren. Auch diesen Roman habe ich geliebt und so gerne gelesen!
Während "Das Geheimnis von Shadowbrook" im Jahre 1914 auf einem herrschaftlichen Landsitz in Südengland spielt, auf dem es spuken soll, befinden wir uns bei "Florence Butterfield und die Nachtschwalbe" in der Gegenwart.
Ein altes Herrenhaus und Atmosphäre, wenn auch natürlich abgeschwächter als in "Das Geheimnis von Shadowbrook", gibt es zwar auch hier - doch vorliegend befindet sich in diesem Herrenhaus eine Seniorenresidenz.
Im Mittelpunkt des Romans steht vor allem die siebenundachtzigjährige Florence Butterfield, die in der Seniorenresidenz Babbington Hall wohnt. Es geht beschaulich zu - bis die Leiterin der Residenz, Renata Green, in der Mittsommernacht aus dem Fenster fällt. Alle sagen, dass es ein Suizid gewesen sei - doch Florence glaubt nicht daran, da Renata glücklich wirkte und Florence noch Stunden vor ihrem Tod sagte, dass sie frisch und glücklich verliebt sei und eine Reise nach Paris plane.
Auch der ehemalige Lateinlehrer Stanhope glaubt nicht daran, dass Renata ihrem Leben ein Ende setzen wollte; und so beginnen die beiden, auf eigene Faust zu ermitteln ...

Was sich wie ein Kriminalroman anhörte, erwies sich schnell als so viel mehr!
Zwar stehen natürlich auch dieser Fall, die Ermittlungen, die Auflösung im Mittelpunkt des Werkes.
Es geht nicht blutrünstig zu und es geht auch nicht Schlag auf Schlag, sondern die Ermittlungen geschehen so, wie man es aus dem cosy crime-Genre kennt. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da ich genau das liebe.
Die Auflösung des Falles ist nicht vorhersehbar, man kann also bis zum Schluss Florences und Stanhopes Ermittlungen folgen und selbst miträtseln.
Die Auflösung ist logisch, umfassend und gut. Es bleiben in dieser Hinsicht keine Wünsche offen und der Leser bleibt auch nicht unbefriedigt zurück - im Gegenteil.

Neben diesem Fall steht auch die Hauptfigur Florence im Mittelpunkt des Romans; ihr Leben wird beleuchtet. Wir lernen sie wirklich kennen und erfahren, wie ihr Leben verlief, was sie erlebt hat, was sie geprägt hat. Auch dies gefiel mir gut, da Florence ein sehr interessantes und bewegtes Leben hatte.

Manche Figuren bleiben natürlich eher blass und im Hintergrund, doch das stört überhaupt nicht, da es sich hierbei um bloße Nebenfiguren handelt.
Die wirklich entscheidenden Figuren sind Susan Fletcher sehr gut gelugen; insbesondere Florence und Stanhope schließt man sehr ins Herz; sie sind wirklich bezaubernd!
Auch Susan Fletchers Stil und Sprache sind großartig; allein schon in dieser Hinsicht ist dieses Buch ein wahrer Genuss!
Sprachlich hervorragend und von besonderer Schönheit, atmosphärisch und bildhaft ist dieser Roman. Auch deshalb habe ich diesen Roman als sehr intensiv wahrgenommen. Ich hatte das Gefühl, wirklich in Babbington Hall zu leben, mich direkt neben Florence und Stanhope zu befinden; alles hautnah mitzuerleben.

Spannung, Gemütlichkeit, Atmosphäre, schöne und auch traurige Momente, Glück und ernste Themen halten sich hier perfekt die Waage.
Das Ende ist nicht rosarot, aber doch versöhnlich.
Für mich ist es trotz der Thematik eine Art Wohlfühlroman. Und ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und der mich sehr berührt hat.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.10.2023
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


gut

"Schloss aus Glas" habe ich vor vielen Jahren gelesen und geliebt; daher war ich sehr gespannt auf "Vom Himmel die Sterne".
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sallie Kincaid, die Tochter des Dukes, des mächtigsten Mannes in der Gegend. Die Stiefmutter sorgt dafür, dass die kleine Sallie weit entfernt aufwachsen muss.
Nochmal wird sie nicht nachgeben, das hat Sallie sich geschworen - und so kehrt sie nach dem Tod des Dukes zurück, um der Mittelpunkt der Familie zu werden und sich in dieser harten und von Männern dominierten Welt durchzusetzen ...
Der Klappentext klang vielversprechend.
Geschrieben und erzählt ist dieser Roman wirklich großartig; die Lektüre ist in dieser Hinscht ein wahrer Genuss. Auch Zitate, die einen nachdenklich stimmen und/oder wirklich beeindrucken, findet man (wenngleich diese ruhig hätten noch zahlreicher sein können).
Es gibt viele Figuren in dieser Geschichte, und allzu viele bleiben dem Leser einfach fremd und distanziert. Zu kaum einer Figur kann man wirklich eine Bindung aufbauen. Nicht mal bei der Hauptfigur war dies der Fall.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel in diesen Roman packen wollte, auch und gerade auch, was Themen und Handlung betrifft.
Alle paar Seiten gibt es ein neues Drama, und irgendwann gehen diese Negativität und dieses Drama einfach auch an die Substanz. Mir war es irgendwann einfach too much, zu bedrückend. Ich habe mich zwischendurch beim Lesen nicht mehr wohl gefühlt.
Wobei die Familiengeschichte der Kincaids so gesehen noch vergleichsweise interessant war, denn der übrige Handlungsstrang bzgl. Prohibition, Lynchjustiz usw. konnte mich noch weniger fesseln und wies für meinen Geschmack immer wieder Längen auf.
Wirklich gefesselt, gepackt, berührt hat mich dieses Werk leider nicht. Lange nachklingen wird es wohl auch nicht.
Die letzten Seiten empfand ich als etwas stärker - aber insgesamt blieb dieser Roman leider hinter meinen Erwartungen zurück. Es ist für mich ein Roman, den man lesen kann, aber leider kein Roman, den man lesen muss.

Bewertung vom 27.09.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Jennifer Quinn ist siebenundsiebzig Jahre alt und seit fast sechzig Jahren mit ihrem Mann Bernard verheiratet; sie leben ein gemütliches, unaufgeregtes Leben in einem englischen Dorf.
Jennifer liebt das Backen - und sie liebt eine bestimmte TV-Backshow. Eines Tages werden ihr die Endlichkeit des Lebens und die begrenzte Zeit zur Verwirklichung ihrer Träume bewusst - und so bewirbt sie sich für diese Backshow.
Doch diese Teilnahme könnte ihr ganzes Leben verändern - denn Jennifer trägt seit Jahrzehnten ein Geheimnis in sich, das nun ans Licht kommen könnte ...
******
In das wunderschöne Cover dieses Romans habe ich mich auf Anhieb verliebt, und auch der Klappentext klang wundervoll. Rückblickend kann man sagen, dass der Inhalt ebenso wundervoll ist.
Olivia Fords Stil lässt sich überaus angenehm und flüssig lesen, und die Geschichte ist überaus bildhaft und atmosphärisch; ich habe Mrs Quinn zu jedem Zeitpunkt backend vor meinem inneren Auge gesehen, konnte mir ihre Kunstwerke vorstellen, die verführerischen Düfte riechen.
Die Figuren wurden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und sind absolut bezaubernd; man schließt sie auf Anhieb ins Herz.
Das gemeinsame Leben dieses Ehepaars, ihre Liebe zueinander lesen sich so schön, und auch das Verfolgen von Jennifers Teilnahme an der Backshow ist eine große Freude.
Nicht weniger spannend ist ihr Geheimnis, das durch Rückblenden Stück für Stück geschildert wird.
Wird dieses Geheimnis wirklich gelüftet werden? Wenn ja, was wird es auslösen; wie wird Jennifer Quinns Leben künftig aussehen? Diese Fragen haben mich beschäftigt.
Es ist ein sehr berührender, trauriger und gleichzeitig so schöner Roman - perfekt für den Herbst und Winter, um ihn bei Kerzenschein, in eine Wolldecke gekuschelt, mit einer Tasse Tee und etwas süßem Gebackenem zu genießen; die Lektüre schenkt dem Leser ebenso viel Glück und Wärme wie die gerade genannten Dinge.
Wenngleich vielleicht gewissermaßen Äpfel mit Birnen verglichen werden, da Jennifer Ryan Weltkriegsromane schreibt, so hat mich Olivia Fords Roman doch an Jennifer Ryans Romane, die ich sehr gerne lese, erinnert; denn die Werke beider Autorinnen sind trotz ihrer Thematik Wohlfühlbücher; von dieser ganz besonderen Schönheit; so berührend und herzerwärmend.
"Der späte Ruhm der Mrs Quinn" ist ein großartiger Roman über das Alter und all die Gedanken und Gefühle, die es in Menschen auslöst, über eine große Liebe, über Geheimnisse, Angst und Mut, Veränderungen, und mit einer ebenso schönen wie wichtigen Botschaft: Es ist niemals zu spät, um seine Träume zu verwirklichen!
Und natürlich ist dieser Roman auch eine Liebeserklärung ans Backen!
Absolute Leseempfehlung für diesen wunderbaren Roman, der definitiv zu meinen Highlights des Jahres 2023 zählt!

Bewertung vom 09.09.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


weniger gut

Teilnehmer reisen zu einem Schreibwettbewerb nach Cornwall; nach einem Jahr des online-Kontaktes lernt die Gruppe sich nun persönlich kennen.
Doch der Aufenthalt auf Masters´ Castle verläuft anders als gedacht - denn jemand schreibt über Riley. Wer ist es, und warum tut diese Person das?
Die Sache ist nicht nur unangenehm, sondern die Lage spitzt sich immer mehr zu, und Riley gerät in Gefahr.

Der Klappentext klang spannend und interessant - entsprechend gespannt war ich auf dieses Buch. Leider hielt dieses Werk nicht, was es versprach.
Die Geschichte lässt sich immerhin angenehm und flüssig lesen.
Die Liste der Kritikpunkte ist leider länger:
-Über viel zu viele Figuren erfährt man leider kaum etwas; sie bleiben völlig blass, sind quasi nicht existent, und ich frage mich, warum sie überhaupt eingebaut wurden.
-Meiner Meinung nach ist dieses Werk nur für die eigentliche Zielgruppe interessant. Als Erwachsene habe ich mich furchtbar gelangweilt. Es ist schon deutlich auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten und leider keines der Bücher, die von Jung und Alt gelesen und geliebt werden.
-Überhaupt fehlt die Spannung. Die Idee hatte so viel Potenzial, aber dieses wurde leider nicht ausgeschöpft von der Autorin. So kam bei mir schnell Langeweile auf.
Zwar weiß man auch am Ende des Bandes noch nicht, wer hinter allem steckt -dennoch möchte und werde ich den zweiten Band nicht lesen; die Auflösung ist mir ziemlich egal. Auch das finde ich seltsam, denn eigentlich möchte man nach dem Auftaktband und einem Cliffhanger ja unbedingt sofort den Folgeband in Händen halten und wissen, wie es weitergeht. Dass dieses Bedürfnis diesmal komplett fehlt, spricht also leider ebenfalls nicht für dieses Buch.
Fazit: Tolle Idee, enttäuschende Umsetzung. Ich würde das Buch nur jugendlichen Lesern empfehlen.

Bewertung vom 09.09.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


gut

Ich liebe England und Regency, und so war ich sehr gespannt auf diesen Roman.
Den Vorgänger-Band fand ich leider nur durchschnittlich und nett, und ich war neugierig, ob die Autorin sich mit diesem zweiten Band steigern konnte.
-Sie konnte es meiner Meinung nach leider nicht.
Die Geschichte liest sich zwar stets angenehm und flüssig, sie ist durchaus atmosphärisch ... aber letztlich bietet sich nichts Neues. Sowohl die Figuren als auch die Handlung an sich hat man so schon gefühlt tausend Mal gelesen.
Vielleicht auch deswegen weist dieser Roman immer wieder ziemliche Längen auf.
Er ist nett zu lesen, keine Frage - aber leider nicht mehr, sondern nur nett für zwischendurch. Nichts, was lange nachhallen würde. Und nichts, was Regency-Kenner und -liebhaber wirklich fesseln und begeistern könnte.
An die wirklich großen und guten Autorinnen dieses Genres kommt Sophie Irwin für meinen Geschmack leider nicht heran.

Bewertung vom 07.09.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


sehr gut

Am Abend vor Weihnachten herrscht ein Schneesturm in Großbritannien. Einzig der Christmas Express fährt noch, von London in die schottischen Highlands. Doch auch er kommt nicht gegen den Schneesturm an, sondern entgleist. Die Passagiere stecken fest. Ihre größte Sorge ist nicht die Frage, wann Rettung naht und ob sie noch rechtzeitig zur Bescherung bei ihren Familien sein werden, sondern die Situation an Bord - denn unter den Passagieren befindet sich ein Mörder.
Wen wird er töten, und warum? Wie viele der achtzehn Passagiere werden überleben?
Die pensionierte Polizistin Roz, die sich im Christmas Express befindet, versucht, das Schlimmste zu verhindern. Doch das ist gar nicht so einfach, da parallel zum Christmas Express auch gerade ihr Privatleben entgleist ...
******
Ich liebe Agatha Christie und klassische britische whodunits, ich liebe Weihnachtsbücher ... so kam "Mord im Christmas Express" wie gerufen.
Das Cover ist schön weihnachtlich und der Klappentext weckte gleich mein Interesse.
Die etwas mehr als vierhundert Seiten umfassende Geschichte liest sich durchweg angenehm und flüssig, ist auch atmosphärisch.
Auch der Erzählstrang bzgl. Roz´ Privatleben hat mir gut gefallen.
Die Figuren sind größtenteils ganz gut gezeichnet, die Handlung spannend, wenngleich sie zwischendurch für meinen Geschmack leider immer wieder mal Längen aufwies.
Mir persönlich hätte es noch besser gefallen, wenn das Ganze noch stärker an Agatha Christie angelehnt geworden wäre - doch war ein moderner Weihnachtskrimi ja von der Autorin gewollt.
Mich konnte dieses Werk leider nicht ganz so sehr fesseln und begeistern wie gewünscht und erhofft; dennoch habe ich ihn ganz gerne gelesen. Vielleicht liegt es auch daran, dass durch den Vergleich mit Agatha Christie die Messlatte sehr hoch lag.
Wer sich einen Krimi wünscht, der zumindest an die klassischen britischen Krimis angelehnt, zugleich aber sehr modern ist und noch nach passender Lektüre für die Weihnachtszeit sucht, der wird "Mord im Christmas Express" sicher mögen.

Bewertung vom 13.08.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


weniger gut

Ein Pensionat in Lübeck ist Schauplatz dieses historischen Romans, der an der Schwelle zum 20. Jahrhundert spielt und in dessen Mittelpunkt vier Mädchen stehen: die Grafentochter Nora, die Kaufmannstochter Agnes, die Senatorentochter Lotte sowie die Stipendiatin Fanny. Ebenfalls im Mittelpunkt steht die junge Lehrerin Gesche Petersen, die vor allem auch Vertraute, Vorbild und Mentorin für die Mädchen ist.
Erwartungsgemäß geht es in diesem Roman vor allem um Freundschaft, Liebe, die Gesellschaft der damaligen Zeit, das Bild und die Rolle der Frau, Konventionen, die den Wünschen und Träumen im Weg stehen, und wie diese Menschen damit umgehen, welche Wege sie finden.

So weit, so theoretisch interessant ...
Der Roman lässt sich angenehm und flüssig lesen, aber das war es dann leider auch schon.
Vielleicht können sich jüngere Leserinnen eher mit den Protagonistinnen identifizieren; vielleicht kann diese Geschichte sie eher fesseln und begeistern.
Für mich erinnerten große Teile der Geschichte stark an den Trotzkopf.
Und ich empfand diese Geschichte insgesamt als sehr langweilig und enttäuschend. Mich konnte sie überhaupt nicht fesseln und begeistern und ich habe mich oft gefragt, ob ich da nicht viel zu viel wertvolle Lebens- und Lesezeit verschwende/ob ich das Buch nicht abbrechen soll.
Den zweiten Band möchte ich persönlich daher nicht lesen.
Wenn man Pensionatsgeschichten wirklich liebt, dann könnte man trotzdem Freude an diesem Buch haben - aber es ist eben nur ein nettes Buch für zwischendurch und kein Highlight.

Bewertung vom 12.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


sehr gut

"Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle" ist der Auftakt einer neuen Reihe aus der Feder von Krystal Marquis.
Die Geschichte spielt im Chicago des Jahres 1910; im Mittelpunkt stehen Olivia und Helen, die Töchter der schwarzen Familie, die mittlerweile wohlhabend und angesehen ist, und die nun in die Gesellschaft eingeführt werden sollen, sowie das Dienstmädchen Amy-Rose und Olivias beste Freundin Ruby.
Sie alle haben andere Pläne als die, die andere Menschen, allen voran ihre Familien, für sie vorgesehen haben, und sie alle müssen sich behaupten und für ihre Wünsche und Träume kämpfen ...
So will Olivia beispielsweise einen anderen Mann als den, den ihre Eltern für sie ausgesucht haben; zudem erwacht ihr Interesse für Politik.
Helen will eigentlich nicht heiraten, sondern in der Automobilwerkstatt der Familie arbeiten, da ihr Herz dafür schlägt. Ihre Meinung ändert sich, als sie einen bestimmten Mann trifft - doch auch hier gibt es Hindernisse ...
Auch Rubys Herz schlägt nicht für den Mann, den ihre Eltern für sie ausgewählt haben, sondern für einen ganz anderen.
Amy-Rose träumt derweil von einem eigenen Friseursalon. Natürlich ist dieser Traum für ein Dienstmädchen nicht leicht zu verwirklichen. Und natürlich hat auch sie es in und mit der Liebe nicht leicht ...
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Das klang sehr nach Bridgerton, und da ich Bridgerton liebe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Dieser erste Band ist angenehm flüssig geschrieben und lässt sich ebenso lesen. Erzählt wird die Geschichte im steten Wechsel aus der Perspektive von Olivia, Helen, Amy-Rose und Ruby. Eigentlich sorgt dieses Vorgehen dafür, dass eine Geschichte fesselnd, spannend und kurzweilig ist. Dennoch gab es vorliegend für meinen Geschmack leider immer wieder Längen, die sich bis zum Ende des Bandes durchzogen.
Manchmal war es aber sogar verwirrend, sodass ich mich erstmal wieder zurechtfinden musste. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn man jedem der Mädchen einen eigenen Band gewidmet hätte. Ich glaube, dann hätte wirklich jedes einzelne Mädchen stets im Mittelpunkt gestanden, und dann hätte man wahrscheinlich auch noch eher jeweils eine Verbindung zu ihm aufbauen können.
So war es leider ständig mal verwirrend, mal vor sich hinplätschernd und vorhersehbar - und es blieb leider ziemlich oberflächlich.
Ich glaube, dass dieser Auftaktband der eigentlichen Zielgruppe noch besser gefallen wird und diese ihn als fesselnder und spannender empfinden wird.
Und ich glaube, dass gerade die eigentliche Zielgruppe viel über die Probleme, mit denen schwarze Familien gerade in der damaligen Zeit zu kämpfen hatten, über die Unterdrückung der Frau, das Bild der Frau in der Gesellschaft, über die historischen Hintergründe ... lernen und mitnehmen kann.
Im Grunde genommen ist es ein sehr aktueller Roman, da auch heute noch Menschen aufgrund ihrer Herkunft mit Problemen zu kämpfen haben, es auch heute noch ein bestimmtes Frauenbild gibt, Frauen es auch heute noch schwerer haben als Männer usw. Schon deshalb ist diese Reihe lesenswert.
Für erwachsene Leser ist es wohl eher eine nette Reihe für zwischendurch, die ein paar gemütliche Lesestunden schenkt, aber in diesem Fall nicht zu den absoluten Highlights gehören wird.
Das Ende ist absolut offen und macht neugierig auf den Folgeband.
Fazit: "Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle" wird vor allem die jugendliche Zielgruppe begeistern. Erwachsene Leser könnten trotzdem Freude daran haben, wenn sie dieses Genre mögen. Es ist noch Luft nach oben vorhanden und ich bin gespannt darauf, ob die Autorin das Potenzial im zweiten Band und weiteren Verlauf der Reihe besser ausschöpfen wird.

Bewertung vom 09.07.2023
Der Laden der unerfüllten Träume
Cox, Amanda

Der Laden der unerfüllten Träume


sehr gut

Ein Generationenroman, in dessen Mittelpunkt drei Frauen stehen und der auf zwei Zeitebenen und somit in zwei Erzählsträngen erzählt wird:
Glory Ann wurde mit 19 Jahren mit einem Mann verheiratet, den ihre Eltern für sie ausgesucht hatten, nachdem sie vor der Heirat schwanger wurde und ihr Mann im Krieg in Vietnam gefallen sein sollte. Die Ehe war glücklich. Doch Glory Ann konnte Jimmy nie vergessen ...
Glory Anns Tochter Rosemary hat vor Jahren etwas getan, das nicht richtig war. Sie hütet dieses Geheimnis gut, denn sie weiß genau, dass ihre Familie auseinanderbrechen könnte, wenn dieses Geheimnis bekannt wird ...
Beide Frauen leben ihr Leben, haben sich damit abgefunden, verdrängen ihre wahren Gefühle.
Doch eines Tages taucht Sarah, die Tochter von Rosemary und Enkelin von Glory Ann, auf. Sie hat einen Schicksalsschlag erlitten und braucht Zeit und den Rückhalt ihrer Familie. Doch Sarah kommt auch hinter Rosemarys Geheimnis und erfährt etwas, das Glory Anns Leben erneut eine komplette Wende geben wird ...
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Ich liebe christliche historische Romane und entdecke gerne neue AutorInnen. Amanda Cox kannte ich noch nicht, das Cover gefiel mir, der Klappentext klang interessant, die im Francke Verlag erscheinenden Romane haben bisher ebenso wie die aus dem Hause SCM Hänssler immer überzeugt - also war ich sehr gespannt auf dieses Buch.
Die Geschichte lässt sich angenehm und flüssig lesen, sie ist von Anfang an schön atmosphärisch und man hat gleich das Gefühl, an der Seite dieser Frauen zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Das gefiel mir.
Der christliche Aspekt ist auch wie gewohnt absolut stimmig in die Handlung eingewoben. Themen wie Liebe, Trauer, Familie, Schmerz und Erlösung, Lüge und Wahrheit, Schweigen und Offenbarung, Hoffnung und Heilung stehen im Mittelpunkt dieses Werkes.
Die Figuren sind absolut gelungen gezeichnet und werden wirklich lebendig.
Einziger Kritikpunkt ist, dass mir persönlich der Vergangenheitsstrang über weite Teile hinweg etwas besser gefallen hat als der Gegenwartsstrang. Letzterer wies immer wieder mal kleine Längen auf. Erst zum Ende hin empfand ich beide Erzählstränge als wirklich ebenbürtig; erst zum Ende hin waren sie für mich beide absolut fesselnd und spannend.
Insgesamt aber ein gewohnt gutes Buch aus diesem Verlag, das einem ein paar schöne Lesestunden schenkt. Es ist eine ebenso traurige wie schöne, zutiefst berührende Geschichte. Eine interessante neue Autorin. Für Liebhaber dieses Genres definitiv eine Empfehlung!