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Benutzername: 
kerstin_aus_obernbeck
Wohnort: 
Ostwestfalen

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2023
Before the Coffee Gets Cold
Kawaguchi, Toshikazu

Before the Coffee Gets Cold


ausgezeichnet

Before the coffee gets cold / Toshikazu Kawaguchi
 
Eine urbane Legende berichtet von einem Café in Tokyo, das seinen Besuchern eine Reise in die Vergangenheit ermöglicht. In dem Roman „Before the coffee gets cold“ werden die Geschichten der Inhaber Nagare und Kei, der Mitarbeiterin Kazu sowie von Fumiko, Hirai, Kothake und Fusagi, Gästen des „Funiculi Funicula“ erzählt.
 
Wer kennt es nicht, dass einen mitunter beschäftigt, was ungesagt oder unterlassen blieb?
 
-     ich hätte es sagen sollen
-     er soll wissen, dass ich immer für ihn da bin
-     hätte ich mich doch nur nicht immer verleugnen lassen
-    ich möchte es einfach nur sehen
 
Vielfältige Gründe führen zu dem Wunsch, in der Zeit reisen zu wollen, jeder Gast hat seine eigene Geschichte und unter bestimmten Bedingungen und Einhaltung wichtiger Regeln gibt es in dem Café tatsächlich die Möglichkeit, eben genau diesen Wunsch zu erfüllen.
Eine der Regeln besagt, dass man die Gegenwart nicht ändern kann. Die wichtigste Regel jedoch ist, von der Reise zurückzukehren, bevor der zu Beginn servierte Kaffee kalt ist.
 
Der Roman umfasst nur wenige Figuren, die untereinander auf vielfältige Weise in Verbindung stehen und erzählt von den Gründen, warum sie in die Vergangenheit möchten.

Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an begeistert, Toshikazu Kawaguchi beschreibt die Figuren und die Umgebung so lebhaft, dass ich das Gefühl hatte, ebenfalls mit einem Kaffee in dem Café sitzend, die Szenerie zu beobachten.
Die Gründe für den Wunsch nach einer Zeitreise sind vielfältig, bei jeder Person nachvollziehbar und die Geschichte hat mich sehr nachdenklich gemacht und berührt.

If I could turn back time…
 
Ein besonderes Buch, dass es wirklich wert ist, gelesen zu werden!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


gut

Das Glückliche Geheimnis / Arno Geiger

Es war das Cover mit seinen fröhlichen Farben und ein Klappentext, der mich neugierig gemacht hat und so habe ich an einem trüben Tag im Februar „Das Glückliche Geheimnis“ gekauft.

„Ein Buch voller Lebens- und Straßenerfahrung, voller Menschenkenntnis, Liebe und Trauer.“
 
In dem Roman erzählt Arno Geiger von seinem Weg als Schriftsteller. Er berichtet von seiner Familie, den Sorgen um Eltern, die älter werden, von Beziehungen und Affären, Familie und Freunden und davon, dass er über einen langen Zeitraum die frühen Morgenstunden damit verbracht hat, das Altpapier von Wien zu durchsuchen. Was durch einen Zufall begann, entwickelt sich zu einem wichtigen Teil seines Tagesablaufes und seiner Arbeit - und sichert auch durch verwertbare Zufallsfunde die Existenz eines zunächst nicht erfolgreichen Autors.
Bücher, Drucke, Postkarten, Briefwechsel, all das findet er auf seinen Streifzügen. Einiges wird auf dem Flohmarkt verkauft, anderes dient, um mehr vom Leben der Menschen zu erfahren und zur Inspiration. Diese Touren sind „Das glückliche Geheimnis“ des Autors.

Das Buch erzählt von Höhen und Tiefen, einem leidenschaftlichen Künstlerleben, einer Gratwanderung zwischen Buchpreis und Burnout und von Liebe in vielfältiger Art und Weise.
 
Zunächst bin ich nicht richtig in die Erzählung reingekommen und wollte es schon zu den „lese ich irgendwann mal“-Büchern legen, denn auch wenn die Erzählweise flüssig und das Erzählte sicher sehr ehrlich ist, fehlte mir irgendwie Sympathie für die Geschichte. Aber dann waren da auch diese schönen Beschreibungen von Wien, wenn die Stadt morgens erwacht. Und auch die vielen wunderbaren Denkanstöße bezüglich Besitzes, erfülltem oder angefülltem Leben, nach der Frage, was bleibt und die verschiedenen Blickwinkel, die sich daraus ergeben, haben mir gefallen.
 
Es war letztlich ein anderes Buch, als ich erwartet habe.
Es ist ein Roman mit schönen Momenten.