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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anna
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 102 Bewertungen
Bewertung vom 16.01.2022
Majulah! Gestrandet in Singapur
Tobeler, Silke

Majulah! Gestrandet in Singapur


ausgezeichnet

Eine abenteuerliche Reise

Franzi möchte Journalistin werden, wird allerdings nicht an der Journalistenschule angenommen. Beim Bewerbungsverfahren lernt sie Finn kennen, der ebenfalls abgelehnt wird. Die beiden beschließen spontan nach Australien zu reisen – über Singapur. Dort aber kommt es zur Katastrophe: Finn landet wegen Drogenbesitzes im Gefängnis. Auf sich allein gestellt, landet Franzi schließlich in einem Missionarsheim, wo sie die Holländerin Sara Smit kennenlernt. Die alte Dame hat ein Geheimnis und bittet Franzi, mit ihr nach Malaysia zu reisen – dem Ort ihrer Kindheit, den sie vor 70 Jahren verlassen musste – und die beiden gehen auf eine abenteuerliche Reise.

Interessant finde ich, wie die Autorin zwischen den Handlungssträngen von Franzi und Finn wechseln, sodass wir beide weiter begleiten. Denn obwohl sie getrennt werden, denken sie doch immer wieder an den anderen. Nach und nach erfahren wir auch die spannende Geschichte von Sara Smit (angelehnt an eine reale Figur). Erzählerisch wirklich gut gelungen. Seltsam faszinierend fand ich es auch, von den Anfängen der COVID-19 Pandemie in Asien zu lesen. Generell hat mir der Einblick in die Kultur Singapurs sehr gut gefallen. Ich habe beim Lesen auf jeden Fall Fernweh bekommen, nicht zuletzt wegen der bildhaften Sprache und den starken Beschreibungen der Länder.

Der Erzählstil Silke Tobelers ist sehr locker und leicht, für meinen Geschmack manchmal etwas zu einfach. Insgesamt aber trotzdem eine kurzweilige Unterhaltung für alle, die ihr Fernweh noch etwas anfeuern und eine interessante Frau kennenlernen wollen.

Bewertung vom 16.01.2022
Die Tschechow-Leserin
Corsalini, Giulia

Die Tschechow-Leserin


ausgezeichnet

Sehr atmosphärisch und tief
Die russischsprachige Ukrainerin Nina muss ihren kranken Mann und ihre Tochter in der Heimat zurücklassen, um eine Arbeit in Italien anzutreten. In der Universitätsstadt Macerata verbringt sie viele Stunden in der Bibliothek. Dort liest sie Tschechow und lernt den Russischprofessor Giulio De Felice kennen, zu dem sie eine enge Verbindung aufbaut. Die Literatur gibt ihr Kraft und Hoffnung. Er verschafft ihr eine Dozentenstelle an der Universität. Nach einem Jahr kehrt sie aufgrund der raschen Verschlechterung des Gesundheitszustands ihres Mannes zurück nach Kiew, schafft es aber nicht vor seinem Tod dort zu sein, was ihre Tochter Nina vorwirft. Acht Jahre später arbeitet Nina am Institut für russische Sprache und Kultur in Kiew. Für eine Konferenz über Tschechow reist sie zurück in die kleine italienische Stadt Macerata.

„Die Tschechow-Leserin“ kommt eher still daher, aber gerade das ist die Stärke des Buches. Sehr feinfühlig zeichnet die Autorin ein psychologisch komplexes Porträt einer Mutter, die für ihre Familie sorgen muss und dafür in einem fremden Land eine Tätigkeit außerhalb ihres akademischen Rahmens annimmt. Ganz im Sinne Tschechows schwingt eine Melancholie in der Erzählung, der Erzählstil ist sehr atmosphärisch und anmutig. Chapeau an dieser Stelle auch an die gelungene Übersetzung, die sicherlich sehr anspruchsvoll war.

Dieses Buch ist sehr besonders, intensiv und besticht durch seine Sprache. Gerade die Unaufgeregtheit und die eher bedrückte Grundstimmung hat mich durch das Buch getragen. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.01.2022
Magisches Dufträuchern
Eilmsteiner, Sabine;Nussbaumer, Elisabeth

Magisches Dufträuchern


ausgezeichnet

Alles über die wunderbare Welt des Räucherns

Besonders fasziniert hat es mich, einfach rauszugehen und in der Natur (oder auch in der Küche) Pflanzen und Kräuter zu finden, mit denen man räuchern kann. Bisher habe ich einfach immer fertige Produkte gekauft, die Idee mit dem selbst machen gefällt mir sehr gut und eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten. Ich wusste gar nicht, was man alles verräuchern kann. Gut verständlich und ausführlich wird beschrieben, wie man die Pflanzen und Kräuter trocknet, wie man sie anwendet, wie sie wirken und was ihre Besonderheiten sind. Wahnsinnig vielfältig und spannend! Am Ende des Buches werden außerdem noch zehn Räuchermischungen vorgestellt, die mir alle sehr gut gefallen haben.

Gut gefallen hat mir die bebilderte Anleitung, anhand derer man selbst ein Stövchen bauen kann. Gemacht habe ich es noch nicht – aber es steht auf meiner Liste. Generell hat mich das Buch sehr inspiriert, selbst mehr zu räuchern. Die vielfältigen Möglichkeiten und das Wissen rund ums Räuchern stecken mich an und ich habe Lust, sofort das Stövchen rauszuholen.

Egal ob Einsteiger oder Profi – das Buch ist so vielfältig und vermittelt so viel Wissen und Möglichkeiten, dass sicher jeder noch etwas für sich herausziehen kann. Eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 14.01.2022
Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund / Schwesterglocken Bd.2
Mytting, Lars

Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund / Schwesterglocken Bd.2


ausgezeichnet

Fesselnd und sprachgewaltig

Schon Titel und Cover der Fortsetzung von „Die Glocke im See“ haben mich gleich angesprochen. Der Nachthimmel, der Nebel und der Hirsch wirken mystisch und passend zum „Rätsel auf blauschwarzem Grund“. Einige Verweise zum Vorgänger frischen mein Gedächtnis auf und machen den Einstieg leichter. Wer Teil eins noch nicht gelesen hat – es ist kein Problem, bei diesem Teil einzusteigen.

Der Leser wird in das tiefste Norwegen entführt, in all seiner Ursprünglichkeit, seiner Rauheit, seinen Traditionen und uralten Legenden. Nach Butangen im Jahr 1903, wo zwei Zwillingsbrüder getrennt wurden, so wie zwei geheimnisvolle Kirchglocken. Wir treffen Kai Schweigaard wieder, den Pastor des Dorfes, der den Tod seiner Liebe Astrid nicht verkraften kann und nun schützend ihren Sohn Jehans im Blick hat, sowie Bresum und Oswald vom Hekne-Hof. Ein neuer und sehr interessanter, vielschichtiger Charakter ist Victor Harrison, der eine tiefe Verbindung mit Jehans hat.

Die Themen des Buches sind wahnsinnig vielfältig. Es geht um die Bedeutung der Muster des Hekne-Teppichs, die Farbgewinnung dafür, um Käseproduktion, den allmählichen technischen Fortschritt der damaligen Zeit und den Zwiespalt, der dadurch entsteht. Aber auch um Zwischenmenschliches, Familie, Freundschaft, Liebe, die Natur. Alles so gekonnt und auf einer tiefen Ebene miteinander verwoben, dass es eine Freude ist.

Lars Mytting weiß auch in diesem Buch wieder zu fesseln – mit ständig neuen Fragen, die aufgeworfen werden, uns unerwarteten Wendungen. Seine Sprache ist so fesselnd und bildgewaltig, die Charaktere so authentisch und komplex, dass es mir schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Ein würdiger Nachfolger des ersten Teils und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.01.2022
LEGO® NINJAGO® - Die Höhle des Seelendiebs

LEGO® NINJAGO® - Die Höhle des Seelendiebs


ausgezeichnet

In „Die Höhle des Seelendiebs“ (dem zweiten Band von Lego Ninjago Spinjitzu Brothers) erfährt der Leser die Vorgeschichte von Meister Wu und Lord Garmadon. Wer der ersten Band und die Welt von Ninjago noch nicht kennt, der findet im hinteren Teil des Buchs ein Glossar mit den wichtigsten Personen und Informationen.

Zum Inhalt: Die Brüder Wu und Garmadon landen in einem Dorf, in dem sie auf eine Gruppe von Marionettenspielern treffen. Wu sind diese nicht geheuer und er erzählt, warum das so ist: Als Wu und Garmadon im Auftrag ihres Vaters durch ein Dorf kommen, fallen ihnen dort unheimliche Dinge auf. Kleine Marionetten aus Holz entführen nachts die Einwohner des Dorfes, die dann als Puppen wieder auftauchen. Natürlich wollen die Brüder helfen, doch dann ist Wu selbst betroffen.

Das Buch umfasst 143 Seiten und ist damit schon ein Projekt für kleine Leser. Da es aber gut in Kapitel unterteilt hat und sich flüssig vor- und selbst lesen lässt, ist es ein gut Machbares. Unterstützt wird das Lesen dabei von optischen und haptischen Highlights. Schon das Cover lädt junge Leser durch seine dreidimensionale Struktur dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen. Außerdem wird der Text durch mehrere – teils ganzseitige – Illustrationen in schwarz-weiß aufgelockert.

Sehr unterhaltsam, witzig und verständlich geschrieben – ein Muss für Ninjago Fans!

Bewertung vom 09.01.2022
Gold und Ehre
Weiß, Sabine

Gold und Ehre


ausgezeichnet

Eine spannende und informative Reise in eine vergangene Zeit

Auch im Nachfolgerband von „Krone der Welt“ schafftes Sabine Weiß wieder, den Leser gut recherchiert und detailgetreu ins 17. Jahrhundert zu entführen. Weitererzählt wird hier die Geschichte der Architektenfamilie Aard. Als eines der Experimente Benjamin Aards außer Kontrolle gerät, wird er von seinem Vater von Amsterdam nach Hamburg geschickt, wo er erwachsen werden und sich beweisen soll. Zunächst hat er es nicht leicht, nach einiger Zeit knüpft er allerdings Kontakte. Vor allem die junge Steinhändlerin Lucia hat es ihm angetan. Die junge Frau lebt in ärmlichen Verhältnissen und muss ihre Mutter pflegen, weshalb sie auch mal zu unlauteren Mitteln greift. Die Beziehung der beiden wird auf die Probe gestellt, als Benjamin nach Amsterdam zurückkehren soll.
Sabine Weiß beschreibt die Reise und die Stadt Hamburg um 1650 so detailliert und bildhaft, dass ich während des Lesens stets ein Bild der Szenen vor Augen habe. Ich bin oft in Hamburg und habe mich gefreut, über die Vergangenheit der Stadt zu lesen.

Besonders gut gefällt mir die thematische Vielfältigkeit des Romans. Natürlich findet auch die Architektur wieder ihren Platz, sowohl in Amsterdam, als auch in Hamburg mit dem Bau des kleinen Michel. Es geht aber auch um die politisch angespannte Lage, um Kolonien und den Untergang des Adels, um Seeschlachten und Sklavenhandel, um Intrigen und Machtspiele. Eine wahnsinnig gut gelungene Recherchearbeit!
Zu Beginn habe ich etwas Zeit gebraucht, um den Einstieg in die Geschichte zu finden und die Personen einordnen zu können. Dabei geholfen hat mir aber das Personenregister am Anfang des Buches. Auch das Glossar am Ende habe ich einige Male zu Rate gezogen, was sehr informativ und hilfreich war. Es war spannend, die Entwicklung der Charaktere mitzuverfolgen, vor allem Benjamins Reise hat mir gut gefallen. Und mit Theo habe ich regelrecht mitgefiebert.

Ich habe mich von der Geschichte gut unterhalten gefühlt und dabei gleichzeitig das Gefühl, viel über die Zeit und die damaligen Zustände sowie den geschichtlichen Hintergrund gelernt zu haben – das macht einen guten historischen Roman für mich aus. Sabine Weiß vereint gekonnt fiktive Charaktere mit tatsächlichen historisch bekannten Personen und Hintergründen. Wer das Genre mag, dem kann ich „Gold und Ehre“ uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 08.01.2022
Die Mission des Kreuzritters
Schiewe, Ulf

Die Mission des Kreuzritters


sehr gut

Starke Charaktere vor einem spannenden Hintergrund
Wer Uwe Schiewe kennt, der weiß, dass seine Bücher top recherchiert sind und der Leser neben dem Lesevergnügen auch einiges an Wissen mitnehmen kann. Auch „Die Mission des Kreuzritters“ schafft es wieder, diese Kriterien zu erfüllen. Historische Ereignisse und Hintergründe werden hier geschickt mit fiktiven (bzw. an reale Charaktere angelehnte) Personen und Handlungen verstrickt. Besonders schön: es gibt einen Bezug zu früheren Werken des Autors. Wer sie kennt, nimmt dies mit Freude zur Kenntnis, wer nicht, kann das Buch trotzdem sehr gut lesen – auch vor den anderen.
Das Buch spielt im Mittelalter (im Jahre 1129) in Jerusalem und behandelt sprach- und bildgewaltig sowie actionreich den Konflikt der Kreuzfahrerstaaten. König Badouin II ist König, seine älteste Tochter Melisende (eine starke, selbstbewusste Frau) ist seine Nachfolgerin. Auf den Thron soll allerdings ihr zukünftiger Ehemann kommen. König Badouin hat dafür den älteren Grafen Foulques d’Anjou auserkoren, den Melisende allerdings nicht leiden kann, nicht zuletzt wegen seines Machthungers. Da sie ihren Vater nicht umstimmen kann, flüchtet sie mit einem Gefolge aus der Stadt. Wenig später werden sie allerdings überfallen und nach Schaizar gebracht. Die muslimische Stadt wird vom Sultan Usama ibn Munqidh regiert. Der erkennt bald, wen er da entführt hat und fordert für ihre Freilassung eine hohe Summe. Daraufhin schickt der König den Tempelritter Raol de Montalban zu Melisandes Rettung los.
Der Leser erfährt viel über die Beweggründe und das Innenleben der Charaktere, ihre Geschichte und Entwicklung zu verfolgen (vor allem von Melisande, Raol und König Baldouin), macht großen Spaß. Aber auch die anderen Charaktere sind interessant gezeichnet und vielfältig. Spannend war auch die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Melisande und ihrem Vater. Neben den bildgewaltigen Schlachten kommt auch das Zwischenmenschliche nicht zu kurz. Die Beziehung zwischen Melisande und Raol entwickelt sich dabei langsam und ohne kitschig zu werden.
Uwe Schiewe hat es mal wieder geschafft, seine Geschichte sehr unterhaltsam mit dem geschichtlichen Hintergrund zu verweben. Auf den 528 Seiten gibt es hier und da ein paar Längen. Insgesamt ein kleiner Makel, für den ich aber keine volle Punktzahl geben kann.

Bewertung vom 02.01.2022
Und wie geht es eigentlich dir?
Koch, Nele

Und wie geht es eigentlich dir?


ausgezeichnet

Ein Buch, das Kraft gibt

Krebs bedeutet eine große Herausforderung für alle Betroffenen – aber auch für all jene, die Betroffenen nahestehen. Auch für die Angehörigen steht nach der Diagnose die Welt Kopf, doch viel zu oft rücken sie in den Hintergrund und nehmen sich und ihre Ängste und Unsicherheiten zurück. Doch das hinterlässt Spuren auf der Seele und funktioniert nicht über eine längere Zeit. Deshalb ist es wichtig, auch den Sorgen und Themen der Angehörigen Raum zu geben.

Nele Koch macht in ihrem Buch genau das! Sie stellt die Angehörigen in den Fokus und fragt: „Und wie geht es eigentlich dir?“. Sie gibt den Angehörigen eine Stimme und lässt sie zu Wort kommen, mit ihren ganz eigenen Geschichten und Erfahrungen. Entstanden ist das Buch aus dem Projekt einer Krebsberatungsstelle, in dem Angehörige und Freunde von Krebspatienten interviewt wurden.

Die Gestaltung des Buches mit den schönen, stimmungsvollen Fotografien, die sich harmonisch einfügen und den Text unterstützen, gefällt mir sehr gut.

Ein wertvolles Buch, das Mut macht, Kraft gibt und zeigt: du bist nicht allein. Es gibt Impulse und lädt zum Reflektieren der eigenen Geschichte ein. Es hat mich sehr berührt und mir rückwirkend geholfen, vieles besser zu verstehen und zu akzeptieren.

Bewertung vom 01.01.2022
Vom Reizdarm zum Wohlfühldarm (eBook, ePUB)
Röhmwohl, Dieter

Vom Reizdarm zum Wohlfühldarm (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein wichtiges Buch zu einem wichtigen Thema!
Wie wichtig der Darm ist und auf wie vielen Wegen er die physische und psychische Gesundheit beeinflusst, ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Wer Probleme mit dem Darm hat – und das sind viel mehr Menschen, als man denkt – weiß, wie sehr das verschiedene Lebensbereiche beeinflusst. Wer Hilfestellung sucht und seinen (Reiz-)Darm besser verstehen will, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Gesundheitsexperte Dieter Röhmwohl (selbst Betroffener) gibt dem betroffenen oder auch nur interessierten Leser einen umfassenden Überblick über das Thema Darm und Darmerkrankungen. Von allgemeinen Informationen über den Darm, verschiedenen Krankheitsbildern wie Reizdarm (hier liegt der Fokus), Leaky Gut oder Morbus Crohn, über ausführliche Infos und Anleitung zur Darmsanierung bis hin zu Yoga und Ernährung (mit vielen Bonusrezepten) gibt Röhmwohl einen umfassenden Überblick.

Besonders gut gefallen hat mir die Praxisnähe. Mit detaillierten Anleitungen, die jeden Schritt auf dem Weg der Darmsanierung vorgeben, bekommt der Betroffene einen konkreten Plan an die Hand. Man hat das Gefühl, verstanden zu werden und nicht allein auf dem Weg zum „Wohlfühldarm“ zu sein, denn gerade beim Thema Darm und allem, was damit zusammenhängt, ist die Überwindung groß, das Thema „öffentlich“ zu machen. Das Buch bietet einen niedrigschwelligen Einstieg, sich mit dem Thema zu beschäftigen und gibt viele Informationen, um den Betroffenen zum Experten über seine Erkrankung und seinen Darm zu machen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2021
Fanny und die Liebe
Ohlsson, Sara

Fanny und die Liebe


ausgezeichnet

Ein wichtiges Thema, kindgerecht und locker aufbereitet

Es geht um Freundschaft, Liebe und das verliebt sein – denn Ester möchte, dass ihre beste Freundin Fanny sich in sie verliebt. Ester und Fanny? Genau, denn „Mädchen können in Jungs und Mädchen verliebt sein“. Fanny weiß auf Esters Wunsch nichts zu erwidern (sie möchte lieber spielen und klettern und ist verwirrt) und geht nachdenklich nach Hause. Auf eine wunderbar liebevolle, offene Art geht sie dann mit ihrer Mutter und Oma der Liebe auf die Spur – Wie fühlt es sich an verliebt zu sein? Wie fühlt sich ein Kribbeln im Bauch an? Kann ich mit jemandem befreundet sein, der in mich verliebt ist? Wo liegen die Grenzen bei Freundschaft und Liebe? Am Ende kommt Fanny selbst auf eine gute Idee. Das Buch wird immer wieder durch witzige Szenen aufgelockert, wie etwas die Aufräumaktion in Fannys Zimmer. Gleichgeschlechtliche Liebe spielt eine wichtige Rolle, steht aber nicht im Vordergrund des Buches, was genau die richtige Botschaft vermittelt: sie wird als selbstverständlich betrachtet.
Protagonistin Fanny hat so eine wunderbar liebevolle, offene und ehrliche Art den Dingen nachzugehen, dass man sie sofort ins Herz schließen muss. Der Text ist gut verständlich aufgebaut und mit Fannys Redestil wird der Leser gut abgeholt. Die Schriftgröße ist perfekt für Erstleser, die Kapitel kurzgehalten und gut gegliedert.
Wunderschön gestaltete Schwarzweißzeichnungen von Jutta Bauer begleiten den jungen Leser durch das Buch und lockern den Text auf.