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Benutzername: 
le_petit_renard
Wohnort: 
Juelich

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2021
Was bleibt, wenn wir sterben
Brown, Louise

Was bleibt, wenn wir sterben


ausgezeichnet

Eine Traurednerin und ihre Erlebnisse mit dem Tod

Inhalt:

Als ihre Eltern sterben ist es für die damalige Journalistin Louise Brown ein schwerer Schlag. Sie wagt den Schritt in ein neues berufliches Kapitel als Traurednerin, einerseits für sich selbst, um das Erlebte zu verarbeiten, andererseits um eine singstiftende Tätigkeit zu haben und anderen Menschen bei dieser schweren Phase beizustehen. Sie erzählt von ihrem Leben, wie sie den Tod ihrer Eltern erlebt hat und über ihre Kunden und deren Verluste.



Meinung:

Ein bewegendes Buch, was einem manchmal doch den Kloß in den Hals treibt. Die Lebensgeschichte von Louise hat mich sehr berührt und die Auseinandersetzung, die sie mit dem Thema Tod in diesem Buch führt, regt zum Nachdenken an. Es geht darum das Leben zu schätzen und sich an den kleinen Dingen zu erfreuen. Man wird dazu angeregt nachzudenken, was von einem selbst übrig bleibt, wenn man stirbt. Auch sprachlich hat mich das Buch direkt überzeugt. Louise schreibt mit einer Klarheit und verpackt die Schwere des Themas in ein fließendes Leseerlebnis. Besonders beeindruckt hat mich, wie frei und intensiv sie von ihren eigenen Erlebnissen erzählt, wie sie sich gefühlt hat und wie sie es geschafft hat, danach weiter zu machen.



Fazit:

Ein Buch, das zwar vom Sterben handelt, aber dabei voll und ganz zum Leben animiert. Ich habe jede Seite sehr geschätzt und den Erfahrungsschatz der Autorin wie einen Schwamm aufgesogen. Nach dem Buch habe ich das Gefühl, etwas gelernt zu haben. Daher 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.08.2021
Der Brand
Krien, Daniela

Der Brand


sehr gut

Der Rest einer Liebe

Inhalt:

Rahel und Peter freuen sich auf den perfekt geplanten Wanderurlaub in einer einsamen Hütte auf einem Berg. Kurz bevor es losgeht, wird ihnen mitgeteilt, dass das Haus abgebrannt und der gemeinsame Urlaub geplatzt ist. Als Ruth anruft, und fragt, ob sich die beiden um ihren Hof kümmern kann, während sie zu ihrem Mann fährt, der einen schweren Schlaganfall erlitten hat, zögert Rahel nicht lange und sagt zu. 3 Wochen verbringen sie auf dem Hof und es stellt sich die Frage, ob sie die gewachsene Distanz ihrer Ehe minimieren können.



Meinung:

Rahel und Peter sind sehr unterschiedliche Charaktere und ich denke, dass man je nach Persönlichkeit, Alter und Erwartungen den einen oder anderen besser versteht. Man lernt in dem Buch mehrere Generationen kennen, zumindest von Rahels Familie und verfängt sich immer wieder in den Gedanken, wie die eine Frau die andere geprägt haben mag und ob es psychologische Zusammenhänge für das Handeln des einen oder anderen gibt. Die Kulisse ist wunderschön und als Leser fühlt man sich in einen sehr stillen und entspannten Sommerurlaub versetzt. Dennoch schwingt über die Seiten immer eine etwas bedrückende Stimmung mit - das Ungesagte liegt quasi in der Luft und scheint alles zu erdrücken. Hervorzuheben ist noch der wirklich außerordentlich schöne, an manchen Stellen fast schon philosophische Schreibstil der Autorin. Ich habe mir viele Zitate markiert, die einladen auch noch länger darüber nachzudenken.



Fazit:

Ein sehr ruhiges, stilles Buch, das aber nicht langweilig wirkt. Es regt eher zum Nachdenken an und lädt ein über sein eigenes Leben zu reflektieren. Ich habe es gerne gelesen und vergebe sehr gut 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.08.2021
Wie man einen Tiger fängt
Keller, Tae

Wie man einen Tiger fängt


ausgezeichnet

Ein Buch mit viel Magie

Inhalt:

Das Buch „Wie man einen Tiger fängt“ von Tao Keller erzählt von der kleinen Lily und ihrer Familie. Sie ziehen zu ihrer kranken Großmutter nach Sunbeam, um ihr Nahe zu sein. Lily trifft bei ihrem Umzug auf einen magischen Tiger, den sie bereits aus den Geschichten ihrer Großmutter kennt. Dieser schlägt ihr einen Deal vor. Sollte Lily ihm, die gestohlenen Geschichten wiedergeben, die Lilys Großmutter vor vielen Jahren gestohlen hat, wird diese wieder gesund.

Meinung:

Eine wundervolle Geschichte über Liebe, Familie, das Erwachsenwerden, den Umgang mit Verlust und die Stärke in einem jeden von uns. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt von diesem Meisterwerk und habe mich immer wieder auf die Abschnitte mit den koreanischen Tigergeschichten gefreut, die zwischen den Passagen gestreut werden. Auch die liebevollen, nicht ganz der Sprache mächtigen Worte der Großmutter bringen dem Leser immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und schaffen ein Gefühl von Verbundenheit und Geborgenheit. Eine Hymne an das Geschichten erzählen und das Teilen seiner Erlebnisse mit der Familie, die mir zum Ende hin doch die ein oder andere Träne ins Auge getrieben hat.

Fazit:

Ein Buch, das ich nur weiterempfehlen kann. Eine wundervolle Geschichte darüber, wie wichtig es ist seine Geschichte zu erzählen. Ein Lesevergnügen für jung und alt. Daher gebe ich hier gerne 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.08.2021
Der Elefant
Carnavas, Peter

Der Elefant


ausgezeichnet

Wie man wieder glücklich wird

Inhalt:
Das Hörbuch „Der Elefant: Eine Geschichte gegen die Traurigkeit“ von Peter Carnavas handelt von der kleinen Olive. Menschen die ihr Nahe stehen und sehr traurig sind, kann sie von grauen Tieren begleitet sehen. Die Tiere machen den Menschen das Leben schwer und Olive versucht die grauen Tiere zu vertreiben, damit diese wieder glücklich sein können. So heckt sie mit ihrem Opa und ihrem besten Freund Arthur einen raffinierten Plan aus, um z.B. den grauen Elefant ihres Vaters zu vertreiben.

Meinung:
Ein sehr kurzweiliges Hörbuch mit einer sehr angenehmen Sprecherin. Man begleitet die kleine Olive auf ihrem Weg und wird selbst ganz glücklich dabei zu sehen, wie kleine Dinge großes bewirken und die Menschen, die man liebt, glücklich machen kann. Ein unglaublich inspirierendes, kindgerechtes Buch, dass das Thema Depression gut verbildlicht und viel Verständnis zeigt.

Fazit:
Ein wundervolles Hörbuch, dass ich sicherlich noch viele Male rausholen und wieder hören werde. Ein tolles Geschenk für alle, die es gerade nicht so einfach haben und eine ganz dicke Weiterempfehlung mit 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.08.2021
Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
Rinke, Moritz

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García


sehr gut

Ein Postbote, die Digitalisierung und sein Leben

Inhalt:

Pedro ist Postbote auf Lanzarote. Das von Jahr zu Jahr schwindende Postaufkommen überbrückt er mit seiner Café con leche Route. Den Rest der Zeit verbringt er mit seinem Sohn Miguel. Für ihn ein erfülltes Leben, aber nicht für seine Partnerin Carlota, die ihn verlässt und den Kontakt zu seinem Sohn unterbindet. Eine schwere Zeit bricht für Pedro an.

Meinung:

Ein schöner und entspannter Roman, den Moritz Rinke geschrieben hat. Pedro ist ein sympathischer und auch ein wenig einfältiger Charakter. Vieles ist quasi schon dazu prophezeit schief zu gehen. Das Buch behandelt viele wichtige gesellschaftliche Themen. Es geht um die Digitalisierung und zeigt auch ihre Schattenseiten auf. Ich war tatsächlich ein wenig mitgenommen davon, dass ja so kaum noch schöne Post verschickt wird. Es ist also an der Zeit wieder liebevolle Briefe zu schreiben. Es geht auch um Familie, Freundschaft und was man wirklich zum glücklich sein braucht.

Fazit:

Ich fand „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García“ einen wirklich schönen Roman – auch wenn er sich für mich an der ein oder anderen Stelle ein wenig gezogen hat. Dennoch eine nette Lektüre, um das eigene Fernweh zu stillen und daher sehr gute 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 29.07.2021
Julius oder die Schönheit des Spiels
Saller, Tom

Julius oder die Schönheit des Spiels


ausgezeichnet

Eine bewegende Geschichte – ein Muss für Tennisfans

Inhalt:

Julius von Berg lernt schon in der frühen Jugend den Tennissport lieben. Geprägt von dem Ehrgefühl seines Vaters lernt er den Begriff Sportsmanship nicht nur kennen, sondern nimmt ihn auch für sich und sein Handeln an. Später zieht er nach Berlin, um dort sein Jura Studium zu absolvieren, lernt die Großstadt von allen Facetten kennen und lebt für seinen Sport – alles in einer Zeit, in der sich der Nationalsozialismus immer weiter aufbaut. Ein weiterer Erzählstrang verläuft viele Jahre später immer abwechselnd zu den Endrücken von Julius. Hier erzählt ein älterer Herr von seinen Erinnerungen an seinen ehemaligen Rivalen Julius.

Meinung:

Der fiktive Roman mit dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des nazi-Deutschlands überzeugt in voller Länge. Auch die wechselnden Erzählperspektiven sind spannend, bringen den Leser nicht durcheinander und wirken wie eine perfekte Symbiose. Die Charaktere sind einem direkt sympathisch und man fiebert nicht nur mit dem jungen, sonder auch mit dem erwachsenen Julius mit. Er ist ein ehrenhafter junger Mann, dem Fair Play am Herzen liegt und der sich nicht von den Nazis einschüchtern lässt. Der Schreibstil selbst hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Ich konnte das Buch kaum zur Seite lesen. Nur meine müden Augen haben mich daran gehindert das Buch in einem Schwung durchzulesen.

Fazit:

Dieser Roman war eines der besten Bücher, die ich seit langer Zeit gelesen habe und er war eine wahre Bereicherung. Wer zudem noch gerne Tennis spielt oder sich dafür interessiert, gewinnt mit diesem Buch nochmal einen ganz besonderen Schatz für sein Bücherregal. Daher kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es hat mir große Freude bereitet es zu lesen.