Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2010
Entrissen / Marina Esposito Bd.1
Carver, Tania

Entrissen / Marina Esposito Bd.1


ausgezeichnet

Mit "Entrissen" ist Tania Carver ein grandioses Erstlingswerk gelungen, das mich zu keiner Zeit gelangweilt hat. Allerdings ist dieser Thriller auch nichts für zartbesaitete. Die Autorin geht hier bei der Beschreibung des Tatorts sehr ins Detail und die Vorstellung dieser gewaltsamen Verbrechen ist für jede Mutter ein absoluter Albtraum. Doch bietet ein Buch auch den Vorteil, das entsprechende unangenehme Szenen "überlesen" werden können.
Das Zusammenspiel der Figuren funktioniert in "Entrissen" sehr gut. Zu Anfang sind dem Leser nur wenige Informationen zu Phil Brennan und Marina Esposito bekannt. Doch im Verlauf werden die Figuren immer komplexer und kleine Andeutungen gewinnen an Bedeutung. Auch die Nebencharaktere sind mir sympathisch oder erscheinen schlüssig. Das ist etwas, was ich nicht oft bei Thrillern sagen kann. Durch die Perspektivenwechsel gewinnt man auch ziemlich schnell einen Eindruck des Täters und den möglichen Beweggründen die hinter der Tat stehen. Doch die Spannung konnte bis zum Schluss gehalten werden und Tania Carver noch mit einigen Überraschungen auftrumpfen.
Das nächste Buch dieser Autorin wird sicherlich in meinem Bücherregal landen und sollten dabei aus "Entrissen" bekannte Figuren erneut auftauchen, wäre ich nicht enttäuscht.

Bewertung vom 18.03.2010
Dunkelziffer
Dahl, Arne

Dunkelziffer


sehr gut

"Dunkelziffer" ist der achte Band aus der Reihe rund um das A-Team des schwedischen Autors Arne Dahl. Der Autor hat hier mal wieder einen soliden Krimi abgeliefert, der mit Pädophilie im Zusammenhang mit dem Internet ein aktuelles Thema aufgreift. Weniger als in den vorherigen Büchern stehen hier die Figuren des A-Teams im Vordergrund. Vielmehr widmet sich Arne Dahl hier zu einem großen Teil den Täterfiguren und schildert die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven.
Lesern, die bisher noch keins der Bücher aus dieser Reihe gelesen haben, dürfte die Orientierung zwischen den Figuren ein wenig schwer fallen. Ich empfehle daher, die Reihe nicht mit diesem Buch zu beginnen.
Nachdem zu Anfang erst einmal die Fakten gesammelt und die neuen Figuren eingeführt werden, gewinnt die Geschichte in der zweiten Hälfte deutlich an Tempo.
Trotzdem waren mir die Handlungsstränge ein wenig zu verworren und auch irgendwie ungewohnt im häufigen Perspektivenwechsel. Der Schreibstil wirkte nicht so vertraut, wie in den vorherigen Büchern von Arne Dahl.
Dennoch bin ich gespannt wie es mit dem A-Team weiter gehen wird, da ja noch zwei weitere Bücher auf die deutsche Übersetzung warten.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2010
Der Todesflüsterer
Carrisi, Donato

Der Todesflüsterer


sehr gut

Donato Carrisi konnte mich mit seinem Erstlingswerk "Der Todesflüsterer" absolut überzeugen. Dabei fand ich besonders auffällig, dass sich der Autor hier weder auf eine Nationalität, noch auf eine Region festlegen lässt. Die Namen der Figuren sind international gemischt, genauere Angaben zu den Ortschaften fehlen. Zu Anfang fand ich es etwas störend nicht zu wissen, wo die Geschichte angesiedelt ist. Dadurch war ich jedoch auch weniger mit Vorurteilen und Erwartungen belastet, so dass ich es im Nachhinein als angenehm empfinde.
Auch wenn die Ermittlungsmethoden und Abläufe einer genauen Prüfung sicherlich nicht Stand halten können, so fühlte ich mich doch die ganze Zeit gut unterhalten. Der Spannungsbogen wurde gehalten und der Leser von den Handlungsabläufen überrascht. Zwar wirkte das Ganze etwas sehr konstruiert, als plötzlich alle vorab erwähnten Kleinigkeiten im Zusammenhang zur großen Auflösung zu stehen schienen, doch der Faszination tat dies keinen Abbruch. Auch die Figuren, dabei insbesondere Mila, wirkten auf mich sehr interessant. Als Spezialist für Kriminologie und Verhaltensforscher weiß der Autor hier genau, wie er mit dem Leser spielen kann. Noch besser hätte mir "Der Todesflüsterer" allerdings gefallen, wenn auf die große Ballung von Ereignissen zum Ende hin verzichtet worden wäre. An Realitätsbezug hätte das Buch dadurch auf jeden Fall gewonnen. So wirkte es ein wenig zu überladen und auf Effekthascherei ausgerichtet.
Donato Carrisi ist sicherlich ein Autor, von dem ich mich freuen würde mal wieder etwas zu lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2010
Das Herz ihrer Tochter
Picoult, Jodi

Das Herz ihrer Tochter


gut

Was sich zunächst als interessante Auseinandersetzung mit dem Thema Todesstrafe und Organspende anhörte, stellte sich für mich im weiteren Verlauf immer mehr als Neuauflage von Stephen Kings "The Green Mile" heraus. Im Mittelpunkt steht ein Mann, der für ein schreckliches Verbrechen im Todestrakt landet. Doch Shay Bourne scheint nicht der stereotype Mörder zu sein, den der Leser erwartet. Vielmehr bilden sich immer mehr Parallelen zu Stephen Kings Hauptfigur John Coffey heraus. Wer dieses Buch von Stephen King (oder auch die Verfilmung mit Tom Hanks) kennt, der kann nicht umhin, die Ähnlichkeit zu erkennen. Jodi Picoult hat die Geschichte lediglich noch um einen weiteren Druck auf die Tränendrüsen erweitert, indem es hier auch noch um ein schwerkrankes Mädchen geht, das dringend auf ein Spenderorgan angewiesen ist. Dies ist dann wieder absolut typisch Picoult, wie man sie kennt. Die Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema Todesstrafe und Organspende ist der Autorin meiner Meinung nach ganz gut gelungen, weswegen ich auch nicht komplett enttäuscht bin. Auch die wechselnden Erzählperspektiven, wodurch sich nach und nach das Gesamtbild ergibt, haben mir gut gefallen. Doch sich so schamlos bei einem anderen Werk zu bedienen, kann ich nicht gutheißen. Beim nächsten Mal lassen sie sich bitte wieder selber etwas einfallen, Frau Picoult!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2010
Das große Tier
Etzold, Veit

Das große Tier


gut

So richtig überzeugen konnte mich "Das grosse Tier" von Veit M. Etzold leider nicht.
Anfangs von der Geschichte gefesselt, konnte mich der Autor leider zum Ende hin überhaupt nicht mehr überzeugen. Der Thriller hat einen starken Auftakt mit einem mysteriösen Mord, rätselhaften Personen deren Identität noch nicht aufgedeckt wird und einer sympathischen Ermittlerin in Form von Hauptkommissarin Sarah Jacobs. Auch die ersten Ausläufer in den Bereich der Mystik und großen Verschwörung fand ich noch interessant. Doch dann wurde es mir einfach zu wild. Plötzlich schien jede der zu Anfang mysteriösen Figuren mit den anderen Hauptfiguren in Verbindung zu stehen, so ziemlich jedes Thema das jemals eine Rolle in einem Verschwörungsthriller gespielt hat (Mystik, Kirche, Geschichte, Kunst, Finanzwesen, Medien) wurde involviert und ich als Leser fühlte mich total überfordert und schließlich gelangweilt.
Hier hat der Autor ganz entschieden zuviel gewollt! Da das Buch eigentlich so vielversprechend begann, finde ich es sehr schade, dass es anscheinend nicht möglich war, den Plot mit weniger Verschwörung und Globalisierung zu gestalten. Grundsätzlich haben mir jedoch der Schreibstil und die Figuren von Veit M. Etzold gefallen, so dass dieser Thriller nicht ganz bei mir unten durch fällt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2010
Die Stunde, in der ich zu glauben begann
Lamb, Wally

Die Stunde, in der ich zu glauben begann


ausgezeichnet

Mein erster Eindruck zu "Die Stunde, in der ich zu glauben begann" war, dass es sich hier um ein religiös motiviertes Buch rund um die Auswirkungen des Columbine Massakers handelt. Ich wurde jedoch sehr positiv überrascht von einem themenübergreifenden Roman, mit Tiefgang und Gefühl, der sich auf aktuelle Ereignisse des Weltgeschehens bezieht. Wally Lamb hat mit Caelum eine Figur geschaffen, mit der ich als Leser mitfühlen konnte.
Mir persönlich haben dabei die Kapitel, die sich Caelums eigener Vergangenheitsbewältigung widmen, am besten gefallen. Wie die Teile eines Puzzles ergaben die Details immer mehr die ganze Geschichte und so ist "Die Stunde, in der ich zu glauben begann" nicht nur Caelums Geschichte, sondern auch die der amerikanischen Frauenvollzugsanstalten und der Frauen, die diesen mit begründet haben.
Wally Lamb hat es geschafft, dass mir das Buch nie zu langatmig wurde und ich immer wieder gespannt war, wie es nun weiter geht. Bei einem über einen Kilo schweren Schmöker ist das schon eine Kunst. Doch wie schon bei "Früh am Morgen beginnt die Nacht" ist es gerade die Komplexität, und das Augenmerk auf Details, dass mich hier fasziniert hat. Wer schon eins der anderen Bücher von Wally Lamb gelesen und gemocht hat, der wird auch von diesem Buch begeistert sein!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2010
Der Christmas Cookie Club
Pearlman, Ann

Der Christmas Cookie Club


ausgezeichnet

"Der Christmas Cookie Club" hat mir sehr gut gefallen.
Die Kombination aus Roman und Rezeptbuch mit kleinen Sachbuchanteilen war für mich genau die richtige Verbindung für ein Weihnachtsbuch.
Marnie ist das verbindende Element, mit ihrer Geschichte beginnt und endet das Buch. Aus ihrer Perspektive sind auch die Geschichten der anderen Frauen geschildert, deren Zusammenhang in der Freundschaft zu Marnie und dem Cookie Club besteht. Besonders toll fand ich auch die Rezepte, von denen ich schon einige ausprobiert habe. Auffällig sind hier die "Cheeseburger Cookies" in der Variante von Dr. Oetker die in meiner Familie und im Bekanntenkreis für großes Erstaunen gesorgt haben.
Die Geschichten selber sind häufig sehr rührselig und teilweise herzergreifend. Literarischer Tiefgang darf hier nicht erwartet werden, doch dieses Buch sorgt auf jeden Fall für einige kurzweilige Stunden. Dazu gibt es noch zu jeder Geschichte eine kleine Backkunde, die Hintergrundinformationen zu den verwendeten Zutaten gibt. Ich fand diese Abschnitte sehr interessant auch wenn sie nicht Teil der eigentlichen Geschichte sind und keinen Zusammenhang zur Gesamthandlung haben.
Insgesamt stellt dieses Buch also den perfekten Begleiter in der Vorweihnachtszeit dar.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2010
Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1 (5 Audio-CDs)
Wells, Dan

Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1 (5 Audio-CDs)


sehr gut

Das Hörbuch zu "Ich bin kein Serienkiller" hat mir gut gefallen. Der Sprecher Stefan Kaminski liefert hier wieder mal eine ganz hervorragende Arbeit ab, die es leicht macht dem Text zu folgen.
Da die Geschichte aus der Perspektive von John erzählt wird, lebt das Buch besonders von der Beschreibung seiner Gedanken und Sichtweisen. John ist nicht empfindungslos, auch wenn er keine emotionale Bindung zu anderen Menschen herstellen kann, und so lässt er uns auch an seiner Gefühlswelt teilhaben. Innerlich ist er zerrissen zwischen seinem Wunsch ein guter Mensch zu sein und dem Trieb, dem Monster in sich nachzugeben. Man hat beim hören nicht den Eindruck, dass es sich bei John um einen schlechten Menschen handelt auch wenn er zu wirklich schlechtem fähig ist. Sicherlich soll dieses Buch kein Plädoyer für die Akzeptanz von Serienkillern sein, doch es wird klar, dass John einem eigentlich nur leid tun kann und unter einer schlimmen Krankheit leidet. Er macht es sich selbst nicht einfach und das ist es, was ihn trotz seiner Gelüste und bösen Gedanken zu einem Sympathieträger macht.
Dan Wells hat es sehr gut geschafft die Balance zu halten zwischen dem Jungen, der schon genug Probleme durch Familie und Pubertät hat und dem Jungen, der sich selber als zukünftigen Serienkiller sieht, wenn er es nicht zu verhindern weiß.
Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, sind die Episoden über den Clayton Killer. Das war mir etwas zu abgehoben und auch Johns "Endlösung", bzw. der Weg dorthin hat mir nicht ganz so gut gefallen. Mehr möchte ich von der Geschichte hier auch nicht verraten.
Der Autor Dan Wells hat auf jeden Fall bewiesen, dass er ein kreativer Schreiber ist, der nicht dem mainstream folgt und neue Wege wagt. Sicherlich kann man da für die Zukunft noch einiges erwarten.

Bewertung vom 25.11.2009
Welche Farbe hat die Liebe?
Reuter, Katja

Welche Farbe hat die Liebe?


gut

"Welche Farbe hat die Liebe?" von Katja Reuter konnte mich nicht vollends überzeugen.
Leider hat sich meine anfängliche Hoffnung, hier ein lustiges Buch vorzufinden, das sich kritisch mit der Krux der Internetportale auseinandersetzt, nicht erfüllt. Was gut begann, entwickelte sich immer mehr zu einer Beziehungsgeschichte mit zwei Männern, Lug und Betrug und für mein Verständnis absolut zu viele Schuhe.
Sehr gestört hat mich auch, dass dieses Buch geradezu von Stereotypen wimmelt. Da wäre Tina, die Flugbegleiterin, die immer nur Party macht. Tom, der Musiker, der natürlich total chaotisch und unordentlich ist. Erik, der aus einem reichen Elternhaus stammt, Architekt ist, ordnungsliebend und vernünftig. Da konnte ich manchmal wirklich nur die Augen verdrehen.
Zudem war das Ende ab einem gewissen Punkt ziemlich vorhersehbar und auch insgesamt hat "Welche Farbe hat die Liebe?" wenige Überraschungen geboten. Ähnliche Geschichten gab es jedenfalls schon jede Menge, die teilweise origineller umgesetzt waren.
Gefallen hat mir jedoch die Sprache des Buchs und die Überschriften, die immer schon neugierig auf das nächste Kapitel machten.
Ach ja und meine liebste Figur im Buch ist ganz eindeutig Kater Stevie Wonder alias Blindfisch.