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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
kabo16
Wohnort: 
gifhorn

Bewertungen

Insgesamt 72 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


sehr gut

Wer die Oxen-Reihe gelesen hat, der wird hier bei bei diesem Auftakt um den CIA-Agent Jan Jordi Kazanski enttäuscht werden. Vielleicht liegt es daran, daß die Geschichte in Krakau in den Jahren 1999/2000 spielt. Seit dem hat sich vieles verändert und diese ganzen Spionagedetails haben sich verschoben.
Interessant ist dieser Rückblick in die Geschichte allemal.
Aber warm geworden bin ich mit Jordi nicht, obwohl er eine traurige Vergangenheit besitzt, denn seine Frau und kleine Tochter kamen bei einem Autounfall ums Leben. Er sucht im Alkohol seine Erlösung, ohne viel Erfolg.
Die CIA gibt ihm eine letzte Chance, er soll die "Witwe" in Krakau ausfindig machen. Aber an dieser ominösen Frau haben auch andere Organisationen Interesse. Denn sie hat die Macht in Polen in ihren Händen.
Die Spannung kommt nicht zu kurz, allerdings ist Jordi eher saufender Superman als ernstzunehmender Agent.
Ohne zu viel zu verraten: Am Anfang stirbt wieder ein Hund. Fand ich bei Oxen schon schrecklich. Ist sonst aber die einzige Gemeinsamkeit.
Hier fiebere ich dem 2. Teil nicht entgegen.

Bewertung vom 21.10.2022
Der Sturm
Harper, Jane

Der Sturm


sehr gut

Das Cover und die LP haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Denn wenn jemand 12 Jahre mit einer schweren Schuld lebt, wie hier Kieran, dann macht das ja etwas mit diesem Menschen.
Nun kommt er mit seiner kleinen Familie nach Tasmanien zurück, und bemerkt, dass er von einigen Menschen immer noch komisch angeschaut wird. Als dann eine junge Frau am Strand ermordet aufgefunden wird, scheint seine Familie wieder im Fokus zu stehen. Jeder kennt jeden in diesem kleinen Küstenort, warum passiert ein Mord, so kurz nach Kierans Ankunft?
Alle Figuren sind sehr authentisch beschrieben, viele können sich an den großen Sturm von damals noch gut erinnern. Aber keiner scheint so recht zu wissen, was in dieser Nacht wirklich geschah. Wie es in kleinen Orten so üblich ist, gibt es viel Gerede und Getuschel. Jeder meint etwas bemerkt zu haben, oder auch gesehen zu haben. Offen geredet wird dafür selten, auch in Kirans eigener Familie nicht. Heimlichkeiten, etwas nicht sagen, Zweideutigkeiten, dafür hat die Autorin ein Händchen.
Spannung ja, aber für mich kein Thriller. Da hätte auf fast 400 Seiten mehr passieren müssen.
Was mir gefehlt hat, war ein bisschen mehr über Tasmanien so nebenbei zu erfahren. Bis auf die Höhlen, Ebbe und Flut, und ein paar Möwen, war da nichts.
Kleine Kritikpunkte, der Roman ist lesenswert.

Bewertung vom 21.07.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Bei diesem Debütroman von Sarah Penner weiß ich gar nicht, wo ich mit dem Loben anfangen soll. Ihr Schreibstil gefällt mir, er lässt sich so schnell lesen, ist trotzdem nie oberflächlich - sondern detailreich, spannend, absolut fesselnd, egal ob man sich in der Vergangenheit oder in der Gegenwart befindet. Es gelingt der Autorin fließend von einer Zeit in die andere zu wechseln.
Normalerweise packe ich in eine Rezension keine Cover-Beschreibung, denn jeder hat einen anderen Geschmack, aber hier mache ich eine Ausnahme, weil es so gelungen ist. Nicht nur die Blüten, Tiere und der Flakon auf dunklem Untergrund sind passend zum Inhalt, sondern auch der Einband darunter. Auf dunkelblauer Farbe erscheinen die Blumen wieder. Selbst die Seiten sind dicker und fassen sich gut an, inclusiv ein lila Lesebändchen.
Am Anfang befindet sich eine Karte von London von ca. 1781, so kann sich der Leser besser orientieren, wenn der Roman ihn lässt.
Am Ende gibt es teuflische Rezepte, von denen Frau die Finger lassen sollte, denn die Gerichtsmedizin arbeitet gründlich. Aber selbst für die Gegenwart gibt es Rezepte aus der versteckten Apotheke.
Alles dreht sich um drei Frauen. Caroline erzählt ihre Geschichte aus der heutigen Zeit. Dabei trifft sie in London zufällig bei einer "Mudlarking", einer Schatzsuche im Schlamm, auf einen alten Gegenstand. So kommt der Leser in das Jahr 1791 und lernt Nella und Eliza kennen.
Volle 5 Sterne für einmalige Lesestunden.

Bewertung vom 20.07.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


sehr gut

Joy Applebloom ist ein stinknormales Mädchen, bis auf eine Ausnahme, sie geht das erste Mal, mit ihren 10 Jahren auf eine richtige Schule. Außerdem wohnt ihre Familie nun für unbestimmte Zeit bei ihrem Großvater in England, alle unter einem Dach. Ihr Opa ist gestürzt und braucht etwas Unterstützung.
Bis zu diesem Tag, sind Joy und ihre ältere Schwester Claude, zusammen mit ihren Eltern durch die ganze Welt gezogen. Die Geschwister wurden vom Vater unterrichtet, der als Koch arbeitet, die Mutter als Krankenschwester.
In vielen Ländern waren sie zu Hause, sie fanden schnell neue Freunde, lernten andere Kulturen und Tier-Pflanzenwelten kennen. Den Plastikmüll im Ozean haben sie mit eigenen Augen gesehen.
Nun, mit einem Schlag ist Joys ganzer Alltag in ein starres Korsett gepresst. Mit Regeln, die nicht immer leicht für dieses abenteuerlustige Mädchen sind.
Obwohl sie immer einen "Silberstreifen" am dunklen Himmel entdeckte, aber diesmal fällt es ihr hier, sehr schwer.
Aber ein so kluges, weltoffenes Kind geht ihren Weg und stellt die Regeln auf den Kopf, passt sich teilweise an und kämpft für Dinge, die ihr wichtig sind.
Witzig und abwechslungsreich geschrieben, mit tollen Zeichnungen zwischendurch.
Alles toll, bis auf das Ende.
Da gab es für mich kein lesbares zufriedenstellendes Ergebnis. Das finde ich für junge Leser enttäuschend.
Auch hätte ich den Steckbrief von Joy am Anfang besser gefunden. Am Schluss brauchte ihn keiner mehr.

Bewertung vom 20.07.2022
Feuerwanzen lügen nicht
Höfler, Stefanie

Feuerwanzen lügen nicht


ausgezeichnet

Stefanie Höfler hat hier ein sehr schwieriges Thema in eine unglaubliche, fesselnde, einfühlsame, teilweise traurige und zu gleich witzige Geschichte gepackt.
Es geht um eine Jungenfreundschaft zwischen Mischa und Nits, mit vollem Namen Nityananda, einem Halbinder. Für den hyperaktiven, hibbeligen Nits ist Mischa das große Vorbild, denn er ist nicht nur unglaublich schlau und ruhig, er hat auch noch einen supertollen Vater und eine Mutter, die als Biologin im Urwald forscht. Nits glaubt alles und hinterfragt gar nichts, bis zu dem Tag wo er Mischa bei einer Lüge ertappt. Nun ist er auch das erste Mal in der Wohnung von seinem Freund und erkennt einiges, nämlich Armut.
Obwohl es viele Anzeichen dafür schon gab, wird Nits erst jetzt klar, wie viel er nicht verstanden hat. Mischa hat seinem Freund viel verheimlicht, aber ist das schon ein Lüge, wenn man es einfach nicht ausspricht?
Eine sehr verzwickte Situation, mit der beide Kinder überfordert sind, denn Mischas Vater, dieser tolle Typ baut dazu noch Mist. Mischa und seine Schwester haben Angst ins Heim zu müssen. Und Nits ist total sauer, auf seinen besten Freund und auf sich selber.

Mich hat dieses Buch sehr erschüttert, natürlich weiß man, dass es Kinder gibt, die ohne Frühstück zur Schule kommen. Aber wie sehr sich schämen, was vielleicht noch alles so bei ihnen zu Hause passiert, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.
Vielleicht sollte dies eine Pflichtlektüre für Kinder in der Schule werden.

Bewertung vom 29.05.2022
Thirteen / Eddie Flynn Bd.4
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


ausgezeichnet

Ein Anwalt, der eigentlich nur 2. Wahl ist, vertritt hier einen bekannten Hollywood-Star. Dieser ist angeklagt seine Frau und ihren Bodyguard ermordet zu haben. Die sorgfältig ausgesuchten Geschworenen haben keine leichte Aufgabe, hier über Unschuld oder Schuld zu entscheiden. Zumal es Todesfälle unter ihnen gibt, Neue hinzukommen und immer wieder neue Details vor dem Gericht ans Licht kommen.
Sehr raffiniert geschrieben, mit immer neuen Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Auf dem Cover wird ja schon verraten, dass der eigentliche Killer in der Jury sitzt. Trotzdem ist es superspannend. Der Weg ist das Ziel. Alle Personen sind detailliert beschrieben, der Leser sieht sie vor sich. Fiebert von Seite eins an mit. Es gibt hier vom Staranwalt bis zum korrupten Cop alles. Die ganze Bandbreite der menschlichen Gesellschaft. Diese fesselnde Schreibweise macht es einem schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen.

Bewertung vom 29.05.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


ausgezeichnet

Dieser Umweltthriller von Wolf Harlander spielt auf jeden Fall nicht in der fernen Zukunft, das hier geschilderte Szenario hat seinen Anfang längst gemacht.
Dieses Buch beschreibt nicht nur die Erderwärmung, mit ihren Folgen, sondern auch den Ausverkauf bzw. die Jagd nach seltenen Erden auf Grönland. Jede Nation will die Nase vorne haben, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Das packt der Autor in eine spannende, effektvolle, zeitweise sehr brutale Story. Für Kupfer, Gold, Bei, Uran usw. lohnt es sich, über Laichen zu gehen. Keiner weiß welche riesigen Mengen unter dem ewigen Eis liegen.
Der Inuk Nanoq findet viele tote Tiere, aber diese Meldung scheint, die örtlichen Stellen nicht groß zu interessieren. Man vertuscht und verschleiert. Wissenschaftler und BND reisen an und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Korruption, Mord, Monopolstellungen und wirtschaftliche Interessen - alles zählt viel mehr als die Umweltzerstörung.
Aber das wissen wir alle und machen doch nichts dagegen.

Bewertung vom 04.05.2022
Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


ausgezeichnet

Auf diesem Buch-Cover steht "Kriminalroman". Meiner Meinung nach, aber zu unrecht, denn ich fand, dass es ein Thriller ist. Spannung von Anfang an, immer wieder neue Wendungen und Verwirrungen.
C. Läckbergs Name steht für gute schwedische Kriminalromane, zusammen mit dem Mentalist H. Fexeus ist diese Story ein echtes Highlight.
Von Februar bis Oktober ermittelt die Spezialgruppe der Stockholmer Polizei an einer Mordserie. Die Ermordeten scheinen in keinem Zusammenhang zu stehen, außer ihre Todesart. Sie sind alle bei missglückten Zaubereien ums Leben gekommen. Deshalb soll ein Mentalist der Gruppe helfen, davon sind nicht alle begeistert.
Die bunt gewürfelte Truppe hat aber schon einige "Typen" mit besonderen Fähigkeiten an Bord. Die Chefin ist die Tochter vom Polizeichef, ihr Team ein Knaller. Wie zum Beispiel Mina, die eine Mysophobie hat. Von Vincent kann man einiges über die menschliche Psyche bei seinen Ermittlungen lernen.
Ein gelungener Auftakt, ich freue mich auf die nächsten Bände.

Bewertung vom 04.04.2022
Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


sehr gut

Mich haben das Cover und die LP neugierig gemacht, obwohl ich den ersten, hochgelobten Teil dieser Reihe nicht gelesen habe. Aber das war kein Problem, denn es ist eine eigenständige Geschichte und das Vergangene wird dem Leser gut erklärt. Allerdings fand ich die Spannung zeitweise etwas flau. Der Schreibstil ist flüssig und die Idee mit den Schwestern und ihrer neuartigen Dating-App hat mir gefallen.
Die eigentliche Hauptperson, John Adderley, dagegen überhaupt nicht. Ihn finde ich genauso kalt wie den schwedischen Winter. Also kein Sympathieträger mit dem man so richtig mitfiebern kann. Das war bei mir nur am Anfang so, als ich erfahren habe, dass John im Zeugenschutzprogramm ist, und nun befürchtet, aufgeflogen zu sein. Wenn es auf diesem Niveau weiter gegangen wäre, dann würde ich dem nächsten Teil entgegen fiebern. So leider nicht.

Bewertung vom 16.03.2022
Der zweite Sohn
Peck, Loraine

Der zweite Sohn


gut

Ich würde dieses Buch nicht als Thriller bezeichnen, sondern als fesselnden, sehr spannenden Krimi. Nach den Balkankriegen sind viele Serben und Kroaten nach Australien ausgewandert. So auch Milans Familie. Der Chef eines Gangsterclans regiert mit harter Hand in Sydney. Nur die Familie zählt und das Geschäft. Als nun sein ältester Sohn Iwan erschossen wird, verlangt er von seinem jüngeren Sohn Johnny, dass er seinen Bruder rächt. Alles würde auf einen Bandenkrieg hinaus laufen.
Allerdings spielt Johnnys Frau Amy da nicht mit. Sie will Sicherheit für ihren Sohn und sich, notfalls ohne ihren Mann. Aus einem Clan, ähnlich wie die Mafia aufgebaut, steigt man nicht mal eben aus. Zeitweise ist Amys Gedankenwelt naiv. Sie weiß doch genau, woher ihr Wohlstand kommt.
Lraine Park taucht tief in die Familiengeschichte ein, für ein Erstlingswerk klasse. Was mich genervt hat, ist die Sprache von Milan, diese abgehackten Sätze. Das ein Clan untereinander nicht in seiner Muttersprache spricht, ist für mich nicht glaubwürdig. Die Söhne sind zwar in Australien geboren, werden aber zweisprachig aufgewachsen sein. Da gefiel mir der lustige Sprachfehler schon besser.
Ich warte mit Spannung auf den 2. Teil.