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Israelfreund

Bewertungen

Insgesamt 228 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

Hope’s End das Ende aller Träume
Ein grausames Haus? Ein Schicksalshaus? Gibt es so was? Oder sind es nicht immer die Menschen die das Leid und die Freude in die Welt bringen. Leid wie Lenora es über ihre Familie gebracht und zur Mörderin wurde. Oder doch noch? Klasse Thriller mit Gänsehautmomenten von der ersten Seite an.

Bewertung vom 04.11.2023
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


ausgezeichnet

Normal kann Jeder, exzentrisch nur Eine
Wow. Was für ein Auftakt. Ich mag diese Sprünge und den Schreibstil. Eine auf mysteriöse Weise verschwundene junge Frau, untätige LAPD die 2 Jahre lang versagt haben. Ryan und Elsie, die Eltern der jungen Frau, kommen auf eine clevere Idee.
Was wäre wenn wir in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörden einbrechen? Sie stellen ein Ultimatum: Entweder ihr findet endlich unsere Tochter oder wir vernichten Akten. Ein Wettrennen beginnt. Cooles Buch, dass ich sehr gern zu Ende lesen würde.

Bewertung vom 08.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Agenden sterben nie aus
Kalter Krieg, Ost und West, Agenden auf beiden Seiten. Berlin die geteilte Stadt dazwischen. Getrennt in Besatzungszonen und am sichtbarsten durch die Mauer welche unübersehbar ist, die Stadt teilt, das Schicksal der jeweiligen Berliner beeinflusst. Hier in Berlin gab es legendäre Orte und Treffpunkte der Spione. Es gab Spionage und Gegenspionage, ein fast undurchschaubares Netz. Ich habe schon viele dieser Bücher gelesen. Als Kind der DDR fand und finde ich das einfach spannend. Was dieses Buch ausmacht, zu etwas besonderem ist der Autor selber. Ich finde die Sprache, die Wortwahl von Andreas Pflüger einmalig und wunderbar. Er formuliert brillant und es gelingt ihm damit mich als Leser noch mehr in die Tiefe zu führen. Ich bleibe bei manchen Worten hängen und erkenne neu die Tragweite welche dahinter steckt, die Bedeutung wird größer für mich.

Bewertung vom 08.10.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


ausgezeichnet

Menschlich
Menschlich bleiben, sich die Menschlichkeit in Zeiten der Unmenschlichkeit bewahren. Ja, sie gab es. Es war kleine und große Helden des Wiederstandes, die sich gar nicht mal als Helden und manchmal auch nicht im Wiederstand gesehen haben. Aber sie waren Beides. Dieses Buch zeugt davon. Es zeigt auch den jüdischen Witz und Humor, trotz der Barbarei. Nie wieder darf so etwas passieren und es ist wichtig die Geschichten von Mut, Träumen, Hoffen und Bangen weiterzuerzählen. Danke. Das Buch beruht auf Tatsachen, ist aber in Romanform aus der Sicht des Natans geschrieben, der seine Sicht als Elfjähriger hier kund tut. Ivan Sciapeconi gelingt in aller Traurigkeit ein Mutmachbuch. Ein Buch über Zusammenhalt und Zusammenarbeit einer (Dorf)Gemeinschaft. Mich hat das Buch sehr berührt und auch ins Nachdenken gebracht. Mindestens 5 Sterne.

Bewertung vom 08.10.2023
Baustellen der Nation
Banse, Philip;Buermeyer, Ulf

Baustellen der Nation


ausgezeichnet

Lahmgelegte Republik?
Stillstand oder was tun? Wer sich zuerst bewegt hat verloren. Beamtenmikado wie es so schön im Volksmund heißt. Was oft belächelt und vermutet, hat aber schon gravierende Dimensionen eingenommen. Will und kann man diesen riesigen angestauten Berg an unbewältigten Aufgaben je schaffen? Oder wird er zusammenbrechen wie manche Brücken oder Autobahnkreuze weil die Risse nicht zu reparieren sind? Vielen wichtigen Fragen wird hier nachgegangen. Hoffentlich lesen diese Bücher auch manche Verantwortungsträger. Ich finde sie sehr wichtig und interessant. Das Autorenduo Ulf Buermeyer und Philip Banse schreiben über die Dinge, die Bewegen. Sie sprechen den Bürgern aus den Herzen ohne populistisch zu werden. Hier liegt die große Stärke des Buches. Es ist ein Sachbuch, was eben nicht mal nur beim „meckern“, bei einer kritischen Analyse stehen bleibt. Es zeigt auch realistische politische Lösungen auf. Von dieser Sorte sollte es daher mehr geben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2023
Nie gut genug
Curran, Thomas

Nie gut genug


ausgezeichnet

Mister 200 Prozent
Ich bin von Hause her auch ein Mister Perfekt und unter 200 Prozent nicht zufrieden zu stellen. Das ging über Jahre mehr oder weniger gut. Für mich selber, meine Gesundheit, meine Psyche weniger. Natürlich weiß ich, dass ich nicht umsonst bin, wie ich bin. Das die Wurzeln in der Kindheit liegen. Vom Kopf ist vieles klar. An der Umsetzung scheitert es oder wie es so schön heißt „der Schuster hat die schlechtesten Leisten ….“ Ein Buch über Perfektionismus ist deswegen schon fast ein Muss für mich. Schaun mar mar mal dachte ich und fing an das Buch zu lesen. Thomas Curran geht in dem Buch sehr in die Tiefe und befriedigt die Theoretiker, was auch seinen Sinn hat. Es ist trotzdem eine gute Mischung von praktisch umsetzbaren Tips bis Hindergrundwissen um die Ursachen verstehen zu können. Von der Sprache her findecich es auch nicht abgehoben geschrieben. Von der Seite volle Punktzahl. Passt.

Bewertung vom 08.10.2023
Hashtag #DDR
Kreymeier, Holger

Hashtag #DDR


ausgezeichnet

Nicht möglich oder doch?
Nicht möglich oder doch? Holger Kreymeier geht in seinem Roman einer interessanten These nach. Was wäre wenn? Wenn die DDR sich nicht 1989 verabschiedet hätte, sondern noch weitere 34 Jahre überlebt hätte. Unabhängig davon, dass es ein Horror für mich wäre und ich dann irgendwo im Gefängnis sitzen würde, wegen staatsgefährdenden Gedanken, also besser nicht zuviel Nachdenken. Wenn ich mir das Buch durchlese und mich mal Außen vorlasse wird es auch sehr interessant und faszinierend, manchmal sogar witzig. Holger Kreymeier zeigt in dieser Geschichte, was hätte sein können. Es ist ein satirisches Gedankenexperiment, wo jeder seine Meinung haben kann, suchen kann und vielleicht auch im darüber nachdenken findet. Die Einladung wurde von Holger Kreymeier gekonnt ausgesprochen und mir machte es auch großen Spaß dieser zu Folgen.

Bewertung vom 03.09.2023
Die Freiheit so nah
Kästner, A. A.

Die Freiheit so nah


ausgezeichnet

Real existierender Sozialismus
Ossis und Wessis, Hüben und Drüben, Begriffe mit denen ich groß geworden und die geblieben sind. Werden diese mal verschwinden?
Manche Worte werden bleiben, wenigstens in der Generation welche den Sozialismus noch real mitbekommen haben. Vielleicht ist mein Jahrgang der 1971er noch einer der vieles bewusst miterlebt hat und verhältnismäßig wenig miterlitten hat. Bei mir war es als spät Christ gewordener, dass ich nicht Abi machen und studieren konnte. Also habe ich meinen Facharbeiter Polstertechnik gemacht. Mai 1989 habe ich mich für die Einheiten der Bausoldaten beim Kreiswehrersatzamt Mittweida gemeldet. Ein Jahr später im Mai 1990 stand ich vor fast den selben Leuten die wesentlich freundlicher von anderen Zeiten sprachen und mir Zivildienst anboten. Danach habe ich auch ohne Abi studieren können, aber das ist eine andere Geschichte. Manche Fachschule wurden zu Hochschulen, ja, war spannend. Falsche Freunde mit „großen Ohren“ die nicht sichtbar, nicht äußerlich waren kenne ich auch. Damals als Vermutung. Wer das Spitzelsystem der DDR kennt und hier gelebt hat, weiß auch um die beängstigende Macht der Stasi. Hier könnte man Thriller schreiben, warum „Jemand“ eingetreten ist, zum spitzeln sich hat breitschlagen lassen. Es wurde gedroht Familienangehörige wegzusperren, Jugendliche in den Jugendwerkhof, Kinder ins Heim oder Freigabe zur Adoption, Ehepartner Bautzen 2. Alles keine guten Zukunftsaussichten für die gesamte Familie. Ich wohne jetzt in der Nähe von Bautzen und kann nur empfehlen die Gedenkstätte Bautzen 2 (kostenlos, auch die Führungen) sich einmal anzusehen. Man redet anders über die Zeit und nicht so schnell „Ich hätte auf jeden Fall anders reagiert!“ Ich sage oft, dass ich dankbar bin, nie in diese Erpressersituation gekommen zu sein. Es war die Gnade der späten Geburt.“ Warum ich soviel von mir erzähle? Ich möchte wenig über das Buch von A. A. Kästner Spoilern, welche hier vor allem die Geschichte ihres Mannes verarbeitet. Das macht sie bewegend und mich hat das Buch aufgewühlt, an vieles Erinnert. Es ist ein so wichtiges Zeitzeugenbuch. Vielen, vielen Dank. Am Anfang hatte ich die Frage gestellt ob die Begriffe irgendwann mal verschwinden, die Trennen und zu Unverständnis führen. Ich denke, wenn es uns gelingt ein „Stück in den Schuhen des Anderen zu laufen“, uns Mühe geben, Vorurteilsfrei zu Lesen und Beweggründe auch der Ängstlichkeit (vor der Stasi, dem DDR-Staat) des Anderen akzeptieren zu können, ist vieles gewonnen.

Bewertung vom 03.09.2023
Refugium in Elys
Ellmer, C. S.

Refugium in Elys


ausgezeichnet

Begabungen
Die Zukunft der Welt sieht nicht rosig aus, die Zukunft auf dem Buchmarkt schon. C.S. Ellmer ist Newcomerin und schreibt bezaubernd.
Was für eine Dichte und Dramatik. Nach einem realistischen Blick auf unsere Umweltsituation am Anfang des Buches (schon das ist gruselig, wie schlimm es um unsere Erde steht), wehrt sich die Erde. Die Überlebenden sind aber nicht klüger und humaner, wenigsten die verantwortlichen Anführer. Und so macht sich wieder ein diktatorisches, menschenverachtendes System breit, was es nur „gut“ meint. Als DDR-Kind erinnert mich vieles an die Stasi, nur dass es hier im Buch die Späher sind, welche für Recht und Ordnung sorgen, die Augen und Ohren offen halten. Denunziantentum wird gefördert, Menschenrechte werden mit Füßen getreten, obwohl oberflächlich immer wieder nach Gesetzen gefragt wird. Geführt wird der Staat durch Adam und Eva, Vater und Mutter „Aller“. Personenkult ist groß geschrieben. Die meisten Einwohner hinterfragen das System nicht oder nicht mehr. Es gibt aber auch Menschen wie Aaron. Noch ein Jahr trennt ihn davor seine Berufung zugesprochen zu bekommen, wenigstens die offizielle vom Staat. Als 14-jährige unterliefen Jungen und Mädchen die Testung. Hier entschied sich, was sie ab sofort beruflich machen und demzufolge wo sie wohnen würden. Auch Kinder zeugen war ein Beruf und Anna wurde von Floh der Schmied wurde für immer getrennt. Beide sind Freunde von Aaron. All das geschieht in einem atemberaubendem Tempo und geht auch rasant weiter. Hier möchte ich aber nicht noch mehr Spoilern, nur soviel, es wird richtig spannend und dramatisch. Nicht nur einmal setzte bei mir das Herz fast aus. Eine klare Kaufempfehlung für eine klasse Buch.

Bewertung vom 03.09.2023
Beat Girls - Die Bühne gehört uns
Schwarz, Anika

Beat Girls - Die Bühne gehört uns


ausgezeichnet

Rock’n’Roll geht immer
Frauen rocken Gott sei Dank lieber die Welt anstatt am Herd zu bleiben. Rock’n’Roll
Ach war das eine geile Musik und Zeit. Rock’n’Roll ging wirklich ab und bereitete gute Laune. Das hinter der guten Laune oft Machtkämpfe ganz anderer Art stattfanden war den Wenigsten bewusst. Die Musik machten die Männer und sie war den Männern vorbehalten. Frauen konnten anderes besser, Wäsche waschen, bügeln und kochen. Bis auf die Bühne war deshalb ein langer steiniger Weg und die „Monaco Birds" losrocken durften. Und das machten sie und machten es super gut. Sie rockten München und folgten ihren Träumen. Anika Schwarz hat eine mitreisende Art zu schreiben. Man merkt ihr die Leidenschaft für Musik an und das ist das supergrosse Plus des Buches. Es war für mich ein echter Gewinn und Genuss.Rock’n’Roll.