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Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2016
Die Bestimmung - Fours Geschichte (MP3-Download)
Roth, Veronica

Die Bestimmung - Fours Geschichte (MP3-Download)


gut

Vorne drauf zu sehen ist ein brennendes Riesenrad, das wohl darauf anspielt, wie Tris und Four in Band 1 gemeinsam nach einen besseren Aussichtspunkt suchten. In dieser Szene zeigt sich erstmals, dass auch der tapfere Four Ängste hat, zum Beispiel die Angst vor Höhe. Von innen ist das Hörbuch dunkelblau gehalten und zeigt unter anderem die Kapiteleinteilung und eine sehr interessante Einführung von Veronica Roth selbst.

Der Roman ist in sieben verschiedene Kurzeschichten eingeteilt, mal kürzere mal längere. Die ersten vier Geschichten sind nach den Stationen Fours Entwicklung - vom Fraktionswechsler zum Verräter - benannt und die letzten drei sind explizite Begegnungen mit Tris. Ich finde, dass man hier eher auf den zeitlichen Ablauf hätte achten sollen, da ich mehr als verwirrt war von den plötzlichen Zeitsprüngen. Auch der Zeitraum des Romans hat mir nicht gefallen. Ich hätte mir auch noch Szenen aus der Zeit, als die Fraktionen zusammenbrachen oder als Four aus Chicago floh, gewünscht.

Zu den Charakteren muss ich wohl nicht viel sagen, wer dieses Buch liest/hört sollte die Trilogie komplett kennen. Allerdings halte ich es auch für möglich schon nach dem ersten Band diesen Extraband zu lesen, da er zeitlich vor und parallel zur ersten Hälfte von "Die Bestimmung" spielt. Four ist also der gewohnt mutige, humorvolle und nie angsterfüllte Charakter, den wir alle lieb gewonnen haben. Wir erfahren mehr über seinen Wunsch, sich von keiner anderen Person verformen zu lassen, sich selbst und seinen Ansprüchen immer treu zu bleiben. Tris selbst ist überraschend wenig präsent, was mich sehr gefreut hat. Man bekommt nicht einfach einen Abklatsch vom selben Inhalt, den Tris schon geschildert hat, sondern wirklich neue Informationen und Geschehnisse.

Das Buch startet super, man bekommt Einblicke in Tobias Eaton Leben bei den Altruan und erlebt live mit, wieso er sich entscheidet seine Fraktion zu wechseln. Hinter der Fassade der glücklichen Familie entdeckt man einen gewalttätigen Vater und einen abgeschotteten Jungen, der sich nicht wehren kann. Doch auch mit seiner Entscheidung zu den Ferox zu gehen, wird sein Leben nicht leichter. Er muss sich gegenüber listige Fraktionsmitglieder und Bedrohungen aus der Ken-Fraktion beweisen. Wir erfahren, wieso er nie zu einem Anführer werden wollte und wie spät er erst von den Unbestimmten erfahren hat. Eine für mich komplett neue Info war auch, dass er kurz davor war seinen Job im Kotrollzentrum zu verlieren und, dass er auch die Arbeit als Trainer nicht besonders befriedigent fand.

Die Versetzung in Four gelang Jacob Weigert dabei sehr gut. Seine Stimmfarbe passt gut zu dessen schlagfertigen und männlichen Art. Die Imitation anderer Personen wie Tori oder Tris empfand ich jedoch nicht als gelungen. Teilweise wirkten sie auf mich zu albern und übertrieben.
Insgesamt konnte er auch die fehlende Spannung über das ganze Buch hinweg nicht ausgleichen. Natürlich, inhaltlich wird wohl niemand etwas vollkommen Neues erwarten, und auch ich habe das nicht getan, allerdings kann ich mir kaum vorstellen, wie man beim Lesen des Romanes vor Langeweile nicht abstumpfen soll.

Fazit:
Dieser Extraband zur "Die Bestimmung"-Trilogie ist ein feines Häppchen für alle Fans. Man bekommt tolle Zusatzinformation und lernt seinen Helden Four bzw. Tobias Eaten viel besser kennen. Tris ist dabei nicht besonders präsent, weshalb der Roman nicht einfach nur ein Abklatsch ist. Trotzdem muss man sagen, dass über 7 Stunden Laufzeit und ein nicht vorhandener Spannunsgbogen zu keinem besonderem Hörgenuss führen. Die zeitliche Einteilung ist sehr seltsam und der Sprecher kann nur die männlichen Personen imitieren, sodass ich leider nur 3,5 von 5 Sternen geben kann.

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Bewertung vom 29.05.2016
Red Rising Bd.1
Brown, Pierce

Red Rising Bd.1


sehr gut

Schreibstil:
(…) In traurigen Szenen, wie zum Beispiel Eos (die Frau von Darrow) Tod, war ich durch die bildgewaltigen Erzählungen unglaublich berührt. Die Gefühle wurden so gut rübergebracht! Die witzigen und kreativen Schimpfwörter, die für ein wenig Lockerheit gesorgt haben, fand ich auch super.
Andererseits verstand ich aber in komplexen Situationen einfach nur Bahnhof. Viele Dinge gibt es in der Realität nicht und wurden auch erst Kapitel später oder gar nicht mehr aufgeklärt. Ich musste mir Dinge selbst zusammenreimen, was manchmal schiefgegangen ist. Außerdem gab es einfach zu viele Namen, vor allem was die Familienverhältnisse Darrows angeht, bin ich nicht mitgekommen. (…)

Charaktere:
Niemand neben Darrow hat eine allzu große Rolle bekommen und trotzdem gab es insgesamt genügend Liebe und Humor. Ich weiß aber nicht genau wie, da viele Personen gestorben sind, oder sich als Feind entpuppt haben und sich somit Darrows Freundeskreis ständig verändert hat. Trotzdem ist Darrow nicht verzweifelt, hat wieder Vertrauen entwickelt und so Freundschaft und Beziehungen geschaffen.

(…) Darrow ist ein bewundernswerter, mutiger, junger Mann mit einer starken Persönlichkeit. Er war mir sofort sympathisch und ich musste mit ihm mitfiebern. Er hat einen Hang zur Wut und zur Rache, aber er lernt auch aus seinen Fehlern und versucht die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Mischung aus roter Seele und goldenem Körper war einfach genial!

(…) Er ist innerhalb seines Clans hoch angesehen und seit Kurzem verheiratet mit Eo, dem Mädchen, das er zutiefst liebt. Ihr wurde nur eine kleine Rolle zugedacht und trotzdem hat sie mich sehr beeindruckt. Sie rebelliert, zweifelt, hinterfragt und fordert andere Menschen, insbesondere Darrow, auf, sich auch zu wehren. (…)

Als Darrow dann von einer gesellschaftskritischen Organisation entführt, durch sie zu einem Goldenen gemacht und an die Akademie eingeschleust wird, bekommt er seine Heldenrolle. Allerdings hat mich hier seine Perfektion ein wenig gestört. Er ist ungebildet und trotzdem plötzlich intelligent. Er ist der Schnellste, der Stärkste, findet für alles eine Lösung und besiegt jeden Feind.
Geschichte:
Mir haben die ganze Grundidee und die fantasievollen Anteile gut gefallen. Ich fand die Idee beeindruckend, dass irgendwann alle Planeten unseres Sonnensystems bewohnbar sein könnten. Von der Weltengesellschaft erschlossen. Auch der technologische Fortschritt, die Brutalität, Skrupellosigkeit und Machtgier der obersten Gesellschaften auf dem Mars ist faszinierend.

Vor allem ab der zweiten Hälfte des Buches, in der Darrow die Akademie der Goldenen durchläuft, war ich wirklich gefesselt! Dort werden die Studenten in zwölf verschiedene Häuser eingeteilt und müssen unter anderem eine Art Krieg nach simulieren. (…) In diesem Teil zog der Spannungsbogen rasant an und ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. In der Arena spielt Taktik eine große Rolle - Wer ist Freund und wer ist Feind? Wie kann man am besten seine Macht absichern und moralisch gut über eine ganze Armee von Sklaven regieren?

Dabei erlebte Darrow Höhen und Tiefen: Er führte Eroberungszüge an oder lief selbst direkt in einen Hinterhalt. Er wurde vom großen Anführer zum einsamen Gejagten. Es gab Kämpfe und Tode und Brutalität, die ich jedoch nicht als störend empfand. Es erinnerte wirklich an Krieg. (…) Als Leser wird man so oft in die Irre geführt, manchmal zusammen mit Darrow, manchmal von ihm. Durch den Olympus und die Götternamen kam auch ein ganz besonderes mittelalterliches Feeling auf. Es gibt immer wieder Überraschungen und so hat mich das Buch zwischenzeitlich komplett aus der Bahn geworfen. Und als sich dann herausstellt, dass Darrow noch ganz andere Feinde als seine Mitstudenten hat, kam es zum großen Showdown.


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1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2016
Das dunkle Herz der Magie / Black Blade Bd.2
Estep, Jennifer

Das dunkle Herz der Magie / Black Blade Bd.2


ausgezeichnet

Der Inhalt knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und man befindet sich sofort wieder im Geschehen. Zusammenhänge aus Band 1 wurden ausführlich und an den passenden Stellen erklärt, sodass auch eine längere Pause zwischen den Büchern möglich gewesen wäre. Der Schwerpunkt lag diesmal fast ab der ersten Sekunde auf dem 'Turnier der Klingen', was mir super gefallen hat. Aus allen Familien - es sind übrigens 5 Stück - nehmen ca. 30 Teilnehmer teil und beim 2 Tage langen Spektakel dürfen auch Touristen zusehen. Zu Beginn gibt es einen aufregenden Hindernissparcour und danach werden im KO-Modell Schwertkämpfe ausgefochten. Das Ganze fand ich unglaublich spannend und genau nach meinem Geschmack. Ich konnte es kaum erwarten, wer wohl gewinnen wird, sodass die Seiten nur so dahin flogen. Auch das Drumherum war schön zu lesen. Alle Teilnehmer tragen mittelalterliche Kostüme und abends finden Partys mit Volleyball, Lagerfeuer und tollen Buffets statt. Ein perfektes Felling also!

Dabei konnten wir Stück für Stück neue Charaktere kennenlernen und die Alten noch mehr ins Herz schließlich. Zum Beispiel von Deah und Oscar sieht man viele neue Facetten, sodass ich ihr Handeln noch besser nachvollziehen konnte. Das Setting der Sinclair-Familie ist und bleibt etwas ganz besonderes und ich freue mich, das Lila hier ein echtes Zuhause finden konnte.
Die Draconis sind ebenfalls nicht vom Sichtfeld verschwunden und Lila muss sich auf den finalen Gegner und den alles entscheidenden Kampf vorbereiten. Katja und Vance sind dabei zwei von vielen neuen Personen, die die Geschichte nur noch spannender und realistischer machen.

Ein negativer Aspekt muss trotzdem erwähnt werden, nämlich die Liebesgeschichte zwischen Lila und Devon. Grundsätzlich mag ich es mehr, wenn ein Buch entweder Fantasy oder Lovestory beinhaltet und nicht beides vermischt. Manchen Autoren gelingt auch hier die Gradwanderung, Jennifer Estep gehört aber leider nicht zu ihnen! Lilas Schwärmerin für Devon gingen mir von Anfang an auf die Nerven und ich bekam das Gefühl, dass sich ihre Gedanken wirklich nur im Kreis drehen. Mal abgesehen davon, dass ihre Beweggründe, einer Beziehung aus dem Weg zu gehen, absolut schwachsinnig sind, lässt sich Devon will zu viel gefallen. Er rennt ihr hinterher, wie ein kleiner, selbstverliebter, schwacher und abhängiger Junge, der nur Augen für seine Geliebte hat. Dabei mag ich ihn ansonsten so gerne!

Eine tolle, neue Funktion wird dem Leser, durch die Partnerschaft von Piper und Pagego, geboten. "Papego" ist eine kostenlose App - im Google Play-/ und App Store erhältlich - die es ermöglicht dieses (und andere) Bücher auf dem Handy weiter zu lesen. Vielen wird es genauso wie mir gehen, die Bücher sind einfach zu groß und zu schwer, um sie unterwegs mitzunehmen, man möchte in Pausen oder beim Busfahren aber trotzdem gerne weiterlesen. Daher kann man hier die zuletzt gelesene Seite einscannen - ging bei mir problemlos - und die nächsten 25% des Buches mobil lesen. In der App werden auch die richtigen Seitenzahlen angezeigt, sodass der Umsprung zurück zum Buch ohne langes Suchen einhergeht. Die Vorteile von Papierbuch und eBook werden zusammen gebracht, ohne das man beides bezahlen muss. Toll!

Fazit:
Für mich war Band 2 der Black Blade-Trilogie mindestens genauso gut wie Band 1! Dem Leser wird eine wunderschöne Mischung aus Freundschaft, Magie, Spannung und Dramatik gebunden, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann bzw. will. Cloudburst Falls spannt aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine geheimnisvolle, intrigante und gefährliche Atmosphäre, die ich wirklich jedem empfehlen kann.


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2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2016
Das eisige Feuer der Magie / Black Blade Bd.1
Estep, Jennifer

Das eisige Feuer der Magie / Black Blade Bd.1


ausgezeichnet

Schreibstil:
(...) Das hier war also meine erste Geschichte von Jennifer Estep, die ich gelesen habe und ich muss sagen, dass ich den Schreibstil schwierig fand. Ich weiß echt nicht, woran es lag, aber die Sätze haben immer anders geendet, als ich es erwartet habe. Die Verben sind irgendwie untypisch für das Deutsche. Außerdem empfand ich die Satzstellungen in den teils unglaublich langen Schachtelsätzen einfach seltsam.

Am Anfang kommen gleich schöne ausführliche Beschreibungen der Stadt, der Magie und der Familien, was mir den Einstieg sehr leicht machte. Allerdings kamen mir diese dann im Verlauf des Buches fast zu oft vor und ich habe mehrmals Dinge gelesen, die ich eigentlich schon längst wusste. Auch die kreativen und absolut passenden Vergleiche und Metapher wurden mir zu oft wiederholt. (…)

Charaktere:
(…) Lila hat keine leichte Vergangenheit. Ihr Vater ist vor ihrer Geburt gestorben, ihre Mutter als sie noch ein kleines Kind war. Deshalb ist Lila zuerst in Pflegefamilien aufgewachsen, lebt aber seit sie 13 ist auf der Straße. Dementsprechend hat sie ein schweres Leben und ich habe sie oft bewundert, wie gut sie das doch alles meistert. Sie ist eine hervorragende Diebin, aber eine noch bessere Kämpferin.
Gleich am Anfang bekommt sie ihre Heldenrolle, indem sie Devon Sinclair, das stellvertretende Oberhaupt einer mächtigen Familie rettet. Allerdings soll sie dann als seine Leibwächterin arbeiten, wogegen sie sich vehement wehrt. Anfangs bleibt sie nur, weil sie unter Druck gesetzt wird, doch nach und nach liegt ihr immer mehr an der Familie und sie erkennt, dass das hier der richtige Beruf für sie ist. (…)
Einen ganz großen Pluspunkt gibt es auch dafür, dass ihre Vergangenheit bis zum Schluss nicht richtig aufgeklärt war. Man hat in jedem Kapitel neues über den Tod ihrer Mutter erfahren, was für noch mehr Spannung sorgte.

Geschichte:
Mit Cloudburst Falls hat Jennifer Estep eine wunderschön Stadt entworfen! Hier leben normale Menschen, Magier und Monster zusammen. Die Menschen sind größtenteils Touristen oder Angestellte der Familien, die die Touristen betreuen. Die großen Familien leben auf den Bergen, haben sehr große Anwesen und bestehen größtenteils aus Magiern. Sie beziehen sich auf Blutsverwandschaft, vereinen aber auch viele Diener und Wächter. Familienmitglieder tragen silberne Manschetten auf denen charakteristische Symbole für jede Familie zu finden sind. Die Familien konkurrieren seit Ewigkeiten nur um Magie, Geld, Macht und ihren Platz in der Hierarchie. (…)

Es gab aufregende Schwertkämpfe und magische Konflikte, aber auch provozierende Familienangelegenheiten und clevere Hinterhälte. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur gefesselt und mitgerissen. Ich liebe diesen Mix von Fantasy und Gefühlen!
Im Laufe des Buches gab es so einige Wendungen, die mich allesamt überrascht haben. Einzig und allein die letzte und wohl größte kam für mich nicht so ganz unvorhergesehen. Ich habe einfach schon länger geahnt, wer denn jetzt hier der heimliche Bösewicht ist und nur noch darauf gewartet, dass das Lila auch kapiert. Das war aber nicht weiter schlimm. (…)

Fazit:
Dieses Buch ist nicht perfekt aber nahe dran! Der Weltenentwurf ist klasse. Das Buch ist eine wundervolle Mischung aus Action, Spannung und Magie. Ein richtiger Traum. Definitiv ein Highlight! Vom Schreibstil war ich ja nicht ganz so überzeugt, aber dafür kann ich einfach nichts abziehen, da ich das Buch so gerne gelesen habe.


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Bewertung vom 04.05.2016
Herz oder Krone / Selection Storys Bd.2
Cass, Kiera

Herz oder Krone / Selection Storys Bd.2


sehr gut

Ich habe alles rund um America förmlich inhaliert und schon mindestens drei mal gelesen. Deswegen mussten auch dieser Zusatzbände her.

Zu der Grundidee muss ich ja glaub ich wirklich nicht viel sagen, wer gerne Jugenbücher liest, kommt an der Selection-Reihe nicht vorbei und hat sie eh schon gelesen. Jeder muss erkennen, was für eine tolle Welt Kiera Cass geschaffen hat und vor allem, was für authentische und liebenswürdige Charaktere sie geschaffen hat. Meiner Meinung nach hat noch kein Anderer so einzigartige und authentische Personen ins Leben gerufen! Ich liebe sie einfach alle und würde am liebsten über alle ganze Buchreihen lesen.

Dementsprechend war es für mich unglaublich leicht in das Buch hinein zu kommen und die Seiten verflogen ab diesem Zeitpunkt viel zu schnell! Der Schreibstil war gewohnt flüssig und Amberly und Marlee haben mich einfach nur in ihren Bann gezogen. Die Bücher sind, wenn man es ehrlich betrachtet schon ein wenig oberflächlich, da man wenig Einblicke für das bekommt, was wirklich geschehen ist. In den Büchern werden immer nur kurze Zeiträume angerissen, aber nicht annähernd komplett ausgeführt.

Wir reisen einige Jahre zurück und erleben, wie Amberly das Casting empfand und wie sie sich in den König verliebt hat.
Es war toll eine Person aus den Büchern mal in jüngeren Jahren kennen zu lernen und Szenen zu lesen, die nicht im Zeitraum der eigentlichen Selection-Story spielen. Amberly ist eine ganz andere Protagonistin als America, obwohl sie sich in der gleichen Situation befinden, und meistert das Casting auf ganz andere Art und Weise. Der Unterschied zwischen ihnen ist, dass Amberly dieses Casting wirklich will und Clarkson schon seid Kindheitstagen bewundert und aus der Ferne liebt. Es war schön mitzuerleben, wie sich ihr Traum endlich erfüllt und sie Clarkson endlich näher kam. Dabei bleibt Amberly sie selbst und verstellt sich nicht. Sie ist nicht ganz so aufbrausend wie America und ordnet sich Clarkson eindeutig unter, aber das ist nun mal auch genau das, was er gesucht hat. Er erkennt in ihr die Unterstützerin und Vertraute und hat deshalb auch kein Problem mit ihrer Kastenzugehörigkeit. Ich konnte einige Hintergründe besser verstehen im Hinblick auf das, was später in der Selection-Reihe passiert.

Auch die zweite Kurzgeschichte gefiel mir wirklich gut, wir erleben Szenen aus Marlees Sicht. Sie alle spielen im Zeitraum der Selection-Reihe und dementsprechend merkt man auch, wie viel America Marlee bedeutet und, dass die Freundschaft auf Gegenseitigkeit beruht. Natürlich mochte ich Marlee schon von Beginn an immer, da sie einfach ein liebenswerter Mensch ist, aber diese Szenen haben sie mir noch sympathischer gemacht. Man erlebt, wie sie Carter kennen lernt und sich zunächst versucht von im fernzuhalten, aber auch wie wenig Erfolg sie damit hat und, wie sie sich Stück für Stück ineinander verliebt haben. Diese Liebe sah für mich unglaublich groß und authentisch aus und besonders die Szenen, nachdem ihre Liebe entdeckt wurde, haben mich so mitfiebern lassen. Ich bin so froh, dass man über ihre weiter entfernte Zukunft dann noch mehr in Band 4 "Selection - Die Kronprinzessin" erfährt.

Den kurzen Anhang fand ich dann nicht ganz so gelungen, aber trotzdem sehr interessant. Vor Allem auf das Interview mit Kiera Cass habe ich mich sehr gefreut und wurde nicht enttäuscht. Die "Wie leben sie heute?"-Abschnitte über Kriss, Natalie und Elise haben mich allerdings enttäuscht. Sie sind viel zu kurz ausgefallen und für mich nicht glaubhaft! Ihr hätte die Autorin vielleicht doch etwas mehr Zeit reinstecken sollen, aber was solls ...

Im Großen und Ganzen kann ich also allen Selection-Fans nur empfehlen: Kauft das Buch! Auch wenn es euch gerade einmal zwei bis drei Stunden Lesezeit verschafft, lohnt es sich!

Bewertung vom 04.05.2016
Wenn du dich traust
Gembri, Kira

Wenn du dich traust


ausgezeichnet

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist leicht, flüssig, oftmals in Jugendsprache gehalten und dadurch gut verständlich. Ich flog förmlich durch das Buch und musste es schon nach anderthalb Tagen, also schneller als mir lieb war, zur Seite legen.

Charaktere:
Leas ist 19 Jahre alt und ihr Leben besteht eigentlich nur aus Zahlen, festen Ritualen und der Angst davor, was passiert, wenn sie diese Rituale nicht vollzieht. Sie besitzt ein kleines Notizbuch in dem sie seid Jahren Zahlenwerte festhält, die über Statistiken, bis hin zu der Anzahl von Büchern in einem Zimmern, gehen. Sie sortiert alles, was sie in die Hände bekommt, betet, wenn sie in ein Fahrzeug (Auto, Bus, ...) einsteigt und braucht oftmals Rituale um das Gefühl zu haben, alles kontrollieren zu können.

Neben diesen aber vergleichsweise eher kleineren Zwangsstörungen, sind da auch noch ihre Kontrollgänge. Seit einem für sie prägenden Unfall (auf diesen werde ich nicht näher eingehen, schließlich will ich euch nicht spoilern) muss sie allabendlich alle elektronischen Geräte, Steckdosen und Ladekabel im Haus überprüfen, erst dann fühlt sie sich sicher vor Bränden und kann beruhigt schlafen gehen. Ich glaub jedem ist klar, dass unter diesen Umständen kein normales Leben möglich ist und so war auch ich sehr gespannt, auf die Umsetzung der Autorin.

Mittlerweile kann ich sagen, dass ihr diese sehr gut gelungen ist! Obwohl die Zwänge Leas Leben beherrschen, hat sie nie ihren Humor und ihre Schlagfertigkeit verloren. Im Laufe des Buches akzeptierte ich ihre Zwangsstörungen immer mehr und sie wurden wie selbstverständlich. Ich begriff, was diese Bürde für Lea bedeutet und auch, zusammen mit Jay, dass diese Zwänge nicht Lea selbst ausmachen, sondern lediglich ein Teil von ihr sind.

Jay ist das komplette Gegenteil von Lea. Sein Leben besteht fast nur aus Partys und Nächten mit heißen Mädchen. Dabei wirkt er noch sehr jugendlich leichtsinnig, gleichzeitig aber auch tough und selbstsicher. Um Schulden zu begleichen, ist er außerdem in etliche Drogendeals verwickelt.

Zusammen mit seinen zwei besten Freunden hat er eine Wohngemeinschaft gebildet, in der es, wie man sich gut vorstellen kann, extrem unordentlich ist. Zusammen haben sie definitiv eine Neigung dazu, sich auf die falschen Leute einzulassen.

Geschichte:
Die Art, wie Lea und Jay miteinander umgehen, war einfach unbeschreiblich! Mehrmals habe ich gelacht, geweint oder einfach nur mitgefühlt. Kira Gembri hat es wundervoll geschafft, Gefühle zu ihren Lesern zu transportieren. Nach und nach verändern sich die beiden durch den gegenseitigen Einfluss des jeweils anderen und genau das macht die Geschichte besonders. Ihre Beziehung zueinander entwickelt sich nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, sondern genau im richtigen Tempo. Das Ganze wirkt wie aus dem Leben gegriffen, sehr authentisch und ehrlich, aber ich hatte auch nie das Gefühl, die Beiden am liebsten packen zu wollen und gemeinsam in einem Raum zu sperren, damit sie endlich zu ihren Gefühlen stehen.

Beide haben keine leichte Vergangenheit hinter sich und auch jetzt noch beide ihre Päcklein an Problemen zu tragen, aber gemeinsam beginnen sie sich ihren Ängsten zu stellen und sich eine Zukunft aufzubauen. Gemeinsam mit Jay steht man manchmal hilflos da und versucht Lea irgendwie beizustehen, aber auch Jay macht es einem nicht immer leicht.

Fazit:
Wie man sich sicher schon denken kann, war "Wenn du dich traust" für mich ein sehr gelungenes Buch.
Die Krankheit wird mit Offenheit und Humor thematisiert, die Dinge werden beim Namen genannt, aber das auf eine respektvolle und verständnisvolle Art und Weise. Alles in allem hat es mich, so wie sicherlich viele andere auch, zum Denken angestoßen, da ich bisher mit dem Thema Zwangserscheinungen nichts zu tun hatte.


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Bewertung vom 04.05.2016
Der Winter erwacht
Wilson, C. L.

Der Winter erwacht


gut

Schreibstil:
Im Großen und Ganzen hat mir der Schreibstil gut gefallen. Aufgefallen sind mir die recht altmodischen und ungewöhnlichen Wörter, die jedoch gut zur Stimmung des Buches passen.
Einen kleinen Minus-Punkt gibt es jedoch für die, für meinen Geschmack, zu langen uns ausführlichen Beschreibungen. Ich finde man sollte dem Leser auch noch Platz für seine Fantasy und eigenen Ideen lassen, ohne das Kopfkino schon komplett vorzugeben.

Charaktere:
Chamsin ist eine der vier Sommergrund-Prinzessinen, wird jedoch nie als eine akzeptiert. Sie wird mit einer starken Wettermagie geboren, die sie nicht kontrollieren kann. Wenn sie schlechte Laune hat, ziehen starke Stürme und Gewitter auf, die zum Teil auch tödlich enden. So kommt es, dass sie von ihrem eigenen Vater nicht akzeptiert wird und sie sich ich ihr ganzes Leben lang versteckt halten muss, kaum jemand weiß überhaupt von ihrer Existenz.

Chamsin hatte von Anfang an mein Mitgefühl, denn das, was ihr Vater ihr antut ist unverzeihlich. Sie hat einen guten Charakter und ihr Temperament und Schlagfertigkeit machten sie für mich nur noch sympathischer. Sie steht für sich selbst ein, ist mutig, wild und bleibt sich selbst treu. Anfangs dachte ich noch sie ist ein schwaches und kindliches Mädchen, doch diese Meinung habe ich schnell geändert. Sie macht eine tolle Entwicklung durch und wird zu einer starken jungen Dame.

Wynter ist Chamsin sehr ähnlich. Er hat sich mit dem Eisherz ebenso tötliche Magie angeeignet um die Schmach der Vergangenheit zu rächen. Seine ganze Familie ist tot, seine Frau wurde entführt und dafür will er sich an Sommergrund rächen. Er zettelt einen dreijährigen Krieg an, aus dem er als Sieger hervorgeht. Um den anzustehenden Friedensvertrag auszuhandeln reist er nach Vera Sola, der Hauptstadt Sommergrunds. Als Wiedergutmachung verlangt er eine geliebte Prinzessin, die ihm innerhalb eines Jahres einen Erben schenken soll.

Wynter war für mich ein sehr toller Charakter. Mit seiner männlichen Stärke und dem, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt, gutem Herzen, konnte er mich genauso wie Chamsin von sich begeistern. Obwohl er nach außen hin kalt wirkt, merkt man schnell, dass er sehr fürsorglich ist und ihm das Wohlergehen seines Volkes unglaublich am Herzen liegt.

Geschichte:
Hier muss ich von vornherein klarstellen, dass ich etwas ganz anderes erwartet habe! Das Buch wird in die Kategorie Fantasy gesteckt, dies steht sogar auf dem Buch hinten drauf und ich bin deswegen ganz anders an das Buch heran gegangen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es mich eher an eine Groschenroman-Lovestory erinnert.

Chamsin und Wynter sind sich körperlich schnell verfallen und der Liebesgeschichte zwischen den Beiden wird unglaublich viel Zeit gewidmet. Obwohl man hier auch nicht richtig von einem Liebesroman sprechen kann, da es bei Chamsin und Wynter anfänglich gar nichts mit Liebe und Romantik zu tun hat und es nur um Sex geht ... Beim Sex schlagen sprichwörtlich die Blitze ein und die detaillierten Beschreibungen sind nur bedingt für jüngere Leser gemacht.

Meiner Meinung nach, kommen die Fantasy-Abteilung dabei viel zu kurz und Fantasy war es nun mal, was ich lesen wollte. Die Idee selbst ist wirklich gut, zwei verfeindete Reiche, Krieg und Wettermagie klingt für mich klasse, allerdings wurde hier viel zu wenig Zeit reingesteckt und Potenzial verschenkt!

Fazit:
Wie man meiner Rezension anmerkt, bin ich wirklich nicht besonders begeistert von diesem Buch. Mit meinen Erwartungen lang ich komplett falsch, in diesem Roman spielt die Erotik eine sehr große Rolle. Ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Schreibstil und habe lange gebraucht, um irgendwie vorwärts zu kommen. Mir war das zu viel Blabla und zu wenig wirklicher Inhalt, der die Geschichte vorantreibt. Wer Fantasy erwartet, wird enttäuscht sein!

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Bewertung vom 04.05.2016
Wenn der Sommer stirbt
Wilson, C. L.

Wenn der Sommer stirbt


sehr gut

Zu Beginn des Buches ist eine kleine Inhaltszusammenfassung über Band 1 zu lesen, was ich auch wirklich nötig fand. Ich persönlich habe die beiden Bücher zwar direkt hintereinander gelesen und das wäre auch allen anderen möglich gewesen, da beide Bücher am gleichen Tag erschienen sind, aber trotzdem gehört sich das so, wenn man ein Buch unnötigerweise splittert.

Charaktere:
Auch zu den Charakteren will ich mich nicht nochmal zu ausfühlich auslassen. Handeln tuen immer noch Chamsin und Wynter und beide habe ich während des Buches immer mehr ins Herz geschlossen. Habe ich sie in Band 1 sympathisch gefunden, habe ich sie in diesem Buch regelrecht bewundert und immer mit ihnen gefühlt.

Chamsin ist eine Kämpferin und das in vielerlei Hinsicht. Sie ist weiterhin so aufbrausend wie in Band 1 und manchmal würde es ihr wirklich besser gehen, wenn sie auch mal auf andere Menschen hören würde. Sie wird aber auch immer mutiger, verständnisvoller und bekommt ihre Helden-Rolle, die ich mir für sie gewünscht habe. Jedoch bekommt man hier nicht das Gefühl, dass sie von jetzt auf gleich unbesiegbar ist, sondern mit der Zeit an ihren Aufgaben wächst. Im letzten Drittel zeigt sie eindrucksvoll, wozu sie fähig ist und wie weit sie bereit ist für Wynter und ihre Liebe zu ihm zu gehen!
Sie kämpft um Aufmerksamkeit und Anerkennung von ihrem Mann und die Achtung von ihrem Volk. Dabei erkennt sie Winterfels immer mehr als ihre Heimat an und erlebt viele glückliche Stunden. Ich mag sie als Protagonistin sehr gerne und habe bis zum letzten Buchstaben mit ihr mitgefiebert.

Wynter ist vorallem zu Beginn weiterhin distanziert, zeigt aber auch immer wieder andere Facetten von sich. Seine Frau weckt Wärme in ihm auf, mit der er aber schlecht umgehen kann. Immer wieder hört er auf falsche Ratschläge und gesteht sich seine Gefühle zu Chamsin nicht ein. Trotzdem hat man den Winterkönig immer gerne und hat Respekt vor ihm als Mann und seinen Entscheidungen.

Geschichte:
Die Erotik zwischen Chamsin und Wynter bekommt deutlich weniger Zeit, was ich gut fand. Geschrieben sind diese Schlafzimmer-Szenen immer noch sehr gut und kommen diesmal auch nicht zu überhaupt und nervend vor. Man kann es auch nicht mehr nur als Erotik, sondern vielmehr als Romantik bezeichnen!
Es war toll mittzuerleben, wie sich die Beiden immer besser kennen lernen, für einander einstehen und sich, wie zu erwarten, immer mehr ineinander verlieben.

Auch fand ich es super gelungen, dass den Fantasy-Aspekten endlich mehr Platz geboten wurde. Auch wenn ich nicht alle Wendungen nachvollziehen konnte, habe ich endlich das geboten bekommen, was ich lesen wollte. Das Potenzial rund um Mystral, die Wettermagien, das Eisherz und Rolands Schwert wurde endlich ausgenutzt. Zum Glück kann ich jetzt nachvollziehen, wieso man die Mystral-Reihe in die Gattung Fantasy steckt.

Am Ende lernt man dann auch noch Prinzen Dilys Merimydion kennen und er war mir sofort sympathisch! Soweit ich weiß wird er der Hauptprotagonistin im nächsten Teil "The Sea King" sein.

Fazit:
Empfehlenswert ist dieses facettenreiche Buch für all jene, die gerne in das Setting eines traumhaft schönen englischen Landhauses und einer geheimnisvollen adligen Familie eintauchen möchten und auch nichts dagegen haben, wenn alles mal wirkt wie aus einem anderen Jahrhundert. Gratis dazu gibt es einen Hauch von Fantasy und Krimi, aber auch einige Schwächen. Ein Beispiel hierfür ist die vorhersehbare und unautentische Entwicklung zwischen Imogen und Sebastian oder die nicht nachvollziehbaren Gedankengänge und Handlungen eines 10-jährigen Mädchens. Insgesamt gibt es gut gemeinte 3,5 von 5 Sternen, ich tendiere sogar eher zu mehr als zu weniger.


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Bewertung vom 04.05.2016
Lilienfeuer
Monir, Alexandra

Lilienfeuer


sehr gut

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Gleich zu Anfang ist ein Stammbaum der Familie Rockford abgebildet, was ich an sich ganz nett finde, aber rückblickend nicht gebraucht hätte. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive, beginnend mit einem Prolog aus der Zukunft, in dem Imogen aufzeigt wie verzweifelt sie mittlerweile ist. Dies mochte ich sehr, da es gleich Spannung und Neugier aufbaut. Zwischenzeitlich gibt es immer wieder Zeitsprünge und man erlebt Szenen aus dem Blickwinkel der 10-jährigen Imogen. Auch dies baute immer mehr Spannung auf, denn man lernt ihre damals noch lebende Familie kennen und hinterfragt deren Handlungen immer mehr. Allerdings fand ich hier die Denkweise Imogens alles anderes als typisch für eine Mädchen in diesem Alter. Sie unterscheidet sich überhaupt nicht von der in der Gegenwart.

Der größe Pluspunkt überhaupt ist wohl durch den Flair des englischen Herrenhauses zustande gekommen. All die ausführlichen Beschreibungen der Architektur und der Gartenanlagen waren für mich etwas ganz besonderes. Man konnte sich alles traumhaft gut vorstellen und hatte richtige Bilder vor Augen. Auch das Setting einer Herzogenfamilie und des englischen Landadels sorgten für eine wundervolle Atmosphäre, die ich mir schon beim Lesen des Klappentextes erhofft hatte. Durch die historischen Hintergrundinformationen kam ich mir öfters wie in eine andere Zeit versetzt und genau das will man ja als Leser.
Ebenfalls gut gefallen haben mir, die Grusel- und Fantasyelemente über das ganze Buch hinweg. Sie sind nicht all zu augeprägt aber immer wieder kurz zu finden und sorgten so für einen passenden Mix. Besonders am Ende kam dann alles wieder zusammen und sorgte noch für die ein oder andere überraschende Wendung.

Imogen selbst war für mich in der Gegenwart immer authentisch. Ich konnte ihre Entscheidung, alleine nach New York zu ziehen und den Kontakt zu ihrer Familie abzusprechen, gut nachvollziehen, fand es aber auch super, dass sie es jetzt wieder gut machen will, indem sie ihrer Familie die letzte Ehre erweist und den Dienern des Herrenhauses hilft. Im Allgemeinen war sie sehr selbstkritisch, was bei mir für viel Sympathie sorgte. Sehr liebenswürdig empfand ich auch ihre Pflegefamilie, ihre beste Freundin und ihren kleinen Flirt in New York.
Sehr unwahrscheinlich kam mir wiederum ihre Beziehung zu ihrem Sandkastenfreund Sebastian vor. Ich möchte euch nicht spoilern, aber dieser Teil der Geschichte ist eher unglaubwürdig und nervig.

Allerdings gab es auch andere Dinge, die mich an diesem Roman gestört haben. Wie schon oben erwähnt gab es zwar gut gedachte Fantasyanteile, aber hier wurde das Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Man erfährt kaum etwas über Imogens Fähigkeiten oder inwieweit diese an das Herrenhaus geknüpft sind. Als Leser ist man so neugierig, zu was sie den nun alles fähig ist, aber Imogen scheint keinerlei Drang zu verspüren hier nachzuforschen. Man erhält einfach keine Aufklärung, was mich schon enorm gestört hat. Insgesamt mochte ich auch einfach den Rhythmus des Romanes nicht. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber im Mittelteil gab es einfach kaum Entwicklung und der Showdown wird dann zu schnell abgehandelt. Mir hat irgendetwas gefehlt, ich wurde nicht so richtig mitgerissen und es gab kein richtiges Highlights. Aber das ist natürlich nur meine subjektive Meinung.

Fazit:
Empfehlenswert ist dieses facettenreiche Buch für all jene, die gerne in das Setting eines traumhaft schönen englischen Landhauses und einer geheimnisvollen adligen Familie eintauchen möchten und auch nichts dagegen haben, wenn alles mal wirkt wie aus einem anderen Jahrhundert. Gratis dazu gibt es einen Hauch von Fantasy und Krimi, aber auch einige Schwächen. Ein Beispiel hierfür ist die vorhersehbare und unautentische Entwicklung zwischen Imogen und Sebastian oder die nicht nachvollziehbaren Gedankengänge und Handlungen eines 10-jährigen Mädchens.