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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2017
Spuren im Schnee / Aklak, der kleine Eskimo Bd.2 (1 Audio-CD)
Stohner, Anu

Spuren im Schnee / Aklak, der kleine Eskimo Bd.2 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Aklak, der kleine Eskimo will sich mit seinen Freunden treffen.
Diese haben aber noch etwas zu erledigen, so dass er mit seinem Husky vorfährt und auf sie warten will.
Als er am vereinbarten Treffpunkt ankommt, sieht er dort eine Eisbärenspur. Seine Mutter ermahnt ihn immerfort, den Eisbären fernzubleiben.
Er weiß, dass diese gefährliche Raubtiere sind, aber die Spur hier ist so klein, von einem Eisbärjungen.
Aber nicht nur Aklak macht sich auf die Suche nach dem Eisbärjungen, sondern auch dessen Mutter.
Aklaks Freunde, inzwischen eingetroffen, haben ebenfalls die Eisbärenspur gesehen und auch, dass Aklak zu ihm unterwegs ist. Sie suchen Aklak, um ihn vor der Eisbärenmama zu warnen...

Nach dem Hörbuch "Das große Rennen um den Eisbärbuckel", in dem man schon Aklak und seine Freunde kennenlernen konnte, gibt es nun das 2. Abenteuer, das man mit Aklak und seinen Freunden erleben darf.

Ich habe diese Geschichte wieder als Hörbuch erlebt und bin fasziniert von der Wiedergabe der Geschichte. Da wird nicht einfach nur die Geschichte vorgelesen, sie wird auch atmosphärisch fantastisch umgesetzt. Man hört den Wind im Hintergrund, zeitweise wird Musik eingesetzt, Hundebellen und das Gleiten der Kufen auf dem Schnee. Als Zuhörer fühlt man sich förmlich in die Welt von Aklak hineinversetzt.

Eingesprochen wird das Hörbuch wieder von Sigrid Burkholder, die die Protagonisten mit unterschiedlichen Stimmen in Szene gesetzt hat. Es macht einfach nur Spaß, ihren Stimmen zu lauschen.

Da ich nur das Hörbuch hatte, kann ich zu den Zeichnungen nur bedingt meine Meinung abgeben. Die CD und dessen Cover sind mit Illustrationen von Henrike Wilson versehen. Im kleinen Booklet findet man auch noch Aklaks tierische Freunde als Bild vor. Die Zeichnungen sind wunderschön und machen Lust auf mehr.

Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahre ausgelegt. Die Texte sind so geschrieben und auch von der Sprecherin so wiedergegeben, dass 5-jährige es verstehen und dem Geschehen folgen können.

Es ist eine wunderschöne Geschichte, in der es wieder um Freundschaft geht. Sehr gern habe ich Aklak und seine Freunde bei ihrem Abenteuer begleitet und kann diese Geschichte nur weiterempfehlen.

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Bewertung vom 04.01.2017
Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3
Ahnhem, Stefan

Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3


ausgezeichnet

Fabian Risk, der schwedische Ermittler, ist wieder mit einer Reihe von Mordfällen beschäftigt.

Ein Mann fährt nach einer Verfolgungsjagd mit seinem Auto über eine Kaimauer und landet im Wasser. Als er aus dem Wasser gefischt wurde, kann nur noch der Tod festgestellt werden. Nach der Obduktion ist klar, dass der Tote schon mehr als 2 Monate tot war. Wie passt das mit der Tatsache zusammen, dass der Tote vor ein paar Tagen noch gesehen wurde?

Weitere Tote tauchen auf und auch sie sind unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Auffällig ist, dass sie alle sehr gut betucht waren. Eine Gemeinsamkeit ist erst einmal nicht zu erkennen, aber die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Währenddessen macht sich Dunja Hourgaard, eine dänische Polizistin, auf die Suche nach Tätern, die sich an Obdachlosen vergehen. Was erst nur mit Schlägereien begann, endet nunmehr mit dem Tod von diesen. Die Täter filmen ihre Taten und stellen die Filme ins Internet, wo sie zwar seit den Morden nicht mehr leicht zu finden sind, aber immerhin.
Dunja ist inzwischen in den Streifendienst eingeteilt worden, weil ihr ehemaliger Chef nicht vergessen kann, dass sie ihn fast zu Fall gebracht hätte. Dieser führt einen privaten Rachefeldzug gegen sie und weiß sich auch die Unterstützung ihrer Chefs zu sichern. Dunja, die offiziell nicht nach den Jugendlichen ermitteln darf, die die Obdachlosen drangsalieren, lässt sich krankschreiben und ermittelt auf eigene Faust, denn die zuständigen Beamten ermitteln ihrer Meinung nach nicht richtig.

Obwohl die beiden Mordserien nicht unmittelbar zusammenhängen, gibt es Berührungspunkte zwischen dem schwedischen Fabian Risk und der dänischen Dunja Hourgaard.

Fabian Risk versucht, seine Familie zusammenzuhalten. Sonja, seine Frau ist stark mit ihrer Kunst beschäftigt und hat auch einen großen Auftrag geordert, der sie ihr Privatleben opfert. Sie haben sich auseinandergelebt, aber Fabian kämpft noch immer um sie, auch wegen der Kinder.

Trotz der vielfältigen Mordermittlungen, sowohl in Schweden wie auch in Dänemark, kommt auch in dem nunmehr dritten Teil um den Polizisten Fabian Risk das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz. Es lenkt den Leser kurz von der Brutalität der Morde ab, die doch recht detailliert geschildert werden.

Privatleben mit Beruf unter einen Hut zu bringen, vor allem, wenn es um Berufe geht, die nicht nur 8h am Tag dauern, ist genauso ein Thema wie Repressalien gegenüber den Hilf- und Wehrlosen, in diesem Falle die Obdachlosen.

Die Suche nach den Mördern läuft auf vollen Touren, ist spannend geschrieben und lässt den Leser nicht zur Ruhe kommen. Die Ermittlungen sind vielseitig, logisch und nachvollziehbar. Es macht Spaß, die beiden Protagonisten zu begleiten, ihnen über die Schulter zu gucken und zu hoffen, dass sie unbeschadet aus der ganzen Sache rauskommen.

Das Buch endet mit kleinen Cliffhangern, so dass man als Leser hoffen kann, dass die Reihe weitergeführt werden wird. Es sind einige Fragen offen geblieben, die noch auf eine Antwort warten und ich als Leser kann nur hoffen, dass ich nicht allzu lange darauf warten muss.
Nachdem der 2. Band der Reihe ein wenig schwächelte, fühlte ich mich mit diesem hier wieder ausgesöhnt.

Bewertung vom 04.01.2017
Herzsammler / Fabian Risk Bd.2
Ahnhem, Stefan

Herzsammler / Fabian Risk Bd.2


sehr gut

Als der schwedische Justizminister, ein Freund von Fabian Risks Chef, verschwindet, wird dieser auf den Fall angesetzt. Es ist jedoch zu spät für ihn, er kann nur noch tot aufgefunden werden. Auffällig ist, dass dem Toten ein Organ entnommen wurde.
Während Fabian Risk ermittelt, gibt es weitere Tote. Der Fall scheint abgeschlossen zu sein, als der Tatverdächtige nach einem Selbstmord ebenfalls tot aufgefunden wird. Der Fall wird als abgeschlossen angesehen, nur Fabian kann der Sache noch nicht ganz trauen, im Gegenteil, er hat das Gefühl, als wäre der Mörder noch nicht fertig.
Während Fabian Risk gemeinsam mit seiner schwangeren Kollegin Malin Rehberg in Schweden ermittelt, ist Dunja Hougaard in Dänemark ebenfalls einem Mörder auf der Spur.
Es dauert lange, bis sie erkennen, dass es zwischen den Fällen Parallelen gibt und ermitteln dann gemeinsam...

Das Buch beginnt mit einem Prolog in einem israelischen Gefangenentransport, 10 Jahre vor der eigentlichen Handlung. Eine Zuordnung zur Handlung fällt sehr schwer, eine Aufklärung dazu kann der Leser erst sehr spät erkennen.

Der Thriller wird unterteilt in zwei Handlungsstränge, die zum einen in Schweden mit den Protagonisten Fabian und Malin spielen und zum anderen in Dänemark mit der Polizistin Dunja. Sie laufen lange Zeit parallel, auch hier anfangs ohne erkennbare Gemeinsamkeiten. Diese ergeben sich erst im Laufe der Ermittlungen.

Neben den polizeilichen Ermittlungen ist es dem Autor gelungen, die Protagonisten dem Leser nahezubringen. Ein großer Teil der Story beruht auch auf dem familiären Hintergrund der Protagonisten. Fabian Risk ist verheiratet mit Sonja und hat 2 Kinder. Seine Frau Sonja versucht sich gerade selbst zu verwirklichen, sie ist Künstlerin, so dass die Sorgen und Probleme mit den Kindern auf Fabian ruhen bleiben. Das jedoch immer mit seinem stressigen Job, der keine festen Arbeitszeiten hat, in Einklang zu bringen, ist eine Aufgabe, der er sich jedoch stellt.

Die dänische Ermittlerin Dunja Hougaard wird von ihren Kollegen boykottiert und von ihrem Vorgesetzten angemacht. Aber sie ist taff und versucht sich durchzusetzen, eine Aufgabe, die ihr einiges abverlangt.

Die Geschichte scheint anfangs ein wenig verworren zu sein. Erschwerend sind die einzelnen Kapitel nicht so ohne weiteres den jeweiligen Handlungsorten, Schweden / Dänemark, zuzuordnen, so dass man sich erst einlesen muss, um der Handlung wieder folgen zu können.

Die Story an sich ist jedoch strukturiert aufgebaut und hinterlässt zum Schluss keine losen Enden.
Neben einer spannenden Story, deren Spannungsbogen stetig steigt, lernt der Leser die Protagonisten kennen und ist bei den polizeilichen Ermittlungen hautnah dabei.

Obwohl dieser Krimi der 2. der Fabian-Risk-Reihe ist, spielt er vor der Handlung des des 1. Teiles "Und morgen du". Da jedoch beide in sich abgeschlossen sind, ist ein Lesen und Verstehen der Story kein Problem.

Bewertung vom 03.01.2017
DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
Callaghan, Helen

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest


sehr gut

Margot Lewis ist mit Leib und Seele Lehrerin. Als eine ihrer Schülerinnen, die 15jährige Katie, verschwindet, ist sie die Einzige, die an eine Entführung glaubt. Es sieht jedoch so aus, als wäre sie von zu Hause abgehauen. So dauert es auch nicht lange, bis die polizeilichen Bemühungen, sie zu finden, ein wenig im Sande verlaufen.
Margot, die neben ihrer Arbeit an der Schule auch für eine Zeitung die Kummerkastenrubrik "Dear Amy" beantwortet, bekommt eines Tages einen Brief von einer gewissen Bethan Avery. Bethan bitte Amy um Hilfe. Sie schreibt, dass sie von einem Mann entführt wurde und in einem Keller haust. Sie hat Angst, dass man aufhört nach ihr zu suchen.
Als Margot mit dem Brief zur Polizei geht, wird sie von diesen belächelt. Bethan Avery ist seit fast 20 Jahren tot, zumindest wird das angenommen, denn ihre Leiche wurde nie gefunden.
Es wird jedoch nach einer Untersuchung eines Graphologen festgestellt, dass die Schrift tatsächlich der von Bethan zuzuordnen sei, der Brief aber erst kürzlich geschrieben wurde. Wie kann das sein?
Als sich Dr. Martin Forrester an sie wendet, versucht sie gemeinsam mit ihm hinter das Rätsel der Briefe zu kommen.
Das ganze hat ungeahnte Folgen...

Margot Lewis befindet sich gerade mitten in ihrer Scheidung und hat damit schon den Kopf voll und genug eigene Probleme.
Nun kommt das Verschwinden einer Schülerin hinzu, das sie nicht kalt lässt. Sie glaubt nicht an die Version der Polizei, dass Katie mit ihrem Freund gemeinsam abgehauen ist. Es berührt etwas in ihr und bringt sie schnell an ihre Grenzen.
Grenzen, die ihr zwar bewusst sind, die aber auch Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit betreffen, die sie nicht an die Öffentlichkeit gezerrt haben will. Zumal diese Ereignisse auch ihre Zulassung an der Schule als Lehrerin beeinflussen könnten.

Dieser Psychothriller ist das Erstlingswerk der Autorin Helen Callaghan. Sie schreibt ihren Roman zum größten Teil aus der Sicht der Protagonistin Margot Lewis, zeigt aber auch Sequenzen aus der Sicht von Katie und der des Täters.
Durch Margots Sicht lernt man diese selbst sehr gut kennen, weiß wie sie tickt und versucht gemeinsam mit ihr den rätselhaften Briefen auf die Spur zu kommen, denn es blieb nicht bei dem einen Brief.
Als Leser ist man lange bemüht, hinter Margots Geheimnis zu kommen, denn dass sie etwas verbirgt, ist schnell klar.
Die Autorin hält sich jedoch mit der Offenbarung recht lange bedeckt, so dass man sich selbst Gedanken macht und die ein oder andere Vermutung hervorgerufen wird.

Obwohl beizeiten Spannung aufgebaut wird, wird der Spannungsbogen erst gegen Mitte des Buches angezogen und die Ereignisse überschlagen sich. Man wird als Leser förmlich mitgerissen und mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin lässt sich das Buch gut lesen. Die Story ist in sich schlüssig und entlässt den Leser mit einem guten Gefühl.
Auch wenn für mich einiges vorhersehbar war, fühlte ich mich mit dem Buch gut unterhalten.

Bewertung vom 21.12.2016
Das Weihnachtswunder von Old Nichol
Scofield, Raymond A.

Das Weihnachtswunder von Old Nichol


ausgezeichnet

Die große Hungersnot in Irland brachte auch die beiden Geschwister Anna und Benjamin nach London zu ihrer Tante. Das Glück hielt aber nicht lange an, denn die Tante verstarb, so dass die beiden nur noch sich selbst hatten. Sie lebten weiterhin in der Behausung der Tante, die dem Apotheker Fox gehörte. Dieser sah jedoch zu, wo er blieb und nutzte die Abhängigkeit der beiden aus.
Fox wusste, dass deren Tante irgendwelche Aufzeichnungen getätigt hatte und wollte in deren Besitz kommen.

Benjamin hatte den Ehrgeiz, Geld zu verdienen, so dass er sich von Fox welches lieh, um als Schuhschwärzer zu arbeiten. Was er nicht wusste war, dass die Schuhschwärzer in einer Gilde sein mussten, um auf der Straße arbeiten zu können. Er jedoch war ein Ire, ein Paddy, und die hatten keine Chance, in die Gilde aufgenommen zu werden. So sieht er auch gleich zu Beginn seine Chancen schwinden. Aber Fox hat etwas völlig anderes für Benjamin im Sinn, womit er seine Schulden abarbeiten kann.

Anna arbeitet bei der Witwe Crackpickle, die ein Spielwarengeschäft betreibt. Eine ernste Frau, die nie lacht.
Als sie jedoch kurz vor Weihnachten die Nachricht erhält, dass ihre beiden Söhne bei einem Unglück auf See ums Leben kamen, ist sie mit sich und der Welt im Hader, treffen wird es jedoch Anna, der sie die Schuld daran gibt und die sie sofort aus dem Haus jagt. Aber Anna gibt nicht auf, bei ihr vorzusprechen, bis sie eines Tages einen folgenschweren Auftrag von ihr übernimmt ...

Anna und Benjamin scheint alles Glück dieser Welt verlassen zu haben, denn es gelingt ihnen nichts mehr. Nicht nur, dass Benjamin von einem wirklich schlimmen Husten geplagt wird, der ihn fast in den Tod treibt, auch arbeitsmäßig steht es sehr schlecht für sie. Durch widrige Umstände geraten beide unabhängig voneinander in die Mühlen einer grausamen Justiz, wo ihnen übel mitgespielt wird.
Aber sie haben auch Freunde, sogar einen, den sie weder kennen noch jemals zu Gesicht bekommen haben.
Wasmut Waòismuotth, Earl and Pearl of Loungflègéllan and Leaingscúll-Murphy-Gwòynnsdrough, letzter legaler Großneffe des letzten rechtmäßigen Großcallaghan von Cork und Lowbutton, so sein vollständiger Name, ist fingernagelgroß und grün - ein echter irischer Leprechaun. Die Tante der beiden Kinder hatte ihn dazu verpflichtet, auf die Kinder achtzugeben und genau das macht er mit weiterer menschlicher Hilfe.

Es ist ein wunderbarer Roman, der in der Weihnachtszeit spielt und sich den Schauplatz London ausgesucht hat. Wer bereits Charles Dickens "Oliver Twist" kennt, fühlt sich mit diesem Buch ebenfalls in die Zeit und Gegend versetzt. Eine Gegend voller Hinterhöfe, Schmutz, Unrast und Menschen, die nicht immer alle lautere Absichten haben. Aber es finden sich auch Freunde und Freundschaften, die alle Widrigkeiten überwinden. Die Hoffnung ist das letzte, was stirbt, was fehlt, ist ein wenig Glück.

Ich habe ehrlich gesagt überlegt, ob ich das Buch überhaupt lesen wollte, denn das erste Buch des Autors hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen, aber ich wollte ihm eine weitere Chance geben.
Was bin ich froh, dass ich es getan habe, denn mit diesem Buch hat er mich überzeugt.
Auch bin ich schon lange ein Fan der kleinen grünen irischen Kobolde, den Leprechauns, die nicht nur am anderen Ende des Regenbogens sitzen und ihren Goldschatz bewachen, sondern die eigentlich immer ihre eigenen speziellen Macken haben. So natürlich auch Wasmut. Seine Sprache laut zu sprechen, bringt Spaß beim Lesen.
Ein wunderbares Buch über Hoffnung, Glück, Vertrauen und Freundschaft und einem Zusammengehörigkeitsgefühl, das es sich wirklich lohnt zu lesen.

Für dieses Buch spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 21.12.2016
Ein Weihnachtsmann fürs Leben
Ochel, Angela

Ein Weihnachtsmann fürs Leben


sehr gut

Die 5-jährige Luisa hört ein Gespräch, dass ihre Mama und Oma führen. Da geht es um einen Prinzen, den sich ihre Mama wünscht, aber woher nehmen?
Luisa, die 7 € gespart hat, hat einen Plan. Mit Hilfe ihrer Freundin entwischt sie aus der Kita und geht ins Kaufhaus Wunder, in dem auch ihre Mutter als Fotografin arbeitet. Dort macht sie sich auf die Suche nach dem Prinzen und will den ihrer Mutter zu Weihnachten schenken. Die Suche jedoch gestaltet sich alles andere als leicht...

Luisa, die durch ihre vielen Besuche auf Mutters Arbeit die meisten der Verkäufer und Angestellten kennt, hofft auf deren Hilfe bei der Suche nach dem Traumprinzen für ihre Mutter. Sie stellt sich schon die Frage, warum ihre Mutter einen Prinzen haben möchte. Zum Reden hat sie ja schließlich Oma und zum liebhaben sie. Aber sie will ihrer Mutter gern diesen Wunsch erfüllen.
Auf ihrer Suche trifft sie auf Menschen, die ihr ihre eigene Geschichte erzählen, wie sie ihre Ehepartner kennengelernt haben. Luisa hört aufmerksam zu und fügt anschließend den Anforderungen, die der Prinz mitbringen muss, weitere wichtige hinzu.

Luisa ist die Protagonistin des Buches. Ein kleines 5-jähriges Kind, das seiner Mutter einen Wunsch erfüllen wird, auch wenn sie ihn nicht ganz nachvollziehen kann. Sie ist taff, clever, ein wenig vorlaut, aber absolut liebenswert.
Die Geschichte ist vom Schreibstil her so geschrieben, als hätte Luisa sie geschrieben. Kindlich, verständlich und sehr gut nachvollziehbar. Ich denke mir, dass man die Geschichte auch einem Kind vorlesen könnte, es hätte mit dem Verstehen sicher keine Probleme.
Worte, die Luisa vom Alter her nicht verstand, wurden ihr erklärt, so dass auch ein kleines Kind der Geschichte folgen könnte.

Ein kleines Mädchen, das viel bewirkt.
Mit ihrem unglaublichen Optimismus, den Prinzen zu finden und dem Umdenken bei bestehenden Gegebenheiten wirkt sie echt.
Sie stiftet einige Unruhe im Kaufhaus, ungewollt. Aber es bewirkt auch ein Umdenken bei dem ein oder anderen. Luisa macht sich Gedanken, nicht nur um sich, ihre Mutter oder ihre Belange, sondern auch um andere, von denen sie gehört hat.

Es ist ein wunderbarer Roman, der kurz vor Weihnachten spielt. Mit einer reizenden Protagonistin macht es einfach nur Spaß, sich auf das Buch einzulassen und Luisa bei ihrer Suche nach dem Glück für ihre Mutter zu suchen.

Bewertung vom 21.12.2016
Ein Stern über Sylt
Thorn, Ines

Ein Stern über Sylt


ausgezeichnet

Thiemo wird dieses Jahr nicht wie gewohnt Weihnachten mit seiner Mutter verbringen, sondern mit Freunden auf Sylt. Seiner Mutter gegenüber hat er ein schlechtes Gewissen, aber diese begrüßte die Entscheidung ihres Sohnes.
Die Freunde, mit denen er nach Sylt gefahren ist, sind seine Mitkommilitonen. Diese sind, im Gegensatz zu ihm, von Hause aus reich betucht und können den Wert des selbst erarbeiteten Geldes nicht schätzen.
Auch Victoria ist mit dabei, die seine Freundin ist, ihre Gunst aber auch anderen schenkt.
Längst ist er sich nicht mehr sicher, ob er in Victoria das sieht, was er sehen möchte. Das, was er stattdessen zu sehen bekommt, lässt ihn immer mehr an ihr zweifeln. Möchte er wirklich der Freund von Victoria sein?
Als sie dann noch äußert, dass sie ihre Gunst demjenigen schenken wird, der ihr ein ganz besonderes Geschenk zu Weihnachten macht, macht es Klick in seinem Kopf ...

Geld verdirbt den Charakter, ein geflügeltes Wort, an dem wahrlich was dran ist. Wer nie den Wert des Geldes schätzen gelernt hat, dem alles in seinem Leben bis dato zufloss und der es mit vollen Händen auszugeben weiß, hat keinen Bezug zur Realität mehr.
Victoria ist solch eine Person. Oberflächlich und ichbezogen, scheint sich alles nur um sie zu drehen.
Sie und ihre Freunde flüchten vor den familiären Weihnachtsfesten und wollen auf Sylt gemeinsam feiern. Aber sie wissen nicht einmal, wie man das Fest feiert, wie man es organisiert und was dazuhört. Selbst etwas organisieren - wozu, wenn man Angestellte hat, die diese Arbeiten erledigen können?
Thiemo ist in dieser Runde der einzige Bodenständige. Seine Mutter ist alleinstehend und musste jeden Pfennig bedacht ausgeben. Er geht nebenbei jobben, um das Studium finanzieren zu können. Auf Sylt hat er sich nur eingelassen, weil er dort auch seine Studien betreiben kann.
Aber die Fahrt nach Sylt lässt ihn auch sich selber besser kennenlernen, denn er hätte nie gedacht, dass es soweit kommt, dass er einer alten Frau Geld stehlen würde.

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte von der Autorin Ines Thor.
Mit ihren 144 Seiten hat man sie schnell durchgelesen. Man mag sie auch gar nicht aus der Hand legen, wenn man erst einmal ins Buch hineingeschnuppert hat.

Als Leser begleitet man Thiemo mit seinen Freunden nach Sylt und ist dabei, wie er sich seine Gedanken um eben diese Freunde und speziell zu Victoria macht. Ihretwegen begeht er eine Dummheit, die er versucht, wieder geradezubiegen.
Dabei begegnen ihm Menschen, die sich völlig von seinen Freunden unterscheiden, die ihm aber bald mehr geben, als es seine Freunde können.

Geld und Macht sind nichts gegen Liebe und Herzlichkeit, das hat die Autorin deutlich zu Papier gebracht.
Aber sie wartet zum Ende hin auch noch mit einer Überraschung auf, die man vielleicht schon ahnen konnte, die aber doch so nicht vermutet wurde.

Ich habe mich mit dem Buch sehr gut unterhalten und empfehle es sehr gern weiter.

Bewertung vom 21.12.2016
Die Weihnachtsgans Hermine
Brussig, Thomas;Wehner, Katja

Die Weihnachtsgans Hermine


sehr gut

Der Klappeninhalt des Verlages gibt den Inhalt zum Buch schon so genau wieder, dass ich an dieser Stelle nichts hinzufügen möchte, ohne mehr zu verraten.

Vielen ist die Geschichte der Weihnachtsgans Auguste von Friedrich Wolf ein Begriff. Ich persönlich kenne sie seit mehr als 50 Jahren und erfreue mich noch immer an ihr. Es ist eine, die, auch ohne dass man sie wiederholt nachlesen muss, im Kopf hängen geblieben ist.
Nun hat Thomas Brussig in Anlehnung an diese Originalgeschichte eine neue Weihnachtsgans geschaffen - Hermine.

Auch Hermine soll das ursprüngliche Schicksal von Auguste teilen, nämlich einen Ehrenplatz auf der weihnachtlichen Festtafel erhalten.
Aber auch hier kommt es anders als man denkt. Schnell hat das angedachte Essen einen Namen erhalten und gehört zur Familie. Die Kinder haben Hermine ins Herz geschlossen und Eigenheiten der Gans festgestellt.
Als es ihr dennoch an den Kragen bzw. Hals gehen soll, bekommt sie flinke Füße, mit denen sie sich auf und davon macht. Eine Suchaktion findet statt.

Es ist eine herrliche Weihnachtsgeschichte, die der Autor Thomas Brussig geschrieben hat. Mit wundervollen Zeichnungen wird das Buch komplettiert, die von der Illustratorin Katja Wehner in Szene gesetzt wurden.
Zu jeder gedruckten Seite gehört passend dazu eine Illustration.

Das Buch ist hervorragend geeignet zum Vorlesen, selbst lesen und zum anschauen.
Der Preis an sich ist recht hoch, aber die Wertigkeit des Buches rechtfertigt den Preis. Es ist ein Hardcover-Buch und teilweiser Leinenbespannung. Diese wurde zusätzlich mit Gold bedruckt, so dass man mit dem Buch eine wirklich schöne und wertige Ausgabe in Händen hält. Ob das was für Kinderhände ist, sei dahingestellt, die Erwachsenen erfreuen sich definitiv daran.

Für mich ist diese Geschichte gleichzeitig eine mit Blick auf die Vergangenheit in Richtung Auguste. So wie mich Auguste erfreute, tat das auch Hermine. Beide ähneln sich, sind aber nicht gleich.
Wer Auguste mag, wird auch die sprechende Hermine ins Herz lassen.

Mir hat diese Geschichte gefallen und ich hoffe, dass sie viele Leser finden wird.

Bewertung vom 21.12.2016
Miss you
Eberlen, Kate

Miss you


sehr gut

Tess und Gus machen Urlaub in Italien, wo sie sich zum ersten Mal begegnen. Außer ein paar Worten und einem Lächeln passiert nicht viel. Sie verlieren sich aus den Augen, der Moment ist vorbei.
Beide stehen kurz vor ihrem Studium in London, sogar an ein und derselben Universität, aber das Schicksal will es anders.
Als Tess nach dem Urlaub nach Hause kommt, findet sie ihre Mutter sterbenskrank vor.
Ihre jüngste Schwester braucht nach dem Tod ihrer Mutter eine Bezugsperson, die nicht der Vater oder der Bruder sein wird, sondern Tess. Ihr Traum vom Studium ist aus, auch wenn sie es ihrer Mutter versprochen hatte, ihren eigenen Weg zu gehen, sie bleibt zu Hause und opfert sich auf, für Hope, ihre Schwester, die Autistin ist.
Gus geht seinen Weg, studiert und heiratet.

Sie leben beide ihre Leben, nicht gerade himmelhochjauzend und glücklich, aber auch nicht wirklich unglücklich. Tess hat schon den ein oder anderen Moment, in dem sie alles hinschmeißen würde, denn ihre Aufopferung wird in keinster Weise gewürdigt, alle profitieren davon, dass sie sich selbst aufgegeben hat.

Gus und Tess begegnen sich im Laufe der Zeit immer mal wieder, erkennen sich aber nicht. Entweder passt es gerade nicht oder sie bemerken ihre Anziehung zueinander nicht. Sie driften wieder auseinander.

Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht von Gus und der von Tess erzählt. Man nimmt als Leser Anteil an ihr Leben und hat schon das Gefühl, man müsste ihnen einen Schubs geben.
Aber sie gehen einen langen Weg, bis sie eines Tages aufeinandertreffen.

Sehr gefühlvoll erzählt die Autorin von Tess und Gus, ihre Höhen und Tiefen, man ist als Leser immer aktuell in jeder Lebensphase mit dabei.
Im Hinterkopf hat man immer, dass sie sich eines Tages finden werden, denn es wird ja als Liebesroman deklariert.
Dass es bis dahin ein sehr weiter Weg ist, empfand ich als ein wenig störend. Gefühlt auf den letzten paar Seiten entwickelte sich die Story dahin, worauf man als Leser hingehibbelt hatte.
Meines Erachtens kommt die eigentliche Geschichte mit Tess und Gus zu kurz. Wenn man sich als Leser damit arrangiert hat, ist das Buch zu Ende, was ich sehr schade fand.

Trotz einiger Längen im Buch hat man ein Werk in den Händen, das nicht nur gut unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.
Die Frage der Selbstaufgabe steht genauso wie der Umgang mit dem Tod von Angehörigen. Was ist richtig, was falsch und wieweit kann man andere damit belasten?

Das Buch hat den Begriff Liebesgeschichte nicht wirklich verdient, da wie schon gesagt, die eigentliche Geschichte der Protagonisten zu kurz kam.
Dennoch hat es mir Spaß gemacht, Tess und Gus all die Jahre zu begleiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2016
Schnauze, das Christkind ist da / Schnauze Bd.2 (1 Audio-CD)
Angermayer, Karen Christine

Schnauze, das Christkind ist da / Schnauze Bd.2 (1 Audio-CD)


sehr gut

Gerade noch liegt Bruno, der Hund der Familie, gemütlich auf der Erde und denkt, wie angenehm ruhig sein Leben doch ist. Ganz im Gegenteil zu dem turbulentem Weihnachten vom letzten Jahr, wo ihn Katzendame Soja mit ihrem Yoga genervt hatte. Da fällt ihm ein, dass sein Frauchen gesagt hätte, dass es eine Überraschung geben würde.
Tja, die Überraschung ist doch tatsächlich Soja, die plötzlich neben ihm steht. Ihr Frauchen hat sich, wie schon im letzten Jahr, auf eine Reise begeben und Soja hier abgegeben.
Oh weh, denkt Bruno, nun ist es doch mit der Ruhe vorbei, die er so sehr genießt.

Soja ist es auch, die ihm erzählt, dass Brunos Frauchen ein Baby erwartet und das auch noch in nächster Zeit. Ja sicher, diese ist ein wenig fülliger geworden, aber ein Baby? Machen die nicht Krach und ist es dann mit seiner Ruhe nicht endgültig vorbei?
Auch fällt ihm ein, dass er seinerzeit, als er noch ein kleiner Welpe war, einen kleinen Bruder hatte. Was mag aus ihm geworden sein? Eine Frage, der Soja nachzugehen gedenkt...

Was für ein schönes Hörbuch. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Bruno und Soja erzählt.
Soja wird von der Schauspielerin Andrea Sawatzki gesprochen und Bruno vom Schauspieler Christian Berkel. Beides sind erfahrene Sprecher, die ihr Handwerk verstehen und das auch gekonnt für dieses Hörbuch umgesetzt haben.

Die Geschichte ist in 24 Kapitel unterteilt, so dass man als Leser oder auch Vorleser die Möglichkeit nutzen kann, es für jeden Tag eines Adventskalenders zu lesen.
Es macht Spaß zu erfahren, wie sich Bruno und Soja miteinander arrangieren und mit den Gegebenheiten klar kommen.
Witzig und humorvoll begleitet man die beiden über 24 Tage und erfreut sich an allem, was sie unternehmen und erleben.

Dieses Buch ist bereits der zweite Teil um die Protagonisten Bruno und Soja. Den ersten Teil kenne ich leider nicht, was ich schon das ein oder andere mal bedauert habe. Gern hätte ich gewusst, was die beiden beim vorjährigen Weihnachten erlebt haben, aber das kann man ja noch nachholen.

Die Hülle der Hörbuch-CD ist ebenfalls wie ein Adventskalender gestaltet, auf der man die Möglichkeit hat, jeden Tag ein Türchen zu öffnen. Eine super Idee, wie ich finde.

Für Leser, Vorleser und Zuhörer eine wundervolle Geschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte.