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Georg Bruder

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Insgesamt 261 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2024
Der junge Zinzendorf
Beyreuther, Erich

Der junge Zinzendorf


ausgezeichnet

Teil 1 von Beyreuthers großer Zinzendorf-Trilogie

Der Verfasser, Erich Beyreuther (1904-2003), war lutherischer Pfarrer und Professor für Kirchengeschichte mit dem Schwerpunkt Pietismus. Im Rahmen seiner Studien zur Pietismusgeschichte forschte und publizierte er über viele herausragende Persönlichkeiten, z.B. Philipp Jakob Spener, Ludwig Hofacker, August Hermann Francke und Johann Albrecht Bengel.

Über Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) schrieb er eine Biographie in drei Teilen, die zwischen 1957 und 1971 erschienen ist und die in Band 1 den jungen Zinzendorf behandelt. Für ein vollständiges Zinzendorf-Bild lohnt es sich aber, die gesamte Trilogie zu lesen, weil sich nur dann das Gesamtbild erschließt, eingebettet in Zinzendorfs damalige Umwelt, in die politischen, sozialen, ideengeschichtlichen und geistigen Wirklichkeiten seines Jahrhunderts, eines Jahrhunderts gewaltiger Umbrüche.

Erst dann gelingt es, Zinzendorfs Einmaligkeit in seiner großen und unverwechselbaren Persönlichkeit – wie seine bis heute unverbrauchte Sendung – zu ermessen und immer wieder neu auszuleuchten.

Bewertung vom 22.10.2024
Pia Desideria
Spener, Philipp J

Pia Desideria


ausgezeichnet

Philipp Jacob Spener (1635-1705) gilt mit Recht als geistiger Vater des Pietismus. Denn der lutherische Theologe gab der spontan aufbrechenden Bewegung klare biblische Grundsätze, bewahrte sie so vor Zersplitterung. Nach diesen Grundlinien richtete sich der junge Aufbruch aus und erlangte so für die gesamte evangelische Christenheit eine reformatorische Bedeutung, die bis heute nicht aufgebraucht ist. Ob Spener wirklich wusste, welchen Sturm seine Reformschrift „Pia desideria“ in Deutschland auslösen würde, als er sie 1675 veröffentlichte?

„Unbetrügliche innere Maßstäbe für das Echte und Unechte, das Lebendige und das Leere, das Wichtige und Unwichtige“ wuchsen ihm zu, um „die kranken Züge an Theologie und Kirche des Luthertums zu erkennen“, und sein Gewissen drängte ihn, in die Bresche zu springen. Ihm standen immer die Menschen vor Augen, die eine neue Gewißheit ihres christlichen Glaubens suchten, wie sie die herkömmliche Theologie und das kirchliche Leben in den alten Formen nicht liefern konnte. Einer angefochtenen Generation, aus der sich weithin der Pietismus bildete, zeigte Spener anhand biblischer Maßstäbe, wie man den überlieferten christlichen Glauben in neuer Weise und in einer neuen Zeit ergreifen und praktizieren konnte. So wurde durch Speners Schrift auch die radikale Kirchenkritik zahlreicher Separatisten und Spiritualisten aufgefangen. In solchen separatistischen Kreisen, die viel Zulauf von Enttäuschten verzeichnen konnten, galt die evangelische Kirche als hoffnungsloser Fall.

Doch das Bild der zukünftigen Kirche, das Spener hier als Desiderat skizziert – persönliches und gemeinsames Bibelstudium, Gebet, geistlich lebendige Gemeinden, das allgemeine Priestertum aller Gläubigen, Abkehr von interkonfessioneller Polemik – entwaffnete diese im Verborgenen agierenden Kritikgeister und verhinderte damit eine weitere Ausbreitung von separatistischen Geheimzirkeln. Aufgrund dieser versöhnlichen und konstruktiven Geisteshaltung ist „Pia desideria“ auch heute noch sehr lesenswert.

Bewertung vom 22.10.2024
Das Väterbuch des Kiewer Höhlenklosters.
Freydank, Dietrich / Sturm, Gottfried (Hrsg.)

Das Väterbuch des Kiewer Höhlenklosters.


ausgezeichnet

Das Väterbuch des Kiewer Höhlenklosters – ein Meisterwerk der altrussischen Literatur

Diese in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstandene Sammlung von Erzählungen über die Gründer und die ersten Mönche des Kiewer Höhlenklosters gilt allgemein als ein Meisterwerk der altrussischen Literatur. Sie zeigt, welche Höhe die Erzählkunst bereits wenige Generationen nach der Einführung des Christentums und der ostslawischen Schriftsprache in der Kiewer Rus erreicht hatte. Zugleich wird eine kulturgeschichtlich und in ihrem Milieu einmalige Atmosphäre eingefangen, deren Unmittelbarkeit noch den Leser von heute anzuziehen vermag. Die Erzählungen vermitteln uns in lebendigen Bildern viele wertvolle Informationen über die Anfänge des Klosters, über die durch das ständige Hinzukommen von Mönchen entstandene Enge und den daraufhin groß angelegten Ausbau, über anfängliche Armut, über die Aufgabenverteilung unter den Mönchen und ihre tägliche Arbeit sowie ihre Gottesdienste, über die Anziehungskraft des Klosters und seine Ausstrahlung in alle Bistümer des Kiewer Staates – zahlreiche Bischöfe gingen aus diesem Kloster hervor –, über die Sonderstellung des Klosters im Rahmen der Russischen Kirche und über das zum Teil sehr kritische Verhältnis zu den Kiewer Großfürsten.

Bunt ist die soziale Zusammensetzung im Kloster: Neben den Armen finden sich einstige Handwerker und Kaufleute, Weltgeistliche, ja sogar Bojarensöhne und einen Fürsten, die sich alle demütig in die Mönchsgemeinschaft einfügten. Breit ist auch der Fächer der menschlichen Eigenschaften: In den Erzählungen ist die Rede von großer Demut, von Nächstenliebe, Hilfs- und Opferbereitschaft, von Fleiß, Mut und Treue, aber auch in Einzelfällen von allzumenschlichen Entgleisungen. Schließlich gibt es Berichte von Wundern und Offenbarungen, aber auch von den verschiedensten Versuchungen und Teufelsvisionen, mit denen die Mönche zu kämpfen hatten. So ist das Väterbuch ein Spiegelbild des täglichen Lebens im Kloster, zugleich aber auch ein Spiegelbild der Vorgänge im Kiewer Staat während der Blütezeit –und des sich allmählich abzeichnenden Verfalls – dieses Großreiches.

Die einzelnen Erzählungen legen deutlich Zeugnis ab von der großen Belesenheit, von dem umfangreichen Wissen, von der christusgemäßen Spiritualität und großen Weltoffenheit ihrer Verfasser. Die 38 Erzählungen werden mit dieser Ausgabe (erschienen 1988) erstmals vollständig in einer Übersetzung zugänglich gemacht. Entstanden ist die Übersetzung in Zusammenarbeit von Slawisten des Zentralinstituts für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Martin-Luther-Universität zu Halle-Wittenberg. Die reich kommentierte Ausgabe ist mit 46 ganzseitigen Holzschnitten illustriert, die schon die erste im Höhlenkloster selbst gedruckte altrussische Ausgabe von 1661 zierten.

Bewertung vom 22.10.2024
Die Christentumsgesellschaft in der Zeit von der Erweckung bis zur Gegenwart. Texte aus Briefen, Protokollen und Publikationen.
Staehelin, Ernst (Hrsg.)

Die Christentumsgesellschaft in der Zeit von der Erweckung bis zur Gegenwart. Texte aus Briefen, Protokollen und Publikationen.


ausgezeichnet

Texte aus Briefen, Protokollen und Publikationen der Christentumsgesellschaft

In der Kirchengeschichte des ausgehenden 18. und der ersten zwei Drittel des 19. Jahrhunderts spielt sie eine nicht unwesentliche Rolle: die Christentumsgesellschaft, die in den Jahren 1779/80 als „Deutsche Gesellschaft edler tätiger Beförderer reiner Lehre und wahrer Gottseligkeit“ ins Leben gerufen wurde. Der vorliegende Auswahlband, 582 Seiten stark, bringt zahlreiche Texte aus Briefen, Protokollen und Publikationen der Christentumsgesellschaft.

Ausgewählt und kommentiert wurden die Texte von Ernst Staehelin (1889-1980), einem Schweizer Kirchenhistoriker. Bis zu seiner Emeritierung arbeitete der Herausgeber als Professor für Kirchengeschichte an der Universität Basel. Besondere Verdienste erwarb sich Staehelin als Herausgeber überkonfessionell angelegter Quelleneditionen, z.B. einer 4-bändigen Textauswahl über Johann Caspar Lavater und einer 7-bändigen Textauswahl über „Die Verkündigung des Reiches Gottes in der Kirche Jesu Christi – Zeugnisse aus allen Jahrhunderten und allen Konfessionen“, die selbst antiquarisch leider kaum vollständig zu bekommen sind.

Nach der Lektüre dürfte jedem klar sein, dass der von der Christentumsgesellschaft gepflegte Frömmigkeitstypus trotz der Betonung der „reinen Lehre“ und der „wahren Gottseligkeit“ nicht die ganze Fülle der biblischen Botschaft darstellt und manch fragwürdige Elemente enthält. Trotzdem darf nicht verkannt werden, dass in ihr mit großem Ernst, unbeeinflusst von allen Zeitströmungen, um echte christliche Existenz gerungen wurde, um authentisches Leben aus Gott in der konkreten Nachfolge Jesu Christi – und das darf auch der heutigen Zeit zum Vorbild dienen.

Bewertung vom 21.10.2024
Inbegriff der christlichen Lehre (eBook, ePUB)
Thiersch, Heinrich W. J.

Inbegriff der christlichen Lehre (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Heinrich W. J. Thiersch (1817-1885), evangelischer Theologe, legt hier ein biblisch fundiertes und umfassendes Glaubensbuch der christlichen Lehre vor. Aus neutestamentlicher und kirchengeschichtlicher Sicht sind hier klar und allgemeinverständlich alle Fragen des christlichen Glaubens für Theologen und Gemeinde erläutert, sozusagen eine Glaubenslehre für alle Christen, ausgeführt anhand der ersten zwei Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses, der Zehn Gebote, des Vaterunsers, der Taufe und der Eucharistie (hl. Abendmahl). Eine Fundgrube für Gläubige aller Konfessionen!
Zur Ergänzung empfehle ich die "Abhandlungen über die Kirche" von Ludwig Albrecht, dort wird der 3. Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses behandelt.

Bewertung vom 21.10.2024
Inbegriff der christlichen Lehre : Ein biblisch-apostolisches Glaubensbuch. Die aktuelle unveränderliche Grundlage unseres Glaubens und Lebens. Ökumenische Texte und Studien ; Nr. 41
Thiersch, Heinrich W. J.

Inbegriff der christlichen Lehre : Ein biblisch-apostolisches Glaubensbuch. Die aktuelle unveränderliche Grundlage unseres Glaubens und Lebens. Ökumenische Texte und Studien ; Nr. 41


ausgezeichnet

Heinrich W. J. Thiersch (1817-1885), evangelischer Theologe, legt hier ein biblisch fundiertes und umfassendes Glaubensbuch der christlichen Lehre vor. Aus neutestamentlicher und kirchengeschichtlicher Sicht sind hier klar und allgemeinverständlich alle Fragen des christlichen Glaubens für Theologen und Gemeinde erläutert, sozusagen eine Glaubenslehre für alle Christen, ausgeführt anhand der ersten zwei Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses, der Zehn Gebote, des Vaterunsers, der Taufe und der Eucharistie (hl. Abendmahl). Eine Fundgrube für Gläubige aller Konfessionen!
Zur Ergänzung empfehle ich die "Abhandlungen über die Kirche" von Ludwig Albrecht, dort wird der 3. Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses behandelt.

Bewertung vom 21.10.2024
Inbegriff der christlichen Lehre
Thiersch, Heinrich Wilhelm Josias

Inbegriff der christlichen Lehre


ausgezeichnet

Heinrich W. J. Thiersch (1817-1885), evangelischer Theologe, legt hier ein biblisch fundiertes und umfassendes Glaubensbuch der christlichen Lehre vor. Aus neutestamentlicher und kirchengeschichtlicher Sicht sind hier klar und allgemeinverständlich alle Fragen des christlichen Glaubens für Theologen und Gemeinde erläutert, sozusagen eine Glaubenslehre für alle Christen, ausgeführt anhand der ersten zwei Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses, der Zehn Gebote, des Vaterunsers, der Taufe und der Eucharistie (hl. Abendmahl). Eine Fundgrube für Gläubige aller Konfessionen!
Zur Ergänzung empfehle ich die "Abhandlungen über die Kirche" von Ludwig Albrecht, dort wird der 3. Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses behandelt.

Bewertung vom 21.10.2024
Abhandlungen über die Kirche. Besonders ihre Ämter und Gottesdienste
Albrecht, Ludwig

Abhandlungen über die Kirche. Besonders ihre Ämter und Gottesdienste


ausgezeichnet

Der evangelische Theologe Ludwig Albrecht (1861-1931), weithin bekannt durch seine Übersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen, legt mit "Abhandlungen über die Kirche" eine auf die Heilige Schrift gegründete, einzigartige und allgemeinverständliche Glaubenslehre über den dritten Glaubensartikel (Gemeinde - Kirche - Heiliger Geist - Gaben - Ämter - Wiederkunft Jesu - Vollendung und Reich Gottes) vor.

Bewertung vom 21.10.2024
Über das Hirtenamt (eBook, ePUB)
Thiersch, Heinrich W. J.

Über das Hirtenamt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Heinrich W. J. Thiersch (1817-1885), selbst ein von Gott berufener und bevollmächtigter Hirte, zeigt hier von der Heiligen Schrift und aus seinen Erfahrungen mit Gott und der Gemeinde Jesu in seiner allgemeinverständlichen Sprache das Wesen dieses Dienstes.
Eine sehr gute Orientierung und große Ermutigung für Pfarrer und Pastoren. Viele praktische Hinweise, auch als Geschenk gut geeignet!