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mellidiezahnfee
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Upgant - Schott

Bewertungen

Insgesamt 429 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2023
NACHT - Die Toten von Jütland / Ein Fall für die Task Force 14 Bd.1
Bagger, Thomas

NACHT - Die Toten von Jütland / Ein Fall für die Task Force 14 Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch ist schon etwas Besonderes, aber im positiven Sinne. Es spielt in einer besonderen Gegend, in der eine besondere Art von Menschen lebt. Eine Familie sticht besonders hervor - aber nicht im positiven Sinne. So ist es nicht verwunderlich, dass einer Leiche der Name eben jener Familie in den Bauch geritzt wird. Da der Ermittler William Grandberg mit genau dieser Familie blutsverwandt ist, kann er nur von der Seitenlinie zuschauen, wie seine Kollegen und die hinzugezogene Task Force 14 versuchen, diesen Fall zu lösen.
Der Autor macht es dem Leser nicht leicht. Der Schreibstil ist absolut kompromisslos und es gibt einige sehr schwer verdauliche Passagen in der Geschichte. Das hat mir aber sehr gut gefallen. Nichts ist weichgespült in diesem Buch und es ist oft so düster wie die Landschaft, in der es spielt.
Von den Charakteren ist einer sperriger als der andere, was es mir oft nicht leicht gemacht hat, mich in die Geschichte einzufinden. Ich muss sagen, dass der Zauber erst ganz am Ende einsetzt. Sobald man die letzte Seite verschlungen hat, klärt sich das ganze perfide und sehr gut durchdachte Konstrukt auf und das Buch wirkt nach. Gerade auch durch die sperrigen Figuren. Und die Zwischenkapitel, die in Rumänien spielen und dem Buch noch einmal einen ganz besonderen, zusätzlichen, düsteren Charme verleihen.
Dieses Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man A-HA Effekte und eine punktgenaue Auflösung mag, die aber, und das fand ich auch sehr gut und stimmig, kein rosarotes Ende herbeizaubert, sondern der Linie des Buches treu bleibt.
Fazit: Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 05.12.2023
Das Gericht der 1000 Sünden   Erotische Geschichten
Rose, Holly

Das Gericht der 1000 Sünden Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Normalerweise denkt man bei Justitia an Ehrbarkeit und Bescheidenheit, aber davon ist in diesem Buch nicht viel zu spüren. Hinter verschlossenen Türen spielen sich ziemlich heiße Szenen ab. Was mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat, ist der rote Faden, der sich durch das ganze Buch zieht, denn alles dreht sich um den Gerichtsalltag. Trotzdem hat jede Geschichte ihren eigenen Stil und ihre eigene Besonderheit. Das hat mir auch gefallen, weil es ungewöhnliche und sehr abwechslungsreiche Spielarten waren.
Den Sprachstil fand ich super, wenn auch manchmal etwas eintönig in der Beschreibung der Personen. Jeder Prozess endet natürlich in einer heißen erotischen Gelegenheit, die das Kopfkino anregt, alles sprachlich gut beschrieben, ohne zu sehr ins Vulgäre abzugleiten.
Alle Geschichten sind toll und das Buch liest sich wunderbar. Es vertreibt einem entweder die Zeit oder lässt den Leser in eine andere Welt, diesmal vor Gericht, eintauchen und nebenbei kann man auch noch den einen oder anderen erotischen Gedanken einfangen.

Bewertung vom 25.11.2023
Der Jahreskreis
Kaiser, Martina

Der Jahreskreis


sehr gut

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr gut eingeteilt, jeder Monat ist ein Kapitel und jedes Kapitel hat spannende Unterthemen wie zum Beispiel:
Die Kräfte der Natur
Mythen, Bräuche und Götter
Meditationen, Rituale und Feste
Kräuterkraft und Pflanzenschönheit
Es ist sehr gut lesbar und durch die Unterteilung und Wiederkehr der Themen konnte ich mir viel merken und mitnehmen. Als bekennende Heidin hat mir das Buch sehr gut gefallen, allerdings finde ich, dass die Autorin einige Themen noch hätte vertiefen können. Viele Themen und vor allem die Rezepte waren manchmal etwas zu einfach oder nicht ganz zeitgemäß. Die Yoga-Übungen hingegen fand ich super.
Das Buch richtet sich eher an eine weibliche Leserschaft und ich denke, dass ein wenig Vorwissen nicht schaden kann. Also Vorwissen über sich selbst. Wer bin ich, wo will ich hin und wie sehe ich die Natur um mich herum. Sonst landet dieses Buch sehr schnell in der Rubrik: "Ist mir zu viel esoterischer Quark". Darüber muss man sich im Klaren sein. Wobei ich finde, dass die Autorin überhaupt nicht an esoterischem Quark leidet. Das hat alles seine Berechtigung und ist sehr richtig und gut beschrieben. Aber auch in der Gesamtschau haben mir einige Feinheiten gefehlt. Bei den meisten Ritualen habe ich mir vorgestellt, wie das bei Menschen funktionieren könnte, die in der Stadt leben. Ohne Garten. Im Stadtpark ist dann doch zu viel Betrieb für ein illegales Feuerchen. Mir haben ein wenig die Alternativen gefehlt, für Menschen, die sich selbst spüren wollen, aber räumlich nicht die Möglichkeit dazu haben.
Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch gut getan, auch in Bezug auf die heutige Zeit. Die angesprochenen Themen fand ich richtig, wichtig und sehr gut ausgearbeitet, allerdings hätte ich mir persönlich tatsächlich etwas weniger "perfekt ausgearbeitete" Rituale gewünscht, sondern eher viele kleine Dinge, die den Leser das Leben wieder spüren lassen. (Zum Beispiel: vierblättrige Kleeblätter suchen, in der Mittagspause einen Baum umarmen) einfach wieder eine Verbindung zur Natur um uns herum aufbauen.
Mir hat dieses Buch sehr viel gegeben und ich werde es auf jeden Fall immer mal wieder monatlich zur Hand nehmen.

Bewertung vom 25.11.2023
Brush Hour
Heinz, Anne

Brush Hour


sehr gut

Achtung: Geteilte Rezi

Mit großer Spannung habe ich dieses Buch erwartet, mich regelrecht darauf gefreut. Schließlich habe ich den gleichen Beruf wie die Autorin. Und meine Freude war absolut berechtigt, das Buch ist absolut klasse. Rundum informativ, mit tollen Kapiteln und alles so aufbereitet, dass es auch ein Laie verstehen kann.
Besonders hervorzuheben ist, dass der Sprachstil so wahnsinnig toll ist, dass man dieses Buch einfach gernhaben muss. Man spürt in jedem Satz die Liebe zum Beruf, die Empathie für die Menschen und das Bekenntnis, nicht nur heilen, sondern auch aufklären zu wollen.
Das ist der Autorin voll und ganz gelungen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. In einfachen, witzigen Sätzen wird das für viele Menschen doch sehr sensible Thema Zahnarzt und Zahngesundheit VOLLSTÄNDIG ANGSTFREI beschrieben.
Ich habe mich sehr oft bei dem Gedanken ertappt: AHA, mit diesen Worten kannst du das eigentlich noch besser erklären, also konnte ich (mit 20 Jahren Berufserfahrung) sogar viel aus diesem Buch mitnehmen.
Wobei ich mich die meiste Zeit mit der Autorin sehr verbunden gefühlt habe, weil ich ähnlich ticke. Was die Liebe zu meinem Beruf angeht, und was das Einfühlungsvermögen in die Ängste der Menschen angeht.
Also: Absolut perfekt und rundum gelungen ... volle, von Herzen kommende fünf Sterne ....

ABER:
Gleichzeitig habe ich dieses Buch von ganzem Herzen gehasst. Ich konnte es nur in kleinen Häppchen lesen. Denn dieses Buch ist so durchgegendert, dass es mich zwischendurch regelrecht gewürgt hat.
Ich bin 50 und kann diese be.... Doppelpunkte mitten im Wort nicht erfassen. Und ich will es auch nicht.
Das ist für mich eine Verstümmelung der deutschen Sprache.
Da dieses Problem ein persönliches ist und der Inhalt des Buches zum Knutschen ist, ziehe ich nur einen Stern ab.

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Bewertung vom 12.11.2023
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


sehr gut

Der Thriller spielt zum größten Teil in der Universitätsstadt Heidelberg. Nach einem Unwetter werden Leichenteile gefunden und die Jagd beginnt.
Auf der Seite der Ermittler findet der Leser Jakob Krohn, der nach dem Tod seiner Frau alleinerziehend ist, Yeliz Demir, die eher den ruhigen, besonnenen Part im Figurenensemble übernimmt, und die Münchner Sonderermittlerin Nova Winter. Mit Nova habe ich mich sehr schwer getan, zum einen ist sie eine schwierige Persönlichkeit mit einigen Ecken, Kanten und Geheimnissen. Zum anderen fand ich ihre Figur (zu Beginn des Buches) als Super - Recognizer sehr an Marit Rauch Iversen ( Anne Nordby) angelehnt. Im Laufe des Buches wird es besser, da ihre Inselbegabung nicht mehr so sehr thematisiert wird.
Die Handlung ist spannend und durch die kurzen Kapitel sehr gut zu lesen. Als Leser ist man immer auf Augenhöhe mit den Ermittlern und rätselt fieberhaft mit.
Der Sprachstil ist wunderbar ausgewogen, knallhart, wenn es um den Ermittlungspart geht und durchaus emotional, wenn es um das Privatleben der Ermittler geht. Der Thriller hat einige explizit blutige Szenen, die ich persönlich sehr mag und die ich in diesem Buch passend finde.
Etwas ungeschickt fand ich die Namensgebung der Haupt- und Nebenprotagonisten Magnus und Marius, hier hätte ein Stefan oder Michael den Lesefluss deutlich erleichtert. Außerdem gibt es in diesem Buch einige kleine Ungereimtheiten, die den Lesefluss absolut nicht stören, nur ein paar Fragen offen lassen.( z.B. hätte Nova als Super - Recognizerin einen der ( Haupt - ) Täter schon nach der Hälfte des Buches auf einem Foto erkennen müssen) und durch eine routinemäßige Überprüfung einiger Personalien wäre der Täter auch viel schneller erfasst worden. Außerdem fand ich einige Passagen nicht rund genug ausgearbeitet, z.B. den Hintergrund des Täters, das Motiv, gerade diese Personen auszuwählen... aber mehr möchte ich nicht verraten, um nicht zu viel zu verraten. Auch die Motivation der Gruppe wird gegen Ende überhaupt nicht deutlich, was mich wirklich sehr am Motiv zweifeln lässt.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte ist das Buch sehr zu empfehlen, besonders für Leser, die Bücher von Chris Carter, oder Chris Meyer mögen.

Bewertung vom 31.10.2023
Bleibt das Herz stehen, wenn man niest?
Holzner, Carola

Bleibt das Herz stehen, wenn man niest?


ausgezeichnet

Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen. Es macht einfach Spaß.
Ich gehe davon aus, dass Doc Caro eine Person ist, die im öffentlichen Leben polarisiert. Man mag sie oder man mag sie nicht. Eine Notärztin, die in den sozialen Medien präsent ist, passt das zusammen?
Für mich auf jeden Fall und zu 100 Prozent. Ich empfinde Bewunderung für diese Frau, die so hinter ihrem Beruf steht, ihn mit Herzblut ausübt und darüber auch noch heitere Bücher schreiben kann. Darüber hinaus ist es eine große Kunst, Menschen in Notsituationen in einfachen und klar verständlichen Zusammenhängen zu vermitteln, was gerade passiert und was auf die Menschen zukommt.
Und von dieser Kunst lebt das Buch. Kleine Kapitel, die man in kleinen Häppchen lesen kann, führen den Leser einmal quer durch den Körper. Und da gibt es viel zu entdecken.
Die Themen fand ich gut gewählt, bei vielen Kapiteln musste ich schmunzeln, weil ich genau das in meinem Alltag mit Kind oft erlebe. Von: Zieh - dir bitte - Socken - an, bis: Du - hast - gerade - drei - Burger - gegessen - bitte - warte - noch - bis - zum - Schwimmen.
Okay, jetzt bin ich schlauer :), und ich habe dieses Wissen auf sehr ansprechende Weise vermittelt bekommen. Umgangssprachlich, trotzdem medizinisch perfekt erklärt, ohne erhobenen Zeigefinger und in einem Schreibstil, der die Liebe der Autorin zu ihrem Beruf und zum menschlichen Körper in jeder Zeile durchschimmern lässt. Und als Laie kann man mit jedem angesprochenen Thema etwas anfangen.

Fazit: Ein Sachbuch für jedermann.
Fazit2: Liest man extrem selten von mir :). Ich finde das Buch absolut verschenkbar.

Bewertung vom 31.10.2023
MILFS 3 - Dein gieriges Verlangen   Erotische Geschichten
Wiles, Simona

MILFS 3 - Dein gieriges Verlangen Erotische Geschichten


ausgezeichnet

In diesem Buch von Simona Wiles haben die Kurzgeschichten unterschiedliche Protagonisten und Schauplätze, aber ein zentrales Thema. Im Englischen würde man sagen: Age - Gap. Also einen großen, signifikanten Altersunterschied zwischen den Protagonisten. Was im Leben 1.0 oft befremdlich wirkt oder mit einem gewissen Beigeschmack behaftet ist, wegen des möglichen Kontostandes der jeweils älteren Person, funktioniert in diesem Buch jedoch grandios.

Für jeden ist etwas dabei. Vom Miles - High Club (auf der Flugzeugtoilette), bis hin zum spontanen Quickie hinter dem Supermarkt, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Einen Vorteil des Buches sehe ich gerade in der Auswahl der Geschichten. So können sich auch Frauen jenseits der Dreißig wieder jung und begehrenswert fühlen. Kleiner Nebeneffekt :)
Außerdem ist es irgendwie auch meist ein kleiner geheimer Traum einer Frau im reiferen Alter einmal ein Toy - Boy Erlebnis zu erleben.
Alle Geschichten sind geschmackvoll beschrieben und ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, er ist erotisch aber ohne ins Vulgäre abzudriften und alle Protagonisten sind trotz der immer wiederkehrenden identischen Handlungen (sorry, ich muss das so gestelzt ausdrücken, sonst meckert das große A.... )
immer sehr gut beschrieben. Mit einer gewissen Persönlichkeit und immer mit viel Respekt im Umgang miteinander. Das macht dieses Buch wieder zu einem sehr schönen, prickelnden Kopfkino - Erlebnis.

Bewertung vom 25.10.2023
Der Cambridge-Killer (eBook, ePUB)
Newman, Ruth

Der Cambridge-Killer (eBook, ePUB)


sehr gut

Mit "The Cambridge Killer" hat Ruth Newman einen spannenden Thriller geschrieben, den man kaum aus der Hand legen kann.
Schauplatz ist ein recht kleines College in Cambridge, jeder kennt jeden und fast alle Studenten sind froh, sich austoben zu können, ihr eigenes Leben zu erforschen.
Nach und nach geschehen in dieser kleinen, heilen Welt grausame Morde. Niemand fühlt sich mehr sicher.
Als bei einer der Leichen Olivia Carscadden gefunden wird, blutüberströmt und katatonisch, macht sich der Psychiater Matthew Denison daran, Olivia zu helfen und sie zu untersuchen, in der Hoffnung, dem Mörder auf die Spur zu kommen. Doch alles, was er herausfindet, lässt ihn mehr oder weniger ratlos zurück...

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ist durchweg spannend. Durch den relativ begrenzten Täterkreis kommt man als Leser recht schnell ins Grübeln, wer wohl für diese Taten verantwortlich sein könnte. Die Autorin präsentiert hier durchaus einige potentielle Verdächtige. Die Polizei tut sich mit den Ermittlungen schwer, da alle Spuren ins Leere führen und es trotz der vielen Menschen im College keine konkreten Zeugen gibt. Die Ermittlungen sind gut beschrieben und bilden durch das Protagonistenpaar Denison / Weathers eine gute Mischung aus Polizeiarbeit und Einblicken in die psychologische Seite.
Die Auflösung fand ich grandios, mit diesen Plottwists hätte ich nicht gerechnet.

Allerdings muss ich auch ein paar Kritikpunkte anbringen.
Ich fand es sehr verwirrend und schlecht gemacht, dass die Handlung ohne Vorwarnung oder Zeitangabe wild hin und her gesprungen ist. Von Kapitel zu Kapitel befand man sich in einer anderen Erzählzeit und der gesamte Fall erstreckt sich über mehr als zwei Jahre, mehrere Ebenen und Schauplätze.
Universität, Studentenwohnheim, Psychiatrie, Polizeirevier etc. Es wird nie beschrieben oder gekennzeichnet, in welcher Zeitzone sich der Leser gerade befindet, was mir persönlich überhaupt nicht gefallen hat. Ich musste oft innehalten, nachdenken, um dann erst nach einigen Seiten zu verstehen, in welcher Erzählzeit sich das Buch gerade befindet. In diesen Momenten war die Spannung für mich komplett weg.
Das hätte die Autorin ganz einfach lösen können, z.B. mit einer einfachen Zeitangabe am Anfang jedes Kapitels, dann hätte ich nicht jedes Mal rätseln müssen, warum die Leiche von Seite 5 jetzt eine Klausur geschrieben hat oder die Leiche von Seite 120 wieder mit ihrem Freund rumknutscht.

Aber ansonsten ist es ein tolles, sehr spannendes Buch, das ich jedem Leser empfehlen kann, der auf gute, psychologisch ausgefeilte Spannung mit einem AHA-Erlebnis am Ende des Buches steht.
Vier wunderbare Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 24.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


ausgezeichnet

Das Buch Eva ist ein historischer Roman mit einigen mystischen Elementen, der hauptsächlich in einem Kloster spielt.
Die Grundidee des Buches ist an das Voynich-Manuskript angelehnt, ein Buch, das bis heute niemand auf der Welt entziffern konnte.
Es spielt in einer Zeit, in der Frauen als unrein und wertlos galten. Nur Haushalt und Kinder waren erlaubt. In dieser Hinsicht finde ich das Buch sehr gelungen, es zeichnet ein wunderbar lebendiges Bild dieser Zeit vor dem Hintergrund eines Klosters, in dem es eben etwas anders zuging. Hier durften und konnten die Frauen viel mehr. Lesen, lernen, auf dem Feld arbeiten, reparieren und oft auch Fremden Schutz bieten. Als zwei fremde Frauen auf der Suche nach Schutz im Kloster landen und ein geheimnisvolles Buch zurücklassen, beginnt die Geschichte einige mystische Elemente einzubauen, aber so dezent und gut beschrieben, dass es mich nicht gestört hat. Hintergründig geht es um die Frage: Was wäre, wenn Gott weiblich wäre? Für die Männer damals ein absolutes Sakrileg. Gotteslästerung, Ketzerei und vieles mehr wird den Frauen im Kloster vorgeworfen.

Auch innerhalb des Klosters gibt es Animositäten, Neid und manchmal zu viele Gefühle.
Den Schreibstil fand ich gut und durchgehend spannend, ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen. Schwierig an der Geschichte war allerdings, dass ich die Protagonistin nie wirklich sympathisch fand. Es wurde nicht gut beschrieben, dass sie eigentlich fortschrittlich denkt und eben sehr gebildet ist, es gibt nur Charakteräußerungen der Mitschwestern und diese sind bis fast zum Ende durchweg negativ oder ablehnend. Dadurch ist für mich ein unklares Bild der Protagonistin entstanden, zumal sie auch extrem von Selbstzweifeln geplagt ist.
Ich fand die Thematik sehr gut umgesetzt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Das ist mal ein ganz anderes Leseerlebnis.
Sozusagen ein historischer Fantasy-Roman :)

Bewertung vom 24.10.2023
Die tote Wassernixe
Edvinsson, Anki

Die tote Wassernixe


ausgezeichnet

Dieses Buch hat ein wenig gebraucht, um auf mich zu wirken.
Am Anfang fiel es mir etwas schwer, mich in die Protagonisten und die schwedische Landschaft hineinzuversetzen.
Die Protagonisten sind alle sehr gut beschrieben und doch sehr unterschiedlich in ihren Nuancen. Gut fand ich, dass alle fest auf der Seite des Gesetzes stehen und immer klar ist, wo die Ermittlungen gerade stehen oder hinführen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und die Wendung, die das Buch am Ende genommen hat, fand ich wirklich toll und sehr gut umgesetzt. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven hat sich der wahre Täter sehr gut versteckt. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet. Es gibt einige Handlungsnebenstränge, die erst am Ende zusammenlaufen. Es sind gefühlt sehr viele Personen, aber man weiß als Leser immer, wo man sich befindet und wer zu wem gehört. Toll fand ich die Beziehungen zwischen den Protagonisten, sowohl zwischen Per und Mia als auch zwischen Klara und Muhammed.
Diese unterschiedlichen Dynamiken bringen zusätzliche Spannung in das Buch und davon lebt es hauptsächlich.
Die Ermittlungsarbeit ist spannend beschrieben, aber insgesamt eher unspektakulär, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Besonders hervorheben möchte ich den WOW-Effekt bei der Auflösung, der der Autorin sehr gut gelungen ist, und den Cliffhanger am Ende, den ich sehr fies finde. Ich bin gespannt, welche Auswirkungen dieses Ende auf Charlottes Privatleben haben wird.

Fazit: Ein tolles Buch, das ich jedem Leser empfehlen kann, der WOW-Effekte und psychologisch ausgefeilte Spannung mag.