Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ullap64
Wohnort: 
47533 Kleve

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe um den Schriftsteller Anthony Horrowitz und den Privatdetektiv Daniel Hawthorne, der auch ohne Vorkenntnis für sich allein gelesen werden kann. Der Autor hat für sich selbst eine Hauptrolle in diesem Roman vorgesehen, er ist Bibliograph des Detektivs. Die beiden werden zu einem Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney eingeladen, auf der noch nie ein Mord geschehen ist. Wie man sich denken kann, wird sich dies im Verlauf des Buches bald ändern, das ungleiche Paar steckt schnell mitten in den Ermittlungen.
Die Handlung ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht des Autors geschrieben, was mir einige interessante Einblicke in dessen Gedankenwelt verschafft. Auch die nicht immer einfache Beziehung zwischen ihm und seinem "Partner" Hawthorne bekommt hierdurch ein ganz besonderes Flair. Der Autor geizt nicht mit trockenem Humor und Sticheleien, nimmt sich dabei selbst aber auch nicht aus. Die typische scharfsinnige und sachliche englische Ermittlungsarbeit erinnert mich hier stark an Sherlock Holmes oder Hercule Poirot, viele Verdächtige werden nach und nach "abgearbeitet", neue Fakten kommen auf den Tisch, bis der Fall am Ende für mich überraschend, aber dennoch nicht unvorhersehbar und schlüssig aufgelöst wird.
Ein toller Krimi nach typisch englischer Art, bei dem man sich zusätzlich noch gerne auf diese schöne Insel träumen darf.

Bewertung vom 09.07.2023
Machen wir´s uns erst mal nett (MP3-Download)
Loebnau, Bibo

Machen wir´s uns erst mal nett (MP3-Download)


ausgezeichnet

In diesem überaus unterhaltsamen und witzigen Sommer-Roman erleben wir die unterschiedlichsten Charaktere auf einem Campingplatz in Brandenburg, denen eine grosse Sorge gemeinsam ist, nämlich, dass ein Baulöwe droht, den Platz zu kaufen und dort Luxuswohnungen zu errichten. Ob und wie sich die Gemeinschaft der Camper dem zur Wehr setzen kann, erfahren wir im Laufe dieser wirklich humorvollen Geschichte.

Sofort konnte ich mich durch die tollen Charakterbeschreibungen und spritzigen Dialoge als Gast auf dem Campingplatz wiederfinden, als langjähriger Camper weiss ich, dass hinter jeder Figur ein Funken Wahrheit steckt. Oft musste ich mich vor Lachen kringeln, eine absolut empfehlenswerte Lektüre, die man idealerweise im entsprechenden Urlaub lesen sollte, natürlich auch gerne als kleine Vorbereitung für zukünftige Camper. 

Für diese tolle Unterhaltung gerne 5 Sterne von mir, ich hoffe auf neue Geschichten der mir liebgewordenen Figuren.

Bewertung vom 01.07.2023
Elternhaus
Mank, Ute

Elternhaus


ausgezeichnet

Was passiert, wenn die Eltern die Arbeit rund um das zu gross gewordene Haus nicht mehr bewältigen können? Sanne, die Älteste der drei Töchter, verfrachtet ihre Eltern kurzerhand in eine kleinere Wohnung, das Haus soll verkauft werden.

Hier fängt die eigentliche Geschichte an, eine Geschichte rund um Geschwister, die ihre Kindheit und vor allem die Bedeutung ihres Elterhauses reflektieren, die miteinander aufgewachsen und doch so verschieden sind. Auch als erwachsene Frauen haben sie teilweise losen Kontakt, kennen sich aber nicht so wirklich. Der Ursprung des gemeinsamen Eltetnhauses führt sie immer wieder zusammen.

Ein Thema, das viele von uns betrifft, die Wurzeln, die man eigentlich nie ganz ablegt, hat mich in diesem Buch nachdenklich gemacht. Der Roman ist für mich- positiv gesehen - nicht allzu tiefgründig, daher leicht und flott zu lesen, trifft jedoch einen Nerv, der berührt. Die wechselnden Erzählperspektiven jeweils aus der Sicht der drei Töchter haben mir zusätzlich einen guten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonistinnen gegeben.

Eine klare Leseempfehlung für eine breit gestreute Leserschaft, eigentlich sollte sich hier jeder angesprochen fühlen.

Bewertung vom 27.06.2023
Schönwald
Oehmke, Philipp

Schönwald


weniger gut

Der Name des Buches ist hier Programm: "Schönwald", eine Familie, deren erwachsene Kinder in alle Himmelsrichtungen verstreut sind und sich nun zur Eröffnung einer "queeren" Buchhandlung der Tochter in Berlin wiedertreffen. Direkt am Eröffnungstag wird die Gesellschaft durch Protestaktionen gestört, die auf die angebliche Nazi-Vergangenheit der Familie hinweisen.
Ich hatte mir hier noch eine spannende Familiengeschichte mit so manchem Geheimnis aus der Vorzeit erwartet, wurde aber enttäuscht. Das Buch habe ich leider nach ca. einem Viertel abbrechen müssen, da für meinen Geschmack hier so gar nichts mehr passierte. Lange, verschachtelte Sätze, Zeit- und Ortssprünge, die ich nicht nachvollziehen konnte und Informationen, die mir nichts sagten und nichts brachten. Ich habe mich wirklich gequält und auch Zeilen übersprungen, was ich sonst nie mache.
Ich denke, das Buch ist vielleicht eher etwas für den absoluten Literatur-Anspruch, für mich als "Normalleser" war es einfach zu umständlich.

Bewertung vom 12.06.2023
Morgen mach ich bessere Fehler
Hülsmann, Petra

Morgen mach ich bessere Fehler


ausgezeichnet

Elli ist zusammen mit ihrer sechsjährigen Tochter Paula und dem kauzigen Onkel Heinz unterwegs von Schleswig-Holstein nach Oberstdorf zu einer Familienfeier, als sie noch den "schnöseligen" Anwalt Cano aufgabeln, der beruflich nach München muss.
Dass diese Konstellation im Auto zu einigen Problemen und Verwicklungen führt, kann sich der Leser denken und wird auch nicht enttäuscht. Ein Großteil der Handlung spielt sich tatsächlich im Auto ab, die Fahrt wird aber weder für die Mitreisenden noch den Leser langweilig.
Wie man es aus den anderen Büchern von Petra Hülsmann gewohnt ist, ist auch diese Geschichte wieder eine tolle Mischung aus Witz, Situationskomik, gepaart mit so manchen Lebensweisheiten, ohne ins Klamaukhafte abzudriften. Heimlicher Star ist hier natürlich die kleine Paula, so unvoreingenommen und in jedem Moment einen passenden Spruch auf den Lippen. Selbst der sonst so verschrobene Onkel scheint bei ihr auftauen zu können.
Ich habe mich auf jeden Fall köstlich amüsiert über die immer wieder neuen und spritzigen Dialoge sowie eine Situation, beengt über lange Stunden in einem Auto mit so unterschiedlichen Charakteren, auf die man persönlich gerne verzichten möchte.
Ein wunderbar unterhaltsamer Roman, der auch ein kurzes Wiedersehen mit einer lieb gewonnenen Person aus den vorherigen Bänden bringt, für dieses tolle und kurzweilige Lesevergnügen spreche ich für alle eine Empfehlung aus, die mal wieder herzhaft lachen wollen.

Bewertung vom 10.06.2023
Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1
Achterop, Amy

Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1


ausgezeichnet

In diesem Krimi , der in Amsterdam auf einen Hausboot spielt, haben sich fünf Frauen und Männer, die irgendwie mit ihrem Leben hadern, zu einer Detektei zusammengetan. Ihr erster "Fall" bringt sie in die Welt der Haute Cuisine, zunächst eine Art Industriespionage, aber der erste Todesfall lässt ebenfalls nicht auf sich warten.

Wer hier einen "normalen" Krimi erwartet, findet sich schnell auf dem Holzweg. Sowohl die Charaktere als auch der Fall sind herrlich skurril, ohne jedoch in den Slapstick abzurutschen. Wer die Niederländer und deren Lebensweise kennt, ist hier klar im Vorteil. Zunächst spielen auch die Protagonisten - begleitet von einem tapsigen Neufundländer und einem aus dem Nest gefallenen Eichhörnchen - die eigentliche Hauptrolle. Zu meiner positiven Überraschung nimmt jedoch der Kriminalfall auch noch eine wirklich spannende Entwicklung. Ob sich die Detektive jemals zu wirklichen Profis mausern können, wird uns der nächste Fall zeigen, auf den ich mich bereits freue.
Eine etwas andere Art von Krimi, auf den man sich wirklich mal einlassen sollte. Sicher nichts für die absoluten Hardliner, mir hat es aber bestens gefallen!

Bewertung vom 09.06.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Die Stuttgarter Polizistin Ria Almeida fliegt zur Beerdigung ihrers Grossvaters in die Heimat ihrer Familie nach Portugal und plant, dort anschließend einige Wochen Urlaub bei ihrer Cousine zu verbringen. Deren Mann arbeitet in einem kleinen Ort als Dorfpolizist, als eine tote Frau aufgefunden wird. Schneller, als sie denkt, wird Ria in die Ermittlungen involviert.
Wie ich es bereits aus einigen Krimis kenne, die in Südeuropa spielen, stehen auch in diesem Krimi wieder die ganz besonderen Eigenschaften einer kleinen Polizeistation im Vordergrund. Jeder kennt jeden im Ort, die Ermittlungen gehen eher gemütlich voran, wenn auch nicht uneffektiv. Ria wird hier mal schnell mit eingebunden, ebenso der örtliche Bestatter. Ich mag diese ganz besondere Atmosphäre, die Beschreibung von Land und Leuten, ständig wird mit Leckereien aus der Bäckerei vor Ort die Laune auf einem positiven Level gehalten.
Diesmal fand ich sogar den eigentlichen Fall total spannend, das Ende für mich überraschend, aber rund und schlüssig. Ob wir Ria noch in einem weiteren Fall wiedertreffen? Ich würde es mir sehr wünschen!

Bewertung vom 07.06.2023
Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3
Graw, Theresia

Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Der grosse Wunsch der jungen Münchnerin Clara ist es, Fotojournalistin zu werden. Sie bricht daher zusammen mit ihrer besten Freundin Sanni, die von einer Karriere als Schaupielerin oder Model träumt, Richtung Hamburg auf, wo sich die beiden die Erfüllung ihrer Sehnsüchte versprechen.
Dieser Roman ist der dritte Band der Twardy/Störche-Saga. Die Vorgängerbände kenne ich nicht, dieses Buch kann absolut eigenständig gelesen werden, da es wohl auch in einer ganz anderen Zeit spielt.
Die Geschichte hat mir ein absolut tolles Leseerlebnis bereitet. Von Beginn an war ich, die selbst in den sechziger Jahren geboren wurde, im Sog der Erlebnisse dieser beiden jungen Frauen und ihrer Zeit sowohl in München als auch später vor allem in Hamburg, das Buch habe ich fast in einem Rutsch durchgelesen. Zeitgeschichtliche Fakten wie die Schwabinger Studenten-Aufstände, der Besuch und auch später der Tod Kennedys und die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit wurden geschickt verwoben in eine wirklich interessante Geschichte zweier Frauen, deren Lebensweg sich zwar unterschiedlich entwickelt, die sich aber nie wirklich aus den Augen verlieren.
Für mich auch sehr wichtig, wie sich der Titel des Buches in der Geschichte widerspiegelt, nämlich in der aufkommenden Emanzipation der Frau. Zudem ist hier noch Freundschaft als ein tolles Thema dargestellt.
Ein wunderbares und spannendes Buch, das ich jedem, vor allem aber der Generation der 60er Jahre gerne ans Herz lege.

Bewertung vom 31.05.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Nach Abschluss ihrer Schule muss die im Ruhrpott beheimatete Sabine sich auf den Weg an die Nordsee machen, um dort zur Hauptsaison in St.Peter Ording ihrer Tante in deren Ferienpension zur Hand zu gehen und später auch noch in einem ortsansässigen Cafe auszuhelfen. Dabei hätte Sabine so gerne mit ihren Freunden Urlaub in Italien gemacht... Doch schnell fühlt sie sich auch am Meer sehr wohl, was nicht nur an der Bekanntschaft zu dem jungen Tom liegt.
Dieser wunderbar leichte Sommer-Roman, der erste Teil einer Saga, hat mich bestens unterhalten. Das Buch spielt Ende der 50er Jahre und hat mir den Geist dieser Zeit - Familie, Haushalt, Beruf und die Träume und Wünsche junger Leute - sehr gut nahegebracht. In dieser Zeit wurde offenbar Vieles mit Leichtigkeit genommen und nicht alles hinterfragt, was vielleicht auch nicht immer schlecht war. Die Beschreibung der Örtlichkeiten sowie des tollen Cafés mit all seinen Leckereien erweckt in mir den Wunsch auf einen baldigen Nordseeurlaub . Die Vorfreude auf Band zwei ist daher gross, ein tolles Buch für die schöne Jahreszeit!

Bewertung vom 28.05.2023
Der Traum vom einfacheren Leben
Fredriksson, Anna

Der Traum vom einfacheren Leben


sehr gut

Es handelt sich um den zweiten Band der in Schweden und zum Teil auch in Dänemark spielenden sogenannten Jahreszeiten-Saga, in der Sally nun endlich ihre Frühstücks-Pension in dem von ihrem Onkel geerbten Haus eröffnen kann. Das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter Vanja sowie zu ihrer Tochter Josefin stellt hier ebenfalls wieder ein zentrales und sich weiter entwickelndes Thema dar. Zum besseren Verständnis rate ich an, den ersten Band vorab zu lesen.
Auch dieser Band hat mich wieder bestens unterhalten. Ein schöner leichter Sommer-Roman, der für mich leicht zu lesen war und mir dieses authentische Skandinavien-Feeling vermittelte, eine Lebensart, die ich mir dort so typisch vorstelle. Der Generationenkonflikt zwischen den drei Frauen, die jede so ihre Eigenarten haben, aber irgendwie auch Versäumtes wieder gutmachen wollen, ohne sich selbst zu verbiegen, wird mir gut herübergebracht, hätte aber in meinen Augen auch noch etwas mehr Tiefe verdient. Vielleicht ist dies aber auch der skandinivischen Unkompliziertheit geschuldet. Dennoch bin ich genügend neugierig geblieben, um mich auf den Folgeband gespannt freuen zu können.