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Kerry
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Berlin
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ich blogge auch: www.lesendes-katzenpersonal.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 1055 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2016
Blinde Vögel / Beatrice Kaspary Bd.2
Poznanski, Ursula

Blinde Vögel / Beatrice Kaspary Bd.2


sehr gut

Nahe einem Salzburger Campingplatz werden zwei Leichen aufgefunden, sie stranguliert, er erschossen. Es sieht so aus, als hätte er erst sie und dann sich selbst umgebracht, also einen erweiterten Selbstmord. Wenn nur alle Fälle so leicht und schnell zu lösen wären. Tja, ganz so leicht scheint es nicht, denn Ermittlerin Beatrice Kaspary glaubt nicht an das Bild, wie es sich ihr darstellt.


Tatsächlich haben die beiden Toten nichts gemeinsam, denn er ist Österreicher, klein und unscheinbar und sie ist Deutsche, groß und schön. Tatsächlich findet Beatrice doch einen gemeinsamen Nenner zwischen den beiden - eine Facebookgruppe namens "Lyrik lebt". Diese Gruppe ist sehr elitär, fast eine geschlossene Gesellschaft, die sich nur unter ihresgleichen bewegen.


Beatrice ahnt, dass in dieser Gruppe die Lösung um das Rätsel der beiden Toten zu finden ist. Unter einem Pseudonym gelingt es ihr, Zutritt zu dieser Gruppe zu erlangen. Doch es ist nicht so leicht, das Vertrauen der Mitglieder zu gewinnen und Beatrice braucht ihr ganzes Feingefühl, um sich der Wahrheit Schritt für Schritt zu nähern ...



Der 2. Band der Beatrice-Kaspary-Reihe! Der Plot wurde abwechslungsreich erarbeitet. Leider entsprach das Thema nicht meinen persönlichen Vorlieben, denn ich kann mit Lyrik einfach nichts anfangen. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders schön fand ich die inneren Konflikte von Protagonistin Beatrice dargestellt, denn einerseits ist sie eine erfolgreiche Ermittlerin und auf der Suche nach der Wahrheit und auf der anderen Seite ist sie eine alleinerziehende Mutter, die auch für ihren Nachwuchs da sein muss. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen und ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band der Reihe "Stimmen".

Bewertung vom 15.08.2016
Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind
Jonasson, Jonas

Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind


sehr gut

Johan Andersson hat seine besten Jahre schon hinter sich und diese stilecht im Knast verbraucht. Seit seiner Jugend ist er in den staatlichen Verwahranstalten ein und aus gegangen und auch wenn er nach einem jeden Aufenthalt Besserung gelobte, so sorgte doch der Alkohol dafür, dass diese Vorsätze im Rausch schnell wieder dahin waren und Andersson schon bald wieder einfuhr. Auf Grund seiner Vergangenheit wird Johan Andersson auch von niemand mehr mit seinem bürgerlichen Namen angesprochen, sondern nur noch als Mörder-Anders. Derzeit ist er frisch aus der Haft entlassen und dieses Mal soll es wirklich das letzte Mal gewesen sein! Zukünftig will er sich von allem fernhalten, was ihm auch nur im entferntesten wieder in sein altes Leben zurückbringen könnte - von daher braucht er einen völligen Neufang, inklusive neuer Behausung und neuer Freunde.

Eine kleine Pension soll seine neue Unterkunft sein - und dort bietet sich auch gleich die Möglichkeit neue Freundschaften zu schließen. Rezeptionist Per Persson ist der Auserkorene, der von nun an Mörders-Anders Freund sein wird, ob er will oder nicht und ehrlich gesagt, er will nicht, traut sich aber nicht, es diesem zu sagen, denn immerhin ist Mörder-Anders ein Mörder. Überhaupt fühlt sich Per Persson vom Leben überaus gebeutelt - nicht nur, dass er einen trostlosen Job hat, keine Freunde und somit auch keine wirkliche Erfüllung in seinem Leben, nein, zu allem Unglück hat er auch noch Mörder-Anders als Freund am Hals. Eigentlich kann es nur noch bergauf gehen - eigentlich.

Während einer Pause von seiner Arbeit (und Mörder-Anders) trifft Per Persson auf Johanna Kjellander, eine vom Glauben abgefallene Pfarrerin. Also was skurrile Gestalten in seinem Leben angeht, dafür hat Per Persson wirklich ein Händchen. Tatsächlich freunden sich Johanna und Per schnell an und da es bei beiden finanziell bisher nicht so gut aussieht, haben sie eine Idee - eine Körperverletzungsagentur, mit Mörder-Anders als ausführendem Organ, während Per und Johanna die organisatorische Leitung übernehmen. Denn wer ist prädestinierter dafür, Schulden anderer Leute einzutreiben, als ein ehemaliger Mörder? Tatsächlich boomt innerhalb kürzester Zeit das Geschäft, es kommen immer mehr Aufträge rein, auch wenn Johanna und Per ganz schön zu tun haben, Mörder-Anders zur Arbeit anzuhalten, denn dieser hat das Arbeiten nun einmal nicht erfunden. Wenn er nur alle Aufträge bedienen würde, die hereinkommen, alle drei wären in absehbarer Zeit reich - doch dann befällt Mörder-Anders etwas, womit niemals zu rechnen war - der Glauben an Gott und das es Mörder-Anders Aufgabe wäre, Gutes zu tun. Nun ist guter Rat teuer, denn nach wie vor stehen Aufträge aus und Mörder-Anders weigert sich strikt, seiner bisherigen Berufung nachzugehen - die Religion hat ihn voll vereinnahmt ...

Der Mörder, die Pfarrerin und der Rezeptionist! Der Plot wurde, wie die vorherigen Bücher des Autors, wieder herrlich skurril erarbeitet. Besonders gut haben mir die herrlichen Richtungswechsel innerhalb des Plots gefallen, sodass ich mir als Leser nie sicher war, wohin mich diese Geschichte führen wird. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. Besonders ans Herz gewachsen ist mir die Figur des Per Persson, denn dieser arme Tropf ist in eine völlig unmögliche Situation geraten und vermag es dennoch, das beste aus ihr zu machen, wobei er immer wieder den durchgeknallten Mörder auf Spur bringen muss. Den Schreibstil empfand ich als locker-leicht zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch sehr humorvolle Lesestunden bereitet hat.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2016
Feuerbrandung / Whisper Island Bd.3
George, Elizabeth

Feuerbrandung / Whisper Island Bd.3


sehr gut

Noch immer hält sich Becca King auf Whidbey Island vor ihrem mörderischen Stiefvater versteckt, doch sie ist nicht mehr allein. Endlich konnte sie ihre Beziehung zu Derrec, dem Sohn des Sheriffs, klären und die beiden führen eine harmonische Beziehung miteinander. Auch schulisch läuft es für sie soweit ganz gut, auch wenn sie sich vermehrt Sorgen macht, denn ihre Mutter, die ebenfalls untergetaucht ist, hat sich noch nicht bei ihr gemeldet.


In der Schule gibt es eine neue Schülerin, Isis. Diese wirkt auf den ersten Blick perfekt, gerade im Hinblick auf ihren Bruder Aidan. Dieser hatte in der Vergangenheit so seine Probleme mit dem Gesetz, sodass die Familie hofft, auf Whidbey Island neu anzufangen. Auch scheint es so, dass gerade Aidan immer wieder Beccas Nähe zu suchen scheint. Irgendwas ist sehr merkwürdig an ihm.


Um Derrec aus seinem Dilemma mit seiner Schwester Freude zu helfen, denn immerhin ist ungewiss, ob sie überlebt hat, beschließt Becca, Nachforschungen anzustellen, was aus dem Mädchen geworden ist. Derrec verrät sie nichts darüber, denn sie will in ihm keine Hoffnungen wecken, die vielleicht nicht erfüllt werden können. Doch noch ein weiteres Problem herrscht in Beccas Leben bzw. auf der Insel. In letzter Zeit kommt es vermehrt zu Brandstiftungen und in einem Bericht zu einem solchen taucht ein Foto von Becca in der Presse auf - ein Wink des Schicksals, dass Beccas Stiefvater offenbaren kann, wo sie sich aufhält ...



Der 3. Band der Whisper-Island-Reihe! Der Plot des Buches wurde abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass augenscheinlich jeder auf der Insel ein Geheimnis hat. Hier fand ich es faszinierend zu beobachten, wie diese sich nach und nach auflösten und teilweise miteinander verworren waren. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie sich Becca in diesem Band nach und nach öffnete und bereit ist, sich aus ihrer Deckung zu wagen, um anderen zu helfen. Den Schreibstil fand ich spannend erarbeitet, sodass ich mich bereits jetzt auf die Fortsetzung der Reihe "Dornenpfad" freue.

Bewertung vom 14.08.2016
Wetterleuchten / Whisper Island Bd.2
George, Elizabeth

Wetterleuchten / Whisper Island Bd.2


sehr gut

Becca King hält sich noch immer auf Whidbey Island versteckt. Vor Monaten brachte ihre Mutter sie auf die Insel, um sie in Sicherheit zu bringen, doch nichts funktionierte so, wie geplant, denn Becca ist auf sich allein gestellt. Ihre Mutter selbst hält sich an einem anderen Ort vor ihrem Ehemann versteckt. Ihr Stiefvater war ihr schon dicht auf der Spur, doch Becca ist es gelungen zu entkommen, sodass er unverrichteter Dinge wieder gehen musste.

Becca ist mittlerweile gut integriert ins Inselleben und dennoch ahnt niemand, wer sie wirklich ist. Auch hat sie es förmlich zur Kunst erhoben, ohne Geld zu überleben. Als Unterschlupf dient ihr ein Baumhaus auf dem Grundstück des Großvaters ihres Freundes Seth. Doch dann bietet sich ihr die Möglichkeit bei Annie, einer Meeresbiologin zu arbeiten und Becca nimmt diese Gelegenheit gerne wahr.

Annie ist nicht grundlos nach Whidbey Island gekommen, denn jedes Jahr um diese Zeit taucht vor der Küste der Insel die schwarze Robbe Nera auf. Die Einheimischen veranstalten zu Ehren dieses Ereignisses immer ein großes Fest und sehen gerade die Anwesenheit von Annie sehr ungern auf der Insel, denn es ist nicht ganz klar, was genau sie von Nera will. Becca hat derweil damit zu kämpfen, dass sich ihr Verhältnis zu Derrec seit den Ereignissen rund um seinen Unfall, verschlechtert hat. Zu gerne würde sie mit ihm offen reden, doch wie weit kann sie sich ihm offenbaren?

Der 2. Band der Whisper-Island-Reihe! Der Plot des Buches wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders schön fand ich, dass der Plot den Leser neben dem leicht Paranormalen (in Form von Becca) auch noch ins Reich der Mythen führt. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Ich bin etwas unsicher, wie ich die Figur der Becca finden soll. Sicher, sie ist ein Teenager mit den alltäglichen Problemen eines Teenagers und dennoch ist sie so reif und erwachsen, weil sie ihr Leben in den letzten Monaten alleine meistern musste. Hier frage ich mich allerdings immer wieder - warum fällt den anderen Teenagern auf der Insel nicht auf, dass Becca so ganz anders ist als sie? Den Schreibstil kann ich nur als packend, bis auf einige kleinere Längen, beschreiben, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch spannende Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 14.08.2016
Flammenkinder / Kommissar Linna Bd.3
Kepler, Lars

Flammenkinder / Kommissar Linna Bd.3


sehr gut

Das Haus Brigitta ist eine Einrichtung für junge selbstmordgefährdete Mädchen. Hier werden sie therapiert und es wird versucht, ihnen soweit zu helfen, dass später ein normales, gesundes Leben für die Bewohnerinnen möglich ist. Da in dem Haus nur Mädchen wohnen, ist Streit unter den Bewohnerinnen vorprogrammiert und dennoch, eigentlich ist es eine gute und geachtete Einrichtung, dass nur das Wohl der Mädchen im Blick hat, oder? Eines Nachts wird Miranda, eine Bewohnerin der Einrichtung, tot aufgefunden. Sie wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen und auf ihrem Bett drapiert. Kurz darauf wird eine weitere Leiche gefunden - die Betreuerin der Einrichtung wurde ebenfalls ermordet.

Die hinzugerufene Polizei stellt schnell fest, dass eines der Mädchen aus der Einrichtung fehlt - Vicky. Als auch noch in ihrem Zimmer ein blutverschmierter Hammer gefunden wird, ist für die Beamten die Sache klar, zumal Vicky bereits als Kleinkriminelle und Herumtreiberin aktenkundig ist. Als Vicky sich auch noch eines Autos bemächtigt, in dem sich ein kleiner Junge befindet, ist die Jagd durch die Polizei eröffnet.

Jonna Linna ist als Beobachter vor Ort, da er derzeit, auf Grund einer internen Ermittlung, nicht als Ermittler arbeiten darf. Im Gegensatz zu allen anderen hat Jonna Zweifel an den Geschehnissen und am Tatablauf und er ist sich sicher, dass Vicky nicht die kaltblütige Mörderin ist, als die sie dargestellt wird. Tatsächlich findet er in ihrer Vergangenheit Aufschluss, warum das junge Mädchen so gehandelt hat, wie es geschehen ist ...


Der 3. Band der Joona-Linna-Reihe! Der Plot des Buches wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir die Szenerie rund um dieses Heim für betreute Mädchen gefallen und wie das Leben der Bewohnerinnen hinter verschlossenen Türen wirklich aussah. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. In diesem Band erfährt der Leser, warum Joona Linna so akribisch dabei ist, wenn ihn ein Fall gepackt hat, denn ihm selbst hat das Schicksal vor vielen Jahren übel mitgespielt. Den Schreibstil empfand ich, bis auf kleinere Längen, sehr angenehm zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch spannende Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 14.08.2016
Paganinis Fluch / Kommissar Linna Bd.2
Kepler, Lars

Paganinis Fluch / Kommissar Linna Bd.2


gut

Carl Palmcrona ist tot - erhängt in seiner Wohnung. Dass es sich hierbei um keinen Selbstmord handelt scheint recht schnell klar, denn es gibt keinen passenden Gegenstand, auf den Carl hätte steigen können, um seinen Selbstmord auszuüben. Kurz darauf wird eine Frau tot auf einer Jacht aufgefunden - ertrunken, denn ihre Lungen sind gefüllt mit Meerwasser, doch ihre Kleidung ist trocken. Auf den ersten Blick haben die beiden Todesfälle nichts miteinander zu tun.

Kommissar Joona Linna nimmt sich der Todesfälle an, denn er ahnt, dass mehr dahinter steckt, als es auf den ersten Blick erscheint. Tatsächlich stößt er auf ein Foto, das ihn auf eine Spur bringt, die beide Opfer miteinander in Verbindung bringt. Tatsächlich verhält es sich so, dass das weibliche Opfer, Viola, eine Verwechslung war, denn schnell steht fest: das eigentliche Ziel war deren Schwester Penelope, die als Friedensaktivistin bekannt ist.

Linna ist klar - dies ist erst der Anfang. Was oder wer auch immer hinter der Tötung dieser beiden Menschen steckt, derjenige ist noch nicht fertig. Obwohl Linna immer weiter in seinen Ermittlungen voranschreitet, ist der Fall für die Kollegen sehr schnell gelöst. Lediglich Saga Bauer vom Staatsschutz steht ihm zur Seite und tatsächlich hat auch das Waffenhändlermilieu ein Auge auf die Morde geworfen ...


Der 2. Band der Joona-Linna-Reihe! Der Plot wurde realistisch erarbeitet. Besonders interessant fand ich die Darstellung des Milieus um den Waffenhandel und wie diese agieren. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von Linna halten soll. Sicherlich ist er ein begnadeter Ermittler, aber das Zwischenmenschliche vermisse ich ab und an bei ihm. Der Schreibstil entsprach leider so gar nicht meinem Geschmack - so trocken, zu ausschweifend, zu viele Längen. Generell ist zu sagen, dass diese Thematik mich wohl einfach nicht angesprochen hat und ich daher die Lektüre als eher langatmig empfand.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2016
No place, no home
Rhue, Morton

No place, no home


sehr gut

Dan lebt das Leben eines ganz normalen Teenagers in den USA. Er geht zur Highschool, ist ein beliebter Schüler und macht gerne Sport. Er wohnt mit seinen Eltern in einem Haus und führt nach außen hin ein ganz normales Leben - doch so "normal", wie bei seinen Mitschülerin ist es schon lange nicht mehr. Beide Elternteile sind arbeitslos, es wird an allen Ecken und Enden gespart und dennoch, das wenige Geld, was noch da ist, reicht einfach nicht mehr aus, um die Hypothekenzahlungen zu leisten. Es steht fest - sie werden das Haus verlieren.


Kurzfristig kommen sie bei seinem Onkel und dessen Familie unter, doch sind sie dort nicht wirklich willkommen, sondern nur geduldet. Dan selbst muss im Hobbykeller hausen und diesen auch noch teilen, wenn die Kinder des Hauses dort nach Spielgeräten suchen oder gar ein Indoorspiel dort spielen wollen. Fest steht, das Leben kann so nicht weiter gehen, doch Dan weiß, es könnte noch schlimmer sein. In seiner Schule gibt es Schüler, die leben in Dignityville, einer Zeltstadt für Obdachlose mitten in einem Park in der Stadt. Tatsächlich sind dort so viele Schüler, dass der Schulbus dort eigens anhält, um die Schüler zur Schule zu bringen.



Nachdem die Situation im Hause seines Onkels immer schlimmer wird, beschließen seine Eltern, ebenfalls nach Dignityville überzusiedeln, sehr zum Missfallen ihres Sohnes. Dieser tut nun alles, um wenigstens in der Schule das Bild aufrecht zu erhalten, er hätte noch ein Dach über dem Kopf. Lange geht das jedoch nicht gut und wider Erwarten wird er auf Grund dieser Tatsache nicht ausgegrenzt. Dennoch hofft Dan auf ein Stipendium, um diesem Elend zu entkommen. Auch wenn er noch immer nicht begeistert ist von dem Leben in der Zeltstadt, so muss er sein Urteil doch revidieren, dass dort nur faule Versager leben würden - Arbeitslosigkeit kann schließlich jeden treffen. Doch in der Stadt gibt es immer mehr Menschen, denen die Zeltstadt in der Stadt ein Dorn im Auge ist und die bereit sind, Maßnahmen gegen diese zu unternehmen ...



Es könnte jeden treffen! Der Plot wurde realistisch und dramatisch erarbeitet. Ich muss gestehen, zu Anfang war ich mir nicht so sicher, wohin genau mich die Geschichte führen würde, gerade im Hinblick auf die Entwicklung des Protagonisten Dan, aber ich muss sagen, ich war wirklich entzückt. Allerdings fand ich die Dynamik, die teilweise aus der Gesellschaft kam und sich gegen diese Zeltstadt richtete, außerordentlich bedenklich. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Von dem Protagonisten war ich wirklich positiv überrascht. Mir hat unheimlich gut gefallen, wie er, auch dank eigener Erfahrung, nach und nach zur Einsicht kam, dass nicht der Mensch allein für sein Schicksal verantwortlich ist, sondern auch immer äußere Umstände ihn in die Knie zwingen können. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch sehr einsichtige Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 01.08.2016
Infernale Bd.1
Jordan, Sophie

Infernale Bd.1


ausgezeichnet

Die 17-jährige Davy Hamilton ist eine begnadete Musikerin und ihr Weg scheint vorbestimmt. Tatsächlich wird sie in Kürze die Juilliard School in New York besuchen, denn sie hat es geschafft, dort aufgenommen zu werden. Die Zukunft sieht wirklich rosig aus, zudem hat sie in Zac einen tollen Jungen an ihrer Seite und in Tori eine beste Freundin. Ihre Eltern sind unendlich stolz auf ihre Tochter, gerade im Hinblick darauf, dass Davys älterer Bruder Mitchell nicht ganz so begabt ist, wie seine Schwester.


Davys Welt bricht jedoch zusammen, als bei einem Routinetest herauskommt, dass sie das HTS-Gen in sich trägt, das sogenannte Mördergen. Tatsächlich konnte genau dieses Gen in der Vergangenheit bei Mördern und Gewalttätern nachgewiesen werden und Menschen, die Träger dieses Gens sind, müssen unter besonderer Beobachtung gehalten werden. In der Tat ist Davy nicht die einzige in ihrer Familie, die dieses Gen trägt, doch gelang es ihren Eltern vor Jahren, den positiven Gen-Test bei ihrem Bruder zu verheimlichen. Allen ist klar, dass sich Davys Leben von nun an komplett verändern wird. Sie muss nur ein einziges Mal die Beherrschung verlieren und schon wird sie für immer weggesperrt werden.


Tatsächlich muss sie die Schule wechseln und von nun an in einer heruntergekommenen Gegend eine Sonderklasse mit ihresgleichen besuchen. Auch ihre Freunde wenden sich von ihr ab, ja schlimmer noch, fallen ihr in den Rücken und sie kann sich nicht wehren, denn ihr droht die sofortige Wegsperrung, denn sie hat das Mördergen in sich. Ihr Bruder ist bereit, alles aufzugeben und mit ihr zu fliehen, nur weit weg, damit sie ein möglichst normales Leben führen kann, doch Davy bringt es nichts übers Herz, dieses Opfer von ihm zu verlangen. Als sich auch noch ihre Eltern von ihr abwenden, ist Davy plötzlich ganz allein auf der Welt. Zwar lebt sie noch im elterlichen Haus, doch zur Familie gehört sie nicht mehr. Lediglich in Sean, der ebenfalls HTS-Träger ist und in ihrer neuen Klasse, findet sie so etwas wie "Halt" in dieser ihr völlig neuen Welt, doch Sean ist bereits auffällig geworden, er wurde bereits als Gewalttäter gekennzeichnet und eigentlich ist dieser Junge kein Umgang für sie, doch wer könnte ihr sonst helfen, sich in dieser ihr völlig fremden Welt zurechtzufinden? Als wäre das alles noch nicht genug, überschlagen sich die Ereignisse und für Davy tut sich eine neue "Chance" auf ...



Der 1. Band der Infernale-Dilogie! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders faszinierend empfand ich die Grundidee des Buches, dass Menschen zukünftig an Hand eines Mördergens eine unfreiwillige Sonderstellung in der Gesellschaft haben und sie unter extrem scharfer Beobachtung stehen und förmlicher ihrer normalen Bürgerrechte beraubt werden. In solch einer Situation findet sich die gutmütige Musikerin Davy wieder, die bisher ein sehr behütetes, glückliches Leben führte und von der man im Leben nicht gedacht hätte, dass ausgerechnet sie das Potential zu einer Mörderin hat. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Davy ist zu Beginn des Buches das typische American-Dreamgirl, doch im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass in dieser jungen Frau, wenn es die Gegebenheiten erfordern, deutlich mehr steckt, als es auf den ersten Blick erscheint. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich auch die Figur des Sean. Dieser ist auf den ersten Blick ein Bad-Boy, wie er im Buche steht und dennoch, gerade dieser nimmt sich Davys an, als sie an der ihr neuen Situation zu zerbrechen droht und nimmt sie zum Teil unter seine Fittiche. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, sodass ich abschließend gestehen muss, ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen und freue mich jetzt schon wahnsinnig auf den nächsten Band der Reihe "Infernale - Rapsodie in Schwarz", der leider noch etwas auf sich warten lässt.

Bewertung vom 01.08.2016
Twelve Years a Slave
Northup, Solomon

Twelve Years a Slave


sehr gut

Solomon Northup ist ein freier Farbiger, der 1809 in New York geboren wurde und mit seiner Familie in Washington D. C. lebt. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau drei Kinder. Er hat als Handwerker ein gutes Auskommen und er ist ein talentierter Geigenspieler, dessen Spiel in der "besseren" Gesellschaft sehr geschätzt wird. Seine Frau geht ebenfalls einer Tätigkeit nach, sodass die Familie keine Not leiden muss und sie sind geschätzt und geachtet, haben keine Feinde und leben in Frieden ihr Leben. Solomon hat Glück, dass er in den Nordstaaten lebt, denn in den Südstaaten herrscht noch immer das Elend der Sklaverei.


In Washington D. C. kommt Solomon mit zwei Männern in Kontakt, die eine gut bezahlte, kurzfristige Arbeit für ihn haben. Solomon ist glücklich und feiert mit den Beiden - doch das böse Erwachen kommt am nächsten Tag. Als er erwacht muss er feststellen, dass er angekettet in einer Zelle sitzt. Er hat kein Verbrechen begangen und wurde auch nicht versehentlich inhaftiert - nein, er wurde unter Drogen gesetzt und in die Sklaverei verkauft.


Ab hier beginnt sein Leidensweg. Zusammen mit andern Sklaven wird er in den Süden verschifft und dort im Laufe der nächsten zwölf Jahre immer wieder geknechtet, zur Arbeit gezwungen und weiterverkauft, immer tiefer in den Süden hinein, sodass seine Spur nicht mehr nachvollziehbar ist. Doch was auch geschieht, seine Körper erduldet die Schmerzen und seine Seele bricht nicht, denn er ist frei geboren und er gibt die Hoffnung nicht auf, eines Tages wieder zu seinem Recht zu kommen - der Freiheit. Tatsächlich ist es eine Begegnung mit einem Weißen, die alles ins Rollen bringt ...



Das Sehnen nach Freiheit! Bei diesem Buch handelt es sich keineswegs um einen Roman, sondern um einen autobiografischen Bericht von Solomon Northup, den er nach seiner Befreiung schrieb. Ich persönlich war erstaunt, mit welch gewählten Worten er sein Leiden und seine Gefangenschaft beschrieb, denn ehrlich, ich hätte gedacht, dass gerade ein Mensch, dem man die besten Jahre seines Lebens gestohlen hat, ihn seiner Familie entriss und ihn versklavte, eher einen sehr großen Groll auf die Menschheit hat, doch es scheint gar so, als hätte er tatsächlich niemals die Hoffnung aufgegeben, dass sich jemand seinem Schicksal annimmt. Es fällt schwer, über ein solches Buch zu urteilen, denn wer bin ich, dass ich mir ein Urteil über diese Autobiografie erlauben könnte, ich, die Sklaverei nur aus den Geschichtsbüchern kennt? Fest steht, mich hat dieses Buch bzw. dieser Mensch sehr nachdenklich zurückgelassen, denn ich weiß nicht, ob ich nach solch einem Martyrium eine solche Größe besessen hätte wie Solomon Northup.

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