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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 709 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2024
Auf finsteren Wegen
Jost, Rieke

Auf finsteren Wegen


sehr gut

Solider zweiter Fall;
Dieser zweite Fall für Lodi Lenke hat mir noch besser gefallen als der erste Band. Auch Lodi gefällt mir ausgesprochen gut, sie ist ein sehr sympathischer Charakter mit viel Tiefe. Mir hat sehr imponiert, wie sie ihrem Ex-Kollegen als Freundin treu bleibt. Die Stärke der Autorin sind die Charakterbeschreibungen, die haben mir alle sehr gut gefallen. Ich fand sie immer glaubhaft und nachvollziehbar und sehr realistisch. Die Handlung ist logisch und nachvollziehbar und hat auch keine Fehler, allerdings ist der Aufbau noch optimierbar. So hätte ich mir von Anfang an Ermittlungen in die Richtung gewünscht, die am Ende zur Aufklärung geführt hat. Der Ansatz ist zu Beginn da und wird erst einmal als nicht relevant verworfen. Man hätte diesen Ermittlungsstrang parallel nachverfolgen können, z.B. durch Gespräche mit den Zeugen, ohne sofort auf die Lösung zu kommen. Der Fall ist spannend, hätte aber vielleicht durch einen zusätzlichen Verdächtigen noch an Spannung und Tiefe gewinnen können. Daher ein kleiner Abzug von mir. Alles in allem gefällt mir die Reihe so gut, dass ich auch weitere Bände lesen würde.

Bewertung vom 02.10.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


sehr gut

Unterhaltsame Geschichtsstunde;
Das Gespräch mit der alten Dame ist ein schöner Aufmacher und passender Einstieg in die Geschichte. Ich hatte bisher noch nicht von den Deportationen Intellektueller im Passagierdampfer gehört und kannte auch den Begriff der Philosophenschiffe nicht. Deshalb fand ich die Story interessant und unterhaltsam. Der Autor hat dafür sicher einiges recherchieren müssen und ich fand die Details gut verpackt. Auf unterhaltsame Art und Weise wurde mir hier historisches Wissen vermittelt. Durch die Aufmachung in einer netten Geschichte war es gut zu lesen, auch wenn es streckenweise auch mal langatmig war. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch hat sich schnell und flüssig lesen lassen. Eine konkrete Kritik habe ich nicht, aber ich war nicht so begeistert, so dass ich volle fünf Sterne vergeben würde. Für mich war es eine solide, gute Unterhaltung mit einer Prise Geschichtswissen.

Bewertung vom 26.09.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


gut

Guter Schreibstil und schwacher, aber ausbaufähiger Plot;
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und die Buchidee ist mal was anderes.
Allerdings hat für mich die Umsetzung noch deutlich Luft nach oben. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive der Kommissarin Sarah Peters geschrieben, die nach einer Board-Party unter Amnesie leidet und sich erst einmal an gar nichts erinnern kann, weder an ihre eigene Person und ihre Vorgeschichte oder ihre Anwesenheit auf dem Kreuzfahrtschiff. An sich ist das ein interessanter Einstieg, aber die Amnesie dauerte für meinen Geschmack zu lange an. Die Handlung hätte deutlich früher Fahrt aufnehmen müssen. So vergeht ein Großteil des Buches mit Details über das Kreuzfahrtleben und mit Sarahs Aufgaben auf dem Schiff, was mir in der Ausführlichkeit zu viel war und auch keine Spannung vermittelt hat. Sarahs Ermittlungen sind nicht zielgerichtet, sie stolpert ziemlich passiv von einer Situation in die nächste und das wirkt alles sehr dilettantisch. Auch hatte ich nicht den Eindruck, das die Autorin über polizeiliches Vorgehen recherchiert hat, dafür blieb es zu oberflächlich. Ich fand die Handlung dünn, obwohl die Idee gut war. Außerdem gab es einige Erzählfäden, die nicht zu Ende geführt wurden und andere, die man besser und ausführlicher hätte aufbauen können.

Bewertung vom 26.09.2024
Zwei Leben
Arenz, Ewald

Zwei Leben


ausgezeichnet

Einfach gut gemacht;
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den beiden ganz unterschiedlichen Frauen Roberta und Gertrude hin und her. Da sie in unmittelbarer Nähe voneinander wohnen ergänzen sich ihre Wahrnehmungen für den Leser zu einem verdichteten Eindruck des Dorfs, gerade auch weil jede eine ganz andere Beziehung zum Dorf hat. Auch wenn wenig andere Dorfbewohner im Buch vorkommen, so kann man sich das Dorfleben in seiner Beständigkeit und Traditionsliebe sehr gut vorstellen. Auch die Erzählzeit mit dem Jahr 1971 ist sehr interessant, da es noch Erinnerungen an die Kriegszeit gibt, aber auch der Aufbruch in eine neue Zeit schon spürbar ist. Das Buch ist erstaunlich spannend und ich fand beide Frauenfiguren sehr gut getroffen. Es gab nicht einen Moment, in dem ich sie unglaubwürdig fand. Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und voller Überraschungen und Dramatik, aber gerade deshalb sehr realistisch. Mir hat sehr gut gefallen, wie jede der Frauen zu ihren eigenen Entscheidungen kommt und der Schreibstil ist ganz hervorragend und sehr angenehm.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2024
Hey guten Morgen, wie geht es dir?
Hefter, Martina

Hey guten Morgen, wie geht es dir?


ausgezeichnet

Eigenartige Freundschaft;
Das Buch ist aus der Perspektive von Juno geschrieben, die zwar mit ihrem kranken Mann zusammen wohn, auf mich aber trotzdem sehr einsam wirkte. Dass sie die langen Abende im Internet verbringt und sich beim Chatten neu erfindet, fand ich nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt. Ihre Chat-Beziehung zu Benu, die man vielleicht als Freundschaft bezeichnen könnte, scheint der Kern des Buches zu sein. Was mir gefehlt hat waren mehr Einblicke in Junos bisheriges Leben mit ihrem Mann und seine Perspektive, da sie nicht miteinander sondern nebeneinander her leben. Das ist zwar gut beschrieben, aber eine zusätzliche Ebene oder Perspektive hätte das Buch kraftvoller gemacht. Die Person Juno ist mir fremd geblieben, trotz aller Informationen wirkte sie unzugänglich und exzentrisch. Die weiteren Themen, die angedeutet werden, bleiben für mich nebulös und mir ist nicht klar, was die Autorin damit sagen oder andeuten wollte. Das ein oder andere lose Erzählmotiv hätte vollendet werden dürfen, zumal das Buch sehr kurz ist. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, ich fand ihn frisch und leicht, passend zur dargestellten Künstlerin.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2024
Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Spannend, düster und komplex;
Dies ist bereits der zweite Fall für die Journalistin Vera und Kommissar Tomas Wolf und er hat mir noch besser gefallen als das erste Buch. Ich hatte wenig detaillierte Erinnerungen daran, aber die Autoren führen den Leser langsam wieder an die Figuren heran, so dass es auch für Neueinsteiger in die Reihe problemlos zu lesen ist. Schweden in Jahren 1994 und 1995 wird sehr düster dargestellt, was auch an dem Milieu liegt, in dem sich einige der Protagonisten bewegen. Die Autoren haben gut und gründlich recherchiert, ich fand die damalige Zeit sehr stimmig gezeichnet. Der Fall ist angenehm komplex und bleibt lange rätselhaft und geheimnisvoll, ist aber sehr spannend. An wenigen Stellen wirkte er ein bisschen konstruiert, da sich Vera und Tomas bei ihren jeweiligen Ermittlungen, die sie unabhängig voneinander führen, immer wieder in die Quere kommen. Trotzdem ist das Gesamtpaket überzeugend, eine gute Grundidee, die hervorragend umgesetzt ist und mich lange, spannend unterhalten hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2024
Suche liebevollen Menschen
Borger, Julian

Suche liebevollen Menschen


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Buch;
Die Geschichte seines Vaters und der anderen Inserate-Kinder wird von Julian Borger ausführlich recherchiert. Mir hat sehr gut gefallen, wie er die Schritte beschreibt, mit denen es ihm gelungen ist, die Kinder bzw. ihre Nachfahren zu finden. Ihre Fluchten sind teilweise ganz unterschiedlich und zeigen die große Verzweiflung und Macht des Zufalls. Dabei gab es Dinge, die mir bisher unbekannt waren und Julian Borger bettet die verschlungenen Wege gekonnt in historische Informationen, so dass man sich umfassend informiert fühlt. Die Erzählstruktur war im Großen und Ganzen so wie ich es erwartet hatte, also ein Kapitel zu jedem Kind. Allerdings werden auch die anderen Schicksale Kapitel übergreifend weiter vertieft, wodurch Gemeinsamkeiten in den Lebenswegen oder Unterschiede gut aufgezeigt werden konnten. Durch die Vielzahl der Personen war es manchmal schwierig zu folgen, aber da der Autor sehr umfassend recherchiert hat, ist das wohl unvermeidbar. Das Ganze liest sich wie eine Mischung aus Familienbiografie und Reportage, was sehr gut zu der Mischung aus Emotionen und Fakten passt und mir gut gefallen hat. Auch der Epilog und Julian Borgers Versuche, seinen Vater zu verstehen, fand ich sehr nachvollziehbar und authentisch. Ein sehr bewegendes Buch, bei dem ich öfters Tränen in den Augen hatte.

Bewertung vom 19.09.2024
Gute Nacht, kleiner Strubbel - Das Bilderbuch für alle Familien, die ruhige Nächte lieben
Retz, Eliane

Gute Nacht, kleiner Strubbel - Das Bilderbuch für alle Familien, die ruhige Nächte lieben


ausgezeichnet

Zauberhaft;
Die Geschichte über das kleine Eichhörnchen Strubbel ist wirklich zauberhaft und ausgesprochen gut gemacht. Das große Format des Buches macht einen hochwertigen Eindruck und lässt genug Raum für die tollen Illustrationen. Die Druckqualität ist sehr gut und die leuchtenden Farben sind bestechend schön. Uns gefällt gut, dass darauf ein Fokus gelegt wurde, da Kinder ja über die Bilder den Inhalt aufnehmen. Am Anfang wird Strubbel mit seinen Eltern vorgestellt und man erlebt die unbefriedigende Schlafsituation live mit. Es gibt Text zum Vorlesen, aber auch schöne Bilder für die Kinder zum Anschauen und Verstehen. Pädagogisch wurde das Thema „alleine schlafen“ sehr gut entwickelt und gelöst. Ich fand es sehr überzeugend und auch für Kleinkinder gut verständlich. Die Illustrationen sind wirklich toll, sehr treffend und kindgerecht. Besonders gut haben uns auch Strubbels Freunde gefallen und die Bilder zu den Schlafgewohnheiten der verschiedenen Waldtiere. Wir freuen uns auf mehr Geschichten mit Strubbel!

Bewertung vom 19.09.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


ausgezeichnet

Erfrischend anders;
Es wird nachvollziehbar geschildert, wie die Ich-Erzählerin sich erst in die Online-Aktivitäten zu den Mordfällen hineinsteigert und dann zum Briefverkehr mit dem mutmaßlichen Serienmörder kommt. Sie verliert sich in eine eigene Welt und die Entwicklung von einer geerdeten, berufstätigen Frau zum Groupie und Stalker wird sehr glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Ich hatte nicht einmal die Empfindung, dass etwas zu übertrieben oder unrealistisch ist, da es solche Fälle ja in der Tat gibt. Obwohl Hannah die Gefahr sieht, kann sie sich ihr nicht entziehen. Ich fand ihre psychologische Entwicklung nachvollziehbar geschildert. Der Schreibstil ist jung und spritzig und bildet einen großen Kontrast zum etwas morbiden Inhalt, unterstreicht aber Hannahs Verharmlosung ihrer Aktivitäten und der Gesamtsituation. Mir hat das Buch gut gefallen und die Erzählperspektive und der frische Schreibstil waren mal eine schöne Abwechslung vom Thriller mit Standardaufbau.

Bewertung vom 17.09.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


sehr gut

Stimmiger Weihnachtskrimi;
Dies war mein erstes Buch von Alexandra Benedict, die mittlerweile eine richtige Serie an Weihnachtskrimis herausgebracht hat. Es gibt einen kurzen Verweis auf das Geschehen im vorherigen Buch, aber soweit ich das beurteilen kann keine Zusammenhänge und keine Details, Vorwissen ist also nicht nötig. Die Figuren in diesem Krimi waren mir sehr sympathisch, wirkten auf mich sehr britisch und eigenwillig. Der Weihnachtsflair wird gut rübergebracht, Weihnachtsfans wie Weihnachtsskeptiker werde gleichermaßen berücksichtigt. Der Fall ist insgesamt etwas überzogen, aber außergewöhnlich und in sich logisch. Die Beschreibung der verschiedenen Puzzlestücke hat mich manchmal etwas verwirrt und schnell den Überblick verlieren lassen. Ich fand aber schön, dass die Autorin für die Rätselfreunde weitere Rätsel im Buch eingebaut hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und spannend war es auch. So habe ich das Buch an einem Tag gelesen. Da ich jederzeit gut unterhalten war, werde ich mir noch weitere Bücher der Autorin besorgen. Nicht nur zur Weihnachtszeit eine stimmungsvolle Lektüre.