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jellyhead

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2023
Flauschig mauschig
Burgard-Arp, Nora

Flauschig mauschig


ausgezeichnet

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Man sieht Lou - das Shirt ein Stück hochziehend - vor einem Spiegel stehen. Der Titel „Flauschig Mauschig“ hat mich anfangs ein wenig verwirrt. Nachdem ich die Geschichte aber gelesen habe, hat sowohl das Coverbild als auch der Titel einen Sinn ergeben und ich finde beides sehr passend gewählt.
Die Illustrationen von Franziska Viviane Zobel finde ich wunderschön; die Farben wurden toll gewählt, sie wirken warm und nicht aufdringlich auf mich.
Es gibt viele kleine Details, die mir positiv aufgefallen sind, wie z.B. am Anfang die Sprüche „Hey, du! DU bist TOLL.“, „Ja, genau SO, wie DU bist!“. Oder ein kleines Bild im Bad mit der Aufschrift „DU bist SCHÖN!“.
Was mir außerdem gut gefallen hat, ist, dass Lou keinem Geschlecht zugeordnet ist, dass die Mutter eine andere Hautfarbe hat als der Vater und dass sich in dieser Geschichte vor allem der Vater mit Lous Problemen auseinandersetzt.
Die Textabschnitte sind recht kurz und leicht zu verstehen und passen jeweils zu den Illustrationen.
Das Thema ist aktuell und sehr wichtig. Und es wurde in diesem Buch sehr gut umgesetzt. Ich mochte das Buch sehr gerne und kann es nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 12.02.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


ausgezeichnet

Das Cover hat direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Man erkennt sofort, dass es sich hierbei um einen Thriller handelt. Vor allem die Schriftart des Titels lässt darauf schließen und ich finde diese sehr gut gewählt. Im Hintergrund erkennt man eine männliche Person, die den Kopf in den Nacken gelegt hat. So kann man schon vorweg vermuten, dass Männer für die Geschichte essenziell sind.
Nachdem ich den Klappentext gelesen und gesehen habe, dass es sich bei der Autorin Lea Adam um ein Pseudonym des Autorinnenduos Regina Denk und Lisa Bitzer handelt, war ich umso neugieriger auf die Geschichte.
Bereits die Triggerwarnung am Anfang des Buches ist ein Hinweis darauf, dass die Geschichte sehr schockierend und emotional werden wird.
Und so kam es letztendlich auch.
Die beiden Autorinnen haben hier einen sehr spannenden, grausamen und detailreichen Thriller geschrieben.
Hier sind es plötzlich die Täter, die schlussendlich selbst zu Opfern werden. Männer, die in ihrer Vergangenheit Frauen sexuell missbraucht haben, werden brutal verstümmelt und getötet.
In kurzen Kapiteln erfahren wir von Frauen, denen schreckliche Dinge von Männern zugefügt wurden. Schonungslos erhalten wir bildhafte Einblicke, was die Frauen durchmachen mussten.
Dabei folgen wir der Ermittlerin Jagoda „Milo“ Milosevic und ihrem Partner Vincent Frey und können dabei fleißig miträseln, wer hinter den Taten steckt.
Milo und Vince waren mir ab Seite 1 sehr sympathisch. Während Milo die Ordnung und Korrektheit ihres Jobs liebt, sieht es Vince nicht ganz so eng mit den Regeln. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind sie ein starkes Team.
Auch weitere Figuren der Handlung wurden sehr anschaulich beschrieben und hatten alle einen durchdachten Charakter und Lebenslauf. Ich konnte mich in die verschiedenen Personen gut hineinversetzen, habe mit ihnen gelitten oder sie abgrundtief gehasst.
Dieses Buch hat alle möglichen Emotionen in mir hervorgerufen: Wut, Traurigkeit, Ekel, aber gleichzeitig absolute Begeisterung für dieses Buch.
Durch den flüssigen Schreibstil bin ich schnell durch die Geschichte gekommen, musste zwischendurch aber immer mal wieder pausieren, um das Gelesene zu verdauen.
Die Kapitel hatten durchweg eine gute Länge und ich wollte nach jedem Kapitel direkt wissen, wie es weitergeht.
Die Geschichte konnte mich bis zum Schluss begeistern.
Ein wirklich gelungener Thriller, der nichts für schwache Nerven ist!
Auf weitere Bücher der Autorinnen bin ich gespannt.

Bewertung vom 04.02.2023
ministeps: Fingerspiele für Klitzekleine
Volksgut

ministeps: Fingerspiele für Klitzekleine


ausgezeichnet

„Fingerspiele für Klitzekleine - Meine allerersten Kinderreime“ aus der mini steps-Reihe von Ravensburger ist ein wunderschön gestaltetes Bilderbuch, dass für Kinder ab 9 Monaten geeignet ist.
Auf 20 Seiten enthält es 10 verschiedene Kinderreime, die mit den Händen spielerisch begleitet werden können.
Die Reime sind recht kurz, melodisch und einfach in ihrer Sprache, so dass man sie sehr schnell auswendig gelernt hat. Unter jedem Reim befindet sich eine kurze Anleitung, wie man die Reime mit den Händen begleiten kann. Diese sind einfach zu verstehen und leicht umsetzbar.
Dazu befinden sich auf jeder Doppelseite niedliche, farbenfrohe Bilder mit verschiedenen Tieren: Ente, Hase, Bär, Schaf und Frosch, welche passend zu den Reimen illustriert wurden.
Dieses Buch ist für Eltern und Kinder großartig. Spielerisch können Sprachentwicklung, Feinmotorik und Konzentration des Kindes gefördert werden, während gleichzeitig Zeit miteinander verbracht wird.
Das Buch hat eine gute Größe, so dass es überall mit hingenommen werden kann. Außerdem kann die Oberfläche abgewischt werden, sollte mal etwas darauf kommen.
Ich bin von dem Buch mehr als begeistert. Nicht nur ich habe an diesem Buch sehr viel Freude - denn einige der Reime kenne ich noch aus meiner Kindheit - sondern auch mein kleiner Neffe (knapp 11 Monate), der dabei so herzlich lacht, dass mir mein Tanten-Herz aufgeht.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 22.01.2023
Verraten / Rachejagd Bd.2
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Verraten / Rachejagd Bd.2


ausgezeichnet

Auch Band 2 konnte mich wieder vollends überzeugen. Ab Seite 1 war ich gefesselt und konnte das Buch nur schwer beiseitelegen. Am liebsten hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen.
Der Unbekannte, den wir bereits aus Band 1 kennen, treibt sein perfides Spiel weiter und hat mich mehrfach das Atmen vergessen lassen. Die Seiten konnte ich gar nicht so schnell lesen, wie ich es gerne gewollt hätte. Denn wenn das Buch eines hat, dann ist es Tempo!
In diesem Buch passiert so viel, dass ich immer wieder erstaunt war, wie die beiden Autoren dieses Konstrukt bis zum Ende perfekt ausführen konnten.

Auch treffen wir wieder auf Zane, Lynette und Mike. Diese Charaktere wurden bereits im ersten Band bildhaft beschrieben und waren mir direkt sympathisch und auch in diesem Teil haben sie mir wieder große Freude (und Kummer) bereitet. Sie alle - zusammen mit Anna und Nick - bilden ein perfektes Team, dass sich gegenseitig unterstützt.

Den Schreibstil mochte ich wieder sehr. Der Text ließ sich flüssig lesen und die Kapitel hatten eine gute Länge, wodurch die Spannung konstant aufrechterhalten wurde.

Dieses Buch hat mir wieder wahnsinnig gut gefallen. Die Serie ist einfach so gut durchdacht und es macht großen Spaß mitzurätseln, wer der Täter ist. In dem einem Moment glaubt man die Antwort zu wissen, nur um wenig später zu merken, dass diese Theorie bereits wieder zunichte gemacht wurde. Wem kann man hier noch trauen?
Der Nervenkitzel ist auf jeden Fall durchweg vorhanden.

Dieses Buch bekommt von mir wieder volle 5/5 Sterne und ich kann es gar nicht abwarten, Band 3 zu lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2022
NIGHT - Nacht der Angst
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


sehr gut

NIGHT ist das zweite Buch, welches ich von Riley Sager gelesen habe. Ich war also gespannt, was er sich für dieses Buch hat einfallen lassen.
Das Cover hat mich direkt angesprochen. Es ist sehr schlicht gehalten und trotzdem ist es sehr ausdrucksstark. Man sieht ein Auto mit eingeschaltetem Licht, auf einer schneebedeckten Straße, umgeben von Wäldern. Darüber liegt der Titel „NIGHT“.
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte und wurde in meinen Augen sehr gut gewählt.

Als ich dann den Klappentext gelesen hatte, war mir klar: Dieses Buch ist genau das Richtige für mich!

Es ist das Jahr 1991.
Seit der Ermordung ihrer besten Freundin Maddy, durch einen Serienmörder - dem „Campus-Killer- , plagen Charlie Schuldgefühlen. Sie hat Maddy kurz vorher noch gesehen, und ihr schreckliche Dinge an den Kopf geworfen. Nun ist sie tot.
Charlie möchte so schnell wie möglich ihre Universität verlassen und zu ihrer Großmutter fahren.
Da sie selbst kein Auto fährt, beschließt sie, mit einem völligen Fremden, mitzufahren, der zufällig am Schwarzen Brett ihrer Uni steht und der, ebenso wie Charlie, eine Mitfahrgelegenheit sucht.
Während der Fahrt wird Charlie immer unsicherer, mit wem sie eigentlich in diesem Auto sitzt. Durch Szenarien, die nur in ihrem Kopf stattfinden und die sie immer wieder aus der realen Welt locken, kann sie kaum noch zwischen Realität und Einbildung unterscheiden.

Eine sechsstündige Fahrt beginnt.
Die Geschichte findet größtenteils im Auto statt. Darin nur Charlie und der Fremde, namens Josh.
Kann so Spannung in einem Buch aufgebaut werden?
Für mich hat sich anfangs das Buch sehr gezogen. Lange Zeit passierte nicht viel. Je tiefer ich aber in die Geschichte gesogen wurde, desto unwohler habe ich mich gefühlt. Ich konnte mich sehr gut in Charlies Lage versetzen und hatte durchweg ein beklemmendes Gefühl.
Zeitweise hat Charlie mich aber auch die Haare raufen lassen. Ihre Aktionen kann man sich wie in einem 80er Jahre Horror-Film vorstellen: „Das tut sie jetzt nicht wirklich!“, „So würde doch niemand handeln!“ *Augenrollen-hier-einfügen*

Im Verlauf der Geschichte lernen wir nur sehr wenige Charaktere kennen, die aber alle sehr bildhaft dargestellt werden und die zeitweise alle von mir verdächtigt wurden, der „Campus-Killer“ zu sein.

Die Geschichte wurde ab dem letzten Drittel immer spannender und ich konnte das Buch nicht mehr beiseitelegen.
Mit einigen Plot-Twist habe ich so nicht gerechnet, mit anderen schon.
Riley Sager setzt in seinem Buch auf Details, die für die Geschichte wichtig und sehr ausgeklügelt sind. Ebenso hat er einen tollen Schreibstil, der, sobald die Spannung steigt, die Seiten nur so dahin fliegen lässt.

Mich konnte das Buch sehr gut unterhalten. Trotz seiner Längen, hat es mich am Ende doch überzeugt!

Bewertung vom 07.12.2022
Maschenmord / Der Handarbeitsclub ermittelt Bd.1
Kramer, Leonie

Maschenmord / Der Handarbeitsclub ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Endlich in Ruhe arbeiten.
Als Kommissar Tim Wallenstein sich in den beschaulichen Ort Madlfing versetzen lässt, glaubt er, seinen Stress nun hinter sich lassen zu können. Denn was soll in so einem kleinen Ort schon großartig passieren?
Bis dato war das Spannendste in der Gemeinde der „MKHC“ – der Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub, der zwei Mal im Monat in Ariadnes Handarbeitsladen „Wolllust“ stattfindet und in dem sich die Mitglieder beim Stricken über Krimis und True Crime austauschen.
Doch schon an seinem ersten Arbeitstag hat Tim es mit einem Mordfall zu tun.
Mit einem handgearbeiteten Strickschal erdrosselt, wird die Verkäuferin Nicole Durand im Wollegeschäft „Wolllust“ vorgefunden. Nicht nur die Polizei möchte diese Tat so schnell wie möglich aufklären, auch der MKHC ist mit Übereifer dabei.
Denn wer, wenn nicht der Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub, kennt sich mit Kriminalfällen besser aus …

Das Cover ist ein absoluter Hingucker.
Farbenfroh und verspielt zeigt es ein umhäkeltes Ortsschild, mitten in der weiten und wunderschönen Natur.
Allein der Titel „Maschenmord“ sowie der Zusatz „Der Handarbeitsclub ermittelt“ deuten auf einen Krimi hin und stehen doch im Gegensatz zu dem, was man unter „Handarbeit“ versteht: Gemütlichkeit, Entspannung, die Seele baumeln lassen.

Mord und Handarbeit – passt das also zusammen?

Und wie!
Die Autorin Leonie Kramer konnte mich mit ihrem Buch vollends überzeugen, dass sich diese Themen zu einem großartigen Lesevergnügen vereinen lassen.

Wir lernen im Verlauf der Geschichte (sehr) viele verschiedene Charaktere kennen, die sehr witzig, teilweise auch klischeehaft, aber nicht unbedingt überzogen, dargestellt werden. Anfangs hatte ich damit so meine Schwierigkeiten. Ich musste mir erst einmal einen Überblick über all die Charaktere schaffen. Aber durch die vielen verschiedenen Personen wurde es für mich umso spannender. Jede*r war in meinen Augen plötzlich verdächtig und es hat mir riesengroßen Spaß gemacht, mitzurätseln.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen.
Als das Buch bei mir eintraf, war ich erst einmal geschockt: knapp 460 Seiten? Ohje..
Aber das sollte letztendlich kein Problem sein, denn die Seiten flogen nur so dahin. Ich konnte dieses Buch sehr schnell lesen, da es einerseits mit sehr viel Humor, andererseits auch wahnsinnig spannend geschrieben wurde, so dass ich es gar nicht mehr weglegen wollte.
Auch die einzelnen Kapitelüberschriften konnten mich jedes Mal zum Schmunzeln bringen und haben mir sehr viel Freude bereitet.

Man muss nicht zwingend „Wolle-begeistert“ sein, um dieses Buch zu mögen. Durchaus macht es aber Spaß, wenn man sich mit Stricken, Häkeln und Wolle auskennt. Denn hier werden so einige wollige Sprüche wiedergegeben und man bekommt direkt Lust, zu den Nadeln zu greifen und die „Mordwaffe“ nachzustricken.

Mit viel Liebe zum Detail, tollen, ausgearbeiteten Charakteren und einer großen Portion Humor, kommt auch die Spannung nicht zu kurz.

Für mich ist dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight!

Bewertung vom 13.11.2022
Dein Schicksal in den Sternen
Sizlo, Natasha

Dein Schicksal in den Sternen


sehr gut

Natasha Sizlo ist in ihren 40ern, als sie von einer ihrer Freundinnen einen Besuch bei einer Astrologin erhält. Anfangs glaubt sie nicht an diesen Hokus Pokus, aber als die Astrologin Natasha ihr Geburtshoroskop erklärt, wird sie stutzig. Ist vielleicht doch etwas an dieser „Wissenschaft“ dran?
Auf die Frage nach ihrem Seelenpartner, antwortet ihr die Astrologin, dass dieser am 2.11.1968 in Paris geboren wurde.
Wie es der Zufall will, ist dies auch der Geburtstag ihres On-Off-Partners Philippe, der ihr nie so richtig aus dem Kopf geht.
Da muss es doch noch andere Männer mit diesem Geburtsdatum geben.
Gemeinsam mit ihrer Schwester, begibt sie sich nach Paris, auf der Suche nach der großen Liebe.

Das Cover hat mich auf den ersten Blick nicht wirklich angesprochen. Mittlerweile finde ich es aber wunderschön und passend zum Thema der Geschichte. Es ist in einem dunklen Blau gehalten. Im Hintergrund sieht man den angedeuteten Eiffelturm, welcher wie ein Sternzeichen-Bild aussieht und in einem Goldton gehalten ist. Der Titel „Dein Schicksal in den Sternen“ hat eine schöne Schriftart und ist schlicht in Weiß gehalten. Am unteren Cover liest man den Verweis, dass es sich hierbei um eine wahre Geschichte handelt.

Der Klappentext hat mich dann auch direkt neugierig gemacht.
Kann Astrologie dabei helfen, seinen Seelenpartner zu finden?

Jedes Kapitel beginnt die Autorin damit, eines der 12 Häuser des Horoskopes zu erklären und wendet dies auf ihr eigenes direkt an. So erhält man als Leser einen kleinen Einblick in die Astrologie, was ich sehr interessant fand. Da ich mich selbst bereits mit Horoskopen befasst habe, mochte ich diese Einleitung in die jeweiligen Kapitel sehr gern.

Die Autorin hat einen tollen Schreibstil. Trotz der doch sehr kleinen Schrift im Buch und den knapp 350 Seiten, lies sich das Buch sehr zügig und locker lesen.
Ich kannte Natasha Sizlo vor diesem Buch nicht, sie kam mir aber durchweg sehr sympathisch rüber.
Ich konnte mit ihr lachen, mitfühlen, aber auch weinen.
Dieses Buch war also eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Ich mochte das Buch sehr gerne und kann es jedem empfehlen, der sich auch gern hin und wieder mit Horoskopen auseinandersetzt, an das Schicksal glaubt und die Suche nach der großen Liebe nie aufgegeben hat.

Bewertung vom 11.11.2022
Was nicht war, kann ja noch werden
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


sehr gut

Freya ist mit ihrem momentanen Leben überfordert. Ihre beste Freundin ist schwanger und nun denkt sich Freyas Partner, dass sie doch auch bereit für eine richtige Familie wären. Aber ist das Freya? Möchte sie Kinder? Möchte sie jetzt schon eine Familie gründen oder ist sie einfach noch nicht bereit dazu? Um sich darüber klar zu werden, legt sie die Beziehung zu ihrem Freund vorübergehend auf Eis und zieht zurück zu ihren Eltern in ihre alte Heimat. Dort trifft sie alte Schulfreunde, schwelgt in Erinnerungen an alte Tage und begegnet dann auch noch ihrer Jugendliebe Chris.

Über das Cover lässt sich vermutlich streiten. Mich konnte es auf den ersten Anblick nicht überzeugen, doch je öfter ich es mir nun schon angesehen habe umso mehr gefällt es mir. Die große Schriftart, die über das komplette Cover reicht sowie die Farbauswahl gefallen mir richtig gut. Nur mit der kleinen Figur in der Mitte kann ich leider nicht so viel anfangen.
Dafür gefällt mir das Thema des Buches umso mehr.
Freya wird plötzlich mit dem „Erwachsen sein“ konfrontiert: Babys, Lebenspartner, der richtige (oder falsche) Wein für ein Treffen mit Freunden und die innere Zerrissenheit. Lebenskrisen, die man vielleicht selbst kennt oder schon durchgestanden hat.

Ich konnte mich mit der Protagonistin sehr gut identifizieren, da ich mich ebenfalls gerade in den 30ern befinde und mich solche Themen selbst betreffen. Da steckt man schon mal in einer Lebenskrise und wünscht sich die gute alte Zeit zurück: Keine biologische Uhr, die tickt, kein Arbeitsstress und viel weniger Verantwortung.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Freya erzählt. Zudem gibt es aber auch Rückblicke, die jeweils aus der Perspektive von Freya als auch von Chris geschildert werden. Dadurch bekommen wir Einblicke in das Gefühlsleben der beiden, wie sie beide die Vergangenheit wahrgenommen haben und was in dieser Zeit alles passiert ist.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist locker geschrieben und leicht zu verstehen.

Ich kann das Buch denjenigen empfehlen, die vielleicht auch gerade in ihren 30ern und in einer ähnlichen Lebenskrise stecken und nicht so richtig wissen, wohin mit ihrem Leben.

Bewertung vom 30.10.2022
Wenn die ganze Welt ...
Coelho, Joseph

Wenn die ganze Welt ...


ausgezeichnet

„Wenn die ganze Welt…“ ist ein wunderschön illustriertes Bilderbuch mit dem sehr traurigen, aber zugleich wichtigen Thema Verlust und der damit verbundenen Trauer.

Das Buch ist wunderschön aufgemacht. Die raue Oberfläche macht das Buch sehr hochwertig. Die frischen Farben und liebevollen Illustrationen sowie die eingearbeiteten glänzenden Stellen runden das Gesamtbild perfekt ab.

Mit sehr einfühlsamen Worten erzählt uns der Autor Joseph Coelho die Reise eines kleinen Mädchens durch die vier Jahreszeiten. Gemeinsam mit ihrem geliebten Opa erlebt sie die Schönheit der Natur, lauscht den Geschichten ihres Opas aus seiner Jugend, repariert mit ihm kleine Spielzeugautos und erhält von ihm ein Buch, in dem sie all ihre Träume niederschreiben und -malen soll. Doch das Jahr vergeht und wir erfahren, dass es dem Großvater gesundheitlich immer schlechter geht.

Allison Colpoys hat die Geschichte in vielen wundervollen Illustrationen perfekt umgesetzt. Durch die hellen und freundlichen Farben wirkt das Thema weder deprimierend noch beängstigend.
Das Buch kann man immer wieder zur Hand nehmen und sich die zahlreichen Illustrationen ansehen – man wird jedes Mal etwas Neues finden, was man vorher noch nicht wahrgenommen hat, so viele liebevolle Details sind in diesem Buch versteckt.

Die Geschichte hat mich sehr berührt. Sie gibt mir aber gleichzeitig ein gutes Gefühl, dass für solch ein schwieriges Thema ein Buch geschaffen wurde, das die richtigen Worte trifft und gleichzeitig wunderschöne Illustrationen beinhaltet, die das Thema ernst, aber dennoch sensibel angehen und wiedergeben.

Auf den knapp 32 Seiten haben Joseph Coelho und Allison Colpoys eine wunderschöne, einfühlsame Geschichte für Kinder, aber auch Erwachsene erschaffen.

Bewertung vom 30.10.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


ausgezeichnet

Wow!
Was für ein Buch.
Nervenkitzel bis zur letzten Seite.

Das Cover hat mich anfangs nicht wirklich angesprochen. Es ist recht schlicht gehalten, ist aber dennoch ausdruckstark. Man sieht ein Jagdmesser, blutverschmiert, sowie eine Art Gitter, was womöglich das Kellerverlies der beiden Frauen darstellen soll, abgebildet. Es wird einem also schnell klar, dass es sich hierbei um einen Thriller handeln muss. Und da ich Thriller liebe, habe ich den Klappentext gelesen, der mich auch sogleich begeistern konnte. Spannend fand ich außerdem, dass das Buch von einer Autorin und einem Autor gemeinsam geschrieben wurde. Ob das gut gehen kann?
Auf jeden Fall!

Das Buch konnte mich ab Seite 1 in seinen Bann ziehen und hat mich bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Die knapp 450 Seiten habe ich (mit einer schlaflosen Nacht) an einem Stück durchgelesen.
Den Schreibstil mochte ich sehr. Der Text ließ sich flüssig lesen und die Kapitel hatten eine gute Länge.
Das Buch wird sowohl aus Annas, als auch aus Nicks Perspektive geschrieben. Nach jedem Kapitel wechselt die Perspektive. Wir können also die Gefühlslagen und Ängste der beiden miterleben und mit ihnen mitfiebern. Durch die Perspektivwechsel und die zahlreichen Cliffhanger wird die Spannung aufrechterhalten.

Die Charaktere sind gut beschrieben, so dass ich mir von jedem eine Vorstellung machen konnte.

In diesem Buch passiert wahnsinnig viel. Es ist turbulent, spannend, blutig, unheimlich. Man kommt kaum zur Ruhe. Es gibt viele Wendungen in der Geschichte, es kommen Wahrheiten ans Licht, es passieren Morde.
Der Nervenkitzel ist jede Sekunde spürbar.

Dieses Buch bekommt von mir klare 5/5 Sterne und ich bin gespannt, wie die Geschichte in Band 2 und 3 weitergeht. Ich kann es kaum erwarten!

Für Thriller-Fans ist dieses Buch ein absolutes MUSS!