Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
justitia
Wohnort: 
Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2012
Wie ein einziger Tag
Sparks, Nicholas

Wie ein einziger Tag


ausgezeichnet

Der Roman "Wie ein einziger Tag" von Nicholas Sparks erzählt die Liebesgeschichte zwischen Noah und Allie. Es ist die Geschichte einer tiefen und innigen Liebe, die in jungen Jahren begann, dann jäh unterbrochen wurde, um später ihren Fortgang und Höhepunkt zu erleben.
Der Autor erzählt die Geschichte jeweils aus der Perspektive von Noah und von Allie, ohne sich dabei allerdings in Wiederholungen und Belanglosigkeiten zu verstricken. Durch seinen sehr tiefgründigen und gefühlvolen Erzählstil gelingt es ihm den Leser an die Geschichte zu fesseln. Der Wechsel der Erzählperspektiven macht es dem Leser möglich die Ereignisse von beiden Seiten zu betrachten und so die Beweggründe und Gefühle der beiden Charaktere Noah und Allie nachvollziehen zu können.
Insgesamt eine sehr rührende und gefühlvolle Geschichte um eine Liebe, die allen Widerständen trotzt und so zu einem Happy-End findet. Es wird hier nichts überspitzt oder beschönigt, vielmehr sind die Gefühle der Hauptpersonen sehr authentisch dargestellt, sodass man sehr gut mit ihnen mitfühlen kann und somit von der Geschichte in seinen Bann gezogen wird. Ich habe das Lesen dieses Buches sehr genossen und würde es jederzeit weiterempfehlen - Ein wirklich tolles und sehr gefühlvolles Buch, dass auch zeitweise zu Tränen rührt!

Bewertung vom 13.11.2012
Langenscheidt Anwalt-Deutsch / Deutsch-Anwalt

Langenscheidt Anwalt-Deutsch / Deutsch-Anwalt


gut

Das kleine Lexikon Anwalt - Deutsch, Deutsch - Anwalt enthält viele kleine Beiträge, aber auch viel Wissenswertes rund um die Sprache und Tätigkeit der Anwälte. Es ließt sich sehr amüsant und unterhaltsam.
Im Großen und Ganzen ein nettes kleines Büchlein rund um die Anwaltssprache, was sich natürlich auch sehr gut als Geschenk für angehende oder gegenwärtige Anwälte eignet. Auch jeder andere kann dieses Buch zur Hand nehmen und in die Welt der Juristerei und Paragrafen eintauchen, vlt. versteht er diese Berufsgruppe dann besser ;)

Bewertung vom 13.11.2012
Lexikon der kuriosen Rechtsfälle
Brennecke, Carsten;Höcker, Ralf

Lexikon der kuriosen Rechtsfälle


sehr gut

Man könnte meinen, den Deutschen ihre liebste Beschäftigung sei das klagen vor einem Gericht und zwar egal aus welchem Grund, wenn man dieses Buch so liest. Klagen, bei denen der Fall vom Bürostuhl während eines kleinen Schläfchens als Arbeitsunfall deklariert werden soll oder jene bei denen es um eine Streitsumme von 60 Cent geht sind in diesem Buch keine Seltenheit.
Vielfach muss man bei den Fällen nur noch mit dem Kopf schütteln und sich fragen: "Haben denn diese Leute nichts besseres zu tun, als sich vor Gerichten um so etwas zu streiten?". Ein unterhaltsames und amüsantes Buch der kuriosen Rechtsfälle aus den deutschen Gerichtssäälen. Hat mir gut gefallen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2012
Der Architekt
Winner, Jonas

Der Architekt


gut

Die Leseprobe machte mich richtig neugierig auf den neuen Roman von Jonas Winner "Der Architekt". Es baute eine Spannung auf, die mich nicht mehr losgelassen hatte. Umso begeisterter war ich, als ich das Buch endlich in den Händen hielt. Schon das Cover hatte mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die schwarz-weißen Streifen verschwommen vor den Augen und wenn man das Cover länger betrachtet ist es wie ein Sog, in den man automatisch hineingezogen wird. Einfach klasse...
Jonas Winner erzählt in seinem Buch gleich mehrere Geschichten. Zunächst baut er in einer Ich-Erzählform eine Rahmenhandlung auf: Ein Rechtsanwalt erhält von einem unbekannten Mann ein Manuskript mit dem Titel "Der Architekt". Der Mann bittet ihn dieses bis zum nächsten Tag zu lesen, dann würde er wieder kommen. Im Anschluss daran beginnt die eigentliche Handlung: Der Prozess gegen den Architekten Julian Götz, der seine Frau und seine Kinder auf brutale Weise ermordet haben soll. Besonders spannend an diesem Erzählstrang fand ich immer wieder mit welcher Detailtreue der Autor die Geschehnisse im Hause Götz zum Zeitpunk des Mordes und die Tat an sich darstellte. Der Leser hatte das Gefühl sich in dieser Situation zu befinden. In diesem Erzählstrang spielt eigentlich der Filmetexter Ben Lindenberg die Hauptrolle. Er entscheidet sich nach dem erfolglosem Versuch einen neuen Film zu veröffentlichen dazu, die Geschichte des Architekten Julian Götz nieder zu schreiben und als Buch zu veröffentlichen. So ist er von Beginn an bei dem Prozess dabei und hegt auch sonst engen Kontakt zu Julian Götz - doch das ist das Gefährliche. Plötzlich bekommt Ben Wahnvorstellungen. Warum erfährt der Leser leider nicht genau, doch man kann erahnen, dass es etwas mit seiner Nähe zu Julian Götz zu tun haben könnte. Der dritte Erzählstrang handelt von der jungen Mia, die gemeinsam mit ihrer Freundin Dunja und dessen Freund nach einer Autotour in einer Tiefgarage landet. Von dieser aus gelangen sie in einen Wohntrakt, in welchem sie auf maskierte Menschen treffen. Dieser Wohntrakt entwickelt sich allerdings nach und nach immer mehr zu einem Labyrinth, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Mia ist zunehmend psychisch angeschlagen und will nur noch eins: RAUS. Diese Idee der Manipulation von Menschen durch die Architektur hat mich besonders beeindruckt - Psychosen erzeugen durch einen bestimmten Baustil... Eine faszinierende, aber auch gleichzeitig unheimliche Vorstellung.
Der Ansatz der gesamten Geschichte hat mich vollkommen überzeugt und mich auch dazu angeregt das Buch überhaupt zu lesen. Doch je mehr ich las, desto enttäuschter wurde ich. Die drei Handlungsstränge wechseln teilweise viel zu schnell, sodass der Leser gezwungen sehr häufig in seinen Gedankengängen hin und her zu springen. Kaum hat man sich wieder in ein Geschehen eingedacht wechselt schon die Handlung. Der Erzählstil des Autors macht es dabei nicht gerade einfacher. Häufig sind mir einige Situationen zu umständlich und langwierig dargestellt. Er verliert sich teilweise an unwichtigen Stellen zu sehr in Details, so dass die Handlung lange braucht um richtig voranzukommen. Das verlangt dem Leser einiges an Durchhaltevermögen ab. Auch die Umsetzung der einzelnen Charaktere war nicht immer nach meinem Geschmack. Die Psychosen der einzelnen Hauptpersonen und auch die Wahnvorstellungen von Ben war mir zu realitätsfern. Kein "normaler" Mensch weit und breit in der gesamten Handlung - das ist doch nicht möglich. Sicherlich kann ich verstehen, dass ein einzelner Mensch viele andere in seine Vorstellungen und Psychosen mit hineinziehen kann. Doch kann ich mir in keiner Weise vorstellen, dass sich sämtliche Menschen im Umfeld davon beeinflussen lassen. Auch die Reaktionen und Handlungen waren nicht immer nachvollziehbar und häufig äußerst rätselhaft - leider. Dadurch ist es mir nicht gelungen eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen und so blieb die gesamte Handlung für mich nicht greifbar. Schade um den guten Ansatz..

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2012
Eine Frau. Ein Buch.
Blümner, Heike;Thomae, Jacqueline

Eine Frau. Ein Buch.


gut

Das ist das Buch, was Frau noch in der Handtasche gefehlt hat - Ein Ratgeber, wie sie die Sitautionen des Alltags am geschicktesten meistert. Die Autoren haben in 12 Kapiteln mit diversen Unterkapiteln hier verschiedene Situationen aus dem täglichen Leben aufgegriffen und erklären wie Frau sich in diesen Situationen am besten verhalten sollte. Es werden auch Hinweise gegeben, was häufig falsch läuft und wie man diese Stolperfallen und Peinlichkeiten am besten umgeht.
Hätte ich dieses Buch nicht von einer Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen, ich hätte es nicht gelesen. An sich ist das ja eine ganz nette Idee, solch einen Ratgeber zu schreiben. An manchen Stellen musste ich auch schmunzeln oder konnte nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. Doch insgesamt muss ich sagen, hat es mich nicht sonderlich begeistert: Entweder waren die Tipps und Ratschläge mir bekannt oder meilenweit von meinem Charakter entfernt. So würde es einfach meinem Wesen total widersprechen mich in solchen Situationen so zu verhalten. Das Buch enthielt auch Informationen, die für meinen Teil in die Rubrik unnützes Wissen gehören, etwa wie verschiedene Hutformen oder ähnliches heißen. Naja, ist mal ganz nett zu lesen, aber nichts was man gelesen haben muss. Insgesamt war das Buch okay, aber ich würde es nicht unbedingt weiterempfehlen. Eher Durchschnitt!!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2012
Der Turm
Tellkamp, Uwe

Der Turm


sehr gut

Uwe Tellkamp widmet sich in seinem Werk "Der Turm" den letzten Jahren (1982 bis 1989) der DDR. Die Handlung spielt in einem Dresdner Villenviertel. Im Mittelpunkt stehen die Eheleute Hoffmann und vorallem ihr Sohn Christian. Sie alle befinden sich in einem ständigen Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren. Christian bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Er hat Zugang zum Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.
Die Geschichte weist sehr viel Potential auf, welche der Autor allerdings nicht in vollem Umfang genutzt hat. So verliert er sich häufig in viel zu unwichtigen Details. Dies macht es dem Leser über die knapp 1000 Seiten sehr schwer interessiert weiterzulesen. Vielmehr ist hier durchhalten angesagt. Die langatmige und oft sehr weitschweifige Erzählweise macht es dem Leser sehr schwer durchzuhalten. Die geschichtlichen Ereignisse der letzten Jahre der DDR hat der Autor sehr gut aufgearbeitet und nachvollzogen. Das ist auch genau das, warum ich das Buch weiterempfehlen würde. Nicht der Romangeschichte wegen, sondern der Aufarbeitung der historischen Ereignisse, die mir hier doch sehr gefallen hat. Insbesondere die Zeit Christians in der NVA war sehr beeindruckend dargestellt. Die Widerstände mit denen er zu kämpfen hatte, müssen für den jungen Mann enorm gewesen sein. Umstände, die man sich aus heutiger Sicht kaum noch vorstellen kann, umso lobenswerter finde ich es, dass ein Roman dies nochmals aufgegriffen hat.
Insgesamt ist der Roman durchaus gelungen. Viel Spannung darf der Leser hier allerdings nicht erwarten. Vielmehr sollte er sich für die Gegebenheiten in den letzten Jahren der DDR interessieren und aus diesem Anlass das Buch lesen, denn die Hintergrundhandlung war für mich eher enttäuschend.
Auch der Film konnte dies nicht leisten: Dieser hat mich noch weniger überzeugt als das Buch. Vieles wurde im Film überspitzter dargestellt als es letztendlich gewesen ist (dies weiß ich aus persönlichen Erzählungen meines Vater, der sich zu dieser Zeit ebenfalls in Dresden aufgehalten hat und bei der Bereitschaftspolizeit tätig war). Die Langatmigkeit war im Film nicht ganz so sehr zu spüren, dennoch hat es der Film nicht geschafft Spannung aufzubauen und das Werk gelungen umzusetzen. Hätte ich die Wahl, ich würde das Buch bevorzugen. Doch sollte man es vielleicht nicht an einem Stück, sondern eher etappenweise lesen, sonst wird es schwer werden durchzuhalten.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2012
Die spinnen, die Finnen
Schmitz, Dieter-Hermann

Die spinnen, die Finnen


ausgezeichnet

Tja, wie wird man am besten ein Finne?? Das hat sich wohl auch der Autor gefragt und dann ein Zehn-Punkte Programm aufgestellt. Doch bereits da stieß er ein Grenzen, gibt es doch so viele verschiedene Meinungen, was ein echter Finne alles tun und können muss. Von dem Erfüllen dieser Punkte will man dabei gar nicht erst sprechen.
Das Buch habe ich in Vorbereitung auf meinen dreimonatigen Finnlandaufenthalt gelesen und wurde dabei sehr gut unterhalten. Vor Ort musste ich allerdings feststellen, dass vieles, was der Autor hier anbringt nur bedingt stimmt. Die Finnen sind sehr nette und hilfsbereite Leute, doch sind sie gleichzeitig auch sehr schüchtern und zurückhaltend. Freundschaften schließt man hier nicht so einfach wie dies etwa in Deutschland der Fall ist. Das braucht seine Zeit, doch hat man einmal einen Finnen oder eine Finnin zum Freund, dann kann man sich dieser Freundschaft sicher sein. Besonders stolz sind die Finnen schon auf ihr Land, doch würden sie das wohl niemals so offen zugeben. Boot fahren, finnische Sauna - ein Muss auf dem Weg zum Finnen-Dasein. Auch Mämmi, den Osterpudding, muss man probiert haben. Die Finnen sind schon ein sehr sympatisches Volk mit kleinen Eigenheiten zwar, aber haben wir die nicht alle?
Wer also mehr über die Finnen erfahren will, der sollte das Land und die Leute besuchen und zur Einstimmung dieses Buch lesen!! Mich jedenfalls hat es gut unterhalten und hervorragend auf meine Zeit in Finnland vorbereitet - so kannte ich wenigstens eine Fettnäpfchen und konnte sie gleich umgehen! Danke dafür ;)

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2012
Zwei lange Unterhosen der Marke Hering
Magnus, Ariel

Zwei lange Unterhosen der Marke Hering


sehr gut

Mit "Zwei lange Unterhosen der Marke Hering" erwartet den Leser ein Buch über den Holocaust. Aber es ist nicht, wie man zunächst denkt, eines von den unzähligen Standardbüchern, die man zu diesem Thema kennt. Vielmehr erzählt der Autor Ariel Magnus hier die Geschichte seiner Oma Emma, welche sich im Konzentrationslager Ausschwitz befand und dieses überlebte. In einem Interview erfährt nicht nur Magnus, sondern auch der Leser, unter welchen Umständen seine Oma damals nach Auschwitz kam und wie sie die Zeit dort erlebt hat.

Ich hatte von diesem Buch eigentlich etwas mehr erwartet. Zunächst lernt der Leser die Oma kennen - Sie ist zu Besuch in Deutschland (Berlin) bei ihrem Enkel und dessen Familie. Der Autor stellt zunächst die Person der Oma vor - mit all ihren teilweise doch sehr amüsanten Eigenheiten. Diese Vorstellung der Oma ist gepaart mit einigen Ausflügen und Erlebnissen zusammen mit der älteren Dame. Auf eine humoristische Art und Weise lernt der Autor so die Charakterzüge der Oma kennen und, so ging es mir jedenfalls, auch irgendwie lieben. Zudem beginnt er auch den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und ihren Erlebnissen in Auschwitz etc. zu verstehen. Zwischen diesen Charakterdarstellungen und Erlebnissen erfährt der Autor noch einiges über die familiären Umstände der Oma und ihre Zeit in Schweden sowie in Auschwitz. Doch leider ist das Interview nicht immer chronologisch aufgebaut, sodass es dem Leser an manchen Stellen durchaus schwer fällt den Erzählungen der Oma zu folgen. Gerade dieser Umstand jedoch macht die Geschichte gleichzeitig auch äußerst authentisch, denn welche Oma erzählt schon immer alles in der geordneten Reihenfolge, gerade, wenn es um solch emotionale Themen geht. Als Leser habe ich mich allerdings ganz gut daran gewöhnt.

Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, obwohl ich gern mehr über die Umstände und das "Leben" im KZ Auschwitz erfahren hätte. Doch in diesem Punkt ist die Oma, wie auch der Autor immer ziemlich allgemein geblieben. Meine Erwartung mehr über die Zeit des Holocaust und die Umstände zu erfahren, konnte das Buch leider nicht erfüllen. So habe ich mir in den Ausführungen der Oma zeitweise mehr Details gewünscht, um ihren Charakter und ihre Beweggründe besser nachvollziehen zu können. Dafür habe ich aber eine liebenswerte und temperamentvolle ältere Dame kennengelernt, die diese schwere Zeit auf ihre ganz eigene Art und Weise verarbeitet. Dieser Frau ist nur Anerkennung zu zollen, wie sie mit diesen Erlebnissen umgeht. Eine bemerkenswerte Frau, von der man eine ganze Menge lernen kann. Und schon allein dafür, hat es sich mehr als gelohnt, dieses Buch gelesen zu haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.