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Benutzername: 
Barbara
Wohnort: 
Remscheid

Bewertungen

Insgesamt 198 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


ausgezeichnet

Die Beziehung zwischen Philipp und Faina beginnt schon in der Schulzeit. Hier lernen sich das aus der Ukraine stammende Mädchen und der einzelgängerische Junge kennen, eine tiefe Freundschaft verbindet die beiden Außenseiter. Bis sich ihre Lebenswege trennen, sie sich wieder treffen und eine dramatische Abwärtsspirale aus Abhängigkeiten, Wut und Selbstbehauptung entsteht.
Abwechselnd erzählt Lana Lux die Geschichte aus der Sicht von Philipp und Faina, so dass beide Charaktere ihre Sicht auf die Dinge erzählen. Gemeinsam ist ihnen eine schwierige Kindheit, die beide sehr intensiv prägen. Bei Philipp entwickelt sich eine starke Verlustangst, bei Faina ist es ein geringes Selbstwertgefühl. Dabei hat man durchaus Mitleid mit beiden Protagonisten und erkennt das Krankhafte, das sich in ihre Beziehung schleicht.
In einer starken Sprache beschreibt Lux sehr eindringlich, wie aus einer Freundschaft ein Drama wird. Das geschieht eher langsam und ganz allmählich, steigert sich in eine furchtbare Ahnung, bis man dieses Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen kann um zu erfahren, was am Ende geschehen wird. Eine intensive Geschichte, die noch lange nach Ende der Lektüre im Gedächtnis bleibt.
Wenn man die Informationen über die Autorin liest dann drängt sich der Gedanke auf, dass sie auch ein paar eigene Erfahrungen mit in ihre Figur der Faina hat einfließen lassen. Zumindest ihre Herkunft und auch die Schauplätze der Handlung stimmen überein.
Ein ungewöhnliches Buch, das nicht nur mit einem tollen Cover und einem zynischen Titel punktet, sondern intensiv und mit präzisem Schreibstil den Leser*innen eine dramatische Geschichte wie einen Sog präsentiert. Eine unbedingte Leseempfehlung für Männer und Frauen, jung und alt.

Bewertung vom 22.02.2024
Trabant
Sommer, Stefan

Trabant


gut

Georg Himmel bekommt auf der Hochzeit seines besten Freundes eine SMS seines Vaters, die jedoch nur versehentlich an ihn ging. Hals über Kopf fährt er daraufhin von Slovenien nach München und denkt während der einsamen Fahrt über seine Kindheit, seine Beziehung zu den Eltern und deren Ehe nach.
Das Buch ist geprägt von seinem besonderen Schreibstil, an den man sich zunächst etwas gewöhnen muss. Sehr humorvoll, bildhaft, intensiv und manchmal fast poetisch beschreibt Stefan Sommer in seinem Debütroman das Leben von Georg und sein Verhältnis zu den Eltern. Dabei weiß man nie so genau, was ist Realität und was Fiktion, was ist tatsächlich passiert und was existiert nur in Georgs Fantasie. Der Wechsel von Rückblicken und der Gegenwart ist manchmal irritierend, manche Gedanken erscheinen bizarr, Begebenheiten in der Vergangenheit werden kindlich verzerrt.
Auf jeden Fall hat der hochsensible Junge es nicht leicht gehabt, wurde von Ängsten geplagt und ist bis in die Gegenwart hin und her gerissen zwischen seiner eigenen Welt und dem Dazugehören. Seine Liebe zur Astronomie zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, angefangen mit seinem Spitznamen "Juri" bis hin zum Titel: für mich steht hier Georg als Trabant, der sich in der Umlaufbahn seiner Eltern befindet. Immer wieder denkt Georg in astronomischen Zusammenhängen und Bildern, seine Liebe zu den Himmelskörpern begleitet ihn von klein auf.
Ein ungewöhnliches Buch in einem außergewöhnlichen Schreibstil, das ein bisschen sperrig ist zu lesen aber trotzdem etwas Besonderes hat.

Bewertung vom 23.01.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


sehr gut

Von Diane Oliver wurden hier 14 Kurzgeschichten in ihrem Buch "Nachbarn" veröffentlicht, die alle ein gemeinsames Thema haben: das Leben von Colored People in den USA in den 60er Jahren, also mitten in den Bürgerrechtsbewegungen. Die meisten Stories handeln hauptsächlich von Frauen und überwiegend von Müttern. Auffallend ist hier, dass sie oft keinen wirklichen Anfang und Ende aufweisen, sondern eine Situation mitten aus dem Leben beschreiben. Vielfach sind es arme Menschen, die mühsam ihre Kinder beschützen und großziehen wollen. Sei es wie in der Kurzgeschichte "Nachbarn", die von einer schrecklichen Nacht vor dem Gang eines schwarzen Jungen in eine weiße Schule handelt, oder wie in "Gesundheitsdienst", wo eine Mutter verzweifelt versucht, ihr Baby untersuchen zu lassen. Aus jeder Geschichte sprechen Vorurteile und das Bemühen, als Mensch ohne weiße Hautfarbe anerkannt zu werden. Auch die Beispiele von gutsituierten Farbigen zeigen, wie mühevoll und zehrend das Leben inmitten der herrschenden weißen Bevölkerung gewesen ist. Alle Geschichten sind geprägt von Rassismus und Diskriminierung - manchmal latent, manchmal offen ausgelebt.
Erstaunlich ist, wieviel die erst 22jährige Autorin mit ihren Kurzgeschichten auszudrücken vermag. Auch die Autorin Tayari Jones ehrt Diane Oliver in ihrem Nachwort für ihre intensive Erzählweise und ihre Ausdrucksstärke.
Ein sehr empfehlenswertes Buch mit Kurzgeschichten, die zum Nachdenken anregt und hoffen lässt, dass Diskriminierung und Rassismus bewusst gemacht und bekämpft werden.

Bewertung vom 12.01.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


sehr gut

Früh beginnt die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Lev und Kato und zieht sich über viele Jahre. Rückwärts erzählt versteht man erst nach und nach, wie es zu dieser Beziehung der zwei Außenseiter gekommen ist und wie intensiv ihre Verbindung ist. Dabei ist es Lev, den man vor allem begleitet auf seinem Lebensweg, den er eher zögernd und zaudernd beschreitet. Die Künstlerin Kato ist deutlich freiheitsliebender, möchte raus aus der Enge des rumänischen Dorfes, zieht durch die Welt.
In einem sehr poetischen Schreibstil erzählt Iris Wolff diese Geschichte einer ganz besonderen Beziehung. Es sind mehr Beschreibungen der Situation als Emotionen, fast eine Art Beobachtung der Charaktere und ihrer Reaktionen. Zugleich erfährt man viel über das Leben einfacher Menschen in Rumänien zu Zeiten Ceausescus und die harte Arbeit als Waldarbeiter oder beim Militär. Auch die Geschichte Rumäniens wird gut beleuchtet, die Grenzverschiebungen zwischen Österreich und Ungarn sowie die Zugehörigkeiten von Siebenbürgen oder die Maramuresch.
Durch die Rückwärtserzählung der Handlung stellt sich eine gewisse Spannung ein, da man immer wieder Geschehnisse erst richtig verstehen kann, wenn man ein Detail aus dem nächsten Kapitel erfährt.
Sogar die Kapitelüberschriften fordern einen heraus, da es sich jeweils um Zitate in einer anderen Sprache handelt, die zum Glück am Ende des Buches übersetzt werden.
Ein leises Buch in wunderschöner Sprache geschrieben, eindringlich und berührend. Eine Empfehlung für alle, die Sprache besonders zu schätzen wissen und die eine ungewöhnliche Erzählweise reizt.

Bewertung vom 12.01.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


sehr gut

Jack Unterweger ist der Austrian Psycho, der seine schriftstellerische Karriere als verurteilter Frauenmörder begann. Aus dem Gefängnis heraus schafft er es, sich besser lesen und schreiben anzueignen und schließlich sein erstes Buch zu verfassen, in dem er seine eigene Vergangenheit verarbeitet. Er überzeugt Gefängnisdirektoren, Politiker und bekannte Schriftsteller, sich für ihn einzusetzen, ihm Privilegien zu gewähren. Die Frauenherzen fliegen ihm zu, aber Frauen waren für Unterberger vor allem eins: nützlich. Sie helfen ihm bei seinen Ambitionen, Schriftsteller zu werden, unterstützen ihn, halten ihn nach seiner Entlassung sogar aus. Und er versteht es, sich gut zu vermarkten um bekannte Größen auf seine Seite zu ziehen. Kaum vorstellbar, da er nach seiner Entlassung lange weiter mordet, bevor man ihm auf die Schliche kommt.
Es ist erschreckend zu lesen, dass ein Serienmörder so eloquent, charmant und überzeugend sein kann, dass er viele intelligente Menschen von sich überzeugen konnte - jenseits des bekannten Phänomens, dass inhaftierte Mörder häufig liebevolle Zuschriften von Frauen bekommen.
Durch dieses Buch steht Unterweger in einer Reihe mit anderen traurigen Berühmtheiten, zum Beispiel dem Baulöwen Jürgen Schneider oder der Hochstaplerin Anna Sorokin, die es unbegreiflicher Weise alle geschafft haben, sehr vielen Menschen ein falsches Bild vorzugaukeln.
Etwas verwirrt hat mich, dass der Text offensichtlich nicht von Malte Herwig verfasst wurde, sondern von einem anonym bleibenden Autor, den er damit beauftragt hatte und der Unterweger persönlich kannte.
Ein interessantes Sachbuch über einen Psychopathen, der die Wiener Society als Schriftsteller verblendete.

Bewertung vom 30.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


sehr gut

Wahrscheinlich ist um Weihnachten herum genau das richtige Erscheinungsdatum für ein solches Buch, das die Leser*innen zufrieden und gut unterhalten mit einem warmen Gefühl im Bauch zurück lässt.
Der 9jährige Janne mit ADHS macht es seiner alleinerziehenden Mutter Malu nicht leicht. Außerdem steht ihr Job in einem Coffe-Shop auf der Kippe, weil diesem die Insolvenz droht. Der einsame Oldman, den ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit quält, holt Janne ungewollt wieder ins Leben zurück.
Hier finden sich alle sympathischen Charaktere und Altersgruppen wieder, ein paar Klischees dürfen natürlich auch nicht fehlen. Aber die Geschichte ist warmherzig erzählt, auch wenn sie vielleicht nicht ganz neu ist. Ich bewundere Malu für ihre Geduld mit Janne und ihre Erziehungsmethoden. So einen Chef wie Hinnerk hätte wohl jede*r gerne, ebenso wie die gute Freundin und Künstlerin Liv.
Die Perspektivwechsel in der Erzählung macht die Geschichte kurzweilig und interessant, gerade auch die Sicht von Janne ist noch einmal erfrischend. Hier stelle ich fest, dass ich versuchen möchte, mehr Verständnis für Kinder mit ADHS zu haben. Aber auch das Thema Einsamkeit im Alter ist gut angesprochen, der alte Grantler Oldman erinnert stark an "Ein Mann namens Ove". Durch den leichten Humor geht aber das ernste Thema nicht verloren.
Ein warmherziges Buch, das man befriedigt nach der letzten Zeile aus der Hand legt. "Ein wunderbares Buch über die Magie der Freundschaft", wie es auf der Rückseite des Buches steht, fasst diese Geschichte tatsächlich perfekt zusammen. Die Illustrationen von Vivien Thiessen erinnern mich eher an ein Kinderbuch, das hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht.

Bewertung vom 12.12.2023
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


sehr gut

Auch wenn man so wie ich den ersten Band um Cora Hübsch nicht gelesen hat kommt man mit der Fortsetzung gut klar. Mit viel Humor beschreibt von Kürthy diese Frau Mitte 50 mit all ihren Unzulänglichkeiten, ihren Emotionen, ihren körperlichen "Makeln" und ihrer Sinnkrise, die durch den Auszug des letzten Kindes entstanden ist. Als Frau Ende 50 muss man beim Lesen manchmal laut lachen, erkennt man doch einfach zu viele Dinge, die einem bekannt vorkommen.
Natürlich ist diese Cora Hübsch ein bisschen überzeichnet, auch die Gegenwartsgeschichte mit all ihren chaotischen Charakteren ein bisschen drüber. Aber gut unterhalten wird man trotzdem und zum Beispiel Erdal ist immer einen lauten Lacher wert.
Gut gefallen hat mir der ernste Kern, der in dem ganzen luftig-leichten Spektakel steckt. Die Vergangenheitsbewältigung um die verstorbene Freundin Johanna, deren Geschichte nach und nach ans Licht kommt, hat für mich dieses Buch gerettet. So ist es eine gute Kombination aus leichter Unterhaltung mit einem Touch Tiefgang.
Eine Leseempfehlung für Frauen im mittleren Alter, die so wie Cora Hübsch Spaß daran haben wollen, fröhlich zu reifen und wacker zu welken.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2023
Frauenpower
Samek, Rea;Widdel, Anna

Frauenpower


sehr gut

Dieses Buch skizziert den Lebensweg von 5 Frauen, darunter auch den der beiden Autorinnen Rea Samek und Anna Widdel. Allen ist gemeinsam, dass sie alleinerziehend sind und den Mut gefunden haben, ihr Leben zu ändern und ihre Träume zu verwirklichen.
Anna ist alleinerziehend mit 5 Kindern seit sechs Jahren auf Weltreise, ihre Geschichte handelt von Eigenverantwortung und Selbstfürsorge.
Christina lebt mit ihrem Sohn den Traum der Auswanderin auf Mallorca Sie zeigt auf, wie wichtig es ist, sich aus einer toxischen Beziehung zu befreien und ihre Botschaft lautet: Mut, Träume und Freiheit.
Niros beschreibt, wie sie durch ein Beziehungsende den Weg in die Freiheit und zu sich selbst fand.
Rea erzählt von ihrem Schritt in die Selbstständigkeit und dem Realisieren ihres Planes, mit ihrem Kind irgendwo in der Sonne zu leben.
Sabrinas Leben ist von vielen Tiefpunkten gezeichnet, ihre Geschichte handelt von Anpassung, Sehnsucht, Enttäuschungen, gesundheitlichen Problemen und ihrem harten Weg zur Selbstfürsorge.
Alle diese Geschichten sind ein Aufruf für Frauen, ihre Angst vor einem Neuanfang zu überwinden, mutig zu sein und Selbstvertrauen zu haben. Das Streben nach der Erfüllung der Träume ist das zentrale Thema, ein Buch über echte Frauenpower.

Bewertung vom 08.12.2023
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


sehr gut

Waltraud Horbas erzählt hier zusammen mit Maria von Welser deren Geschichte als Journalistin und alleinerziehender Mutter von 1968 bis 1977 in der Figur von Alice. Mit 21 Jahren beginnt Alice ein Volontariat bei einem Münchner Lokalblatt und lernt dort ihren Traumberuf der Journalistin. Doch 1968 ist eine berufstätige Mutter eine Seltenheit und oft wird sie eher für die Sekretärin gehalten als für eine fähige Journalistin. Ihr Kampf um Gleichberechtigung und Anerkennung begleitet sie stetig durch ihre berufliche Laufbahn. Nur mit Hilfe von anderen straken und mutigen Frauen gelingt es Alice, ihre Träume zu verwirklichen. Dabei kommt sie im Buch gar nicht als große Emanze daher sondern verfolgt ihre Ziele eher hartnäckig, manchmal ein bisschen stur, aber immer diplomatisch. Das macht die Figur der Alice sehr sympathisch, zumal man ihre Zerrissenheit zwischen Familie und Beruf in der beschriebenen Zeit gut nachvollziehen kann.
Sehr interessant lesen sich die Zeitungsausschnitte, die den einzelnen Kapitel vorangestellt werden und thematisch die wichtigsten Ereignisse der entsprechenden Zeit beschreiben. Hier finde ich es erschreckend, wie aktuell die Themen heute wieder sind: Demonstrationen, die in Straßenschlachten ausarten, Kalter Krieg, Ölkrise, Tarifkonflikte, ertrunkene Flüchtlinge auf der Flucht vor Gewalt und eine Pandemie - alles auch Krisen, die Deutschland aktuell bewegen.
Zudem kommen mir die Zustände in den 70er Jahren extrem rückständig vor. Hier freut es mich zu lesen, dass wir offenbar doch schon große Fortschritte im Bereich Gleichberechtigung gemacht haben, auch wenn es da immer noch ein großes Verbesserungspotential gibt.
Dieses Buch ist eine interessante Zeitreise durch die Politik und die Geschichte zwischen 1968 und 1977 und die Geschichte von Alice ist für mich auch deswegen sehr bewegend, weil sie einer realen Figur zu Grunde liegt, die ich aus dem Fernsehen kenne. Leider fand ich den Mittelteil ein wenig langatmig und dafür den interessanten Schluß zu abrupt, insgesamt hätte ich mir einen etwas mitreißenderen Stil gewünscht. Aber von mir eine eindeutige Leseempfehlung, vor allem für Frauen jeglichen Alters.

Bewertung vom 28.11.2023
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


sehr gut

Das erste, was mir zu diesem Thriller einfällt, ist: typisch Candice Fox. Wie immer schafft sie es, unkonventionelle Charaktere zu erschaffen, die einem beim Lesen sehr ans Herz wachsen. In ihrem neuesten Buch sind das der ehemalige Undercover-Cop Charlie Hoskins, der noch mit den Dämonen aus seinem letzten und unfreiwillig abgebrochenem Einsatz zu kämpfen hat und die frisch gebackene und sehr emotionale Polizistin Lynette Lamb, die direkt an ihrem ersten Arbeitstag gefeuert wird. Der Fall, in dem die beiden eher notgedrungen als begeistert zusammen arbeiten, hat es in sich: die Eltern der vor 2 Jahren verschwundenen Tilly dringen in das forensische Labor des LAPD ein, nehmen dort Geiseln und drohen damit, Stunde um Stunde wichtiges Beweismaterial zu zerstören, wenn die Suche nach ihrer Tochter nicht wieder aufgenommen wird.
Fox gelingt es, verschiedenen Erzählstränge hochspannend miteinander zu verbinden. Charlies Kampf auf Leben und Tod mit den Folgen seines letzten Undercover Einsatzes ist schon für sich eine spannende Story, interessante Nebencharaktere wie seine Schwester oder sein Kumpel Surge runden das Bild gut ab. Lynette fühlt sich zu unrecht behandelt, brennt mit Leib und Seele für den Polizeidienst und bildet mit ihren Emotionen, ihrer Hartnäckigkeit und ihrem manchmal an Naivität grenzendem Enthusiasmus einen extremen Gegenpol zu dem abgebrühten Cop. Dann die Ermittlungen rund um das Verschwinden der kleinen Tilly und die ungewöhnliche und spektakuläre Geschichte der Geiselnahme im Labor. Jede Story ist schon für sich ist spannend, miteinander verbunden lesen sie sich atemberaubend, abwechslungsreich und rasant bis zur letzten Seite.
Eine unbedingte Leseempfehlung für Fans von spannenden Thrillern und etwas schrägen Charakteren. Ich würde mich sehr freuen, von diesem außergewöhnlichen Ermittler-Duo weitere Fälle lesen zu können.