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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jule
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 177 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


sehr gut

Mich hat das Buch positiv überrascht. Der Schreibstil und die Charaktere gefallen mir sehr. Die Geschichte um Amrei ist modern und packend erzählt. Als junges Mädchen kommt sie zum Studium nach München. Schnell findet sie Freunde und insbesondere der Kunststudent David hat es ihr angetan. Das Lebensgefühl der Zeit um 1968 ist sehr gut eingefangen. Der Aufbruch, die Sehnsucht nach Neuem, Protest und politische Diskussionen am Küchentisch. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Und Amrei muss sich bald zwischen dem protestierenden David und dem besonnenen Polizisten Wastl entscheiden. Die Handlung ist in zwei Zeitebenen erzählt zwischen denen nur 4 Jahre liegen. Doch während dieser Zeit ist Amrei erwachsen geworden und hat sich auch von beiden Männern emanzipiert. 1972 begleitet sie als Hostess die olympischen Spiele. Die Figuren gefallen mir sehr, insbesondere aufgrund ihrer Eigenheiten. Auch Jürgen ist ein sehr faszinierender Charakter, der mir zwar nicht sympathisch ist, aber Würze in die Geschichte bringt. Einige Entwicklungen sind mir nicht ganz nachvollziehbar, zum Beispiel die plötzliche Freundschaft zwischen David und Wastl. Auch die Figur des Uri war mir etwas konstruiert, aber sonst hat mir der Roman sehr gut gefallen. Das schöne Cover unterstreicht für Stimmung.

Bewertung vom 22.07.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


sehr gut

Ein gut recherchierter, fesselnd geschriebener Roman über drei Freunde, eine kleine Stadt in der Eifel und den Traum vom selbstbestimmten Leben. Wilhelm, Jacob und Luise verbindet eine tiefe Freundschaft. Die verschiedenen Charaktere und Perspektiven sind sehr gut eingefangen. Anfangs plätschert die Geschichte etwas dahin, nimmt dann aber Fahrt auf. Die Lebensumstände der damaligen Zeit sind in ihrer Enge, teilweise Armut, aber auch Hoffnung und Mut gut beschrieben. Der bildhafte Stil lässt die Lebenswirklichkeiten der Kinder vor meinem geistigen Auge sehr gut Gestalt annehmen. Ich fühle mich als Leser beinahe selbst als Teil der Freundesbande. Ich hoffe, dass sich ihre Träume und Wünsche erfüllen. So fliegen die Kapitel in einem Rutsch vorbei. Ich kenne den ersten Teil nicht, kann mich aber dennoch gut einfinden. Das schöne, stimmungsvolle Cover rundet das Leseerlebnis gut ab.

Bewertung vom 16.07.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


ausgezeichnet

Im Zentrum des Buches stehen drei starke Frauen: Léa, Brigitte und Claire. Léa, die Hauptfigur flüchtet nach einer Trennung in das Ferienhaus der Familie in Südfrankreich. Dort begegnet sie der jungen Alice, die kurz darauf stirbt. Alice Bruder Émile rekonstruiert die letzen Stunden seiner Schwester gemeinsam mit Léa. Die beiden kommen sich über all den Schmerz näher. Die zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden ist wundervoll erzählt. Lustig, traurig und völlig ohne Kitsch. Parallel erfährt der Leser mehr über die Vergangenheit von Léas Mutter Brigitte und deren bester Freundin Claire. Zwei Frauen, deren Leben so ganz anders verlief als sie es sich erträumten, die aber die Lust und Liebe zum Leben nie verloren haben und deren starke Freundschaft noch immer hält. Über allem steht die große Frage nach Mutterschaft, selbstbestimmten Entscheidungen und der Freiheit der Frau. Der Schreibstil ist sehr zeitgemäß, die Figuren könnten, bis auf Émile aus der eigenen Nachbarschaft kommen. Das wirkt sehr nahbar und ich kann mich gut in die Figuren hineinversetzen. Dazu der tolle Schauplatz Südfrankreich, der allerdings nicht emotional überladen sondern durchaus auch kritisch dargestellt wird. Ein starkes Buch mit starken Figuren.

Bewertung vom 11.07.2023
Das Haus am Meeresufer
Nicolas, Joséphine

Das Haus am Meeresufer


ausgezeichnet

Nachdem ich die letzten Zeilen gelesen habe, ganz langsam, Wort für Wort, bin ich immer noch hingerissen. Die Stimmung, die Figuren, die Kreativität, das Lebensgefühl, das hier beschrieben wird, entblättern sich so treffend, dass ich mich nach Paris und Südfrankreich versetzt fühle. Eileen Gray ist eine starke und faszinierende Frau. Ihr Charakter berührt mich, die Zerrissenheit, die Stärke und doch der Zweifel an sich und ihrem Können. Es ist faszinierend ihrem Weg von der Künstlerin, Designerin zur Architektin zu folgen. Ihre Lieben, ihre Beziehung zu Jean, ihre kreative Entwicklung. Das Haus am Meeresufer möchte ich mir unbedingt einmal anschauen, sehen was an diesem wundervollen Ort geschaffen wurde. Ihre schwierige Beziehung zu Le Corbousier, der Respekt und das Aufbegehren, ist ungemein interessant. Es berührt mich sehr, wie ihr Werk beschmutzt wurde. Aus Angst, Hass oder auch Eifersucht. Jean ist eine schwierige Figur, teilweise stört mich sein Verhalten sehr. Sie gibt alles für ihn, er unterstützt sie, hintergeht sie aber auch. Dieser Verrat hat mich beim Lesen sehr traurig gemacht. Der Schreibstil, die Formulierungen gehen unter die Haut und schaffen eine ganz eigene, beinahe intime Atmosphäre. Dieses Buch liest man nicht mal schnell in einem Rutsch. Man muss es genießen. Das wunderschön gestaltete Cover unterstreicht den Gesamteindruck. Mein Sommer-Highlight, das sicher noch lange nachhallt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2023
La casa misteriosa a Venezia
Brusati, Silvana

La casa misteriosa a Venezia


sehr gut

Das Rätselbuch gefällt mir sehr gut. Es ist schön aufgemacht, sehr anschaulich und macht Lust in die Geschichte Venedigs einzutauchen. Das Sprachniveau ist nicht zu leicht, man muss sich schon etwas anstreben und nachschlagen, aber zur Auffrischung und Festigung von Vokabeln sehr gut. Mir hat es Spaß gemacht und es war nicht langweilig.

Bewertung vom 03.07.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin total begeistert. Dieser schwedische Thriller hat mich mehr als überrascht. Die Figuren Julia und Kim sind mir trotz ihrer Eigenheiten oder gerade deshalb sofort ans Herz gewachsen. Insbesondere Kim hat für mich Kultpotential. Intelligent, charismatisch, verletzlich, grausam und auf Rache aus. Der Fall ist spannend und hält die ein oder andere Überraschung parat. Ich hatte befürchte, dass die Verwicklungen zwischen Schweden, Norwegen, China und Kuba etwas undurchschaubar werden, aber das Gegenteil ist der Fall. Besonders gut gefallen mir die kurzen Kapitel und der rasante Schreibstil. Das erhöht den Lesefluss enorm. Neben den Hauptfiguren sind auch die anderen Figuren gut eingefangen. Die Schriftstellerfreundin, die Polizisten, Astrid - ich denke, auch hier gibt es noch Entwicklungspotenzial.die Beziehung zwischen Kim und Julia fand ich im ersten Moment etwas befremdlich, aber sie passt zu den ungewöhnlichen Figuren. Für mich bisher der Thriller des Jahres. Nur schade, dass man auf den nächsten Band 1 Jahr warten muss.

Bewertung vom 30.06.2023
Cucina della nonna
Gentile, Domenico

Cucina della nonna


sehr gut

Ein tolles Kochbuch mit Rezepten aus Kalabrien und Süditalien. Zuerst fällt mir der sehr sympathische Schreibstil auf. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Küche seiner Heimat. Außerdem werden Bekannte und Verwandte vorgestellt, die ausgewählte Rezepte beigesteuert haben. Das ist zum einen interessant, erhöht zum anderen die Vielfalt. Die Rezepte sind gut beschrieben und toll bebildert. Das macht gleich Lust nachzukochen. Dabei sind sie auch nicht zu schwierig oder nur mit sehr außergewöhnlichen Zutaten machbar und lassen sich so leicht umsetzen. Das gefällt mir sehr.

Bewertung vom 28.06.2023
Das große Adria Radreisebuch
Brönner, Thorsten

Das große Adria Radreisebuch


ausgezeichnet

Ein wirklich inspirierender und anregender Reiseführer für Radreisen an und in der Nähe der Adria. Tolle Regionen und Streckenauswahl, gut beschrieben, die Bilder machen sofort Lust zu starten. Pluspunkt: die Informationen zur besten Reisezeit, Beschilderung und An- bzw. Abreise sowie die GPS-Infos. Bekannte Ziele werden vorgestellt, aber auch unbekanntere Regionen und Geheimtipps. Das Buch wird uns sicher auf vielen tollen Urlauben begleiten.

Bewertung vom 24.06.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


sehr gut

Dieses Buch kam zur rechten Zeit. Urlaubszeit, Lesezeit. Hier sprechen mich Kurzbeschreibung und Cover sofort an. Die Geschichte spielt auf einer griechischen Insel. Erzählt wird das Geschehen aus den Perspektiven sehr unterschiedlicher Frauen, die ein Junggesellinnenabschied ein gemeinsames Wochenende in einem Ferienhaus verbringen lässt. Die Braut, Lexi, ist attraktiv, liebenswert und lustig. Bella, die wilde Freundin, die auf Frauen steht, kein Blatt vor den Mund nimmt und wenn man sie mag, sicher sehr liebenswert ist. Wehe dem, der nicht mit ihr kann. Robyn, die alles richtig machen will und sich nicht von ihren Eltern emanzipiert. Fen, die interessanteste Frauenfigur, wie ich finde. Ihrer Tante gehört das Ferienhaus und sie ist mit Bella liiert. Eleonor, die Schwägerin der Braut, die kürzlich ihren Verlobten verloren hat. Und Ana, die Fremde, die außer zu Lexi zu niemandem Bezug hat. Alle haben mindestens ein Geheimnis und schon zu Beginn steht fest, das am Ende des Wochenendes eine von ihnen zur Mörderin wird. Das ist spannend erzählt und durch die häufigen Perspektivwechsel nicht langweilig. Denn im Grunde passiert nicht viel, bis im letzten Drittel die Handlung an Fahrt aufnimmt. Zuvor hängt man als Leser mit den Mädels am Pool, in der Taverne, beim Bootsausflug und auf der Terrasse ab. Das schafft Atmosphäre und man fühlt sich als Teil der Gemeinschaft, die letztlich explodiert. Mir ist nicht jede Figur sympathisch, manche finde ich anstrengend und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob das Ende für meinen Geschmack nicht etwas zu konstruiert ist, aber dennoch gefällt mir das Buch sehr gut. Die unterschwellige Spannung dieser heißen Sommertage ist perfekt eingefangen.

Bewertung vom 20.06.2023
Wunder gibt es immer wieder / Die Fernsehschwestern Bd.1
Sauer, Beate

Wunder gibt es immer wieder / Die Fernsehschwestern Bd.1


gut

Ein wirklich unterhaltsamer Roman mit interessanten Figuren, einer packenden Rahmenhandlung und vielen interessanten kleinen Episoden. Im Mittelpunkt steht Eva, die in den 50er Jahren gern Kostümbildnerin werden möchte. Doch ihr sehe konservativer Vater macht ihren Träumen einen Strich durch die Rechnung. So wird Eva Sekretärin beim WDR. Das Fernsehen steckt in den Kinderschuhen. Eva macht die Arbeit keinen Spaß, aber sie lernt den charismatischen Journalisten Paul kennen und lieben. Die Irrungen und Schwierigkeiten des Erwachsenenwerdens sind genauso gut eingefangen wie die Schwierigkeiten als Frau selbstbestimmt seine Träume zu verwirklichen. Insbesondere Evas Mutter ist eine interessante Figur von der ich hoffe in den Folgebänden noch mehr zu erfahren. Das Ende ist für meinen Geschmack etwas zu kitschig, aber dennoch habe ich den Roman sehr gern gelesen.