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Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2023
Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1
Tack, Stella

Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1


sehr gut

Märchen mal ganz anders
Grimms Märchen, wer kennt sie nicht. Deshalb war ich neugierig auf ein Buch, dessen Hauptprotagonisten eine Nachfahrin von Schneewittchen ist.
Rain, deren Abstammung sie dazu zwingt, einen schlafenden Prinzen zu küssen und zu wecken. Sie ist ein rebellischer Charakter, die eine starke Abneigung gegen alle Bräuche hat. Wie sich herausstellen sollte, zu Recht.
Der Kuss ist der Beginn einer absolut düsteren und keineswegs weichgespülten Adaption der Märchen. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat aus einem Märchen gestartet und ich war überrascht, wie viele Märchen der Gebrüder Grimm ich nicht kenne.
Stella Tack ist eine tolle Kombination aus Realität und Märchen gelungen. Die Begegnungen mit den Märchenfiguren aus einer anderen Perspektive sind wirklich mal eine neue Leseerfahrung. Auch die anderen Charaktere kommen in ihrer Entwicklung nicht zu kurz. Die Herren sorgen für die sich vielleicht anbahnende Liebesbeziehung und selbst der Humor findet in dem düsteren Setting seinen Platz.
Der erste Teil des Buches hätte an manchen Stellen etwas gestrafft werden können, aber insgesamt schadet es dem Lesevergnügen nicht. Der Spannungsbogen wird durch die anstehenden Prüfungen gehalten und alles endet natürlich mit einem Cliffhanger.
Ich hatte viel Spaß, vergebe 4,5 Sterne und kann das Buch gerne weiter empfehlen.

Bewertung vom 19.11.2023
Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2
Jones, Mona

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2


gut

Liebenswert überzuckert
Dieses Genre lese ich normalerweise nicht. Durch einen Zufall habe ich das Buch zugesendet bekommen und deshalb auch gelesen.
Das Cover glitzert und funkelt und spiegelt direkt das Winterwunderland der Rocky Mountains wider.
Chiara, geplatzte Verlobung, viel Herzschmerz, dann der Pfeil von Amor und sie folgt Gabriel von Hamburg aus nach Colorado.
Doch auch hier geht ihr Schicksal eigene Wege. Sie arbeitet in einer Bäckerei, bis sie nach einigen Verwicklungen ihr Glück findet.
Der Schreibstil ist nett, die einzelnen Charaktere liebenswert beschrieben. Die winterlich, weihnachtliche Atmosphäre rund um die Handlung wird gut vermittelt.
Es ist ein netter Liebesroman mit viel Wohlfühlatmosphäre für winterliche Tage, mit einem zu erwartenden Ende. Es hat mich, auch wenn es überhaupt nicht mein Genre ist, gut unterhalten

Bewertung vom 13.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


sehr gut

Guter historischer Roman
Johanna Gabathuler, Sanatoriumstochter und selbst Krankenschwester ist die Hauptfigur in diesem historischen Roman. Sie wird während der Kriegswirren 1917 ungewollt zum Spielball der Geheimdienste.
Schwanger aus dem Krieg heimgekehrt, nimmt ihr die Familie, entsprechend den gesellschaftlichen Konventionen, das Kind weg.
Schnell ist man von der Handlung in den Bann gezogen. Man hofft und bangt mit ihr. Versteht ihre Handlungen, die zum Teil ihren Überzeugungen entgegenstehen, nur um ihr Kind zurück zu bekommen. Die Charaktere sind alle recht authentisch dargestellt. Der Erste Weltkrieg, mit all seinen Schrecken, wird vor allem in den Rückblicken der Protagonisten hervorgehoben.
Der historische Hintergrund ist gut recherchiert. Mir hat besonders gefallen, dass die persönlichen Aspekte der einzelnen Protagonisten glaubhaft waren. Macht, Gier, Liebe, Rache, Geld, falsche Loyalität, alle Gründe für menschliches Handeln abseits von Moral und Ehre haben hier eine Daseinsberechtigung.
Der Schreibstil ist mein einziger Kritikpunkt, allerdings auf hohem Niveau. Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch Werbung für die Serie “Davos”. Hier erscheint das Buch zur Serie und nicht umgekehrt. Und das merkt man. Es liest sich zeitweise etwas abgehackt, so als ob es auf eine Verfilmung zugeschnitten ist.
Insgesamt aber 4,5 Sterne für ein gutes, historisches Buch

Bewertung vom 10.11.2023
Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan
Janson, Karin

Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan


gut

Mehr erwartet
Annie, nach einer Brustkrebserkrankung auf dem Weg, sich selbst wiederzufinden. Ihr Job als Altenpflegerin fällt einer Umstrukturierung zum Opfer, ihr pubertierender Sohn ist schwierig,ihr Mann, mehr Pfleger als Partner, die Ehe kriselt. Als sich die Gelegenheit bietet, mit einem alten roten Bus durchs Land zu fahren und Unterwäsche zu verkaufen, greift sie zu. Auf ihrem "persönlichen Roadtrip" lernt sie viele Menschen kennen und erfährt nebenbei noch ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit. Das Thema Brustkrebs ist wichtig und hier sicher auch ein bewusst gewählter roter Faden, aber inhaltlich wiederholte es sich einfach zu oft. Der Schreibstil war nett, humorvoll mit ernsten Ansätzen und flott zu lesen, aber Story und Figuren blieben leider sehr oberflächlich.Nach der Ankündigung eines Bestsellers aus Schweden hatte ich eigentlich ein Buch erwartet, das mehr nachklingt und in Erinnerung bleibt. So war es leider nur eine nette Lektüre für zwischendurch. Das Ende ist so angelegt,dass es eine Fortsetzung vermuten lässt, die ich aber nicht lesen würde

Bewertung vom 08.11.2023
Die Chroniken von Castellan / Sword Catcher Bd.1
Clare, Cassandra

Die Chroniken von Castellan / Sword Catcher Bd.1


ausgezeichnet

Beste Unterhaltung
Das Cover ist eine Augenweide und passt wunderbar zum Setting und Inhalt.
Für mich war es das erste Buch von Cassandra Clare und ich wurde von Anfang an in ihre neu geschaffene Welt hineingezogen. Die Art und Weise, wie die Autorin den Leser in die Welt einführt, mag einigen langatmig vorkommen, ich fand es genau richtig. Um einer neu erschaffenen Welt eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen, braucht es schon ein paar Seiten, um Charaktere und Umfeld darzustellen. Hier hat es dem ganzen Buch sehr gut getan.
Die Anzahl der Charaktere ist hoch und zu Beginn durchaus verwirrend, da hätte ein Glossar sicher geholfen. Aber die Methode " Wer wichtig ist, wird öfter genannt" funktioniert auch.
Die Hauptprotagonisten sind Kel, als Schwertfänger, Connor , der Prinz von Castellan, Lin aus dem Volk der Ashkar und Antonetta, eine Tochter aus einer Adelfamilie.
Ihre Schicksale sind durch die äußeren Umstände und Geschehnisse eng miteinander verbunden. Es ist eine Welt voller Intrigen, Machtansprüchen legaler und illegaler Art, Liebe und Hass, Verbrechen, Tod und Magie. Die Magie ist noch nur in Ansätzen vorhanden, doch der Verlauf der Story lässt ahnen, dass in der Fortsetzung noch mehr auf den Leser zukommt.
Die Geschichte baut eine gute Spannung auf, überrascht mit Wendungen, die man so nicht erwartet hat und da sie als Mehrteiler angelegt ist, endet sie natürlich mit einem aufregenden Finale und einem Cliffhanger.
Fazit: Es ist der Beginn einer klassischen High Fantasy und bietet gute und spannende Unterhaltung in der Welt von Castellan.

Bewertung vom 06.11.2023
Der Cocktailmörderclub / Phyllida Bright Bd.2
Cambridge, Colleen

Der Cocktailmörderclub / Phyllida Bright Bd.2


ausgezeichnet

Phyllida Bright in Hochform
Colleen Cambridge tritt zum zweiten Mal in die Fußstapfen von Agatha Christie und wieder braucht sie sich hinter der Meisterin nicht zu verstecken.
Phyllida Bright, Haushälterin und Freundin von Agatha Christie, ermittelt diesmal im Umfeld eines Mordclub und eines Detection Club. Die Anwesenheit vieler Krimiautoren,die ihr Handwerk verstehen, macht es nicht einfach. Gewohnt scharfsinnig, wie ihr großes Vorbild Hercule Poirot, beginnt sie nachzuforschen und zu kombinieren. Bestens unterstützt vom loyalen Personal auf Mallowan Hall. Colleen Cambridge hat einen erfrischenden Schreibstil, der auf eine gekonnte Art, Humor und Spannung kombiniert. "Die Haus am Eaton Place" Atmosphäre und die ständigen Wortgefechte mit Chauffeur und Butler runden die Story ab.
Der Autorin ist es gelungen, viele Fährten zu legen, die mich mehrfach auf eine falsche Spur gelockt haben, um mit dem Umfang der endgültigen Lösung dann doch noch überrascht zu werden.
Diese wird wieder im erstklassigen Hercule Poirot Stil präsentiert.
Fazit: Wieder ein besonderes Lesevergnügen

Bewertung vom 02.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


sehr gut

Guter Reihenauftakt im eiskalten Schweden
Maya Topelius und ihr Partner Pär Stenqvist ermitteln in Östersund. Mats Anderberg, ein bekannter Umweltaktivist, wurde ermordet. Zum Serienstart werden wir in die eisige Winterlandschaft von Schweden versetzt, die ja immer einen guten atmosphärischen Background bietet. Sandra Åslund spart nicht mit Themengebieten. Illegale Holzabholzung, Umwelt, Morde, Brandstiftung, ein vermisstes Kind. Die üblichen Differenzen zwischen "Stadt" - und "Land" Polizei. Dazu private Probleme von Mayas Freundin Sanna.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz gehalten. Die Handlung durchaus gut erdacht, wenn es auch für mich gerne ohne das Klischee der schwierigen Zusammenarbeit gegangen wäre. Störend habe ich auch die Marotte der deutschen und schwedischen Sprichwörter empfunden, deren Sinn sich mir nicht erschlossen hat. Insgesamt aber ein positiver Reihenstart, der zum Ende hin auch in Tempo und Spannung ordentlich zugelegt hat. Die beiden sympathischen Protagonisten und die schöne schwedische Atmosphäre machen neugierig auf ein zweiten Band, der nach der ersten Einführung der Personen sicher noch mehr Potential bietet

Bewertung vom 31.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


gut

Potential nicht ausgeschöpft
Katharina Engberg startet eine neue Serie um die ehemalige Polizistin Liv Jensen. Unschöne Ereignisse haben sie dazu bewogen, einen Neustart als Privatdetektivin in Kopenhagen zu starten. Ihr ehemaliger Mentor bittet sie, in einem Cold Case zu ermitteln.
Rasch entwickeln sich mehrere Handlungsstränge, Perspektiven und Rückblicke in das Jahr 1943. Der Leser und Liv bekommen es zu dem Cold Case auch mit einem Selbstmord und dem Tod einer Museumsangestellten zu tun.
Gibt es einen Zusammenhang und welche Rolle spielen dabei Hannah, die Tochter ihres Vermieters und Nima, der seine Autowerkstatt dort hat?
Der Krimi ist sehr ruhig und ohne größere Spannungsbögen geschrieben. Für mich waren es zu viele Themen und konstruierte Zusammenhänge, die auch eindeutig zu Lasten der Spannung gingen. Einzelne Handlungsfäden spielten am Ende gar keine Rolle, obwohl sie durchgehend erwähnt wurden. Die drei maßgeblichen Personen sind jedoch gut ausgearbeitet und bieten in einer Fortsetzung sicher noch mehr Potential. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Übersetzung, die teilweise wortwörtlich erfolgte. Das war störend und darf nicht passieren.
Insgesamt ein Serienauftakt mit Luft nach oben, dessen Fortsetzung aber durchaus eine Chance verdient hat.

Bewertung vom 22.10.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


ausgezeichnet

Sehr gelungene Fortsetzung
Das Damentrio ermittelt in seinem zweiten Fall. Robert Thorogood hat sich diesmal ein bekanntes Krimisetting ausgesucht: Mord im verschlossenen Raum incl. Rätsel um ein Testament. Erneut begeistert er mit einem flüssigen, bildhaften Schreibstil, der mit jeder Menge britischen Humor gespickt ist.

Der Leser wird mit einer absolut skurillen Einstiegsszene, die sich mit Judiths Nacktbaden im Fluß beschäftigt, direkt in die besondere Atmosphäre dieses Krimis geschickt. Die drei Damen sind in alter Form zurück. Die neurotische und etwas unsichere Pfarresgattin Becks, die über eine unglaubliche, natürliche Beobachtungsgabe verfügt, die Hundesitterin Suzie, auch ein wenig außerhalb der Norm, aber stets für sehr unkonventionelle Lösungswege zu haben und natürlich Judith, die einen messerscharfen Verstand besitzt, der seinesgleichen sucht. Die Kombination dieser Fähigkeiten ist quasi unschlagbar. Sie unterstützen Tanika, die Polizistin oder Tanika unterstützt sie, man weiß es nicht immer so genau.

Daher wandelt sich das Trio schon fast in ein Quartett. Auch der Fokus im Trio hat sich etwas verschoben. Stand im ersten Band noch Judith im Mittelpunkt, so verschiebt es sich jetzt auch in Richtung von Becks und Suzie. Mir hat das sehr gut gefallen, da es die besonderen Charaktere aufgreift, ohne dabei nur eine Kopie des ersten Buches zu sein.

Der Fall ist erstklassig aufgebaut. Sir Peter, reichster Mann aus Marlow lädt Judith überraschenderweise zu seiner Hochzeit ein. Noch bevor diese tatsächlich stattfindet, wird er von einem Mahagonischrank in seinem verschlossenen Arbeitszimmer erschlagen.

Es beginnt ein munteres Katz- und Mausspiel. Die Verdächtigenliste ist lang, die Alibis scheinbar sicher und doch merkwürdig. Man ist als Leser von Beginn an im Miträtselmodus. Unerwartete Wendungen, neue Erkenntnisse und das immer präsente Rätsel um den verschlossenen Raum sorgen für dauerhafte Spannung. Es sind ein, zwei kleine Logikfehler in der Story, über die man aber ohne weiteres hinwegsehen kann.

Auch dieses Buch ist wieder ein Cozy Crime, der in jedem Fall eine große Leseempfehlung verdient

Bewertung vom 28.09.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


sehr gut

Ganz anders als erwartet
Ich träumte von einer Bestie entpuppte sich als eine interessante Mischung aus mehreren Genres. Historisch, Fantasy, ein bisschen Liebe, Spannung und in der Mitte eine Frau, Fleur, die nüchterne Datenforensikerin.
Zentrales Thema ist die französische Legende über die Bestie des Gévaudan. Eine Legende, die in der Auvergne bis heute aktuell ist.
Was diese Legende mit Fleur zu tun hat, welche Rolle die Verbindung zu ihrem verstorbenen Vater spielt und wie sie lernt,mit den Folgen der Vergangenheit zu leben, all das erzählt der Roman.
Nina Blazon hat einen eindringlichen und bildgewaltigen Erzählstil, der einen schnell in die Geschichte eintauchen lässt. Die mystischen und historischen Aspekte geben der Story einen ganz besonderen Touch. Auch die Geheimnisse der Gegenwart, die in Fleurs Familie existieren, haben einen kleinen, eigenen Erzählstrang.
Sicher zieht sich die Handlung an einigen Stellen etwas in die Länge, aber das ist, auf den ganzen Roman blickend, zu verschmerzen.
Ich habe, trotz des etwas merkwürdigen Titels, ein Buch gelesen, das mit guten Charakteren, einer spannenden Story und einer logischen Zusammenführung aller losen Fäden am Ende punktet.