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MaWiOr
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Halle

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Insgesamt 3560 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2024
Der letzte Tag eines Verurteilten
Hugo, Victor

Der letzte Tag eines Verurteilten


ausgezeichnet

Der französische Schriftsteller Victor Hugo erzählt von einem zum Tode Verurteilten, der seine Bluttat bereut und auf seine Hinrichtung wartet. Seine letzten Tage des 40jährigen sind angereichert mit Gedanken, Erinnerungen und Ängsten.

Wie viel Zeit bleibt ihm noch? Er hinterlässt eine Frau und ein Kind von drei Jahren. Der Dunst seiner dunklen, fensterlosen Zelle ist erstickend und abscheulich, ein Bund Stroh als Lager. Die Einsamkeit ist widerlich. Mühsam entziffert er die Inschriften früherer Gefangener an den Zellwänden. Bis zuletzt glaubt er an seine Begnadigung. „Barmherzigkeit“, doch die Justiz kennt keine Gnade. Mit einem Karren wird er schließlich zur Hinrichtungsstätte gefahren.

Victor Hugos Text aus dem Jahr 1829 ist eine Streitschrift gegen das Todesurteil. Sie ist für ihn ein grundlegender Verstoß gegen alle Gesetze der Humanität. Nach seiner Meinung hätte die Julirevolution 1830 die Möglichkeit zur Abschaffung gegeben, aber die Abgeordneten hatten nicht den Mut. Die deutsche Übersetzung aus dem Jahr 1925 stammt von dem expressionistischen Schriftsteller Alfred Wolfenstein.

Die Ausgabe des Büchner Verlages (Band 8 von Alfred Wolfensteins Kleiner Bibliothek der Weltliteratur) wird ergänzt durch ein Nachwort des Übersetzers und eine Nachbemerkung des Publizisten Hermann Haarmann.

Bewertung vom 05.08.2024
Fußball EM 2024

Fußball EM 2024


ausgezeichnet

2,7 Millionen Zuschauer sahen die Spiele in den Stadien der Heim-Fußball-EM und bis zu zwölf Millionen schauten die Spiele in den großen Fanzonen. Die EM 2024 in Deutschland war ein großes Fußball-Fest. Bereits wenige Zeit nach dem Finale mit dem neuen Europameister Spanien liegt der kicker-Band vor, der die EM noch einmal in Bild und Text Revue passieren lässt.

Zunächst werden die Highlights und die Stadien der EM vorgestellt, ehe dann an alle 51 Spiele der Vorrunde, des Achtel-, Viertel- und Halbfinals und natürlich des Finals mit vielen Daten und Fakten erinnert wird – mit Mannschaftsfotos, den Aufstellungen und bei der deutschen Mannschaft mit Match-Daten und Einzelanalysen der deutschen Spieler. Dazu eine kompakte Beschreibung des Spielverlaufs der einzelnen Partien. Der kicker-Chefredakteur gibt außerdem Kommentare zu den einzelnen Finals. Ergänzt durch zahlreiche Pressestimmen und eine Kolumne von Andreas Möller, der schon auf die WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA blickt.

Das Highlight des kicker-Bandes ist jedoch die überaus opulente Illustration mit fantastischen EM-Fotos – neben Mannschaftsfotos spektakuläre Aufnahmen von spannenden Szenen oder Spielerporträts. In einem abschließenden Statistikteil gibt es zahlreiche Daten und Informationen zu den bisherigen Europameisterschaften.

Fazit: Ein EM-Buch, das mit seiner vielseitigen Ausstattung und dem reichen Informationsgehalt keine Wünsche offen lässt und noch in Jahren eine gelungene Erinnerung an die EM 2024 ist.

Bewertung vom 05.08.2024
Nachspielzeit
Becker, Jürgen

Nachspielzeit


ausgezeichnet

Der Schriftsteller Jürgen Becker (1932 in Köln geboren) hat zahlreiche bedeutende Literaturpreise erhalten, ist Mitglied der Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des PEN-Zentrums Deutschland. In seinen letzten Prosawerken hat Becker seine literarischen Ausdrucksmittel reduziert, indem er die Formen von Roman, Tagebuch, Reisebericht und journalistischem Text vermischte. So entstanden Miniaturen, Beobachtungen und Reflexionen, die dem Alltag abgewonnen waren. In der vorliegenden Neuerscheinung „Nachspielzeit – Sätze und Gedichte“, die kurz nach seinem 92. Geburtstag erschien, werden seine Prosaäußerungen noch sparsamer, mitunter sind sie auf einen einzigen Satz minimiert.

Meist sind es alltägliche Beobachtungen und Wahrnehmungen, die der Autor festhält. Oft ist es nur ein neugieriger Blick aus dem Fenster. Oder es tauchen frühere Begebenheiten und Erinnerungen auf. Bilder aus der Kindheit, aus dem Krieg, den Becker als Jugendlicher erlebt hat. Neben den gegenwärtigen Beobachtungen will er das Vergessene festhalten … und wenn es nur mit einem Satz ist. „Und jeder Satz sollte haben und hat sie doch nicht, die Eigenschaft einer Lupe, eines Fernrohrs.“ Die Prosagedichte sind dagegen eher Selbstgespräche über das eigene Leben. Hier schweifen die Gedanken zurück an verschiedene Lebensorte, an die Kriegskindheit in Thüringen oder die Schulzeit in Köln. Die Gedichte sind in dem unverwechselbaren Becker-Sound verfasst, der den Leser/die Leserin schnell gefangen nimmt. Während der Lektüre erstaunt es, wie es Becker immer wieder versteht, die deutsche Sprache für scharf pointierte Kürze und feine Nuancierungen zu nutzen. Ein Buch, das zum stetigen Blättern einlädt.

Der Titel „Nachspielzeit“ hat zwar etwas Endgültiges, wie eine letzte Bestandsaufnahme; doch Beckers Leser*innen hoffen auf eine Verlängerung. Dazu wünschen sie Gesundheit und Schaffenskraft.

Bewertung vom 04.08.2024
Fußball-EM 2024

Fußball-EM 2024


ausgezeichnet

Die Heim-Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland war ein großes Sportereignis. Für den Gastgeber erfüllten sich zwar nicht die ganz großen Erwartungen, doch in allen Stadien herrschte großartige Sportfeststimmung. Diese Stimmung und natürlich die sportlichen Höhepunkte vermittelt auch dieser großartige Bild-Text-Band. Ausführlich werden alle Spiele – von den Gruppenspielen bis zum Finale detailreich noch einmal vorgestellt und analysiert – mit vielen Fakten und Statistiken (von de Mannschaftsaufstellungen über gehaltene Schüsse bis zu Flanken und Ecken). Die Spielanalysen werden dabei von erfahrenen Sportjournalisten vorgenommen, die auf das Charakteristische und auf die Kuriositäten hinweisen. Auch zu den Achtel-, Viertel- und Halbfinals und dem Finale gibt es ausführliche und fundierte Analysen, die häufig noch mit Pressestimmen untermauert werden.

Es gab „große Momente“, aber auch „bittere Pleiten“ wie auch große Spielerpersönlichkeiten – von Harry Kane über Cristiano Ronaldo und Jamal Musiala bis zu Nico Williams, die alle vorgestellt werden. Neben diesen informativen Texten überzeugt die Neuerscheinung, die schon kurz nach dem Finale erschien, vor allem mit der überaus üppigen Illustration. Die meist großformatigen und hochwertigen Hochglanzfotos vermitteln noch einmal die großartige Atmosphäre und die Emotionen während der Europameisterschaft. Auch die Stadien werden im Einzelnen vorgestellt.

Abschließend gibt es einen Überblick über alle bisherigen Europameisterschaften, sodass der exklusive Bildband auch als Nachschlagwerk dienen kann. Fazit: Sehr empfehlenswert mit viel Erinnerungswert an ein Mega-Event.

Bewertung vom 04.08.2024
Arche Literatur Kalender 2025

Arche Literatur Kalender 2025


ausgezeichnet

Seit 1985 gibt es den Arche-Literaturkalender. Er feiert also mit der 2025-Ausgabe sein 40jähriges Jubiläum. Inzwischen ist er längst ein beliebter Klassiker der deutschsprachigen Literaturkalender geworden. Wie seine Vorgänger ist der Literaturkalender, der das Thema „Zusammen oder allein“ hat, neben der klassischen vor allem der internationalen, zeitgenössischen Literatur verpflichtet. Das Thema wird gleich auf dem Titelblatt mit einem Foto der Nobelpreisträgerin Herta Müller und des chinesischen Schriftstellers Liao Yiwu angesprochen.

Es ist längst eine gewohnte Tradition, dass der Arche-Kalender an literarische Jubiläen des Jahres erinnert. 2025 sind das z.B. der 150. Geburtstag des dänischen Märchendichters Hans Christian Andersen (4. August) oder der 135. Geburtstag des deutschen Schriftstellers Klabund (4. November).

Der Kalender besticht durch seine abwechslungsreiche Literatur-Vielfalt; so macht er neben bekannten Autor*innen (wie J.W. Goethe, William Faulkner, Federico Garcia Lorca, Herman Melville, Emile Zola oder dem vorjährigen Nobelpreisträger Jon Fosse) auch auf viele internationale Schriftsteller*innen aufmerksam, die bisher der deutschen Leserschaft eher unbekannt waren – z.B. die französische Schriftstellerin Anna Gavalda, den kubanischen Krimi-Autor Leonardo Padura oder die ukrainisch-deutsche Schriftstellerin Katja Petrowskaja.

Jedes Wochenblatt ziert eine großformatige Abbildung (meist ein farbiges Porträt), die ein Zitat aus einem literarischen Werk (mit zusätzlicher kompakter Inhaltsangabe) illustriert. Am Ende des Kalenders gibt es dann auf vier Zusatzseiten noch die Kurzbiografien der Schriftsteller*innen. Das Kalendarium tritt mit einer kleineren Schriftgröße dezent in den Hintergrund. Trotzdem sind zu jedem Kalendertag bis zu zehn Geburts- oder Sterbejahre von Autor*innen der Weltliteratur angeführt.

Die 2025-Ausgabe präsentiert sich jedenfalls wieder als ein verlässlicher Jahresbegleiter, der wöchentlich Anregungen zur Lektüre und zur Beschäftigung mit der Literatur gibt. Die Jubiläumsausgabe ist ein Muss für jeden Literaturfreund.

Bewertung vom 04.08.2024
Wochen-Kalender 2025
Coelho, Paulo

Wochen-Kalender 2025


ausgezeichnet

Der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho ist ein Bestseller-Autor, dessen Bücher Millionenauflagen erreichen. Seine Romane und Geschichten handeln oft von der Liebe, von der menschlichen Existenz, von der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Der Paulo Coelho-Wochenkalender, der sich schon seit Jahren großer Beliebtheit erfreut, präsentiert in seiner 2025-Ausgabe wieder nachdenkliche und bewegende Zitate und Lebensweisheiten des Schriftstellers. Auf den 53 Wochenblättern findet man wieder Sprüche, die Mut machen für die Bewältigung des Alltags. Sie lehren uns, unsere Umwelt mit wachem Auge und mit Zuversicht wahrzunehmen. Hier eine kleine Auswahl: „Wir alle besitzen Autorität, wenn wir von dem, was wir tun, überzeugt sind.“ – „Am Schluss des Lebens steht nicht die Frage: Wie habe ich gelebt?, sondern: Wie habe ich geliebt?“ – „Wenn unsere Beine müde sind, sollten wir mit der Kraft unseres Herzens voranschreiten.“ Alle Wochenzitate werden durch ein passendes großformatiges Foto ergänzt, sodass jede Woche ein echter Hingucker überrascht. Ein wunderbarer Jahresbegleiter und ein ideales Geschenk, aber man kann sich damit natürlich auch selbst eine Freude machen.

Fazit: Ein sehr schöner Kalender, der durch die gelungene Kombination von Zitaten und Naturfotos zu begeistern weiß.

Bewertung vom 03.08.2024
Abreißen, loslassen 2025
Diverse Autoren

Abreißen, loslassen 2025


ausgezeichnet

Wer jeden Tag mit einem schönen Zitat oder einem klugen Spruch starten will, der hat mit diesem Diogenes-Abreißkalender eine wahre und abwechslungsreiche Fundgrube. Er bietet für das kommende Jahr auf seinen farblich gestalteten Tagesblättern großartige Gedanken, Lebensweisheiten, Zitate und Sprichwörter.

Das Spektrum der Autor*innen reicht von dem Universalgenie Leonardo da Vinci über die Philosophen Seneca, Aristoteles, Platon oder Francis Bacon über Schriftsteller*innen wie Novalis, Franz Kafka, Annette von Droste-Hülshoff, Wilhelm Busch oder Virginia Woolf bis hin zu solchen Persönlichkeiten wie Mutter Teresa oder Winston Churchill. Eine wirklich sehr breite Palette, die zu Wort kommt.

Es gibt auch englischsprachige Texte wie am Neujahrstag: „It’s over, let’s begin“ des amerikanischen Sängers Johnny Lane. Das Jahr verabschiedet sich dann mit einem Toast auf das neue Jahr von Patricia Highsmith. Dann kann bereits 2026 kommen.

Der Kalender versammelt ernste Sprüche zum Nachdenken, aber auch humorvolle Einsichten. Er eignet sich als Wand- oder Schreibtischkalender. Ein weiterer Verwendungszweck des Kalenders: die leeren Rückseiten der Tagesblätter kann man für Notizen oder eigene Gedanken und Einfälle nutzen.

Bewertung vom 03.08.2024
Sudetenland gestern 2025

Sudetenland gestern 2025


ausgezeichnet

Das ehemalige Sudetenland, westlich des Erzgebirges, heute Grenzregion zwischen Tschechien und Polen, ist ein altes Kulturland, das vor allem von deutschen Touristen gern aufgesucht wird. Vor allem das Bäderdreieck mit den drei Kurorten Karlsbad (Karlovy Vary), Franzensbad (Františkovy Lázně) und Marienbad (Mariánské Lázně) und das Riesengebirge sind ein Besuchermagnet.

Bereits auf dem Titelbild ist eine historische Ansicht von Marienbad vor dem Ersten Weltkrieg zu sehen. Die meisten Monatsblätter präsentieren interessante Stadtansichten, z.B, von Niemes, Nixdorf, Neutitschein, Neudek, Troppau, Brüx oder der Bezirksstadt Teplitz-Schönau. Das Mai-Motiv zeigt die imposante 235 m lange Kettenbrücke in Tetschen aus dem Jahre 1911, während der August eine bäuerliche Idylle von Harrachsdorf zeigt. Den Abschluss im Dezember macht ein Blick auf den Ringplatz mit Rathaus von Tratenau um 1930.

Fazit: Wieder ein interessanter Kalender mit monatlichen historischen Ansichten.

Bewertung vom 03.08.2024
Ostpreußen gestern 2025

Ostpreußen gestern 2025


ausgezeichnet

Der Wandkalender „Ostpreußen in alten Ansichten 2025“ will – wie in den zurückliegenden Jahren - mit seinen historischen Ansichten ein Stück Heimatgeschichte in Erinnerung rufen und lebendig halten. Auch wenn das in der momentanen Situation schwierig ist, doch er verfolgt keinerlei politischen Absichten, vielmehr zeigen die dreizehn Monatsblätter (einschl. Titelbild) Ansichten aus dem ehemaligen Ostpreußen – zumeist aus den 1920er und 1930er Jahren.

Bereits auf dem Titelbild ist die Metropole mit einem Blick über den Pregel um 1930 vertreten. Auch auf dem Mai-Blatt begegnet uns Königsberg noch einmal mit dem Altstädtischen Markt um 1900. Der Januar zeigt Bischofstein im Kreis Rößel aus der Vogelperspektive. Die meisten Monatsblätter zeigen historische Stadtansichten, z.B. von Insterburg, Ortelsburg oder Johannisburg. Von der Kreisstadt Tilsit gibt es dagegen zwei eher bäuerliche Motive. Der Juni bietet ein historisches Foto von dem beliebten Ostseebad Rauschen und im Juli legt ein Ausflugsdampfer im Badeort Kahlberg an. Zum Jahresabschluss im Dezember gibt es dann noch eine Luftaufnahme der Kreisstadt Morungen um 1935.

Fazit: Ein interessanter Kalender für Ahnenforscher oder historisch Interessierte.

Bewertung vom 03.08.2024
Danzig gestern 2025

Danzig gestern 2025


ausgezeichnet

Das ehemalige Danzig (das heutige polnische Gdansk) ist mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und seiner wechselvollen Geschichte ein beliebtes Reiseziel – nicht umsonst wird es häufig auch die „Goldene Stadt“ genannt. Vor allem deutsche Touristen besuchen die Ostsee-Hafenstadt, nicht nur, um die Heimat ihrer Vorfahren sondern auch das moderne Gdansk kennenzulernen. Zusammen mit den benachbarten Städten Gdynia und Sopot bildet Danzig außerdem eine interessante Dreistadt.

Der Wandkalender zeigt alte Ansichten der ehemaligen „Freien Stadt Danzig“ – meist zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Den Auftakt auf dem Titelblatt macht ein Blick über die Mottlau vor 1930. Die meisten Monatsblätter zeigen historische Ansichten von Gebäuden (Stadttheater am Kohlenmarkt, Langgasser Tor, Hauptbahnhof und Marienkirche) oder von Straßenzügen (Stadtgraben, Pfefferstadt und Jopengasse). Der Juli präsentiert den quirligen Wochenmarkt von Zoppot 1903 und der Februar die alten Festungsanlagen in Neufahrwasser aus der Zeit Friedrich des Großen. Der März gewährt einen historischen Blick (1921) vom Bischofsberg auf die Stadt. Und natürlich fehlt die bekannte Danziger Speicherstadt nicht, sie bildet den Abschluss im Dezember.

Fazit: Ein abwechslungsreicher Monatskalender mit interessanten historischen Ansichten.