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Bewertungen
Insgesamt 390 BewertungenBewertung vom 14.08.2024 | ||
Bereits von der ersten Seite an hat mich Rasha Khayats Schreibstil gefangen genommen – schnörkellos, präzise und dennoch einfühlsam und lebensnah. Geschickt verwebt sie Hannas Gegenwart mit Rückblenden in die Kindheit und Jugend. Zur selben Zeit aufgewachsen, wenn auch unter anderen Umständen, konnte ich mich sehr gut in Hanna hineinversetzen, ihre teils widerstrebenden Gefühle nachvollziehen. Eindrucksvoll beschreibt die Ich-Erzählerin ihre Freundschaft zu Zeyna und Cem und deren Veränderung im Laufe der Zeit, zu der auch gesellschaftliche und politische Umstände beitragen. Nach den Attentaten des 11. September 2001 sahen sich Cem, Zeyna und ihre Familien pauschalen Verdächtigungen und Diskriminierungen ausgesetzt, aus denen sie unterschiedliche Konsequenzen gezogen haben. In Zusammenhang mit dem 11. September gab es jedoch eine Stelle im Buch, an der mich Zeynas Haltung sehr verstört hat. Ich kann hier nicht näher darauf eingehen, da ich nicht spoilern möchte, aber wer das Buch gelesen hat, wird vermutlich verstehen, was ich meine. Gegen Ende entglitt mir das Buch leider etwas und insbesondere Zeynas Figur war für mich schwer greifbar. Auch ein geschildertes, für Hannas und Zeynas Freundschaft folgenreiches Ereignis wirkte auf mich doch sehr konstruiert. Insgesamt ein vor allem in der ersten Hälfte packender, fein beobachteter und dicht erzählter Roman, der anschließend leider etwas an Stärke verlor. |
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Bewertung vom 11.08.2024 | ||
Jemandem ein X für ein U vormachen, Ross und Reiter nennen, Maulaffen feilhalten – wer hat sich nicht schon öfter gefragt, wo diese Redewendungen eigentlich ihren Ursprung haben? Gerhard Wagner erklärt in „Schwein gehabt“ die Herkunft und Bedeutung von 200 Redewendungen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Hierbei räumt er auch mit gängigen Missverständnissen auf („einen Zahn zulegen“ hat nichts mit mittelalterlichen Feuerstellen zu tun, wie häufig behauptet wird). Einige Erklärungen waren mir bereits bekannt, andere wiederum fand ich sehr überraschend, etwa die Herkunft des Victory-Zeichens und des Ausspruchs „jemandem einen Korb geben“ nebst damit zusammenhängenden Begriffen wie „durchfallen“ oder „hängen lassen“. |
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Bewertung vom 07.08.2024 | ||
Joe Bausch kannte ich bisher vor allem als Rechtsmediziner aus dem Kölner Tatort, als ich in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung auf sein autobiografisches Buch aufmerksam wurde. Bausch wuchs als Bauernsohn im Westerwald auf. Früh musste er auf dem Hof mithelfen, von den Eltern gab es Prügel und verletzende Worte, aber weder liebevolle Nähe und noch Zuwendung. Auch die Lehrer und der Pfarrer herrschten mit harter Hand. |
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Bewertung vom 05.08.2024 | ||
Wir essen sehr gerne Griechisch, allerdings haben wir die griechische Küche bisher als eher schwer und fleischlastig empfunden. Ein vegetarisches griechisches Kochbuch hat mich daher sofort interessiert. "Kali orexi" bietet mit 300 Seiten einen stattlichen Umfang, und tatsächlich ist die gebotene Auswahl sehr vielfältig. Das Buch startet mit einleitenden Worten über die Grundlagen der griechischen Küche. Dann beginnt der eigentliche Rezeptteil, der sich in "Mezze und kleine Gerichte", "Salate", "Suppen und Gemüsegerichte", "Pasteten, Teigtaschen und Brot", "Nudeln, Reis und Hülsenfrüchte" und "Desserts, Gebäck und Kaffee" gliedert. Mit Tipps rund um Küche und Garten sowie alternativen Zutaten schließt das Buch. Die alternativen Zutaten fand ich besonders interessant, da sie Veganern oder Menschen mit Unverträglichkeiten die Möglichkeit geben, die Rezepte im Buch auf ihre Bedürfnisse hin abzuändern. Bemerkenswert ist, dass die Autor/innen hierbei sogar auf FODMAP-arme Alternativen für Personen mit Reizdarmsyndrom eingehen |
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Bewertung vom 05.08.2024 | ||
Das kulinarische Erbe Bayerns (Neuauflage) Das Buch beginnt mit einer kurzen Übersicht über die sieben bayerischen Regierungsbezirke, denen später im Rezeptteil auch die einzelnen Gerichte zugeordnet sind. |
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Bewertung vom 05.08.2024 | ||
Die „Roaring Twenties“ in New York sind die Zeit des Wirtschaftsaufschwungs und der Prohibition, in den Flüsterkneipen fließt der harte Alkohol und neue Freiheiten verändern das Verhältnis der Geschlechter. Auch die Protagonistin Patricia ist gebildet, arbeitet als Werbetexterin in einem Kaufhaus und führt mit ihrem Ehemann Peter eine moderne Ehe, die beiden Partnern viele Freiheiten lässt. Beide geben sich tolerant und fortschrittlich, doch schnell zeigt sich, dass insbesondere Peter nicht mit der offenen Ehe zurechtkommt. Er ist eifersüchtig, obwohl er sich selbst entsprechende Freiheiten herausnimmt. Doch während Affären Männern gesellschaftlich zugestanden werden, sieht sich Patricia als „Flittchen“ diffamiert. Die Ehe scheitert, obwohl Patricia alles daran setzt, ihren Mann zu halten. Nach der Trennung hängt Patricia noch lange ihrer Ehe mit Peter hinterher und lebt gleichzeitig freizügig ihre Bekanntschaften mit anderen Männern. |
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Bewertung vom 01.08.2024 | ||
Nachdem mir von vielen Seiten „Leonard und Paul“ empfohlen wurde, war ich sehr gespannt auf die Geschichte der beiden liebenswerten Außenseiter, aber auch etwas skeptisch: Eine Geschichte über zwei Männer, die beide mit über Dreißig noch bei der Mutter bzw. den Eltern wohnen? Der eine mit einem Aushilfsjob an wenigen Tagen im Monat, der andere mit einem Beruf, bei dem andere regelmäßig die Früchte seiner Arbeit ernten, beide ohne Ambitionen, zufrieden mit gelegentlichen Spieleabenden zu Hause? |
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Bewertung vom 26.07.2024 | ||
Nachdem mich die Leseprobe begeistert hatte, wollte ich „Pi mal Daumen“ unbedingt lesen. Als Diplom-Mathematikerin erkannte ich zunächst vieles wieder, und sowohl der Nerd Oscar als auch die (voll immatrikulierte) Seniorenstudentin Moni schienen etwas überspitzt, aber treffend gezeichnet. Die Geschichte begann humorvoll und machte neugierig, wie sich das Verhältnis zwischen dem jugendlichen elitären Überflieger und der verplanten Mittfünfzigerin mit schwierigen familiären Verhältnissen entwickeln würde. Die Atmosphäre zu Studienbeginn, die Umstellung vom schulischen Denken auf eine vollkommen andersartige, konsequent abstrakte und stringent logisch-analytische Herangehensweise und die damit einhergehenden hohen Abbrecherquoten, die Arroganz einiger Kommilitonen gegenüber anderen Fachrichtungen sowie eine vereinzelt auftretende ausgeprägte „Sozialkontaktallergie“ sind gut getroffen. |
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Bewertung vom 24.07.2024 | ||
Welche essbare Pflanze ist das? Kindernaturführer Ein sehr interessanter und gut durchdachter Naturführer für die ganze Familie! Die einzelnen Seiten sind sehr übersichtlich gestaltet, charakteristische Merkmale der Pflanzen werden anschaulich erklärt und durch Fotos und Illustrationen verdeutlicht. Auch wichtige Hinweise zu Verwechslungsgefahren mit anderen Pflanzen fehlen nicht. Dank des praktischen Farbcodes, der das jahreszeitliche Vorkommen der Pflanzen anzeigt, und der übersichtlichen Gestaltung hat man alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Lobenswerterweise wird auch auf den gefährlichen Fuchsbandwurm hingewiesen. Sehr positiv überrascht war ich von den durchaus pfiffigen, abwechslungsreichen und ansprechenden Rezepten im zweiten Teil des Buches. Da wir Wildpflanzen sicherheitshalber lieber erhitzt verzehren möchten, sind die gekochten Gerichte für uns interessanter als die Rohkostvarianten. Die Zubereitung ist kindgerecht aufbereitet. |
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Bewertung vom 24.07.2024 | ||
Was lebt im Wald? Kindernaturführer Dieses Buch bietet einen kompakten, sehr gut strukturierten und informativen Überblick über die Tier- und Pflanzenwelt im heimischen Wald. Die praktischen Farbbalken helfen bei der schnellen Orientierung: Der Farbcode am oberen Blattrand kategorisiert die einzelnen Tier- und Pflanzengruppen, am unteren Blattrand markiert der farbig hinterlegte Bereich auf einen Blick die Monate im Jahr, in denen man das Tier oder die Pflanze finden kann. Neben einem Landschaftspiktogramm wird der bevorzugte Lebensraum beschrieben, und ein Lineal zeigt an, dass hier Informationen zur Größe zu finden sind. Die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Pflanzen oder Tieren sind übersichtlich in Textboxen zusammengefasst, und natürlich darf auch ein großes Farbfoto nicht fehlen. Wichtige Hinweise zu Giftpflanzen, Verwechslungsmöglichkeiten etc. sind ebenfalls vorhanden. Sehr lobenswert ist auch, dass das Buch auf die Gefahren des Fuchsbandwurms hinweist und vor dem Verzehr von rohen, in Bodennähe wachsenden Pflanzen und Beeren warnt. Bei einigen Tieren findet sich zudem ein kleines Lautsprechersymbol mit dreistelligem Zahlencode, mittels dem man die Tierstimme in der kostenlosen „KOSMOS Plus“-App anhören kann. |
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