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Benutzername: 
Sabine
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Köln
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Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 404 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2016
Beim Leben meiner Tochter
Bussi, Michel

Beim Leben meiner Tochter


sehr gut

Mit „Das Mädchen mit den blauen Augen“ konnte mich Michel Bussi total begeistern, sein neues ist zwar ganz anders, aber auch hier wurde ich nicht enttäuscht! Dabei würde ich das Buch eher als Thriller denn als Roman bezeichnen, so spannend und fesselnd ist die Geschichte.

Und das beginnt eigentlich schon auf den ersten Seiten, denn man wird als Leser direkt reingeschmissen ins Geschehen. Gleich zu Beginn des Buches verschwindet bei dem gemeinsamen Familienurlaub auf der Insel La Réunion Liane Bellion aus dem Hotelzimmer, zurück bleibt nur eine Menge Blut. Des Mordes beschuldigt wird ihr Ehemann Martial, alles scheint gegen ihn zu sprechen, doch ihm gelingt gemeinsam mit der 6-jährigen Tochter Sopha die Flucht, und eine rasante Verfolgungsjagd beginnt.

Am Anfang ist man als Leser tatsächlich sehr ratlos, wer denn nun eigentlich Täter und wer Opfer ist, und diese Zweifel waren bei mir auch lange vorhanden, einfach weil es immer wieder Fährten in die eine wie auch die andere Richtung gibt. Natürlich habe ich mit gerätselt, was es mit dem merkwürdigen Verschwinden Lianes auf sich hat, zwar habe ich an einigen Punkten in die richtige Richtung gedacht, auf die Lösung bin ich aber nicht gekommen. Mal dachte ich, Martial ist tatsächlich ein Mörder, mal wiederum schien sein Verhalten dagegen zu sprechen – dabei war die Lösung zum Schluss dann total schlüssig und logisch und Fragen sind keine offen geblieben.

Spannend ist das Buch von der ersten Seite an und die Spannung hält sich tatsächlich auch bis zum Ende – ich zumindest konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe mich fast schon atemlos durch die Seiten gelesen. Dazu hat natürlich auch der Schreibstil beigetragen der nicht nur gut lesbar ist, sondern durch seine kurzen und prägnanten Sätze die Spannung nochmal erhöht. Und trotz der erzeugten Spannung gab es auch immer wieder ruhige Momente, in denen Michel Bussi mit seinen Worten den Reiz der Insel mit den eindrucksvollen und sehr wechselhaften Landschaften einfangen konnte, für mich war das tolles Kopfkino!

Das Buch besteht aus insgesamt 53 Kapiteln, die oft nur wenige Seiten lang sind und die nochmals in kurze Unterkapitel eingeteilt sind, denen voran immer die aktuelle Zeit angegeben ist. Meist ist es ein personaler Erzähler, der das Geschehen beschreibt, immer wieder aber gibt es auch kleinere Abschnitte, in denen Sopha als Ich-Erzählerin zu Wort kommt. Gerade dieses Abschnitte haben bei mir immer wieder Zweifel gesät, denn Sopha ist hin- und hergerissen, ob sie ihrem Vater vertrauen kann oder nicht. Zwar fand ich ihre Gedankengänge oft nicht passend für eine 6-Jährige, sie haben aber die Spannung nochmal deutlich erhöht.

Manche Charaktere sind wirklich sehr gut gezeichnet, ich denke da an die beiden Ermittler Aja und Christos, die man sich nicht nur gut vorstellen konnte, sondern die man auch in ihren Handlungen und Gedanken rasch einschätzen konnte. Ganz anders war das dagegen bei Martial, von dem man zwar ein paar Äußerlichkeiten erfährt, dessen Persönlichkeit aber lange verborgen bleibt und den man erst nach und nach „zu packen“ kriegt. Ich fand das beim Lesen sehr interessant, denn ich kann nicht sagen, dass er mir zu Beginn sonderlich sympathisch war – und trotzdem habe ich mit ihm auf seiner Flucht gefiebert. Erst im letzten Drittel zeigen alle Beteiligten ihre wahren Gesichter – und für mich war am Ende die Überraschung groß.

Wieder ist dem Autor mit diesem Buch ein spannendes und fesselndes Werk gelungen, in dem nichts ist, wie es zunächst scheint – wer sich auf eine atemberaubende Verfolgungsjagd mit ungeahnten Überraschungen und Wendungen einlassen möchte, der ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Ich zumindest fühlte mich sehr gut unterhalten und gebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.05.2016
Im unwahrscheinlichen Fall
Blume, Judy

Im unwahrscheinlichen Fall


weniger gut

Das Cover und auch der Klappentext haben mich sehr neugierig auf diese Geschichte gemacht, zumal sie nach einer wahren Begebenheit erzählt wird – denn die im Mittelpunkt der Handlung stehenden drei Flugzeugabstürze in dem kleinen Ort Elizabeth in den USA sind nicht erdacht sondern hat es tatsächlich gegeben – die Umsetzung der Geschichte hat mich dagegen leider nicht angesprochen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht vieler verschiedener, fiktiver Personen, die alle aus dem kleinen Städtchen Elizabeth kommen, in denen sich die Flugzeugabstürze zutragen, wobei das Haupt-Augenmerk auf der 15-jährigen Miri Ammerman liegt. Jeder geht anders mit den Ereignissen um, jeder entwickelt sich anders – und genau das wird in diesem Buch erzählt. Miri lebt mit ihrer Mutter und Großmutter unter einem Dach und allein schon die drei sind so unterschiedlich, dass ich mich gewundert habe, dass es dort nicht häufiger knallt. Schon hier merkt man, wie unterschiedlich sie mit dem Geschehenen umgehen, Miri erhält dabei viel Unterstützung von ihrem Onkel Henry, der fast schon so was wie eine Vaterrolle übernommen hat und der ihr auch bei anderen Sorgen und Nöten beiseite steht. Und dann gibt es noch viele Freunde mit ihren Familie, die man in dieser Geschichte auch begleitet und in deren Handeln und Denken man ebenso hineinschauen darf wie in das von Miri.
Aufgeteilt in 35 große Kapitel, finden sich in diesen weitere, oft nur wenige Seiten lange Unter-Kapitel, in denen die verschiedenen Akteure zu Wort kommen – zum Glück steht jeweils vorab, aus wessen Sicht gerade die Dinge erzählt werden und zum Glück hat der Verlag ein Lesezeichen beigelegt, auf dem die Beziehungen zwischen den gut 20 regelmäßige auftauchenden und aktiv beteiligten Charakteren vermerkt sind – denn sonst wäre ich sicher sehr verwirrt gewesen. Vielleicht waren die kurzen Kapitel auch dazu gedacht, die Spannung zu erhöhen, mich haben sie aber in meinem Lesefluss gestört, oder besser gesagt, ich bin ich die Geschichte gar nicht richtig reingekommen. Zudem ist mir so keiner der vielen Charaktere so richtig ans Herz gewachsen, weil ich einfach zu wenig Zeit mit den einzelnen am Stück verbringen durfte. Sie waren mir jetzt auch nicht unsympathisch, aber die Erzählweise war mir persönlich einfach zu sprunghaft, um mit Einzelnen richtig mit fiebern zu können.
Die Geschichte selber konnte mich dann leider auch nicht fesseln. An manchen Stellen fand ich sie sehr oberflächlich und das Geschehen plätscherte leise vor sich hin, an anderen Stellen war es dann auch tiefgründiger. Zwar war es unterm Strich interessant zu lesen, wie die Einzelnen mit den Ereignissen umgehen, wie sie ihren eigenen persönlichen Alltag gestalten, wie sie sich verändern und entwickeln, aber richtig gepackt hat es mich leider nicht. Dabei ist der Schreibstil sehr angenehm und leicht zu lesen, manchmal wirkte er gar ein wenig beschwingt, was in Anbetracht der Umstände vielleicht ein wenig unpassend war – aber grundsätzlich mochte ich ihn gerne.
Mich hat vor allem die Erzählweise sehr gestört, denn die Geschichte selber hatte viel Potential – wer also kein Problem mit vielen kurzen Kapiteln und wechselnden Erzählperspektiven hat, der sollte sich das Buch ruhig anschauen. Meins war es leider nicht.

Bewertung vom 09.05.2016
Albertos verlorener Geburtstag
Rosie, Diana

Albertos verlorener Geburtstag


ausgezeichnet

Ein warmherziger Roman, der mich sehr berührt und von der ersten Seite an gefesselt hat.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart erfährt der 7-ährige Tino von seinem Großvater Apu, dass er nicht weiß, wann er geboren wurde und daher auch noch nie seinen Geburtstag gefeiert hat – das findet Tino unglaublich und überredet seinen geliebten Großvater, seinen Geburtstag zu suchen. Und beide machen sich auf eine Reise quer durch Spanien auf Spurensuche von Apus Vergangenheit. Der zweite Erzählstrang spielt dann in der 30er Jahren in Spanien, in denen Apu noch ein Kind ist und aus Sicht verschiedener Figuren erzählt wird, was damals mit ihm passierte – und nach und nach wie bei einem Puzzle setzen sich die einzelnen Steine zusammen.
Ich habe den kleinen Tino und auch seinen Großvater sofort ins Herz geschlossen. Tino, weil er auf seine kindlich-naive Art beharrlich an seinem Traum festhält und dadurch seinen Großvater immer wieder in die richtige Richtung stupst. Apu mochte ich so gerne, weil er sich seiner Vergangenheit stellt – und das nach so vielen Jahren - und weil er trotz all seiner schrecklichen Erlebnisse die Hoffnung und Zuversicht nie verloren hat. In den verschiedenen Kapiteln aus Albertos Vergangenheit tauchen noch einige weitere Charaktere auf, und da die Kapitel aus wechselnden Perspektiven geschrieben sind, erhält man hier auch interessante Einblicke nicht nur in die damalige Zeit, sondern auch in die Gefühle und Gedanken der jeweiligen Person, aus dessen Perspektive erzählt wird. Und die Zeiten waren damals alles andere als schön – mitten im spanischen Bürgerkrieg wurde Alberto geboren und ist einige Male zwischen die Fronten geraten.
Doch trotz der ernsten Thematik und der schlimmen Erlebnisse Albertos ist das Buch doch eines, das Mut und Hoffnung spendet, das Wärme und Liebe ausstrahlt und mich oft hat innehalten lassen. Gerade am Ende habe ich ein wohliges Gefühl im Bauch verspürt und das Buch dann mit einem guten Gefühl zugeschlagen – auch wenn nicht alles einfach nur gut endet, hat die Geschichte doch einen tollen Abschluss gefunden. Einige mögen vielleicht sagen, es wurde am Ende kitschig, mir aber hat es so gefallen und die Geschichte noch mal mehr zu etwas besonderem gemacht.
Besonders fand ich auch die Sprache, die zwar leicht zu lesen war und so die Seiten hat dahinfliegen lassen, die aber auch berührend und charmant war mit vielen weisen Sätzen, die zum innehalten und nachdenken angeregt haben. Immer wieder habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, dass ich lächeln musste, einfach weil die Geschichte berührend und warmherzig erzählt wurde.
Mich hat das Buch sehr begeistert, ich habe Alberto und Tino auf ihrer Reise durch Spanien und auch auf ihrer Zeitreise in die 30er Jahre gerne begleitet, war berührt und emotional gefangen und hätte am liebsten noch viel länger in dieser warmherzigen und Mut machenden Geschichte verweilt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für die, die Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen mögen.

Mein Fazit
Ein wunderbarer Roman, der nicht nur unterhalt, sondern berührt und einen in die 30er Jahre nach Spanien entführt. Trotz des schweren Themas des spanischen Bürgerkrieges ist die Geschichte warmherzig und Mut machend und hat mich am Ende mit einem wohligen Gefühl im Bauch zurückgelassen. Wer Geschichten mag, die auf zwei Zeitebenen spielen, in denen es gilt, ein Geheimnis zu lüften, der sollte sich dieses Buch unbedingt mal anschauen – ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.05.2016
Das gerettete Kind
Ahrens, Renate

Das gerettete Kind


sehr gut

In diesem Buch stehen drei Frauen einer Familie im Mittelpunkt – Großmutter Leah, die als Kind in einem jüdischen Kindertransport aus dem Nazi-Deutschland gerettet werden konnte, ihre Enkelin Rebecca, die sich in einen jungen deutschen Austauschstudenten verliebt hat und ihre Mutter Leah, die alles, was mit Deutschland zu tun hat, meidet. War das Thema 2. Weltkrieg und Deutschland bisher ein Tabu-Thema in der Familie, schafft Rebecca es, die Grenzen aufzubrechen und bringt ihre Großmutter dazu, über die damalige Zeit zu sprechen.
Mir hat vor allem die Erzählweise sehr gut gefallen – jede der drei Frauen kommt zu Wort, jede hat eigene, oft nur kurze, aber dennoch bedeutsame Kapitel, in denen sie aus ihrer Sicht erzählt. Die Kapitel wechseln sich ab, da aber immer der Name der Erzählenden drüber steht, kann man da gar nicht durcheinander kommen. Durch die Ich-Erzählform aller drei Frauen konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen – obwohl sie wirklich sehr unterschiedlich sind und auch völlig unterschiedliche Meinung zu gewissen Dingen haben. Nach und nach habe ich alle drei Frauen in mein Herz geschlossen, auch wenn ich nicht immer ihrer Meinung war, konnte ich sie doch in vielem gut verstehen – eben weil ich durch die Erzählweise Einblick in ihre Gefühle und Gedanken erhalten habe. Dabei passt sich der Schreibstil an die jeweilige Person an – bei Rebecca ist er eher jugendlich, bei Leah kommt ihre Verzweiflung gut zum Vorschein, bei Irma ist es vor allem der Schmerz, der sich durch ihre Worte ausdrückt. Allen gemeinsam ist aber ein prägnanter Schreibstil, der auf den Punkt kommt, der aber dennoch die Stimmungen sehr gut einfangen kann. Und obwohl Beschreibungen fehlen oder nur knapp gehalten sind, konnte ich mir die verschiedenen Szenerien sehr gut vorstellen.
Das Thema Kindertransport war mir nicht neu, interessant fand ich in dieser Geschichte aber die Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen, wie die Familie damit umgeht oder wie es eben zu einem Tabu-Thema wird – gerade in dieser Geschichte sind die Beziehungen untereinander sehr interessant, da sie geprägt sind vom Erleben Irmas, jeder aber mit seinem Wissen (oder eher Halbwissen, weil Irma so viel verschwiegen hat) anders umgeht. Es ist nicht nur die Beziehung zwischen Irma und ihrer Tochter Leah, auch die der Kinder untereinander oder die von Irma zu ihrem Ehemann. Mich hat die Geschichte zum Nachdenken gebracht – nicht nur wegen des Thema Kindertransporte, sondern auch weil sie zeigt, dass Schweigen keine Lösung ist, dass man miteinander sprechen sollte, um Missverständnisse zu vermeiden.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, weil es mir verschiedene Ansichten und Figuren näher gebracht hat und ich teilhaben konnte an ihren Gefühlen und Gedanken – so unterschiedlich die Figuren auch waren. Dabei liegt der Schwerpunkt der Geschichte – obwohl es inhaltlich um den 2. Weltkrieg geht – doch in der Gegenwart, was mit den nachfolgenden Generationen geschehen ist oder immer noch geschieht, auf ihren Beziehungen untereinander, auf den Spannungen innerhalb einer Familie. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen und gebe ihm gute 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine sehr interessante Geschichte, die zeigt, was für Auswirkungen das Verschweigen der Vergangenheit auf die nachfolgenden Generationen haben kann, eine berührende und auch nachdenkliche stimmende Geschichte, die bei mir noch lange nachhallt. Mir hat vor allem die Erzählweise sehr gut gefallen, in der verschiedene Frauen einer Familie, aber aus unterschiedlichen Generationen zu Wort kommen und man so Einblick in ihre Gefühle und Gedanken erhält. Ich gebe dem Buch gute 4 von 5 Sternen und werde sicher zu weiteren Büchern der Autorin greifen.

Bewertung vom 17.04.2016
Tod im Beginenhaus
Schier, Petra

Tod im Beginenhaus


sehr gut

Dies ist der erste Band einer mittlerwelie 6teiligen Reihe, die im mittelalterlichen Köln spielt und bei der Adelina, die Tochter eines Apothekers, im Mittelpunkt steht. Immer wieder gerät sie unfreiwillig in düstere Machenschaften – im ersten Band sind es unheimliche Todesfälle im Beginenhaus und eine tückische Krankheit wird dafür verantwortlich gemacht. Doch Adelina glaubt nicht an diese Krankheit – sie denkt, dass die Menschen vergiftet wurden und macht sich auf, den Mörder zu finden.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen und gerade als Einstieg in das historische Genre finde ich es sehr gelungen. Es ist kein reiner historischer Krimi, sondern eher eine Mischung aus Liebesgeschichte, Abenteuerroman und historischem Krimi. Dabei ist das Buch sehr gut lesbar durch einen einfachen, aber dennoch zur Zeit passenden Schreibstil, der durch viele Dialoge sehr lebendig wirkt, so dass die Seiten rasch dahinfliegen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Adelina, die Tochter des Apothekers Albert Merten. Ich habe ein bisschen gebraucht, um sie tatsächlich ins Herz zu schließen, da sie sich nicht immer von ihrer besten Seite zeigt. Zwar trägt sie ihr Herz am rechten Fleck, hat aber zudem auch einen ziemlich Dickkopf und schert sich nicht um die damals gültigen Konventionen. Dass sie damit immer wieder aneckt und sich auch selber in Gefahr bringt, kann man sich gut vorstellen – und manches Mal hätt ich Adelina auch am liebsten geschüttelt, wenn sie mal wieder geradewegs in eine Gefahr hineintappt. Aber gerade dieser Gerechtigkeitssinn, der sie oft antreibt, hat mich auch sehr beeindruckt, genauso wie ihr Mut, die Dinge anzupacken – denn solcher Tatendrang war im Mittelalter für eine Frau sehr ungewöhnlich. Aber auch die anderen Charaktere sind schön gezeichnet – egal ob es um den anfangs sonderbaren Medicus Burka geht, der als Untermieter bei den Mertens wohnt, der kleine, leider etwas zurückgebliebene Bruder Adelinas, der nicht ohne Aufsicht sein kann oder auch ihr Vater, der zunehmend verwirrt ist und so seinen Alltag nicht mehr zu meistern weiß.

In der Geschichte geht es nicht nur um die merkwürdigen Todesfälle im Beginenhaus, vielmehr lernt man auch einiges über das Alltagsleben im historischen Köln: was ein Apotheker alles so zu tun hat, was für Arbeiten in einem Haushalt anfallen oder man begleitet Adelina zu ihren täglichen Gängen auf den Markt oder auch ins Beginenhaus. Kurze Einblicke gibt es auch in die Heilkunst der damaligen Zeit, die sind aber wirklich nur sehr oberflächlich angeschnitten – Sorge, dass es zu viel an Beschreibungen gibt, muss man nicht haben, langweilig ist es wirklich zu keinem Zeitpunkt geworden. Dafür sorgen auch die Neckereien zwischen Adelina und Meister Burka, die ich wirklich unterhaltsam fand, auch wenn ich Adelina hier manches Mal doch sehr frech und vorlaut empfunden habe.

Der Kriminalfall selber hat mich leider nicht so gepackt – die Motive und Hintergründe fand ich nicht glaubhaft und etwas konstruiert, dafür aber fand ich die – wenn auch nur oberflächlich angeschnittenen - medizinischen Aspekte sehr interessant. Während die Kriminalgeschichte in den ersten zwei Dritteln eher nebenher läuft, ändert sich das im letzten Drittel und steuert auf ein kleines Finale zu, wo es dann auch richtig spannend ist und ich mit Adelina gefiebert habe. Aber auch die ersten zwei Drittel konnten mich fesseln, weil ich die Geschichte interessant fand und ich natürlich auch wissen wollte, wie es weitergeht.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und für zwischendurch kann ich diesen historischen Roman gerne empfehlen – auch an solche Leser, die vielleicht mal in das Genre hinein schnuppern wollen. An manchen Stellen war mir die Geschichte zu locker und seicht, dennoch hatte ich schöne Lesestunden und gebe diesem Auftaktband daher knappe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 26.03.2016
Tanz in den Tag / Muchachas Bd.1
Pancol, Katherine

Tanz in den Tag / Muchachas Bd.1


weniger gut

Das Cover hat mich sofort angesprochen – frühlingshaft hat es auf mich gewirkt, und auch der Klappentext klang nach einer vielversprechenden Geschichte über verschiedene Frauen. Doch leider hatte ich da wohl ganz falsche Vorstellungen – denn das Buch ist alles andere als leicht und locker…
Es gibt in diesem Buch nicht nur eine Protagonistin, sondern gleich mehrere Frauen, deren Geschichten fast schon episodenhaft erzählt werden und wo sich nur erahnen lässt, was die einzelnen Charaktere miteinander verbindet. Der Schreibstil macht den Einstieg in das Buch sehr einfach, denn er ist locker und leicht, lässt sich flüssig lesen und vermittelt tatsächlich auch erst einmal eine positive Atmosphäre. Ganz anders aber leider die Charaktere und deren Geschichten – die sich nämlich alles andere als leicht und locker. Es gibt die selbstbewusste aber leider auch sehr egoistische Hortense, die Modedesignerin ist und nach Erfolg strebt, Josephine, die endlich ihre große Liebe gefunden hat, aber ständig ihr Licht unter den Scheffel stellt und so gut wie kein Selbstbewusstsein hat, die junge Calypso, die nur durch ihre Musik aus sich herausgehen kann und sonst zurückgezogen und unscheinbar ihr Leben lebt – und dann dreht sich ein Großteil des Buch um Stella und ihre Mutter Leonie, die beide eine ganz persönliche Hölle hinter sich haben und deren Leben von Gewalt und Missbrauch geprägt waren und zum Teil auch noch sind. Von diesen beiden erfährt man am meisten in diesem Buch – und hier ist die Autorin auch nicht zimperlich in den Beschreibungen, was sich in Stellas Kindheit und Leonies Gegenwart alles zu zugetragen hat bzw. immer noch geschieht.
Ich muss leider sagen, dass mir nur wenige Charaktere sympathisch waren und ich daher auch keinen Sog verspürt habe, in diesem Buch ständig weiterlesen zu müssen. Mir war das Ganze zu dramatisch, an vielen Stellen zu überzogen und meist auch zu breit ausgewalzt – nie hatte ich das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu müssen, ganz im Gegenteil: ich konnte das Buch sehr gut aus der Hand legen und musste mich überwinden, es letztlich dann überhaupt zu Ende zu lesen. Mich hat die Geschichte leider gar nicht gepackt oder gefesselt, einen Spannungsbogen habe ich leider vermisst. Das Ende hat mich dann zudem noch überrascht – denn es ist irgendwie kein Ende. Das Buch hört einfach auf – ohne Cliffhanger zwar, aber auch ohne Abschluss. Einfach mitten im Kapitel – so was gefällt mir persönlich leider gar nicht.
Vielleicht hatte ich einfach die falschen Erwartungen an das Buch, denn Cover und Klappentest haben mich an eine fröhliche und lockere Geschichte denken lassen – der erste Teil dieser Sommertrilogie ist aber alles andere als leichte Kost, eher ein Melodram, in dem viele ernste Themen angesprochen werden. Meins war dieses Buch aber leider nicht, so dass ich 2 von 5 Sternen vergebe.

Bewertung vom 09.03.2016
Silent Scream / Kim Stone Bd.1
Marsons, Angela

Silent Scream / Kim Stone Bd.1


sehr gut

Das Buch vermag zu fesseln, und zwar von Anfang an – der kurze Prolog ist sehr geheimnisvoll, die eigentliche Geschichte beginnt dann direkt mit dem ersten Mord. Und spannend ist es auch geblieben – über das ganze Buch hinweg. Nicht nur, weil es nicht bei dem einen Mord bleibt, sondern weil bei durch die Ermittlungen immer wieder Neues enthüllt wird, so dass in immer andere Richtungen ermittelt wird – und selbst, als die Polizei auf der Stelle zu treten scheint, schafft es die Autorin, den Spannungsbogen hoch zu halten. Immer mal wieder kommt auch der Mörder selbst auf wenigen Seiten zu Wort, auf denen er dann seine Sicht der Dinge darlegt. Das Ende hat dem ganzen Fall dann noch mal einen daraufgesetzt – zwar hatte ich im Laufe des Buches einige Vermutungen, wer der Mörder sein könnte (und letztlich habe ich da auch gar nicht so falsch gelegen), das Ende aber hat mich völlig überrumpelt und überrascht – damit habe ich nun gar nicht gerechnet.

Insgesamt hat mir der Plot sehr gut gefallen – er ist gut durchdacht, komplex und dennoch glaubhaft, dabei auch nicht zu vorhersehbar und dennoch kann man als Leser mitraten, da alle Personen von Anfang an in der Geschichte erwähnt sind. Das war zu Beginn vielleicht etwas verwirrend – die große Anzahl von Figuren, die rasch in die Geschichte eingeführt werden und bei denen es zunächst schwierig war, sie zu ordnen und sortieren. Das gibt sich aber im Laufe der Geschichte – bei mir zumindest hat es nicht lange gebraucht, um mich gut bei der Vielzahl an Menschen zurechtzufinden.

Nicht immer überzeugend fand ich die Charaktere – zumindest gibt es hier einige, die doch sehr stereotyp geraten sind. Damit meine ich vor allem die gesamte Ermittlerriege, die sich doch arg an verschiedenen Grundtypen orientiert und darin dann nur eher flach ausgearbeitet wurde. Allen voran ist da sicherlich Detective Kim Stone zu nennen, mit der ich zugegebenermaßen so meine Probleme hatte. Mir war sie zu tough, zu hart und zu unkonventionell. Bei ihr gibt es keine Regel, gegen die sie nicht verstößt, zu ihrer Verteidigung muss man aber sagen, dass sie sich stets vor ihre Kollegen stellt. In ihrer Kindheit hat sie einige schreckliche Dinge durchgemacht, als Erwachsene zeigt sie fast ausschließlich ihre harte Schale – der durchaus vorhandene weiche Kern kommt nur an wenigen Stellen tatsächlich zutage. Mir war Kim zwar nicht unsympathisch, aber manche ihrer Charakterzüge, vor allem dieses verbissene und vorgeschobene Harte, waren mir einfach zu überzogen. Viel besser fand ich da die Charaktere außerhalb des Polizeistabes – sie waren längst nicht so klischeehaft, boten Tiefe und wirkten in ihrer Gestaltung glaubhaft und authentisch.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen, passt zu der rasanten Handlung und wirkt durch die vielen Dialoge lebendig und flott. Er hat das Buch wirklich leicht lesbar gemacht und die Seiten rasch dahinfliegen lassen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, wären manche Charaktere nicht gar so überzogen gezeichnet gewesen – allen voran Detective Kim Stone – hätte das Buch von mir sogar fünf Sterne erhalten. So aber ziehe ich einen ab und hoffe, dass in den nächsten Fällen Kim Stone etwas menschlicher und weicher wird – denn eigentlich braucht sie diese harte Hülle nicht, um ihre Frau zu stehen.

Mein Fazit
Spannend von der ersten Seite an, schafft es die Autorin durch viele überraschende Wendungen den Spannungsbogen auch sehr hoch zu halten – bis zum Schluss, der mich nochmal völlig kalt erwischt hat. Der Plot ist komplex und gut durchdacht, der Schreibstil einfach und flott zu lesen. Nicht so gefallen haben mir manche Charaktere, die doch etwas klischeehaft geraten sind – dies bezieht sich vor allem auf die Ermittler, hier allen voran die Protagonistin Kim Stone. Sicherlich ist ihr burschikoser und alle Regeln überschreitende Charakter nicht jedermanns Fall, ich bin gespannt, wie sie sich in den weiteren Fällen entwickeln wird und gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.02.2016
Ein Cottage am Meer
Binchy, Maeve

Ein Cottage am Meer


sehr gut

Maeve Binchy kann einfach Geschichten schreiben, und das hat sie mit diesem Roman erneut bewiesen. Im Mittelpunkt des Buches steht eine gerade neu eröffnete Pension im Westen Irlands – das Stone Haus. Hierum ranken sich Geschichten und Schicksale verschiedener Personen, und jeder Figur ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Letztlich laufen dann die Fäden dieser verschiedenen Erzählstränge im Stone House zusammen – und jeder scheint nach einem Besuch sein Leben wieder mit neuen Augen zu betrachten.

Dabei sind die Figuren alle wunderbar gezeichnet und können unterschiedlicher gar nicht sein. Es gibt ein Ärzteehepaar, das vor einem schrecklichen Erlebnis davonläuft und einfach nicht zur Ruhe kommt, einen alternden Schauspieler, der seinen Flieger verpasst und so die Chance nutzt, einfach noch mal das Leben zu leben und genießen, es gibt Chicky, die nach einer persönlichen Tragödie das Stone House eröffnet und damit einen wohligen Ort schafft, der die Besucher zur Ruhe kommen lässt und noch einige andere Figuren, die nicht alle immer sympathisch sind, dafür aber wie aus dem Leben gegriffen scheinen. Trotz der Ecken und Kanten habe ich sie irgendwie in mein Herz geschlossen, einfach weil ich mit ihnen gefühlt habe, auch wenn ich sie oft nicht verstehen konnte.

Geschickt hat Maeve Binchy die Fäden dieser unterschiedlichen Geschichten zusammenlaufen lassen, so dass am Ende doch ein großes Ganzes herauskommt. Dabei ist ihr Schreibstil zwar einfach, schafft dabei aber eine wunderbare wohlige Stimmung und kann die Atmosphäre im Stone House sehr gut einfangen. Manchmal wirkt der Stil ein wenig blumig, ich aber habe ich vielen Beschreibungen Irlands einfach gemocht – vielleicht auch, weil ich das Land schon mal besucht habe und es einfach liebe.

Auch wenn es in dieser Geschichte eher ruhig zugeht, hat es mich doch gefesselt und in einem Rutsch durchlesen lassen. Einfach weil mich die Menschen so interessiert haben und ich mich als Teil dieser schon fast illustren Gemeinschaft gefühlt habe, die zufällig in Stone House zusammentrifft, dann aber zu einer Gruppe zusammenwächst, um freundschaftlich miteinander umzugehen.

Eigentlich habe ich nur Kleinigkeiten zu bemängeln – zum einen fand ich manchmal in den einzelnen Kapiteln die Zeitspanne, über die berichtet wird, sehr groß, so dass in nur wenigen Sätzen ganze Jahre „abgehandelt“ wurden. Zum andern hatte ich beim Lesen das Gefühl, mich irgendwie in den 60er Jahren zu befinden – eingestreute Dinge aber wie zum Beispiel das Nutzen von Smartphones und Laptops oder das Internet haben mich eines Besseren belehrt, die Geschichte spielt nämlich im 21. Jahrhundert. Das hat der Schreibstil aber irgendwie nicht einfangen können, und darüber bin ich beim Lesen mehrfach drüber gestolpert.

Ich gebe diesem Wohlfühlbuch aber dennoch sehr gute 4 von 5 Sternen und freue mich einerseits, noch viele ungelesene Bücher von Maeve Binchy vor mir zu haben, bin andererseits aber auch traurig, dass von dieser wunderbaren Geschichtenerzählerin nichts mehr nachkommen wird, da sie ja 2012 verstorben ist.

Mein Fazit
Ein wundervolles Buch, das den Leser nach Irland entführt und verschiedene Schicksale unterschiedlicher Figuren erzählt, die alle in der kleinen Pension Stone House zusammentreffen. Der warme, manchmal etwas blumige Schreibstil schaffte eine tolle Atmosphäre und hat mich als Leser Teil des Buches werden lassen. Die Charaktere sind zwar nicht alle sympathisch, dafür aber sind sie wunderbar gezeichnet und wirken wie aus dem Leben gegriffen. Für mich war „Ein Cottage am Meer“ ein richtiges Wohlfühlbuch und ich gebe gerne sehr gute 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.02.2016
Die Liebe meines Vaters
Eichhorst, Sabine

Die Liebe meines Vaters


sehr gut

Das Cover hat mich sofort angezogen und auch der Klappentext hat mich angesprochen – doch wer denkt, einfach nur eine schöne Liebesgeschichte aus Vorkriegszeiten zu erhalten, wird enttäuscht sein. Denn dieses Buch bietet mehr, nämlich tiefe Einblicke in menschliche Seelen.
Die Autorin versteht es, Atmosphäre zu schaffen und Stimmungen einzufangen. Das Buch beginnt in Ungarn, als Loris Schorb die Stadt Budapest für sich entdeckt – ich war selber schon mal in der Stadt und kann diese magische Anziehung, die auch Loris verspürt, sehr gut nachvollziehen, aber die Autorin kann auch mit ihren Worten den Charme und die Magie dieser Metropole wunderbar einfangen. Ich habe mich mit einem Lächeln auf den Lippen ertappt, so sehr haben mich ihre Beschreibungen berührt. Als Lori dann auch noch die wunderschöne Éva kennen und lieben lernt, scheint das Glück perfekt. Doch es liegt eine merkwürdige Melancholie in der Luft, die auch vor ihrer Beziehung nicht haltmacht.
Doch das Buch spielt nicht nur in Ungarn, denn Lori wird eingezogen und muss an vorderster Front für sein Land kämpfen. Hunderte von Feldpostbriefen hat er seiner Frau geschrieben, und diese Briefe sind nicht erdacht, sondern sie gibt es tatsächlich. Einige davon sind in diese Geschichte eingesponnen – und sie haben mich sehr berührt. Man bekommt Einblicke in Loris Wünsche und Hoffnungen, aber auch in seine Enttäuschungen und in seine Verzweiflung. Gerade diesen Teil des Buches fand ich sehr emotional und bedrückend, vor allem weil er so authentisch ist und man Loris Gefühle nahezu packen kann. Mich hat vor allem dieser Teil sehr berührt, weil er einfach sehr intensiv und reich an Gefühlen ist und man viel Einblicke in menschliche Beziehungen in dieser schwierigen Zeit bekommt.
Lori hat eine Tochter, Marie, die er jedoch nur bei den seltenen Heimatlauben sieht. Sie hat ihn am Leben gehalten bei den unglaublichen Erlebnissen im Krieg an der Front. Marie dagegen hat kaum Erinnerungen an ihren Vater, Jahre später aber macht sie sich auf die Suche nach dem Mann, der ihr Vater war.
Mich hat vor allem der Schreibstil Sabine Eichhorsts beeindruckt, den ich sehr eindringlich fand, so dass ich mich ihm kaum entziehen konnte. Sie hat so viele Emotionen und Stimmungen erzeugt, die mal freudig und wohlig, oft aber auch schmerzhaft und melancholisch waren. Dabei bleibt das Buch aber immer leicht zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin – wenn man nicht, so wie ich, das Buch immer wieder auf Seite legen muss wegen des unglaublichen Schreckens zur Zeit des Krieges.
Sicher geht es in diesem Buch auch um eine Liebesgeschichte, für mich aber standen vielmehr die unterschiedlichen Beziehungen und was die Zeit mit ihnen machte im Vordergrund. Es geht um Liebe und Hass, um Freiheit und Gefangenschaft, um Freundschaft und Loyalität. Gerade der Mittelteil hat mich sehr gepackt und berührt, Anfang und Ende der Geschichte waren zwar passend, haben mich aber einfach nicht so packen können.
Vor allem Loris als Charakter ist sehr gut gezeichnet, ich konnte ihn mir nicht nur gut vorstellen, sondern ihn in vielen Dingen einfach verstehen. Er war kein „Gutmensch“, sondern hatte Ecken und Kanten, die ihn nicht nur sympathisch, sondern vor allem glaubhaft gemacht haben. Aber auch andere Charaktere waren sehr gut gelungen, wie zum Beispiel Éva oder Elsa, beides sehr unterschiedliche Frauen, dafür aber dennoch typische Beispiele für Frauen ihrer Zeit.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn die Geschichte ganz anders war als erwartet. Da mich aber nicht alle Erzählstränge komplett fesseln konnten, ziehe ich einen Stern ab und gebe gute 4 von 5 Sternen.