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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1544 Bewertungen
Bewertung vom 25.12.2020
Als die Nacht begann
Hartung, Alexander

Als die Nacht begann


sehr gut

Es war für mich das erste Buch des Autors und auch das erste Buch der Jan-Tommen-Reihe. Daher kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass man die Reihe unabhängig von den anderen Bänden lesen kann, nur hat man dann weniger Hintergrundwissen über die privaten Zusammenhänge des Ermittlerteams. Der Fall entwickelt sich durch eine ungeahnte Entdeckung zu seinem sehr rasanten Wettlauf gegen die Zeit. Die Ermittler kombinieren und agieren sehr clever und schnell und decken daher ein Puzzleteil nach dem anderen auf, bis die Fakten ganz klar sind. Das Team hat mir im Zusammenspiel sehr gut gefallen. Sie sind unkonventionell und auch privat befreundet, wo es auch mal sehr humorvoll zugeht. Der Autor hat einen sehr flotten Schreibstil, so dass man bis ans Ende gefesselt bleibt. Dadurch, dass immer was passiert und es neue Entdeckungen gibt, erhöht sich der Spannungsbogen immer mehr, bis es am Ende eine schlüssige Aufklärung gibt. Ein toller, kurzweiliger Kriminalfall aus Berlin.

Bewertung vom 23.12.2020
Erinnerungen aus Glas
Dobson, Melanie

Erinnerungen aus Glas


ausgezeichnet

Dieses Buch war für mich ein ganz neues Kapitel Zeitgeschichte. Ich wusste überhaupt nicht, wie schlimm die Judenverfolgung auch in den Niederlanden vonstatten ging. In dieser Geschichte treten mutige Menschen in Erscheinung, die sich zum Ziel gesetzt haben, zum einen ganz viele jüdische Menschen vor Hitlers Schergen zu verstecken, aber auch unschuldige Kinder vor der Deportation Richtung Osten zu retten. In zwei Handlungssträngen wird einmal aus der Zeit rund um 1942 erzählt und im anderen Handlungsstrang deckt Ava in unserer jetzigen Zeit eine unglaubliche Familiengeschichte auf. Es werden Zusammenhänge sichtbar, wie manche Menschen zu unglaublichem Reichtum kamen und dafür nicht scheuten, über Leichen zu gehen. Am Ende zeigt sich jedoch wieder, Geld allein macht auch nicht glücklich und meistens verdirbt es den Charakter! Die Autorin hat einen sehr eindrucksvollen und eindringlichen Schreibstil, schlägt aber auch emotionale und sehr sanfte Töne an. Es war sehr realistisch beschrieben, dass nicht immer alles glatt ging und es leider auch Verluste zu beklagen gab. Man kann sich unglaublich gut in das Geschehen hinein denken und ich empfand dieses Buch, trotz des eigentlich nicht so schönen Themas, als großen Lesegenuss.

Bewertung vom 21.12.2020
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


gut

Eine neues Ermittlungsduo nimmt seine Arbeit auf. Heloise Kaldan ist Journalistin und Erik Schäfer Kommissar. Beide werden durch Briefe einer Mörderin zusammengeführt und versuchen nun gemeinsam herauszufinden, was hinter den Briefen steckt. Mir hat die Konstellation gut gefallen. An sich war das Buch sehr gut geschrieben, man konnte den Ermittlungen gut folgen und sie waren auch schlüssig. Die Charaktere sind unterschiedlich und mir war Erik ein bisschen zu blass dargestellt. Da fehlen noch die Ecken und Kanten. Vielleicht kommen die im nächsten Band zum Vorschein. Insgesamt ist dies ein unblutiger Kriminalroman, aber auf keinen Fall ein Thriller! Ich finde es nicht sehr geschickt, dass der Verlag die Autorin im gleichen Atemzug mit Jo Nesbo oder Jussi-Adler Olsen nennt. Für mich ergibt sich da absolut kein Vergleich. Das Buch ist gut geschrieben, keine Frage und es ist auch spannend, wenn es sich um einen normalen Kriminalroman handeln würde. Für einen Thriller fehlt hier eine große Portion mehr Spannung und Nervenkitzel.

Bewertung vom 21.12.2020
Die Zeit der Birken
Kabus, Christine

Die Zeit der Birken


sehr gut

Als Leser geht man auf eine Zeitreise in gleich zwei Vergangenheiten. Die beiden Handlungsstränge sind zum einen ab dem Jahr 1977 und zum anderen ab dem Jahr 1938 angesiedelt. Auf den ersten Blick haben sie nichts miteinander zu tun. Erst als Gesine nach der Vergangenheit ihrer Mutter frägt, kommen immer mehr Details zum Vorschein. Generell werden viele geschichtliche Ereignisse belebt, da gerade die erörterten Dinge des Handlungsstrangs aus dem Jahr 1977, vielen Lesern noch gut in Erinnerung sein dürften. Man lernt hier auch viel über die Ereignisse in Estland, was mir als Leser total unbekannt war. Vor allem was sich vor und während des 2. Weltkrieges dort ereignet hat. Ich fand daher diesen Handlungsstrang etwas interessanter, weil mir auch die Protagonistin da ein bisschen besser gefallen hat. Der neuere Handlungsstrang hat so einige Längen und zieht sich zu sehr. Ich fand das Buch sehr spannend und fesselnd, so dass ich es nicht gerne aus der Hand gelegt habe. Es war aber stellenweise, durch die vielen geschichtlichen Details und der Fülle an Informationen, etwas schwer zu lesen. Das gelüftete Familiengeheimnis war jedoch ziemlich ergreifend und emotional erzählt. Ich habe mich auf jeden Fall wieder sehr gut unterhalten gefühlt!

Bewertung vom 17.12.2020
Das dunkle Dorf / Commissario Grauner Bd.6 (eBook, ePUB)
Koppelstätter, Lenz

Das dunkle Dorf / Commissario Grauner Bd.6 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der neue Fall von Commissario Grauner hat mich wieder sehr gut unterhalten. Dieses Mal ist auch die Familie von Grauner involviert und auch die Kollegen von ihm werden gefordert. Interessant fand ich die Machenschaften der Mafia und was passiert, wenn der eine Clan, dem anderen in die Quere kommt. Die Ermittlungen schleppen sich etwas hin und es herrscht oft Ratlosigkeit. Doch am Ende fügen sich die einzelnen Puzzlesteine zusammen und präsentieren eine nachvollziehbare Geschichte. Man kann das Buch auf jeden Fall unabhängig von den Vorgängerbänden lesen, da immer die Ermittlungsarbeit im Fokus steht und nicht das Privatleben der Ermittler. Ich fand den Fall sehr interessant und spannend und glaube, wenn man sich in der Gegend auskennt, dann wird es wohl noch authentischer zu lesen sein. Ich kenne die Gegend leider überhaupt nicht, fand aber die Beschreibungen sehr schön und würde gerne mal dorthin fahren. Der Mafia will ich jedenfalls nicht in die Quere kommen!

Bewertung vom 14.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Mich hat die Geschichte so sehr gefesselt, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und es in einem Rutsch gelesen habe. Der Autorin ist eine sehr ausgewogene Darstellung der Geschichte gelungen. Es kommt sowohl die Beschreibung des Arbeitsalltags einer zukünftigen Kinderkrankenschwester als auch das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz. Ich fand die Anfänge des Krankenhauses gut recherchiert und bildlich dargestellt, so dass man gleich mittendrin im Geschehen war. Die Charaktere sind fast durchweg Sympathieträger. Die Erzählung weckt durch verschiedene Vorkommnisse Neugier und Interesse und die Autorin hat bis fast am Ende damit gewartet, die aufkommenden Fragen aufzuklären. So bleibt dem Leser durchweg die Spannung erhalten. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band, wenn die Schwestern dann ausgelernt haben und ihren beruflichen und privaten Weg, hoffentlich gemeinsam, weitergehen.

Bewertung vom 10.12.2020
Der Mädchenwald
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


gut

Der Klappentext des Buches verspricht einen sehr spannenden Thriller, mit den oftmals benutzten Eckpunkten der Entführung eines Kindes und einem erst mal nicht zu erkennendem Täterprofil. Die Umsetzung hat mir gut gefallen. Es wird aus der Sicht der entführten Elissa und dem Einzelgänger Elijah erzählt. Außerdem kommt die Ermittlerin Mairéad zu Wort, so dass man auch über die Ermittlungen in Kenntnis gesetzt wird. Aufgebaut ist die Erzählung tageweise seit der Entführung Elissas. Die Erzählweise ist zwar schon ansprechend und etwas spannend, aber mich hat die Geschichte nicht so sehr fesseln können, da mir die Protagonisten nicht sonderlich sympathisch waren. Es plätschert so vor sich hin und mir fehlte dann doch die Raffinesse darin. Es wurde erst sehr spät, fast am Ende, sehr interessant und man erfährt etwas über die Hintergründe, was aber leider ach nicht so sehr spannend oder überraschend war. Ich hätte mir atemlose Spannung gewünscht, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand hätte legen können. Dies ist hier leider nicht so. Da gibt es viel spannendere Thriller, die auf psychologischer Ebene mehr Spannung bieten. Die Geschichte ist gut erzählt, aber mehr leider nicht.
Der Klappentext des Buches verspricht einen sehr spannenden Thriller, mit den oftmals benutzten Eckpunkten der Entführung eines Kindes und einem erst mal nicht zu erkennendem Täterprofil. Die Umsetzung hat mir gut gefallen. Es wird aus der Sicht der entführten Elissa und dem Einzelgänger Elijah erzählt. Außerdem kommt die Ermittlerin Mairéad zu Wort, so dass man auch über die Ermittlungen in Kenntnis gesetzt wird. Aufgebaut ist die Erzählung tageweise seit der Entführung Elissas. Die Erzählweise ist zwar schon ansprechend und etwas spannend, aber mich hat die Geschichte nicht so sehr fesseln können, da mir die Protagonisten nicht sonderlich sympathisch waren. Es plätschert so vor sich hin und mir fehlte dann doch die Raffinesse darin. Es wurde erst sehr spät, fast am Ende, sehr interessant und man erfährt etwas über die Hintergründe, was aber leider ach nicht so sehr spannend oder überraschend war. Ich hätte mir atemlose Spannung gewünscht, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand hätte legen können. Dies ist hier leider nicht so. Da gibt es viel spannendere Thriller, die auf psychologischer Ebene mehr Spannung bieten. Die Geschichte ist gut erzählt, aber mehr leider nicht.

Bewertung vom 09.12.2020
Der Glanz der neuen Zeit / Speicherstadt-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)
Lüders, Fenja

Der Glanz der neuen Zeit / Speicherstadt-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im 2. Teil der Speicherstadt-Saga befinden wir uns in den 20er Jahren in Hamburg. Der Krieg wirkt nach und Mina kämpft ums Überleben ihrer Kaffeeimportfirma. Die Autorin beschreibt sehr gut die damalige Stimmung und auch wie geisterhaft es in der Speicherstadt war, da es wenig Waren zum Handeln gab. Mina ist eine sehr mutige und engagierte Protagonistin. Generell sind die Frauen in der Saga sehr starke Persönlichkeiten und setzen sich für ihre Rechte ein. Mir hat gut das Zusammenspiel von Mina, ihrer Schwester und Irma gefallen. Auch Heiko hat seinen Teil dazu beigetragen, dass es wieder Kaffee in Hamburg gibt. Die Kriegsnachwehen wurden an allen Ecken und Enden sichtbar gemacht. Viele Männer kehrten nicht nur aus dem Krieg zurück, sondern waren menschliche Wracks. Man kann das Buch zwar unabhängig des 1. Teils lesen, aber man beraubt sich dann der Kenntnisse, was sich vor dem Krieg zugetragen hat. Mir hat der 2. Teil noch besser gefallen, weil er spannender war und es viele Wendungen im Buch gab. Der lebendige Schreibstil trägt dazu bei, dass man bis zum Ende von der Geschichte gefesselt bleibt.

Bewertung vom 04.12.2020
Das schwarze Gold des Südens
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


gut

Ein sehr interessantes Grundthema hat sich die Autorin hier ausgewählt. Es geht um die Süßholzgewinnung, um Lakritz in allen Variationen herzustellen. Mir war nicht bewusst, wie anfällig der Süßholzanbau ist und dass da ganz schön gepanscht werden kann. Vor diesem Hintergrund geht es um zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich sind und vom Vater nicht so wertgeschätzt werden, wie sie es sich wünschen. Elise hält es nicht mehr aus und läuft davon, während Amalie versucht, es ihrem Vater recht zu machen. Die Geschichte wird durchweg im Wechsel zwischen den Schwestern erzählt. Manchmal war es schwierig zu folgen, weil die ständigen Wechsel in den Kapiteln nicht gekennzeichnet sind und nur durch einen Absatz getrennt sind. Aber trotzdem fand ich die Erzählweise gut, denn man war immer mittendrin dabei. Die Erzählweise plätschert jedoch so vor sich hin, war auch interessant, aber erst gegen Ende wird es richtig interessant. Leider wurde da dann aber so viel Emotion, Herzschmerz und Vorkommnisse untergebracht, dass man fast davon erschlagen wurde. Für mich war es auch sehr vorhersehbar und wenig überraschend. Ein schönes Buch für alle, die gerne historische Bücher mit Familiengeheimnissen lesen.

Bewertung vom 03.12.2020
Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
Bernstein, Lilly

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück


ausgezeichnet

Ein sehr beeindruckendes Buch über die letzten Kriegsjahre und der Nachkriegszeit des 2. Weltkriegs in Köln. Hautnah kann man mit den Protagonisten Marie und Anna miterleben, was sich damals zugetragen hat. Verpackt ist dieses geschichtliche Ereignis in eine spannende Geschichte. Mir hat besonders gefallen, dass die Autorin auf Zeitzeugen zurückgreifen kann und familiär in dieses Buch involviert ist, da ihre Oma aus dem Bäckerhandwerk kommt und sie daher sehr detaillierte Schilderungen ausführen kann. Man kann sich gut in die Situation hinein versetzen. Die Beschreibungen aus der Backstube und der Duft von frisch gebackenem Brot sind allgegenwärtig. Anschaulich wird das Leid und die Sorgen und Nöte der Kölner Bevölkerung dargestellt. Ich fand den Schreibstil sehr mitreißend und fesselnd, so dass es mir fast nicht möglich war, das Buch aus der Hand zu legen. Ein tolles Buch zum Schmökern, wenn man es sich auf der Couch gemütlich machen kann!