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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 1071 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2019
Leberkäsjunkie / Franz Eberhofer Bd.7 (1 Audio-CD)
Falk, Rita

Leberkäsjunkie / Franz Eberhofer Bd.7 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Wegen dem Hirschen da können wir jetzt unseren Komposthaufen zamfressen!

Die Cholesterinwerte vom Franz Eberhofer sind so dermaßen schlecht, dass er künftig auf Fleisch, vor allem aber auf seinen heiß geliebten Leberkäs verzichten soll. Die Oma setzt das natürlich alles super um, kocht nur noch vegetarisch, gibt sich die größte Mühe, aber der Franz ist einfach maulig. Was auch daran liegt, dass er immer wieder Stress mit der Susi hat, bei der er sich jetzt aber als guter Papa vom Paul(i) beweisen will, auf den er eine Woche aufpassen soll. Dass er dann noch wegen einer Brandleiche ermitteln muss macht alles nicht leichter.

Die Geschichten rund um den Eberhofer Franz sind ja doch einem breiten Publikum inzwischen bekannt, egal ob man die Figur aus den Büchern oder direkt aus den Filmen kennt. Ich habe inzwischen selbst einige der Bücher gelesen, definitiv aber nicht alle. Ebenso geht es mir mit den Filmen, manche hab ich gesehen, aber noch lange nicht alle. Von daher war ich auf das Filmhörspiel zum aktuellen Kinofilm echt gespannt, wie da die Umsetzung ist.

Man hört hier quasi die Sprechszenen aus dem Film, ebenso natürlich die entsprechenden Geräusche. Man kann sagen, man hört den Film, aber eben ohne ihn zu sehen – logisch, bei einem Hörspiel, oder? Praktischerweise ist es so, dass Sebastian Bezzel, der ja den Franz Eberhofer spielt, hier auch noch als Sprecher fungiert. Er beschreibt die jeweiligen Szenen also immer wieder kurz, damit man weiß, was sich nun wie wo abspielt.

Für mich hat das gut gepasst, so hatte ich den Eindruck vom Film, zusammen mit sehr guten Angaben vom Sprecher, konnte mich also hineinversetzen, was sich grade wo und wie abspielt. Inhaltlich ist die Geschichte natürlich wieder sehr lustig und unterhaltsam, durchaus auch spannend, denn es wird ja natürlich ermittelt. Den Humor muss man vielleicht schon mögen, aber ich würde ihn jetzt nicht als allzu speziell ansehen.

Wer keine Lust aufs Kino hat – oder keine Zeit dafür, dem kann ich das Filmhörspiel wirklich nur empfehlen. Ich konnte mich gut in die jeweiligen Situationen hinein versetzen, hab mich köstlich amüsiert, viel mitgelacht, mitgerätselt wie die Ermittlungen sich gestalten. Für mich war es nicht das erste Filmhörspiel, von daher wusste ich, was mich erwartet und bin hier sehr positiv überrascht worden – vor allem durch Sebastian Bezzel als Sprecher. Ich finde ihn toll als Schauspieler – natürlich schon seit dem Tatort mit Eva Mattes.

Von mir gibt’s also eine Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.10.2019
Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen
Max & Jakob

Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen


sehr gut

Wenn der Mann direkt den Lachs polieren würde.

Max und Jakob – diese beiden kennt der ein oder andere vielleicht aus dem Erfolgspodcast „Beste Freundinnen“. Unverblümt reden die beiden darüber, was sie als Männer bewegt, glücklich macht oder eben auch runterzieht. Und ja, natürlich geht’s dabei vor allem um Frauen, Sex und Beziehungen.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich den besagten zugehörigen Podcast bis dato nicht angehört habe… ich habe also nur das Buch gelesen und habe mir so meine Meinung gebildet…

Der Schreibstil des Buches ist ein gut verständlicher, recht lockerer Stil. Oftmals gibt es Anfragen von Zuhörern, die man hier als Fragen abgedruckt hat, anschließend die Antworten als Gespräch zwischen Max und Jakob lesen kann. (Markiert mit den Namen der beiden voran, so dass man wirklich genau weiß, wer welche Aussage getroffen hat.) Den Schreibstil würde ich teilweise schon als etwas flapsig bezeichnen, denn wenn vom männlichen Geschlechtsteil die Rede ist, dann vom „Lachs“. Da das Buch gesamt eher sehr locker ist, passt das auch zu den Aussagen.

Die behandelten Themen sind durchaus vielfältig, so geht’s dabei um die verschiedensten Fragen hinsichtlich Beziehungen, Sex und Liebe – und natürlich um Frauen. Auch um Begriffe wie das „Seelenficken“ macht man sich hier so seine ganz eigenen Gedanken – und das Spannende an diesem Austausch von Max & Jakob ist die Tatsache, dass jeder der beiden seine ganz eigene Sicht auf die Dinge hat. Für mich war es eine unterhaltsame Lektüre, die mich des Öfteren hat Schmunzeln lassen, manchmal fand ich aber auch gewisse Ansichten persönlich einfach nicht so gut, Ausdrücke oder Herangehensweisen ein bisschen flapsig. Vielleicht ist das Buch auch einfach für eine andere Generation geschrieben, wie der gesamte Podcast vielleicht. (Wobei ich jetzt nicht glaube, dass die Autoren bzw. Podcaster so enorm viel jünger sind als ich… ich werde das noch recherchieren…)

Generell war dies mal eine Lektüre der anderen Art, eine Art Ratgeber-Buch in unterhaltsamer Form – und vielleicht nicht immer auf einen persönlich anzuwenden. Zumindest würde ich das für mich selbst mal so sehen, was aber auch einfach bezüglich meiner Sichtweise auf die verschiedenen Themen im Buch so ist. Natürlich ist es inhaltlich kein hochtrabendes Buch, für manche ist es aber bestimmt hilfreich um bestehende Fragen darüber zu klären. Ich habe mich immer wieder amüsiert, manchmal war es für mich aber auch viel Geplänkel, das man im Buch lesen konnte, so dass ich hier den Eindruck von Längen hatte. Vielleicht empfindet man das anders, wenn man die Unterhaltung im Podcast hört, weil es dann einfach lebendiger ist. Grundsätzlich glaube ich, dass das Buch eher für jüngere Menschen geeignet ist, eine Leserschaft bis maximal 40-Jährige hat. Zumindest ist das meine Einschätzung.

Alles in allem war es eine unterhaltsame und interessante Lektüre mit Fragen, die ich mir teilweise bisher nie im entferntesten selbst so gestellt habe. Von daher – spannend das mal zu lesen, aber so die wichtigste Lektüre war es für mich allerdings nicht. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen, mit Tendenz zu 3 Sternen, sowie eine Empfehlung.

Bewertung vom 08.10.2019
Schwimmen Tote immer oben?
Tsokos, Michael

Schwimmen Tote immer oben?


gut

Weil ein Toter eben maximal in Bauchlage an der Wasseroberfläche treibt…

Michael Tsokos, Deutschlands wohl bekanntester Rechtsmediziner, räumt mit diesem Buch auf, was die verschiedensten Klischees hinsichtlich der Rechtsmedizin anbelangt. Denn nicht alle im Fernsehkrimi dargestellten Szenen sind auch genau so möglich, wie sie darin aufwendig dargestellt werden.

Auf dieses Buch hab ich mich schon irgendwie gefreut, denn das Thema Rechtsmedizin finde ich doch persönlich unheimlich spannend. So habe ich schon viele Bücher von Michael Tsokos, aber eben auch anderen Fachleuten auf diesem Gebiet, gelesen.

Vom Schreibstil her ist das Buch gut verständlich, die enthaltenen Fremdwörter oder Fachbegriffe werden eigentlich auch direkt immer erläutert. Der Satzbau bringt keine wirklichen Schwierigkeiten mit sich, so dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Im Vergleich zu „Dem Tod auf der Spur“ oder „Der Totenleser“ ist dieses Buch aber weniger unterhaltsam und mehr aufklärend.

Michael Tsokos erklärt in diesem Buch die verschiedensten Unterschiede und erläutert, welche Irrtümer hier teilweise verbreitet werden. Sicher ist dies auch den vielen Fernsehkrimis und Ermittlungsserien geschuldet, wobei ich hier immer wieder das Gefühl hatte, dass er davon sehr genervt ist und deshalb dieses Buch geschrieben hat. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Vorgängerbuch „Sind Tote immer leichenblass?“ zwar besitze, es aber bis dato noch nicht gelesen habe. Gerade habe ich darauf auch leider gar keine so große Lust mehr…

Das Buch ist durchaus lesenswert, da hier mit so manchem Vorurteil aufgeräumt wird (Länge der Klinge direkt bestimmbar bei einer Stichverletzung oder Schnittwunde), so dass einem dabei schon klar wird, welche Märchen man in manchem Film, mancher Darstellung erzählt bekommen hat. Teilweise hat er sich dafür aber auch Beispiele ausgesucht, die jetzt eher nicht näher beleuchtet werden hätten müssen, wie ich finde. Generell hatte ich beim Lesen leider eher das Gefühl, dass Michael Tsokos genervt von den unterschiedlichsten Fernsehkrimis und –serien ist, dass er allein deshalb dieses Buch geschrieben hat. (Wobei er auch die ein oder andere Serie gelobt hat.)

Sehr schön gemacht sind die verschiedensten Zeichnungen im Buch, die von Christoph J. Kellner gemacht wurden. Diese kleinen Illustrationen fand ich immer wieder ganz nett und lustig anzuschauen, wobei man hier auch das Gefühl hatte, dass ein bisschen Selbstdarstellung von Herrn Tsokos dabei ist. (Vielleicht empfinde ich das auch nur so.)

Für mich war der Lesegenuss etwas getrübt, da für mich hier mit einigen Dingen aufgeräumt wurde, die mir bereits bekannt waren. (Vielleicht liegt das daran, dass ich mich wirklich intensiv mit der Materie beschäftigt habe, weil es mich eben einfach interessiert. Ich möchte dabei auf keinen Fall überheblich klingen!) Das Buch liest sich durchaus flüssig und zügig, so dass es für mich eine schnelle Lektüre war, hinsichtlich der ich aber bei einer Empfehlung unentschlossen bin. Vielleicht ist diese unerhaltsame und auf jeden Fall informative Lektüre für diejenigen, die mit dem Gebiet der Rechtsmedizin bislang wenig zu tun hatten, auch interessanter als für mich. Von mir gibt es insofern leider nur 3 von 5 Sternen, eine „Aufwertung“ bringen die Illustrationen mit sich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2019
Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte
Schami, Rafik

Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte


gut

Wenn man in Erzählungen abtauchen darf...

Die Geschichte dieses (Hör)buchs ist die wohl persönlichste Geschichte von Rafik Schami. So berichtet er unter anderem von seiner Kindheit in Damaskus, als es noch Geschichtenerzähler gab. Er berichtet, wie ihm damals Geschichten erzählt wurden und wie ihn das so geprägt hat.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich von Rafik Schami bislang kein Buch gelesen habe und mehr oder weniger zufällig durch ein Hörbuch der Bücherei darauf gestoßen bin. Seine Art zu erzählen ist doch einfach einmal anders als die, die ich bislang so kannte. Entsprechend gespannt war ich auch auf "Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte" - auch, weil der Titel schon sehr kurios ist.

Gesprochen bzw. gelesen wird dieses Hörbuch von Rafik Schami selbst. Er lebt in Deutschland, man hört ihm sprachlich aber an, dass deutsch nicht seine Muttersprache ist, was aber auch völlig in Ordnung ist. Vielleicht hört man so dann manchmal noch ein bisschen genauer zu. Er hat eine angenehme Stimme, eine melodische Stimme und er legt in seine gesprochenen Worte auch immer angenehme Betonungen hinein.

Der Geschichte zu lauschen war für mich interessant, ist er doch in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen als der, in dem ich groß wurde. Natürlich auch in einige Jahre früher, entsprechend merkt man, welche Unterschiede man hat, was aber völlig in Ordnung ist. Man taucht mit ihm ab in einer eigenen, seiner Welt in Damaskus. So kann man im gut eine Stunde und 45 Minuten lauschen und wird dabei wirklich gut unterhalten. Man bekommt tolle Einblicke und merkt, warum er dann auch Erzähler werden wollte.

Grundsätzlich war diese Erzählung mal etwas völlig anderes als die Hörbücher, die ich sonst so höre. Mit der Zeit habe ich mir aber fast ein wenig schwer getan, Rafik Schami hier zu lauschen. Man muss ihm teilweise schon sehr genau zuhören, um ihn gut zu verstehen, das macht es dann schon fast ein wenig anstrengend. Inhaltlich ist es eben eine Erzählung, für die man offen sein sollte, wenngleich sie manchmal auch sehr amüsant, doch auch aber recht phantasievoll ist. Für mich war das spannend anzuhören, durchaus auch lustig, manchmal aber auch ein bisschen plump, vor allem wenn es um gewisse körperliche "Entgleisungen" olfaktorischer Natur geht. Es war mal ein Hörbuch der anderen Art, für das man einfach auch offen sein muss. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich allerdings unentschlossen.

Bewertung vom 02.10.2019
Jagdtrieb / Colossa Bd.1 (eBook, ePUB)
Esch, Hendrik

Jagdtrieb / Colossa Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Vor allem aber werden Prozesse verloren, weil Anwälte sie verkacken.“

Paul Colossa lebt und arbeitet in München als Anwalt. Aufgrund seiner jugendlichen 34 Jahre ist er noch nicht dermaßen erfahren als er plötzlich die Kanzlei seines Onkels im bayrischen Neustadt, mitten in der Provinz, erbt. Sein Onkel hat sich überraschend umgebracht, so dass Paul Colossa die Geschicke der Kanzlei von heute auf morgen lenken muss. In einem seiner ersten Fälle dort gilt es die junge Maja zu schützen, für die er ein Kontaktverbot ihres stalkenden Ex-Geliebten erwirken soll. Doch die Tochter des russischen Unternehmers ist eine äußerst hübsche Frau… und da gibt es wohl auch dubiose Machenschaften des Vaters, in die sie verstrickt ist…

Da ich inzwischen einiges von „Jagdtrieb“ gehört hatte, war ich wirklich gespannt auf das Buch. Die Geschichte klang für mich soweit echt lesenswert und spannend.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, die Geschichte war inhaltlich soweit gut verständlich, Fachbegriffe oder Fremdwörter waren für mich gut verständlich, wobei hier nichts wirklich Schwieriges vorgekommen ist. Gelegentlich gab es mal längere Sätze, was aber kein Problem darstellt. (Beispiel folgt!)

Die Geschichte ist soweit stimmig und recht unterhaltsam. Es gibt immer mal wieder sehr lustige Szenen bzw. Schilderungen, hier hätte ich mir fast noch ein bisschen mehr davon gewünscht. Beispielsweise fand ich folgende Aussagen sehr zum Schmunzeln:

„Das liegt nun einmal in der Natur der Sache, dass Anwälte Prozesse verlieren. Es liegt selten daran, dass der Mandant einfach im Unrecht ist. Das Gewinnen oder Verlieren insbesondere von Prozessen hat mit Recht haben so gut wie nichts zu tun. Prozesse verliert man, weil der Richter ein Idiot ist oder weil der Staatsanwalt ein Idiot ist oder Gutachter oder weil die Zeugen nichts taugen oder der gegnerische Anwalt ein Idiot ist oder, natürlich, weil der Mandant ein Vollidiot ist. Vor allem aber werden Prozesse verloren, weil Anwälte sie verkacken.“ (Eine genaue Seitenangabe kann ich leider nicht mehr machen.)

Paul Colossa hat mir als Person ganz gut gefallen, wenngleich ich ihn manchmal als etwas naiv empfunden habe, wie er manche Dinge angeht. Hier hat mir, so spannend und gut überlegt die Geschichte generell war, manchmal der Realismus gefehlt. Auch fühlte sich hier ein bisschen in die Länge gezogen an – für mein Gefühl. Die Betitelung der einzelnen Kapiteln mit Begriffen aus dem Jagdjargon fand ich ganz interessant, durchaus auch amüsant, aber nicht immer ganz passend. Dennoch war es alles in allem eine spannende Lektüre, die ich relativ schnell gelesen hatte, wobei ich bei manchen Orten auch immer ein bisschen schmunzeln musste. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen für einen unterhaltsamen, spannenden und lustigen Krimi und eine Empfehlung.

Bewertung vom 01.10.2019
Das kann man doch noch essen / Online-Omi Bd.7 (2 Audio-CDs)
Bergmann, Renate

Das kann man doch noch essen / Online-Omi Bd.7 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Die ultimativen Haushaltstipps von Renate Bergmann

Eigentlich hat Renate Bergmann dieses Haushaltsbuch nur geschrieben (und anschließend vertont), weil sie auf der Suche nach einem Hochzeitsgeschenk war und hier keinen passenden Ratgeber gefunden hat. Also hat sie selbst ihre besten Tipps und Tricks rund ums Fensterputzen, Buttercreme-Torte backen und Kochen („immer ein Stück Butter aufs Gemüse, damit die Fittamine besser angenommen werden“) zusammengefasst.

Über Renate Bergmann möchte ich eigentlich gar nicht mehr soviel sagen – denn wenn man sie kennt, dann „weiß man, was man hat“. Die Online-Omi, die man auch bei „Fäßbook“ findet, lässt einen an ihrem Leben teilhaben und gibt entsprechend auch immer wieder Tipps – mal mehr, mal weniger Sinnvoll. Ihre Ansichten in manchen Dingen sind doch eher speziell, aber das macht sie einfach liebenswert.

Dieses Hörbuch wird nun mal wieder von Carmen-Maja Antoni gesprochen, deren Stimme gut zu Renate Bergmann passt, so wie man sie sich eben vorstellt. Ein bißchen Berliner Schnauze und einfach direkt heraus. Das passt für mich gut zur Figur und hat mich durchwegs gut unterhalten. (Wenngleich ich die CDs mit Marie Gruber als Sprecherin vielleicht noch einen Ticken besser finde.)

Die einzelnen Tipps und Tricks kommen in kurzer, aber ausreichender Form daher. Die Tipps sind auch wirklich hilfreich, manches kannte man vielleicht schon (Holzlöffel im heißen Fett – wenn Blasen aufsteigen, dann backt man den Krapfen/Berliner heraus), andere Tipps waren auch mir neu. (Seife im Hotel um Schubladen zu Schmieren – damit nichts mehr quietscht). Natürlich darf man nicht alles zu ernst nehmen, man merkt einfach, dass Renate Bergmann einer andere Generation angehört. So hat sie immer wieder eine Buttercremetorte vorbereitet, wenngleich das gar nicht verabredet war. Andersherum verwertet sie wirklich viel – so kommt natürlich ein hartes Brötchen in die Buletten, es wird also nichts weggeschmissen. (Wobei das ja auch die heutige Generation teilweise so macht.)

Für mich war das wieder ein lustiges und auch hilfreiches wie informatives Hörbuch von und mit Renate Bergmann (bzw. Carmen Maja-Antoni). Die knapp 2 ¼ Stunden vergingen wie im Flug, ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 30.09.2019
Mein Leben nach dem Tod
Benecke, Mark

Mein Leben nach dem Tod


ausgezeichnet

Et is wie et is

Dr. Mark Benecke ist vielen wohl auch als „der Mann der Maden“ bekannt – er ist forensischer Entomologe und beschäftigt sich deshalb auch mit Maden und anderem Kleingetier an Leichen. In diesem Buch aber erfährt man nun etwas über seinen Werdegang und eher weniger über seinen beruflichen Alltag, diesen schildert er in seinen anderen Büchern ja.

Vorab muss ich vielleicht erwähnen, dass ich selbst schon einige Bücher von Mark Benecke gelesen und auch Vorträge besucht habe. Entsprechend kannte ich also schon den Schreibstil, der auch hier wieder absolut super ist, das Buch liest sich flüssig, man fliegt beim Lesen nur so dahin. Gibt es mal Fremdwörter oder natürlich auch Fachbegriffe, so erläutert er diese selbstverständlich, insofern bleiben eigentlich keine Fragen beim Lesen offen. Auch gab es keinerlei Längen beim Lesen.

Der Inhalt war für mich unheimlich interessant, ich fand es spannend zu lesen, wie er zu seinem Beruf gekommen ist, auch die Schilderungen, was er beruflich täglich macht. Natürlich erzählt er auch etwas zu seinen Ernährungsgewohnheiten (vegan), was durch seine Schilderungen auch absolut nachvollziehbar ist. (Leichenfleisch, Tierwohl – um nur mal einige Stichpunkte zu nennen): Er erwähnt dies auch ein paar Mal übers Buch verstreut, macht bewusst, dass eine pflanzliche Ernährung das Klima rettet, aber es kommt noch unterschwellig dabei rüber. Sein Ziel ist es nicht, dass er jeden, der das Buch liest, gleich auch noch bekehrt.

Sehr lesenswert war es auch, einmal etwas über ihn persönlich insofern zu erfahren, wie er aufgewachsen ist, wie die familiäre Konstellation war und wie auch er sich selbst als Person sieht. Die grundsätzliche Frage nach dem „normal“ bringt er auch mit auf – und man stellt sich diese danach auch durchaus selbst, denn „was ist schon normal?“. Dennoch kommt er durch seine Art und seine Schilderungen manchmal ein wenig kauzig rüber, was ich aber keinesfalls als abwertende Beschreibung sehe. Für mich wirkt er wie ein fachlich absolut versierter Mensch, der scheinbar ein absolutes Organisationstalent ist – und der einzige Sachverständige in Deutschland auf seinem Fachgebiet ist.

Für mich war dieses Buch eine tolle Lektüre. Man erfährt unheimlich viel Neues über Mark Benecke, den ich selbst schon als sehr entspannten und angenehmen Menschen erleben durfte. Mit dem Buch zeigt er auf, wie er seine Arbeit macht, wie er Spuren liest und nicht einfach urteilt – auch das fand ich einen tollen Ansatzpunkt – generell. Wer am Werdegang von Mark Benecke interessiert ist, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen und spreche eine absolute Empfehlung aus, vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.09.2019
Das Erdgeschoss ist im 3. Stock
Heimann, Ralf;Homering-Elsner, Jörg

Das Erdgeschoss ist im 3. Stock


ausgezeichnet

Beim Einzelschick-SALE gibt’s sogar 30%!

Dieses Buch bietet eine Sammlung an den lustigsten und kuriosesten Schildern, die man je gesehen hat. Mal liegt es an Übersetzungsfehlern oder auch einfach unsinnigen Hinweisen, beispielsweise wenn der alte Preis dem neuen Preis absolut gleicht, das Hähnchenbrust- zum Hähnchenfrustfilet wird oder auch dem Hinweis auf ein langes Klingeln beim Hörgerätezentrum. Ein Bilderbuch zum Amüsieren, quasi.

Von den Herausgebern dieses Buches kannte ich bereits „Zentralfriedhof wie ausgestorben“, die zusammengefassten Perlen des Lokaljournalismus. Entsprechend gefreut hab ich mich auf diese neue Zusammenstellung, solche kuriosen Bücher finde ich immer wieder sehr gelungen.

Auch dieses Buch ist es definitiv, um das gleich mal vorweg zu nehmen. Es kommt in einem praktischen Format daher, ein DIN A 5-Querformat. Kriegt man also auch mal gut in einer Handtasche unter, wobei es kein dünnes Büchlein ist, sondern über 200 Seiten aufweist.

Inhaltlich findet man hier keine großartigen Texte vor, sondern lustige Abbildungen der unterschiedlichsten Schilder, die man an den verschiedensten Orten so gesehen hat. Diese sind mit einer amüsanten Unterschrift betitelt, das war es dann aber auch schon an Text – und das reicht auch. Meiner Ansicht nach ist das Buch durchaus abwechslungsreich, da es definitiv keine sich wiederholenden Schilder sind. Da findet man mal den Hinweis auf „Sackkarren“, die man bei einer großen Kaffeerösterei mit weiterem Warenangebot kaufen kann, darunter findet man aber Herrenslips. So ganz falsch ist die Betitelung grundsätzlich dann also ja doch wieder nicht, wenn man so will.

Weiterhin gibt es immer wieder interessant angebrachte Schilder, darunter auch Verkehrsschilder, die einfach unglücklich formuliert sind. Die Auswahl ist also wirklich vielfältig und sehr unterhaltsam. Mir hat das sehr gut gefallen, ich hab oft sehr gelacht beim Durchblättern des Buches. Ein weiterer Aspekt beim Lesen dieses Buches ist die Tatsache, dass man es nicht am Stück lesen muss, immer mal wieder hineinblättern kann, wenn man eben Zeit, Lust und Laune hat. Es wird quasi nie langweilig, man kann immer mal wieder hineinschauen.

Mir hat diese Zusammenstellung lustiger und kurioser Schilder sehr gut gefallen. Ein Bilderbuch für Erwachsene quasi, das wirklich unterhaltsam und schon sehr komisch ist. Ich kann diese Lektüre wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.09.2019
Das geheimnisvolle Haus am Deich / Die Nordseedetektive Bd.1 (Audio-CD)
Wolf, Klaus-Peter;Göschl, Bettina

Das geheimnisvolle Haus am Deich / Die Nordseedetektive Bd.1 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Wir sind die Nordseedetektive…

Emma und Lukas ziehen zusammen mit ihrem Papa Mick in die Villa seines Großonkels, der Detektiv war, ein. Die Villa liegt direkt an der Nordsee, was für ein Glück! Doch bald schon müssen die drei ermitteln, was ihnen mithilfe des vom Großonkel hinterlassenden handgeschriebenen Buches mit sämtlichen Tipps und Tricks gut gelingt.

Kinderhörspiele sind ja auch immer wieder spannend und vom Thema her ziemlich interessant. Von daher war ich auf die Reihe „Die Nordseedetektive“ doch ziemlich gespannt – und habe dabei dann doch auch tatsächlich in Erinnerungen schwelgen dürfen. Aber langsam.

Gesprochen wird die Geschichte von Robert Missler, der das wirklich sehr gut macht. Mir hat es gut gefallen, wie er seine Stimme für die entsprechenden Personen immer wieder passend verstellt. Es passt einfach unheimlich gut, er spricht verständlich und hat eine angenehme Stimme.

Die Geschichte ist durchaus spannend. Ich habe die Geschichte zweimal angehört, erst alleine, dann in Gesellschaft. Beim ersten Mal kam sie mir ein wenig in die Länge gezogen vor, was sie aber irgendwie gar nicht ist, wie mir beim zweiten Hören aufgefallen ist. Die Erzählweise hat mir richtig gut gefallen, es ist interessant zu hören, wie sich die Geschichte aufbaut, man mehr über die Familiensituation erfährt – und dann plötzlich ermittelt wird. Lokal habe ich mich hier für mich amüsiert, war ich doch vor ein paar Jahren in Norden (ja, der Ort heißt wirklich wie die Himmelsrichtung) – und auch in der Seehundstation und dem Waloseum.

Es ist wirklich unterhaltsam und auch spannend, auch für Erwachsene gibt’s den ein oder anderen amüsanten Moment, den Kinder vielleicht so gar nicht empfinden oder verstehen. Für uns war es eine gelungene und spannende Geschichte, die auch nicht unbedingt vorhersehbar ist, was ich gut gefunden habe. Empfehlen würde ich das Hörspiel für eine Altersgruppe ab sechs oder sieben Jahren. Da versteht man das soweit auch und die Geschichte ist wirklich interessant, unterhaltend und spannend für diese Zielgruppe. Gesamt hat die CD eine Laufzeit von knapp 85 Minuten, jedoch verfliegt diese Zeit beim Zuhören in gewisser Weise wie im Flug.

Entsprechend vergebe ich hier 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.