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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2018
Ed ist tot
McLean, Russel D.

Ed ist tot


ausgezeichnet

Unfreiwillig gerät Jen Carter in Schwierigkeiten. Als sie versehentlich ihren Freund mit dem Brotmesser ersticht, zieht das weite Kreise und bald ist sie eine gesuchte Serienmörderin. Dabei muss sie sich doch bloß ihrer Haut wehren! Denn ihr Freund war im Drogenmilieu tätig und seine Auftraggeber finden es nicht witzig, dass er ihnen noch Geld und Ware schuldet, die sie jetzt bei Jen vermuten.
Zugegeben: schon ein bisschen bizarr, die ganze Handlung. Aber auch zum Schmunzeln. Wie schnell man zum Serienmörder werden kann, wenn man selber überleben möchte. Das Buch ist locker geschrieben, fast hofft man mit Jen, dass sie entkommt und ein besseres Leben beginnen kann. Wobei sie auch Dinge tut, die ich beim Lesen eher verurteilt habe. Beinahe stolpert sie von einem Mord zum Anderen und kann ja (fast) nichts dafür, dass sie alle umbringt 
Fazit: nicht ganz ernst zu nehmender Noir-Krimi, der sich aber locker lesen lässt.

Bewertung vom 15.09.2018
Das Mädchen mit dem Edelweiß
Cantor, Jillian

Das Mädchen mit dem Edelweiß


ausgezeichnet

Das gestohlene Leben
Als Katie die Briefmarkensammlung ihres Vaters schätzen lassen will, stößt der Experte Benjamin auf eine besondere Briefmarke aus den 30er Jahren. Katie und Benjamin wollen dem Geheimnis dieser Briefmarke und des ungeöffneten Briefes, auf dem sie klebt, auf die Spur kommen und reisen nach England, Österreich und Deutschland. Was sie dort herausfinden, überrascht alle.
Jillian Cantor ließ sich durch einen Brief an ihre Großeltern für dieses Buch inspirieren. Ihre Recherchen führten sie auf die Spur von Widerständlern im Zweiten Weltkrieg, die mit Druckplatten falsche Papiere herstellten. Aus diesen „Zutaten“ mixt die Autorin einen Cocktail, der es in sich hat. Auf zwei Erzählebenen lernen wir die Geschichte von Christoph und Elena, sowie die Suche nach dem Empfänger des Briefes in der Gegenwart kennen.
Der Schreibstil von Cantor hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich sehr schnell und man mag es gar nicht aus den Händen legen, bis man weiß, was das Schicksal für Christoph, Elena und ihre Angehörigen, vorgesehen hatte und was aus ihnen wurde. Manche Stellen treiben einem gar Tränen der Rührung in die Augen. Allerdings fand ich den Schluss ein klein wenig unglaubwürdig, aber gut, es ist ein Roman, da darf das sein.
Besonders berührt hat mich folgendes, sinngemäßes, Zitat „… was wäre gewesen, wenn mir keiner mein Leben gestohlen hätte?“ Dieser Satz sagt so viel aus, was in der damaligen Zeit passiert ist und welche Einzelschicksale sich darum ranken.
Fazit: ein wunderschöner Roman, angesiedelt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Sehr gut recherchierte und ausgearbeitete Figuren machen es zu einem Vergnügen, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 13.09.2018
Liebe und Verderben
Hannah, Kristin

Liebe und Verderben


ausgezeichnet

Als Lenis Vater ein Grundstück in Alaska erbt, sehen die Allbrights dies als Chance. Seit er aus Vietnam zurück ist, war er immer ruhelos, Alaska soll ein Neuanfang sein. Anfangs gelingt dieser Neuanfang auch, doch die langen Winter zehren an Ernt und ohne die Hilfe der Dorfbevölkerung hätte die Familie keine Möglichkeit, in Alaska Fuß zu fassen. Doch Ernts Trauma ist schrecklich und bald kommt es zur Eskalation.

Was für ein geniales Buch! Hannahs Bücher mag ich schon lange und ich habe ihre Bücher bisher alle verschlungen. Doch „Liebe und Verderben“ ist für mich das bisher beste Buch. Wortgewaltig erzählt sie die Geschichte der Allbrights, die keine Einfache ist. Die Krankheit des Vaters, Lenis Liebe zu Matthew, der ständig Kampf – all das baut sich zu einer Handlung auf, die es in sich hat. Wie bangt man mit Leni und ihrer Mutter mit, wie hatte ich Herzklopfen bei Lenis erstem Date, was hatte ich Angst um die beiden Frauen, wenn der Vater wieder einmal gewalttätig wurde. Hannahs Worte besitzen eine unglaubliche Sogwirkung, einmal begonnen konnte ich das Buch nicht wieder zur Seite legen. Mit jeder Seite spürt man auch eine Liebe zu Alaska, beinahe vermeint man sich selbst dort zu sein und die Strapazen der Ansiedlung mitzuerleben. Besonders die Beschreibung der Hütte zu Anfang hat mich gegruselt: zu realitätsnah geschildert, aber die Familie hält zusammen und macht sie bewohnbar!
Die Charaktere fand ich alle sehr liebevoll gezeichnet, allen voran natürlich die dicke Marge. Resolut und doch mit einem sehr weichen Herz ausgestattet, wuchs sie mir gleich an selbiges. Aber auch Leni und Matthew mochte ich gleich sehr gerne. Lenis Mutter allerdings war mir etwas zu weich, zu nachgiebig, aber auch sie lernte ich zu verstehen.
Fazit: Dieses Buch wird wohl noch lange in mir nachklingen.

Bewertung vom 09.09.2018
Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1


ausgezeichnet

Eine aufregende Zeit in der Geschichte der Medizin: das frühe 19. Jahrhundert. Operationen werden ohne Betäubung durchgeführt, man kämpft gegen Wundbrand und die Cholera und Frauen dürfen sich nur als Krankenwärterinnen verdingen, statt selbst als Ärztinnen tätig zu werden.
In dieser Zeit spielt Ulrike Schweikerts neuer Roman. Teils fiktive Personen werden mit realen Persönlichkeiten vermischt und alles zu einer sehr lesenswerten Story verwoben, die den Leser in seinen Bann zieht. Tragische Einzelschicksale, auferlegte Gesellschaftszwänge und wunderbare Erfolge in der Medizin – das alles macht die Geschichte aufregend und lädt zum Mitfiebern und Bangen ein.
Fazit: Ulrike Schweikert schafft es immer wieder, die Vergangenheit einzufangen und lesenswert aufzubereiten

Bewertung vom 01.09.2018
Todeskäfig / Sayer Altair Bd.1
Cooper, Ellison

Todeskäfig / Sayer Altair Bd.1


sehr gut

Ein Killer, der seine Opfer in einen Käfig sperrt und verdursten lässt. Ein ungewöhnlicher Fall für FBI-Agent Sayer Altair. Zusammen mit ihrem Team findet sie heraus, dass der Täter nicht zum ersten Mal gemordet und schon wieder ein Mädchen verschleppt hat. Die Zeit läuft!
Ein sehr spannendes Buch, wenn auch manche Szenen sehr konstruiert erschienen, vor allem das Ende. Da wurden dann noch einige forensische „Leckerbissen“ aufs Tapet gebracht, was nicht zwingend nötig gewesen wäre.
Ich mochte das Buch sehr gerne, konnte es kaum aus den Händen legen. Mir hat Sayer als Protagonistin sehr gut gefallen, auch Vik mochte ich sehr gerne und fast verliebt habe ich mich in Toni, der strahlte so viel Positives aus. Was mich gestört hat, waren die vielen falschen Verhaftungen, aber die sind nun mal der Story geschuldet und gehören dazu. Bei der dritten habe ich allerdings nur noch mit den Augen gerollt und mir gewünscht, dass der Fall etwas anders laufen würde.
Letztendlich hat mich der Täter dann aber doch überrascht. Begeistert war ich eh von seiner Schläue und wie er all die falschen Spuren gelegt hatte. Das hat Sayer ganz schön zu beißen gegeben und auch den Leser überrascht.
Fazit: Ich freue mich auf weitere Bücher mit Sayer und ihrem Team.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2018
Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1


gut

Louisa ist 19 und lebt in ärmlichen Verhältnissen. Als ihr Onkel sie prostituieren will, muss sie fliehen. Sie landet als Kindermädchen in Mitford Manor, wo sie sich gleich sehr wohl fühlt und sich mit Nancy, einer der 6 Töchter, anfreundet. Gleichzeitig beschäftigt ein Mord in einem Zug den Umkreis Londons. Und Louisa und Nancy ermitteln heimlich. Unterstützt von Polizist Guy, der sein Herz für Louisa verloren hat.
Eine Mischung aus Krimi und Romanze, so würde ich diesen Roman beschreiben. Teilweise etwas zäh, gegen Ende recht spannend, aber so richtig fesseln konnte mich das Buch leider nicht. Erst beim Lesen des Nachwortes wurde mir bewusst, dass es die Mitfordschwestern tatsächlich gegeben hat und so habe ich die Familie gegoogelt.
Louisa mochte ich auf Anhieb, sonst blieben die Handelnden eher blass. Von Nancy hatte ich mir lt. Klappentext mehr erhofft. Die Stellen mit Louisas Onkel konnten mich immer fesseln, der Aufenthalt bei Tante Rose ebenso, aber die Stimmung auf Mitford Manor fand ich eher öde. Was weniger dem guten Schreibstil der Autorin als eher der wohl authentischen Stimmung in dem Anwesen geschuldet war.
Fazit: Der Auftaktband einer Reihe, die ich nicht unbedingt weiter verfolgen muss.

Bewertung vom 29.08.2018
Der Abgrund in dir
Lehane, Dennis

Der Abgrund in dir


gut

Rachel Childs ist auf der Suche nach ihrem Vater, doch was sie findet, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht auszumalen gewagt. Als sie ihren Ehemann, den sie auf Geschäftsreise wähnt, in ihrer Heimatstadt sieht, beginnt sie zu recherchieren. Sie verfolgt ihn und findet heraus, dass er nicht der ist, der er zu sein scheint. Und dass er noch viel mehr verbirgt…

Bereits zu Beginn liest man, dass Rachel ihren Mann erschießt. Doch aus welchem Grund? Das dauert ziemlich lange bis sich die ganze Handlung aufzulösen beginnt. Anfangs – die Suche nach dem Vater – fand ich das ganze Buch noch etwas zäh und langatmig, diesen Teil hätte es in meinen Augen gar nicht gebraucht, um Rachel zu verstehen. Denn verstehen wie sie tickt, muss man schon, um der Handlung komplett folgen zu können. Erst als Rachel dann ihren Mann verfolgt, war ich ganz in der Handlung gefangen. Und hier wurde das Buch dann auch sehr spannend. Die Wendungen, die die Story nimmt fand ich sehr faszinierend.
Fazit: braucht ein wenig bis es in Fahrt kommt, ist dann aber spannend und die Handlung unerwartet.

Bewertung vom 27.08.2018
Das rote Adressbuch
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


sehr gut

Doris lebt allein in ihrer Wohnung, der Alltag nur unterbrochen von den Pflegekräften. Sie ist einsam, kann aber gut mit dem Computer umgehen. Damit ihre Lebensgeschichte nicht verloren geht, schreibt sie für ihre Großnichte ihre Erlebnisse auf. Bei ihren Erinnerungen hilft ihr ein rotes Adressbuch. Doch alle Namen sind schon durchgestrichen…
Am Anfang hatte ich ein wenig Probleme, mich in das Buch zu finden. Doris erzählt etwas abgehackt und unzusammenhängend, wobei das gut zu ihrem Alter passt. Doch schnell habe ich mich eingelesen und gerne mehr über Doris‘ bewegtes Leben erfahren. Immer wieder kommt ihre Einsamkeit durch, was mich als Leser sehr betroffen gemacht hat. Was bleibt am Lebensende wenn du keine Familie hast und alle Freunde sterben? Genau diesen Satz habe ich auch oft von meiner 94 jährigen Oma gehört. An die fühlte ich mich auch durch Doris wieder erinnert. Die vielen Geschichten, erzählt und unerzählt, die ein Leben ausmachen, sollten eigentlich nicht mit dem einzelnen Menschen sterben.
Anfangs erzählt noch Doris, ganz heimlich still und leise wechselt dann aber der Erzähler und dem Leser wird klar: man liest von Doris‘ letzten Tagen. Schön fand ich immer die Skype-Sessions mit Jenny und ganz am Ende wartet noch eine Überraschung auf Doris – und den Leser.
Fazit: Was macht ein Leben aus? Erzählt eure Geschichte, seid mutig!

Bewertung vom 25.08.2018
Der Schatten
Raabe, Melanie

Der Schatten


sehr gut

Norah zieht nach einer Enttäuschung von Berlin nach Wien. Dort wird ihr von einer Bettlerin prophezeit, dass sie an einem bestimmten Datum einen Mann töten wird. Norah lässt das keine Ruhe und sie beginnt zu recherchieren. Wer ist dieser Mann? Seltsame Geschehnisse unterstützen sie in ihrer Furcht, doch was sie dann herausfindet, toppt alles!
Von Anfang an war das Buch spannend und mysteriös. Die Ansage der Bettlerin, die Vorkommnisse in Norahs Wohnung, die geheimnisvollen Nachrichten auf dem Handy – ich hatte keine Ahnung, wie das alles zusammenhängen könnte und wer hinter allem steckt. Wobei: eine Vermutung auf den Täter hatte ich, aber keinerlei Funke, wie das inszeniert worden sein könnte.
Das Buch liest sich schnell dank der kurzen Kapitel und der guten Schreibweise der Autorin.
Fazit: mir persönlich gefiel „Der Schatten“ besser als „Die Falle“.