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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2013
Bitte nicht füttern!
Harvey, Sarah

Bitte nicht füttern!


ausgezeichnet

Lindas großer Wunsch ist es, die Welt zu bereisen. Leider ist sie die jüngste Tochter und ihr Vater ist sehr auf ihr Wohl bedacht. Ihre Familie unterhält ein großes Weinanbaugebiet und sie ist mit eingebunden. Zu schön wäre es, wenn sie auch noch den ausgesuchten Mann heiraten würde, der ihr auch schon den Hof macht. Aber sie will ihn nicht, jedoch ihre Schwester Inez, so dass die beiden einen Plan schmieden.
Als ihr Bruder Beau ist von Spanien nach Cornwall gezogen und will nun dort heiraten. Seine ganze Familie kommt und Linda schafft es, ihren Vater zu überreden, dass sie vorerst bei Beau bleiben darf, damit sie ihm bei seinem Weinanbau als Fachkraft helfen kann.
Als sie dann auch noch dem Koch Rory begegnet, scheint es Liebe auf den ersten Blick zu sein. Aber was wird mit ihrem großen Traum, die Welt zu bereisen? ...

Sarah Harvey versteht es, dem Leser vergnügliche Lesestunden zu bescheren. Mit diesem Buch legt sie wieder einen heiteren und witzigen Roman vor, der Unterhaltung pur ist.
Eine nette Geschichte mit ein paar Verwicklungen, nette und weniger nette Menschen runden die Sache ab und lassen den Leser auf die Entwirrung der Ereignisse starren.

Linda, deren größter Wunsch es ist, die Welt zu bereisen, trifft in Cornwall auf ihren Traummann, dem Koch Rory. Rory, der seine eigenen Probleme hat, bei denen sein Vater auch noch mitmischt, sah sich gezwungen, aus Geldgründen einer Fernsehproduktion zu erlauben, in seiner Kochschule 8 Wochen lang eine Sendung zu produzieren. Diese brachte nicht nur Unruhe in sein Berufsleben, sondern auch noch seine Exfreundin, eine Schauspielerin, aufs Tablett. Missverständnisse und Ärger sind vorprogrammiert.

Wer schon einmal ein Buch von Sarah Harvey gelesen hat, weiß, worauf er sich einlässt. Es ist ein Unterhaltungsroman, bei dem man als Leser hervorragend die Seele baumeln lassen kann. Man muss nicht mitdenken, kann die Geschichte einfach nur genießen und auf sich einwirken lassen.
Ich habe es genossen, Linda auf ihrem Weg in die weite Welt zu begleiten, auch wenn sie gleich am Anfang stecken geblieben ist.
Sie ist eine liebenswerte Person, die man gleich ins Herz schließt, die auch ihr Herz am rechten Fleck hat und auch den Sorgen und Nöten anderer Beachtung schenkt. Rory ist ein Mann, der sympathisch ist und den Anschein macht, zu gut für diese Welt zu sein, aber kein Übermensch ist. Auch er hat seine Kanten und Ecken, kümmert sich liebevoll um andere und stellt seine Person auch mal hintenan.
Zwei Protagonisten, die sich gesucht und gefunden haben ... wenn da nicht die dunklen Wolken am Himmel heranziehen würden.

Ein Buch, so witzig geschrieben, dass ich mehr als einmal grinsen musste.
Sehr gelungen finde ich wieder die Gestaltung des Covers, kleine Katzen machen sich immer gut. Schön gemacht ist auch die Gestaltung des Daumenkinos rechts unten auf jeder Seite, wo ebenfalls eine Katze zur Hauptfigur gemacht wurde.
Dass die Katze nicht nur auf dem Cover und dem Daumenkino vorhanden ist, zeigt sich beim Lesen des Buches, denn Pimpf, eine Katze, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.

Wer leichte Lektüre sucht, dem kann ich dieses neue Werk von Sarah Harvey gut empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2013
Gefährliches Verlangen / Breathless Trilogie Bd.1
Banks, Maya

Gefährliches Verlangen / Breathless Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Seit Jahren schon ist Mia, die kleine Schwester von Jace, in seinen 14 Jahre älteren Geschäftspartner Gabe Hamilton verliebt. Auch er ist seit Jahren auf Mia fixiert, hat jedoch gewartet, bis sie älter, nunmehr 24 Jahre, alt ist. Als er sie nun bei einer Veranstaltung trifft und sie küsst, bestellt er sie für den nächsten Tag zu sich ins Büro. Außer, dass er ihr einen Job als seine persönliche Assistentin anbietet, legt er ihr auch einen Vertrag vor, in dem sie ihre persönlichen Rechte auf sich und ihren Körper ablegt und mehr oder weniger seine Sexsklavin wird. Sie willigt ein und erlebt eine Beziehung mit allen Höhen und Tiefen ...

Für alle lesenden Erotikfans ist dieses Buch ein absolutes Sahneschnittchen.

Mia, die schon seit Jahren den älteren und erfahrenen Gabe bewundert und vergöttert, lässt sich auf ein großes Wagnis ein, indem sie einen Vertrag mit ihm unterzeichnet, in dem sie ihre persönlichen Rechte an sich und ihrem Körper abtritt. Gabe, der eine enttäuschende Beziehung hinter sich hatte, schwor sich, nie wieder sein Herz zu verschenken und ist auf den Dreh mit dem Vertrag gekommen, den er jeder seiner neuen Gespielinnen bisher vorgelegt hat, so auch Mia. Aber sehr bald muss er erkennen, dass Mia nicht wie andere Frauen ist und dass sie ihm mehr bedeutet, als er es wahrhaben möchte.
Er ist süchtig nach Mia, aus der anfänglichen Besessenheit wird eine Abhängigkeit, die er nicht kontrollieren kann. Im Vertrag steht auch, dass er sie beschützen und ihr nie wehtun wird, aber kann er das auch halten?
Die beiden halten den Vertrag geheim, kein Vertragspartner oder keine Freundin erfährt davon. Sie wissen, wenn Jace je hinter die Beziehung kommt, kann das das Ende der Firma und der Freundschaft zwischen den zwei Freunden sein. Aber hat eine Beziehung auf der Grundlage von Heimlichkeiten eine Chance?

Gabe führt Mia, die zwar nicht ganz ohne sexuelle Erfahrungen ist, in die Welt der sexuellen Spiele ein, keine Art von Sex ist ihm fremd und den will er mit Mia ausleben.
Eine Reihe von Sexszenen bereichern das Buch, einfallsreiche und gefühlvolle Liebesspiele sind an der Tagesordnung. Die beiden werden nicht müde, sich zu berühren, zu beobachten und sich zu lieben. Der Leser ist immer im wahrsten Sinne des Wortes hautnah dabei und erlebt die Gefühle der beiden Protagonisten mit.

Die eigentlich Story ist zweitrangig, aber nicht uninteressant, bei der es neben Liebe auch ein wenig Dramatik gibt. Im Vordergrund stehen die Liebesszenen, das sollte einem klar sein, wenn man dieses Buch zu Hand nimmt.

Viele beurteilen das Buch im Zusammenhang mit SOG. Ich kann mich glücklicherweise dazu nicht äußern, da ich diese nicht gelesen habe, also auch keinen Vergleich ablassen kann.
Mir hat das Buch, so wie es ist, mit seiner Story und auch seinen Liebesszenen gefallen und daher empfehle ich es gern weiter.

7 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2013
Eisige Rache / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.3
Schwab, Elke

Eisige Rache / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.3


sehr gut

Das Ermittlerduo Lucas Baccus und Theo Borg befindet sich gerade auf der Rückfahrt aus dem kleinen saarländischen Ort Buweiler, als plötzlich auf ihr Auto geschossen wird. Sie können flüchten und es gelingt ihnen, sich vor weiteren Schüssen im Wald in eine Jagdhütte zu retten. Einem jungen Mann, der ihnen buchstäblich tot ins Haus fällt, gelingt dies leider nicht.
Kurze Zeit darauf geschehen weitere Morde, wieder an jungen Männern, so dass die Polizei von einem Serienmörder ausgeht. Die Toten waren Freunde, so dass die Kommissare einen Zusammenhang vermuten. Warum mussten sie sterben und welche Zusammenhänge bestehen zum zweiten Weltkrieg oder dem Krieg in Afganisthan? Oder sind etwa Drogen im Spiel? ...

Elke Schwab lässt mit diesem Roman ihre Ermittler Lucas Baccus und Theo Borg zum dritten mal gemeinsam ermitteln. Die beiden arbeiten bereits seit 10 Jahren zusammen und das merkt man ihnen an. Sie sind nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde geworden.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, es ist Winter, kalt und die Spuren sind oftmals verwischt. Der Todesschütze scheint allgegenwärtig zu sein. Fragen werden gestellt, die beantwortet werden wollen. Wer besitzt noch eine Waffe und Munition aus dem zweiten Weltkrieg? Geht es darum, einen Drogendealerring in Buweiler auszuheben, wie es ihnen der Dorfpolizist weissagen möchte?

Bei den Ermittlungen sind auch wieder alle anderen Mitarbeiter involviert, die dem Leser schon aus Band 2 bekannt sind. Die Kolleginnen Monika und Andrea haben die unerfreulichen Aufgabe, ständig bei den Obduktionen dabei sein zu dürfen, die dem Leser sehr anschaulich wiedergegeben werden.

Zu allem erhalten Baccus und Borg auch noch die Auflage, mit dem Zeitungsreporter Daniel Bauer zu kooperieren, damit die Darstellung der Polizei in der Presse nicht aus Ahnungen erfolgen muss.

Baccus und Borg kommen dem Todesschützen ziemlich nahe, denn sie geraten ebenfalls massiv in sein Fadenkreuz.

Auch dieser Roman ist wieder aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Zusätzlich zu den Ermittlungen der Kommissare werden die Gedankengänge des Schützen vermittelt. Zur besseren Abgrenzung sind diese kursiv dargestellt.
Elke Schwab macht es dem Leser nicht leicht, sich selbst zu strukturieren. Hat man anfangs eine Ahnung oder Vermutung, wer der Täter sein könnte, kippt man diese schon bald um, um sich neu zu orientieren. Auch wenn ich den Auslöser recht bald erraten hatte, war es bis zum Mörder selbst für mich ein weiter Weg. Immer neue Aspekte während der Ermittlungen nötigten mich, umzudenken.

Die beiden Ermittler Baccus und Borg sind mir sehr sympathisch, auch wenn sie an einigen Stellen ihre Kanten und Macken haben. Mit den beiden Frauen Monika und Andrea konnte ich nicht wirklich warm werden, dieses Rumgezicke ist nicht ganz so mein Fall.
Wer mir aber wirklich gehörig gegen den Strich ging, ist der Kommissar Dieter Marx. Da ich nun wirklich nichts mit der Kirche am Hut habe, gingen mir die dauernden Bibelsprüche wirklich auf die Nerven. Bevor er den Mund aufmachte, um etwas zum Fall beizutragen, glänzte er mit einem Bibelspruch. Ob sich ein Kommissar das im wirklichen Berufsleben erlauben kann wage ich zu bezweifeln. Ich könnte jedenfalls nicht mit so einem Kollegen zusammenarbeiten.

Der Autorin ist es gelungen, die Spannung, die sie von Beginn an aufgebaut hat, zu halten bzw. zu steigern. Schon zu Anfang hält man den Atem an, als auf Baccus und Borg geschossen wird und als sie später massiv in die Schusslinie des Mörders geraten, bangt und hofft man mit ihnen, dass sie heil aus der Sache herauskommen.

Ein spannender saarländischer Regionalkrimi mit einem fähigen Ermittlerteam, die ich gern wieder bei ihren Ermittlungen begleitet habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2013
Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1


ausgezeichnet

Sie erwachen an einem Ort, den sie nicht kennen. Außer ihrem Namen wissen sie nicht, wer sie sind. Jeb ist der erste, der dort auftaucht, mit einem Zettel in der Hand. Auf dem steht, dass er die anderen 6 finden soll. Sie haben 72 Stunden, um an das nächste Tor zu kommen oder sie sterben. 7 Jugendliche, aber nur 6 Tore und mit jedem weiteren Tor wird es eines weniger sein. Es wird zum Schluss nur einen Überlebenden geben. Und sehr bald müssen sie der Gewissheit ins Auge sehen, sie sind nicht allein, sie werden gejagt ...

Lange habe ich nicht mehr einen derart spannenden, fesselnden Roman gelesen, der mich nicht mehr losgelassen hat. Lange habe ich aber auch nicht mehr einen Autoren verflucht, der einem solch ein Buch vorsetzt und den Leser nach Ende flehend fragen lässt, wann denn bitteschön der nächste Band kommt.

7 Jugendliche erwachen an einem ihnen unbekannten Ort, von dem sie nicht wissen, wo er ist und wie sie dorthin gekommen sind. Nur einer von ihnen, Jeb, hat Informationen darüber, wie sie dort wieder rauskommen. Die Sache hat nur einen Haken, es wird nur einer von ihnen überleben. Misstrauen breitet sich unter den Jugendlichen aus, hat Jeb ihnen wirklich alle Informationen gegeben oder hält er noch Informationen zurück?
Jeder von ihnen erwachte neben einem Rucksack mit Sachen, ein wenig Verpflegung und einem Werkzeug, dass ihnen helfen kann.
Schnell begreifen sie, dass sie gejagt werden, sie wissen jedoch nicht, wer oder was sie jagt. Sind es Tiere oder Bestien? Sie können sie hören und sie machen ihnen Angst, große Angst. Laut dem Zettel müssen sie auf die Nacht warten, dort zeigt ihnen ein Stern den Weg, den sie nehmen müssen, um zum ersten Tor zu gelangen.
7 Jugendliche, die nicht wissen, ob sie sich trauen können, ob sie gemeinsam versuchen sollen, den Weg, der vor ihnen liegt, zu meistern, oder doch lieber im Einzelgang sich auf den Weg machen sollten.
Das Misstrauen ist groß, zurecht, wie man sehen wird.

Sie machen sich gemeinsam auf den Weg, bis ein Unglück passiert und zwei sich von ihnen trennen müssen.
Die 7 haben einige Strapazen vor sich, die sie meistern müssen, sie stoßen dabei an ihre Grenzen, aber sie müssen weitermachen, auch wenn sie das Maß des Machbaren hinter sich gelassen haben. Unmenschliches wird gemeistert, Vertrauen wird aufgebaut, aber das Misstrauen schläft auch nicht.
Als dann der erste Todesfall eintritt, sind alle geschockt, aber auch erleichtert, denn die ersten 6 Tore können durchschritten werden.

Langsam erwachen auch wieder Bruchstücke der Erinnerungen der einzelnen Personen, die aber noch keinen Bezug zu den jeweiligen Jugendlichen zulassen. Sie selbst können mit den Erinnerungen nichts anfangen, ja sie ängstigen sie zum Teil.
Es herrscht eine beklemmende Atmosphäre, die man als Leser spürt, mögen es die Bestien sein, die sie verfolgen oder später die Individuen, auf die sie nach den ersten Toren treffen.
Als Leser wird man genau wie die Protagonisten in diese Welten hineinkatapultiert und muss sich genau wie sie erst einmal orientieren. Zu der fremden Umgebung gleichzeitig das Gefühl zu haben, mit 6 weiteren Jugendlichen irgendwo festzusitzen, ohne zu wissen, wie die anderen ticken, ist nicht leicht und bringt einen schnell an die Belastungsgrenzen.

Ein packender, von Anfang an spannender Thriller, bei dem es auch dem Leser nicht gelingt, durchzuatmen und eine Verschnaufpause einzulegen. Action pur, durchgehend. Man wird weiter getrieben, immer mit der Frage im Nacken, wer wird überleben. Dann am Schluss ist man mit den Nerven fertig, weil die Story noch lange nicht zu Ende ist, man aber den 2. Teil noch nicht in den Händen hält. Das ist pure Folter. Noch nie habe ich sehnsüchtig so auf den Folgeband gewartet.
Einmal in die Geschichte eingetaucht, gibt es kein Entrinnen, man hängt drin und lebt oder geht mit den Protagonisten unter, es gibt auch für den Leser keine Erlösung.

Das Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2013
Der Sommer, in dem ich Vampir wurde
Meaney, Flynn

Der Sommer, in dem ich Vampir wurde


sehr gut

Finbar und Luke sind Zwillinge, zwar zweieiige, aber sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Luke der sportliche Typ ist, dem die Mädchen hinterherlaufen, ist Finbar eher der blasse unscheinbare Typ, der es schwer hat, überhaupt bemerkt zu werden.
Als sie mit ihren Eltern nach New York ziehen, sehen beide es als Neuanfang an. Finbar geht erstmals in eine Jungen / Mädchen-Schule und macht sich Hoffnungen, dass nun alles besser wird.
Zu allem Übel stellt sich auch noch heraus, dass er eine Sonnenallergie entwickelt hat, die ihn zwingt, sich nicht allzu lange in der Sonne aufzuhalten. Durch seine blasse, blutleere Haut kommt er dem Idealtyp eines Vampirs schon sehr entgegen. So wird er auch eines Tages in der Bahn als solches erkannt. Da Vampire momentan sehr angesagt zu sein scheinen, sagt er auch nichts dagegen und benimmt sich entsprechend, was ihm doch tatsächlich auch einen Zulauf aus der Mädchenwelt beschert. Er fühlt sich zum ersten Mal in seinem Leben so richtig gut. In der Schule hat sich herumgesprochen, dass er ein Vampir ist und die Mädchen nehmen ihn wahr.
Dann lernt er Kate kennen, die ist völlig anders als die anderen Mädchen. Auch sie scheint ein Außenseiter zu sein. Welches Geheimnis birgt sie und wieso fühlt sie sich zu Finbar hingezogen? ...

Hält man das Buch in den Händen, sieht man zuerst auf ein wunderschön gestaltetes Cover. In schwarz / blau gezeichnet, mit einem riesigen Mond und Fledermäusen. Die Gänsehaut lässt grüßen. Da kann man sich gut in die Szene einen blutgierigen Vampir hineindenken.

Nur, dieses Jugenbuch ist ein Vampirroman so ganz ohne Vampir. Wie das gehen soll?
Allein durch die Tatsache, dass Finbar dem Idealtyp eines blutgeifernden Vampirs entspricht, blasse Haut, Sonnenallergie, lässt bei den Mädchen der Verdacht aufkommen, dass er ein Vampir ist. Die sind momentan gut angesagt, die Literatur ist voll davon und was liegt da näher, als sich mich jemandem bekannt zu machen, der scheinbar einer sein könnte.
Finbar, der zum ersten Mal das Interesse von Mädchen an seiner Person genießt, lässt sie auch in dem Glauben und versucht sich entsprechend zu benehmen. Blöd ist nur, wenn ihn ein Mädchen bittet, ihn zu beißen. Da kann man schon mal in dumme Situationen kommen, die für Finbar zwar unangenehm sind, dem Leser aber mehr als ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

Finbar ist, auch wenn er als Vampir ein wenig hochstapelt, trotz allem ein sympatischer Protagonist, den ich als Leser sehr gern begleitet habe.
Da das Buch aus der Sicht von Finbar in der Ich-Form geschrieben wurde, fällt es dem Leser leicht, sich in die Sichtweise von Finbar hineinzuversetzen. Seine eigenen Gedanken, die er besser nicht ausspricht, sind für den Leser in kursiver Schrift geschrieben und entlockten mir nicht nur einmal ein Schmunzeln.

Ist schon erstaunlich mitzuerleben, wie aus einem Loser fast ein Frauenheld wird, allein durch die Tatsache, dass er sich als Vampir gibt. Wie schnell sich doch das Bild wandeln kann allein aufgrund von irgendwelchen Trends.

Das Buch ist in einem leicht lesbaren Stil geschrieben, der sich gut lesen lässt. Man muss kein Vampirfan sein, um Freude an dem Buch zu haben. Die Protagonisten machen es einem leicht, sie zu mögen und sie ein Stück zu begleiten.
Zwischendurch habe ich mich gefragt, wo mag das Buch hingehen, wie kommt er aus der Nummer wieder raus.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, die Autorin hat es zu einem logischen und nachvollziehbaren Ende gebracht, das mich völlig überzeugt.

Ein Jugendbuch, dass ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 28.05.2013
Hochzeitsküsse / Dackel Herkules Bd.4
Scheunemann, Frauke

Hochzeitsküsse / Dackel Herkules Bd.4


ausgezeichnet

Endlich soll es soweit sein. Marc und Carolin wollen sich das Jawort geben und heiraten. Eine kleine Feier soll es werden, nur die Familie. Die Trauzeugen sind recht bald gefunden und schon fängt Caro an zu planen.
Das geht solange gut, bis sich Luisa, Marcs Tochter, bei ihrer Oma verplaudert und ihr von der Hochzeit erzählt. Die ist entsetzt, zuerst, weil man ihr noch gar nichts davon erzählt hatte und dann eine kleine Feier? Das geht ja mal gar nicht. Aber wozu ist man die Mutter / Schwiegermutter, wenn man nicht versuchen würde, den Kindern eine richtig schöne Hochzeit zu organisieren? Es soll eine Überraschung werden und alle Freunde will sie dazu heimlich einladen. Wenn das mal nicht ins Auge geht ...

Der 4. und vorläufig letzte Teil mit Herkules und seinem Familienanhang liegt nun vor mir. Schweren Herzens nehme ich von dem liebenswerten Dackelmix auf längere Zeit Abschied, nicht ohne mich noch einmal wirklich gut mit dem letzten Band unterhalten zu haben.

Herkules und sein Freund Herr Beck atmen beide auf, denn endlich wollen Caro und Marc heiraten. Herkules hat so seine Bedenken, nachdem er schon auf einer Hochzeit gewesen ist und ihm die vielen Menschen gar nicht zugesagt haben und er sich bedrängt fühlte.
Als Herkules mitbekommt, was Hedwig, Marcs Mutter, und Luisa für eine Hochzeit planen, bekommt er Angst und gemeinsam mit seinem Freund Herrn Beck versucht er, dieses zu verhindern. Aber wie kann denn ein so kleines Kerlchen sich bemerkbar machen? ... ach, wenn er doch nur sprechen könnte ...
Aber Herkules wäre nicht Herkules, wenn er sich nicht auch hier etwas einfallen lassen würde.

Frauke Scheunemann hat es auch in ihrem letzten Herkulesbuch geschafft, sich voll und ganz in diese kleine Hundeseele hineinzuversetzen und dessen Gedanken und Gefühle so dem Leser nahezubringen, dass man gar nicht auf den Gedanken kommen würde, dass dieser kleine Dackel nicht genau das denken könnte.
Was für wunderbare Ideen sie sich wieder hat einfallen lassen, damit Herkules zeigen kann, was er kann und natürlich sein schlauer Freund Herr Beck.
Ein absolut traumhaftes Paar auch im letzten Band.

In diesem Buch spielen aber nicht nur die menschlichen Probleme eine Rolle, sondern auch das Liebesleben, bzw. das nicht vorhandene Liebesleben von Herkules. Er verzehrt sich noch immer nach seiner großen Liebe Cherie, aber da passiert so gar nichts, die Beziehung stagniert und Herkules ist todtraurig darüber. Da trifft er eines Tages auf Biene von der Harkortshöhe, eine reinrassige Langhaardackelin, mit der er sich sehr gut versteht. Die beiden tollen herum und spielen gemeinsam und kurzzeitig denkt er mal nicht an Cherie. Aber Biene ist eine Freundin, mehr nicht. Als ihm der Gedanke kommt, dass er Cherie mit Biene ja vielleicht eifersüchtig machen könnte, reift ein Plan in ihm heran.

Wieder einmal hat Frauke Scheunemann es geschafft, mich in die Welt des kleines Dackelmischlings Herkules zu versetzen. Ich habe teilgenommen an seinen Wünschen, Ängsten und Hoffnungen und war mit ihm zusammen immer am Ort des Geschehens und wusste, was er dachte und wie er tickte. Den kleinen Kerl habe ich ins Herz geschlossen, ihn und auch seinen Freund Herrn Beck. Ein seltsames, aber absolut traumhaftes Freundespaar, das seinesgleichen sucht.
Bei ihren witzigen und humorvollen Begegnungen durfte ich die beiden begleiten und wurde nicht müde, die beiden zu erleben und ihren tiefschürfenden Gesprächen zu lauschen. Die Weisheiten von Herrn Beck waren manches mal eine Offenbarung, wie es auch schön war zu erleben, wie Herkules die Welt der Menschen wahrnahm.
Ich hatte mit allen 4 Bänden meinen Spaß und lasse die beiden nur ungern ziehen, aber ich hoffe auf ein Wiedersehen.

Glücklicherweise dauert es nicht mehr allzu lange und die Autorin beglückt uns bald wieder mit einem neuen Buch, dann scheint die Hauptperson eine Katze zu sein, lassen wir uns also von ihr überraschen.

Bewertung vom 22.05.2013
Die Verstummten / Carina Kyreleis Bd.2
Fey, Stephanie

Die Verstummten / Carina Kyreleis Bd.2


sehr gut

Carina will endlich die Fragen zu ihrer Mutter von ihrem Vater beantwortet wissen und will dies bei einer Autofahrt ansprechen. Da ihr Vater Mattes noch immer an den Auswirkungen seiner Verletzung zu tun hat, fährt Carina das Auto.
Da kommt es fast zu einem Unfall, denn ein Geisterfahrer kommt ihnen entgegen. Ihr Vater kann schlimmes verhindern, indem er das Lenkrad schnell rüberreißt, der Geisterfahrer jedoch hat kurz darauf einen schweren Unfall. Er wird ins Krankenhaus gebracht und ist erst mal nicht ansprechbar. Derweil wollen Carina und ihr Vater die Eltern des Jungen, Olivia und Jakob Loos, vom Unfall berichten. Diese finden sie jedoch tot vor, alles deutet erst einmal darauf hin, dass der Sohn die Eltern ermordet haben könnte.
Als Carina ein weiteres Mal in die Wohnung der Toten kommt, findet sie einen Hinweis darauf, dass es auch noch eine Tochter gibt. Nur wo ist sie hin? Auch der Bruder des toten Jakob, der nebenan wohnt, kann sich keinen Reim über das Verschwinden von Flora machen, denn diese ist wie vom Erdboden verschluckt ...

Der vorliegende Roman ist der 2. Teil mit der Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis.
Auch hier geht sie wieder mit unkonventionellen und nicht ganz legalen Ermittlungen ans Werk.

Wie schon in Band 1 fährt auch hier die Autorin zweigleisig. Auf der einen Seite werden die Ermittlungen zum Mord am Ehepaar Loos und dem Verschwinden der Tochter Flora abgehandelt. Auf der anderen erfährt der Leser die Zusammenhänge um Carinas Mutter.

Auch in diesem Teil bindet sie ein Teil unaufgeklärter deutscher Kriminalgeschichte passgerecht in ihren Roman ein. Stephanie Fey hat sich des Mordanschlages an den Vorsitzenden der Treuhandanstalt Detlef Karsten Rohwedder angenommen und diesen glaubhaft gut mit Hintergründen und Tathergängen umgesetzt. An dieser Stelle alle Achtung an die Autorin, die die tatsächlichen Ereignisse präzise recherchiert hat.

Obwohl dieser Band ein würdiger Folgeband von Teil 1 ist, kommt er meiner Meinung nach nicht ganz an ihn heran. Ich fand ihn in einigen Situationen ein wenig zäh, da passierte nichts. So zog es sich für mich zu lange hin, bis der Vater sich endlich dazu herabließ, Carina etwas über ihre Mutter zu erzählen. Ich hätte mich an der Stelle nicht immer wieder vertrösten lassen.

Auch denke ich noch über eine Erklärung oder Auflösung nach, was es mit Edgars Kopf auf sich hat. Aber vielleicht ist das ja auch schon wieder ein loser Faden, der im kommenden Band aufgerollt wird?

Ein empfehlenswerter Roman, der privates mit beruflichem verbindet und ein Stück deutscher Kriminalgeschichte interpretiert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.