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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2011 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2018
Das Leben des Vernon Subutex Bd.1 (1 MP3-CD)
Despentes, Virginie

Das Leben des Vernon Subutex Bd.1 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Die französische Autorin Virginie Despentes erzählt auch den dritten und finalen Teil ihrer Trilogie „Das Leben des Vernon Subutex“ aus verschiedenen Perspektiven. Jeder ihrer Protagonisten hat seine eigene Einstellung zu seiner jeweiligen Situation und zum Leben an sich, und so philosophieren ihre Figuren frei von der Leber weg über Liebe und Freundschaft, über die politische Lage in Frankreich im allgemeinen und über die Attentate im besonderen, wobei ihre Einstellungen so unterschiedlich sind, wie die Freunde des ehemaligen Plattenverkäufers und DJs Vernon Subutex selbst. Besonders an der Geschichte ist, so viel sei bereits verraten, vor allem ihr fantasievolles Ende. So liefert „Das Leben des Vernon Subutex 3“ ein bitterböses, aber auch sehr aufschlussreiches Gesellschaftsbild aus Frankreich in Zeiten des Terrors – und liefert zugleich eine hervorragende Playlist. Sehr autentisch gelesen von Johann von Bülow.

Bewertung vom 11.10.2018
Die kleinen Wunder von Mayfair
Dinsdale, Robert

Die kleinen Wunder von Mayfair


ausgezeichnet

Dass Spielsachen ein Eigenleben entwickeln, das wünschen sich nicht nur Kinder. Robert Dinsdale erzählt mit “Das kleine Wunder von Mayfair” eine emotional anrührende Story über ein einzigartiges Kaufhaus für Spielsachen, dessen Besitzer den Figuren in den Verkaufsregalen Leben einhauchen können. Es geht aber auch um das Grauen des Ersten Weltkriegs und darum, wie sich der Blick auf harmlose Spielzeugsoldaten für jene ändert, die ihn selbst erlebt haben – eine Frage, die sich problemlos auf heutige Egoshooter-Spiele übertragen lässt. Und es ist schließlich die Geschichte zweier Brüder, die sich immer weiter voneinander entfernen. So ist „Das kleine Wunder von Mayfair“ eine magische Mischung aus Fantasy, Geschichte, einer Prise Romantik und dem alten Kindertraum vom lebendigen Spielzeug. Und es ist: ein Plädoyer gegen den Krieg.

Bewertung vom 11.10.2018
Mädchen aus dem Moor
Tremayne, S. K.

Mädchen aus dem Moor


ausgezeichnet

In “Mädchen aus dem Moor” verlegt der Autor S. K. Tremayne seine Handlung in die malerisch düstere Landschaft des südenglischen Dartmoors. Wie schon in seinen vorangegangenen Storys ist es auch dieses Mal eine etwas unheimliche Familiengeschichte mit mysteriösen Ereignissen. Im Mittelpunkt steht Kath, die sich partout nicht an ihren schweren Autounfall erinnern kann. Dabei switcht der Autor immer wieder zwischen ihr als Ich-Erzählerin und der Sicht eines allwissenden Erzählenden hin und her. Und natürlich kommen dabei auch die besonderen Eindrücke aus dem urtümlichen Dartmoor zum Tragen. Beides macht der Brite S. K. Tremayne so geschickt und atmosphärisch dicht, dass “In Mädchen aus dem Moor” bis zur letzten Seite ein spannender und psychologisch fein gesponnener Krimi ist.

Bewertung vom 11.10.2018
Leuchtfeuer / Nicolas Guerlain Bd.4
Cors, Benjamin

Leuchtfeuer / Nicolas Guerlain Bd.4


sehr gut

“Leuchtfeuer” ist Benjamin Cors vierter Fall mit dem Personenschützer Nicolas Guerlain. Dieses Mal muss er sich mit einem alten Fluch und mit einem Unrecht beschäftigen, das bereits vor über 20 Jahren geschehen ist. Natürlich spielen auch seine ehemaligen Kollegen von der Polizei wieder mit, denn Luc Roussel arbeitet weiterhin mit seiner Freundin Sandrine Poulaincund dem nimmersatten Alphonse zusammen, während die Polizeianwärterin Claire erneut für die Action verantwortlich ist. Und natürlich nimmt auch der Fall um Nicolas’ Freundin Julie weiter Gestalt an, in dem sein Vater, der ehemalige Geheimdienstchef eine große Rolle spielt. So ist “Leuchtfeuer” ein neuer unterhaltsamer Krimi von der Seine-Mündung aus der Normandie.

Bewertung vom 11.10.2018
Nanos - Sie bestimmen, was du denkst / Malek Wutkowski Bd.1
Leibig, Timo

Nanos - Sie bestimmen, was du denkst / Malek Wutkowski Bd.1


gut

Timo Leibig kreiert in seiner Dystopie “Nanos – Sie bestimmen, was du denkst” eine ziemlich beklemmende Atmosphäre. Der Roman erzählt von einer totalitären Gesellschaft in der nahen Zukunft, in der sich alle, die nicht resistent gegen die verabreichten Nanopartikel und damit “free” sind, vor ihren narkotisierten Mitmenschen und deren “Beichten” verstecken müssen. So manches Mal kommt beim Lesen die Frage auf, ob es überhaupt sinnesverändernder Drogen bedarf, damit Menschen aufhören zu denken und gedankenlos autoritären Parolen hinterher traben, wenn man sich die politischen Entwicklungen in der Türkei, den USA oder auch in Deutschland so ansieht. In seiner erschreckenden Zukunftsvision, in der die EU passé ist und es nur noch um die nationalen Interessen geht, setzt Leibig aber auch viel auf actionreiches Hit & Run. Leider bleiben dabei die spannenden psychologischen Untertöne ein wenig auf der Strecke, und auch seine Figuren wirken etwas farblos. So ist “Nano – Sie bestimmen, was du denkst” eine packend-aufregende Action-Dystopie, die aber auf psychologischen Tiefgang und eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Nano-Technologie verzichtet.

Bewertung vom 11.10.2018
Die Opfer, die man bringt / Sebastian Bergman Bd.6
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Opfer, die man bringt / Sebastian Bergman Bd.6


ausgezeichnet

In ihrem sechsten Sebastian Bergmann-Krimi “Die Opfer, die man bringt” lassen es die beiden schwedischen Autoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt psychologisch so richtig krachen. Wie schon in den vergangen Bänden manövrieren sie ihre Figuren immer wieder in Situationen hinein, die ausgesprochen erschreckende Konsequenzen nach sich ziehen. Und im neuen Band ziehen sie die Schrauben an diesen Stellen noch etwas fester an. Dabei haben alle Figuren aus dem Stockholmer Sonderermittlerteam ihre persönlichen Päckchen zu tragen. Natürlich geht es in “Die Opfer, die man bringt” aber auch wieder um einen kniffligen Fall, der zwar insgesamt ein wenig arg konstruiert erscheint, aber durchgängig gut inszeniert ist. So schaffen es Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt auch im 6. Band um den narzisstischen Kriminalpsychologen Sebastian Bergman, die Spannung bis zur letzten Seite grandios hoch zu halten.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2018
Das Gold der Krähen / Glory or Grave Bd.2
Bardugo, Leigh

Das Gold der Krähen / Glory or Grave Bd.2


sehr gut

Wie schon im ersten Band “Lied der Krähen” spinnt Leigh Bardugo die Fäden ihrer spannungsgeladenen Story um ihren Helden Kaz Brekker virtuos fort. Im zweiten und leider schon finalen Teil müssen die Freunde noch einmal Alles geben und beweisen, was in ihnen steckt. Die Autorin erzählt ihre Geschichte sehr kurzweilig und fantasievoll, wieder wechseln sich die Perspektiven kapitelweise ab und immer wieder kommen auch Episoden aus der Vergangenheit ihrer Helden zum Tragen. Dabei achtet Bardugo darauf, dass es zwischen der Action auch nachdenkliche Momente gibt und nicht immer alles einfach glatt läuft. So ist “Gold der Krähen” aufregende Fantasy mit überraschenden Wendungen und einem starken Finale.

Bewertung vom 01.10.2018
Bluthaus / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.2
Fölck, Romy

Bluthaus / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.2


sehr gut

Wie schon in ihrem ersten Krimi “Totenweg” bewegt sich Romy Fölck auch in “Bluthaus” zwischen einem spannenden Krimi und der persönlichen Geschichte ihrer Protagonistin Frida Paulsen. Dieses Mal ist es die bewegende Familiengeschichte ihrer Freundin Jo, die im Mittelpunkt der Handlung steht. Dabei switcht sie immer wieder zurück zu den Ereignissen in der Vergangenheit und entblättert so Schritt für Schritt das Geheimnis des “Bluhus”. Immer wieder hat sie etwas Überraschendes parat, so dass ihre Story durch unerwartete Schlenker neue Spannung erhält. Wer auf unterhaltsame Krimis mit persönlichem Touch und etwas Action steht, ist auch beim zweiten Frida Paulsen-Fall “Bluthaus” von Romy Fölck genau richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2018
Grenzgänger
Borrmann, Mechtild

Grenzgänger


ausgezeichnet

Mechthild Bormann ist eine Meisterin im Aufspüren und Darstellen sensibler historischer Themen aus der nahen Vergangenheit. Dieses Mal berichtet sie von furchtbaren Zuständen in Waisenheimen der Nachkriegszeit und der zweifelhaften Rolle ihrer Betreiber, der Kirche. Dabei switcht sie immer wieder von der Gegenwart ihrer Anfang der 70er Jahre angesiedelten Geschichte zurück in die Vergangenheit. Erzählt wird die Geschichte der Familie Schöning, die nahe der belgischen Grenze wohnt und zwei ihrer vier Kinder in einem kirchlichen Kinderheim unterbringt, wo sie den sadistischen Machtspielen der Nonnen ausgesetzt sind. Als Grundlage dienten der Autorin sicherlich die Veröffentlichungen von früheren Heimkindern, die seit 2009 ihr Schweigen brachen und die damaligen verheerenden Zustände öffentlich machten. Mechthild Bormann zeigt in “Grenzgänger” aber auch, dass Recht nicht immer Gerechtigkeit bedeutet. So erzählt sie eine emotional-bewegende Story aus einer düsteren Episode der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mehr davon!

Bewertung vom 25.09.2018
Stern des Nordens
John, D. B.

Stern des Nordens


ausgezeichnet

“Stern des Nordens” ist ein spannender Blick hinter einen der letzten eisernen Vorhänge dieser Welt. In eindringlichen Bildern erzählt D.B. John, der selbst als einer von wenigen Touristen Nord-Korea bereist hat, seinen aufregenden Agenten-Thriller rund um das Reich von Kim Jong Il. Das macht er aber nicht nur durch eine actionreiche Handlung, er versucht auch, Erklärungen für die Denk- und Handlungsweise der nordkoreanischen Bevölkerung zu finden. So spinnt John in seinen fiktiven Roman allerhand Fakten ein, wie z.B. die grausamen Lagersysteme für vermeintliche Oppositionelle, die Bevorzugung linientreuer Genossen oder eben das wenig bekannte, nordkoreanische Entführungsprogramm der 80er und 90er Jahre. Im Mittelpunkt seiner Story stehen die Halbkoreanerin Jenna und der linientreue Cho, dessen Karriere durch Verfehlungen seiner Vorfahren bedroht wird. So ist “Stern des Nordens” ein sehr empfehlenswerter Thriller, der mit viel Hintergrundwissen aufwartet und Lust darauf macht, sich einmal näher mit einem Land zu beschäftigen, dessen Geschichte eine große Gemeinsamkeit mit unserer eigenen aufweist: die jahrzehntelange Teilung. Und keine Angst vor fremdem Terrain – in einem Glossar am Ende des Romans geht John noch einmal auf vieles ein und erklärt den politisch-geschichtlichen Kontext.