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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2011
In Liebe, Brooklyn
Schroeder, Lisa

In Liebe, Brooklyn


ausgezeichnet

"In Liebe, Brooklyn" ist ein winziges Büchlein mit einem umso größeren Inhalt. Es handelt nicht nur, wie man irrtümlich aus dem Titel schließen könnte, vom Verlust, den Brooklyn nach dem Tod ihres Freundes verarbeiten muss, sondern zu gleichen Teilen von Nico, der um seinen Bruder trauert und Freunde und Verwandten der beiden, die ebenso trauern und nicht wissen, wie sie am besten mit dem eigenen Verlust, aber auch mit der Trauer der anderen umgehen sollen.
Lisa Schroeder erzählt in einer poetischen und leicht fantastischen Geschichte, wie wichtig es ist, bei einem schwerwiegenden Verlust nicht die Lebensfreude zu verlieren, und dass die Trauer nur für die Zurückgebliebenen wichtig ist, aber nicht für die Verstorbenen. Die Verstorbenen wünschen sich nicht, dass man auf immer an ihnen festhält und die Freude am Leben verliert. Man muss loslassen können, sich für neues Glück öffnen können und in die Zukunft schauen. Und neben dem eigenen Unglück und der Trauer darf man nicht vergessen, dass auch andere Trauer empfinden, auch wenn nicht jeder das auf die gleiche Weise zeigen kann oder vielleicht gar nicht nach außen trägt. Daneben wird auch die Angst vor neuem Glück oder neuer Bindung angesprochen, dass Trauernde, egal ob es sich um den Verlust eines Menschen handelt oder einem geliebten Haustier, schon zu Beginn einer neuen Beziehung Angst vor einem erneuten Verlust haben.
Der Roman berührt allein schon durch den Inhalt, durch die poetische Sprache und die entzückende Aufmachung geht einem die Geschichte von Brooklyn und Nico noch mehr zu Herzen und man schafft es kaum sie zu lesen ohne die eine oder andere Träne dabei zu vergießen.
Die Geschichte wird chronologisch erzählt unter Angabe des jeweiligen Datums, beginnend am Jahrestag von Luccas Tod, erstreckt sie sich bloß über einen Zeitraum von zwei Monaten. Sie wird abwechselnd aus der Perspektive von Brooklyn und Nico erzählt, weswegen ich den deutschen Titel im Gegensatz zum Original (Chasing Brooklyn) etwas unglücklich gewählt finde, da der deutsche Titel nur Brooklyn einbezieht und das Original schon beide Protagonisten im Titel widerspigelt. Sehr passend hingegend ist die Buchgröße in Notizbuchformat in frühlingshaften Farben, da ein Notiz- bzw. Skizzenbuch in dem Roman eine wichtige Rolle spielt und die Farben Brooklyns Hobby der Malerei bevorzugt von blumigen und pflanzlichen Motiven widergeben. Der Text wechselt zwischen Prosa, Tagebucheinträgen, Gedanken und Briefen an Lucca. Teilweise wird mit dem Schriftsatz gespielt, Buchstaben sind einzeln oder versetzt gedruckt oder Wörter eines Satzes einzeln untereinander, so dass ein Text eine Aussage nicht nur in Worten, sondern auch visuell widergibt.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass "In Liebe, Brooklyn" nicht nur eine Facette von Trauer und Verlust anspricht, sondern unzählig viele. Neben dem Verlust eines nahestehenden Menschen durch Tod, der Freund, Sohn und Bruder war, behandelt Lisa Schroeder auch die Trauerbewältigung als Kind beim Verlust eines geliebten Haustiers, das Umgehen mit Trauer für Außenstehende und den Schmerz einer Familie nach der Trennung der Eltern. Trotzdem trifftet die Geschichte nie in Kitsch ab und wirkt in keinster Weise überladen oder übertrieben.

Fazit:
Eine berührende und zu Herzen gehende Geschichte über den Umgang mit Trauer und Verlust und die Hoffnung auf einen Neubeginn, aber auch eine Hommage an die (kleinen) Freuden des Lebens in einer außergewöhnlichen und schönen Aufmachung.

7 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2011
Schrecken über Bondingor / Drachengasse 13 Bd.1
Perplies, Bernd; Humberg, Christian

Schrecken über Bondingor / Drachengasse 13 Bd.1


ausgezeichnet

Bondingor, ist eine von Elfen, Menschen, Zwergen und vielerlei anderem Volk bewohnte Stadt im Königreich Mintaria. Hier lernen sich die drei Jugendlichen Tomrin, Hanissa und Sando zufällig kennen, als Hanissa ihre Geldbörse gestohlen wird.
Obwohl die drei sehr unterschiedlich vom Charakter sind schließen sie schnell Freundschaft und als Nachts ein unheimlicher Schrecken in Bondingor umgeht und nichts als Zerstörung und Verwüstung hinterlässt, treffen sich die drei schon bald regelmäßig in ihrem Geheimversteck in der Drachengasse 13, um dem geheimnisvollen Wesen auf die Spur zu kommen.

Die fantasievolle Geschichte um die drei Jugendlichen Tomrin, Hanissa und Sando ist altersgerecht umgesetzt und bietet mit der weiblichen und den beiden männlichen Helden sowohl Identifikationspotential für die weibliche als auch die männliche junge Leserschaft. Die drei jugendlichen Helden besitzen ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften, Talente und Stärken und ergänzen sie so hervorragend. Tomrin ist der Sohn des Gardehauptmanns von Bondingor. Er ist stark, hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und kennt sich so gut wie kaum ein anderer in den besseren Gegenden der Stadt aus. Hanissa zeigt großes Interesse an der Magie und verbringt heimlich viele Stunden in der Bibliothek, da es verpönt ist, dass Frauen sich mit Magie beschäftigen. Sando ist der Adoptivsohn des Zwergs Gump, der im Hafenviertel von Bondingor eine Kneipe betreibt. Obwohl er dem Charakter nach ein kleiner Schurke ist, sitzt sein Herz dennoch am rechten Fleck.

Die beiden Autoren Bernd Perplies und Christian Humberg haben eine sehr witzige, magische und abwechslungsreiche Welt erschaffen, die von zahlreichen Völkern bewohnt wird und der neben einem detaillierten Stadtplan auf den Vorsatzseiten des Buches gleich eine ganze Website gewidmet wurde, auf der man viele Extras zu der Reihe, Illustrationen, ein Lexikon, Charakterstudien und noch vieles mehr findet.
Der Wortwitz der Geschichte entfaltet sich hauptsächlich in den zahlreichen Dialogen zwischen den Kindern, aber auch den zahlreichen aberwitzigen teils skurrilen Figuren, von denen es in Bondingor nur so wimmelt. Obwohl der Plot zunächst scheinbar vorhersehbar war, insbesondere in Hinblick darauf, wer ab Band 2 alles zur Bande der Drachengasse 13 gehört, wartet die Geschichte plötzlich mit Drehungen und Wendungen auf, die mich beim Lesen nicht nur überrascht, sondern auch sehr amüsiert haben. Die Geschichte ist also nicht nur ein wunderbarer Lesespaß für die angegebene Altersklasse, sondern auch ein kurzweiliges Lesevergnügen für etwas ältere Fans des Genres.
Neben dem sehr ansprechenden Cover und dem mitgelieferten Stadtplan auf den Vorsatzseiten, schmücken auch die mit Titeln versehenen Kapitel kleine Illustrationen mit dem "Schrecken über Bondingor". Darüber hinaus werden die drei Hauptcharaktere in kurzen Steckbriefen vorgestellt und als besonderes Schmankerl gibt es zum Schluss des ersten Abenteuers, dass völlig in sich abgeschlossen endet, noch einen kurzen Ausblick auf den zweiten Band "Geister aus der Tiefe" bietet, dessen Leseprobe bereits auf den wenigen Seiten einen noch spannenderen Plot verheißt als es der "Schrecken über Bondingor" schon bietet.

Die Geschichte ist sehr kurzweilig, spannend und amüsant zu lesen. Die Protagonisten liebenswert - um nicht zu sagen: süüüß, was den Neuzugang für die Folgebände betrifft ;) - außerdem wartet die neue Reihe aus dem Schneider-Verlag mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis auf, was will man mehr? Volle Punktzahl!

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2011
Süße Geschenke zu Weihnachten

Süße Geschenke zu Weihnachten


ausgezeichnet

Unter dem Label "Die kreative Manufaktur" hat der Frech Verlag mittlerweile vier Titel veröffentlicht und passend für die Advents- und Weihnachtszeit ist das Buch "Süße Geschenke zu Weihnachten: Leckereien backen & verpacken" erhältlich.

Der Inhalt des Buches ist in folgende Rubriken unterteilt:
Schokoladenseiten
Nuss und Mandelkern
Weihnachtsgewürze inkl. Kleine Warenkunde
Geistreiche Genüsse
Fruchtige Köstlichkeiten
Vorlagen
Autorinnen und Impressum

Gemäß dem Anlass sind die Food-Fotos häufig weihnachtlich dekoriert und die Geschenkverpackungen der Leckereien schmücken weihnachtliche Motive oder kommen in den klassischen Farben rot und weiß daher. Allein das reine Durchschmökern des Buches macht schon Appetit auf die abgebildeten Köstlichkeiten und lässt die erste Weihnachtsstimmung aufkommen.

Das Buch ist so aufgebaut, dass in der Regel jedem Rezept eine Doppelseite und dem darauffolgenden Verpackungstipp ebenfalls eine Doppelseite gewidmet ist. Bei einfacheren Rezepten und Verpackungen geht die Anleitung manchmal nur über eine Doppelseite, aber immer ist alles im Detail aufgeführt.
Die Rezepte sind unterteilt in Zutatenliste, Zeitaufwand, Zubereitung, Tipps und Variationsmöglichkeiten. Die Verpackungsvorschläge sind untergliedert in Materialliste und Anleitung. Die Vorlagen für dekorative Motive und Schachteln und Tüten finden sich komplett am Ende des Buches. Hier lässt sich nur ein kleiner Wermutstropfen anmerken: es ist kein Vorlagenbogen mit Anleitungen in Originalgröße vorhanden, sondern die Vorlagen müssen fast alle vergrößert werden.

Die Ideen zum Verpacken sind genauso vielfältig wie die Rezeptideen in diesem Buch: wo neben Likören auch kleine Kuchen, Kekse, Gewürze, Chutney und Gelee zu finden sind, so erstrecken sich die Dekorations- und Verpackungsvorschläge über kleine Panettone in Tontöpfen gebacken über edle Geschenkkartons bis hin zu pfiffig bunten Geschenktüten. Der Ideenpool in diesem Buch ist sehr vielfältig und regt damit auch das Entwickeln von eigenen Ideen an. Viele der Geschenkverpackungen können darüber hinaus auch für andere kleine Weihnachtsgeschenke eingesetzt werden.

Die Rezepte sind leicht nachzuarbeiten und da man trotz der besinnlichen Weihnachtszeit häufig in den letzten Wochen davor unter Zeitmangel leidet - sei es wegen fehlender Geschenke, einer auf Hochtouren laufenden Weihnachtsbäckerei oder anderen Vorbereitungen für das Fest der Feste - hat es mir besonders gut gefallen, dass einige der Geschenkideen in diesem Buch mit minimalem Zeitaufwand umzusetzen sind. Auch die Verpackungsideen erstrecken sich über blitzschnell realisierbar bis hin zu etwas mehr Zeitaufwand, so dass jeder Weihnachtsbäcker nach Zeit, Lust und Laune Rezepte und Dekorationen nacharbeiten kann und mit seinen selbstgemachten Geschenken sicherlich großen Applaus am Weihnachtsfest erntet!

Das Preis-Leistungs-Verhältnis von "Süße Geschenke zu Weihnachten: Leckereien backen & verpacken" finde ich super, da nicht nur die Aufmachung wunderschön und hochwertig ist, sondern man hier mit den darin enthaltenen Rezepten und Bastelideen quasi zwei Bücher (ein Koch- und Backbuch und ein Bastelbuch) zum Preis von einem erhält.

Auf kreative-manufaktur.de und unter topp-kreativ.de gibt es noch viele weitere Empfehlungen zum Selbermachen!
Auf der Seite der kreativen Manufaktur befindet sich eine Übersicht mit allen bisher erschienenen Titel der Reihe, es werden regelmäßig neue Rezepte und Verpackungsideen veröffentlicht, außerdem kann man direkt über die Seite Verpackungszubehör bestellen.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2011
Julekuler
Nerjordet, Arne;Zachrison, Carlos

Julekuler


ausgezeichnet

Arnes und Carlos' Julekuler, dass sind auf einen Blick:
1 Grundanleitung für den gestrickten Baumschmuck
55 Muster unterteilt in folgende Rubriken:
Bald ist es soweit
Kinderhandschuhe
Im Frühtau zu Berge
Tradition
Ein Skipullover
Grüne Zweige
Nur noch ein Tag
Heiligabend
Weihnachtliches Zuckerzeug
Herzen
Chor der Engel
Religiöse Motive
Tiere
Rentiere
Kerzen
Besuch zum Fest
... und eine Blanko-Vorlage zum Entwerfen und Einzeichnen eigener Muster.

Bevor es ans Julekuler-Stricken geht, erzählen Arne und Carlos von ihrem Leben auf dem Land in einem alten Bauernhof, davon, wie sie ihr Haus zur Weihnachtszeit schmücken, und wie es dank ihrer Leidenschaft für die Weihnachtszeit zur Geburt der gestrickten Julekuler kam.

Die Anleitung für die Julekuler ist sehr ausführlich und umfangreich. Im zweiten Kapitel werden die zunächst alle notwendigen Grundlagen erklärt. Hier erfährt der Leser alles über Materialien, Techniken und Grundmuster. In diesem Abschnitt befindet sich die Grundanleitung für die Julekuler, die unabhängig vom Muster für alle Kugeln gilt. Außerdem wird erklärt, wie der Aufhänger für die fertigen Julekuler aus einer gehäkelten Luftmaschenkette angefertigt wird, wie man Strickmaschen zu- und abnimmt, und das die Muster statt eingestrickt auch aufgestickt werden können. Neben Textanleitungen sind die Grundlagen außerdem in anschaulichen Illustrationen erklärt.

Dem Grundlagenkapitel schließen sich nahtlos die Kapitel mit den 55 Muster-Julekulern an. Jedem Design ist eine komplette Seite gewidmet: zwei Bilder zeigen die Kugel zum einen im fertiggestrickten Zustand, zum anderen ist jede Kugel im skizzierten Zustand auf Karopapier aufgezeichnet, wo man ganz einfach das Strickmuster abzählen kann. Wer gerne eigene Muster entwirft, wird sich sicherlich über die mitgelieferte Blanko-Vorlage zum Kopieren am Ende des Buches freuen.

Obwohl ich seit Jahren nicht mehr mit Nadelspiel gestrickt habe, kam ich sehr leicht mit den Anleitungen im Buch zurecht. Die vorgeschlagenen Dekorations- und Abwandlungsmöglichkeiten der Julekuler durch aufgeklebte Schmucksteine und verwendetes Effektgarn, regen außerdem dazu an eigene Ideen zu entwickeln, so habe ich schon hübsche Knöpfe und kleine Glöckchen auf die Julekuler aufgenäht und statt Luftmaschenketten als Aufhänger schmales Satinband verwendet. Obwohl man mit 55 Mustervorschlägen schon für einige Wochen beschäftigt ist, bietet das Buch darüberhinaus also eine wahre Fundgrube unzählige Abwandlungen zu kreieren oder ganz frei neue Muster zu entwickeln.

Doch "Julekuler: Gestrickte Weihnachtskugeln" ist nicht nur ein sehr gut und anschaulich erklärtes Handarbeitsbuch mit zahlreichen Musterideen, zusätzlich liefern Arne und Carlos zu jedem Muster die Entstehungsgeschichte und kleine Anekdoten, Auszüge aus Geschichten, Liedern und Gedichte erzählen etwas über die Herkunft vieler Muster und formatfüllende Fotos von weihnachtlich geschmückten Puppenstuben, festlich gedeckten Tischen und eingeschneiten Winterlandschaften machen das Buch zudem zu einem wahren Augenschmaus, in dem man gerne schmökert und sich neben Anregungen zum Julekulerstricken auch Ideen für anderen Weihnachtsschmuck und weitere Dekorationsmöglichkeiten holen kann.

Ein wunderschönes Handarbeitsbuch über eine Strickidee mit Suchtpotential, das mich sicherlich nicht nur in den Wintermonaten zum Nadelspiel greifen lassen wird!

Mehr Informationen zu den beiden Desigern findet man auf ihrer Website arne-carlos.com und unter topp-kreativ.de gibt es noch viele weitere Empfehlungen zum Selbermachen!

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2011
In den Abgrund / Magierdämmerung Bd.3
Perplies, Bernd

In den Abgrund / Magierdämmerung Bd.3


gut

Der Weg war lang und beschwerlich, der Kampf dagegen ausgesprochen kurz! So würde mein Resümee ausfallen, wenn ich diesen abschließenden Band der Magierdämmerung-Trilogie in einem Satz zusammenfassen müsste. Ich habe mich sehr auf ein Wiederlesen mit den liebgewonnenen Figuren von Holmes, Brown, Jonathan und Kendra gefreut: mit den ersten beiden hatte ich in den Vorgängerbänden viele vergnügliche Momente erlebt, während sich zwischen Jonathan und Kendra eine zarte Romanze entwickelt hatte, über die ich gerne mehr gelesen hätte. Leider treten die zwischenmenschlichen Beziehungen auf Grund der Menge von Handlungssträngen und neu eingeführten Charakteren im dritten Band der Reihe jedoch sehr in den Hintergrund. Dass im Angesicht einer nahenden Katastrophe nicht überall Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, witzige Situationen eher rar gesät sind und die Liebe zwischen Jonathan und Kendra hintenan stehen muss, war mir schon klar, aber auch - oder gerade - in Momenten von Gefahr sollten dann eben andere tiefergehende Gefühle anstelle von Witz und Liebe treten, doch leider blieben die Figuren in "In den Abgrund" dahingehend hinter meinen Erwartungen zurück. Nicht einmal atemberaubende Spannung konnte dieses Manko gänzlich wettmachen, denn zulange blieb bei den neueingeführten Charakteren wie Wovoka und Feodora unklar, wie und wo sie in die Kernhandlung eingreifen würden. Bei den Handlungssträngen mit Holmes und Brown auf der Gladius Dei beziehungsweise mit Jonathan und Kendra an Bord des Fliegenden Holländers kam annähernd das Lesevergnügen und die Spannung auf, die ich bei den beiden Vorgängerbänden empfunden hatte, aber bei den Wechseln zu den anderen Handlungsebenen verpuffte dieses Gefühl und diese Kapitel zogen sich für mich zäh in die Länge. Im Vergleich zu dem langen Weg der einzelnen Gruppen zur Quelle wird der Kampf an eben dieser vergleichsweise kurz abgehandelt. Die Entwicklung am Schluss und die Auflösung hat mir zwar einerseits sehr gut gefallen, aber irgendwie fragte ich mich, ob das jetzt wirklich alles gewesen sein sollte nach den ganzen Strapazen und unzähligen Magiern und Nebenfiguren, die in die Handlung involviert und zum Teil noch im dritten Band eingeführt wurden. Richtig superfies und supergut - wie es einem wahnsinnigen Bösewicht gebührt - fand ich allerdings das Ende, dass der Autor für Wellington bereithält... Diese Ideen und Glanzlichter sind das Salz in der Ideensuppe von Bernd Perplies Romanen, die diese zu etwas Besonderem machen und der Grund, warum "In den Abgrund" trotz der angeführten Kritikpunkte immer noch ein sehr lesenswerter Roman für mich war. Und wer jetzt wissen will, was mit Wellington passiert, muss den langen Weg zur Wahren Quelle der Magie wohl oder übel auch bestreiten ;)

Aufmachung des Buches:
Wie bereits bei den beiden Vorgängerbänden wird die Geschichte durch die Europakarte in der vorderen, dem Stadtplan von London in der hinteren Umschlagklappe und einem dreiseitigen "Dramatis Personae" ergänzt, in dem die wichtigsten Charaktere mit Namen und Funktion aufgeführt sind. Das Cover des zweiten Bandes ziert das Kriegsschiff USS Brooklyn. Das Medaillon im Vordergrund ist nun im Gegensatz zu den ersten beiden Covern komplett zu sehen.

Fazit:
Leider kam mir im abschließenden Band das Zwischenmenschliche zwischen den liebgewonnenen Charakteren zu kurz. Obwohl die Handlung auf Spannung ausgelegt war, verpuffte sie teilweise auf Grund der auf mehreren Ebenen laufenden Handlung. Auch wenn der dritte und letzte Band für mich leider der schwächste der Trilogie war, ist "Magierdämmerung" dennoch eine lesenswerte Steampunkreihe mit interessanten Ideen, einer neuartigen Form von Magie und facettenreichen Charakteren, die ich gerne weiterempfehle!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2011
Ich - Der Weihnachtsmann
Atkinson, Juliette;Atkinson, John

Ich - Der Weihnachtsmann


ausgezeichnet

Weihnachten ist verboten! Humbug?

Tatsächlich war Weihnachten nicht nur einmal verboten: 1647 wurde Weihnachten in England unter Oliver Cromwell und seinen Puritanern verboten. Minztörtchen, Weihnachtsmahl, Weihnachtslieder, ALLES! Die Pilgerväter in Amerika waren allerdings noch rigoroser als Cromwell: in Boston war Weihnachten zwischen 1659 und 1681 verboten, jedem, der das Gesetz brach, wurde eine Geldstrafe von 5 Shilling auferlegt. Die Russische Orthodoxe Kirche durfte Weihnachten gleich 75 Jahre nicht feiern - ein trauriger Rekord!

Diese und viele andere Anekdoten, Geschichte, Wissenswertes und Geschichtliches rund um Weihnachten erzählt der Weihnachtsmann höchstpersönlich in seinem Buch "Ich, der Weihnachtsmann".

Das Buch mutet bereits von außen wie ein wunderschönes Geschenk an: mit rotem Leinenrücken und von einer roten Schleife zusammengehalten, kommt das Öffnen des Buches dem Auspacken eines Überraschungspäckchens gleich.

Neben vielen Erzählungen, Geschichten und Gedichten gibt es auch unzählige farbige Illustrationen und andere Schätze zu entdecken. Für kleine und große Bilderbuchliebhaber bilden sicherlich die 3D-Schleife und 3D-Schneeflocke Highlights, ebenso wie die Sixpence Münze, die auf der Doppelseite über die Geschichte und Entstehung des Weihnachtspudding eingeklebt ist, die außerdem das original Familienrezept des Puddings von der Weihnachtsfrau enthält. Neben Weihnachtspudding befinden sich in diesem Buch auch noch die Rezepte für Lebkuchen und Taffy (Sahnebonbons), die alle in das Buch eingeklebt sind, und zum Nachbacken problemlos dem Buch entnommen - und auch wieder eingeklebt - werden können. Die Seiten über weihnachtliche Rezepte und Gewürze werden von Geschichten über die Entdeckung der Weihnachtsinsel und Berichten über die Fahrten von Marco Polo begleitet, denn ohne deren Reisen würden wir heute vielleicht gar nicht alle Gewürze von Zimt über Ingwer bis hin zu Anis kennen, die wir Jahr für Jahr in unzähligen Plätzchensorten verarbeiten. Die Gewürze sind außerdem mit Bild und Erklärung in dem Buch zu finden.

Ein umfassendes Werk über den Weihnachtsmann und das Weihnachtsfest, das viele Überraschungen für große und kleine Leser bereithält, nicht nur in Textform, sondern auch in Form von eingeklebten Briefen, Rezepten, Fotos und weiteren weihnachtlichen Gimmicks. Neben informativen Beiträgen über die Entstehung und Herkunft weihnachtlicher Traditionen, findet man in dem Buch auch lustige Beiträge wie einen Bericht über den Sommerurlaub des Weihnachtsmanns oder ein Strafmandat wegen zu schnell Fliegens des Rentierschlittens oder Klassiker wie den Brief der kleinen Virginia O'Hanlon an die Zeitung "The Sun" und das Gedicht "Die Nacht vor Weihnachten" von Clement Clarke Moore.

Ein Schatz sowohl inhaltlich als auch von der Aufmachung, der sicherlich für viele leuchtende Augen unter dem Weihnachtsbaum sorgen wird. Der größte Weihnachtsbaum der Welt steht übrigens vor dem Rockefeller Center in New York mit 19,5 Meter Höhe und 30.000 Lichtern. Gubbio in Italien beansprucht den Titel für den weltgrößten Weihnachtsbaum allerdings auch: sie beleuchten einen Berg so, dass er die Form eines Christbaums hat, 400m hoch und 400m ausladend.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2011
Wilde Sehnsucht / Die Eiserne See Bd.1
Brook, Meljean

Wilde Sehnsucht / Die Eiserne See Bd.1


schlecht

Bis vor einigen Jahren war England von der Horde (= Mongolen) besetzt und kontrolliert. Die Horde infizierte die Engländer über verseuchten Zucker und Tee mit miskroskopischen Apparaten, die einerseits zwar zur Regeneration & Heilung des Körpers dienen, andererseits aber eine Kontrolle durch die Horde ermöglichen.
Vor neun Jahren wurde England durch den Piraten Rhys Trahaearn befreit und in Folge der Befreiung sind viele Bounder zurück in ihr Heimatland zurückgekehrt, deren Vorväter vor zweihundert Jahren vor der Herrschaft der Mongolen in die Neue Welt geflohen sind. Die befreiten Englänger sind unter dem Namen Bugger bekannt, infizierte Menschen, die mit Millionen der miskroskopischen Apparate (= Naniten) im Körper leben. Obwohl sich etliche Bounder auf Grund der verpesteten Luft in den englischen Großstädten ebenfalls mit Naniten infizieren ließen, besteht weiterhin eine gesellschaftliche Gruft zwischen den beiden Gruppen.
Als eines Tages vor dem Anwesen Rhys Trahaearns - mittlerweile als der Eiserne Herzog bekannt - von einem Luftschiff eine Leiche abgeworfen wird, nimmt Inspektorin Mina Wentworth die Ermittlungen auf & tut sich entgegen ihrer inneren Überzeugung mit Rhys zusammen, um eine grausame Verschwörung gegen England zu verhindern. Rhys begehrt Mina von Beginn an, doch Mina sträubt sich gegen eine Verbindung mit dem Eisernen Herzog...

Auch wenn der Untertitel "Wilde Sehnsucht" & der innere Klappentext des Romans auf einen erotisch angehauchten Handlungsstrang schließen lassen, so versprachen die beiden Klappentexte dennoch einen spannenden Kriminalroman angesiedelt im Steampunkgenre. Leider wurde meine Erwartungserhaltung bitter enttäuscht.
Zum einen wirft Meljean Brook ihre Leser ziemlich unvorbereitet in die Handlung herein. Da ich den Roman als Leseexemplar erhalten habe, lag mir zwar ein separates Glossar mit den wichtigsten Begriffen aus dem Roman vor, aber da ich davon ausgegangen bin, dass dieses Glossar nicht nur dem Leseexemplar, sondern auch der Buchhandelsausgabe fehlt, habe ich das Glossar erstmal bewusst NICHT gelesen, doch ohne die Erklärung der speziellen Begriffe fühlt man sich über die ersten Kapitel ziemlich verloren in der Geschichte. Nichtsdestrotrotz hätte "Wilde Sehnsucht" ein guter & spannender Steampunkroman sein können, denn Meljean Brooks hat einige wirklich gute Ideen entwickelt, wenn sich die Handlung nicht irgendwann immer weiter von dem kriminalistischen Handlungsstrang entfernt & sich als Erotikroman entpuppt hätte. Dieser Roman hat sicher einen Unterhaltungswert für Liebhaber dieses Genres, aber als begeisterter Leser von Steampunkromanen war er für mich eine maßlose Enttäuschung! Ich persönlich habe in diesem Buch auch keine Liebesgeschichte entdecken können, sondern nur eine sexuelle Abhängigkeit zwischen zwei Personen, von denen mir eine dermaßen unsympathisch war, dass ich allein deswegen das Buch am liebsten abgebrochen hätte. Da das Vokabular in diesem Buch nicht gerade zimperlich gebraucht wird - genaugenommen kommt der Name Rhys fast zwangsläufig mit dem Verb vögeln vor - sage ich klipp und klar: Rhys Trahaearn hat direkt zu Beginn bei mir verschissen, als Mina Wentworth ihn während der Ermittlungen verhört, und er nur daran denkt, wie er sie zum F... ins Bett bekommt. Sorry, aber das ging gar nicht! Ich fand die Verbindung zwischen den beiden frauenfeindlich und erniedrigend, die erste Bettszene grenzt an eine Vergewaltigung & wer diesen Typen im Laufe der Geschichte noch nicht gefressen hat, sollte wenigstens am Ende gegen der Geschichte die Schnauze voll von ihm haben, wenn er sein Sexbedürfnis beinahe über das Leben von Mina stellt.

Wer einen Erotikroman mit einer sexuell handfesten Handlung angesiedelt im Steampunkgenre sucht & sich nicht von einem unsympathischen Protagonisten abschrecken lässt, kann hier gerne zugreifen. Wer jedoch romantische Liebesgeschichten und/oder spannende Steampunkromane bevorzugt, sollte meiner Meinung nach die Finger davon lassen!

6 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2011
Vom Ende der Angst / Abaton Bd.1
Jeltsch, Christian;Kraemer, Olaf

Vom Ende der Angst / Abaton Bd.1


ausgezeichnet

Laut Wikipedia versteht man unter Abaton einen heiligen, für die meisten Menschen unbetretbaren Ort.

Zu Beginn fühlte ich mich ein wenig so, als hätte mich ein Flipperautomat in diese Geschichte hineinkatapultiert. In einem rasanten Tempo wechselt der Leser zwischen Handlungsebenen und Protagonisten hin und her, doch sind die kurzen Sequenzen so perfekt geschnitten, dass ich mir beim Lesen zu keinem Zeitpunkt verloren vorkam. Man merkt dem Schreibstil positiv an, dass die beiden Autoren auch Drehbücher für Spielfilme schreiben, denn der dramaturgische Aufbau und das Erzähltempo heizen die Neugier und die Faszination für das Gelesene immer mehr an, so dass ich das Buch tatsächlich kaum aus der Hand legen konnte, obwohl die Geschichte auf einer bestimmten Ebene die Gehirnzellen fordert und das Schriftbild zunächst an einen unstrukturierten und unformatierten Fließtext erinnert. Christian Jeltsch und Olaf Kraemer fordern ihre Leser, aber sie überfordern sie nicht. Meister ihres drehbucherprobten Handwerks, wissen die beiden ganz genau, wie parallele Handlungsstränge, Perspektiv- und Zeitebenenwechsel miteinander verknüpft werden müssen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Das Buch, das von außen und auch auf den ersten Blick ins Innere zunächst nicht spektakulär erscheint, offenbart nach näherer Inspektion mehr als nur ein raffiniertes Geheimnis: die Kapitelzählweise in vierstelligen Ziffern wirkt fürs erste genauso abschreckend wie der Fließtext, bei näherer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass die Kapitel darüber eindeutig gekennzeichnet sind, nicht nur fortlaufend in den drei Teilen dieses Bandes, sondern über die gesamte Trilogie hinweg. Ein weiteres Gimmick fällt schnell ins Auge, wenn man grüblerisch die Seiten zwischen den Fingern hin- und herblättert, weil man wie ich versucht hinter die Verbindung der drei Jugendlichen zu kommen. Ein Tipp: bestimmte Markierungen ziehen sich fortlaufend durch das ganze Buch und stellen eine Verbindung zum Inhalt her. Daneben springen einige weitere Seiten innerhalb der Geschichte ins Auge mit blau hervorgehobenen Buchstaben, Wörtern, die in geschweiften Klammern gesetzt sind oder I's, die auf einer Doppelseite im Buch verteilt sind, die von der Nummerierung nicht in den Ablauf passen. Sind das Codes? Soll der Leser verwirrt und vom Pfad abgebracht werden? Ich weiß es nicht, und ich weiß auch nach dem Ende der ersten Geschichte um Linus, Edda und Simon nicht, wohin der Weg letzten Endes führen soll.

Die Autoren bezeichnen ihren Roman selbst als "Science-Faction-Thriller", denn so unglaublich einige Entwicklungen in diesem Roman scheinen, ist doch alles möglich! Die heutigen Möglichkeiten in Wissenschaft und Technik rufen manchmal ungläubiges Staunen hervor, das Vermögen der menschlichen Psyche - und das Vermögen diese zu beeinflussen - jedoch weit mehr! Was ist noch Wirklichkeit und was schon Traum?

Neben den Thrillerelementen und Erforschung der menschlichen Psyche dreht sich in diesem Buch sehr viel um Freundschaft und Familie, aber auch um die erste Liebe. Die Dreieckskonstellation Linus, Edda und Simon wird in den Folgeromanen sicherlich noch für Konfliktpotential sorgen, da man im Serienauftakt "Vom Ende der Angst" bereits aufkeimende Eifersucht zwischen den beiden Jungen in Bezug auf Edda spüren konnte.

Ein Roman, der verwirrt und fasziniert.
Eine Geschichte, die ich so noch nie gelesen habe.
Ein Layout, das den Inhalt der Geschichte aufgreift, wenn man es interpretieren kann.
Zwei Autoren, die Kino mit ihrem impulsiven Schreibstil in meinem Kopf implantiert haben.
Ein Auftakt, der mich beinahe völlig im Dunklen lässt, wohin die Reise gehen mag...
... nur eine Sache ist sonnenklar: der "Verlockung des Bösen" werde ich mich auf keinen Fall entziehen können!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2011
Afiyet olsun!
Stubert, Semiha

Afiyet olsun!


ausgezeichnet

Normalerweise bevorzuge ich Kochbüchern mit Fotos der fertig zubereiteten Gerichte, aber im Gerstenberg Verlag sind schon einige Länderkochbücher in einer wunderbar illustrierten Aufmachung mit landestypischen Gerichten von Einheimischen erschienen, dass ich "Afiyet olsun!" unbedingt einer näheren Betrachtung unterziehen wollte, vor allem in Anbetracht dessen, dass ich schon lange nach einem guten und authentischen türkischen Kochbuch Ausschau gehalten habe.

In "Afiyet olsun!" präsentiert Semiha Stubert beinahe 80 Rezepte, die sie während ihrer Kindheit begleitet haben. Sie ist bei den Eltern ihres Vaters am Fuße des Taurusgebirges aufgewachsen und hat das Kochen von ihrer Nene (Großmutter) höchstpersönlich gelernt.
In dem von Claudia Lieb illustrierten Kochbuch stellt Semiha Stubert jedoch nicht nur die Rezepte ihrer Kindheit vor, sondern überliefert gleichzeitig viele Geschichten zu den Gerichten und die Entstehung ihrer Namen, die ihr ihre Großeltern beim Kochen erzählten.

Die Gerichte sind inhaltlich nach Anlässen sortiert, zu denen sie hauptsächlich gekocht wurden:
* Die Kochstellen von Nene und ihre Suppengeschichten
* Der Frühling
* Die Gärten von Nene
* Markttag mit Großmutter
* Besuch aus Deutschland
* Picknick
* Besuch in Konya
* Opferfest und Besuch im Bergdorf
* Nudeln bei Nene
* Hochzeit im Dorf
* Sommer
* Herbst
* Brot und Börek
* Winter
* Der Fastenmonat Ramadan und das Zuckerfest

Da der Inhalt nach Anlässen nur bedingt zur Rezeptsuche geeignet ist, schließt sich den Rezeptteilen neben dem Glossar mit türkischen Begriffen (Verwandschaftsbeziehungen, Begriffe und Zutaten, Feste und besondere Tage) noch ein Rezeptregister nach Gruppen an:
* Salate
* Vorspeisen - Meze
* Eier
* Suppen
* Gemüse
* Fleisch und Fisch
* Bratlinge
* Bulgur und Reis
* Brot und Pasteten
* Nudeln
* Süßspeisen
* Getränke

Zunächst muss ich erwähnen, dass ich von den mir vor diesem Kochbuch bekannten türkischen Gerichten in dieser Rezeptesammlung kein einziges vermisst habe, sei es Börek inklusive aller mir bekannten Füllungen (Kartoffel, Käse, Spinat und Fleisch), Türkische Pizza oder Ayran. Daneben habe ich aber vieles für mich neues entdecken können, besonders an Bratlingen und Suppen, aber auch was die Zubereitungsart angeht, ich kannte vorher weder türkische Gerichte aus dem Wok noch aus dem Römertopf.

Jede Rezeptrubrik beginnt mit einer doppelseitigen Geschichte aus Semiha Stuberts Kindheit. Die einzelnen Rezepte sind übertitelt mit ihrem deutschen und ihrem türkischen Namen. Über der Zutatenliste ist angegeben, für wieviele Personen das Rezept angedacht ist. Die Zubereitung ist sinnvoll gegliedert und in einfach nachvollziehenden Schritten erklärt. Zusätzlich gibt die Autorin am Ende eines Rezeptes häufig Tipps bezüglich Varitationsmöglichkeiten (z.B. dass viele Fleischgerichte auch als vegetarische Variante zubereitet werden können, dass Gerichte warm und kalt gereicht werden können oder welche Komponenten durch alternative Zutaten ersetzt werden können).

Die türkische Küche hat mich in ihrer Einfachheit positiv überrascht. Hier werden häufig nur wenige Grundzutaten pro Gericht benötigt, aber dank frischer Kräuter und der verwendeten Gewürze wird selbst ein Spiegelei zu einer geschmacklichen Offenbarung!
Ein wunderbares Kochbuch, welches mit seiner stimmigen Aufmachung, dem hervorragenden Konzept Rezepte um persönliche Anekdoten zu ergänzen und der Vielfalt der darin enthaltenen Rezepte und Tipps rundum überzeugt.
Da der Anteil an Fleischgerichten in Summe gering ist und diese sogar recht häufig von der Autorin in den Tipps zusätzlich als vegetarische Variante angegeben werden, empfehle ich dieses Kochbuch auch gerne an Vegetarier weiter.

Weitere Rezepte der Autorin kann man auf ihrem Blog semilicious.com/de/ entdecken.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.