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Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2019
Das Zero-Waste-Nähbuch
Gaßner, Manuela

Das Zero-Waste-Nähbuch


gut

Bewusst weniger Müll produzieren bzw. Müll vermeiden

Der Trend zur Müllvermeidung nimmt immer mehr Form an – und in diesem Buch erhält man konkrete Ratschläge bzw. Möglichkeiten, wie man dies selbst umsetzen kann. So gibt es Nähanleitungen für Obst- und Gemüsenetze, Schüsselabdeckungen (Frischhaltefolie ist somit überflüssig) oder eben auch für Wattepads.

Gerade in der heutigen Zeit wird einem immer vor Augen geführt, dass man bewusst leben sollte –vor allem auch hinsichtlich des Abfalls. Viele Dinge setze ich eigentlich schon immer automatisch bewusst um – so habe ich immer einen praktischen Stoffbeutel zum Einkaufen dabei, habe mir schon vor längerer Zeit Wattepads selbst genäht. Mit diesem Buch wollte ich noch einmal ein paar Anregungen holen, was man vielleicht selbst noch weiter wie umsetzen könnte.

Das Buch ist übersichtlich gestaltet und inhaltlich gut verständlich. Zu Beginn erhält man erst einmal eine Einführung zum Thema „Zero Waste“ auf gut 15 Seiten. Anschließend gibt es Nähanleitungen in den verschiedenen Kategorien wie „Essen & Trinken“, „Einkaufen“, „Unterwegs“, „Putzen & Ordnung“, „Beauty & Pflege“ sowie „Geschenke“. Die Kapitel beginnen auch immer wieder mit einer Einführung und einer Gegenüberstellung „This not That“, welche Produkte man wie verwenden sollte und welche eben besser nicht.

Die einzelnen Nähanleitungen sind meiner Ansicht nach teilweise ein bißchen knapp gefasst. Sie sind wunderbar bebildert, so dass man sich das Endergebnis gut vorstellen kann, hinsichtlich des benötigten Materials und der schrittweisen Anleitung auch sehr übersichtlich dargestellt. Bei manchen Anleitungen hatte ich aber das Gefühl, dass sie sehr umfassend sind, wohingegen andere sehr kurz gefasst sind. Zumindest ist das mein Eindruck. Inhaltlich muss ich sagen, dass ich hier nicht alles auch so umsetzen würde, denn ich empfinde genähte Teebeutel oder auch Kaffeefilter als mehr Aufwand als Nutzen. (Es gibt ja auch Teefilter aus Metall – meinen verwende ich seit Jahren. Des weiteren sind die meisten Filterbeutel, egal ob Kaffee oder Tee, aus einem dünnen Material, das biologisch abbaubar ist.)

Wattepads hingegen habe ich selbst schon vor ein oder zwei Jahren genäht – kleine Stoffreste reichen dafür wunderbar aus und eine kleine Kreisvorlage (umgedrehtes Trinkglas) sorgt auch für wirklich runde entstehende Wattepads anschließend. (Solche „Tricks“ habe ich im Buch vermisst…) Diese Pads lassen sich nach Nutzung wunderbar im Wäschenetz in der 60 Grad-Wäsche mit waschen und sind so gefühlt ewig wiederverwendbar.

Für mich war es interessant ein paar Anregungen zu erhalten, was man vielleicht noch wie im eigenen Haushalt umsetzen und somit verbessern könnte. Bei den zugehörigen Texten jedoch habe ich es manchmal so empfunden, dass man es damit auch ein bißchen übertreiben kann. Ich setze gerne Dinge um, die für mich machbar sind, wenn ich aber sehe, wie viele Menschen beispielsweise immer noch eine Plastiktüte beim Einkaufen benutzen, dann fühlt man sich teilweise schon blöd. (Weil man ja schon in sämtlichen Bereichen auf sowas achtet…).

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, manche Ideen und Ansätze waren mir aber zuviel des Guten, an manchen Anleitungen hat mir ein bißchen mehr Info gefehlt. (Nähanfänger würden sich wohl recht schwertun, ist mein Eindruck.) Insofern vergebe ich hier 3 von 5 Sternen. Hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

Bewertung vom 25.02.2019
Mein Leben mit den Toten
Riepertinger, Alfred

Mein Leben mit den Toten


ausgezeichnet

Beeindruckend!

Das Leben endet tödlich. Manchmal kommt jedoch der Tod sehr plötzlich und sehr grausam, so dass diese Toten dann bei Alfred Riepertinger "landen", denn er sorgt dafür, dass Tote wieder "normal" aussehen, die Angehörigen würdig Abschied nehmen können. Gerade bei Unfallopfern oder Suiziden ist dies für die Angehörigen sehr wichtig - und leider sehen die Verstorbenen nach einem Unfall doch eher entstellt aus, darum kümmert sich Alfred Riepertinger um eine gute "Wiederherstellung". Er sargt die Toten auch mit ein und obduziert sie vorher auch, so dass er hier eine gewisse Forschungsarbeite leistet.

Ich möchte gleich zu Anfang mal den Unterschied erklären:

Rechtsmedizin = hier werden Tote untersucht, bei denen von Anfang an klar steht, dass sie einen unnatürlichen Tod gestorben sind

Pathologie = hier werden Tote, die eines natürlichen Todes gestorben sind, obduziert wenn es die Angehörigen wünschen (so kann man u.a. sehen, welche Auswirkungen eine Krankheit hatte etc.), generell befasst man sich in der Pathologie auch mit krankhaftem Gewebe (Histologie), so werden hier auch Gewebeproben (bei Geschwüren/Krebs) untersucht.

Allein ein Vorwort von Mark Benecke zu lesen hat mich dermaßen beflügelt, dass mir in der Bücherei gleich klar war: Mitnehmen, lesen! Sonntag nachmittag, schön auf dem Sofa eingekuschelt habe ich angefangen - und das Buch hat mich nur so in seinen Bann gezogen. Ich wollte einfach nur lesen, lesen, lesen.

Der Autor schildert seine Fälle, die er so abgewickelt hat, sehr anschaulich, das mag nicht für jeden angenehm sein bzw. sollte man vielleicht nicht unbedingt während des Essens lesen. (Wobei: Essen und Lesen zusammen halte ich bei einem Buch für schwierig...). Jedoch erhält man so einen wirklich guten Einblick und kann sich manches bildlich vorstellen - wenngleich ich selbst bisher weder Gehirnmaße noch Kopfhaut gesehen habe, noch bei einer Obduktion dabei war. (Wenngleich es mich seeeehr reizen würde.)

Die geschilderten Fälle handeln von Suiziden, von Unfallopfern bis hin zu Toten des Königshauses Liechtenstein. So war unter anderen Rudolf Moshammer "zu Gast" bei Alfred Riepertinger, Roy Black war bei ihm seine sonnengebräunteste Leiche die er je hatte, die Mädchen von Krailling (Doppelmord von Krailling) wurden von Riepertinger ansehlich gemacht.

Gerade bei solchen Todesfällen muss selbst er sich - verständlicherweise! - zusammen reißen, die Faust darf nur in der Tasche geballt sein... Verständnis für eine solche Tat kann da wohl keiner äußern. Jedoch kann man auch nicht in die Menschen hinein schauen, so galt es im Fall eines 15jährigen, der sich im Keller die Schrotflinte in den Mund schob und abdrückte, das Gesicht wieder herzurichten. Man kann die einzelnen Menschen nicht immer verstehen, warum sie sterben (möchten).

Alfred Riepertinger schildert alles sehr eindrucksvoll und den Tod als einen natürlichen Gang des Lebens, Tote sähen friedlich aus, wären "eigentlich wie immer", könnten sich eben nur nicht mehr äußern. All das lässt einen das Ganze dann etwas entspannter hinnehmen können, wobei ich selbst bisher auch keinen Toten aus meinem Verwandten-/Bekanntenkreis gesehen habe.

Das Buch hat mich regelrecht gefesselt, ich konnte es fast nicht aus der Hand legen, wobei ich es partout nicht vor dem Schlafen gehen direkt gelesen habe, solch ein Buch darf bei mir nicht mit ins Schlafzimmer "wandern". Träumen möchte ich dann doch lieber von anderen Dingen. ;)
Die Erzählweise im Buch hat mir sehr gut gefallen, es kommen zwar fachliche Begriffe vor, diese werden jedoch gut und sachlich erklärt, notfalls kann man ja manches auch immer noch einmal nachschlagen.

Wer sich generell für das Thema "Tod" interessiert, sich schon mal mit der Pathologie befasst hat bzw. Interesse hat, es zu tun, dem kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Von mir gibts hier 5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2019
Der Verrat
Sandberg, Ellen

Der Verrat


ausgezeichnet

Dunkle Wolken über dem Weingut Graven.

Nane wird nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen und tut sich schwer im normalen Leben anzukommen. Zumal da immer noch diese Schuld auf ihr lastet, mit ihr die Erinnerungen an eine Nacht, die ihr Leben für immer verändert hat. Ihre Schwester Pia hingegen hat es gut getroffen, sie hat den Winzer Thomas geheiratet, eine Tochter mit ihm und ist als Restauratorin tätig. Doch dann tritt ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben… und sinnt auf Rache – oder sucht sie doch Vergebung?

Lange habe ich keinen Krimi mehr gelesen, eigentlich schade, aber es hat sich einfach nicht ergeben. Nun hat mich die Geschichte von Ellen Sandberg sehr angesprochen und ich habe direkt drauf los gelesen – und hatte das Buch so schnell gelesen wie lange keines mehr.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, es ist gut und verständlich geschrieben, angenehme Kost, inhaltlich sicher keine locker-leichte Lektüre, aber wirklich gut zu Verstehen. Es kommen keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe vor, wenn dann doch etwas zu erläutern ist, dann wird dies im Buch direkt getan. (vor allem hinsichtlich des Weinbaus) Auch der Erzählstil hat mir sehr zugesagt, denn die Zeit wechselt von Kapitel zu Kapitel – so ist man quasi in der Jetzt-Zeit und abwechselnd in der Zeit von vor zwanzig Jahren, als das Verbrechen geschah. Das hat es nochmal spannender und auch interessanter gemacht. Weil man so ja quasi Puzzlestückchen geliefert bekommt, die man selbst schon versucht zusammen zu setzen.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, es handelt sich hier um einen echt spannenden und packenden Krimi, den man quasi nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die Handlung ist wirklich durchdacht, das hat mir unheimlich zugesagt, denn man rätselt ja selbst immer mit. Einzig ein kleines Detail hat für mich nicht so ganz gepasst, aber das ist eben Ansichtssache. Für mich war das ein sehr lesenswerter und unterhaltsamer Krimi, abwechslungsreich und sehr spannend bis zum Schluß. Entsprechend kann ich ihn nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.02.2019
Weihnachten auf der Lindwurmfeste
Moers, Walter

Weihnachten auf der Lindwurmfeste


ausgezeichnet

Von der doppelten Granitglocke bei der Freilichtmusiktheaterinszenierung.

Dieses Buch umfasst einen Brief von Hildegund von Mythenmetz an den Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, in dem sich Hildegund über ein zamonisches Fest auslässt, nämlich das Hamoulimepp. Dieser Brief vom zamonischen Großschriftsteller Hildegund von Mythenmetz sichtete Walter Moers, als der diesen Briefwechsel sichtete und stellte dabei fest, dass die Lindwürmer hier ein Fest begehen, das ähnlich unserem Weihnachtsfest ist und abläuft.

Bislang habe ich ja noch kein Buch von Walter Moers gelesen, lediglich die verfilmten Geschichten vom Käpt’n Blaubär sind mir natürlich ein Begriff. Umso gespannter war ich auf dieses Buch, das schon optisch wunderbar daher kommt – es wirkt unheimlich wertig und ist optisch wirklich schön gemacht. Auch unter dem Schutzumschlag geht es bunt bebildert weiter, ein praktisches Lesebändchen dient als Lesezeichen.

Vielleicht sollte man sich gleich vorm Lesen bewusst sein, dass dies absolut kein alltägliches Buch ist. (Wobei, was ist schon alltäglich?) Es ist eine geniale und sehr phantasievolle Erzählung über Zamonien und den dortigen Brauch des Hamoulimepp. Diesen Brauch schildert Hildegund von Mythenmetz in sämtlichen Facetten und Farben, was auch dank den vorn im Buch vorgestellten vorkommenden Protagonisten sowie den hinten im Buch angebrachten taxonomischen Tafeln zusätzlich anzusehen ist. Hier findet man die beschriebenen Dinge (von der Inkarnation von Hamoulimepp über die Felsengeiereier bis hin zu den Musikinstrumenten der Lindwürmer) in gezeichneter Form vor – so wunderbar, dass man sich daran fast nicht satt sehen kann. Die Illustrationen von Lydia Rode finde ich sehr gelungen. Es macht einfach Spaß, diese anzusehen und hier soviel zu entdecken, was das geschriebene Wort zusätzlich beschreibt. Ich habe mich dabei sehr amüsiert.

Die Geschichte rund um diesen Weihnachts-ähnlichen Brauch hat mir sehr gut gefallen, ist sie doch sehr gut überlegt und ausgeführt. Es ist interessant, welche Parallele es hier gibt. Natürlich ist es hier vom Schreibstil keine einfache Literatur, sondern wirklich durchdacht, aber sie ist gut verständlich, finde ich. Für mich war das lesenswerte Unterhaltung, die ich sehr genossen habe. Inhaltlich gut verständlich, da ja alles genau erklärt wird.

Ich kann dieses tolle Buch wirklich nur empfehlen, es hat unheimlich Spaß gemacht die Geschichte zu lesen und die Bilder anzusehen, wirklich eine phantasievolle, amüsante und unterhaltsame Erzählung. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen dafür.

Bewertung vom 18.02.2019
SOS Nähmaschine - 100 Hacks, Tipps & Tricks, die dir das Nähen leichter machen
Fritz, Sonja

SOS Nähmaschine - 100 Hacks, Tipps & Tricks, die dir das Nähen leichter machen


sehr gut

Gute Tipps und Tricks, damit das Nähen noch leichter von der Hand geht.

Nähen ist einfach genial – und doch auch genial einfach. In diesem praktischen Buch bekommt man die unterschiedlichsten Tipps und Tricks gezeigt, mit denen man sich beim Nähen leichter tut. Außerdem gibt es einige Übersichten und praktische Checklisten.

Ein Hobby ausüben machen ja viele – warum also nicht mal etwas selbst nähen? In diesem Buch zeigt die Autorin was man alles dafür benötigt, erläutert Unterschiede (der jeweiligen Stoffarten, bei den verschiedenen Stichen, etc.) und bringt sogar drei kurze Nähprojekte mit.

Das Buch ist in einem sehr handlichen Format ( ca. 20 x 14 cm) und mit praktischem Lesebändchen ausgestattet. So braucht es kein separates Lesezeichen, sondern man weiß direkt immer wo man zuletzt gelesen hat. Eingeteilt ist das Buch in verschiedene Kapitel, die gut aufeinander aufbauen – von der Anschaffung der Nähmaschine über die verschiedenen Stich- und Stoffarten bis hin zu Tipps und Tricks und Techniken für spezielle Nähte.

Meiner Ansicht nach spricht das Buch durchaus Näh-Neulinge an, da man ja von Beginn an nützliche Infos erhält, die vor allem ansprechen, wie man beim Nähen einsteigt. So gibt es auch verschiedene Checklisten, was man alles zum Nähen benötigt, angefangen von der Stoffschere bis natürlich hin zur Nähmaschine. Hier gibt’s sogar eine ausführlichere Checkliste für den Kauf der Nähmaschine. Weiter geht es natürlich damit, dass die verschiedenen Stoffe kurz erläutert werden, ebenso die Sticharten, man bekommt übersichtlich gezeigt wie Schnittmuster übertragen werden, welche Nähtechniken es gibt. Die kurzen Näh-Projekte im Buch befassen sich mit dem Erstellen eines Kosmetik-Täschchens, eines Krims-Krams-Anhängers und einer Origami-Tasche.

Alles in allem hat mir dieses Buch echt gut gefallen, wenngleich ich erst einen anderen Aufbau vermutet hatte. Nicht so grundlegend hatte ich diesen erwartet, sondern mehr mit einer Auflistung von Tipps und Tricks – wie der Titel das ja vermuten lässt. Doch auch diese Art des Buches hat mir gut gefallen, wenngleich ich manches so empfunden habe, dass es für absolute Neulinge geplant ist, mit der Zeit aber durchaus manchmal schon ein gewisses Vorwissen voraussetzt. Das hat mir nicht ganz so gut gefallen, ebenso wie die drei vorgeschlagenen Nähprojekte. Natürlich hat da aber auch jeder seinen eigenen Stil. Hier hätte ich eine Möglichkeit gut gefunden, die zeigt, wie man um die Druckknöpfe als Befestigungsmöglichkeit herum kommt. (Beispielsweise ja eben der gute alte Klettverschluss…; die Druckknöpfe kosten ja auch wieder inkl. der Befestigungszange ein bißchen was, der gute, alte Klettverschluss hingegen ist nicht wirklich teuer.)

Auch für mich waren hier einige hilfreiche Tipps und Tricks enthalten, mir hat auch der Aufbau gut gefallen, wenngleich ich diesen anders erwartet habe, aber man lässt sich ja auch für andere Arten ein. Entsprechend gibt es von mir hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 13.02.2019
Der falsche Kalender 2
Kling, Marc-Uwe

Der falsche Kalender 2


ausgezeichnet

„Ich denke nicht wirklich, ich laufe einfach.“ (Super Mario)

Dieser Kalender ist ein besonderer immerwährender Kalender, denn hier werden die jeweiligen Zitate immer wieder einer anderen Person in den Mund gelegt, die dies definitiv nicht so gesagt hat. „Postfaktizismus rules!“ – denn ein bißchen Rätseln muss doch sein – oder eben auch Humor im Leben vorhanden sein.

Kalender sind ja immer wieder sehr nützlich und dürfen für mich auch gerne unterhaltsam sein. Dieser Kalender ist beides – und ist auch hinsichtlich der Aufstellmöglichkeiten variabel. So ist der „falsche Kalender 2“ von Marc-Uwe Kling nicht nur zum auf den Tisch-stellen geeignet, man kann ihn auch wunderbar an die Wand hängen. Es ist schon der zweite Kalender dieser Art vom Autoren der Känguru-Chroniken.

Für jeden einzelnen Tag gibt es ein Kalenderblatt, auf dem hauptsächlich das Zitat hervorgehoben ist, darunter findet man das jeweilige Datum. Allerdings ohne den Wochentag, denn es handelt sich ja um einen immerwährenden Kalender. Die einzelnen Kalenderblätter lassen sich auch täglich gut abreißen und da die Rückseite unbedruckt ist, kann man diese noch wunderbar weiterbenutzen. Wobei man sicher auch mal das ein oder andere Zitat vielleicht gerne aufhebt oder als Notiz an jemanden weitergibt…

Die Zitate sind ja nicht wirklich von den Personen, die jeweils angegeben sind, hier hat man sich quasi postfaktisch verausgabt. Die Fakten stehen somit nicht im Mittelpunkt. Hier gibt es dann hinten im Kalender vier Blätter (je drei Monate) mit der Übersicht, von dem welche Zitate nun wirklich sind, die Auflösung quasi. Durch die falsche Zuordnung ist es einfach immer wieder amüsant die täglichen Zitate zu lesen, wirklich lustig. Den Nutzen der Zettel anschließend noch als Notizzettel finde ich generell doppelt gut – so wird man oftmals auch noch an die lustigen Zitate im Nachhinein wieder erinnert.

Alles in allem hat mich dieser Kalender sehr begeistert und tut es auch weiterhin – tagtäglich. Entsprechend kann ich ihn nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 11.02.2019
Mutmuskeltraining
Peters, Tanja

Mutmuskeltraining


ausgezeichnet

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende. (Demokrit)

Mutiger werden geht nicht? Aber sicher doch! Denn den Mutmuskel kann man trainieren, was Tanja Peters mit diesem hilfreichen Buch und Ratgeber gleichzeitig beweist. So erhält man viele tolle motivierende Tipps und Tricks und lernt anhand von Übungen und Beispielen, wie man es schafft, mutiger zu werden bzw. sein.

Mutiger zu sein hat mich wirklich interessiert und angesprochen, von daher war ich auf die inhaltliche Umsetzung des Buches echt gespannt. Das ansprechende Cover hat mir gut gefallen, ebenso wie die inhaltliche Gestaltung – kommt man in ein neues Kapitel, so erkennt man das an der knallig pinken Seite – und der Kapitelvorschau auf der Rückseite davon. Fräulein Mut führt einen wunderbar durchs Buch – die verschiedenen Abbildungen, die der Autorin doch recht ähnlich sehen – sind immer wieder im Buch zu finden – in unterschiedlichen, aber im Gesamten doch sehr positiven und optimistischen Posen.

Inhaltlich hat mir die Gliederung des Buches gut gefallen, es ist ein Buch, das durchaus nachdenklich macht – aber eigentlich eher im positiven Sinne. Überlegen, was man doch schon alles wie geschafft hat – und dass man mit dem entsprechenden Mut doch noch viel mehr schaffen kann. Von der Sprache ist das Buch gut verständlich, ich hatte hier keinerlei Probleme. Auch gab es nicht wirklich großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe – wenngleich diese sowieso immer wieder erläutert werden.

Mir hat das Buch gut gefallen, die Ansätze der Autorin finde ich sehr gut, ziemlich gelungen, ebenso die Übungen, die sie aufführt. Passend zu diesem Buch gibt es wohl noch ein weiteres Arbeitsbuch, dieses kenne ich jedoch nicht und habe ich auch nicht verwendet. Sehr gelungen finde ich auch die verschiedenen Interviews zum Thema Mut, sowie die Mut-Zitate, hier kann man sich auch ein selbst eines herauspicken, das einem gut gefällt. Auch gibt es Inspirationen hinten im Buch, hier findet man entsprechende weitere Ansprechpartnerin neben der Autorin, die in gewissen Situationen auch sicher Rat geben können. Alles in allem finde ich die Idee öfter mutig zu sein auch wirklich gut – ich habe das Buch so empfunden, dass es sich an alle richtet, die einfach öfter mutiger sein möchten. (Einfach mal den Mut haben, zu etwas „Nein“ zu sagen, den Mut etwas Neues auszuprobieren, etc. -> das trifft meiner Ansicht nach auf viel mehr Menschen zu, als man vielleicht denkt.)

Auch fand ich es sehr gut, dass im Buch das Mutmuskeltraining sehr gut erklärt wird, hier auch sehr viel positive Worte hineinfließen, alles voller Optimismus ist, nicht aber so übertrieben wird hinsichtlich der Motivation. Tanja Peters spricht an, was man wie schaffen kann, ist aber keine, die dafür ein ständiges Mantra einbringt – und genau das finde ich gelungen, dass es nicht so wiederholend ist.

Für mich ist das Mutmuskeltraining-Buch wirklich ein toller, hilfreicher Ratgeber gewesen, ein Buch, das den Stein durchaus ins Rollen gebracht hat. Man sollte einfach viel öfter mutiger sein. Wie genau das alles funktioniert erläutert die Autorin wunderbar verständlich im Buch, das ich nur empfehlen kann. Von mir gibt’s 5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2019
Versprich mir, dass es großartig wird
Pinnow, Judith

Versprich mir, dass es großartig wird


ausgezeichnet

You! Grow up!

Mit der Schauspielschule in New York sind die Freundinnen Franzi und Lena gemeinsam gestartet, beide hatten sich eifrig erträumt, welche Rollen sie wohl so spielen werden. Nun kommt es, dass Lena nach dreizehn Jahren bei Franzi anfragt, um für ein Interview die Stimme der lieben Freundin zu bekommen, damit sie erzählt, wie so ihre Erfahrungen mit Lena sind. Dabei kommt es, dass sich die beiden fragen, was wohl wie anders hätte laufen können und sich gemeinsam an die Zeit in New York erinnern…

Die Geschichte des Hörbuchs hat mir gut gefallen, mich direkt angesprochen, umso gespannter war ich auf die Umsetzung. Von Judith Pinnow hatte ich bisher „Die Prophezeiung der Giraffe“ gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Dieses Hörbuch hat sie nun auch selbst vorgelesen.

Zu Beginn habe ich mir ein bißchen schwergetan in die Geschichte hineinzukommen, der wirkliche Hintergrund, also das, auf was die Geschichte als Aussage hin aus ist, war mir nicht so ganz klar. Mit der Zeit bin ich dann aber mit der Geschichte warm geworden – und war sehr gespannt, wie sich hier was entwickelt. Inhaltlich ist das Hörbuch gut verständlich, hier hatte ich keinerlei Schwierigkeiten.

Judith Pinnow als Sprecherin dafür hat mir unheimlich gut gefallen. Ihre Stimme ist so angenehm, die Betonung wirklich gekonnt, für mich ist das sehr gelungen. Man merkt auch, wie sie sich beim Lesen mit der Geschichte identifiziert, Herzblut hineinsteckt und sie nicht nur so dahin vorliest. Das fand ich echt toll!

Auch die Geschichte war für mich inhaltlich sehr interessant und unterhaltsam. Da gab es sehr lustige Situationen und Schilderungen, durchaus aber auch emotionale Momente. Generell war es eine Geschichte, bei der man immer mal wieder selbst über sein Leben nachdenkt, ins Grübeln kommt. Was mir auch gut gefallen hat, war die Abwechslung, so wird einerseits eine Szene aus der Jetzt-Zeit, dann wieder eine aus der Schauspielschulen-Zeit vor dreizehn Jahren in New York erzählt. Hier muss man dann quasi immer ein bißchen mitdenken, mir hat diese Art der Erzählung aber sehr gut gefallen.

Bei den Schilderungen der Schauspielschule hatte ich für mich den Eindruck, dass man ein bißchen Lebensgeschichte von Judith Pinnow selbst mit erzählt bekommt, sie war ja wohl auch dort auf der Schauspielschule, hat manches dort vielleicht ja auch so erlebt.

Alles in allem hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen, eine tolle Geschichte, wunderbar gelesen von der Autorin selbst. Sehr unterhaltsam, lustig, emotional und auch mal nachdenklich-machend. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung.