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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1100 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2019
Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1
Horowitz, Anthony

Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1


sehr gut

Das Buch beginnt gleich mit einem sehr rätselhaften Fall: Diana Cowper geht in ein Bestattungsinstitut und plant ihre eigene Beerdigung. Was könnte sie dazu verleitet haben? Und vor allem: warum wird sie ein paar Stunden später ermordet?
Ein sehr perfide konstruiertes Buch, bei dem ich es sehr witzig fand, wie der Autor seine Story aufgezogen hat. Er ist nicht nur Autor, er ist auch Protagonist und Erzähler. Und wirbt auch noch nebenbei für seine anderen Romane. Britischer Humor par excellence halt 
Was sich anfangs als sehr undurchsichtiger Fall darstellt wird von Horowitz im Laufe des Buches logisch und strukturiert aufgelöst und es ist ein Vergnügen, wie die beiden Hauptdarsteller miteinander agieren. Leiden können sich die beiden nämlich überhaupt nicht, aber der Erzähler ist verblüfft über den Kombinationsreichtum des ehemaligen Polizeibeamten – und nebenbei erwähnt: ich bin es auch. Schon zu Anfang als der Kommissar Horowitz analysiert, war ich begeistert und das hat sich im Buch noch gesteigert. Wenn ich auch manchmal etwas genervt über die Kombinationen war, die dann nicht gleich aufgelöst wurden.
Mit einer Prise schwarzem Humor gemixter Kriminalfall, der locker geschrieben ist und gut unterhält.

Bewertung vom 25.02.2019
1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1
Natt och Dag, Niklas

1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1


sehr gut

Eine düstere Epoche: man schreibt das Jahr 1793 und in der Gosse wird die Leiche eines Mannes gefunden, dem alle Gliedmaßen entfernt wurden. Jurist Cecil Winge und ehemaliger Stadthäscher Jean Michael Cardell sollen den Mörder und die Hintergründe der Tat entlarven. Doch sie stehen vor einer Wand des Schweigens. Scheinen doch höhergestellte Menschen, die Aufklärung verhindern zu wollen.
Das Buch ist aufgeteilt in 4 Teile.
Teil 1: das Auffinden der Leiche, das Kennenlernen von Mickel und Cecil und deren Suche nach dem Mörder.
Teil 2: der Mörder und wie er dazu wurde
Teil 3: das Mädchen, das der Hurerei bezichtigt wird
Teil 4: die finale Jagd auf den Mörder
Ich fand ein wenig schwer in die Handlung, weil die Sprache ein klein wenig den damaligen Verhältnissen angepasst war und ich so etwas brauchte, bis ich auch die Namen und die Hintergründe ein bisschen besser verstanden habe. Teil zwei und drei fand ich aber sofort gelungen.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die 3 Teile nicht nacheinander erzählt werden, sondern abwechselnd miteinander. Das hätte nicht so den Eindruck erweckt, dass es 3 Kurzgeschichten in einem Buch sind. Denn die beiden Teile starten einfach ohne Erklärung mit den jeweiligen neuen Personen, was mich anfangs verwirrt hat. Doch die Geschichten der beiden neuen Protagonisten braucht es. Und die haben es echt in sich. Niklas Natt ogg Dag schreckt auch vor grausamen Szenen nicht zurück und so manche Made kriecht durch einen toten Körper. Tief bewegt hat mich das Schicksal von Anna Stina. Mit der konnte ich so gut mitfühlen und ich fand sie so mutig und liebenswert. Auch bei ihrer Flucht aus der Spinnerei war ich live dabei und habe ihr alle Daumen gedrückt.
Sehr gern mochte ich auch Cecil, nur ist der ja leider krank und steht für eine eventuelle Fortsetzung eher nicht zur Verfügung.
Fazit: man spürt die düstere Epoche in jeder Zeile. Dem Autor gelingt es, einen Mord in einen historischen Rahmen einzubetten und diesen ohne DNA-Spuren und die Mittel der heutigen Zeit zu lösen. Ich habe mich, bis auf den Anfang, sehr wohl in dem Buch gefühlt und die Seiten – vor allem im Mittelteil – geradezu verschlungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2019
Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2
Katzenbach, John

Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2


gut

Dr. Frederik Starks wird von einem Psychopathen aufgesucht, den er vermeintlich vor 5 Jahren erschossen hatte. Dieser möchte seine Hilfe, er und seine Geschwister würden bedroht und Mr. R würde Starks nur am Leben lassen, wenn er diese Bedrohung aus dem Weg räumt.
Doch Starks kommt auf ein abgekartetes Spiel und dreht den Spieß um. Jetzt ist er der Jäger …
Ich konnte mich nach all der Zeit gar nicht mehr an den Vorgängerband erinnern und habe immer wieder versucht, Parallelen zu finden, aber vergeblich.
Für mich war das Buch also quasi „Neuland“ und ohne Vorkenntnisse, dennoch kam ich sehr gut mit der Handlung mit, das Buch wirkt für mich wie ein abgeschlossener Band. Sehr fasziniert hat mich das Katz-und-Maus Spiel des Täters, allerdings hat es mich auch verwirrt. Manche Gedankensprünge des Psychiaters konnte ich nur schwer nachvollziehen. So sehr viel Spannung gab es im Buch leider auch nicht, erst gegen Ende, als Frederik Schützlinge hat.
Ansonsten wieder solide und flüssig geschrieben und das Buch hat mich gut unterhalten, aber ich hatte von Katzenbach schon bessere.

Bewertung vom 17.02.2019
Die Mauer
Lanchester, John

Die Mauer


sehr gut

Bundeswehr in der Zukunft: Joseph Kavanagh tritt seinen Dienst auf der Mauer an, die ganz Großbritannien umgibt, um sich vor den „Anderen“ zu schützen. Doch als das Reich angegriffen und einige Soldaten getötet werden, gibt man auch Joseph die Schuld daran und verbannt ihn zur Strafe aufs Meer. Harte Zeiten brechen an für den jungen Mann. Zum Glück ist immer Hifa an seiner Seite…
Ein etwas düsterer Blick in die Zukunft.
Keiner deutet an, wer „die Anderen“ sind, dennoch scheinen sie eine riesige Bedrohung darzustellen. Josephs Dienst auf der Mauer mit all seiner Härte wird sehr drastisch geschildert und man ist als Leser mitten drin in Kälte und Angst. Aber auch im kleinen Pflänzchen Liebe und Zuneigung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Charaktere waren sympathisch und der Schreibstil sehr flüssig. Das Ende fand ich etwas offen, vielleicht gibt es ja einmal eine Fortsetzung.

Bewertung vom 16.02.2019
Lügenmeer
Kliem, Susanne

Lügenmeer


sehr gut

Als Magnus nach 19 Jahren wieder in sein Heimatdorf zurückkehrt, schlägt ihm eine Welle von Hass entgegen. Die Menschen machen ihn verantwortlich für den Tod einer Jugendlichen, schimpfen ihn Mörder. Doch Magnus weiß genau, dass er keine Schuld hat und versucht, die damaligen Ereignisse zu rekonstruieren. Doch er stößt in ein Wespennest.
Lügenmeer – selten passt ein Titel so gut zu einem Buch. Denn irgendwie scheint jeder mehr zu wissen, als er sagt und jeder scheint ein dunkles Geheimnis zu haben.
Die Clique um Magnus gibt es in der Gegenwart noch immer. Alle haben sich mehr oder weniger ein neues Leben eingerichtet und sind mehr oder weniger glücklich. Doch sobald man an der Oberfläche kratzt, sieht es ganz anders aus. Wen hat die Vergangenheit mehr geprägt als andere? Warum ist der- oder diejenige so, wie sie ist?
Kliem entwickelt einen Psychokrieg, der sehr fesselt und in dem man sich fragt, was denn nun wirklich dahintersteckt. Als das dann endlich – durch Rückblenden in die Vergangenheit – klarer wird, geht dem Leser ein Licht auf und er kommt hinter die Hintergründe. Ein wenig schade fand ich, dass ein kleiner Handlungsstrang – der mit Svenjas Vater – nicht ganz aufgeklärt wurde.
Fazit: Ein tiefgründiges Buch, das nur vorderhin eine Liebesgeschichte erzählt. In der Tiefe lauert etwas ganz anderes.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2019
Cainstorm Island - Der Gejagte
Golien, Marie

Cainstorm Island - Der Gejagte


ausgezeichnet

Die Kluft zwischen Asaria und Cainstorm ist unendlich groß. Auf der einen Seite riesiger Reichtum, auf der anderen Seite tiefste Armut. Emilio lebt auf Cainstorm und hat sich einen Chip einpflanzen lassen, um Geld für seine Familie zu verdienen. Doch als er einen mächtigen Clanboss tötet, ist auf einmal die halbe Welt hinter ihm her.
Unterstützung findet er bei Lyssa und ihrer Gang.
Ein sehr rasanter dystopischer Roman, der sich schnell liest. Die Charaktere sind sympathisch gezeichnet und können überzeugen. Durch die etwas ungleiche Jagd wird die Spannung sehr hoch gehalten.
Den Schreibstil von Golien fand ich stellenweise allerdings etwas anstrengend und ich musste mich erst einlesen. Doch für ein Erstlingswerk ist das Buch dennoch sehr gelungen und auch ich als Erwachsene konnte mich gut in der Handlung wieder finden, die teilweise sehr erschreckende Parallelen zur Realität aufwies.
Besonders zu erwähnen ist die freundschaftliche Komponente zwischen Emilio und Jago. Emilio hat sich in der Hierarchie ein wenig nach oben gearbeitet und schaut dennoch nicht auf Jago herab. Die Freundschaft der beiden scheint unverbrüchlich und beide sind immer füreinander da.
Sehr gut gefielen mir die Situationen, die so unlösbar aussahen und aus denen Emilio dann durch Schläue oder Mut doch wieder entkommen konnte.
Leider ist das Ende etwas offen, lässt aber Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gern wieder lesen würde.

Bewertung vom 11.02.2019
Die ewigen Toten / David Hunter Bd.6
Beckett, Simon

Die ewigen Toten / David Hunter Bd.6


gut

Endlich ein neuer Hunter. Sehnlichst erwartet!
Das Buch konnte mich anfangs allerdings nicht so richtig begeistern. Sicher, die Schreibweise war gewohnt flüssig und anschaulich und teilweise auch zum (angenehm) gruseln. David Hunter lief forensisch zur Hochform auf und der Leser kann nun fast selbst eine Leiche begutachten  Auch den Fall fand ich toll ausgedacht und geschildert:
In einem Abbruchhaus wird die Leiche einer schwangeren Frau gefunden. Bei der Bergung bricht einer der Forensiker durch die Decke und findet zwei weitere Leichen. Gefesselt und eingemauert. David Hunter bekommt einen Kollegen an die Seite gestellt, der sich als arrogant aber überfordert herausstellt. Und dann ist da ja auch noch immer Hunters alte Widersacherin…
Mir hat halt dieses Mal ein wenig Spannung gefehlt. Der Fall tröpfelt so vor sich hin und erst nach der Hälfte des Buches, als Hunter allmählich dämmert, was nicht stimmt, kommt Spannung auf. Das Ende war mir dann zu lieblos hingeklatscht und überhastet. Allerdings fand ich den Plot total überraschend und der hat mich mit den zuvor bemängelten Aspekten des Buches recht gut wieder versöhnt.
Fazit: zwar wieder toll geschrieben und mit detailreichen forensischen Infos versehen, konnte mich dieser Teil nur durch seine super Story und dem total unerwarteten Plot begeistern.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2019
3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer / Truman Devlin Bd.1
Kent, Tony

3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer / Truman Devlin Bd.1


sehr gut

CNN Journalistin Sarah soll einen Bericht über ein politisches Treffen machen. Doch das Treffen eskaliert und zwei Menschen werden erschossen. Sarah und ihr Kameramann recherchieren und kommen einer Verschwörung auf die Spur.
Der Anfang war ein wenig zäh mit den ganzen politischen Verwicklungen, da bin ich bei Büchern immer schnell gelangweilt. Allerdings fand ich den Plot super! Der Profikiller, der auf seinen Einsatz lauert und die falsche Spur, die der Autor hier legt – einfach super gelungen. Wenn man sich dann mal durch die ersten 100 Seiten gewühlt hat, wird die Handlung sehr viel spannender und mitreißender, wenn man auch sehr früh im Buch erfährt, wer der wahre Täter hinter „Stanton“ ist. Das hätte in meinen Augen eher verschleiert werden sollen.
Sarah fand ich sehr sympathisch und tough. Auch die anderen Charaktere fand ich weitgehend gut geschildert und die Verfolgungsjagd sehr spannend. Allein die Schauplätze waren sehr gelungen und auch die Wendung mit Michael und seinem Bruder – der Autor hat im Buch einiges an Überraschungen für den Leser parat.
Fazit: Das Buch hat alles, was für einen guten Thriller nötig ist: Spannung, Verfolung, Kämpfe und List. Für mich hätte es allerdings die politische Komponente nicht gebraucht, das Buch hätte auch in anderer Umgebung funktioniert. Aber das ist nur ein kleines Problem meinerseits 

Bewertung vom 03.02.2019
Jetzt gehörst du mir / Marina Esposito Bd.8
Carver, Tania

Jetzt gehörst du mir / Marina Esposito Bd.8


sehr gut

Marina Espositos persönlichster Fall.
3 Männer werden erhängt aufgefunden – alle ähneln Espositos Mann Phil Brennan und die Auffindeplätze haben einen Bezug zu ihren ehemaligen Fällen. Als Phil entführt wird, muss Marina all ihre Kraft aufwenden, um ihn noch retten zu können. Doch das ist nicht so einfach, ist die Täterin zwar schnell in Verdacht, jedoch auch geradezu unsichtbar.
Ein sehr spannender Fall und da auf dem Klappentext steht, dass es Marinas und Phils letzter Fall ist, bangt man als Leser noch viel mehr mit den beiden mit.
Das ganze Buch ist eine rasante Jagd nach der Täterin. In Einschüben wird erzählt, wie sie wurde, was sie ist und ihr Motiv erklärt, was mir als Leser sehr gut gefallen hat, weil ich so die Motivation hinter ihren Taten sehr gut nachvollziehen konnte. Die kurzen Kapitel tragen zur Spannung bei und auch dazu, dass man „nur mal eben schnell noch ein Kapitel“ lesen mag, bis man schließlich am Ende angekommen ist.
Beesondere Brisanz erlangt das Buch durch die Beteiligung eines bestimmten Mannes, der sich allerdings schnell verdächtig macht. Auch Phils Martyrium trägt zum guten Gelingen des Buches bei, man leidet förmlich mit ihm und wünscht ihm, dass er einen Ausweg aus seiner Situation findet.
Zum Finale erfährt man als Leser endlich auch, was es mit Fiona Welch auf sich hat und auch ihre Geschichte hat mich fasziniert und teilweise schockiert.
Ich finde es sehr schade, dass die Reihe nun zu Ende ist, denn ich mochte die beiden Protagonisten sehr gern und nehme traurig Abschied von ihnen.

Bewertung vom 02.02.2019
Der Tätowierer von Auschwitz
Morris, Heather

Der Tätowierer von Auschwitz


ausgezeichnet

Slowakei 1942: Dem Aufruf, wer einen Sohn für eine besondere Aufgabe hergibt, rettet die restliche Familie, folgt Lale Sokolov sofort. Doch was er dann erlebt, hätte er sich nie vorzustellen gewagt: nach Auschwitz deportiert, den Launen der Kommandanten ausgesetzt, springt er dem Tod mehr als einmal nur knapp von der Schippe. Als Tätowierer, der den neuen Inhaftierten ihre Lagernummer verpasst, hat er eine etwas größere Überlebenschance als andere. Eines Tages muss er der jungen Gita ihre Nummer stechen – und verliebt sich in sie. Nun hat sein Kampf ums Überleben plötzlich noch einen weiteren Grund.
Seit dem Tagebuch der Anne Frank, das ich als Kind gelesen habe, lese ich Geschichten aus Zeiten des Holocaust sehr gerne. Starke Menschen, tapfere Leute und heldenhafte Überlebende prägen die Zeit und geben Zeichen davon, was Millionen deren, die es nicht geschafft haben, durchleiden mussten.
Bei manchen Szenen musste ich ganz schön schlucken. Obwohl nicht reißerisch aufgemacht, eher nüchtern erzählt, aber dennoch überwältigend traurig sind manche Dinge geschildert, die keinen Menschen kalt lassen. Leichenberge, Menschen, die sich lieber erschießen lassen, als weiter zu leiden, und immer wieder dieser Ascheregen.
Starke Worte „Hier überlebt allein der Tod“ verdeutlichen noch mehr, was Lale und seine viele Millionen Mitleidenden erdulden und über sich ergehen lassen mussten.
Das Buch schildert sehr gefühlvoll von Lales Zeit in Auschwitz. Und zieht den Leser sogleich in seinen Bann. „Einen zu retten, heißt die Welt zu retten“ – nach diesem Motto hilft Lale seinen Mitgefangenen wo er nur kann und bringt sich selbst mehr als einmal in Gefahr. Ein wenig unglaubwürdig fand ich manche Stellen dann aber schon. Selbst als sein Schmuggel entdeckt und er in die Todeszelle kommt, überlebt er. Auch andere Stellen waren mir ein wenig zu viel des guten Zufalls. Dennoch hat mich das Buch tief berührt.
Fazit: Ein Augenzeugenbericht, der dem Leser – vor allem gegen Ende – Gänsehaut beschert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.