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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2013
Die Tiefen deines Herzens
Szillat, Antje

Die Tiefen deines Herzens


ausgezeichnet

1000x berührt, 1000x ist nichts passiert. Genauso ging es Leni und Felix, die als Nachbarskinder aufwuchsen und die besten Freunde waren. Sie wussten über den jeweils anderen genau so gut bescheid, wie über sich selbst. Auf einmal ist alles anders. Leni ist 17 und fühlt zum ersten Mal, wie herrlich doch die Schmetterlinge im Bauch tanzen, wenn Felix in der Nähe ist.
Einen Tag, bevor Leni zu ihrer Tante in den Urlaub fahren muss, küssen sie sich zum ersten Mal und gestehen sich ihre Liebe.
Schlecht gelaunt macht sich Leni am nächsten Tag auf den Weg zu ihrer Tante Clara, die sie so gut wie nicht kennt, weil sich ihre Eltern mit ihr nicht verstanden. Clara, die viele Jahre in England lebte, ist zurück nach Deutschland gekommen und hat hier mit ihrem Freund eine Pension aufgemacht. Leni hat sie zu sich eingeladen, um bei ihr Urlaub zu machen und sie kennenzulernen.
Jede Minute denkt sie an Felix und ihre Liebe.
Dann lernt sie Marc kennen, den Neffen von Jamie und alles wird anders ...

So einfach sich das anhört, Leni liebt Felix und trifft im Urlaub auf Marc, woraufhin Felix Geschichte ist ... so vielschichtig ist die Skala der Gefühle, die Leni durchläuft.

Der Leser erfährt die Geschichte des Kennenlernens von Leni und Felix und freut sich mit ihr, als sie sich endlich das erste Mal küssen.
Auch wenn sie sich kurz nach dem Kuss für 3 Wochen trennen müssen, geht Leni in dem Gefühl der Liebe auf. Sie lebt in Tagträumen und denkt an Felix, wann und wo immer es möglich ist.
Marc ist jemand, der sehr gut aussieht und fantastisch singen kann, denkt Leni, aber er reicht nie an ihren Felix heran.
Schier unglaublich scheint es, dass Marc es gelingen könnte, das Herz von Leni zu erobern. Aber es passiert, sehr langsam kommen die beiden sich näher, Leni kann selbst nicht glauben, was mit ihr passiert. Sie liebt doch Felix, wie kann ihr da auch noch Marc gefallen?
Eine Liebe, die nicht nur gut ist für Leni. Sie geht auch durch die Hölle.

Dieser Roman ist als Jugendbuch für 13 - 16 Jahre deklariert. Ich bin weit weg von diesem Alter und habe trotzdem ein Buch für mich entdeckt, das mich angesprochen hat.
Zu Beginn des Buches hat man das Gefühl, man weiß, wohin es den Leser führen wird. Lange sieht es auch so aus, aber langsam windet sich die Autorin mit ihren Protagonisten aus den vorgestellten Gleisen und fährt anders, überraschend anders. Sie bringt die Protagonisten Leni und Marc an ihre Grenzen, psychisch wie auch körperlich. Diese unglaubliche und nicht vorhersehbare Wendung der Ereignisse haben mich begierig weiterlesen lassen, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich wollte wissen, wohin mich das Ende bringen wird. Ehrlich gesagt, habe ich auf solch ein Ende gehofft, es sah aber nicht lange gut dafür aus.

Das Buch ist sprachlich auf die Altersklasse angepasst. Es liest sich sehr gut und die Geschichte macht nicht den Eindruck, als wäre sie konstruiert worden, sondern als würde Antje Szillat eine wahre Begebenheit wiedergeben.
Die Geschichte, die ruhig begann, wurde gegen Ende mit Tempo gesteuert. Die Ereignisse überschlagen sich und bringen neue Wendungen. Entscheidungen sind gefordert und diese, ohne groß Zeit zum überlegen zu haben. Leni muss handeln. Die Frage stellte sich mir, wie wäre man selbst mit der Situation umgegangen?

Ein fantastisches Buch für Jugendliche, wunderbar geschrieben und auch noch im weiter fortgeschrittenen Alter lesenswert.
Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter, denn es hat sich bereits zu meinem Monatshighlight herauskristalisiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2013
Welpenalarm! / Dackel Herkules Bd.3
Scheunemann, Frauke

Welpenalarm! / Dackel Herkules Bd.3


ausgezeichnet

Herkules hat Angst um sein Frauchen Carolin, wird sie doch bald sterben. Sie ist immer müde, schläft viel, muss sich übergeben und sagt selbst, dass es nur noch ein halbes Jahr dauern wird. Er ist untröstlich und lässt sich von Herrn Beck trösten, so gut es geht.
Aber nicht lange muss er diesen trüben Gedanken nachjagen, denn er erfährt, dass sie doch nicht sterben wird, sondern ein Baby bekommen wird. Oh Gott, denkt er, hat er doch noch die Worte von Herrn Beck in den Ohren, der ihm von den 3 Kindern erzählt hatte, wo er kurz gelebt hatte.
Zu allem Unglück erzählt ihm seine große Liebe Cherie auch noch, dass sie Babys erwartet, wie schlecht kann die Welt eigentlich sein, denn die Babys sind leider nicht von ihm.
Kaum ist das Baby von Carolin da, dreht sich auch alles nur noch um den kleinen Erdenbürger. Auch Luisa, Marcs Tochter, die ja nun die große Schwester ist, fühlt sich stark vernachlässigt. Glücklicherweise hat ihre Mutter schon vorgesorgt und ihr gesagt, sie könne sofort nach München kommen, wenn sie denkt, dass sie niemand mehr lieb hat.
So kommt es auch, Herkules, der alles mitbekommen hat, heftet sich mit Herrn Beck an ihre Fersen und sie können auch Willi, den ehemaligen Stadtstreicher, überzeugen, dass sie die Reise nach München gemeinsam machen. Was soll das nur werden, denn natürlich wird Luisa als vermisst gemeldet ...

Nun bereits zum dritten Mal hat die Autorin Frauke Scheunemann die Erlebnisse vom Dackelmix Herkules, seinem Freund Herrn Beck und seinen Freunden zu Papier gebracht, sehr zu meiner Freude.
Wieder einmal durfte ich in die Gedankenwelt eines kleines Dackels eintauchen, seine Sorgen spüren, seine Eifersucht miterleben und sein großes Herz erleben.
Das Leben der Menschen aus der Sicht eines Dackels zu erfahren, ist schon wirklich lesenswert. Die vielen kleinen Missverständnisse, die er nicht versteht, die zweideutige Sprache, das eine sagen und das andere meinen, machen ihm wie schon in den beiden ersten Bänden ganz schön zu schaffen. Hinzu kommt sein großes Herz, er möchte es allen recht machen und eckt oftmals damit an.
Der Versuch, das Baby von den stinkenden Windeln zu befreien stößt verständlicherweise von der Mutter nicht auf Gegenliebe, aber wie soll so ein kleiner Dackel das wissen.
Als Herkules dann mitbekommt, dass Luisa sich auf den Weg zu ihrer Mutter machen will, geht er einfach mit. Luisa hat keine Chance, entweder er geht mit oder er macht Rabatz. Natürlich kann der dicke Herr Beck die beiden nicht allein losziehen lassen, so dass auch er sich mit auf den Weg macht. Den beiden gelingt es sogar, Willi zu überreden, was ich an sich schon eine große Leistung finde. Aber die Verständigung von Herkules, Herrn Beck und Willi passte ja schon seit dem 1. Teil gut zusammen.

Es ist wieder ein Buch, das Herkules würdig ist. Mit vielen humorvollen Szenen gespickt, bei denen man manchmal zum Dauergrinser mutiert. Schon allein die Geburt des Babys auf den Friedhof zu verlegen wäre wohl nicht vielen Autoren eingefallen, hier passt es einfach.
Diesen Dackel und seinen Freund muss man einfach lieben und ihn ins Herz schließen.

Für Herkules habe ich mich mitgefreut, dass seine Freundin Cherie wieder auftauchte, auch wenn sie ihm wehtun musste, weil sie Babys von einem anderen bekam. Aber Herkules weiß ja, dass die Babys nicht ewig bei Cherie bleiben und so kann er auch das verzeihen und er liebt sie trotz allem.

Ein wundervoller Roman mit seinem Held Herkules und seinem tollen Freund Herrn Beck. Die beiden sind ein so fantastisches Team, dass es einfach Spaß macht, sie bei allem, was sie machen oder aushecken, zu begleiten.
Ich hoffe, dass sie noch ganz viele gemeinsame Abenteuer vor sich haben, zumindest das nächste in Form des Buches von "Hochzeitsküsse" wartet hier schon auf mich.
Diesen Unterhaltungsroman mit seinen tierischen Helden kann ich wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 14.05.2013
Kalter Schlaf / Dr. Kate Hanson Bd.1
Cross, A. J.

Kalter Schlaf / Dr. Kate Hanson Bd.1


sehr gut

Die Autorin A. J. Cross hat ihre Protagonistin Kate genau da angesiedelt, wo sie selbst sich bestens auskennt, in der forensischen Psychologie.
Dr. Kate Hanson ist Dozentin an der Universität und hilft nebenbei noch bei der KUF bei der Ermittlung ungelöster Fälle. So erhalten sie den Auftrag, die Umstände, die zum Tod von Molly James führten, aufzuklären.
Durch Kenntnis der menschlischen Psycho und forensischer Sachkenntnis gelingt es dem Team der KUF mit Hilfe von Kate, auf die Spur eines Serienmörders zu kommen. Immer weitere Fragen tun sich auf, wie auch die Frage, warum vor 5 Jahren, als Molly verschwand, so schlampig ermittelt wurde. Das Team ermittelt in alle Richtungen und tritt dem damaligen Ermittler und ihrem heutigen Chef Inspektor Furham, auf die Füße. Dieser versucht, die Ermittlungen aus Kostengründen flach zu halten und zu bremsen, schon allein dafür, um von seinem Versagen abzulenken.
Aber auch andere Unzulänglichkeiten tun sich auf, wie eine katastrophale Aktenlage und verschwundenen Unterlagen oder Aussagen aus der damaligen Zeit.
Es fällt nicht leicht, die Ermittlungen nach 5 Jahren wieder aufzunehmen und die Lügen aufzudecken, die ihnen auch heute noch nach so langer Zeit aufgetischt werden.
Akribisch gehen sie jeder Spur nach und vertiefen ihre Kenntnisse.
Neben den Ermittlungen hat der Leser auch Einblicke in das Privatleben von Kate. Sie ist eine allein erziehende Mutter eines 12-jährigen Mädchens, mit der sie so ihre Probleme hat. Als Mutter will sie natürlich ihre Tochter beschützen, zumal sie ja selbst im Metier der Verbrechensbekämpfung steht. Sie versucht, ihrer Tochter Verbote aufzudrücken oder sie zu kontrollieren, die dazu führen, dass diese versucht auszubrechen. Die Kommunikation zwischen Mutter und Tochter ist an einigen Stellen ziemlich gestört, zumal sich die in der Pupertät befindliche Tochter entfalten will und nicht darf.
Die beruflichen Verpflichtungen und die häuslichen Probleme bringen Kate oft an ihre Grenzen, der für sie zum Drahtseilakt wird.
Der Roman beginnt mit einem Kapitel, in dem auf ein Ereignis in der Vergangenheit hingewiesen wird. Die Bedeutung dieses Kapitels wird dem Leser erst viel später offenbart.
Der Plot ist gut durchdacht und sehr gut umgesetzt. An der fachlichen Kompetenz wagt man nicht zu zweifeln, denn auch für den unkundigen Leser erscheint die Geschichte logisch aufgebaut. Die Psychologin Kate verblüfft nicht nur ihre Kollegen mit ihrer Sachkenntnis und ihrem Wissen, auch mich als Leser hat sie beeindruckt.
Spannung wird gleich zu Beginn aufgebaut, die sich steigert, um letztendlich mit einem rasanten Tempo zu Ende zu kommen.
Lange Zeit bleibt man außen vor und ist auf Vermutungen angewiesen, wer denn der Mörder sein könnte. Die Auflösung ist überraschend und war nicht vorhersehbar.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2013
Mord im Dirnenhaus
Schier, Petra

Mord im Dirnenhaus


ausgezeichnet

Die Apothekerstochter Adelina hat inzwischen den Arzt Neklas geheiratet und sie selbst wegen der fortschreitenden Demenz ihres Vaters die Apotheke übernommen.
Da gibt es im Dirnenhaus einen Todesfall und kurz darauf sterben dort zwei weitere Menschen. Man bekommt sehr schnell heraus, dass die Todesursache durch Eisenhut hervorgerufen wurde.
Adelina, die schon einmal für den Rat ermittelt hatte, wird auch dieses Mal wieder gebeten, zu helfen, den Mörder zu finden.
Bald schon ist klar, wie der Eisenhut verabreicht wurde ... durch Pralinen, die aus Adelinas Apotheke kommen und es dauert nicht mehr lange, bis sie selbst verdächtigt wird, an den Morden beteiligt zu sein ...

Wieder einmal ist es der Autorin Petra Schier gelungen, mich mit der Geschichte um Adelina, der Apothekerstochter, zu fesseln.
Fast nahtlos schließt sie den vorliegenden Roman an den 1. Band an.
Selbst wenn man den ersten Roman um Adelina nicht gelesen hat, ist es kein Problem, in die Geschichte hineinzufinden. Trotzdem würde ich persönlich immer empfehlen, erst Teil 1 zu lesen, um sich mit Adelina bekannt zu machen.

Adelina ist eine Powerfrau, sie führt die Apotheke, versorgt ihren demenzkranken Vater und hilft auch noch bei den Ermittlungen der Morde im Dirnenhaus. Zusätzlich hat sie auch noch eine Auszubildende in der Apotheke und ihr Mann Neklas bringt noch seine Tochter in die Gemeinschaft mit ein. Das alles zusammen wäre schon zu heutigen Zeiten fast nicht zu schaffen, aber Adelina ist eine Frau, die nicht lange fragt oder zögert, sondern die die Probleme da erkennt, wo sie sind und sie angeht.
Als sie selbst beschuldigt wird, an den Morden beteiligt zu sein, muss sie sogar um ihre Existenz als Apothekerin fürchten. Als ihre Kunden Wind davon bekommen, dass die Pralinen, die Adelina selbst herstellt, vergiftet wurden, vermeiden diese natürlich in der Apotheke überhaupt noch irgendetwas zu beziehen.
Adelina hat keine Zeit zu verlieren, bei der Aufklärung der Morde zu helfen, denn je länger es dauert, bis der oder die Schuldigen gefunden werden, umso weniger verdient sie in ihrer Apotheke.
Auch ist sie bestrebt, Ludmilla, eine Kräuter- und Heilfrau sowie Geburtshelferin, zu entlasten, die schnell verhaftet wurde und als Sündenbock dienen sollte. Mit Ludmilla verbindet Adelina eigene Erinnerungen, die sie nicht nur in der Schuld von Ludmilla stehen lassen.
Neklas steht ihr, wie schon früher, mit Rat und Tat zur Seite und stellt sich auf die Seite seiner Frau.

Der Autorin ist es wieder hervorragend gelungen, ein wenig Kölner Geschichte in einen authentischen, historischen Roman einzubauen. Auf diese Art und Weise erfährt der Leser nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine kleine Bereicherung seines Wissen um das Köln im 14. Jh. Gespickt ist die Geschichte wieder mit kriminellen Handlungen, die es erforderlich machen, dass man sich auf die Suche nach Schuldigen machen kann. Das mit den Kenntnissen und Möglichkeiten des 14. Jh. zu verbinden, ist der Autorin glaubhaft gelungen.
Als Leser hat man bei der Autorin Petra Schier immer das Gefühl, dass sie ihre Romane sorgfältig in alle möglichen Richtungen recherchiert, so auch bei diesem Roman.
Ich fühlte mich in die Zeit zurückversetzt und anhand der ausführlichen Beschreibungen dort nicht als Fremdkörper, sondern so, als würde ich als Beobachter daneben stehen.

Auch dieser 2. Teil um Adelina hat Suchtpotential. Einmal in die Geschichte eingetaucht, ist es schwer, das Buch auch mal beiseite zu legen. Es ist nicht nur spannend in Bezug auf die Ermittlungen geschrieben, sondern macht auch neugierig darauf, wie es mit ihr und ihrer Familie weitergeht.

Ich kann dieses Buch wie auch schon den Vorgänger gern weiterempfehlen.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2013
Inselzauber / Büchernest Bd.1
Engelmann, Gabriella

Inselzauber / Büchernest Bd.1


ausgezeichnet

Lissy ist froh, einen Grund zu haben, aus Hamburg abzuhauen. Sie hat sich von ihrer Arbeit für 3 Monate beurlauben lassen, damit sie ihre Tante Bea in deren Buchhandlung vertreten kann, die mit ihrer Freundin eine 3-monatige Welteise unternehmen möchte.
Lissys Freund wird gerade Vater, aber leider mit einer anderen. Ihre Möbel sind in seinem Keller eingelagert, da sie keine eigene Wohnung hatte und so macht sie sich auf den Weg nach Sylt zu ihrer Tante. Bei ihr ist sie aufgewachsen, als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen und sie fühlt sich ihr sehr nah, so dass es für sie selbstverständlich ist, ihrer Tante auszuhelfen.
Neben der Buchhandlung existiert ein Café, mit deren Besitzerin Nele sie auch kurz nach ihrem Eintreffen aufeinanderprallt. Jede der beiden Frauen hat so ihre Meinung von der jeweils anderen.
Auf der Insel lernt Lissy den netten Jounalisten Leon kennen, der jeden Morgen seine Zeitung im Laden kauft und den charmanten italienischen Autor Marco. Mit beiden ist sie gern befreundet, aber kann aus diesen Freundschaften mehr werden und wird sie Alexander vergessen können? ...

Ein Roman, der auf Sylt spielt. Die Insel kenne ich persönlich nicht, aber Gabriella Engelmann ist es gelungen, mir diese durch ihren Roman näherzubringen. Bis jetzt kenne ich sie nur von diesen Schickimicki-Nachrichten der Reichen und Schönen. Aber glaubt man der Autorin und ich tu das mal einfach so, hat Sylt auch noch vieles anderes reizvolles zu bieten.
Mit ihren Augen bin ich am Strand langgelaufen, habe Restaurants besucht und Picknick in den Dünen gemacht.
Ebenso habe ich einen kleinen Einblick auf die Inselbewohner machen dürfen. Herzliche und hilfsbereite Menschen, die man aber nicht nur auf der Insel Sylt findet.

Liebe und Hilfsbereitschaft ist das Thema des Buches.
Lissy, enttäuscht von der Liebe, kommt auf die Insel, um ihrer Tante zu helfen. Während derer Abwesenheit freundet sie sich mit der Cafébesitzerin Nele an, auch wenn es anfangs so gar nicht danach aussah.
Nele hat mit schwerwiegenden Problemen zu kämpfen, die alle finanzieller Natur sind. Sie sieht keinen Ausweg aus ihrer Misere und ein Lichtblick ist weit weg. Aber sie hat an der Stelle nicht mit Lissy gerechnet, der Nele nicht nur ihre Sorgen und Probleme anvertrauen kann, sondern die auch wirklich versucht, ihr zu helfen.
Lissy selbst muss die Trennung von Alexander verarbeiten und hat momentan kein Interesse daran, eine neue Beziehung aufzubauen. Trotzdem lernt sie auf Sylt zwei Männer kennen, die denen sie ein wenig Freizeit verbringt und die sie auch beide mag. Obwohl sie nichts neues anfangen will, hat sie trotzdem das Bedürfnis, einfach mal in den Arm genommen zu werden.

Sehr schnell lebt sie sich wieder auf Sylt ein, wo sie jetzt viele Jahre nicht mehr gelebt hatte. Trotzdem will sie, wenn ihre Tante wieder zurück ist, die Insel wieder verlassen und nach Möglichkeit in Mailand ein neues Leben anfangen.
Lissy ist die Sympathieträgerin dieses Buches. Wenn sie auch anfangs, als sie auf die Insel kam, noch nicht wusste, was ihr die Zukunft bescheren würde und wie es nach den 3 Monaten weitergehen sollte, so findet sie zu sich und weiß letzten Endes ganz genau, was sie will und was nicht.

Lissy hat eine schöne Zeit auf Sylt, fernab ihrer Vergangenheit und findet den Weg zu sich selbst. Sie findet Freunde und bewährt sich nicht nur einmal selbst als Freundin, auf die man bauen kann.
Ich habe Lissy auf ihrer Insel sehr gern begleitet und freue mich schon auf den folgenden Syltroman der Autorin.
Ein Buch, das eine hervorragende Strandlektüre ist, das den Leser aber auch an allen anderen Orten Freude bereiten wird.

Ich persönlich habe noch die erste Ausgabe des Buches vorliegen, wo das Cover mit Velourmotiven bedruckt wurde. Wie oft ich das Buch während des Lesens gestreichelt habe, mag ich gar nicht sagen. Die Covergestaltung fand ich sehr gelungen, obwohl zugegebenerweise das neue Cover deutlich mehr auf Sylt einstimmt.

Bewertung vom 03.05.2013
Katzenjammer / Dackel Herkules Bd.2
Scheunemann, Frauke

Katzenjammer / Dackel Herkules Bd.2


ausgezeichnet

Herkules und Herr Beck haben vollen Einsatz gezeigt, so dass Carolin endlich den Mann fürs Leben gefunden hat und sie zu ihm hinzieht. Leider können Herkules und Herr Beck jetzt nicht mehr ganz so oft zusammensein, aber glücklicherweise hat Carolin ja noch ihre Werkstatt dort, so dass die beiden sich weiterhin treffen und über die Dinge des Lebens tratschen können. In die alte Wohnung von Carolin ist ihre Freundin Nina eingezogen.
Herkules ist glücklich, was will er mehr? Es gibt einen Mann, eine Frau, ein Kind und einen Hund, mehr muss nicht sein.
Bei einem Spaziergang an der Alster trifft er auf Cherie, eine Golden-Retriever-Dame und ist augenblicklich in die Langbeinige verliebt. Wie peinlich ist das dann auch noch, als sie ihm das Leben retten muss, indem sie ihn aus der Alster zieht und er wollte vor ihr glänzen. Na den Zahn kann er sich wohl ziehen, denkt er.
Was kann er nur machen, damit sie ihn auch beachtet? Aber es gibt ja noch Herrn Beck, der weiß bestimmt Rat. Vielleicht kann er ihm ja auch erklären, was das jetzt mit der Sabine auf sich hat, die alte Frau von Marc, die plötzlich wieder aufgetaucht ist und eine zweite Chance haben möchte.
Was würde Herkules ohne Herrn Beck machen? ...

Was für ein Gespann, der kleine Dackelmix Herkules und der dicke Kater Herr Beck. Wer die beiden schon im Band 1 ins Herz geschlossen hatte, kommt natürlich an Band 2 nicht vorbei.
Herkules zieht nun mit Carolin zu Marc, diese behält jedoch ihre Werkstatt, so dass Herkules und Herr Beck weiterhin die Möglichkeit haben, tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt zu führen. Herr Beck ist ein Menschenkenner und klärt auch dieses Mal Herkules über die Feinheiten des menschlichen Miteinander auf. Zu schön sind die Vergleiche, wenn die beiden versuchen, menschliche Eigenheiten auf tierische umzusetzen.
Obwohl Herr Beck immer ein offenes Ohr für Herkules hat, hat er dieses Mal seine eigenen Probleme. Sein Frauchen Frau Wiese musste ins Krankenhaus und er wurde kurzzeitig bei deren Neffen untergebracht, der Kinder hat. Welch ein Graus für den älteren Kater. Aber er hat Glück, als Nina sich letztendlich des Katers annimmt, denn sie hat die Wohnung von Carolin übernommen, so dass Herr Beck in seiner vertrauten Umgebung bleiben kann.

Herkules ist natürlich bei allen wichtigen und unwichtigen Ereignissen dabei. So bekommt er mit, dass Marc sich mit seiner Ex-Frau Sabine trifft und dass Carolin nichts davon weiß. Er macht sich Sorgen um Carolin und versucht gemeinsam mit Herrn Beck eine zufriedenstellende Lösung für sich und sein Frauchen zu finden. Gar nicht so einfach, denn er hängt auch an Marc und Luisa.
Und dann gibt es ja noch die anbetungswürdige Cherie. Wenn sie nur nicht so verführerisch aussehen und riechen würde.

Die beiden sind wieder ein Superteam und unterhalten den Leser mit ihren Ansichten und Erkenntnissen. Es macht Spaß, die beiden zu belauschen, wenn Herr Beck aus seinem langjährigen Erfahrungsschatz mit den Menschen plaudert und Herkules aufklärt, wie es so bei den Menschen läuft. Die Sicht eines Dackels dazu bringt den Leser mehr als einmal zum Schmunzeln.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht, fragt man sich einige Male. Missverständnisse sind dazu da, behoben zu werden, aber das ist nicht immer ganz einfach, man sie nur erkennen.
Ein wunderbarer Folgeband, wieder aus der Sicht von Herkules, dem Dackel geschrieben. Mit einfachen Worten und einem lockeren Schreibstil war die Autorin Frauke Scheunemann wieder einmal in der Lage, mich mit ihrem Buch bestens zu unterhalten.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.