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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2011 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2018
Sörensen fängt Feuer / Sörensen Bd.2
Stricker, Sven

Sörensen fängt Feuer / Sörensen Bd.2


ausgezeichnet

Norddeutsche Krimis mit viel trockenem Humor sind gerade en vogue. Überall wird gemordet, intrigiert und nach Kräften mit norddeutscher Gelassenheit ermittelt. So liegt auch Sven Strickers zweiter Krimi “Sörensen fängt Feuer” mit dem psychisch angeschlagenen Ermittler Sörensen voll im Trend. Immer mit einem Augenzwinkern erzählt der Autor einen unterhaltsamen Krimi, in dem sich sein Kommissar nicht nur mit einer Dorf-Sekte herumschlagen muss, sondern auch mit seinen schweren Angstzuständen und mit seinem renitenten Vater, der keine Gelegenheit auslässt, sich in sein Leben einzumischen. Wer auf Situationskomik, liebenswert-schrullige Protagonisten von der Waterkant und Dialoge der besonderen Art steht, wer TV-Serien wie “Mord mit Aussicht” (trotz fehlender Küste) oder “Der Tatortreiniger” (trotz fehlendem Kriminalfall) liebt, der ist hier genau richtig.

Bewertung vom 24.09.2018
Überleben
Finkelstein, Frederika Amalia

Überleben


ausgezeichnet

Frederika Amalia Finkelstein setzt sich in ihren neuen Roman „Überleben“ mit dem noch immer kaum fassbaren Anschlag auf den Pariser Musikclub Bataclan im Jahr 2013 auseinander. Drei islamistische Terroristen überfielen damals während eines Rockkonzerts am 13. November die vollbesetzte Halle und töteten über 100 Menschen. Stellvertretend für alle anderen, versucht Finkelsteins Protagonistin Ava, den apokalyptischen Gewaltausbruch und die hoffnungslose Situation der Opfer irgendwie zu verarbeiten. Sie sieht sich die im Netz kursierenden Bilder des Tötens an und bemüht sich, Struktur in das Unfassbare zu bringen. Der Autorin geht es dabei auch um unseren modernen medialen Blick auf eine Wirklichkeit, die gleichzeitig weit weg und doch ganz nah dran ist – nicht nur am Beispiel von Paris, sondern auch in anderen Fällen wie etwa beim Staatsterrorismus während der Militärdiktatur in Argentinien. So ist “Überleben” ist ein starker Roman, der sich sehr ergreifend und eindringlich mit der Gewalt und der Gewalt der Bilder auseinandersetzt.

Bewertung vom 24.09.2018
Vergessene Seelen / Max Heller Bd.3
Goldammer, Frank

Vergessene Seelen / Max Heller Bd.3


ausgezeichnet

Auch in seinem neuen Krimi “Vergessene Seelen” schafft Frank Goldammer wieder eine authentische Atmosphäre, in der er erneut die Nachkriegszeit in Dresden wieder aufleben lässt. In seinem spannenden und mit Überraschungen gespickten Krimi greift er Themen wie die Gerüchte um die bevorstehende Währungsreform, die ungesicherte Versorgungslage der Bevölkerung, Kriegstraumata der zurückkehrenden Soldaten und auch das Denunziantentum auf, das schon während der Nazizeit blühte und auch jetzt noch reihenweise Menschen mit boshaften Anschuldigungen in den Knast brachte. Im Mittelpunkt steht wieder Kommissar Max Heller, der mit Engagement und jeder Menge Menschlichkeit ermittelt. Bewährt-gute Goldammer-Krimiunterhaltung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2018
Oracle Year. Tödliche Wahrheit
Soule, Charles

Oracle Year. Tödliche Wahrheit


ausgezeichnet

Charles Searle jagt uns in „Oracle Year“ durch eine ebenso überraschende wie packende Story. Dabei versteht er es, die Spannung bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau zu halten. Einfallsreich und mit einem Schuss ordentlicher Fantasy gelingt es ihm, seine Geschichte um die New Yorker Wunder-Orakel nicht ins Esoterische abgleiten zu lassen, sondern einen Bogen zu äußerst aktueller Religionskritik zu schlagen. Exzellente Unterhaltung, spannend und angenehm unblutig zugleich

Bewertung vom 18.09.2018
Ein Teil von ihr
Slaughter, Karin

Ein Teil von ihr


ausgezeichnet

Karin Slaughters neuer Roman „Ein Teil von dir“ (oder ihr??) ist ein fein gesponnener psychologischer Krimi, der immer neue Geheimnisse über Laura, die Mutter der Hauptperson entblättert, von denen die 30jährige Andrea überhaupt keine Ahnung hatte. Dabei switcht Slaughter geschickt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und nimmt uns mit auf eine Reise in die Jugendjahre von Laura, die einmal einer eingeschworenen Gruppe idealistischer Weltverbesserer angehört hatte. Es geht um den jugendlichen Glauben an eine bessere Welt, die Faszination von Gruppenerlebnissen und das Charisma von Anführern, der auch Laura erlegen ist. Denn ihre besondere Beziehung zum Kopf der kleinen Gruppe mündete nicht nur in bösen Exzessen, sondern auch in jahrelanger Abhängigkeit. So muss Andrea, die sehr an ihrer Mutter hängt, feststellen, dass diese eine viel bewegtere Vergangenheit hat, als sie ahnt. Ein packender Roman, blendend erzählt von der Schauspielerin Nina Petry.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2018
Brennende Cevennen / Tori Godon Bd.2
Chaplet, Anne

Brennende Cevennen / Tori Godon Bd.2


ausgezeichnet

Anne Chaplets neuer Krimi „Brennende Cevennen“ spielt in den Bergen der südfranzösischen Ardeche, die Hauptrolle spielt Tori, eine zugezogene Deutsche. Chaplet erzählt eine unterhaltsame Geschichte, in der sie sich wie immer mit aktuellen Themen auseinander setzt. Dieses Mal geht es um den Dauer-Tourismus, um die Ferienhäuser, die zwar picobello herausgeputzt, aber immer nur in den wenigen Sommermonaten belebt sind, und um die Auswirkungen dieser zwiespältigen Kultur auf die Dorfgemeinschaften. Was tun, wenn das von den Part-Time-Neubürgern so geliebte ländliche „Savoir-vivre“ plötzlich in Fremdenfeindlichkeit umschlägt, wie es auch im südlichen Frankreich zu spüren ist? So ist „Brennende Cevennen“ ein Frankreich-Krimi, der sich auf besondere Weise mit dem Lebensgefühl der alten und neuen Landbewohner in der Ardeche beschäftigt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2018
Rindviehdämmerung
Kolb, Alexandra

Rindviehdämmerung


ausgezeichnet

Alexandra Kolbs „Rindviehdämmerung“ ist eine faszinierende Mischung aus Horror, Thriller, Übersinnlichem und, jawohl, bayerischem Heimatroman. Trittsicher setzt sie sich damit zwischen alle Genre-Stühle und macht dadurch ihren Thriller um so lesenswerter. Manchmal denkt man an Stephen King, manchmal an "Akte X" und manches Mal einfach nur an einen der gerade so beliebten Bayernkrimis mit mundartlichem Einschlag. Die Figuren werden warmherzig und sehr lebendig vorgestellt, was ihnen neben all den mysteriösen Erscheinungen viel Authentizität verleiht. Ein schöner Einfall ist es auch, manches aus Sicht des Hundes zu erzählen, und natürlich haben selbst die Rindviecher zu allem ein Meinung. Mir hat „Rindviehdämmerung“ viel Spaß gemacht und die Gänsehaut war garantiert — gerade auch, weil sich die Geschichte in keine Schublade stecken lässt und immer wieder eine Überraschung um die Ecke kommt. Mehr davon.

Bewertung vom 18.09.2018
Im Visier des Mörders
Bolton, Sharon

Im Visier des Mörders


ausgezeichnet

Die Britin Sharon Bolton erzählt in ihrem neuen Krimi „Im Visier des Mörders“ eine ausgefuchste und ungemein spannende Geschichte. Eigentlich spielt der Roman in einem Zeitrahmen von nur zwei kurzen Tagen. Doch mit ihren Rückblenden und unterschiedlichen Erzählperspektiven jagt uns die Autorin atemlos und mit zahlreichen überraschenden Wendungen durch eine packende Story quer durch die Gegend an der englisch-schottischen Grenze. Und wem der Mordfall nicht reicht: Es geht auch um ein immer wieder aktuelles Thema, das hier aber nicht verraten wird. Lest selbst, es lohnt sich!

Bewertung vom 18.09.2018
Vox
Dalcher, Christina

Vox


ausgezeichnet

Was wäre, wenn die eine Hälfte der Bevölkerung fast vollständig von allen öffentlichen Debatten ausgeschlossen wäre, und zwar im Wortsinn, durch eine Beschränkung auf gerade mal 100 Wörter pro Tag? Einige Weltreligionen machen es ja in etwa vor, und so geht auch Christina Dalcher in ihrer Dystopie „VOX“ dieser Frage nach. Selbst Linguistin, erzählt sie von der allumfassenden Bedeutung der Sprache für unser Dasein und davon, was übrig bleibt, wenn sie plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht — wie es z. B. auch Schlaganfallpatienten sehr oft ergeht. Ihr Roman ist aber auch eine deutliche Kritik an der Regierung der USA, deren jetziger Präsident sprachlich auch nicht gerade brilliert, und an fanatischen Religiösen, deren Einfluss auf die Politik in vielen Ländern der Welt wieder wächst. So ist „VOX“ ein dystopischer Roman, der zwar in der Zukunft spielt, aber einen Blick auf den heutigen Zustand der USA und das Auseinanderdriften seiner Bevölkerungsteile wirft. Spannend und hier zum Glück mit einem Hollywood-reifen Happy End.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2018
Die Toten Katzen von London
Billingham, Mark

Die Toten Katzen von London


ausgezeichnet

In seinem neuen Krimi „Die töten Katzen von London“ entwickelt Mark Billingham eine raffinierte Story. Mit von der Partie sind erneut DI Thorne und seine Kollegin Nicola Tanner, die in einem Fall von brutalen Katzentötungen ermitteln sollen, dabei jedoch auf eine Serie von ganz realen Dating-Morden stoßen. Der Autor entrollt seinen spannenden Fall überzeugend und mit vielen überraschenden Wendungen, vergisst dabei aber auch nicht die Entwicklung seiner Figuren und ihrer Zusammenarbeit. So ist „ Die töten Katzen von London“ wieder ein packender und unterhaltsamer Krimi aus der Feder des Engländers Mark Billingham, authentisch und spannend erzählt von Uve Teschner