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Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2019
Die Gärten von Monte Spina
Scriverius, Henrike

Die Gärten von Monte Spina


gut

Die Gärtnerin von Monte Spina

Mensch nehme einen weiblichen Charakter, der gerade den Partner verloren hat und sich vor den Mitmenschen verkriecht. Hinzu nähme mensch einen männlichen Charakter, der viele Verluste erlitten hat und die entstandenen Wunden mit Brutalität und Arroganz kaschiert. Als drittens käme noch eine Insel im Atlantik dazu, ein schöner Garten und eine Liebesgeschichte zwischen beiden Charakteren. Dies mische mensch einmal durch und schon findet sich die Geschichte der "Gärten von Monte Spina".
Wie voraussehbar und klassisch diese Geschichte auch sein mag, so viele kleine Wendungen finden sich doch hier und auch ein Ende, was nicht unbedingt erwartbar gewesen wäre.
Die Geschichte ist recht lebendig erzählt, verliert zwischendurch aber immer mal wieder etwas an Spannung. Für einen unterhaltsamen Nachmittag taugt das Buch wohl, mir persönlich fehlte aber etwas die Tiefe.

Bewertung vom 17.07.2019
Licht und Schatten
Drvenkar, Zoran

Licht und Schatten


sehr gut

Das Licht kommt wieder in die Welt

Zum Anbeginn der Zeit kamen 23 Mütter auf die Erde, die die Menschen lehrten und Licht, Liebe und Freude auf die Welt brachten. Es gab nur das Helle, Freundliche und Liebevolle, das Dunkle und Böse wie Haß, Neid oder Gier gab es noch nicht. Bis eine dieser Mütter - Solea - Freude daran fand, das Böse zu entwickeln, so dass den 22 anderen keine Wahl blieb als sie zu vertreiben. Nach Jahrmillionen Jahren kam Solea aber zurück, knechtete ihre Schwestern, erschuf die Dämonen (Zegechem) und setzte ihre Statthalter_innen - die Herrschaften - an die Machthebel der Welt und seitdem ist die Welt kein heller, freundlicher und liebevoller Ort mehr.
Zugleich gab es aber die Prophezeiung, das einmal ein Kind auf die Welt kommen wird, dass die Dunkelheit besiegen und wieder das Licht bringen wird. Und dieses Kind ist die junge Vida, die im Winter des Jahres 1704 in Sibirien geboren wird. Ihr Leben steht unter den Schutz ihrer drei Tanten, die auch zu den 23 Müttern gehören, ihres Vaters und weiterer Begleiter_innen. Gefährdet wird es von dem Wächter, der seit Jahrmillionen auf ihre Geburt wartet, um ihre Seele für Solea zu rauben und von Kraljica, einer der Herrschaften.
Wird es Vida gelingen das Licht in die Welt zu bringen und der Dunkelheit standzuhalten?
Dem Autor Zoran Drvenkar gelingt mit Licht und Schatten ein sehr spannender Roman mit viel Gefühl, Magie und Abenteuer, aber auch für mein Gefühl etwas zu vielen expliziten Gewaltdarstellungen. Die Leser_innen werden sofort in den Bann der Geschichte gezogen, die Zeit fliegt dahin und schon sind die fast 600 Seiten vorbei. Es bleiben für mich noch ein paar Fragen offen, so dass ich auf einen zweiten Teil hoffe

Bewertung vom 27.06.2019
Wo die Freiheit wächst
Reifenberg, Frank Maria

Wo die Freiheit wächst


ausgezeichnet

Gegen den braunen Einheitsbrei

Köln im Jahre 1942. Hier lebt die junge Lene Meister, die hautnah mitbekommt, wie der Krieg Freund_innen und Familien auseinanderreißt und wie schwer es ist trotzdem den Kontakt beizubehalten. Sie macht sich trotzdem daran ihrer Freundin Röschen, ihrem Bruder Fritz an der Ostfront und zu Beginn auch ihren jüngeren Bruder Kalli zu schreiben über das, was in Köln vor sich geht und wem sie begegnet. Sie schreibt über Bombenangriffe der Engländer, Versorgungsengpässe, eine erste Liebe und auch darüber, wie sie immer kritischer gegenüber dem NS Regime wird. So findet sie in der Jugendbewegung rund um die Edelweißpiraten eine lebendige Welt, die ihr der Bund deutscher Mädel nicht bieten kann, was dann aber auch die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sie zieht.
Der Autor Frank Maria Reifenberg geht mit diesem Roman einen neuen Weg, indem er diesen bis auf ein paar Erklärungen im Anhang nur aus Briefen bestehen lässt. Briefen die direkt beschreiben, wie es denn jeweiligen Menschen ging und damit eine tiefe Berührung bei den Leser_innen erreichen können, wie es reinen Sachtexten in der Form nicht möglich wäre.
Das Buch "Wo die Freiheit wächst" ist ein lebendiger Roman, der einen Einblick in die damalige Zeit ermöglicht aber auch dazu aufruft sich den Ewiggestrigen entgegenzustellen, die mit ihren Haßparolen gegen alles "Fremde" meinen wieder Oberwasser bekommen zu können. Damit so etwas nie wieder geschehen mag. Nie wieder.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2019
Find mich da, wo Liebe ist
Harris, Anstey

Find mich da, wo Liebe ist


ausgezeichnet

Was wirklich zählt

Im Leben der Instrumentenbauerin Grace dreht sich alles in erster Linie um ihre große Liebe David und dann um ihre Liebe zur Musik. Beide Bereiche sind aber auch mit Tränen und Trauer belastet, da David verheiratet ist und es nicht danach aussieht, dass er seine Familie für sie verlassen wird, und weil Grace durch einen sadistischen Dozenten aus dem Musikstudium geflogen ist und sich nun nicht mehr traut öffentlich vor anderen zu spielen. So lebt sie ihr Leben, bis auf einmal ein Ereignis eintritt, das die Struktur ihres bisherigen Lebens aus dem Gleichgewicht bringt und sie dazu zwingt herauszufinden was sie wirklich will. Glücklicherweise ist sie nicht ganz auf sich allein gestellt und hat den 86 jährigen Mr. Williams und die Teenagerin Nadia an ihrer Seite. Welche Wege wird sie gehen und wird sie da gefunden, wo Liebe ist?
Der Autorin Anstey Harris gelingt mit "Find mich da wo Liebe ist" eine wunderschön geschriebene Geschichte über Freundschaft, Liebe, das Finden des eigenen Weges und über das Lösen von der Vergangenheit und das Öffnen für die Zukunft. Ihr gelingt es richtig gut die Leser_innen mit auf die Reise zu nehmen, eine Verbindung mit den Protagonist_innen zu ermöglichen und ein Gefühl für die Besonderheit von Cellos entstehen zu lassen. Danke Anstey Harris für dieses wunderbare Buch.

Bewertung vom 26.06.2019
Zwei in Solo
Janus, Elja

Zwei in Solo


ausgezeichnet

Herzberührung garantiert

Sophie und Milo könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein. Sie Lehrerin mit einen Freundeskreis, der sehr viel Wert auf "anständiges" Benehmen und Etikette legt, er in einer Bar arbeitend und in einem Milieu aus Gewalt, Drogen und Recht des Stärkeren lebend. Und doch spüren sie beide, als sie einander im Erwachsenenalter neu begegnen - sie kannten sich noch aus der Schulzeit, wo er bei ihr Unterricht hatte -, dass da eine Verbindung ist, die aus mehr besteht als ein paar Flirts oder reiner Befriedigung von sexuellen Bedürfnissen. Es wird spürbar, dass beide von ihrem bisherigen Leben gezeichnet sind, in ihren jeweiligen Umfeld Rollen leben und das gemeinsame nur werden kann, wenn sie die Vergangenheit hinter sich lassen und aus SOphie und MiLO SOLO werden kann.
Der Autorin Elja Janus gelingt es auf beeindruckende Art und Weise die Leser_innen an der Geschichte der Protagonist_innen teilhaben zu lassen, sie an die Hand zu nehmen, mitfühlen und mitleiden zu lassen und Einblicke in so unterschiedlichste Lebenswelten zu ermöglichen. Dieses Buch geht unter die Haut und es wird garantiert kein Auge trocken bleiben. Ich kann es vom ganzen Herzen empfehlen.

Bewertung vom 21.05.2019
Hexentochter / Clans of London Bd.1
Grauer, Sandra

Hexentochter / Clans of London Bd.1


ausgezeichnet

Carolines Erwachen

London wird seit Jahrhunderten von verschiedenen Hexenclans verwaltet, die im Hintergrund wirken und mit ihren magischen Fähigkeiten nicht nach außen treten, um nicht ins Blickfeld der Inquisition zu geraten, die im geheimen immer noch aktiv ist. Hier ist auch die siebzehnjährige Caroline zuhause, die eigentlich ein recht einfaches Leben lebt, in dem nicht große Umwälzungen anstehen: Sie lebt mit einer Freundin in einer WG, jobbt in einer Bar, um genügend Geld für ihre Wunschausbildung zur Pilotin zusammen zu bekommnen und trifft seltener mal Jungs, die sie interessieren. Von Magie, Hexen oder gar den verschiedenen Clans hat sie noch nie was gehört.
Dies ändert sich schlagartig als sie auf einer Party Ash und Henri kennenlernt und auf einmal Veränderungen bei sich feststellt: Sie bekommt immer massivere Kopfschmerzen, starkes Nasenbluten und scheint irgendwie über Fähigkeiten im Bereich der Teleportation zu verfügen. Dies bleibt auch Ash nicht verborgen und nach einer Weile klärt er sie darüber auf, dass sie eine Hexe sei, die ihre Magie noch nicht kontrollieren könne, da diese nie in Form eines Rituals aktiviert wurde. Um dies nachzuholen benötigt sie Magie ihres Vaters und ihrer Mutter, die sie aber nie kennen gelernt hat, da sie direkt nach der Geburt ins Heim kam. Hinzu kommt eine alte Prophezeiung die sie als potentielle Zerstörerin des Machtgleichgewichts der Hexenclans aufweisen könnte, so dass Jagd auf sie gemacht wird.
So beginnt nun ein Wettlauf gegen die Zeit - die Aktivierung muss bis zu ihrem 18 Geburtstag in einer Woche erfolgen -, der Kampf gegen die Verfolger_innen und auch die Frage, welcher der zwei Jungs - Henri oder Ash - für sie als möglicher Partner in Frage käme.
Der Autorin Sandra Grauer ist mit diesem ersten Band einer Duologie ein spannendes Fantasy - Jugendbuch gelungen, welches zentrale Themen wie die Suche nach der eigenen Identität und Herkunft, des Verliebtseins, von Freundschaft und Vertrauen und vor allem Magie beinhaltet. Die Leser_innen werden sofort von der Geschichte gepackt, können sich tief mit dieser und den Charakteren verbinden und am Ende des Buches verbleibt das unbedingte Gefühl auf jeden Fall auch Teil zwei lesen zu wollen, auf den ich schon richtig gespannt bin. Vielen lieben Dank Sandra Grauer für dieses wunderbare Buch,

Bewertung vom 19.05.2019
Sich selbst vertrauen
Pépin, Charles

Sich selbst vertrauen


ausgezeichnet

Zutrauen zu sich selbst finden

Die heutige Gesellschaft bietet den einzelnen Menschen oft eine Vielfalt an Möglichkeiten, ist oft aber auch mit größeren Unsicherheiten darüber verbunden, wie denn der eigene Weg wohl am besten aussehen und gestaltet werden können. Ein Ergreifen der Chancen, die das Leben bietet, erfordert hierbei oft ein hohes Maß an Selbstvertrauen, die je nach Person recht verschieden ausgeprägt ist. Doch was ist überhaupt Selbstvertrauen?
Genau an dieser Frage, wie Selbstvertrauen entsteht, entwickelt und gefördert werden kann setzt das Buch "Sich selbst vertrauen - Kleine Philosophie der Zuversicht" von Charles Pépin an und weist verschiedenste Faktoren auf, die hier eine Rolle spielen. Hierzu gehören für den Autor das Pflegen guter Beziehungen, das fleißige üben, das Staunen über die Schönheit der Welt, Entschlussfreudigkeit, das in die Tat kommen, selbst Hand anzulegen, das Suchen nach Vorbildern, das dem eigenen Begehren treu bleiben und nicht zuletzt das Vertrauen in das Mysterium der Existenz.
Das Buch ist zwar philosiohisch geschrieben, bietet aber zusätzlich konkrete Ansatzpunkte für eigenes Handeln, so dass es auch als Anleitung für die einzelnen Leser_innen verstanden werden kann. Es ist verständlich geschrieben und nimmt die Leser_innen mit auf eine Reise zu sich selbst. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und werde es auch gut in meiner Arbeitspraxis einsetzen können.

Bewertung vom 15.05.2019
Ins Nirgendwo, bitte!
Consolati, Franziska

Ins Nirgendwo, bitte!


ausgezeichnet

Lebe deine Träume

Zwei Menschen teilen schon lange einen Traum und entscheiden sich nach reiflicher Überlegung diesen in die Tat umzusetzen: Einmal zu Fuß einen Teil der Mongolei zu bereisen, eine Wanderung in bisher touristisch fast unberührte und oft menschenleere Gegenden zu unternehmen und im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise ins "Nichts" zu unternehmen. Franziska und Felix machen sich auf diese Reise und lassen uns als Leser_innen mit diesem Buch an ihren Erlebnissen und Erfahrungen, ihren Erfolgserlebnissen und Schwierigkeiten teilhaben und vermitteln ein sehr lebensnahes Bild eines oft sehr fern erscheinenden Landes.
Der Autorin gelingt es meisterhaft die Leser_innen auf dieser Reise mitzunehmen, ein inneres Mitfühlen zu ermöglichen und Impulse für die eigenen weiteren Wege zu geben. Neben der Ermöglichung vertiefter Einblicke in die Mongolei besteht eine der großen Stärken dieses Buches darin, dass spürbar wird, wie authentisch die Autorin berichtet und wie wichtig es ihr ist, die Erfahrungen ungeschminkt zu teilen. Bei "Ins Nirgendwo bitte" handelt es sich um ein Kleinod, was ich nur vom ganzen Herzen empfehlen kann und dem ich nur eine rasche Verbreitung wünschen kann. Danke für dieses Geschenk Franziska Bär, was du uns Leser_innen mit diesem Buch machst.