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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2010
Journalistin auf Abwegen
Lodge, Hillary Manton

Journalistin auf Abwegen


ausgezeichnet

Jayne Tate ist eine junge erfolgreiche Journalistin. Der Tod ihres Vaters bringt sie allerdings etwas aus dem Gleichgewicht. Ihr Chef schickt sie in Urlaub.

Ausgerechnet zu den Amischleuten fährt sie um ein wenig aus dem Alltag und der Hektik der Welt zu entfliehen. Ihren Freund und ihre Freundinnen lässt sie hinter sich.

Und was trifft Jayne? Die Starreporterin trifft auf Levi Burkholder. Er hat in der Nähe der Amisch seine Tischlerei, ein Amisch ist er nicht mehr, sein Vater hat ihn deshalb verstoßen. Um das Leben der Amisch besser kennenzulernen, will Jayne für ein paar Tage in einer Amischfamilie leben.

Levi, der noch Kontakt zu seiner Mutter und seinen Geschwistern hat, vermittelt für Jayne den Kontakt zu seiner Mutter, so ganz nebenbei verlieben sich Jayne und Levi ineinander.

Die Autorin zerstört mir mein heiles idyllisches Bild von den Amisch. Sie zeigt was geschieht wenn Amischkinder nicht in der Gemeinschaft ihrer Eltern leben wollen. Nach Levi will nun auch seine gerade 18 gewordene Schwester die Gemeinschaft verlassen.

Auf den ersten Seiten des Buches befürchtete ich eine seichte Liebesgeschichte, aber dass ist sie nicht. Hillary Manton Lodge beschreibt sehr genau das Leben der Amisch, ohne dabei auf heile Welt zu bestehen. Sie beschreibt wie sie denken und was sie tun. Außerdem bleibt bis zum Schluß die spannende Frage mit wem Jayne ihre gemeinsame Zukunft plant.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2010
Papa Bernd
Siggelkow, Bernd;Büscher, Wolfgang;Mockler, Marcus

Papa Bernd


ausgezeichnet

"Wohl dem Menschen, der sich in einer notvollen Situation in eine Arche zurückziehen kann!", so lese ich im neuen Buch von und über "Papa Bernd", seine Arche und das Werk der Nächstenliebe, das sich inzwischen täglich an vielen Orten in Deutschland wiederholt.

Mir leuchtet zwar nicht ein, warum dieses Buch gleich drei Autoren benötigte, aber es gibt einen guten Rückblick über 15 Archejahre, macht Bestandsaufnahme und schaut hoffnungsvoll in die Zukunft. Eigentlich ist es für unsere Gesellschaft ein Armutszeugnis, dass wir solcher Projekte bedürfen, um unsere Kinder satt zu bekommen oder ihnen beizubringen, wie man sich nach der Schule sinnvoll beschäftigen kann.

Das Vorwort hat Mario Barth geschrieben. Der bekannte Comedian hatte einen Besuch in der Arche geplant. Daraus wurden viele und wie die Fotos im Buch zeigen, hat es ihm gut gefallen. "Wer wirklich glaubt, bei uns ist alles in Ordnung, sollte Bernd Siggelkow in seiner Arbeit besuchen.", sagt Barth heute und unterstützt die Arche auch weiterhin.

Siggelkow erzählt in diesem Buch von seiner Kindheit in Hamburg und Niedersachsen. Als Sechsjähriger hat er die Erfahrung gemacht, dass seine Mutter die Familie verlies und er sich hoffnungslos allein und verlassen vorkam. Er schrie sich damals beinah die Stimme aus der Seele, aber seine Mutter war und blieb weg. Vielleicht kann er sich deshalb heute so gut in die Kinder, die oft aus zerrütteten Familien kommen hineinversetzen. Wurde bereits vielleicht damals der Grundstein der tätigen Nächstenliebe beim heutigen Archegründer gelegt?

An einer anderen Stelle des Buches, dass aus 18 Beiträgen besteht, geht Bernd Siggelkow sehr ausführlich auf das Christsein in heutiger Zeit ein. "Wer in einer Garage geboren wurde, ist deshalb kein Auto - und wer in eine Kirche hineingeboren wird, ist deshalb noch lange nicht Christ.", meint Siggelkow und ist sich sicher: "Ohne ein Glaubensfundament würde ich heute wahrscheinlich einen anderen Beruf ausüben und ohne meinen Glauben gäbe es wohl keine Arche in Deutschland."

Bernd Siggelkow zeigt mit seinem Leben und mit diesem Buch sehr eindrucksvoll, was der Glaube heute noch bewegen kann. Viele Kinder erleben täglich in Deutschlands Archehäusern, wie das ist christliche Nächstenliebe zu erfahren. Gut, dass es Menschen wie Bernd Siggelkow gibt.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Die Ernährungsfalle
Grimm, Hans-Ulrich

Die Ernährungsfalle


ausgezeichnet

Der ehemalige Spiegelredakteur hat mit diesem Buch zum ersten Mal auf dem deutschen Buchmarkt ein Lexikon von 500 Stichworten vorgelegt, dass Aufschluß über wichtige Aspekte unserer Nahrungsmittel gibt.

Grimm beschränkt sich in seinem Buch nicht auf die Aufzählung von Begrifflichkeiten und deren Definition. Er gibt allgemeinverständliche, ansonsten schwer zugängliche Informationen und schaut desöfteren hinter gut und hoch gebaute Kulissen.

Ein gutes Beispiel dafür ist Glutamat. Während zahlreiche Fachleute und Ernährungswissenschaftler vor der Gefährlichkeit dieser Stoffe warnen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) "keine Bedenken gegen die gelegentliche Verwendung geringer Mengen". Damit können sich die Hersteller von Lebensmitteln mit Glutamatzusatz nun rühmen. Was selbstverständlich nicht im Supermarkt auf der Verpackung, sondern im vorliegenden Buch zu lesen ist, ist die Tatsache, dass die Experten des BfR dies auf einer Tagung beschlossen haben, die vom Verband der europäischen Glutamathersteller COFAG finanziert wurde. Soweit zum Thema Unabhängigkeit.

Dieses Beispiel ist nur eines von vielen zu denen der Autor Aufklärung betreibt. Hans - Ulrich Grimm hat in seinem Buch den einzelnen Leser im Blick. Er will, dass wir beginnen neu über unsere Lebens - und Essgewohnheiten nachzudenken. Dabei verliert er nicht den Blick auf die Welt und vermittelt auf unterhaltsame Art Wissen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

26 von 26 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Geschichte der Tränen
Pauls, Alan

Geschichte der Tränen


ausgezeichnet

Schauen Sie sich diesen kleinen Helden auf dem Cover dieses Buches an. Wie eine Kämpfernatur ist er bereit den Kampf mit dem Feind aufzunehmen.

Aber wer ist der Feind? Weil er ihn so schlecht sehen kann, hat er eine übergroße Brille auf der Nase. Der Junge der so oft weint, sucht nach den Schuldigen, die die Gesellschaft um ihn herum zerbrechen lassen.

Zum einen ist da der Vater der die Familie verlies. Dann ist da der Großvater der wie ein Diktator über die Familie herrscht. Der Junge hört von allen Seiten das Heulen und Stöhnen der Unterdrückten.

Der Held des Buches lebt in zwei Welten. In seiner Traumwelt die auf dem Cover sichtbar wird und in einer Welt in der alles kaputt geht, dies ist so schlimm, dass er sich aus reiner Notwehr abwendet und in die Traumwelt flüchtet.

Diese sehr authentisch daherkommende Gesellschaftskritik von Alan Pauls ist deshalb so glaubwürdig, weil Argentinien -dort lebt der Autor- seine Erfahrungen mit Diktatoren und Militär gemacht hat, ebenso wie das benachbarte Chile. Pauls zeigt die Familie des Jungen symbolhaft für das Land.

Dieses Buch ist für mich die beeindruckende Beschreibung einer Chronologie der Tränen, oder ganz einfach der Ruf nach Demokratie.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Deutschland schafft sich ab
Sarrazin, Thilo

Deutschland schafft sich ab


ausgezeichnet

Nach diesem beeindruckend mutigen Buch, wird Thilo Sarrazin einmal mehr als Nestbeschmutzer und gefährlicher Brandstifter bezeichnet. Nachdem ich nun sein Buch gelesen habe, stelle ich fest: Schade, dass dieser Mann aus der Politik verschwunden ist. Er spricht unbequeme Wahrheiten deutlich aus, Wahrheiten die die heutigen politisch Mächtigen nicht sehen wollen, weil sie Angst vor der nächsten Wahl haben.

Über Missstände spricht er. Über einige seiner Formulierungen kann man sich sicher streiten, im Buch jedenfalls habe ich keinen Satz gefunden, den ich nicht mittragen könnte.

Oft wird Sarrazin Ausländerfeindlichkeit vorgeworfen. Nichts hat dieser Mann gegen Ausländer die nach Deutschland einwandern, deutsche Gesetze einhalten und hier einfach um der Freiheit willen leben wollen. Sehr wohl hat er etwas gegen Ausländer die nach Deutschland einwandern, auf westliche Demokratien schimpfen und unsere Gesetze mißachten. Daran kann ich nichts schlimmes finden.

Sarrazin macht Nägel mit Köpfen, bennent Tatsachen, belegt sie mit Statistiken und zieht glasklare Analysen. Klar, dass sich an dieser Stelle Meinungen reiben. Vielleicht stimmt es sogar, dass Sarrazin spaltet. Aber dies muss er sogar, nur so kommen die wirklich wichtigen Themen in den Vordergrund der Tagespolitik.

Zu - und Einwanderungspolitik, unsere überalterte Gesellschaft, der Sozialstaat und der Gesundheitszustand unserer Demokratie sind Themen die in Deutschland völlig neu diskutiert werden müssen, damit Deutschland nicht eines Tages auseinanderbricht. Thilo Sarrazin hat mit seinem Buch einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.

530 von 550 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2010
Ur-Schrei
Viola, Frank

Ur-Schrei


ausgezeichnet

Eines Tages machte es bei dem in Florida / USA lebenden Frank Viola klick und er sah die Welt mit anderen Augen. Er selbst sagt dazu: "Ich fing an, mit anderen als meinen physischen Augen zu sehen, und entdeckte, dass sich die Wirklichkeit jenseits des Materiellen befindet."

Taucht man in dieses Buch ein und folgt dem Autor, dann hört man Gottes Stimme ohne all das menschliche Beiwerk, dass im Verlauf der Jahrhunderte dazukam. Frank Viola versteht es die Sicht auf Gott so freizulegen, dass wir quasi vor dem Original stehen und seine Herrlichkeit neu sehen können. Die Ursprünglichkeit unseres Schöpfers wird auf eine ganz neue Art und Weise sichtbar.

Viola gründet und begleitet Gemeinden. Sich ihm in der Argumentation einer neuen Sicht auf Gott anzuschließen, fiel mir nicht schwer. Er steht nicht vor mir, schon gar nicht mit religiös - pädagogisch erhobenem Zeigefinger. Er vermittelt den Eindruck, als säßen wir alle in einem Boot und suchen gemeinsam Gott.

"Gottes Herzensanliegen seit ewigen Zeiten" so dicht wie möglich auf der Spur zu sein, das begeistert und wird Frank Viola neue Leserkreise erschließen - denn viele sind auf der Suche.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2010
Ein Lebensweg
Beig, Maria

Ein Lebensweg


ausgezeichnet

1920 wurde die Autorin in eine oberschwäbische Bauernfamilie hineingeboren. Die Geschwisterschar war groß und der materielle Reichtum begrenzt. Was die Autorin im Laufe ihrer Lebensjahrzehnte alles erlebt, erduldet und erlitten hat, das teilt sie hier der Welt mit.

Die Autorin mag bis heute keine "holen Stunden . . . ertragen". In dieser Generation ist nichts tun verpönt und "so habe ich wieder angefangen zu schreiben." sagt Maria Beig.

Wohlgeordnet in: - Kindheit - Beruf - Umweg - Weg - Ziel - breitet sie ihr Leben vor dem ihr unbekannten Leser aus. Und so bezweifel ich, dass sie in erster Linie für mich als ihren Leser schrieb, vielmehr wird sie aus Eigennutz geschrieben haben. Dies ist gut so. Damit erfahre ich von Maria Beig, einer längst vergangenen Zeit und ich lerne neu den Begriff Heimatverbundenheit kennen. Die Autorin manifestiert ihre Heimatverbundenheit auch sprachlich. Sie schreibt nicht etwa von einem toten Baum, sondern nennt ihn Storren.

Maria Beig scheint Botschafterin einer anderen Welt zu sein. Sie schreibt sich die Seele frei und so erfahre ich was sich ereignet hat. Die Autorin weiß was Leben und Ankommen bei sich selbst heißt, sie praktiziert dies und ich als Leser profitiere davon. Vielleicht muss man erst selbst ein gewisses Alter für diese Art von Literatur erreicht haben um sie zu verstehen. Für mich war dieses Buch ein Geschenk der Maria Beig.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.