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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3568 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2021
Reedertod auf Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Reedertod auf Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Johann Ukena verbringt seinen Ruhestand mit seiner Frau Gesine auf Juist. Er ist als rechthaberisch und stur verschrieben und hat sich mit vielen angelegt, auch mit der Familie. Ein Teil des großen Grundstücks soll erschlossen und zu einem Feriendorf werden. Die Gemeinde ist daran interessiert, die Familie ist auch dafür, die Investoren sowieso – nur Johann ist dagegen und boykottiert alles. Gesine ist besorgt und bittet Janko mit seinem Vater zu reden. Erwartungsgemäß kommt es zum Streit. Johann wirft Janko aus dem Haus und droht mit Enterbung. In der Nacht gibt es ein Gewitter und dann brennt das Haus. Johann und Gesine sterben. Doch schnell stellt sich heraus, dass nicht der Blitz für das Feuer verantwortlich war, sondern dass es sich um Brandstiftung und Mord handelt. Kommissarin Femke Peters bekommt es mit einem schwierigen Fall zu tun, denn Verdächtige gibt es in rauen Mengen.
Ich mag diese Reihe um die Kommissarin Femke Peters und ihrem Team von der Kripo Aurich. Dies ist ihr vierter Fall.
Femkes Mann wurde vor einiger Zeit bei einem SEK-Einsatz getötet und nun lebt sie auf dem Gulfhof ihrer Eltern in einem der Ferienhäuser. So kann sie sich er sein, dass ihre Tochter Eske gut versorgt ist, wenn der Dienst mal wieder viel Einsatz erfordert. Auch wenn ihre Gedanken immer wieder bei ihrem Mann sind, so sorgt der Pilot Polizeihauptkommissar Philipp Gabler für Schmetterlinge im Bauch. Da bleibt auch ihrem Kollegen Lars Brodersen nicht verborgen, der aber diskret ist. Doch dieser Fall macht es nicht einfach, sich mit Philipp zu treffen. Ja, der Fall ist schwierig und es geht erst voran, als ein Hund Leichenteile im Müll entdeckt.
Dieser Krimi behandelt ein Thema, das wohl überall an der Küste zu Kontroversen führt. Einerseits möchte man die Natur erhalten und schützen, doch andererseits lebt man auch von den Touristen. Man braucht also Wohnraum für die Urlauber, aber auch für das Personal, das diese Menschen umsorgt.
Interessant ist auch wie aufwendig es ist, die Ermittlungen auf dieser autofreien Insel zu führen, denn die Kommissare und die Spusi müssen erstmal dorthin kommen.
Der Spannungsbogen ist durchgängig hoch und die Auflösung dieses Falles ist schlüssig, aber auch überraschend.
Mir hat dieser Ostfrieslandkrimi wieder gut gefallen.

Bewertung vom 25.08.2021
Der Sohn des Odysseus
Thor, Annika

Der Sohn des Odysseus


ausgezeichnet

Odysseus ist König von Ithaka und der Held von Troja. Doch sein Sohn Telemachos kennt seinen Vater kaum. Der Trojanische Krieg ist vorbei und der Elfjährige wartet auf die Rückkehr seines Vaters. Während dieses Wartens überlegt Telemachos, ob sein Vater wirklich all die abenteuerlichen Dinge erlebt hat, die erzählt werden. Er fragt, ob sein Vater überhaupt zurückkommt. Natürlich ist Telemachos davon angetan, dass sein Vater als Held betrachtet wird. Er will ihm nacheifern und macht sich auf die Suche, nach Verbündeten, nach Odysseus und nach sich selbst.
Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Besonders begeistert aber haben mich das Tolle Cover und die Illustrationen im Buch, die das Erzählte sehr schön unterstreichen.
In diesem wundervollen Buch wird die Geschichte des Odysseus neu und anders erzählt und doch bleibt der wesentliche Kern erhalten. Die unterschiedlichen Perspektiven sorgen dafür, dass man das Heldenepos einmal anders betrachtet und neue Eindrücke gewinnt.
Odysseus ist der, an dem sich alles orientiert. Doch es ist interessant, wie Telemachos mit dem Vorbild seines Vaters lebt, davon fasziniert ist, aber auch hinterfragt und dann zu einer eigenständigen Persönlichkeit wird.
Aber auch das Thema Krieg wird behandelt. Der Krieg bringt Helden hervor, aber er bringt auch Not und Tod und verändert die Menschen. Telemachos Kinderfrau fasst es Knapp zusammen: „Krieg ist das Schlimmste“.
Ein interessantes und spannendes Buch, dass ich sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 24.08.2021
Der Himmel ist hier weiter als anderswo (eBook, ePUB)
Pauling, Valerie

Der Himmel ist hier weiter als anderswo (eBook, ePUB)


gut

Es ist schwer mit dem Verlust eines geliebten Menschen fertig zu werden, zumal wenn man auch noch Kinder hat, die getröstet werden wollen. So ergeht es auch Felicitas, genannt Fee, mit ihren vier Kindern. Sie sind noch nicht über Jans Tod hinweg, als Fee ihren Job verliert und ihnen zu allem Übel auch noch die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wird. Sie investiert den Betrag der Lebensversicherung in einen leerstehenden Gasthof und zieht mit ihren Kindern von Hannover ins Alte Land. Es wird nicht einfach, aber ihr neuer Nachbar hilft ihr. Aber trotzdem wird es nicht leicht, alles auf Vordermann zu bringen und es gibt Rückschläge. Aber mit der Zeit heilen die Wunden.
Die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen. Die Landschaft im Alten Land ist sehr schön dargestellt
Fee hat nicht annähernd den ersten Schicksalsschlag verkraftet, als weitere Schläge auf sie zukommen. Sie lässt alles hinter sich und versucht im Alten Land einen Neuanfang. Doch es gibt eine Menge Herausforderungen. Auch für die Kinder ist die Veränderung nicht leicht, sie sind sehr unterschiedlich und brauchen ihre Mutter. Doch oft hatte ich den Eindruck, als wenn Fee für die Kinder zu wenig Aufmerksamkeit hat. Ihr Nachbar ist sehr hilfsbereit und unterstützt sie und natürlich bahnt sich da etwas an. Fee hat vieles einstecken müssen und ich habe mit ihr gefühlt, aber so ganz nahe kam ich ihr dennoch nicht, denn oft habe ich ihr Tun nicht nachvollziehen können.
Eine richtige Wohlfühlgeschichte ist dieser Roman nicht, es gab einfach zu viele Probleme und manches blieb doch ziemlich oberflächlich.
Es ist ein Roman, der sich nett lesen lässt, aber kein „Muss“.

Bewertung vom 24.08.2021
Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2 (eBook, ePUB)
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kommissarin Anna Wagner muss sich dieses Mal mit einem alten Fall beschäftigen, um einen aktuellen Fall zu lösen. Carsten Witt war nach Jahren im Ausland wieder nach St. Peter-Ording zurückgekehrt, und kurz darauf ist er verschwunden. Vor mehr als 15 Jahren war er Leiter eines Sommercamps, wo der neunjährige Florian Berger aus Hamburg verschwand und nie mehr auftauchte. Es gab damals drei Verdächtige, von denen Witte angeklagt, aber freigesprochen wurde. Doch es bleibt immer etwas hängen.
Ich habe auch den Vorgängerband „Nordwesttod“ gelesen und wollte auch dieses Mal die Soko St. Peter-Ording bei den Ermittlungen begleiten. Dieser Krimi lässt sich gut und flüssig lesen und ist spannend.
Anna Wagner ist eine sympathische Person und eine gute Kommissarin. Aber auch ihr Kollege Hendrik Norberg gefällt mir gut, auch wenn er deutlich verschlossener ist als Anna. Er macht seine Probleme mit sich alleine aus.
Häufige Perspektivwechsel mit Rückblicken in die Vergangenheit sorgen dafür, dass es interessant und spannend ist. So ein Cold Case ist immer eine besondere Herausforderung und die Wetterverhältnisse erschweren die Ermittlungen zusätzlich. Es gibt immer wieder Wendungen, die die Spannung hochhalten.
Mir hat dieser Küstenkrimi wieder gut gefallen.

Bewertung vom 22.08.2021
Das Geheimnis der Hyazinthen
Romes, Claudia

Das Geheimnis der Hyazinthen


sehr gut

Iris Warren ist krebskrank und benötigt Pflege. Ihre Tochter Lilly muss sie schweren Herzens in ein Pflegeheim geben, denn sie hat drei Jobs und kann sich daher nicht genügend um ihre Mutter kümmern. Als es Frühling wird, hat ihre Mutter eine letzte Bitte an Lilly. Sie soll nach Portree auf der Isle of Skye reisen und dort eine zweifarbige Hyazinthe aus dem Garten ihres ehemaligen Cottage holen. Die Mutter hat alles gebucht und so macht sich Lilly auf den Weg nach Portree, wo sie die ersten Lebensjahre verbracht hat. Ihr Vater hatte sich verspekuliert und sie mussten das Cottage verlassen. Sie ist erschüttert, als sie ihr ehemaliges Zuhause sieht. Liam, den sie von früher kennt, wohnt dort. Er hilft ihr auch bei der Suche nach der Hyazinthe, was gar nicht so einfach ist. Ab und an taucht auch Henry mit seinem Hund Rusty auf. Lilly erfährt dinge aus der Vergangenheit, die ihr nicht bewusst waren.
Dieser Roman ist tiefgründiger als ich zunächst vermutet hatte. Er hat mir gut gefallen. Die Zeitebenen und damit die Perspektiven wechseln sich ab, so dass man sich gut in die Geschichte hineinfinden kann. Aber auch die Handlungsorte sind toll und sehr atmosphärisch beschrieben.
Die Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet. Iris hat ihre Geheimnisse, von denen Lilly nichts weiß. Die beiden haben ein inniges Verhältnis und Lilly würde alles für ihre Mutter tun. Aber auch Liam und Henry haben mir gut gefallen.
Auch wenn man über das Ende vielleicht geteilter Meinung sein kann, mir hat dieser emotionale Roman gut gefallen.

Bewertung vom 22.08.2021
Ritchie Girl
Pflüger, Andreas

Ritchie Girl


ausgezeichnet

In Camp Ritchie war das Ausbildungslager der US-Armee. Hier wurden auch die Ritchie Boys ausgebildet. Es handelte sich um junge Deutsche – nicht nur Boys -, die gegen die Nazi-Diktatur arbeiten sollten. Auch Paula Bloom kehrt nach ihrer Ausbildung dort als Besatzungsoffizierin zurück nach Deutschland, dass sie vor Jahren Hals über Kopf verlassen hatte. In Nürnberg werden die Prozesse gegen Kriegsverbrecher geführt und die Amerikaner arbeiten pragmatisch mit den Deutschen zusammen, auch wenn diese nicht unbescholten sind. Paula wird auf den österreichischen Juden Johann Kupfer angesetzt, der behauptet, der größte Spion während des Zweiten Weltkrieges gewesen zu sein.
Ich habe schon einige Bücher des Autors Andreas Pflüger gelesen und wollte auch diesen Roman unbedingt lesen. Es ist keine leichte Kost, die uns der Autor hier serviert.
Paula Bloom ist eine sympathische junge Frau, die als Tochter einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Geschäftsmannes in Berlin aufgewachsen ist. Nach ihrer Flucht in die USA stellte sie fest, dass ihr Leben eine einzige Lüge war. Sie ist innerlich zerrissen und empfindet Scham und Schuldgefühle. Mit diesen Gefühlen ist sie allerdings nicht alleine, auch ihr Kamerad Sam empfindet so. Paula sieht die verheerenden Auswirkungen des Krieges. Die pragmatische Art der Amerikaner mit der Aufarbeitung der Vergangenheit umzugehen, bringt Paula zur Verzweiflung. Niemand will gewusst haben, was geschehen ist. Keiner zeigt Reue und alle betrachten sich als Opfer. Paula kann den Deutschen nicht verzeihen, aber genauso wenig sich selbst, denn ihr Verhalten hat auch zu Verhaftung und Deportation geführt, ohne dass sie sich dessen bewusst war. Nun versucht sie ihre große Liebe und muss erkennen, dass sie sich auch in Georg getäuscht hatte.
Vieles was hier geschildert wird, ist schwer zu ertragen. Trotzdem hat mich die Geschichte von Anfang an gepackt und ich konnte Paulas Gefühle gut nachvollziehen. Es ist ein Roman, der einen noch lange beschäftigt.
Absolute Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2021
Heimatsterben (eBook, ePUB)
Höflich, Sarah

Heimatsterben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wenn man sich in unserer Welt umschaut und sich bewusst macht, welche politischen Gruppierungen immer mehr nach vorne drängen, dann kann einem angst und bange werden. Haben wir aus der Vergangenheit nichts gelernt?
Die Journalistin Hanna Ahrens lebt und arbeitet in den USA. Doch als ihre Großmutter im Sterben liegt, reist sie sofort nach Deutschland. Ihre Oma Tilda legt ihr noch eine schwere, wenn gar unmögliche Bürde auf, denn Hanna soll ihre Familie zusammenhalten. Doch die Mitglieder ihrer großen Familie sind sehr unterschiedlich. Als Hannas Schwager Felix Graf von Altdorff als Kanzlerkandidat der nationalistischen Partei BürgerUnion die Wahl gewinnt, bittet er sie um Unterstützung bei seiner Arbeit. Eigentlich will Hanna gleich ablehnen, doch dann sagt sie zu, da sie glaubt, mit ihrer Einstellung etwas bewirken zu können, damit die Radikalen nicht zu stark werden. Doch sie war wohl zu blauäugig und so zieht sie sich zurück.
Tilda musste seinerzeit aus Schlesien fliehen und hat viel Schweres erlebt. Das hat nicht nur sie geprägt, sondern auch ihre Kinder, die so unterschiedlich sind. Auch wenn ich das Handeln jedes Einzelnen aufgrund seiner Prägung nachvollziehen konnte, gutheißen konnte ich vieles natürlich nicht. Niemand aus dieser verzweigten Familie (der Stammbaum im Buch war hilfreich) war mir sympathisch
Dieser fiktive Roman kommt einem beim Lesen sehr real vor und ist beängstigend. Die Familiengeschichte wird zunehmend zu einem Polit-Thriller. Er macht deutlich, dass wir gut bedenken sollten, wen wir wählen und wem wir damit die Macht geben. Mit einer Wahl verändert sich nicht alles schlagartig, aber die Änderungen kommen und sie werden nicht gefallen.
Ein erschreckender, aber lesenswerter Roman.

Bewertung vom 20.08.2021
Das letzte Bild (eBook, ePUB)
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wie kann es sein, dass das Bild einer getöteten unbekannten Frau ihrer Mutter so ähnlich ist? Als die Autorin Eva Berghoff dieses Bild in der Zeitung entdeckt, weiß sie gleich, dass sie der Sache auf den Grund gehen muss.
Anja Jonuleit nimmt den Fall der Isdal-Frau, die 1970 gefunden wurde und deren Identität und Todesumstände bis heute nicht geklärt sind, als Grundlage für ihren Roman. Der Schreibstil ist etwas emotionslos, lässt sich aber gut und flüssig lesen. Die Geschichte wird auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. So können wir Evas Recherche mitverfolgen und gleichzeitig miterleben, wie es der kleinen Margarete ergangen ist.
Es gibt Menschen, die haben zu Kriegszeiten so viel Schreckliches erlebt, dass sie nicht mehr zurückschauen wollen und schon gar nicht über Vergangenes reden wollen. Auch Evas Mutter blockt da ab. Doch Eva lässt sich nach dem Blick auf das Bild der unbekannten Frau nicht aufhalten. Sie will erfahren, wieso es diese frappierende Ähnlichkeit gibt. Dann erfährt sie, dass ihre Mutter eine Zwillingsschwester hatte, die im Krieg verloren ging. Eva reist nach Norwegen. Auch wenn es Menschen gibt, die ihre unrühmliche Vergangenheit vergessen wollen und Nachforschungen als Bedrohung betrachten, so kommt doch nach und das Familiengeheimnis ans Licht.
Es ist eine spannende und bewegende Geschichte, die zeigt, dass die Vergangenheit auch Folgen für die nachkommenden Generationen hat.

Bewertung vom 19.08.2021
Fantom
Ehlers, Jürgen

Fantom


sehr gut

1966 detoniert eine Bombe im Schließfach 134 im Hamburger Hauptbahnhof. Ein Erpresser fordert 50.000 Mark von der Bundesbahndirektion Hamburg. Kommissar Horst Berger erfährt dann, dass es zuvor schon Erpresserbriefe gegeben hat, die aber niemand so wirklich ernst genommen hat. Nun aber zeigt sich, dass es der Erpresser, der sich Roy Clark nennt, doch ernst meint. Er sabotiert weiter Anlagen der Bahn und stellt Forderungen, die in ihrer Höhe aber variieren. Berger und seine Kollegen wollen den Mann schnappen, doch er tappt nicht in die Falle. Dafür werden seine Angriffe immer schlimmer. Er verbiegt Gleise, versucht Züge zum Entgleisen zu bringen und es gibt weitere Bomben, die auch an Sprengkraft zunehmen. Während der Zeit überfällt ein Pärchen diverse Banken und Sparkassen und führt die Polizei an der Nase herum.
Jürgen Ehlers hat in diesem Kriminalroman reale Begebenheiten aufgegriffen. Die Zeit und die politischen Verhältnisse sind gut und authentisch geschildert.
Horst Berger ist ein engagierter Polizist. Bei seinen Ermittlungen ging es ziemlich anders zu als heutzutage. Er fährt noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Tatort und hat sein Telefon nicht in der Tasche, wie das heute üblich ist. Seine privaten Umstände sind auch etwas kompliziert und kompliziert ist es auch, als er seinen Sohn Michael in Berlin besuchen will, welcher der Wehrpflicht entkommen wollte.
Der Täter Roy Clark ist ein seltsamer Mensch, der zwar verheiratet ist, aber ein absoluter Einzelgänger. Wenn er aus seinem Leben erzählt, ist es kaum möglich, zu unterscheiden was Realität oder was Fantasie ist. Sein Leben war nicht leicht und geprägt von Krieg und Gewalt. Daher hat er auch keine Skrupel und macht sich seine Regeln selbst. Dabei ist er nicht immer wirklich konsequent.
Es ist am Anfang nicht ganz einfach in diese Geschichte einzutauchen, aber zunehmend packte mich die Geschichte dann doch. Es war interessant in die vergangene Zeit einzutauchen und spannend zu erleben, wie Roy Clark mit der Polizei ein Katz- und Mausspiel spielt.

Bewertung vom 19.08.2021
Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2
Beck, Jan

Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2


sehr gut

Hanna will über sich und ihr Leben nachdenken und ist daher seit einiger Zeit auf dem Moselsteig unterwegs. Aber nun hat sie sich verlaufen und gerät auch noch in ein Gewitter. Als sie ein Licht sieht, glaubt sie noch, dass sie Hilfe bekommt. Doch dann findet sie sich kahlgeschoren und nackt in einer engen Glasröhre wieder und erkennt, dass weitere vier Menschen in der gleichen Lage sind. Der Nachtmann hat sie in seiner Gewalt und geht an die Öffentlichkeit um seine Forderung zu stellen. Wenn sie nicht erfüllt wird, muss einer der fünf sterben und jede Nacht gibt es eine weitere Aufgabe. Das wird ein neuer Fall für Inge Björk und Christian Brand.
Auch dieser Thriller ist wie sein Vorgänger „Das Spiel - Es geht um Dein Leben“ brutal und grausam. Dennoch ist er sehr fesselnd, denn man möchte unbedingt wissen, was dahintersteckt. Verwirrend sind die unterschiedlichen Zeitebenen, die man nicht auf Anhieb erkennt.
Brand und Björk haben schon einmal erfolgreich zusammengearbeitet, aber es ist immer noch schwierig mit den beiden. Björk ist sehr verschlossen und eigentlich ein Einzelgänger. Doch sie hat Brand im Auge behalten und ihn aus einer misslichen Situation herausgeholt, was ihm gar nicht gefallen hat. Nun müssen sie gemeinsam wieder einem Serientäter Einhalt gebieten und dieses Mal geht es mit der Zusammenarbeit schon etwas besser. Die beiden sind ein ungewöhnliches Team. Der Täter muss sein Vorhaben von langer Hand geplant haben, denn sein Konzept ist sehr aufwändig.
Die Spannung ist von Anfang an da. Obwohl sich beim Lesen immer mehr Zusammenhänge erschließen, ist man begierig zu erfahren, ob man richtig liegt und was weiter passiert und dahintersteckt. Am Ende wird es wieder sehr dramatisch und es gibt noch eine Wendung, die mich dann doch überrascht hat.
Es ist ein rasanter, spannender und grausamer Thriller.