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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1384 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2012
Steife Prise / Scheibenwelt Bd.33
Pratchett, Terry

Steife Prise / Scheibenwelt Bd.33


sehr gut

Solo für Sam Mumm: Im neuesten Scheibenweltroman „Steife Brise“ schickt Autor Terry Pratchett den Kommandanten der Stadtwache von Ankh Morpork in Urlaub. Eigentlich soll er mit Frau und Sohn auf dem familieneigenen Landsitz zwei ruhige Wochen verbringen, doch Mumm stößt natürlich überall auf ein Verbrechen, und so stehen statt erholsamen Spaziergängen bald Ermittlungen unter der Erde, eine wilde Flussfahrt nach Quirm, die Jagd nach einem irren Mörder und nicht weniger als die Rettung einer ganzen Rasse auf dem Programm.

Die spannenden Romane mit der Stadtwache dienen Pratchett bei allem Humor schon immer als Vehikel für gesellschaftskritische Themen. So geht es in „Steife Brise“ um Sklaverei und die willkürliche Herrschaft des Landadels. Und Sam Mumm ist natürlich wieder die moralische Instanz, obwohl er sich bewusst ist, dass er mit seinen Methoden auch oft am Rande der Legalität agiert. Interessanterweise tritt die aus „Klonk!“ bekannte Dunkelheit wieder bei ihm auf, die ihn antreibt, das Verbrechen an den Goblins aufzuklären. Dass mit den Goblins schon wieder eine neue Rasse der Scheibenwelt auf den Plan tritt, hat mich nicht gestört, etwas schade fand ich aber, dass der Rest der Wache nur sehr kurze Auftritte hat. Immerhin ist Sam Junior nun schon sechs Jahre alt und seit dem letzten Stadtwachen-Roman also schon einige Zeit vergangen, aber die Charaktere der Wächter entwickelt Pratchett leider nicht wirklich weiter. Trotzdem ist „Steife Brise“ ein gelungener Scheibenwelt-Roman, mit dem Pterry sein erzählerisches Können und seinen einzigartigen Humor wieder unter Beweis stellt.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2012
Nuhr die Box 2, 3 Audio-CDs
Nuhr, Dieter

Nuhr die Box 2, 3 Audio-CDs


ausgezeichnet

Die letzten drei Comedy-Programme in einer Box zum erschwinglichen Preis – als Fan von Dieter Nuhr muss man hier eigentlich zugreifen. Die Live-Mitschnitte aus „Nuhr die Wahrheit“, „Nuhr die Ruhe“ und „Nuhr unter uns“ bieten mit humorigen Betrachtungen unserer Zeit Comedy auf allerhöchstem Niveau. Mit seiner geschmeidigen Stimme versprüht Dieter Nuhr nuanciert Charme und Witz und nimmt mit viel Ruhe, gewohnt gekonnter sprachlicher Gewandtheit und stets durchdachtem Wortwitz alles und jeden auf die Schippe. Definitiv kein Schenkelklopfer-Humor, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sehr, sehr lustig. Dieter Nuhr ist wirklich eine Bereicherung im ansonsten manchmal doch arg flachen Comedy-Sektor.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2012
Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte

Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte


sehr gut

Was wäre Weihnachten ohne den Klassiker von Charles Dickens? Diese Verfilmung der Geschichte um den eigenbrötlerischen und geizigen Misanthropen Ebenezer Scrooge punktet mit dem hervorragenden Hauptdarsteller Patrick Stewart. Genau so stellt man sich Scrooge vor, wie er seinen Angestellten Cratchit kaltherzig gängelt und seinen charmanten Neffen Fred abblitzen lässt. Insgesamt ist der Film in der Umsetzung und v.a. der Darstellung der Geister etwas sehr konventionell geraten, aber die tolle schauspielerische Leistung macht das wieder wett. Am besten im englischen Original anschauen!

Bewertung vom 05.09.2012
Drecksau (Kartenspiel)

Drecksau (Kartenspiel)


sehr gut

„Drecksau“ ist ein einfaches und flottes Kartenspiel für 2-4 Spieler ab 7 Jahren, dass schon durch die lustige Spielgeschichte punktet: Es geht darum, die sauberen Schweine, die man anfangs als Spielkarten bekommt, in den Matsch zu werfen, eine Stall oder Blitzableiter zu bauen, gegnerische Ställe abzufackeln oder z.B. durch Regen fremde Schweine wieder sauber zu machen. Der Spielverlauf ist v.a. bei vier Spielern von einem hohen Glücksfaktor abhängig, dass darf einen natürlich nicht stören. Wer schließlich nur noch Drecksäue vor sich liegen hat, gewinnt das Spiel! Ein kurzweiliges und lustiges Spiel für Zwischendurch, das generationsübergreifend gespielt werden kann.

16 von 21 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2012
Der Flügelschlag des Todes
Gazan, Sissel-Jo

Der Flügelschlag des Todes


sehr gut

Ein Biologie-Professor stirbt an Schweinebandwurm-Finnen, ein Mitarbeiter seines Lehrstuhls wird Tage später erschlagen in seiner Wohnung aufgefunden, ein Kollege am Museum verschwindet spurlos – was ist los am Naturwissenschaftlichen Institut der Uni Kopenhagen? Mittendrin in dem mysteriösen Fall stecken die Biologiestudentin Anna Bella Nor, die kurz vor dem Examen steht und der der Tod ihres Betreuers gar nicht ins Konzept passt, und Kommissar Sören Marhauge, der lange Zeit im Dunkeln tappt ...

Sissel-Jo Gazans "Der Flügelschlag des Todes" ist ein wirklich interessanter Wissenschaftskrimi, der durch die detaillierten Einblicke in den wissenschaftlichen Betrieb und die ausgefeilte psychologische Charakterzeichnung der Protagonisten besticht. Gerade Anna Bella ist eine erfrischend andere Heldin: sitzengelassen, alleinerziehend, überfordert und voller Zorn auf alles und jeden und die ganze Welt ging sie mir beim Lesen zwar einige Male gehörig auf die Nerven, aber gerade durch ihre ungeschminkt unsympathischen Seiten ist sie sehr lebensecht geraten. Wie der Kommissar schleppt sie ganz schön viel emotionales Gepäck mit sich, das die Autorin manchmal etwas zu weitschweifend beschreibt. Vor allem beim persönlichen Hintergrund des Gegenspielers in der wissenschaftlichen Debatte um Dinosaurier und Vögel, dem kanadischen Professor Clive Freeman, holt sie für meinen Geschmack zu weit aus. Doch trotz einiger Längen ist Gazan ein Roman gelungen, der sich durch sein Thema und seine Figuren wohltuend vom Krimieinerlei abhebt.

P.S.: Der Krimi ist in Deutschland bereits 2009 als Hardcover unter dem Titel "Dinosaurierfedern" erschienen.