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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2021
Abenteuer in Ostfriesland - Lilly, Nikolas und die Likedeeler
Bieber-Geske, Steffi;Groeper, Kerstin

Abenteuer in Ostfriesland - Lilly, Nikolas und die Likedeeler


ausgezeichnet

Ob zur Urlaubsplanung, gegen akutes Meerweh oder Erinnerung an die letzten Ferien: spannendes Abenteuer und Reiseführer in einem.


Inhalt :

Lilly und Nikolas verbringen mit ihren Eltern die Ferien in Greetsiel, Ostfriesland.

Der Urlaub beginnt sogleich mit einer Rettungsaktion, denn ein Heuler ist gestrandet und verletzt. Der kleine Kerl braucht dringend Hilfe und so informiert die Familie die Seehundstation in Norddeich.

Später lernen Lilly und Nikolas bei einem Bootsausflug den jungen Klaas kennen, der behauptet, ein Nachfahre des berüchtigten Piraten Klaus Störtebeker zu sein.

Gemeinsam erleben die Kinder Abenteuer und müssen schon bald erneut Seehunden in Not helfen.

Wer nur stört die Heuler auf ihren Sandbänken?


Altersempfehlung :

ab 5 Jahren zum Vorlesen
etwa ab 9 Jahren zum Selberlesen


Illustrationen:

Farbenfrohe Illustrationen mit Liebe zum Detail ergänzen das Abenteuer. Auch darf eine Landkarte zu Beginn nicht fehlen. Hier sind nicht nur die Städte- und Inselnamen eingetragen, sondern auch Wahrzeichen wie der rot-gelb gestreifte Pilsumer Leuchtturm zu finden.

Es gibt in den detailreichen und stimmungsvollen Zeichnungen herrliche Kleinigkeiten zu entdecken und beim Anblick der zerbrechlichen Teetasse höre ich direkt den Kandiszucker knacken.

Mein Eindruck:

Wir lieben den Urlaub am Meer und waren schon oft in Ostfriesland. Der Besuch im Otto Huus und ein Ausflug zum Pilsumer Leuchtturm sind beinahe schon Tradition.

In einer Zeit, in der Reisen gerade nicht möglich ist, sucht man nach Alternativen, um doch ein wenig das Fernweh zu stillen.

"Abenteuer in Ostfriesland" ist ein ganz besonderer Reiseführer für Kinder, da er ein spannendes Abenteuer mit der Beschreibung verschiedener Ausflugsziele verbindet.

Dazu noch eine Kanne Friesentee, Kluntje und Wulkje (Kandiszucker und Sahne) und man fühlt sich beinahe wie im Urlaub.

Viele Tipps und gut gewählte Ausflugsziele finden sich und so sollte für jede Jahreszeit - auch bei schlechtem Wetter - und jeden Geschmack etwas dabei sein. "Schlechtes Wetter ist erst, wenn [...] die Schafe keine Locken mehr haben." (vgl. S. 5)

Die Hintergrundinfos zu Land und Leuten sind eingebettet in eine spannende Geschichte, so dass der Leser gleichzeitig mitten im Familienurlaub und im Abenteuer steckt.

Der Schreibstil ist altersgerecht und leicht verständlich. Auch ist das Abenteuer gut strukturiert und spannend gestaltet.

Lilly und Nikolas erleben mit Klaas und seiner Bande, den "Likedeelern" (so nannten sich früher die Nord- und Ostsee-Piraten, die ihre erbeuteten Prisen gleichmäßig und gerecht aufteilten) ein turbulentes Abenteuer rund um den Schutz und die Rettung der Heuler und werden ihre Ferien in Ostfriesland bestimmt so schnell nicht vergessen.

Zum Schluss der Geschichte kam die Frage, wann wir das nächste Mal nach Ostfriesland und in die Spiele-Stadt Wangerland fahren.

Die Bücher aus dem Kinderbuchverlag Biber & Butzemann sind eine wundervolle Anregung zur Vorbereitung und Gestaltung des Familienurlaubs oder lassen Erinnerungen aufleben an vergangene Reisen.


Fazit:

Ob zur Vorbereitung auf den nächsten Familienurlaub oder schwelgen in Ferienerinnerungen:

Das hochwertige Reisetagebuch mit Lesebändchen vereint ein spannendes Abenteuer zum Thema Natur- und Umweltschutz mit Ausflugstipps und Hintergrundinformationen zur Region.

Liebevoll und detailreich gestaltete Illustrationen lassen Land und Leute lebendig werden.


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Rezensiertes Buch: "Abenteuer in Ostfriesland - Lilly, Nikolas und die Likedeeler" aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 23.01.2021
Die Blaue Stunde

Die Blaue Stunde


ausgezeichnet

Ein außergewöhnliches Sach-Bilderbuch über den Zauber der blauen Stunde. Detaillierte und atmosphärische Illustrationen!

Inhalt:

Das Ende des Tages in der Zeit zwischen Sonnenuntergang und Beginn der Nacht wird als "blauen Stunde" bezeichnet.

Sie ist für einige Tiere ein Erwachen, während andere sich auf die Nachtruhe vorbereiten.

Dieses Buch zeigt rund um den Globus 25 verschiedene Lebewesen während der blauen Stunde.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre (zum Betrachten)

ab 7 Jahre (zum Selberlesen)

laut Verlag ab 6 Jahre


Illustrationen:

Der Vorsatz des Buches wird zur Darstellung einer Auswahl verschiedenster Blautöne genutzt: 32 Farbkleckse von Eisblau bis Mitternachtsblau.

Den Abschluss bildet eine tiefblaue fast schwarze Weltkarte auf der die jeweiligen Tierarten skizziert sind.

Von der ersten bis zur letzten Seite wird der Himmel immer ein kleines bisschen dunkler, es wird Nacht.

Natürlich beschränken sich die Illustrationen nicht ausschließlich auf Blautöne, sie werden durch kleine Highlights in Komplementärfarben vervollständigt. Man erhält schnell den Eindruck, dass jeder noch so kleine Pinselstrich genauestens überdacht wurde.

Die farbenprächtigen und atmosphärische Illustrationen nehmen den gesamten Raum der Seiten für sich ein. Die kurzen ein- bis maximal vierzeiligen Texte fügen sich optisch sehr harmonisch ein.

Ganz besonders die kunstvolle, detaillierte und naturgetreue Darstellung der verschiedenen Tier- und Pflanzenarten vom Blauhäher oder der Kornblume bis zur blauen Viper sind atemberaubend.


Mein Eindruck:

Der Textanteil ist gering gehalten, um den phantastischen Zeichnungen viel Raum zu gewähren. Die ein bis zwei Sätze dienen als Erklärung und Benennung der jeweiligen Tier- und Pflanzenart, sind einfach gehalten und bereits von Leseanfängern gut zu bewältigen.

Ich würde dieses Buch als als Sach-Bilderbuch einordnen, denn einen großen Informationsgehalt darf man bei der Kürze der Begleittexte natürlich nicht erwarten. Gleichfalls wird, wer eine spannende Erzählung erhofft, ebenfalls enttäuscht.

Und doch kann man dank der zauberhaften Illustrationen problemlos minutenlang bei einer Seite verweilen.

Eine wunderschönes und atmosphärisches Bilderbuch mit vielen kleinen und großen Kunstwerken zum Entdecken und Träumen.


Fazit:

Ein außergewöhnliches Sachbuch, welches durch kurze Begleittexte und detailreiche, atemberaubende Illustrationen besticht.


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Rezensiertes Buch: "Der blaue Stunde" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 23.01.2021
Hans Christian Andersen
Janisch, Heinz

Hans Christian Andersen


ausgezeichnet

Sein Leben und seine Märchen dank traumhafter Illustrationen großartig in Szene gesetzt.

Inhalt:

Elsa und ihre Mutter sind in einer Kutsche auf dem Weg nach Kopenhagen. Mit ihnen reist ein unbekannter Mann und schnell entwickelt sich ein Gespräch zwischen der wissbegierigen Elsa und dem Mitreisenden.

Bald stellt sich heraus, dass er kein geringerer als der bekannte Schriftsteller Hans Christian Andersen ist.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Illustrationen:

Wunderschöne und ausdrucksstarke Illustrationen in Pastelltönen ergänzen die Reise und spiegeln die Handlung wider.

Die märchenhaften Szenen - fast wie eine Traumsequenz - werden in warmen Farbtönen gezeigt, während die Ausschnitte aus dem Leben des jungen Hans Christian Andersen, der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, in grau-braun gezeichnet sind.

Der Wechsel zwischen düsteren und glücklicheren Zeiten und überhaupt die Atmosphäre ist zeichnerisch hervorragend gelungen.


Mein Eindruck:
Wahrscheinlich kommt jedem bei der Nennung des Namens "Hans Christian Andersen" mindestens eines seiner Märchen in den Sinn. Doch wie wurde der Verfasser von "Däumelinchen", "Des Kaisers neue Kleider" oder "Die Schneekönigin" eigentlich zum berühmten Schriftsteller?

Dieses Bilderbuch zeigt seinen Lebensweg und gibt kleine Einblicke in die bekanntesten Werke.

Hans Christian Andersen sieht das Leben selbst als das wunderbarste Märchen und was liegt da näher, als sein Leben, seine Kindheit und erste Schritte als Schriftsteller gleich einem Märchen zu erzählen. Die Insassen der Kutsche lauschen hierbei ebenso gebannt wie der Leser und so taucht man ein in das bewegte Leben.

Hierzu zählen auch eine Kindheit in Armut, Rückschläge, tragische Ereignisse und doch behält Andersens Lebensfreude und sein unglaublicher Mut die Oberhand, so dass am Ende das Positive überwiegt.

Abschließend werden im Nachwort der Werdegang des Schriftstellers und seine berühmtesten Werke kurz dargestellt.


Ein wunderschönes und traumhaftes Bilderbuch, welches auch jungen Lesern die märchenhafte Welt von Hans Christian Andersen näher bringt.


Fazit:

Das Leben eines der berühmtesten Märchen-Erzählers in Form einer Reise zauberhaft in Szene gesetzt und ergänzt durch atmosphärische Illustrationen in traumhaften Pastelltönen.

Ein wunderbarer Bilderbuchschatz für Mädchen wie Jungen, für Jung und Alt.


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Rezensiertes Buch: "Hans Christian Andersen - Die Reise seines Lebens" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 23.01.2021
Der Sturm
Kindermann, Barbara

Der Sturm


ausgezeichnet

Kindgerechte Nacherzählung des Klassikers. Für junge Leser großartig in Szene gesetzt dank farbenfroher, ausdrucksstarker Illustrationen.

Inhalt:

Das Schiff italienischer Edelleute, darunter der König von Neapel, gerät in einen gewaltigen Sturm. Bereits den Tod vor Augen, landet das Schiff kurze Zeit später - wie von Geisterhand geleitet - unversehrt an der Küste einer geheimnisvolle Insel.

Dort lebt Prospero, ein mächtiger Zauberer und Herrscher über Luft und Wasser sowie über die Geister der Insel.

Ob er den Sturm hervorgerufen und so das Schiff der Edelleute zum Sinken gebracht hat? Aber welchen Plan verfolgt Prospero?


Der Klassiker von William Shakespeare vereint mit atmosphärischen Illustrationen unter dem Titel "Weltliteratur für Kinder".


Altersempfehlung:

ab 7 Jahre (zum Vorlesen)

etwa ab 10 Jahre (zum selber Lesen)


Illustrationen/Covergestaltung:

Das Cover ist atmosphärisch und vereint den tosenden Sturm, das hilflos ausgelieferte Segelschiff und gibt einen Vorgeschmack auf die mysteriöse Insel und den geheimnisvollen Zauberer.

In Halbleinen gebunden und von großem Format ist das Buch bereits optisch ein wahrer Bilderbuchschatz.

Im Innern des Buches ergänzen ausdrucksstarke und farbenprächtige Illustrationen die Handlung und spiegeln das Gelesene wider.

Den atmosphärischen Zeichnungen wird viel Raum gewährt und so nehmen sie ganze Seiten oder die untere Hälfte einer Doppelseite ein.

Besonders die prächtige Pflanzenwelt der geheimnisvollen Insel sowie die Zauberwesen, z. B. der Luftgeist Ariel, sind zauberhaft und mit Liebe zum Detail gestaltet.


Mein Eindruck:

Es ist schon einige Jahre her, dass ich "Der Sturm" gelesen habe, aber die grobe Handlung war noch bekannt.

Wahrscheinlich hat jeder in der Schule mindestens ein Theaterstück William Shakespeares lesen müssen und hatte wenig Freude an der veralteten Sprache.

Dass klassische Literatur und Poesie auch Spaß machen können, beweist unter anderem die Reihe "Weltliteratur für Kinder".

William Shakespeares Theaterstück, welches 1611 uraufgeführt wurde, wird sprachlich leicht vereinfacht in einer moderneren Neufassung erzählt. Zahlreiche Zitate wurden jedoch übernommen und in Kursivschrift gekennzeichnet.

Durch den hohen Anteil an wörtlicher Rede wirkt das Werk sehr lebendig und das Element des Theaters bleibt so weitgehend erhalten.

Auch die wichtigsten Charaktere werden beibehalten und durch ihre Trennung dank Luftwesen Ariel und Verteilung über die Insel entstehen lustige wie absurde Szenen.

Durch Elemente aus Komödie und Romanze verbunden mit Intrigen, Verwechslungen und Magie ist "Der Sturm" ein zeitloser Klassiker.

Die Umsetzung sowohl erzählerisch wie auch zeichnerisch gefällt mir sehr, denn sie erweckt auch bei jüngeren Kindern bereits die Neugier auf großartige Klassiker.

Die Altersempfehlung des Verlages lautet zwar ab 6 Jahre, jedoch würde ich sie aufgrund der nach wie vor anspruchsvollen Sprache für Selbstleser hochsetzen auf etwa 10 Jahre. Wird das Buch vorgelesen und dabei näher erläutert, empfehle ich es ab etwa 7 Jahren.

Abschließend finden sich kurze Anmerkungen zu Autor, Theaterstück, Nacherzählung, Erzählerin und Illustratorin.

Ein wunderschönes und atmosphärisches Buch, welches auch jungen Lesern die Welt der klassischen Literatur und der Theaterstücke Shakespeares näher bringt.

Im Kindermann Verlag sind weitere Bücher unter dem Thema "Poesie für Kinder" und "Weltliteratur für Kinder" erschienen.


Fazit:

Ein literarischer Klassiker, magisch und atmosphärisch großartig in Szene gesetzt durch moderne und vereinfachte Sprache sowie ausdrucksstarke und farbenprächtige Illustrationen.

Trotz Neuerzählung bleibt "Der Sturm" dem Original im Kern treu und ist ein wunderbarer Bücherschatz für Jungen wie Mädchen, für Jung und Alt.


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Rezensiertes Buch: "Der Sturm" aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 17.01.2021
Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes - An der Seite von Mycroft

Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes - An der Seite von Mycroft


ausgezeichnet

Drei abenteuerliche und komplexe Detektivgeschichten in toller Kulisse zum selber kombinieren. Düster und atmosphärisch illustriert.

Inhalt:

In Indien, Südfrankreich oder auf hoher See warten brutale Morde und/oder Diebstähle auf den Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Immer an seiner Seite sein Bruder Mycroft und der Leser. Letztgenannter hat selbst in der Hand, wie der Fall weitergeht.

Drei Comic-Abenteuer zum Rätseln und Kombinieren.


Illustrationen:

Der Zeichenstil ist modern, detailliert und auch die Darstellung des Meisterdetektiv gefällt. Denn ausschließlich mit den typischen Merkmalen (Hut, Pfeife, Adlernase usw.) gebe ich mich nicht zufrieden. Ich habe andere Comics gesehen und diese Version kann sich sehen lassen.

Besonders die Illustrationen der Tatorte, Zimmer usw. sind sehr detailliert und düster. Für den Leser gibt es dadurch zusätzlich viel zu entdecken. Immer auf der Suche nach neuen Hinweisen, denn genaues Hinschauen zahlt sich aus.

Die exotischen Schauplätze reichen von Indien über die Côte d'Azur bis zum Passagierdampfer auf hoher See und sind atmosphärisch gestaltet.


Mein Eindruck:

Auf das Buch bin ich nur durch Zufall gestoßen und hätte es - wäre nicht Sherlock Holmes mit von der Partie - wahrscheinlich gar nicht näher beachtet.

Bereits optisch macht das Büchlein einen hervorragenden und hochwertigen Eindruck: kompakt, gebunden mit Lesebändchen. Zuerst war ich überrascht, wie klein und handlich es ist. Erstaunlich, dass darin drei zu lösende Fälle stecken sollen.

Es findet sich eine kurze Einleitung, Erklärung der Spielregeln und sogleich das erste Rätsel, welches zur Übersicht der drei Fälle leitet.

Man schlüpft zu Beginn entweder in die Rolle des großen Meisterdetektivs oder in die seines Bruders Mycroft.

Dies hat Auswirkungen auf die Art der Befragung, denn die Zahl der erlaubten Fragen ist begrenzt und es kann passieren, dass der Verdächtige gar nicht mehr zum Verhör bereit ist. Mycroft allerdings hat Methoden, die Leute zum Reden zu bringen. Man kann die Fälle auch ein weiteres Mal durchspielen und andere Wege ausprobieren.

Mit Fingerspitzengefühl und gezücktem Bleistift (Notizen sind sehr hilfreich, ebenso zusätzliche Zettel als Lesezeichen) geht es Schritt für Schritt durch den Fall.

Alle Bilder der Comic-Panels sind mit einer Zahl versehen, man springt von Bild zu Bild, vor und zurück und kreuz und quer durch das ganze Büchlein. Ein ganz ungewohntes aber unterhaltsames Leseverhalten.

Neben dem eigentlichen Fall, der Befragung Verdächtiger und der Suche nach dem Täter gilt es weitere kleine Rätsel zu lösen und versteckte Gegenstände zu finden. Man ist eine gute Weile beschäftigt, denn die Fälle sind überraschend komplex und weitläufig.

Die Einzelbilder aller drei Fälle sind völlig durcheinander gemischt und ich würde behaupten, dass es schwer wird, zu schummeln. Außer natürlich man springt direkt zur Auflösung ;-) Denn zum Glück gibt es eine abschließende Erläuterung im klassischen Stil, damit der Leser nicht auf Ewig im Dunkeln tappt.

Das jeweilige Abenteuer selbst ist spannend und kurzweilig.

"Das erste Goldnugget" ist ganz klar mein Favorit. Die Charaktere, der Fall und das Setting passen wirklich perfekt. Die Anspielung auf die reichste Ente der Welt, seinen Karrierebeginn am Klondike und Vorliebe für Goldnuggets ist einfach genial.

Es war mein erster Spiele-Comic und bestimmt nicht der letzte.


Fazit:

In dem hochwertigen, kompakten Büchlein mit Lesebändchen verbergen sich gleich drei spannende Abenteuer des großen Meisterdetektivs zum Mitraten.

Die Illustrationen sind atmosphärisch und düster, passen hervorragend zur Handlung und stecken voller unterhaltsamer Details.


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Rezensiertes Buch "Sherlock Holmes - An der Seite von Mycroft" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 12.01.2021
Schlafenszeit im Zoo / Ignaz Igel Bd.4
Schoenwald, Sophie

Schlafenszeit im Zoo / Ignaz Igel Bd.4


ausgezeichnet

Ein traumhaft illustriertes Gute-Nacht-Bilderbuch mit einer süßen und humorvollen Geschichte.

Inhalt:

Es ist Schlafenszeit im Zoo und eigentlich sind alle Bewohner tierisch müde.

Doch kurz bevor Igel Ignaz selig einschlummert hört er ein sonderbares Geräusch.

An Schlaf ist erst einmal nicht zu denken, denn Ignaz muss den schlafwandelnden Elefanten aus dem Seehundbecken retten, beruhigt den ängstlichen Löwen, liest dem Gorilla eine gute Nacht Geschichte vor ...

Als Extra liegt Material zum Basteln einer Uhr bei.


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Illustrationen:

Wir haben bereits einige Kinderbücher gelesen, die von Günther Jakobs illustriert wurden. Mir gefällt der Zeichenstil sehr gut, insbesondere seine detailverliebte Gestaltung der Tiere.

Igel Ignaz mit seiner roten Fliege ist herzallerliebst gezeichnet und auch die übrigen Zootiere sind ganz zauberhaft. Das viele Gähnen steckt an und für ein Gute-Nacht-Bilderbuch ist dies schon eine gute Voraussetzung.

Die Illustrationen erstrecken sich über die ganze Doppelseite, so dass sich die Textpassagen in die Zeichnungen einfügen.


Mein Eindruck:

In kurzen und altersgerechten Sätzen wird die turbulente Nacht im Zoo geschildert.

Zu Beginn ist Igel Ignaz noch igelmüde und mit jeder Rettungs- und Hilfsaktion steigert sich seine Müdigkeit zu igelelefantenseehundmüde bis igelelefantenseehundameisenbärerdmännchenmüde usw.

Die farbig abgehobenen Bandwurmwörter werden zwar im Verlauf der Geschichte zu Zungenbrechern, sorgen aber gleichermaßen für Lacher.

Der kleine Kerl strengt sich mächtig an, um allen Zoobewohnern zu einem geruhsamen Schlaf zu verhelfen. Ob er selbst in dieser Nacht noch zum schlafen kommt, wird natürlich nicht verraten ;-)

Eine zuckersüße Geschichte über Schlafenszeit, Einschlafprobleme und Hilfsbereitschaft, die kleine Zuhörer in den nächtlichen Schlummer begleitet.

Auch wenn die Uhrzeiten selbst in dem Bilderbuch keine Rolle spielen, läd abschließend ein Bastelbogen nebst Anleitung zum Basteln und Uhr lernen ein.


Fazit:

Ein zauberhaft illustriertes und humorvolles Bilderbuch zu guten Nacht.


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Rezensiertes Buch: "Schlafenszeit im Zoo" dem Jahr 2020

Bewertung vom 12.01.2021
Der Ring des Polykrates
Schiller, Friedrich

Der Ring des Polykrates


sehr gut

Klassische Ballade für junge Leser dank farbenfroher, ausdrucksstarker Illustrationen großartig in Szene gesetzt.

Inhalt:

Polykrates, König von Samos, ist nicht nur ein mächtiger Herrscher, sondern ein wahrer Glückspilz.

Sein Freund, der König von Ägypten, ist überzeugt davon, dass durch dieses unfassbare Glück Polykrates schon bald den Zorn der Götter auf sich ziehen wird. Er rät zu einem Opfer, um die Götter gnädig zu stimmen.

Kurzerhand trennt sich Polykrates von seinem kostbaren Ring und wirft in ins Meer.


Die klassische Ballade von Friedrich Schiller vereint mit farbenfrohen Illustrationen unter dem Titel "Poesie für Kinder".


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Illustrationen/Covergestaltung:

In Halbleinen gebunden und großem Format ist das Buch bereits optisch ein wahrer Bilderbuchschatz. Das Cover vereint die wichtigsten Punkte: der gigantische und übertrieben riesig dargestellte Herrscher sowie sein kostbarster Besitz, der Ring, den er den Göttern opfert.

Im Innern des Buches ergänzen ausdrucksstarke und farbenfrohe Illustrationen das Gedicht und spiegel die Handlung wider bzw. erweitern diese. In fast jeder Szene wird Polykrates' besorgte Ehefrau gezeigt (in der Ballade wird sie dagegen nie erwähnt), welche in einer schwarzen Wolke über düstere Zukunft und drohende Schicksale wie Feuer im Palast, sinkende Kriegsschiffe uvm. nachdenkt. Bei dem Vorschlag des ägyptischen Königs, Polykrates solle seinen wertvollsten Schatz den Göttern als Opfer darbringen und ins Meer werfen, stellt sie sich vor, der Herrscher befördert sie selbst, seine geliebte Frau, kurzerhand ins Meer. Zum Glück entscheidet er sich dafür, seinen Ring zu opfern ;-)

Als Tyrann wird Polykrates grimmig und passend zu seiner großen Herrschaft als überdimensionierter Gigant gezeigt, der auf den Zinnen seines Palastes steht.

Sein geknechtetes Volk dagegen wirkt winzig wie Ameisen und über Details wie krakelige Zeichnungen (erdolchte Männchen ergänzt durch den Schriftzug "Polykrates") an den Wänden ihrer Häuser muss man schmunzeln.


Mein Eindruck:

Wer hat in der Schule nicht mindestens eines der Gedichte von Friedrich Schiller auswendig lernen müssen? Zusammengepferchte kleine schwarze Schrift auf weißem Papier.
Kurzum: öde und langweilig.

Dass klassische Literatur und Poesie auch Spaß machen können, beweist dieses Buch.

Die einzelnen Strophen des Gedichts aus dem Jahr 1797 sind über viele Seiten verteilt, so dass den Illustrationen ausreichend Raum gegeben wird und der Leser sofort ein passendes Bild vor Augen hat. Zudem wird die Handlung in den Zeichnungen vertieft.

Friedrich Schillers Ballade basiert auf einer Erzählung des griechischen Schriftstellers Herodot, wird unverändert wiedergegeben und an die "alte" Sprache muss man sich zunächst gewöhnen. Durch den hohen Anteil an wörtlicher Rede wirkt das Gedicht sehr lebendig.

Die Altersempfehlung des Verlages lautet zwar ab 7 Jahre, jedoch würde ich sie aufgrund der anspruchsvollen Sprache und auch wegen der teilweise blutigen Szenen (das abgetrennte, vor Blut triefende Haupt bzw. Leichen seiner Feinde in einem Schiffswrack und der zerteilte Riesenfisch in Bild und Text) hochsetzen auf mindestens 9 Jahre.

Abschließend findet sich das Gedicht mit seinen 16 Strophen noch einmal kompakt gedruckt auf drei Seiten sowie kurze Anmerkungen zum Autor, zum Illustrator und zu den Hintergründen und der Entstehung des Gedichtes. Zu letzteren hätte ich mir eine ausführlichere Erläuterung gewünscht. Auch wird nirgends auf die Moral/Bedeutung eingegangen.

Ein wunderschönes Buch, das auch jungen Lesern die Welt der Poesie und der griechischen Sagengestalten näher bringt.


Fazit:

Ein klassisches, zeitloses Gedicht zauberhaft in Szene gesetzt durch ausdrucksstarke und stimmungsvolle Illustrationen.

Ein wunderbarer Bücherschatz für Mädchen und Jungen, für Groß und Klein.


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Rezensiertes Buch: "Der Ring des Polykrates" aus dem Jahr 2017

Bewertung vom 12.01.2021
Der Bücherfresser
Funke, Cornelia

Der Bücherfresser


ausgezeichnet

Eine warmherzige Geschichte über den Zauber des Lesens. Mit atmosphärischen Illustrationen und vielen Bücherbergen.

Inhalt:

Stens Großvater ist gestorben und vermacht seinem Enkel seinen kostbarsten Besitz: dreiundzwanzig Kartons voller Bücher und eine mysteriöse Holzkiste. Angesichts des riesigen Bücherbergs sind Stens Eltern wenig begeistert.

Doch auch wenn Sten Bücher eigentlich gar nicht mag, sind diese etwas ganz besonderes, schließlich gehörten sie seinem Großvater.

Der Junge ist ganz aufgeregt als er die geheimnisvolle Holzkiste mit der Aufschrift "Nur für Sten! Unbedingt heimlich öffnen!" entdeckt. Was wohl drin ist? Ein merkwürdiges Wesen, ein Bücherfresser!

Dieser verschlingt ganze Bücher und kann anschließend die Geschichten darin nacherzählen. Sten eröffnet sich plötzlich eine ganz neue Welt voller Magie und Bücher.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen:

Ganzseitige und atmosphärische Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung.

Die Zeichnungen sind dunkel gehalten (passend zur Bücherhöhle, die nur durch eine kleine Taschenlampe beleuchtet wird) und so stechen die kunterbunten Bücherberge noch besser hervor.

Der Bücherfresser - ähnlich einem sehr flauschigen Schweinchen - ist zuckersüß.

Mein persönliches Highlight aber sind sie vielen gestapelten Bücher, die immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen sind. Bei einigen erkennt man sogar die Schrift auf dem Titel oder Buchrücken:

Das Dschungelbuch, Der Zauberer von Oz, Tom Sawyer, Pinocchio, Doktor Doolittle, Die Musketiere und viele weitere Kinderbuch-Klassiker lassen das Herz eines Bücherliebhabers höher schlagen.


Mein Eindruck:

Ein Buch über Bücherberge und Bücherfresser weckt sofort meine Neugier. Den Einfall, Bücher nicht nur mit den Augen zu verschlingen, sondern wie der Bücherfresser tatsächlich zu vertilgen und anschließend das gesamte Werk rezitieren zu können, ist wundervoll. Auch wenn mir die armen Bücher ein kleines bisschen leid getan haben.

Das pelzige Kerlchen ist amüsant und drollig und weiß genau, wie er Sten in die wundervolle Bücherwelt entführen kann.

Sten ist ein aufgeweckter Junge voller Phantasie und meine Sympathie hatte er sofort, als er die alten Bücher vor der Verbrennung bewahrt. Denn seine Eltern wollen die Bücherkisten zunächst entsorgen und später startet der Vater den Versuch, sie zu verkaufen.

Zum Glück verteidigt Sten Großvaters Bücher mit dem Versprechen, dass er jedes einzelne, Buchstabe für Buchstabe lesen werde.

In seiner aus Büchern gebauten Höhle kann er nun mithilfe des Bücherfressers oder durchs Selberlesen in die magischen und abenteuerlichen Welten der Bücher eintauchen.

Einfühlsam und warmherzig wird Stens Verwandlung in einen Bücherwurm dargestellt. So manche Leseratte findet sich selbst wahrscheinlich sehr gut in ihm wieder.

Eine wunderschöne und ansteckende Geschichte für alle Bücherwürmer und Leseratten dieser Welt.


Fazit:

Eine warmherzige und zuckersüße Geschichte und gleichzeitig eine Liebeserklärung an alle Bücherwürmer dieser Welt!

Mit wunderschönen, detailreichen Illustrationen und vielen, vielen Bücherstapeln.

Eine Leseempfehlung für Leseratten wie Büchermuffel, Groß und Klein, Jungen wie Mädchen! Zudem weckt es die Lust, alte Kinderbuch-Klassiker (erneut) zu lesen.

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Rezensiertes Buch: "Der Bücherfresser" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 12.01.2021
Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1
Johnson, Pete

Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1


sehr gut

Luis erzählt von Helikoptereltern und seinem großen Traum ein Comedy-Star zu werden: lustig, turbulent und perfekt für Lesemuffel.

Inhalt:

Luis ist 12 Jahre alt und - da sein Vater einen neuen Job bekommen hat - gerade mit seiner Familie umgezogen:

neue Schule, humorlose Lehrer und umgeben von lauter Strebern und deren Helikopter-Eltern.

Alle Kinder scheinen auch nach dem Unterricht jede verfügbare Minute zu nutzen, um zusätzliche Fremdsprachen, Instrumente usw. zu lernen. Deren Eltern fördern ihre Einserkandidaten und pochen geradezu auf Bestleistung.

Für Luis blanke Horror.

Noch dazu verhalten sich auch seine Eltern plötzlich sehr, sehr sonderbar. Luis zweifelt ernsthaft an ihrer Zurechnungsfähigkeit. Der Anfang eines Albtraums?

Luis muss dringend etwas unternehmen, schließlich möchte er kein Streber sondern ein Comedy-Star werden.


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz, kurze Kapitel und Tagebucheinträge)


Mein Eindruck:

Luis lässt den Leser teilhaben an seinen Gedanken und Sorgen in Form von Tagebucheinträgen.

Pro und contra Listen, Aufzählungen (z. B. schlimmste Eigenschaften der Eltern) und natürlich Witze lockern die Erzählung zusätzlich auf. Über die Anzahl der bisher gesammelten Witze hält Luis den Leser als Running Gag immer auf dem Laufenden.

Sein Schreibstil ist lässig und cool, ein wenig rebellisch und absolut passend für Pubertiere. Luis strebt eine Karriere als Comedy-Star an und hat immer einen frechen Spruch parat.
Sarkasmus und Ironie scheinen seine zweiten Vornamen zu sein.

Er ist der geborene Komiker: alberne Lieder und Witze seit frühester Kindheit und inzwischen der Klassenclown des Jahrhunderts. Eine Karriere als Comedy-Star liegt also nahe.

Witzige Situationen und turbulente Alleingänge reihen sich aneinander und die Entwicklung des Protagonisten erlebt man als Leser hautnah mit.

Ein Hinweis an alle besorgten Eltern: wertvolle Erziehungstipps finden sich weder für Pubertiere noch für Eltern ;-)


Das Buch ist erstmals 2005 unter dem Titel "Bühne frei für Louis" erschienen. Und auch wenn das Original "How to train your Parents" heißt, passt jener Titel viel besser, denn die große Bühne und der Wunsch ein berühmter Comedian zu werden stehen mehr im Fokus als die Erziehung der Eltern. Aber natürlich klingt "Wie man seine Eltern erzieht" deutlich verlockender.


Ich kenne bereits die "Wie man 13 wird ..." Reihe von Pete Johnson. Hier erlebt man die Verwandlung des 13-jährigen Markus in einen Halbvampir und die damit verbundenen Abenteuer. Der Aufbau und Stil sind sehr ähnlich, aber die Halbvampir-Story ist deutlich mitreißender und abenteuerlicher.

Bei "Wie man seine Eltern erzieht" dagegen geht es vergleichsweise alltäglich und unspektakulär zu. Es erinnert an "Gregs Tagebuch", und doch fehlt das gewisse Etwas.

Daher nur 4 von 5 Sternen.


Fazit:

Luis gewährt Einblicke in sein Tagebuch und damit in seine Gedanken und Träume.

Witzig, schräg und authentisch erzählt.

Ein unterhaltsames Lesevergnügen für Jungen und Mädchen. Fans von "Gregs Tagebuch" und Lesemuffel werden es bestimmt mögen.


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Rezensiertes Buch "Wie man seine Eltern erzieht" aus dem Jahr 2021

Bewertung vom 07.01.2021
Memento Monstrum (Bd. 1)
Till, Jochen

Memento Monstrum (Bd. 1)


ausgezeichnet

Phantasievoll, abenteuerlich und außergewöhnlich.
(Vor-) Lesespaß für Groß und Klein mit schaurig schönen Illustrationen.

Inhalt:

Leg das Buch schnell weg!
Lies es besser nicht!
Leg es zurück und sieh zu, dass du wegkommst!

Nachdem nun alle Angsthasen weg sind:
Dieses Buch enthält die wahren Memoiren von Graf Dracula.
Unerschrockene erfahren hier alles über mysteriöse Kreaturen, Monster, Yetis, Werwölfe und viele andere Ungeheuer.

Aber lest selbst ... wenn ihr euch traut!

Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Illustrationen/Einbandgestaltung:

Vom Cover blickt freundlich, aber blutverschmiert Graf Dracula höchstpersönlich entgegen. Zusätzlich erhascht man erste Eindrücke verschiedener Monster. Erst auf den zweiten Blick fallen die Vertiefungen und Kratzspuren auf, die zunächst verdeckt werden durch die detailreichen, goldglänzenden Symbole und Skizzen.
Ein kleiner Bücherschatz.

Auch im Buchinnern zeigt sich die Liebe zum Detail:
Den Vorsatz schmücken zahlreiche Schnappschüsse und Erinnerungsfotos.
Alle paar Seiten nehmen ganzseitige, atmosphärische Illustrationen viel Raum ein und zusätzlich wuseln immer wieder viele kleine Käfer über die auf alt und fleckig getrimmten Seiten.

Der Zeichenstil gefällt sehr, die Kreaturen sind hervorragend getroffen und die schaurig schöne Grusel-Atmosphäre bleibt kindgerecht.

Die Illustrationen der "Schnappschüsse" mit verschiedenen Monstern und die Gestaltung der jüngsten Enkelin, Globelinchen, gefallen am besten. Mit ihrer knuffigen und niedlichen Art, den riesigen Augen wirkt sie gleich sympathisch. So furchterregend wie immer beschrieben, sind die Kreaturen am Ende vielleicht doch nicht ;-)


Mein Eindruck:

Während Frau und Tochter zu einem Wellness-Wochenende aufbrechen, bleibt Graf Vlad Dracula alleine mit seinen drei Enkeln zurück. Für ihn der blanke Horror! Wie soll er die Rasselbande nur zwei Nächte lang unterhalten?

Der Zufall fördert ein lange vergessenes Fotoalbum des Grafen zutage und so erzählt er vier spannende und abenteuerliche Geschichten. Die Enkel Rhesus, Vira und Globine kommen bald aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Hierbei taucht man nicht nur in die faszinierenden Welt geheimnisvoller Kreaturen und Monster ein, sondern erhält einen ganz neuen Blick auf Yeti, Fischmonster, Mumie, Werwolf, Zombie sowie auf King Kong, Sherlock Holmes und die Beatles.

Die Abenteuer bestechen zudem durch atmosphärische Kulissen: London 1909, Kairo 1921 oder der legendäre Star Club in Hamburg 1962.

Aus dem zunächst aufgeschmissenen Vampir-Opa wird im Laufe der Nacht ein hervorragender Geschichtenerzähler. Hier legt sogar der älteste Enkel und Smombie gespannt lauschend sein Handy beiseite.

Die Geschichten werden immer wieder von Fragen und Kommentaren der drei Rabauken unterbrochen. Dies wird durch farbliche Unterschiede im Schriftbild gekennzeichnet und führt außerhalb der Geschichte zu humorvollen und unterhaltsamen Gesprächen.

Alle Erzählungen haben zudem eine wertvolle Botschaft über Selbstbewusstsein, Mut, Vorurteile oder thematisieren Alltägliches wie der große Wunsch nach einem Haustier.

Spannend bleibt es bis zum Schluss, den Graf Dracula hat immer Van Helsing im Nacken.

Ein außergewöhnliches, phantasievolles und lustiges Kinderbuch für alle großen und kleinen Monster.


Fazit:

Ein kleiner Bücherschatz und ein außergewöhnliches (Vor-) Leseerlebnis:
Phantasievoll, lustig und (kindgerecht) schaurig erzählt Graf Dracula seinen Enkeln abenteuerliche Erlebnisse und gewährt auch dem Leser einen anderen Blick auf Werwolf, Yeti & Co.

Zahlreiche atmosphärische und wunderschöne Illustrationen erwecken die Vampirfamilie und Monster zum Leben.


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Rezensiertes Buch "Memento Monstrum" aus dem Jahr 2020

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