Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Gavroche

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Im Frühjahr 2017 begibt sich Richard Löwenherz auf seine nächste Winterradtour, ein großes, nicht ungefährliches Abenteuer, aber nur, wenn die Zimniks, die Winterstraßen, geöffnet sind, ist es überhaupt möglich, diesen Weg zu fahren, denn er führt über weite Strecken über Flüsse und am Ende über das gefrorene Polarmeer. Weite Teile des Landes sind überhaupt nur über diese Wege mit allem lebenswichtigen zu versorgen und so begegnet der Autor auf der Strecke auch immer wieder LKW. Das Buch beginnt quasi mittendrin, mit Tag 35. Ein gut gelungener "Appetitanreger" und Spannungsaufmacher bevor wir zurück springen zum Tag des Abflugs. Der Autor berichtet von den Begegnungen mit Menschen, die selbstlos weiterhelfen, von seiner zunehmenden Bekanntheit als der "Radfahrer", die nicht nur positive Effekte hat, von den Unbillen der Natur, aber auch von der Schönheit der Polarnächte, viele mit unglaublich faszinierendem Polarlicht. Natürlich auch von der immerwährenden Kälte und welche Tricks er anwendet, was sich bewährt hat, welche Bekleidung ihn schon lange begleitet oder was er ausgeliehen hat und welche Investitionen er vor der Reise vielleicht doch hätte tätigen sollen. Ein überaus anschaulicher Schreibstil und mit großartigen Bildern, so dass das Kopfkino viel Futter bekommt. Ein tolles Abenteuer, wunderbar bebildert.

Bewertung vom 31.08.2021
Anouk, die nachts auf Reisen geht / Anouk Bd.1
Balsmeyer, Hendrikje;Maffay, Peter

Anouk, die nachts auf Reisen geht / Anouk Bd.1


sehr gut

Trau dich

Anouk mag abends - wie eigentlich fast alle Kinder - nicht schlafen gehen, denn es gibt immer noch so viel zu tun. Zum Beispiel muss ihr Stofftier Affie erstmal in Ruhe gefüttert werden. Doch dann passiert etwas und die Einstellung von Anouk wendet sich urplötzlich um 180 Grad und sie kann es gar nicht mehr erwarten, abends ins Bett zu gehen. Sie muss gar nicht mehr dazu aufgefordert werden. Ihre Eltern sind sehr erstaunt, doch Anouk erlebt jede Nacht ein Abenteuer und kann immer Kindern aus anderen Kulturen, manchmal auch aus einer anderen Zeit helfen (Indianer, Ritter, Zirkus, Bauernhof etc). So reist sie in der ersten Nacht zu den Indianern und hilft dem eher ängstlichen Kenai mit der Botschaft "Jeder kann mutig sein". Und so gibt es jede Nacht eine Botschaftr, dass die Kinder an sich glauben sollen, über sich hinauswachsen, sich etwas zutrauen sollen. Die Geschcihten sind kurz gehalten, so dass man gut noch ein wenig vor dem Einschlafen darüber reden kann. Die Zeichnungen passen sehr gut zu den Texten.

Bewertung vom 31.08.2021
Sternflüstern
Carlin, Paula

Sternflüstern


sehr gut

Trauerbewältigung

Irith trauert um ihren Freund Lunis. Sie hatten eine ganz besondere Beziehung, haben sich zwar nicht regelmäßig gesehen und auch nicht zusammen gelebt, aber dennoch waren sie tiefe Seelenverwandte, zumindist aus Sicht von Irith. Denn Lunis kam nicht gut klar mit zu viel Nähe; er hat sich dann immer wieder zurück gezogen. Sein Tod kam für Irith viel zu früh und unerwartet. Und dann soll sie auch noch eine ihr fremde Frau suchen - Alix - und dieser dann ein Päckchen von Lunis überreichen. Doch wer ist diese Frau? Lunis hat nie von ihr gesprochen. Aber in einem Garten eines verlassenen Hauses spricht er zu ihr und dort findet sie auch Glasscherben für ein neues Mosaik und trifft auf einen Fuchs. Das erste Mosaik hat sie gemacht, nachdem sie Lunis getroffen hatte. Eigentlich arbeitet sie nämlich in einem Hotel. Dort trifft sie dann auch auf Sophie, die eines ihrer Mosaike besitzt und gemeinsam erstellen sie ein Kunstwerk für das Hotel. Ein Buch voller Zauber, eine wunderschöne Sprache, eine Ode an das Leben und eine Buch, das Mut macht.

Bewertung vom 31.08.2021
Der Brand
Krien, Daniela

Der Brand


sehr gut

Eine Ehe

Rahel und Peter planen eigentlich einen Urlaub in den Bergen, doch kurz bevor sie die Reise antreten, wird sie abgesagt, weil ihre Ferienunterkunft einem Brand zum Opfer gefallen ist. Da erscheint es wie eine Fügung des Schicksals, dass sie in die Uckermark zum Housesitting fahren, da Viktor, der Mann von Judith, einer langjährigen Freundin von Rahels Mutter, einen Schlaganfall hatte und nun zur Reha muss und Ruth ihn begleiten möchte. Und so verbringen Peter und Rahel ihren Urlaub dort. Während Peter sich um die Tiere kümmert, unter Anderem um einen Storch und ein altes Pferd, mit dem er immer spazieren geht, kümmert Rahel sich um den Garten. Doch es gemeinsame Aktionen kommen nicht so recht in Gang, es ist eher ein Nebeneinander als ein Miteinander. Hat das mit einem Vorfall an der Uni zu tun, an der Peter seine Lehrtätigkeit ausübt? Oder doch an den langen Ehejahren? Dann kündigt sich auch noch Tochter Selma mit den beiden Enkeln an, mit der Rahel schon immer ihre Probleme hatte; Sohn Simon war ihr immer näher. Ein eher ruhiger Roman, der Einblicke in das Leben der beiden bietet und am Ende der dritten Urlaubswoche endet.

Bewertung vom 30.08.2021
Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)


sehr gut

Auch der dritte Band der Flüsterwald-Reihe konnte mich für sich einnehmen. Zu Beginn brauchte ich wieder ein wenig, um mich an die Ereignisse der vorhergehenden Bände zu erinnern, doch das hat sich recht bald gelegt und ich war wieder mittendrin im Geschehen. Wie in den vorhergehenden Bänden besticht das Buch nicht nur durch eine tolle Geschichte, sondern auch hier gibt es wieder wunderbare Zeichnungen im Buch. Dieses Mal geht es darum, Ellas Opa zu befreien und es steht eine Zeitreise in die Vergangenheit an und es kommt wieder zu einem turbulenten Abenteuer, in dem die Freunde zusammenstehen müssen. Am Ende gibt es noch eine unerwartete Wendung und nun erwarte ich schon mit Spannung, dass es mit dem nächsten Band hoffentlich recht bald weitergehen wird.

Bewertung vom 30.08.2021
Knochenblumen welken nicht
Bardilac, Eleanor

Knochenblumen welken nicht


sehr gut

Aurelia lebt in Vhindona und seit ein paar Jahren halten ihre Eltern sie in ihrem Haus gefangen und stellen sie mit Medikamenten ruhig. Denn Aurelia hat Magie in sich, die sich darin äußert, dass sie unkontrolliert aus ihr "explodiert". Und Magie ist in Vhindona etwas Schlechtes. Magier leben in einem abgegrenzten Viertel und müssen immer Ausweispapiere bei sich tragen und werden oft kontrolliert. Doch nun ist rausgekommen, dass Aurelia eine Magierin ist und sie muss ihr Elternhaus verlassen und kommt zu Marius Cinna, ihrem Lehrmeister, der schon mehrere Jahrhunderte alt ist und bereits mehr als einmal gestorben ist. Bei ihm wohnt Gustav, ein Affe bzw. eher ein Skelett, das mit Moos bewachsen ist. Ich fand diese Idee einfach klasse. Aurelia wurde neben einer Leiche gefunden, doch sie kann sich an nichts mehr erinnern. Dieser Mord gehört in eine Reihe von Morden, immer an Festtagen begangen. Es geht jedoch in diesem Roman nicht nur um die Aufklärung dieser Morde, vielmehr geht es um diese faszinierende Welt, in der alles Andersartige abgelehnt wird. Und die Gestalten sind wunderbar detailreich gezeichnet. So auch Gale, die/der im Nachbarhaus lebt und nicht immer ein Mensch ist, sondern auch ganz verschiedene Tiere sein kann oder die Frostelfe Aywin, die sich mittels Gebärdensprache ausdrückt. Ein phantastisches Universum, ein toller Schreibstil, eine unglaubliche Geschichte, ein herrlicher Humor - ich hoffe, es gibt bald mehr von Eleanor Bardilac zu lesen!

Bewertung vom 25.08.2021
Unsichtbar im hellen Licht
Gardner, Sally

Unsichtbar im hellen Licht


sehr gut

Celeste muss ein gewagtes Spiel spielen, um die Personen zu retten, die in der Höhle des Mannes mit dem smaragdrünen Anzug hängen. Doch der ist eh überzeugt davon, dass sie es nicht schaffen wird, denn es hat noch nie jemand vor ihr geschafft und außerdem ist er es, der die Regeln macht. Und nein, er verrät dem Mädchen nicht, wie die Regeln lauten. Was diese Rahmengeschichte zu bedeuten hat, versteht man erst recht spät im Verlauf des Buches. Doch für mich war dieses Buch eine fantastische Reise in die Welt des Theaters, hinter die Bühne, auf die Bühne und eine Begegnung mit ganz vielen Menschen in unterschiedlicher Funktion aus der dem Theater. Von der Magie angesteckt, fasziniert und immer wieder ein wenig ratlos und mit ganz vielen Fragezeichen im Kopf - so habe ich mich während der Lektüre dieses Buches gefühlt. Doch der Vorhang lichtet sich immer mehr und Celeste hat mir gut gefallen. Auch einige andere Personen, die jedoch zum Teil erst im späteren Verlauf auftauchen.

Bewertung vom 25.08.2021
Der Tod und das dunkle Meer
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


ausgezeichnet

Nachdem ich so begeistert von der Geschichte und vor allem der Komposition von "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" war, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Stuart Turton. Dieses Mal reisen wir in die Vergangenheit, in das 17. Jahrhundert und befinden uns rasch in einem turbulenten, spannenden, überraschenden und faszinierendem Abenteuer(-roman) wieder. Die 600 Seiten des Buches sollten niemanden vor der Lektüre abschrecken, denn die Seiten flogen nur so dahin. Allerdings muss man sich auch hier wieder auf eine komplexe Geschichte einlassen, gut aufpassen und nicht vor einer Vielzahl an Charakteren zurück schrecken. Begeben wir uns auf die Reise der Saardam, von Batavia nach Amsterdam, eine gefährliche Schiffsreise. Doch hier geht es nicht nur um die Gefahren der Seefahrt, denn an Bord befindet sich Samuel Pipps, Meisterdetektiv, jedoch angeklagt eines schweren Verbrechens. Dann geschehen mysteriöse Dinge - und schon ist man wieder in der atmosphärischen Dichte und dem gekonnten Verwirrspiel von Stuart Turton gefangen, mit dem er mich schon einmal packen und begeistern konnte. Dies ist nicht nur ein Kriminalroman, hier vermischen sich viele Genre und die Handlung und auch die Personen haben es in sich.

Bewertung vom 25.08.2021
Florance Bell und die Melodie der Maschinen
Steenbergen, Carsten

Florance Bell und die Melodie der Maschinen


sehr gut

Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Napoleon hat gesiegt, der englische König ist im Kerker und die Franzosen sind die Herren in Großbritannien. Florance Bell, eine Waise, ist von Monsieur Pignon als Lehrling aufgenommen worden und dieser fungiert auch als ihr Vormund. Monsieur Pignon ist der Meistermechaniker bei einem Earl, der auf technische Spielereien steht. Edward, der Sohn des Earl, rast immer mit den mechanischen Droschken durch die Gegend und Florance muss sie jedes Mal reparieren. Gleich zu Beginn gibt es einen Anschlag durch einen Saboteur. Welches Motiv genau dahinter steckt, erfährt man erst nach und nach. Ich fand diese technische Steampunkwelt mit ihrem was-wäre-wenn interessant. Florance ist eine tolle Protagonistin und auch die anderen Personen haben mich in ihrer Authentizität überzeugen können. Ein tolles Abenteuer mit vielen wundersamen Maschinen, einem Aufstand, Rebellen, Freundschaft und vielem mehr, das auch zeigt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch ganz viele Grauschattierungen.

Bewertung vom 15.08.2021
Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1 (2 MP3-CDs)
Turner, A. K.

Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Coole Sektionsassistentin ermittelt

Cassie Raven wächst bei ihrer polnischen Großmutter auf; ihre Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie hatte es nicht einfach, aber sie hat ihren Abschluss nachgeholt und dank Mrs E, eine ihrer Lehrerinnen, hat sie das auch gut geschafft und arbeitet nun als Sektionsassistentin in der Rechtsmedizin. Sie ist gründlich, mag ihren Job und versteht sich als Anwältin der Toten, die manchmal noch mit ihr reden, wenn sie noch etwas mitzuteilen haben. Und so findet sie Unregelmäßigkeiten heraus. Cassie ist rebellisch, eigenwillig, geradlinig und penetrant, wenn es darum geht, Ungerechtigkeiten aus der Welt zu schaffen. Phyllida Flyte ist neu in London; nach einem Schicksalsschlag ist sie in die Stadt gezogen und arbeitet hier bei der Polizei. Sie ist schon allein äußerlich das Gegenteil von Cassie und anfangs geraten die beiden Frauen immer wieder aneinander. Doch langsam weicht dies gegenseitigem Respekt. Cassie ist geschockt, als eines Tages ihre ehemalige Lehrerin bei ihr in der Rechtsmedizin landet. Und Mrs E hat noch nicht abgeschlossen mit dem Leben, sie hat noch etwas mitzuteilen und so ermittelt Cassie eigenmächtig, obwohl alles nach einem Unfalltod aussieht. Ein toller Beginn einer neuen Reihe, der privat für Cassie mit einem Paukenschlag endet und somit neugierig auf weitere Fälle macht. Ein komplexer Fall, der logisch aufgelöst wurde. Vorgetragen wird das Hörbuch ganz wunderbar von Sandra Voss, der ich sehr gerne zugehört habe.