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Sikal
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2019
Der Jaga und der Koch
Burgstaller, Christoph;Obauer, Rudolf

Der Jaga und der Koch


ausgezeichnet

Auch für Nicht-Jäger interessant

Obwohl ich definitiv nicht zur Jägerschaft gehöre und auch nicht gerne Wild esse, war dieses Buch sehr informativ zu lesen. Das Buch entstand durch Zusammenarbeit der beiden Autoren Christoph Burgstaller (Berufsjäger) und Rudi Obauer (Koch), bei der jeder in das Arbeitsumfeld des jeweils anderen eintauchen durfte und so auch Verständnis und Wertschätzung geschürt wurden.

Einerseits erfährt man einiges über die unterschiedlichen Wildarten, deren Verhalten, über das Jagen im Allgemeinen, den dazu passenden Hund, Wildbeobachtungen, die Pirsch, den Respekt vor der Natur und Achtung im Umgang mit den Tieren. Wie viel mehr Jagen bedeutet, als nur das Töten von Tieren habe ich mit Interesse gelesen und sehe ich nun mit anderen Augen.

Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit den Rezepten, wie man Wildbret erstklassig zubereiten kann, was zu beachten ist und welche kreativen Varianten es im Wechsel der Jahreszeiten zu entdecken gilt. Hier geht es auch viel um Nachhaltigkeit, um die Verwendung sämtlicher Teile des Tieres, ergänzt durch eine Kräuterkunde, um so den vollen Geschmack herauszuholen.

Das Buch ist wirklich eine geniale Geschenkidee, es ist hochwertig verarbeitet und sehr schwer (mehr als 2 kg). Viele erstklassige Fotos ergänzen und geben einen guten Einblick in die beiden Bereiche, wobei der zweite Teil des Buches sogar hochglänzend gestaltet ist. Dies sieht richtig edel aus und gibt den Wildgerichten auch einen angemessenen Rahmen.

Auch wenn man vielleicht der Jagd mit Skepsis begegnet, finde ich es eine ehrliche Art, das Tier bis zum Kochtopf zu bringen. Auf jeden Fall respektvoller, als Fleisch im Supermarkt (vorzugsweise noch in Folie eingeschweißt) zu kaufen, nicht auf Haltung und Herkunft zu achten und keinen Bezug zur Natur herzustellen.

„Was bei der Jagd und bei der guten Küche wirklich zählt: Respekt vor der Schöpfung, Einklang mit der Natur.“

Gerne vergebe ich für diesen Prachtband 5 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 27.04.2019
Napoleon
Müchler, Günter

Napoleon


sehr gut

Revolutionär oder Visionär?
Das Jahr 2019 gilt als Jubiläumsjahr – Napoleon Bonaparte wurde vor nunmehr 250 Jahren geboren (1769 – 1821), daher findet man nun gleich mehrere Biografien über ihn in den Regalen. Nachdem ich vor einigen Monaten Zamoyskis Werk gelesen habe, das mich nicht überzeugen konnte, war ich nun gespannt auf die Ausgabe von Günter Müchler.

Müchler hat dieses Werk in einzelne Abschnitte gegliedert, die eine gute Struktur bringen: Suche, Gestaltung, Improvisationen, Lähmung, Absturz und Nachhall. Man liest über den Aufstieg des Korsen, seine mangelnden Französisch-Kenntnisse, seine politischen Herausforderungen. Aber auch über seine schriftstellerischen Ambitionen, sein Getrieben-sein, sein Manipulieren der öffentlichen Meinungen – eine Lebensgeschichte, die wohl in dieser Art und Weise herausragend ist.

Müchler zeigt auch Napoleons Härte und Grausamkeiten auf und versetzt ihm keinen „Heiligenschein“. Während die Ägypten-Expedition einerseits logistisch perfekt organisiert war, zeigt sich die Erbarmungslosigkeit des Kriegsherrn – ist so manches Gemetzel kriegsnotwendig oder bereits ein Verbrechen? Hier lässt Müchler dem Leser Spielraum für eigene Interpretationen, was ich sehr gelungen finde.

Interessant finde ich, wie er Autor die Veränderung des Volkes herausarbeitet, anfangs hoffnungsvoll, werden kritische Stimmen immer lauter, Loyalität nicht mehr hoch gehalten. Man darf in eine Zeit der Revolution eintauchen, einen Herrscher auf seinen Feldzügen quer durch Europa begleiten, bis dieser selbst erkennen muss, dass es auch für ihn Grenzen gibt, die unumstößlich sind. Und es zeigt sich immer wieder, welch ausgeklügelte Strategie oftmals von Erfolg gekrönt wurde und dann auch wieder seine Gabe zu improvisieren (was ihm nicht nur einmal weiterhilft). Seine Feldzüge wurden mit viel Logik und List ausgearbeitet, doch das Glück war ihm zumeist auch hold, sonst wäre wohl sein Abstieg schon viel früher eingetreten.

Einige Bilder ergänzen dieses Werk, doch hätte ich mir mehr Karten gewünscht, damit man sich leichter orientieren kann. Aber dies ist nun Jammern auf hohem Niveau.

Eine gelungene Biografie, die ich sehr gerne gelesen habe. Gerne vergebe ich dafür 4 Sterne.

Bewertung vom 27.04.2019
Unsere schönsten Hütten
Pärsch, Sissi

Unsere schönsten Hütten


sehr gut

Inspirierende Wandererlebnisse

Obwohl ich nun nicht unbedingt jedes Wochenende von Hütte zu Hütte wandere, macht mir das Buch wieder mal bewusst in welch wunderbarer Landschaft wir hier leben dürfen.

Die Autorin Sissi Pärsch reiste durch die Bergwelt, um Geschichten und Menschen, die dort auffindbar sind, vorzustellen. Und wenn man durch das Buch blättert und die interessanten Texte liest, möchte man am liebsten sofort den Rucksack packen und eine Wanderung unternehmen.

Es werden 50 Hütten des Alpenraums vorgestellt, wobei die Tour von Österreich über Bayern, in die Schweiz bis nach Südtirol führt. Die meisten dieser Hütten sind mir unbekannt, einige Namen kenne ich und einige Hütten sind beinahe vor meiner Haustüre und somit besser bekannt.

Anfangs findet man eine Übersicht, auf der die Nummern der Hütten auch eingetragen sind, damit man sich leichter orientieren kann. Hier finde ich etwas schlecht gewählt, dass die Karte, die Nummern und die Hüttennamen alles in Rot ist. Ein wenig Kontrast wäre hier hilfreich.

Der Bildband bietet eine gute Übersicht der vorgestellten Hütten, Bilder ergänzen den Ausflug in die Alpenwelt und auch Öffnungszeiten finden sich. Ebenso erfährt man, ob Übernachtungsplätze vorhanden sind. Im Anhang findet man noch eine genauere Lagebezeichnung, Kontaktdaten und Tipps für die Bergtour. Man darf sich jetzt keine genaue Tourbeschreibung erwarten. Das Buch stellt hauptsächlich die Hütten vor und ergänzend finden sich die weiteren Informationen. Es ist nicht das Ziel des Buches, einen Wanderführer in den Händen zu halten, sondern einen Bildband.

Ich finde das Buch sehr gelungen, es fängt die Schönheiten der Alpenwelt ein und bringt uns durch die Geschichten die Menschen in entlegenen Regionen näher. Was mich wirklich stört, ist die rote Schrift, die schwer zu lesen ist – daher auch einen Punkt Abzug. 4 Sterne

Bewertung vom 27.04.2019
Tati, erzähl
Makkay, Wilhelm

Tati, erzähl


ausgezeichnet

Liebevoll erzählte Lebensgeschichte

Wilhelm Makkay, der Vater von Peter Maffay, gibt uns einen Einblick in das Leben der Familie, die in deren ursprünglicher Heimat Siebenbürgen (Rumänien) mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. „Tati, erzähl“ – hat Peter Maffay seinen Vater oftmals gebeten, wenn er Geschichten hören wollte. Und Tati erzählte …

In diesem Buch hat er noch einmal einige dieser Geschichten zusammengefasst, erzählt von den Großeltern, von den Weltkriegen, von der Auswanderung einiger Verwandter. Er erzählt aber auch davon, dass er in der Heimat bleiben wollte, von den Schwierigkeiten durch die kommunistische Regierung, vom Geheimdienst und einigem mehr. Immer wieder liest man über das Leben innerhalb der kleinen Familie, die Liebe zum Sohn, dem es an nichts fehlen soll, von gegenseitigem Vertrauen und dem ständigen Kampf um ein normales Leben ohne Armut. Erst spät schaffen die Makkays die Auswanderung nach Deutschland und müssen sich auch hier alles wieder von vorne erkämpfen.

Das Buch ist sehr persönlich geschrieben und gibt tiefe Einblicke in die Gefühlswelt von Wilhelm Makkay, dessen positives Denken sich immer bewährt. Nur mit Widerwillen lässt er sich 2008 auf eine sehr emotionale Reise in die ursprüngliche Heimat ein, um Peter zu begleiten, der die Orte seiner Kindheit sehen möchte.

Zum Abschluss werden noch etliche Familienrezepte angeführt, die trotz der Einfachheit eine gewisse Raffinesse vorweisen. Mit dem Wenigen, das verfügbar war, musste immer etwas Sättigendes gekocht werden.

Die Geschichte rund um Peter Maffay ist sehr berührend zu lesen, die vielen privaten Fotos ergänzen perfekt und machen das Buch zu etwas Besonderem. Gerne vergebe ich 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 27.04.2019
Akte geschlossen
Forgách, András

Akte geschlossen


ausgezeichnet

Schön geschriebenes Buch

András Forgách gilt als wichtiger Theater- und Drehbuchautor in Ungarn. Nach dem Tod seiner Mutter musste er erfahren, dass sie für den ungarischen Geheimdienst arbeitete und in ihren Berichten auch über ihre Kinder schrieb. Wie geht man damit um, dass dieses Vertrauen in eine so wichtige Bezugsperson plötzlich erschüttert wird? Wie begegnet man diesem Verrat?

Der Autor hat mit diesem Buch „Akte geschlossen“ wohl so einiges aufgearbeitet und man staunt – nicht verbittert oder enttäuscht beschreibt er diese Geschichte, sondern er besinnt sich immer wieder darauf, dass sie als seine Mutter ein liebevoller und fürsorglicher Mensch war, wenngleich natürlich nach dieser Entdeckung sich vieles veränderte.

„Mutter mangelte es nicht an Facetten, nein, nein. Sie war der Himmel und die Sterne, und sie ist es immer noch, wenn sie jetzt auch stark bewölkt sind. Die für sie empfundene Liebe, die ich immer noch hege, hat mich stark genug gemacht, dieses Buch zu schreiben.“

Das Buch ist auf zwei Ebenen aufgebaut: Einerseits erfährt man die Lebensgeschichte der Eltern, mit dem Ursprung in Israel, der Verehrung des Kommunismus, dem Sprung in ein Leben in Ungarn, die Auslandsaufenthalte (dem Leben in London beispielsweise), die Änderung der Namen und viel mehr. In Fußnotizen sind diverse Geheimdienstprotokolle, Gesprächsnotizen und –berichte zu lesen. Auf jeden Fall war „Frau Pápai“ eine gute Beobachterin und konnte sehr gut formulieren. Interessant auch beispielsweise wenn man darüber liest, wie ein Geburtstag von den „Herren vom Ministerium“ inszeniert wird, welche Bedeutung eine Tischdecke bekommt …

Der Autor versucht nicht mit erhobenem Zeigefinger auf seine Mutter zu zeigen, versucht sachlich und distanziert ihrer Geschichte gerecht zu werden. Er rekonstruiert wie ihr Leben verlief und schafft dadurch einen guten Einblick in diese Zeit. Wenngleich er sicherlich schmerzhafte Erfahrungen machen musste, während er die vollständig erhaltene Akte seiner Mutter las.

András Forgách schafft es, ein persönliches klares Bild zu zeichnen. Einige Male verliert er sich in unendlich langen Sätzen, die ich mehrmals lesen musste, um zu verstehen.

Eine unglaubliche Geschichte, die sich vermutlich auch in anderen Familien so oder so ähnlich abspielte. Mir gefällt die Aufarbeitung - auch, dass der Autor diese Geschichte als einen Teil seines Lebens zu akzeptieren scheint. 5 Sterne.

Bewertung vom 26.04.2019
Kochbuch ohne Rezepte
Andreas, Ingrid

Kochbuch ohne Rezepte


ausgezeichnet

Alles rund um Mehl, Milch und Ei

Bereits der erste Teil dieser Reihe hat mich überzeugt. Nun ist das 2. Buch erschienen, in dem sich alles um Mehl, Milch und Ei dreht. Auch in diesem Buch beschäftigt sich die Autorin Ingrid Andreas mit den Geheimnissen hinter den Rezepten. Alles, was man in anderen Kochbüchern nicht findet oder bereits vorausgesetzt wird, findet man hier.

Viele Tipps stammen von Profiköchen, denen die Autorin über die Schulter schauen durfte. Nicht nur über Mehlsorten, Ausmahlungsgrade, Mehlmischungen Triebmittel und die Herstellung von Teigen erfährt man einiges. Auch die Herstellung von Nudeln, Pasta-Saucen, ein Überblick über diverse Käsesorten und deren Verwendung in der Küche, Eier-Sorten, ein Frischetest und die Besonderheiten des Eischnees werden vorgestellt. Leckermäulchen finden Interessantes über Eiscreme, Sorbet und Schokolade.

Viele Bilder und kurzweilige Texte sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen finden sich in dem Buch. Es ist sehr gut strukturiert und durch das abschließende Glossar kann man auch rasch etwas nachschlagen. Zwischendurch finden sich immer wieder leere Seiten für Notizen und eigene Anmerkungen.

Ein sehr hochwertiges, praxisorientiertes Buch, in dem sich viele Tipps für HobbyköchInnen und solche, die es noch werden wollen, finden. Gerne vergebe ich 5 Sterne und freue mich bereits auf den nächsten Band.

Bewertung vom 26.04.2019
Das letzte Jahr der Zukunft
Laczynski, Michael

Das letzte Jahr der Zukunft


ausgezeichnet

Spannende Zeitreise

Während sich einige wohl noch an die Silvesterfeierlichkeiten ins neue Jahrtausend zurückerinnern, bestimmt auch einige persönliche Eindrücke aus 1999 haben, zeigt der Autor Michael Laczynski zum Teil dramatische Ereignisse aus diesem Jahr auf, die Auswirkungen bis heute haben.

Laczyniski schreibt für die Tageszeitung „Presse“ und ist vielleicht einigen bereits durch das Buch „Augen auf und durch“ bekannt, in dem er viele Anregungen für kritisches Denken gibt.

Auch mit diesem Buch zeigt er viele Themen auf, die bestimmt noch so einigen im Gedächtnis sind und nun wieder hervorgekramt werden. Spannend finde ich, dass man sich bewusst wird, wie viele Ereignisse gleichzeitig passieren …

Finanzblasen, platzende Spekulationsdeals, die Vorbereitung auf die Jahrtausendwende, der bevorstehende Weltuntergang, der Beitritt Chinas zur WTO, die Vorbereitung Bin Ladens auf sein Großereignis, Erfolg durch Selbstmanagement, die „Mutter“ aller Castingshows, technische Errungenschaften, Geheimdienste, Euro, Internet, PayPal – um nur einen Bruchteil der angesprochenen Themen zu nennen.

Bis der Autor im Epilog die „Vorschau auf die Vergangenheit“ analysiert, kommt man aus dem Staunen, Kopfschütteln und Schmunzeln nicht heraus. So einiges weiß man bestimmt noch und anderes ist längst in Vergessenheit geraten.

Durch die abwechslungsreichen Themen ist das Buch sehr angenehm zu lesen. Laczynskis Schreibstil ist sehr temporeich, fesselnd und immer wieder mit einer Brise Humor gewürzt.

Eine interessante Zusammenfassung vieler bedeutender Entwicklungen, eine Zeitreise, die man mit Genuss lesen kann. Gerne gebe ich dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 26.04.2019
Todesreigen in der Hofreitschule
Kneifl, Edith

Todesreigen in der Hofreitschule


ausgezeichnet

Oft hängt so einiges zusammen

Als bei einem Bombenattentat vor der Wiener Hofburg zwei Personen getötet und noch einige andere verletzt werden, findet sich der Privatermittler Gustav von Karoly plötzlich mitten im Geschehen. Dass die Polizei seinen „Beinahe-Freund“ Edi verdächtigt, passt Gustav nicht in den Kram. Außerdem hat er alle Hände voll zu tun, um sich um die hübsche und geschockte Emma von Zoloto zu kümmern, die mit ihren schönen Augen Gustav gleich mal um den Finger wickelt.

Doch Emma macht auch Gustavs Freund Rudi schöne Augen. Währenddessen hat sich Gustav auch noch um seine Verflossene Ada von Dalheim und deren ermordeten Ehemann zu kümmern. Ein äußerst prekärer Fall, bei dem es scheint, dass Gustav nicht so recht aus dem Kreis der Verdächtigen raus kommt. Doch was führt Emma im Schilde? Denn, dass mit ihr etwas nicht stimmt, merkt der Leser relativ rasch – nur Gustav braucht ein wenig, bis ihm die Augen geöffnet werden.

Die Autorin Edith Kneifl hat mit diesem Krimi rund um Gustav von Karoly eine spannende Geschichte zur Zeit der Habsburg-Monarchie geschrieben. Viele Gepflogenheiten werden eingeflochten, beispielsweise die Herausforderung zu einem Duell oder die Schwierigkeiten als Frau im Berufsleben zu stehen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und liest sich locker. Besonders die Standesunterschiede werden gut herausgearbeitet und auch die politischen Ansätze der Charaktere werden eingebunden. Während des Lesens taucht man in das Wien um 1900 und wird nicht nur an Glanz und Monarchie erinnert sondern auch an Armut, fehlende Medikamente und einiges mehr.

Ein gelungener Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe. Man darf schon gespannt auf die Fortsetzung sein. 5 Sterne

Bewertung vom 23.04.2019
Sagenhaftes Island
Krüger, Olaf;Langenberger, Kerstin;Wetzig, Karl-Ludwig

Sagenhaftes Island


ausgezeichnet

Tolle Fotos und Geschichten

Sobald man das Buch aufschlägt, ist man gefangen von der wilden Natur dieser Insel. Auf doppelseitigen Fotos wird diese präsentiert und lädt dazu ein, einzutauchen in eine Welt der Extreme. Seien es die zerklüfteten Felsen, Fjorde, Vulkane, Wasserfälle, dazwischen Pferde, ohne die eine Besiedelung Island niemals möglich gewesen wäre und ein Farbenspektrum, das seinesgleichen sucht. Jeder hat wohl seine eigene Präferenz, warum es gerade Island sein soll. Und doch gibt es keinen Kompromiss: Entweder man ist von der Insel fasziniert oder kann sie nicht ausstehen.

Was aber sicherlich für viele Menschen eine Faszination ausübt (abseits von den Naturgewalten) sind die Sagen und Mythen, die sich über Island entwickelt haben. Trolle, Riesen, Götter, Elfen – man findet hier sämtliche fantastische Wesen. In diesem Buch werden die Wohnorte oder Geburtsstätten der sagenhaften Figuren vorgestellt.

Der Autor Karl-Ludwig Wetzig hat als Kenner der Insel behutsam die Mythen und Sagen zusammen getragen. Die beiden Fotografen Kerstin Langenberger und Olaf Krügers geben mit ihren Bildern tiefe Einblicke und ergänzen die Texte perfekt.

Als Leser bekommt man eine großartige Präsentation dieser vielfältigen Insel, in die man gerne eintaucht und in den Geschichten versinkt während man Regenbögen, Nordlichter oder Sonnenuntergänge betrachtet, als wären diese gemalt. Oder man genießt einen Ausflug nach Stakkholtsgjá/Pórmörk wo sich im Inneren der Kluft eine „Trolldusche“ verbirgt.

Für Island-Kenner und –Neuentdecker ist dieses Buch eine Bereicherung. Viele Tipps und Routenvorschläge inspirieren bereits während des Lesens und machen Lust, sofort die Koffer zu packen und los zu starten. 5 Sterne sind hier eine Selbstverständlichkeit

Bewertung vom 23.04.2019
Unser verblüffender Planet Erde
Ignotofsky, Rachel

Unser verblüffender Planet Erde


ausgezeichnet

Bunt illustriertes Kinder-Sachbuch

Unsere Erde bietet eine solche Vielfalt, dass es wichtig ist, Kindern diese nahe zu bringen. Sie auf die Besonderheiten und Schönheiten aufmerksam zu machen, ist unsere Aufgabe. Nur so kann es gelingen, dass es ihnen (und uns) wichtig wird, unseren Planeten zu schützen. Mit dem Buch „Unser verblüffender Planet Erde“ von Rachel Ignotofsky ist man bestens dafür gerüstet, um Kindern die Zusammenhänge unseres Planeten näher zu bringen.

Anfangs wird erklärt was man unter einem Ökosystem versteht, welche Interaktionen zwischen den Lebewesen vorherrschen, wie ein gesundes Ökosystem aussieht und vieles mehr. Im Anschluss daran werden die einzelnen Erdteile mit ihren Besonderheiten vorgestellt. Man liest über die Mangrovensümpfe Floridas, über den Amazonas-Regenwald, über die Alpen, die Sibirische Taiga, die Ostmongolische Steppe, die Afrikanische Savanne, die Sahara, das Great Barrier Reef, Arktis und Antarktis, um nur eine Auswahl zu nennen.

Danach werden noch Überblicke der aquatischen Ökosysteme, der Stoffkreisläufe der Erde und die Beziehung Mensch-Erde geboten.

Das ganze Buch ist wundervoll illustriert. Viele Darstellungen erklären diverse Abläufe und sind somit leicht zu verstehen. Es werden in jedem Bereich die Besonderheiten vorgestellt, aber auch die Bedrohung, die immer vorhanden ist. Themen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel werden beispielsweise auch angesprochen, aber auch Vorschläge dafür wie man selbst gegensteuern kann. Dies alles beschreibt die Autorin in kindgerechten, einfach gehaltenen Texten.

Ein wunderbares Buch, das ich mir sehr gut als Geschenk für interessierte Kinder vorstellen kann. Aber auch in einer Schulklasse wäre dieses Buch gut aufgehoben, um während einer Freiarbeitsphase beispielsweise, eigenständig zu einem Thema zu recherchieren. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne und empfehle dieses Kinder-Sachbuch weiter.