Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2022
Partem - Wie der Tod so ewig
Neeb, Stefanie

Partem - Wie der Tod so ewig


ausgezeichnet

„Partem. Wir die Liebe so kalt“ hatte mir richtig gut gefallen, sodass ich mich sehr gefreut habe als nun der Folgeband „Partem. Wie der Tod so ewig“ erschienen ist. Ich muss sagen, Titel und Cover gefallen mir sogar besser als beim ersten Band und Autorin Stefanie Neeb liefert hier einen echt starken zweiten Band ab, der mir sogar besser gefallen hat, als der erste.

Zum Inhalt: Xenia weiß, was Jael und seine WG sind und trotzdem kann sie nichts an ihren Gefühlen für ihn ändern. Und auch Jael kann nicht länger leugnen, dass er etwas für Xenia empfindet, weshalb er sie unter allen Umständen schützen will. Dazu tüftelt er einen Plan aus, doch nicht jeder ist, was er vorgibt zu sein und bald muss Jael lernen, dass nicht alles was der Partem sagt, der Wahrheit entspricht. Aber kann er Xenia vor der Entleerung bewahren und sein eigenes, kaltes Herz retten?

Ich hatte kurze Startschwierigkeiten, da das Buch quasi nahtlos an den ersten Band anschließt. Aber nach einer kurzen Findungsphase war ich wieder in der Story drin. Das Buch ist leicht zu lesen, die Wortwahl recht einfach und der Satzbau schön flüssig. In diesem Buch werden endlich auch ein paar inhaltliche Fragen geklärt, sodass es fast von Beginn an richtig spannend zu lesen ist.

Ich hatte das Gefühl, dass es in diesem Buch deutlich emotionaler zugeht als im ersten und das schon von Anfang an, was mir gut gefallen hat. Die Figuren haben mit allerlei persönlichen und übergreifenden Problemen zu kämpfen, was der Handlung Tiefe verleiht. Außerdem macht die WG viele Entdeckungen, die an ihrer Weltanschauung rütteln, was sie als Team und Familie zusammenwachsen lässt und sie insgesamt alle sympathischer macht.

Zum Ende des Buches hin gibt es einen gut inszenierten Showdown, der über das Schicksal aller entscheiden soll. Der hätte für meinen Geschmack gerne ausführlicher sein können, hat mir aber auch so gefallen und so ziemlich alle Fragen abschließen beantwortet. Danach gibt es noch einen kleinen Zeitsprung der zusammenfasst wie es den Hauptcharakteren seitdem ergangen ist. Das Buch hat also einen guten Abschluss gefunden.

Stefanie Neeb konnte mich mit ihrer „Partem“-Reihe als Fan gewinnen und hat mich besonders mit diesem Buch voll überzeugt. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 07.02.2022
Unser wirkliches Leben
Crimp, Imogen

Unser wirkliches Leben


gut

„Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.“ Mit diesen Worten wird das vorliegende Buch beworben, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Für mich war dieses buch aber keine Liebesgeschichte, zumindest keine zwischen zwei Menschen. Die einzige Liebe, die ich auf diesen Seiten gefunden habe, war die Liebe zur Musik. Das Cover zeigt zwei gesichtslose Menschen und genauso kamen mir die Protagonisten vor. Sowohl die Figuren als auch die Geschichte insgesamt waren für mich nur schwer greifbar- geradezu unscharf.
Zum Inhalt: Anna studiert Operngesagt, träumt von einer großen Karriere und jobbt nebenher in einer Jazzbar. Dort lernt sie Max kennen, der älter ist und sich als Banker in gehobeneren Kreisen bewegt. Die beiden beginnen mehr Zeit miteinander zu verbringen, sich gegenseitig in ihre jeweilige Welt mitzunehmen und zu versuchen, ihre Beziehung mit ihrem Alltag in Einklang zu bringen. Doch Anna, für die ihre Karriere an erster Stelle steht, muss schnell merken, dass sie vielleicht nicht beides haben kann.
Anna und Max kreisen umeinander, kollidieren mit schierer Wucht aufeinander und stoßen einander immer wieder ab, um von vorn zu beginnen. Die Beziehung der beiden gestaltet sich schwierig, ist von Erwartungsdruck, den ungleichen Lebensvorstellungen und ihrer beider sturem Charakter geprägt. Keiner will auch nur einen Millimeter zurückweichen, wenn es darum geht, den eigenen Standpunkt klarzumachen. Besonders Annas eher unstetes Leben, geprägt von Geldsorgen, einer unkonventionellen Wohnsituation und einem extravagantes Freundeskries, stößt bei Max immer wieder auf Wiederwillen.
Ich finde beide Charaktere äußerst unsympathisch. Dieser Eindruck verstärkt sich nur in allen Momenten, die sie zusammen sind. Sodass ich schon von Beginn an keinen Fan dieser Beziehungsgeschichte war. Anna erscheint mir immer wieder wie ein weinerliches Kind, und Max setzt sich einfach über alles hinweg was sie sagt oder tut und greift aktiv immer wieder in ihr Leben ein. Ich würde fast schon von einer toxischen Beziehung reden, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass die beiden eigentlich gar keine Beziehung haben. Sie benutzen einander.

Den Titel habe ich für dieses buch als sehr treffend empfunden. Dieses buch enthält keine geschönte, rosarote Liebesgeschichte zum Verweilen und Träumen. Die Charaktere könnten genau so existieren, genauso leben, lieben und scheitern und Anna und Max es im Buch tun. Und obwohl dieser realitätsnahe Bericht irgendwas an sich hat, das fasziniert, so konnte er mich doch nicht halten. Die Geschichte war zu wenig greifbar und ich war froh, als sie vorbei war.

Bewertung vom 01.02.2022
Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


sehr gut

„#London Whisper“ besticht durch ein farbenprächtiges, mädchenhaftes Cover, wodurch es sich auch eindeutig zum Genre Jugendroman zuordnen lässt. Es ist eine moderne Zeitreisegeschichte voller Geheimnisse, rund um die Themen Freundschaft, Liebe und Familie.

Zum Inhalt: Zoey verbringt ein Auslandsjahr auf einem Londoner Internat als sie bei einer Party des von ihr gegründeten Mitternachtsclubs einen seltsamen Spiegel findet. Eh sie sich versieht findet sie als Dienstmädchen im London des Jahres 1816 wieder, unschlüssig wie sie dorthin gelangt ist. Neben den Pflichten dir ihre neue Position mit sich bringt, muss Zoey auch nach einem Weg in ihre eigene Zeit finden, wenn sie nicht für immer gefangen bleiben will. Doch kann ihr das gelingen?

Zoey lebt sich erstaunlich schnell in der Vergangenheit und in ihre neue Rolle ein, auch wenn sie sprach- und manierlich immer mal wieder aus der Rolle fällt. Die Sprache ist einfach gehalten und entsprechend der Protagonisten sehr jugendlich. Der vornehme, gestelzte Ton des englischen Adels ist in diesem Buch sehr abgemildert, sodass es angenehm zu lesen ist. Zoey ist prinzipiell eine sympathische Protagonistin, findet überall schnell Anschluss, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und ist generell sehr gefasst für eine 16-Jährige.

Das Thema Zeitreise wird immer mal wieder thematisiert, denn Zoey scheint nicht die einzige zu sein, die aus der Zeit gefallen ist. Insgesamt scheint aber niemandem vollkommen klar zu sein, wie es genau funktioniert. Und auch die bösen Gegenspieler, die scheinbar ebenfalls an den Zeitreisenden interessiert sind, bleiben eher schemenhaft.

Die Kapitel werden jeweils durch einen Auszug aus Zoeys gegründetem Whisper-Kettenbrief getrennt, der den jungen Damen der Gesellschaft hilfreiche Tipps geben soll. Das ist ein nettes Stilelement, bleibt aber für die Handlung völlig bedeutungslos und so aufschlussreich, wie Zoey ihren Newsletter angekündigt hat, fand ich ihn jetzt auch nicht. Bin aber auch keine 16-jährige Adlige.

Das Ende kam mehr als abrupt und es „offen“ zu nennen ist eine starke Untertreibung. Die Geschichte hört einfach auf. Das hätte man auch geschmeidiger lösen können. Insgesamt bleiben nach diesem Buch furchtbar viele Fragen offen und man wird ganz schön in der Schwebe gelassen.

Bewertung vom 01.02.2022
Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
Rina, Lin

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi


sehr gut

Nachdem mich „Animants Staubchronik“ so begeistert und bezaubert hat war ich unglaublich neugierig auf diesen neuen Band. Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, dass Animant selbst, die ich im ersten Band zu liebgewonnen hatte, praktisch gar nicht vorkommt und das, obwohl sie dich eine enge Vertraute von Eliza Hemmilton ist.
Das Buch ist eine solide Fortsetzung, die dem ersten Band aber nicht das Wasser reichen kann.

Zum Inhalt: nachdem ein mysteriöser Koffer vom Himmel fiel und das Dach der Bibliothek beschädigte, wendet sich die Polizei an den Uhrmacher Jamie um den ominösen Inhalt zu entschlüsseln. Denn es befinden sich Blaupausen und ein codiertes Tagebuch im Koffer. Und diese scheinen nicht nur die Polizei zu interessieren, denn der Besitzer des Koffers wird tot aufgefunden und der Koffer aus dem Polizeirevier entwendet und vor Jamies Werkstatt abgestellt. Eliza, die einen spannenden Fall wittert, beginnt zu ermitteln

Was mich sehr positiv überrascht hat ist, dass sich zwischen den beiden Protagonisten keine Liebesgeschichte anbahnt, was man ja erwarten könnte. Stattdessen haben beide ganz eigene Love Interests, sodass sich zwischen ihnen eine tiefe Zuneigung und Freundschaft entwickelt. Das fand ich wirklich schön.

Die Geschichte ist aus Elizas Sicht erzählt, quasi als Bericht der Ereignisse für die Polizei. Ein bisschen störend empfand ich dabei, dass einige Passagen die Jamie betreffen, von Elizas Kommentaren zum erzählten unterbrochen wurden. Das hätte ich nicht gebraucht, vor allem da ihr Kommentare dir Handlung nicht voranbringen. Zudem gibt es Fußnoten zum Erzählten. Da sich diese beim Ebook ganz am Ende befinden, habe ich sie nicht gelesen. Hatte auch nicht das Gefühl, dass mir dadurch irgendwelche Informationen entgangen sind. Ist vielleicht eine nette Idee, für mich aber nicht notwendig.

Der Fall selbst war nicht uninteressant aber auch nicht übermäßig spannend. Also mehr Richtung Cozy Crime- wenn überhaupt.
Ich bin zügig durch die Geschichte durchgekommen, konnte mich aber nicht so in ihr verlieren wie im ersten Band. Es ist eine gute Fortsetzung, aber kein Meisterwerk.

Bewertung vom 01.02.2022
Strahlemann
Schaefer, Fritz

Strahlemann


sehr gut

„Strahlemann“ ist ein sehr persönliches, autobiografisches Werk des Moderator und Autors Fritz Schäfer. Muss gestehen, dass ich den erstmal googeln musste und dann kannte ich ihn immer noch nicht. Ist aber nicht schlimm, sein Buch fand ich sehr sympathisch.

Zum Inhalt: Fritz Schäfer erzählt von seiner Jugend als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, die Sextherapeutin wird als er ein Teenager ist, als Bruder einer körperlich beeinträchtigten Schwester, als Enkel schrulliger Großeltern, als Außenseiter, Freak, Selbstverletzter. Und als Stehaufmännchen- als Strahlemann. Er erzählt vom Freunde finden, vom unterdrückt werden, vom verliebt sein und abgewiesen werden. Er erzählt von sich selbst.

Das Buch ist in Anekdotenartiger Manier geschrieben. So wie ein Freund dir von seinen Erlebnissen erzählt. Nahbar, ungeschönt, durch die Jahre und kindliche Weltanschauung verklärt, aber doch absolut real. Man kann gut mit Fritz mitempfinden, sich in ihn hineinfühlen, mitleiden und mitschmunzeln. Das primäre Ziel ist unterhalten, an einigen Stellen gab es trotzdem Momente des Reflektieren und Nachdenkens z.B. dass es keine geeignete Literatur für Kinder mit körperlich oder geistig eingeschränkten Geschwistern gab.

Fritz selbst berichtet, wie es war im Schatten seiner kleinen Schwester zu stehen, wenn es darum ging Aufmerksamkeit von Erwachsenen zu bekommen. Er erzählt offen von seinen größeren und kleineren physischen sowie psychischen Verletzungen und vom Gefühl entgegen jeder Widrigkeiten vorzeigbar/ gefällig sein zu müssen.

Das Buch hat sich leicht und flüssig lesen lassen und ich habe es praktisch in einem Rutsch gelesen. Am Ende schafft Schäfer leider den Bogen nicht, um in seinen Erinnerungen und Anekdoten die übergeordnete Message oder Erkenntnis abschließend unterzubringen. Dementsprechend ernüchtert hat mich das Buch zurückgelassen. 3,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 27.01.2022
Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn
Ahern, Cecelia

Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn


sehr gut

„Wir sind die Summe der fünf Leute mit denen wir am meisten Zeit verbringen“. Mit diesem Satz hat Cecelia Ahern nicht nur ihre Protagonistin, sondern auch mich schwer zum nachdenken gebracht. Sie hat ein Buch geschrieben, dass anregt zu reflektieren, wer man sein möchte und wer im Leben wichtig ist.

Zum Inhalt: Allegra hat nach der Schule nur ein Ziel: nach Dublin fahren und ihre Mutter finden, die sie als Baby verlassen hat. Und dort trifft sie auf Tristan, einen protzigen Ferrari-Fahrer dem sie regelmäßig Knöllchen fürs Falschparken verpassen muss. In seiner Rage wirft er ihr an den Kopf, dass jeder die Summe der fünf Menschen ist, mit denen man am meisten Zeit verbringt. Und dass das in Allegras Fall ziemlich Loser sein müssen. Mit seiner unbedachten Aussage setzt er eine Kettenreaktion in Gang, die nicht nur Allegras Leben nachhaltig verändert.

Ich muss gestehen, dass mir die Protagonistin lange nicht sympathisch war. Zu passiv, zu genügsam, zu naiv. Aber dann tritt Tristan in ihr Leben und Allegra beginnt, nicht mehr nur passiver Teilnehmer ihres Lebens zu sein. Die Entwicklung, die die Protagonistin durchmacht fand ich durchaus spannend zu lesen. Der Einstieg ins Buch ist mir schwer gefallen, weil mir lange nicht klar war, worum es eigentlich gehen soll. Die Protagonistin lebt einfach so vor sich hin, ohne scheinbar größeren Sinn dahinter. Es hat also eine Weile gedauert bis ich mit ihr und der Geschichte warm geworden bin, aber so circa ab der Hälfte konnte mich das Buch wirklich fesseln.

Viel mehr hat mich aber die Botschaft des Buches mitreißen können und die Gedanken zu denen es mich veranlasst hat. Denn das Buch hat mich tiefergehend angesprochen als ich es erwartet hätte. Und die Kernfrage des Buches, nämlich danach wer meine fünf Menschen sind, hat mich noch lange beschäftigt. Und genau aus diesem Grund liebe ich Bücher.

Es ist keine klassische Lovestory, vielmehr geht es um Selbstfindung, Familienbande, Freundschaft und dazu zu sich zu stehen und füreinander da zu sein. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen.

Bewertung vom 27.01.2022
2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit / Bücher der Unsterblichkeit Bd.1
Snow, Rose

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit / Bücher der Unsterblichkeit Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe Urban Fantasy letztes Jahr als Genre für mich entdecken können, denn ich mag es, wenn das World Building nicht so komplex ist dass ich Ewigkeiten brauche um mich in der Welt zurecht zu finden und mir gefällt die Idee dass magische/mystische Elemente in unserer alltäglichen Welt existieren. „2 Seelen“ ist ein hochwertiges Hardcover, dessen Schutzumschlag traumhaft schön glitzert. Und das eigentliche Buch darunter sieht wirklich toll aus. Und die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, sodass ich jetzt schon auf Band 2 hin fiebere.

Zum Inhalt: Auf Katalea und ihrer Familie scheint ein Fluch zu liegen. Erst verlieren sie und ihr Bruder die Mutter und nun ist auch der Großvater verstorben und die Geschwister bleiben allein zurück. Um zumindest den Geldsorgen eine Weile zu entgehen, vermieten sie Zimmer im Haus ihres Großvaters unter. Doch an den neuen Mitbewohnern ist irgendwas seltsam. Und auch Katalea fühlt sich immer unwohler. Nachts erscheint ihr der Geist ihres toten Großvaters und in den Schatten scheint sich etwas zu bewegen. Was sie an ihrem Verstand zweifeln lässt, stellt sich bald als magisches Geheimnis heraus. Und Katelea wird in eine Welt hereingezogen, die ihrer eigenen so nah und doch so fern ist. Und in der ein Kampf um Macht und Einfluss tobt.

Ich liebe die magische Welt, die in diesem Buch geschaffen wird, vor allem weil sie mit einer schlüssigen Geschichte, mit Fakten, mit Prophezeiungen, einer Sprache und bedeutungsträchtigen Symbolen ausgestattet wird. Also genau so, wie ich es mir vorstellen würde, wenn wirklich Magie in unserer Welt existieren würde. Es ist alles gerade so schlüssig und realitätsnah, dass es tatsächlich so sein könnte. Diese Art von Urban Fantasy mag ich besonders gern.

Die Protagonisten sind noch ziemlich jung, beziehungsweise wollen so wirken, was sich in der Sprache niederschlägt, die sehr einfach ist und sich dadurch gut und schnell lesen lässt. Katalea ist eine Protagonistin, in die man sich gut hineinversetzen kann, weil sie so nahbar und emotional ist. Sie ist fasziniert, von dieser neuen Welt, in die sie hineingezogen wird, hauptsächlich auch weil ihre eigene nicht viel für sie bereithält. Und hoffen wir nicht alle, dass irgendwo da draußen ein großer Plan für unser Leben existiert, der alles erklärt und rechtfertigt, was bisher geschehen ist? Und Nero? Der hütet seine Geheimnisse sehr konsequent, sodass ich die sich anbahnende Liebesgeschichte noch nicht so ganz gefühlt habe. Aber dadurch rückt die Fantasy-Story, der Kampf um die Schlüssel und die geheimnisvolle Pforte in den Vordergrund, was mir gut gefällt.

Das Ende hat mich fast schon atemlos zurückgelassen, so verblüfft war ich vom Fortgang der Geschichte. Und umso mehr freue ich mich auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 25.01.2022
Hochzeitsglocken für Lady Lucy / Bridgerton Bd.8
Quinn, Julia

Hochzeitsglocken für Lady Lucy / Bridgerton Bd.8


sehr gut

Mit großem Vergnügen habe ich das (Liebes)leben der Bridgerton-Kinder verfolgt und mich immer mehr selbst wie ein Tiel dieser lauten, liebenswerten Familie gefühlt. Nun kommt auch der letzte Bridgerton-Spross endlich unter die Haube, nachdem seine Geschwister die Geschichte von der großen Liebe leben. Leider hat mich Gregorys Charakter und die übertrieben dramatische Story diesmal nicht begeistern können.

Zum Inhalt: Gregory glaubt an die große Liebe. Er glaubt an die Zeichen, die den richtigen Partner ankündigen. So ist er sich, als er auf Hermione Watson trifft, zu einhundert Prozent sicher, seine zukünftige Ehefrau vor sich zu haben. Nur dass Hermione bereits in jemand anderen verliebt ist. Und sich ihre beste Freundin Lady Lucy, die ihre Freundin mit einem Bridgerton verkuppeln will, plötzlich selbst in diesen verliebt.

Man merkt, dass Gregory ein jüngeres Kind und Nesthäkchen ist. Er hat einen sehr unnachgiebigen, getriebenen Charakter, ist gewohnt zu bekommen was er will und handelt oft unbedacht und überstürzt. Dass in diesem Buch mehr als eine Dame kompromittiert wird und schnelle Hochzeiten vorangetrieben werden, sollte mich bei der skandalträchtigkeit der Reihe nicht überraschen, aber hier war es mir zu viel des Guten.

Die Damen sind flatterhaft, Gefühle ändern sich alle Nase lang, es gibt viele Geheimnisse, Versprechungen und Hinterhalte. Sehr überrascht hat mich die Tatsache, dass ein Großteil des Handlungsverlaufs auf Geheimnissen beruht, die unter Lady Whistledown entlarvt worden wären. Dass der klatschwütige ton von all dem nichts gewusst haben will, hat mich dann doch überrascht.

Insgesamt fand ich die Geschichte sehr unbefriedigend, hoffe aber trotz allem (und vor allem trotz der Tatsache, dass kein Bridgerton mehr übrig ist) dass es weitere Bücher aus der Reihe geben wird.

Bewertung vom 25.01.2022
Watch Me (eBook, ePUB)
Kennedy, Stacey

Watch Me (eBook, ePUB)


gut

„Watch me“ hat mich durch seinen Klappentext neugierig gemacht. Nachdem der Prolog relativ heftig begann, wurde das Buch im folgenden Verlauf seichter und legte andere Schwerpunkte. Mit den knapp 200 Seiten handelt es sich um einen recht kurzen Roman, von dem man entsprechend keine Tiefe erwarten darf. Lässt man das außer Acht, so ist er ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Zum Inhalt: Nachdem Zoey auf dem College bei einer Party Opfer sexueller Übergriffigkeit wird, sinnt sie auf Rache als Teil ihres Heilungsprozesses. Sie will ihre Peiniger in einem exklusiven Sexclub mit ihrer Jungfräulichkeit konfrontieren. Doch was als einmaliges Abenteuer beginnt, wird für Zoey ein Spiel mit der Lust und langsam beginnt sie ihren Körper und ihre Sexualität wieder zu genießen.

Das Buch ist voller starker, interessanter Frauen, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Besonders Zoey und ihre Freundinnen machen einen sehr sympathischen Eindruck und ich hätte gerne mehr Szenen aus der Frauen-WG gelesen. Aber darum geht es in diesem Buch nicht und so sind die Szenen entsprechend kurz gehalten. Es soll wohl weitete Bücher in dieser Reihe geben, die die anderen beiden Frauen in den Fokus stellen.

Es wird sehr offen mit Sexualität und Verlangen umgegangen, was ich von einem Erotikroman aber auch erwarten würde. Trotzdem sind die Sexszenen relativ kurz, auch hier wird kein echter Fokus gesetzt.

In der zweiten Hälfte des Buch überschlagen sich die Ereignisse und auf wenigen Seiten passiert wahnsinnig viel. Das war dann doch sehr unrealistisch.

Das Thema der sexuellen Gewalt wird hier ebenfalls eher oberflächlich angeschnitten und meiner Meinung nach hätte es das in diesem Buch gar nicht gebraucht.

Ich fand die Story ok, wenn auch etwas übertrieben dafür, dass ein Großteil der Handlung innerhalb weniger tage stattfindet. Das Buch hat sich leicht und flüssig lesen lassen, sodass man es auch gut in einem Rutsch lesen kann. Das ist dann auch ok und durchaus unterhaltsam. Nicht mehr und nicht weniger.

Bewertung vom 24.01.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

Romy Hausmann wird für ihre Thriller inzwischen ziemlich gehyped und ich wollte gerne wissen, ob da was Wahres dran ist. Optisch passt das Buch gut zu den zwei vorherigen Thrillern und schafft einen gewissen Wiedererkennungswert. Inhaltlich konnte mich der Fall des Schleifenmörders allerdings nicht packen.

Zum Inhalt: seit 14 Jahren verschwinden kleine Mädchen. Und alles was als Hinweis vom Täter hinterlassen wird sind rote Schleifen, die den Weg zu den Leichen markieren. Als der Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak verhaftet wird, scheint der Fall abgeschlossen. Für alle außer seiner Tochter Ann, die von der Unschuld ihres Vaters fest überzeugt ist. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln und bringt dabei nicht nur sich selbst in Gefahr.

Das Buch ist gut geschrieben- keine Frage. An sich mit sehr einfacher Sprache, aber dadurch wirklich flüssig und leicht lesbar. Die Perspektive wechselt zwischen Ann und einer Person unter der Überschrift „Wir“, was gut gemacht ist und erheblich zur Spannung beiträgt. Die Kapitel werden immer mal wieder durch Interviews 4 Jahre nach den Vorkommnissen unterbrochen, wobei bis zuletzt nicht verraten wird, wer genau da interviewt wird. Das lockert die Handlung auf, zieht sie ab und zu aber auch künstlich in die Länge.

Die Protagonistin Ann ist mir schon nach kurzer Zeit irgendwie auf die Nerven gegangen. Sie ist sehr Ich-fokussiert und hat eine impertinente Art. Alles bezieht sie automatisch auf sich selbst. In vielen Situationen handelt sie unbedacht und überstürzt. Außerdem scheint sie ein deutlich besseres Gespür als alle anderen zu haben, die an dem Fall ermitteln und ist der Polizei gefühlt immer weit voraus, was mir irgendwann doch etwas unrealistisch erschien.

Die Handlung wirkt am Ende doch etwas überkonstruiert und dadurch unnatürlich. Es passieren zu viele glückliche Zufälle, die die Handlung vorantreiben und Ann erzwingt sich alle erhofften Informationen und Resultate.

Am Ende konnte mich die Geschichte nicht wie erhofft abholen und überzeugen, weshalb ich nur 3,5 von 5 Sternen vergeben würde.