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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2013
Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2
Gran, Sara

Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2


gut

Claire deWitt ermittelt wieder. Zwischen all ihren Aufträgen betrifft sie ein Fall ganz persönlich.
Ihr Ex-Freund Paul wurde ermordet und ausgeraubt. Sie steht der Witwe Lydia hilfreich zur Seite und versucht nebenbei, diesen und andere Fälle zu lösen.

Claire, die eine absolute Einzelgängerin ist, sieht sich nicht in der Lage, eine feste Beziehung einzugehen.
So wurde seinerzeit, als sie Paul kennen- und lieben lernte, nichts aus ihnen zwecks einer festeren Beziehung. Claire lief vor ernsteren Beziehungen immer weg.
Paul wendete sich Lydia zu und heiratete sie, die beiden blieben bis heute mit Claire freundschaftlich verbunden. So verwundert es auch nicht, dass Lydia Claire um Hilfe ersucht, als ihr Mann ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden wurde.

Auf der Suche nach dem Mörder / der Mörderin gehen Claires Gedanken zu ihren Anfängen als Detektivin zurück. Während sie auf der Suche nach Puals Mörder ist, erfährt der Leser von einer Recherche, die die junge Claire mit ihren Freundinnen Tracy und Kelly durchführten. Es war ein Mädchen verschwunden und da bekannt war, dass die drei sowas wie Detektivinnen sind oder werden wollen, bat sie ein Mädchen, doch herauszufinden, wo Chloe, ihre Freundin abgeblieben ist.
Schon damals war ihnen kein Club zu wild, kein Alkohol zu stark und keine Niederlage schlimm genug. Auch wenn letztendlich nur Tracy und Claire ermittelten, führten ihre Bemühungen zum Ziel und sie retteten mehr oder weniger Chloe das Leben.

Auch bei der aktuellen Suche nach einem Mörder geht Claire deWitt an ihre Grenzen. Sie schont sich nicht, im Gegenteil, sie mutet ihrem Körper mehr zu, als gut für ihn ist. Sie trinkt und pumpt sich mit Drogen voll, klaut Medikamente und zieht sich rein, was irgendwie geht.
Das macht sie mir leider nicht sympathisch, im Gegenteil.
Mit der Person Claire kann ich leider absolut nicht warm werden.
Ihre Art der Ermittlungen mittels Traumdeutungen und ihre unkonventionelle Herangehensweise an die Ermittlungen lassen mich manches Mal den Kopf schütteln, weil ich es einfach nicht nachvollziehen kann.
Claire wirkt stellenweise lebensmüde, die Gier und Sucht nach Drogen bestimmt teilweise ihre Handlungen. Mir ist schon fast unheimlich, dass es ihr aufgrund der Fülle der Drogen überhaupt noch gelingt, klare Gedanken zu fassen und vor allem, den Fall Paul aufzuklären.

In diesem Krimi gibt es einige Bezugspunkte zum ersten Band. Personen werden benannt oder spielen eine Rolle, die schon Protagonisten von Teil 1 waren, so dass es empfehlenswert ist, erst das Buch "Die Stadt der Toten" zu lesen, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Der Drogenmissbrauch, der mich schon im Vorgängerband störte, ist inzwischen angestiegen und bedeutet auch für Claire ein Problem, das sie leider selbst nicht als solches erkennt. Bedauerlich finde ich, dass es auch niemanden gibt, der ihr ernsthaft ins Gewissen redet, abgesehen von ein paar halben Andeutungen.

Ein wenig enttäuscht habe ich dieses Buch beendet. Nachhaltig hat sich bei mir der Alkohol- und Drogenkonsum festgesetzt, leider mehr, als die kriminalistische Leistung, die sie vollbracht hatte, indem sie den Fall Paul löste und auch im Rückblick auf ihre jugendlichen Ermittlungen.
Schade, ich hatte mir etwas mehr von dem Buch versprochen, so kann ich jedoch nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 12.03.2013
Die Stadt der Toten / Claire DeWitt Bd.1
Gran, Sara

Die Stadt der Toten / Claire DeWitt Bd.1


sehr gut

Claire deWitt, eine etwas andere Heldin. Die beste Privatdetektivin der Welt, sagt man über sie und denkt sie von sich.
Nachdem seinerzeit der Hurrikan Katrina in New Orleans wütete, kamen viele Menschen ums Leben und viele wurden vermisst.
Als Leon Salvatore lange nichts von seinem Onkel, dem Staatsanwalt Vic Willing, hört, beschließt er, Claire deWitt den Auftrag zu erteilen, nach ihm zu suchen.
Als Anhaltspunkt erfährt sie, dass man ihn noch nach dem Hurrikan gesehen haben soll. Was ist mit ihm passiert und wie passen die Jugendlichen Andray und Terrell in das Bild? ...

Claire deWitt ist eine Einzelgängerin. Als sie mit der Suche nach dem Staatsanwalt Vic Willing beauftragt wird, führt sie ihr Weg nach New Orleans, einer Stadt, die vom Hurrikan Katrina zerstört wurde. Aber New Orleans ist auch eine Stadt, in der sie eine Zeit lang gelebt und gearbeitet hatte.
Die Vergangenheit holt sie ein. Sie erinnert sich an Ratschläge von Constance, bei der sie als Privatdetektivin gearbeitet und von der sie vieles gelernt hatte, bis diese eines Tages ermordet wurde.
Aber nicht nur die Erinnerungen an Constance helfen ihr bei der Suche nach dem Staatsanwalt. Ihr ständiger Begleiter ist das Buch "Détection", der Ratgeber für Detektive, das der französische Detektiv Jacques Silette geschrieben hat. Weiterhin vertraut Claire ihren Träumen und den I-Ging-Münzen, die sie letztendlich den Fall lösen lassen.

Claire deWitt ist jetzt nicht die Person, zu der ich persönlich ein Vertrauensverhältnis aufbauen möchte. Sie ist schon in ihrer Art einzigartig. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass sie den Fall lösen kann, auch als sie von ihrem Autraggeber gefeuert wird, lässt sie nicht locker.
Neben ihren Ermittlungen zur vermissten Person erfährt der Leser auch, wie sie Privatdetektivin geworden ist, deren Ursprung in ihrer Kinder-/Jugendzeit liegt, als sie mit ihren Freundinnen Tracy und Kelly durch die Entdeckung des Buches "Détection" auf den Spuren der Detektive wandelt.
Das alles endet, als Tracy von einem Tag auf den anderen spurlos verschwindet.
Dieses Trauma haben sie und Kelly nie überwunden, Kelly sucht noch heute nach Tracy und geht jeder Spur nach, Claire ist aus der Stadt verschwunden und ihrer eigenen Wege gegangen.

Mit Claire deWitt hat die Autorin Sara Gran eine Protagonistin geschaffen, die ein wenig anders ist als die gewohnten Privatdetektive.
Was mich an der Person Claire permanent gestört hatte, war ihr hoher Konsum an Drogen und Alkohol.
In dem Roman wird zwar kontinuierlich auf die Lösung des Falls hingearbeitet, aber die Autorin lenkt des öfteren von den direkten Ermittlungen ab, in dem sie Einblendungen aus Claires Vergangenheit erzählt.
Das Ende überrascht insofern, dass man mit dieser Entwicklung nicht gerechnet hatte, ich zumindest nicht.

Das Buch wird aus der Sicht von Claire erzählt, so dass es dem Leser leicht fällt, die Person Claire kennenzulernen.
Anfangs hatte ich eine Weile gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, aber nachdem ich mich eingelesen hatte, lies es sich gut lesen.
Mit Claire deWitt lernt man eine Privatdetektivin kennen, die ein wenig aus der Norm fällt und die neugierig auf mehr macht.

Bewertung vom 09.03.2013
Sündenfall
Lipska, Anya

Sündenfall


sehr gut

Der gebürtige Pole Janusz Kiszka lebt schon seit vielen Jahren in London. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er mit diversen Jobs, die nicht immer legal sind, und als Privatdetektiv. Er ist voll integriert in die polnische Gemeinschaft in London. So besucht er auch regelmäßig die Kirche und die Beichte. Als eines Tages eine junge polnische Kellnerin vermisst wird, bittet ihn der Priester, sich nach ihr auf die Suche zu machen. Die Suche führt ihn über London sogar zurück in seine eigenen Heimatstadt Gdansk, die er nie wieder besuchen wollte und begibt sich selbst in Lebensgefahr.
Zur gleichen Zeit wird aus der Themse eine Frauenleiche geborgen. Auf die Ermittlungen wird die Polizistin Natalie Kershaw angesetzt. Es geschehen weitere Morde und als eines Tages eine Tote die Visitenkarte von Janusz Kiszka im Mund hat, glaubt Natalie, auf eine heiße Spur gestoßen zu sein und hält Janusz als ihren Hauptverdächtigen.
Wird es Janusz gelingen, die vermisste Kellnerin zu finden und wird es ihm auch gelingen, die Vermutungen der Polizistin zu entkräften? ...

Das Erstlingswerk der Autorin Anya Lipska ist in zwei Handlungsstränge unterteilt.
Zum einen ist Janusz auf der Suche nach einer Kellnerin, die spurlos verschwunden ist. Seine Suche führt ihn zurück nach Polen und zurück in die Vergangenheit. In eine Zeit, in der Polen sich im Umbruch befand, wo ein Lech Walesa hoch gefeiert wurde und die Solidarnosc in Polen eine wichtige Rolle spielte.
Im Rahmen seiner privaten Ermittlungen gerät er in einen Sumpf von Bespitzelungen und Verrätern, die den Leser an die Staatssicherheit (Stasi) und ihre IM (inoffiziellen Mitarbeitern) denken lässt.
Hier erfährt man als Leser einen kleinen Einblick in die polnische Geschichte, die mir zum Beispiel so gut wie unbekannt war.

Zum anderen versucht die Polizistin Natalie Kershaw, in London den Mörder der Themseleiche und der anderen Mordopfer zu finden.
Sie hat es nicht leicht in der Domäne der Männerwelt bei der Polizei, sie muss sich beweisen und geht nicht immer den legalen Weg bei ihren Ermittlungen.
Als sie auf Janusz trifft, ist sie fest davon überzeugt, entweder den Mörder zu haben oder zumindest jemanden, der mehr weiß, als er zugeben will. Sie setzt ihn unter Druck, als sie merkt, dass er irgendwas weiß.
Sein Verhalten ihr gegenüber ist nur der Tatsache geschuldet, dass er weiß, wer die Tote mit seiner Visitenkarte im Mund ist.

Natalie und auch Janusz sind beides Protagonisten mit Ecken und Kanten. Richtig warm werden konnte ich jedoch nicht mit ihnen.
Natalie war mir ein wenig zu verschlossen, sie konnte nicht aus sich rausgehen, hatte Angst, etwas von sich preiszugeben, was sie ein wenig zum Einzelgänger machte.
Was Janusz anging, so konnte ich ihn anfangs nicht wirklich einschätzen, da das, was er tat, nichts mit seiner Tätigkeit als Privatdetektiv zu tun hatte. Ganz im Gegenteil, erschienen mit seine Tätigkeiten schon ein wenig kriminell. An ihn musste ich mich wirklich lange herantasten, um mit ihm "mitgehen" zu können.

Der Roman ließ sich vom Schreibstil der Autorin her sehr gut lesen. Er war flüssig geschrieben und der Plot war gut durchdacht.
Was mich jedoch penetrant störte, waren die polnischen Wortfetzen, die immer und überall auftauchten. Viele konnte man aus der Situation heraus übersetzen, andere wurden kurz erklärt, aber es bleiben immer noch Worte, die man einfach gelesen und nicht verstanden hat, weil es ohne polnische Sprachkenntnisse schlichtweg unmöglich ist, sie zu übersetzen. Sie waren an den meisten Stellen einfach deplatziert. Wenn schon soviel Fremdsprache mit in den Roman einbezogen wird, kann man als Leser eigentlich auch eine Fußnote oder ein Glossar erwarten.

Ich habe lange überlegt, wieviel Pfötchen ich vergeben soll. Meine Meinung hielt sich bei 3,5 Pfötchen, aber wir vergeben keine halben Punkte.
Da es eine gute Story ist und sie auch dementsprechend umgesetzt wurde, habe ich mich für 4 Pfötchen entschieden.

Bewertung vom 08.03.2013
Gleitflug
Goemans, Anne-Gine

Gleitflug


sehr gut

Gieles, ein 14-jähriger Junge wohnt mit seinem Vater und seinem Onkel Fred nahe eines Flughafens, am Ende der Landebahn. Sein Vater ist der Flughafenförster und hat dafür zu sorgen, dass Vögel und andere Tiere den Flugverkehr nicht gefährden.
Gieles' Mutter hält sich mehr in afrikanischen Gefielden auf als zu Hause, um anderen Menschen zu helfen. Gieles vermisst sie sehr.
Nachdem er von einer Notlandung auf dem Wasser gehört hatte, weil Gänse in die Propeller geflogen waren und die Maschine zum Absturz brachten, hat er eine Idee, die er versucht umzusetzen.
Er versucht zwei seiner Gänse, die bei ihm zu Hause solange leben dürfen, bis sie fliegen können, zu dressieren. Er will die Rettungsaktion 3032 starten, die ihn als Helden auszeichnet, in der Hoffnung, dass sich jeder in der Nähe eines Helden aufhalten will. Seine Mutter will er auf die Art und Weise zu Hause behalten, dass sie bei ihm bleibt, aber ob ihm das gelingen wird? ...

Gieles ist ein ganz normaler Junge, der gerade in der Pupertät steckt. Er hat es nicht leicht, seine Mutter treibt sich in der Weltgeschichte herum, sein Vater und sein Onkel sind seine Bezugspersonen.
Nebenbei versorgt er seine 2 Gänse, die er auch versucht zu dressieren. Sie leben in der Nähe eines Flughafens zusammen mit den Menschen, die es nicht vorgezogen haben, wegzuziehen.
Über das Internet lernt er Meike kennen, ein ebenfalls 14-jähriges Mädchen, dass eine Vorliebe für Tatoos und Piercing hat. Sie kommt mit ihren Eltern nicht klar und steht eines Tages vor Gieles Tür.
Sein langjähriger Freund Toon hebt langsam ab, so dass sich diese beiden immer weiter entfernen und sie keine Gemeinsamkeiten mehr haben.

Als Gieles den dicken und fast bewegungsunfähigen ehemaligen Lehrer Super Waling kennenlernt, schämt er sich anfangs, mit ihm gesehen zu werden. Aber Waling ist ein Mensch, dem sein Gegenüber wichtig ist und der in der Lage ist, zuzuhören. Die beiden freunden sich an und durch Waling erfährt Gieles vieles über dessen Ururgroßeltern, die seinerzeit bei der Eindeichung mitgeholfen haben. Auch erfährt er die eigene Geschichte von Waling, in der er erzählt, warum er so geworden ist, wie er jetzt ist.

Die Autorin hat eine Geschichte geschrieben, in der andere Geschichten mühelos mit eingebunden wurden.
So erfährt der Leser ein wenig über die niederländischen Pioniere, die dem Wasser das Land streitig machen. Die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Arbeiter leben mussten, fehlten genau so wenig wie eine Liebesgeschichte.

Durch die Briefe von Gieles Mutter hat der Leser Einblick in die harte und frauenfeindliche Welt, die ihr in Afrika begegnete. Diese Briefe machten nicht nur die Kinder betroffen, sondern auch mich.

Sehr berührend empfand ich die Liebe von Gieles zu seinen Gänsen, vor allem der kleinen Gans Wallies, die selbst ich ins Herz geschlossen habe.

Des öfteren schmunzeln musste ich bei seinen Pupertätsproblemen, die ihn überfielen, wenn er mit Meike zusammen war oder wenn seine Fantasie ihn ein wenig arg beschäftigte.

Es ist ein fantastisches Buch zum Thema Freundschaft, Liebe, Vertrauen. Die Liebe zu den Tieren wird hier genauso zum Thema gemacht wie die Pupertät. Auch erfährt der Leser ein wenig Geschichtsunterricht in Bezug auf Flugzeugunglücke und der Eindeichung in Holland.

Eine Vielzahl von Protagonisten bereichern das Buch mit ihren jeweiligen Eigenheiten, Geschichten und Macken.
Ein schönes Jugendbuch, das ich weiterempfehle.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2013
Der Duft der grünen Papaya
Benedict, Sarah

Der Duft der grünen Papaya


ausgezeichnet

Der Roman von Sarah Benedict spielt in der zauberhaften Kulisse von Samoa, die sie durch Beschreibungen dem Leser sehr gut nahebringt.

Er spielt in 2 Handlungsebenen, in der Vergangenheit, beginnend im Jahr 1914, und in der Gegenwart, im Jahr 2005.
Der Handlungsstrang in der Vergangenheit wird durch Ili erzählt, in dem sie Evelyn den Ursprung des grenzenlosen Hasses erzählt, der Ili und ihre Cousine Moana miteinander verbindet.
Sie erzählt die Liebesgeschichte ihrer Eltern, von Tristan, einem deutschen Leutnant, der auf Samoa stationiert war. Dort verliebte er sich in Tuila, einer Einheimischen. Es war eine Liebe, die nicht sein durfte. Trotz allem heiraten die beiden heimlich und er baut ein großes Haus.
Tupu, der Bruder von Tuila zieht mit in das Haus ein, auch wenn es Tristan nicht gern sieht. Ivana, Tupus Frau ist neidisch auf all das, was sich Tristan und Tuila erarbeitet haben, aber ihr Hass auf die beiden wird geschürt, als Tupu hingerichtet wurde. Ihren Hass gibt sie später an ihre Tochter Moana weiter, die ihn Ili ein Leben lang spüren lässt.

Die Autorin zeichnet ein Bild vom Leben zu Beginn des 20. Jh. auf Samoa, einer ehemaligen deutschen Kolonie. Es wird nach deutschem Recht gerichtet und gehandelt. Auch der deutsche Standesdünkel ist auf dieser Insel vertreten, so darf ein Deutscher, der etwas auf sich hält, sich zwar eine einheimische Geliebte nehmen, aber Mischehen sind per Gesetz verboten.
Die Frauen der Obrigkeit leiden an Langeweile und sind gewillt, den jungen Leutnant Tristan unter die Haube zu bekommen und starten einen Verkupplungsversuch, dem er sich nur schwer entziehen kann.

In der Gegenwart richtet sich der Hauptaugenmerk auf den geplanten Verkauf des Grundstücks, auf dem das Haus und die Papayaplantage steht.
Unter dem Vorsatz, dort einen Hotelkomplex aufzubauen, erschleicht sich Ray Kettner das Vertrauen von Ane und versucht sie und ihre Großmutter zum Verkauf des Grundstücks zu überreden.
Die Skrupellosigkeit dieses Mannes ist fast nicht zu übertreffen. Anfangs hatte man noch ein wenig Sympathie ihm gegenüber aufbringen können, das sich aber im Lauf der Handlung recht schnell ändert.

Ebenfalls erfährt der Leser von Evelyn und ihrem Schicksal. Sie flüchtete kurzentschlossen aus Deutschland nach Samoa, ohne ihrem Mann Bescheid zu geben.
Ihr Leben befindet sich seit 4 Jahren im Abwärtsdrall. Der Alkohol ist ihr inzwischen ein Vertrauter geworden, seitdem sie mit ihrem Mann nicht mehr reden kann, der sich mehr und mehr in seine Arbeit zurückzieht.
Evelyn, die unfreiwillig in die Ereignisse und in das Geschehen auf Samoa hineingezogen wird, vergisst kurzzeitig ihre eigenen Probleme und Sorgen und konzentriert sich auf die Hilfe, die sie Ili angedeien lässt.

Die Sympathieträger dieses Buches sind zweifellos Tristan und Tuila, die ihre Liebe ausleben, auch wenn sie nicht erlaubt ist.
Tuila ist eine bewundernswerte und starke Frau, die sich nie unterkriegen ließ, die alles überstand und sich auch noch genötigt sah, ihre Plantage und ihr Grundstück zu teilen.
Aber auch Ili und Evelyn sind Persönlichkeiten, die man nur schwer vergessen kann. Jeder kämpft auf seine Art mit den Dämonen der Vergangenheit, die sie schließlich auch erfolgreich bekämpfen.

Es ist ein Buch voller Liebe, Hoffnung und Träume. Aber auch ein Buch voller Neid, Hass und Skrupellosigkeit, die den Leser sprachlos werden lässt.
Die Beschreibungen über die Schönheit der Insel fehlen ebensowenig wie ein klein wenig Geschichte zur Insel Samoa.

Ich liebe ja solche Bücher, wo die Gegenwart mit der Vergangenheit miteinander verknüpft sind und die am Ende absolut stimmig sind. Genau solch ein Buch hat man hier in den Händen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2013
Zurück nach Hollyhill / Hollyhill Bd.1
Pilz, Alexandra

Zurück nach Hollyhill / Hollyhill Bd.1


sehr gut

Als Emily ihren Schulabschluss in der Tasche hat, erhält sie von ihrer Großmutter einen Brief ihrer Mutter, die diesen bereits vor ihrer Geburt geschrieben hatte.
In diesem bittet sie Emily, ihren Geburtsort in England, Hollyhill, aufzusuchen. Emily ist mehr als überrascht über diese Bitte und beginnt zu googlen, was sie über das Dorf im Dartmoor erfahren kann. Aber da gibt es nichts, gar nichts zu finden, kein Eintrag und keine Lagebeschreibung.
Aber in ihrem Brief schrieb die Mutter, die bereits mit ihrem Vater tödlich verunglückte, als Emily gerade 4 Jahre alt war, dass sie mit Sicherheit das Dorf finden würde.
Emily lässt sich darauf ein und steigt in ein Flugzeug Richtung London.
Der Busfahrer, der sie ins Dartmoor fuhr, lässt sie im Nirgendwo raus, weit und breit kein Dorf oder ähnliches zu sehen.
Da begegnet ihr Matt, der mit dem Auto unterwegs ist. Obwohl er anfangs recht umgänglich war, wirkt er zurückweisend, als sie ihn nach Hollyhill fragt. Er kennt das Dorf und nimmt sie mit.
Eigenartige Menschen begegnen ihr im Dorf und sie hat das Gefühl, dass dort irgendetwas nicht stimmt und auch, dass alle über sie reden. Sie kann sich keinen Reim darauf machen.
Eines Tages wird sie von einem aus dem Gefängnis ausgebrochenen Mörder bedroht und findet sich plötzlich gemeinsam mit Matt im Jahr 1981 wieder ...

Dieses Buch, das mit seinem gelben Cover ein ausgesprochener Hingucker ist, ist das Erstlingswerk der Autorin Alexandra Pilz.
Es ist ein Jugendroman, der sich mit dem Thema Zeitreisen beschäftigt.

Die Protagonistin Emily ist ein junges Mädchen von 17 Jahren, mit dem ich erst im Laufe der Zeit warm wurde. Wo sie anfangs noch naiv und flachsig war, entwickelte sie im Lauf der Geschichte Verantwortungsgefühl und Loyalität.
Sie verliebt sich in Matt, der sich aber nicht wirklich auf sie einlassen will.
Es beschäftigt sie, dass die Dorfbewohner von Hollyhill über sie reden und sie beobachten, ohne ihr mitzuteilen, warum sie so sind.
Erst als sie mit Matt die Zeitreise ins Jahr 1981 unternimmt, wird ihr die Einzigartigkeit des Dorfes bewusst.

Leider erfährt der Leser auch nicht allzuviel von Matt, so dass es mir schwer fiel, ihn zu mögen.
Ebenso bleiben die meisten Dorfbewohner farblos und uninteressant, da nur oberflächlich mit ihnen umgegangen wird.
Das finde ich gerade bei Emilys Großmutter mütterlicherseits sehr schade, denn diese lernt Emily dort erst kennen. Da fehlten mir an der Stelle einfach die Gefühle, die zwangsläufig auftreten, wenn ich meine Enkelin das erste mal sehen würde. Die Lieblosigkeit, mit der die Großmutter ihrer Enkelin entgegenkam, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Die Geschichte, die anfangs langsam vor sich hin plätscherte, nahm mit Ausbruch des Mörders an Tempo zu. Von da an überschlugen sich die Ereignisse, in die Emily hineingezogen wurde.

Dem Leser wurden mit Ende des Buches nicht alle Fragen beantwortet, die sich während der Lektüre ansammelten. Da es aber noch einen weiteren Teil geben soll, gehe ich davon aus, dass sich einige Fragen, speziell auch zum Dorf direkt, noch klären werden.

Mit diesem Roman hat man ein Jugendbuch in den Händen, in denen es nicht nur um Zeitreisen geht. Er enthält Elemente eines Liebesromans, aber auch eines Krimis, so dass der jugendliche Leser voll auf seine Kosten kommt, wenn er es gern gefühlvoll und spannend mag.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2013
Im Pyjama um halb vier
Engelmann, Gabriella;Leonhardt, Jakob M.

Im Pyjama um halb vier


ausgezeichnet

Lulu sucht auf Facebook nach dem besten Freund von Marco, Ben Schumann. Da nicht jedes Profil ein Foto beinhaltet, fragt sie auf gut Glück irgendeinen Ben Schumann, nicht wissend, dass das der Beginn eine außergewöhnlichen Facebook-Freundschaft werden wird.
Lulu ist 16 Jahre, wohnt in Hamburg, und tanzt in ihrer Freizeit im Ballett, wo sie auch Marco, einen Tänzer, kennengelernt hat. Über Ben wollte sie ein wenig über ihn erfahren.
Ben ist 17 Jahre alt und lebt in München. Er ist begeisterter Basketballer und himmelt ein Mädchen namens Larissa an.
Als Lulu und Ben auf Facebook aufeinandertreffen sind sie sich noch fremd. Im Laufe der Zeit lernen sie sich kennen und machen einen Deal aus. Lulu darf ihn alles fragen, was Jungs betrifft und Ben darf sie in Sachen Mädchen kontaktieren.
Fast jeden Tag gehen Nachrichten hin und her und sie selbst kommen sich immer näher ...

Das Phänomen Facebook ist schon erstaunlich. Nicht nur, dass man dort Freunde wiedertrifft, die man aus den Augen verloren hat, auch eine Fülle von Informationen und Nachrichten stürmt dort auf die User ein. Genausogut ist es aber auch eine Plattform, um Menschen kennenzulernen, egal, ob gewollt oder nicht.

Lulu und Ben lernen sich auf FB kennen, weil Lulu einen falschen Ben angeschrieben hat. Obwohl sich die beiden nicht kennen, weder persönlich noch vom Foto, entwickelt sich zwischen ihnen eine Abhängigkeit und Sucht nach dem anderen. Aufgrund der Anonymität ist es ihnen möglich, locker und ohne Scheu Fragen zum anderen Geschlecht zu stellen, die man sich nicht mal traut, dem jeweiligen Freund oder der Freundin zu stellen.
Was mir sehr gut gefallen hat, sind die gut überlegten Antworten. Da gibt es kein unqualifiziertes Gelaber, denn die beiden machen sich wirklich Gedanken darüber, was sie dem anderen antworten.
Einige Fragen wirken naiv, wenn man es als Erwachsener liest. Andererseits, wenn ich so zurückdenke, ist dieses Teeniealter auch eine Zeit gewesen, die voller Fragen war. Wer hat schon das Glück gehabt, jemanden konsultieren zu können, um zu erfahren, wie das andere Geschlecht tickt?

Mir haben die "Gespräche" zwischen den beiden gefallen.
Als sie sich eine Auszeit nehmen, in der sie nicht über ihre jeweiligen Beziehungen sprechen wollen, hat der Leser die Gelegenheit, die beiden und ihr häusliches Umfeld näher kennenzulernen.

Es gibt die auch Zeiten, wo sie sich zurückziehen. Sei es, weil es ein Thema gab, das einen von beiden nicht passte, oder sei es, weil einer dem anderen weh getan hat.
Durch die Anonymität haben sie die freie Wahl, die Beziehung über Facebook jederzeit zu beenden.

Es ist nicht leicht, aufgrund von Geschriebenen zu erkennen, wie wahr das doch alles ist, was der andere von sich gibt. Zweifel kommen von daher auch erst von Ben, später bei Lulu auf. Diese Zweifel sind natürlich, wenn man sein Gegenüber nicht persönlich kennt. Aber hier heißt es dann, vertraue ich dem anderen oder nicht?

Die Geschichte um Lulu und Ben wurde im Stil eines Chats geschrieben. Zur leichteren Erkennbarkeit für den Leser wurden die männlichen Beiträge mit einem blauen und die weiblichen mit einem roten Icon versehen, was das Lesen merklich erleichtert.

Der Zeitrahmen umfasst 8 Monate, in denen der Leser an den Gesprächen der beiden teilhaben darf. Viel passiert in der Zeit mit den Protagonisten und in ihrem Leben.
Das Ende hat mich ein wenig überrascht und nachdenklich gemacht.

Ein wunderbares Jugendbuch, welches ich sehr gern weiterempfehle.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2013
Ich soll nicht töten / Jazz Dent Bd.1
Lyga, Barry

Ich soll nicht töten / Jazz Dent Bd.1


sehr gut

Jasper Dent, Jazz genannt, wäre ein ganz normaler 17-jähriger Highschoolschüler, wenn sein Vater Billy Dent nicht einer der gefährlichsten Serienkiller Amerikas gewesen wäre. Seit 4 Jahren sitzt er im Gefängnis und hat nach 124 Morden nicht die Chance, jemals wieder auf freien Fuß zu kommen.
Jazz lebt bei seiner alten und senilen Großmutter. Sein bester Freund Howie ist ihm aus Jugendtagen treu geblieben wie auch seine Freundin Connie. Auf diese beiden kann er sich verlassen.
Eines Tages sieht Jazz, wie das Ermittlerteam um Sheriff G. William Tanner Spuren in einem Mordfall sichert. Er kann erkennen, dass dem Opfer Finger abgeschnitten wurden. Das war das Markenzeichen seines Vaters, der aber sitzt noch immer im Gefängnis.
Er möchte dem Sheriff bei den Ermittlungen helfen, dieser will aber davon nichts wissen.
Wenn Jazz im Zusammenleben mit seinem Vater eines gelernt hat, dann das, wie ein Psychopath zu denken, denn Billy hat seinen Sohn angelernt und ihn zu seinem Assistenten gemacht.
Jazz versucht mit Hilfe von Howie und Connie ebenfalls zu ermitteln und gerät in die Schusslinie des Mörders ...

Jazz will in seinem Leben alles werden, nur nie das, was sein Vater aus ihm machen wollte, einen Mörder und Soziopathen.
Schon von frühester Kindheit an mit den Morden seines Vaters konfrontiert, wehrt er sich heftig dagegen. Er weiß, wie sein Vater tickte und er weiß in der Theorie alles über das Morden. Sein Vater war ein sehr guter Lehrmeister.
Aber Jazz will das nicht und seine Pein lässt der Autor den Leser sehr gut nachvollziehen.
Er leidet darunter, der Sohn eines Massenmörders zu sein und das brachte der Autor sehr gut zum Vorschein.
Er hört die Stimme seines Vaters und hat Träume, von denen er nicht weiß, was davon wirklich geschehen ist und was nicht.
Trotzdem versucht er, in einer Stadt ganz normal zu leben, obwohl alle wissen, wer sein Vater ist.

Die Geschichte ist spannend geschrieben. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut, die sich das Buch über hält. Das Ende ist überraschend und war so nicht vorhersehbar.
Der Protagonist Jazz konnte mich nicht vollends überzeugen, dazu war er den Erwachsenen gegenüber zu überheblich, auch wenn sie ihm helfen wollten. Er wusste, dass sie sein bestes wollten, aber er hat abgeblockt. Punkten konnte er jedoch bei seiner Freundschaft zu Howie und Connie, für die er durchs Feuer gegangen wäre. Als Howie, der ein Bluter ist, durch seine Schuld fast um Leben kommt, macht er sich heftige Vorwürfe.

Ob ein 17-jähriger jetzt wirklich in der Lage ist, einen großen Teil selbst zu ermitteln, mag ich in Frage stellen, selbst wenn er wie ein Soziopath denken kann und dadurch dem Sheriff gegenüber einige Vorteile hat.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, so dass es mit großer Sicherheit einen weiteren Teil um Jazz Dent geben wird.

Bewertung vom 13.02.2013
Das Haus des Glücks
Winkler, Yvonne

Das Haus des Glücks


ausgezeichnet

Ein wunderschöner Roman, der in zwei Zeitebenen spielt.
Die Rahmenhandlung spielt im Jahr 2008 und dreht sich um das Ehepaar Julia und Marco. Marco hält nichts von der Idee, dass seine Frau Medizin studieren möchte. Die Rollenverteilung, er geht arbeiten, sie versorgt Haus und Kinder, ist ihm sehr angenehm. Seine Eltern lebten ihm das vor und seine Schwiegereltern ebenfalls, warum nur kann sein Frau das nicht auch wollen?
Während sie beide auf ihrem jeweiligen Standpunkt beharren, zerbröselt so langsam ihre Ehe.
Nachdem Julia die Tagebücher ihrer Ururgroßmutter gelesen hatte und Kontakt mit noch vorhandenen Verwandten auf Samoa aufgenommen hat, kann sie Marco überreden, mit ihr gemeinsam ein paar Tage nach Samoa zu fliegen. Auch wenn Marco anfänglich nicht viel davon hält, lasst er sich darauf ein.
Es wird eine Reise, die ihr Leben verändern wird.

In dieser Rahmenhandlung findet man die Geschichte von Victoria und John, die wegen zu hoher Schulden gezwungen waren, nach Samoa auszuwandern.
Schweren Herzens verlässt Victoria ihre Hamburger Familie, Eltern und Geschwister mit der Gewissheit, sie nie wieder zu sehen. Es fällt ihr schwer, aber die Liebe zu John siegt.
In Samoa sieht sie sich teilweise wieder den Menschen gegenüber, die sie bereits in Deutschland verabscheut hat. Bornierte Frauen, die Langeweile haben, Kaffeekränzchen abhalten, alles besser wissen und sich gern in die Geschicke anderer einmischen.
Sofern es geht, hält sie Abstand von ihnen. Auch in der Erziehung ihrer Kinder weicht sie vom dort herrschenden Standard ab. Ihre Kinder dürfen und sollen mit einheimischen Kindern spielen, sie wachsen sogar zweisprachig auf.

Mit dem deutschen Arzt Friedrich von Kolle freundet sie sich an und hilft ihm in seiner Praxis, die viel besser läuft, seitdem sie dort beschäftigt ist. Obwohl dem Arzt nicht wohl ist in seiner Haut, dass sie so oft da ist, ist er auch froh darüber. Er versucht zu vertuschen, dass er langsam blind wird, aber Victoria kommt bald dahinter und wird für den Arzt bald mehr als seine rechte Hand, sie wird in allem seine Augen ersetzen.

Victoria ist eine ausgesprochen sympathische und starke Frau, die bewundernswert ist. Schon ihre anfängliche Zielstrebigkeit als Jugendliche, ihr Ziel zu erreichen, um Medizin studieren zu können, hat mich stark beeindruckt. Es gab immer wieder Rückschläge für sie, aber nie hat sie klein beigegeben. Sie drehte und wendete ihre Optionen und machte aus denen das beste.
Diese Eigenschaft verließ sie auch nicht, als sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Samoa auswanderte.
Selbst nach ihrem persönlichen Schicksalsschlag, als John verunglückte, gab sie nie auf. Sie hat nur kurz überlegt, ob sie wieder zurück nach Deutschland wollte, aber die Option stand nicht mehr, Samoa war inzwischen ihr zu Hause geworden und so sehr sie sich anfangs auch nach Hamburg sehnte, könnte sie sich ein Leben dort nicht mehr vorstellen.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, geschichtliche Ereignisse zum Ende des 19. Jh. mit einfließen zu lassen. Genau recherchiert sind die Machtkämpfe um Samoa, einer Insel am Ende der Welt.
Die Stellung der Frauen in Deutschland und ihr Recht um Bildung an Hochschulen machen heutzutage betroffen, wenn man das liest. Auch hier erfolgte sehr gute Recherche, so dass man als Leser die Ereignisse sehr gut nachvollziehen kann.

Leider blieb für mich eine Frage offen, wo ich gern noch eine Antwort im Buch gefunden hätte, nämlich, was war mit den Schiffen nun wirklich passiert? Schade, dass das nicht mehr zu Sprache kam.

Ich mag ja Bücher, wo es um Geheimnisse und Vergangenes geht, das mit der Gegenwart verknüpft ist. Dieses Buch hatte das alles und noch viel mehr.
Die Beschreibungen der Örtlichkeiten schienen genau und detailliert, so dass ich mein Kopfkino anschalten konnte und mich förmlich als Zuschauer auf Samoa wiederfand.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gern weiter.