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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2010
Die Liebe der Väter
Hettche, Thomas

Die Liebe der Väter


ausgezeichnet

Alleinerziehende Mütter haben es schwer. Ohne Ironie sage ich dies, oft stehen sie dafür im Mittelpunkt der Medien, aber was ist mit der "Liebe der Väter" die durch Scheidung von ihren Kindern getrennt leben?

Der Autor rückt in seinem Buch dieses Thema in den Mittelpunkt. Die Vielschichtigkeit der Thematik - Liebe - Entfremdung - Unsicherheit - werden vom Autor sehr gut beherrscht und dem Leser offenbart.

Peter verlebt den Jahreswechsel mit seiner Tochter Annika auf einer Nordseeinsel. Annika ist mittem im Teenageralter beginnt sich selbst gerade mit dem Thema Liebe zum anderen Geschlecht zu beschäftigen. Peter lernt neue Seiten an seiner Tochter kennen und kennt nicht nicht einmal die kleine Annika richtig.

Unsicherheit und Entfremdung machen diesen Urlaub für beide zu einem Wechselbad der Gefühle. Vom liebevollen in die Arme schließen bis hin zur heftigen Ohrfeige in aller Öffentlichkeit hat dieser Roman viel zu bieten.

Thomas Hettche spricht Gefühle an. Sein Verdienst mit diesem Roman ist es, dass er einem Thema einen Raum gibt, das viel zu oft nicht im Mittelpunkt steht und doch so wichtig ist.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2010
Kalte Stille
Dorn, Wulf

Kalte Stille


ausgezeichnet

"Kalte Stille" ist ein Thriller so ganz nach meinem Geschmack. Die Spannung ist immer gegenwärtig und Wulf Dorn konnte an die Qualität seines letzten Buches anknüpfen.

Der kleine Bruder von Jan verschwindet ganz plötzlich. Einen Tag später kommt sein Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Niemals wurde aufgeklärt was mit seinem Bruder geschah, auch wie sein Vater starb konnte nie ermittelt werden.

Jan wurde Psychiater. Weil er einem Pädophilen gegenüber handgreiflich wurde, verlor er seine Arbeit und kam zurück in seine Heimatstadt. Die Klinik in der schon sein Vater als Psychiater arbeitete, stellt ihn ein und Jan bemerkt schon bald mysteriöse Vorgänge in der Klinik.

Ich tue mich sehr schwer damit dieses Buch als einen der vielen den deutschen Büchermarkt überschwemmenden Thriller abzutun. Dieses Buch zeichnet sehr genau die Charaktere nach, fragt nach dem wieso und warum ein Mensch so handelt wie es in diesem Roman geschieht.

Wulf Dorn ist mit seinem Thema Phädophilie dicht an den Ängsten seiner Leser, deshalb wird auch dieses Buch wieder ein Bestseller. Wenn Thema und Qualität sich in einem Buch wie diesem treffen, werden die Leser es dem Autor danken.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

13 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2010
Der Übergang / Passage Trilogie Bd.1
Cronin, Justin

Der Übergang / Passage Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Wieder einmal, so wie damals beim Turmbau zu Babel, greift die Menschheit in Gottes Plan ein. Das amerikanische Militär testet an Menschen einen gefährlichen Virus, der die Unsterblichkeit der Menschheit bringen soll.

Die Erbauer des Turms zu Babel verfielen einst in die babylonische Sprachenverwirrung. In der hier vorliegenden modernen Babelübersetzung erleiden die Menschen, denen nichts heilig ist, wieder einmal Schiffbruch und ziehen viele andere mit ins Elend. Die Versuchspersonen werden Vampire, sie brechen aus dem Labor aus um die Menschheit auszulöschen.

Faszinierend war es für mich in diesem gewaltigen 1000 - Seiten - Wälzer, die zahlreichen biblischen Parallelen zu entdecken. Das beginnt beim biblischen Namen der Sara, erstreckt sich über Noah und seine Arche und erreicht für mich sehr eindrucksvoll seinen Höhepunkt bei den zwölf Probanden.

Jeder von ihnen trägt eine abgewandelte Variante des Virus, alle Träger dieser Varianten sind Teil eines kollektiven Bewusstseins und mit dem ursprünglichen Träger verbunden. Sofort fallen mir die 12 Stämme Israels aus dem Alten Testament ein.

So wie anschließend im Neuen Testament Jesus als das Licht und die Hoffnung auf diese Erde kommt, so zieht sich die Gestalt der Amy durch diesen Roman. Als Sechjährige gibt Amy's Mutter vor lauter Armut ihre Tochter im Konvent der Barmherzigen Schwestern ab. Wie Jesus auf diese Welt kam, um sie zu retten, so scheint nun auch Amy's Weg vorgezeichnet zu sein.

Dieses Buch ist ein grandioser Aufruf an die Menschheit, der Schöpfung Gottes mit Respekt und Ehrfurcht zu begegnen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2010
Lieben, Essen, Schlafen, Träumen
Ackerman, Jennifer

Lieben, Essen, Schlafen, Träumen


ausgezeichnet

Solange unser Körper tip top funktioniert machen wir uns eigentlich nicht viele Gedanken darum was da an und in uns alles abläuft.

Wenn jedoch die Wehwehchen einsetzen, dann fragen wir schon einmal neugierig nach was funktioniert jetzt eigentlich nicht mehr so tip top? Und so übernehmen die menschlichen Organe die Regie im vorliegenden Buch.

Wohlsortiert nach Morgen - Mittag - Abend und Nacht erfahren wir was die Organe gerade zu tun haben und wie sie ganz speziell auf äußere Reize, wie zum Beispiel beim Kaffee trinken, reagieren. Jede Menge neueste wissenschaftliche Erkenntnisse werden vermittelt. Aber keine Angst, der Humor ist auch Bestandteil des Buches.

Biologieschüler beziehungsweise Studenten sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Es führt nicht nur zu einem besseren Verständnis des eigenen Körpers, es trägt sicher auch dazu bei verantwortungsbewusster mit unserem Körper umzugehen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 15.08.2010
Philosophisch leben
Polednitschek, Thomas und Eckhart (Meister)

Philosophisch leben


ausgezeichnet

Der dem Ritterstande entstammende Meister Eckhart ist immer noch erstaunlich aktuell. Zum 750. Geburtstag des großen Mystikers, beschenkt der Verlag seine Leser mit diesem Büchlein mit Lesebändchen und wunderschöner Aufmachung.

Das gelbe Lesebändchen ist bereits der Hinweis darauf, dass dieses Buch nicht wie ein Krimi verschlungen werden will. Es will vielmehr täglich ein Stück mehr vom Leser erobert werden.

Originaltexte von Meister Eckhart sprechen zu uns:

»Nun gibt es etliche Menschen, die verbrauchen die Kräfte der Seele ganz und gar im äußeren Menschen. Das sind jene Leute, die all ihre Sinne und ihre Vernunft vergänglichem Gut zukehren; die wissen nichts von dem inneren Menschen.«

»Ich bin des so gewiss, wie dass ich ein Mensch bin, dass mir nichts so nahe ist wie Gott. Gott ist mir näher, als ich mir selber bin; mein Sein hängt daran, dass mir Gott nahe und gegenwärtig ist.«

Diese starken und kurze Texte zeigen die Lebens - und Praxisnähe des Meister Eckhart. Die Kraft dieser Worte in unserer heutigen Zeit sind deutlich zu spüren. Das Alter von 750 Jahren ist kaum zu glauben.

Eine kurze Einführung in das Leben von Meister Eckhart und seine Theologie runden das Buch ab und geben Einblicke in das Denken und die Zeit des 13. Jahrhunderts. Gut ist es dem Autor gelungen die Entwicklung Meister Eckharts nachzuzeichnen.

Thomas Polednitschek zeigt einmal mehr wie zeitlos das Werk des Meister Eckhardt betrachtet werden kann. Dieses Buch ist ein guter Einstieg sich mit dem »bedeutendsten Vertreter der Deutschen Mystik« zu beschäftigen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 15.08.2010
Wie heute glauben?
Philipp, Thomas

Wie heute glauben?


ausgezeichnet

Seit langem ist bekannt, dass viele Menschen auf der Suche nach einem lebbaren Glauben sind. Allerdings werden diese Menschen nicht heimisch in unseren Kirchen. Woran liegt das (?) fragt der Autor.

"Heute verbindet sich, zum Schaden leider, die menschlich - geistliche Erfahrung nicht mit dem theologischen Begriff. Die denkende Auseinandersetzung verliert (...) ihr lebendiges Fundament, ihre Attraktivität für die Jugend und ihre Bedeutung für die Gesellschaft." Solche erstaunlich offenen und ehrlichen Sätze finden sich eine ganze Menge in diesem Buch des Theologen Thomas Philipp, der über das Menschenbild in der psychosomatischen Medizin promoviert hat.

Philip geht auf aktuelle Themen und Probleme ein, die der Suchende heute mit dem Christentum hat und davon gibt es ziemlich viele. Von der "Krankheit des Kirchlichen Amtes" lese ich da, auch davon: "Die Bischöfe sollten "die Würde und Verantwortung der Laien in der Kirche anerkennen und fördern; sie sollen sich bereitwillig deren klugen Rat zunutze machen." Für viele aktive Laien in der katholischen Kirche muss dieser Satz wie Hohn klingen, das allein zeigt bereits wie richtig der Autor mit seiner Analyse liegt.

Suchenden und Katholiken selbst spricht Thomas Philipp aus dem Herzen. Sie werden dieses Buch mit Interesse und Zustimmung lesen. Hoffentlich lesen es auch die Mächtigen der katholischen Kirche und werden dann im Alltag andere Reden schwingen und Laien mehr Mitsprache ermöglichen. Vielleicht kommt ihnen ja sogar die Erleuchtung, dass Machterhalt allein längst nicht den Fensterplatz im Himmel garantiert.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2010
Ethik der Hoffnung
Moltmann, Jürgen

Ethik der Hoffnung


ausgezeichnet

Sicher werden Studenten dieses Buch ihres Studiums willen lesen müssen, aber Vorsicht: Dieses Buch ist für ALLE Christen geschrieben, die entweder vor den Problemen der Gegenwart und Zukunft den Kopf in den Sand stecken oder aber eine Bestätigung für die, die mit Hoffnung im Herzen unsere gegenwärtigen Probleme anpacken.

Mit der "Theologie der Hoffnung" begründete Jürgen Moltmann bereits vor 50 Jahren unseren Anspruch darauf, uns immer wieder mit unserer Stimme auch in gesellschafts - politische Diskussionen zu begeben. Für den auch international sehr geachteten Theologen Jürgen Moltmann war es da nur folgerichtig eine "Ethik der Hoffnung" zu schreiben.

Vielleicht sollte man bevor man dieses Buch zu lesen beginnt, genauer das Inhaltsverzeichnis ansehen. Es gleicht einer Anleitung zum christlichen Leben in der heutigen Zeit. Erstaunlich aktuell wendet sich der Autor so ziemlich allen Problemen der Gegenwart. Das Inhaltsverzeichnis ist so gestaltet, dass jeder Leser Anknüpfungspunkte aus seiner ganz speziellen Lebenssituation heraus finden wird und sicher genau dort mit dem Lesen beginnt. So jedenfalls habe ich es gemacht und mir so nach und nach das Buch erobert.

Gegenwärtig wird die Welt an allen Ecken von Wasser - und Feuersbrünsten heimgesucht, da habe ich mich zunächst auf Moltmanns Kapitel III "Ethik der Erde" gestürzt. Natürlich kommt er zunächst mit biblischen Zitaten und erinnert uns an unseren Bund mit Gott, er erinnert uns auch an die von Albert Schweitzer begründete "Ehrfurcht vor dem Leben", wem dass alles nicht praktisch genug ist, dem sagt er: "Statt Beherrschen und Unterwerfen - Wohnen und Wachsen lassen".

Der Autor fordert von uns einen ökologischen Lebensstil. Er überfordert dabei niemanden, zählt Beispiele auf die zeigen was machbar ist und sagt: "Christliche Gemeinden und Gemeinschaften sind in der Lage, alternative Bilder vom guten und gerechten Leben dagegen zu setzen, weil sie andere Maßstäbe haben. Dazu gehört die Entwicklung der Kultur der Solidarität, die in Afrika "Ubuntu" genannt wird." Auf gerade diese "Kultur der Solidarität" geht Moltmann später noch einmal sehr genau ein und meint: "Es ist genug für alle da".

Dieses Buch besticht durch Praxisnähe und durch die Vielfalt der Themen. Moltmann verzichtet ganz bewußt auf fachspezifische Begriffe, er wirbt für eine möglichst breite Öffentlichkeit, denn nur so hat die "Ethik der Hoffnung" eine Chance.

Jürgen Moltmann ist mit diesem Buch eine wichtige und lebensnahe Herausforderung an uns Christen gelungen. Er kitzelt uns aus unseren gemütlichen Sesseln heraus, um aktiv zu werden für uns selbst und für unsere von Gott empfangene Erde.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2010
Spiel: Sprache des Herzens
Stöcklin-Meier, Susanne

Spiel: Sprache des Herzens


ausgezeichnet

Susanne Stöcklin - Meier hat ein Leben lang für Kinder gelebt. Die Spielpädagogin legt mit diesem Buch eine sehr umfangreiche Spielesammlung vor, die für Erzieherinnen und Eltern gleichermaßen interessant sein dürfte.

Gleich zu Beginn macht die Autorin klar: "Spielen ist nie nur Zeitvertreib." Im Spiel erlernen unsere Kinder die Welt zu erforschen, sie machen die Erfahrung, oft mit anderen zusammen, dass Neugier sich auszahlt. Das ist sehr wichtig für die Entwicklung von Kindern und wird in der Gegenwart immer öfter vernachlässigt.

Viele der vorgestellten Spiele können in immer wieder veränderbarer Form nachgespielt werden. Die Autorin erklärt warum gerade dieses Spiel wichtig ist und welche Kompetenzen speziell gefördert werden.

Oft sitzen Kinder vor einer wunderschön eingerichteten Puppenecke und können dennoch nicht damit spielen. Stöcklin - Meier sagt warum dies so ist und gibt Spielimpulse. Sie rät nicht vom Schreibtisch weg, bei ihren Ratschlägen und guten Erklärungen ist immer ihre Nähe zur Praxis und ihre langjährige Erfahrung spürbar.

Wer seinen Kindern etwas gutes tun möchte, liest dieses Buch und beginnt mit den ihm anvertrauten Kindern in die Welt des Spiels einzutauchen. Übrigens - spielen tut nicht nur Kindern gut !!!


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.