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Sikal
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Österreich

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Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2019
Weil Bücher unsere Welt verändern
Klein, Christian;Arnauld, Andreas von

Weil Bücher unsere Welt verändern


sehr gut

Aussagekräftiger Titel, der neugierig macht

Die beiden Autoren Andreas von Arnauld, Professor für öffentliches Recht, sowie Christian Klein, Dozent und Akademischer Rat für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal, haben hier eine interessante Sammlung literarischer Werke zusammen getragen.

Als ich den Titel dieses Buches entdeckte, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Die Autoren stellen 99 Bücher vor, die die kulturelle und soziale Entwicklung Deutschlands mitbestimmt haben. Wobei vor allem der durch die deutsche Sprache geeinte Kulturraum als Grundlage genommen wurde und nicht Deutschland als Nationalstaat zählt.

„… Dabei spielt die Literatur eine ganz herausragende Rolle, wenn es um Neuerungen im Denken, um kulturellen und gesellschaftlichen Wandel geht.“

Die Vorstellung der Bücher erfolgt chronologisch, beginnt bei Homers „Ilias“ (700 v. Chr.) und endet bei Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ (2006). Dazwischen findet man eine Vielfalt an Texten, die unterschiedlicher nicht sein können – politische Publikationen, naturwissenschaftliche Aufsätze, Philosophisches und Wissenschaftliches ebenso wie beispielsweise auch Harry Potter oder die Blechtrommel sowie Hitlers „Mein Kampf“, um nur einige zu nennen.

Die jeweiligen Texte werden inhaltlich vorgestellt, immer nur auf einigen wenigen Seiten, bevor auch ein Bogen zur Gegenwart gespannt wird, um die Bedeutung der Bücher herauszuarbeiten. Hierbei konnte ich viel Neues für mich entdecken und werde wohl immer wieder das Buch als Nachschlagewerk verwenden.

Der Schreibstil ist äußerst sachlich gehalten. Man merkt den Autoren ihr enormes Wissen und gute Recherchearbeit an. Ein ausführliches Literaturverzeichnis sowie ein Zitatennachweis ergänzen perfekt, sodass man sich auch weiter informieren könnte und das ein oder andere vorgestellte Buch gleich mal lesen kann.

Was mir hier wirklich gefehlt hat, ist ein Inhaltsverzeichnis. Dies würde ein Nachschlagen sehr erleichtern.

Man kann durchaus diskutieren, ob die vorgestellten Werke tatsächlich eine solche Bedeutung haben, wie ihnen hier zugesprochen wird. Ich finde, dieses Buch weist eine sehr gelungene Sammlung auf und empfehle es für alle Literaturinteressierten gerne weiter. 4 Sterne

Bewertung vom 14.04.2019
Das neue Faszien-Stretching
Wylde, Suzanne

Das neue Faszien-Stretching


ausgezeichnet

Faszien-Stretching als der neue Weg zur eigenen Leichtigkeit?

Es zwickt und zwackt an so mancher Stelle im Körper und die Bewegungen des Körpers werden immer weiter eingeschränkt. Nicht nur ältere Menschen kennen das Problem. Im Zeitalter von Computer und Handy beginnen diese Wehwehchen bereits im Jugend-, ja sogar Kindesalter.

Dass eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit oftmals mit mangelnder Bewegung in Zusammenhang steht, ist den meisten von uns klar. Man müsste sich eben mehr bewegen, um den Körper wieder in Schuss zu bringen – nur wie mache ich das richtig, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen?

Suzanne Wylde hat mit der Moving-Stretch-Methode Bewegungsabläufe entwickelt, die es uns erlauben, ohne die gefürchteten klassischen Dehnungsübungen wieder beweglicher zu werden. Nebenbei werden Verspannungen abgebaut und die Körperhaltung verbessert.

Die Autorin beschränkt sich in ihrem Buch jedoch nicht nur auf die Vorstellung der Übungen und deren richtiger Ausführung, sondern führt den Leser gezielt in die Arbeit mit Faszien und Muskeln ein.

Gut ein Drittel des Buches beschäftigt sich mit der Theorie, erst danach geht es an die praktischen Übungen. So bekommt der Leser einen ersten Einblick in die Anatomie der Muskeln und zugehörigen Gewebe – wie eben auch der Faszien – oder erfährt, warum manche Menschen von Natur aus beweglicher sind als andere.

Wie sich die Methode der Autorin zusammensetzt und wie diese entwickelt wurde, wird im ersten Teil (Kapitel 1 bis 7) ebenso besprochen wie die grundsätzliche Wirkung und die Vor- und Nachteile der beschriebenen Methode. Danach (Kapitel 8 und 9) geht es erst einmal darum festzustellen, wo der eigene Körper zu Beginn der Übungen einzuordnen ist. Um eigene Fortschritte verfolgen zu können, wird hier auch erläutert, wie die eigene Leistungsfähigkeit zu notieren ist. Nach einem kurzen Leitfaden worauf man achten muss, geht es dann ab Kapitel 10 an die Übungen.

Die beiden nächsten Kapitel erläutern die Übungen und sind in zwei Gruppen eingeteilt. Zuerst geht es um einzelne Bereiche des Körpers wie Rücken, Beine oder um die Körpervorderseite. Diese Übungen werden eingesetzt, um gezielt bestimmte Bereiche des Körpers zu trainieren oder um Verspannungen zu bekämpfen. Natürlich lassen sich diese Übungen auch kombinieren und daraus ebenso ein Training für den gesamten Körper erstellen.

Solche Übungen finden sich aber auch zur Gänze im zweiten Kapitel, welches sich mit den Bewegungsabläufen beschäftigt. Hier werden Übungen vorgestellt, welche auf die täglichen eingeschränkten Bewegungsabläufe unserer Gesellschaft abgestimmt sind. So geht es darum, mehr Beweglichkeit in den ganzen Körper zu bringen oder um bestimmte Sequenzen, welche speziell auf Menschen mit Büroarbeit zugeschnitten sind. Auch die Haltung findet in diesem Kapitel Platz.

Abgerundet wird das Buch noch durch die beiden letzten Kapitel, in welchen es um die Motivation geht. Wie erlange ich die richtige Einstellung um mit meinem Körper zu arbeiten und wie erhalte ich mir meine Motivation um über längere Zeiträume mein Trainingspensum aufrechterhalten zu können?

Beim Lesen des Buches bekommt man sofort das Gefühl aufspringen zu müssen, um mit den Übungen zu beginnen. Alle Übungen sind sehr gut beschrieben und bebildert. Auch die Ausführung der Übungen ist nicht wirklich schwierig.

Schwieriger wird es, wenn es darum geht, die Motivation für das Training aufrecht zu erhalten – das hat allerdings nichts mit dem Buch zu tun sondern alleine mit der inneren Einstellung zum eigenen Körper. 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2019
En Cyclo Pedia
Tell, Johan

En Cyclo Pedia


ausgezeichnet

I want to ride my bicycle

Ob über die Geschichte des Fahrrades, Kurioses oder Einfältiges – vieles findet sich in diesem Werk rund ums Fahrradfahren.

In die Pedale, fertig, los …
Und schon beginnt es von A wie Albert Einstein (was hat jetzt der mit Fahrrädern am Hut?) bis Z wie Z. Nein, das ist nicht einfach einfallslos sondern hat eine Bewandtnis, welche ich jetzt nicht verraten werde.

Alphabetisch geordnet hat der Autor Johan Tell vieles über das Fahrrad, das Fahrradfahren und Menschen, die sich damit beschäftigen, gesammelt und notiert. Dass aber nicht immer alle Menschen, die sich mit dem Fahrrad beschäftigen, sich auch damit fortbewegen, wird einem auch schnell klar.

Der Autor hingegen bewegt sich sehr viel mit dem Fahrrad und hat darin auch seine große Leidenschaft gefunden. Das merkt man auch während dem Lesen dieses Buches. Mit viel Witz gespickt, erfährt der Fahrradfreund, was er schon immer über die Fortbewegung auf zwei Rädern wissen wollte. So zum Beispiel wird man unter L fündig, wenn man sucht, welche Lieder über das Fahrradfahren geschrieben wurden. Freddy Mercurys „Bicycle Race“ ist da bei weitem nicht das Einzige.

Die wichtigsten Erfindungen, welche das Fahrrad zu dem gemacht haben, wie wir es heute kennen, fehlen ebenso wenig, wie Geschichten von berühmt gewordenen Fahrradrennen.

Eine bunte Mischung aus Allgemeinwissen, Fachbegrifflichkeiten und Humor machen dieses Buch für jedermann leicht lesbar und interessant. Egal ob man Mountainbiker oder Rennradfahrer ist, sich mit dem Einrad oder dem Hochrad fortbewegt, für jeden wird sich etwas finden.

Und wie sagte schon Adam Opel:
„Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden, wie beim Fahrrad.“

Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Buch auch außerhalb der Fahrradgemeinde Anklang findet und so den einen oder anderen zu dem macht, was wir alle bereits sind – nämlich – unter F – Fahrradanhänger. Dafür gibt es natürlich auch 5 Sterne.

Bewertung vom 14.04.2019
Klitzeklein & kuschelweich - Einfach süße Strickideen für Babys
Ulmer, Babette;Böhly, Maria

Klitzeklein & kuschelweich - Einfach süße Strickideen für Babys


sehr gut

Ausführliche Anleitungen

Die Autorinnen Babette Ulmer & Maria Böhly haben in dem Buch „Einfach süße Strickideen für Babys“ viele nette Anleitungen gesammelt, die allen zukünftigen Mamas, Omas, Tanten, usw. eine große Hilfe sind, wenn sie mal wieder zu den Stricknadeln greifen wollen.

So ein kleines Werkstück ist ja schnell fertiggestellt und dank der ausführlichen Anleitungen in diesem Buch auch „gelingsicher“ (wenn man zumindest weiß WIE man strickt). Von Vorteil ist natürlich, wenn man Angaben lesen kann und auch die Strickschrift beherrscht.

Erst findet man eine genaue Materialangabe, danach eine Mustererklärung, Maschenprobe und die genaue Anleitung folgen. Ebenso findet sich bei jedem Werkstück ein Bild, damit man auch weiß, wie das Ergebnis aussehen sollte.

Einige niedliche Pullis, Jäckchen und Schuhe habe ich gleich markiert, um diese demnächst auszuprobieren. Auch eine Kuscheldecke findet man, die einfach nachzumachen ist. Wobei es auch schwierigere Werkstücke gibt, wie beispielsweise einen Strampler oder ein Kleid. Hier kann jeder wählen, wie er möchte. Die jeweiligen Schwierigkeitsgrade sind gekennzeichnet. Ebenso findet man im Anschluss noch einen Strick-Grundkurs, wo man sein Wissen wieder ein wenig auffrischen kann.

Das Buch lädt ein, um mal wieder etwas zu probieren und die ein oder andere Idee umzusetzen. Alle Vorschläge sind sicherlich nicht für jedermann geeignet – ich würde beispielsweise keine kurze Hose stricken, hier finde ich einfach Jersey angenehmer für ein Baby.

Im Großen und Ganzen finden sich doch etliche umsetzbare Ideen und so vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 14.04.2019
Die Inselsammlerin
Williams, Fenna

Die Inselsammlerin


sehr gut

Inseln sammeln, ein spannendes Hobby

Die Autorin Fenna Williams ist eine Inselsammlerin. Anfangs erklärt sie, wie es dazu kam, dass Inseln eine solche Faszination auf sie ausüben. Sie träumte bereits als Kind davon und setzt nun nach und nach ihre Träume um, doch die Träume gehen weiter, werden ausgeprägter.

Die meisten der hier vorgestellten Inseln waren mir unbekannt. Sie hat diese Inselporträts nach Kontinenten geordnet und man findet hier beispielsweise bei Europa Capri in Italien oder Jura in Schottland, ebenso Robben Island in Afrika und auch Vashon Island in den USA. In Asien wird Kepulauan Seribu vorgestellt und in Australien Phillip Island.

Die vorgestellten Inseln sind ziemlich verschieden und doch hat jede einzelne einen ganz besonderen Reiz. Man findet beispielsweise das einsamste Museum ebenso wie Ausflüge in die Welt der Musik oder Literaturschauplätze, wie George Orwells Insel, auf der die Autorin so etwas wie ein Heimatgefühl in der Fremde empfindet. Oder auch Robben Island, auf der Nelson Mandela so viele Jahre seines Lebens verbrachte. Diese Insel wird bereits seit dem 16. Jahrhundert als eine Art Gefängnis genutzt. Aber man liest auch über die Insel, auf der es den weltbesten Kaffee geben soll, wenn man der Autorin Glauben schenken darf.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildgewaltig, man sieht die beschriebenen Orte deutlich vor sich und die Reisen auf den Inseln bescheren großes Kopf-Kino. Trotzdem hätte ich mir einige Fotos gewünscht.

Jedes Kapitel endet mit einer Zusammenfassung, welche Erinnerungen man mit nach Hause nimmt, welche Souvenirs sich anbieten und welche Bücher man über die jeweilige Insel lesen sollte.

Ein sehr persönlicher Ausflug, der mir so manches Reiseerlebnis nach Hause brachte. Gerne vergebe ich 4 Sterne für diese Inselerlebnisse.

Bewertung vom 14.04.2019
Hausmittel
Buchart, Karin

Hausmittel


ausgezeichnet

Sehr übersichtlich und praktikabel

Nicht bei jedem Wehwehchen muss man gleich zum Arzt oder in die Apotheke, um mit Bergen von Medikamenten der Krankheit Herr zu werden. Man kann durchaus auch mal das ein oder andere Hausmittel probieren, um Schmerzen zu lindern oder Krankheiten zu heilen. Zumeist sind die dafür nötigen Mittel in jedem Haushalt zu finden und so kann man gleich etwas ausprobieren.

Die Autorin Karin Buchart hat hier Tipps und Altbewährtes gesammelt. Man findet nun in 40 Kategorien eine große Auswahl an Anwendungsmöglichkeiten und Zubereitungsvarianten. Sie weist aber auch darauf hin, dass diese Rezepturen kein Allheil- oder Wundermittel sind und auch allergische Reaktionen hervorgerufen werden können – wie es eben bei allen Zutaten möglich ist, die in der Natur vorkommen.

Dieses Buch ist eine richtige Hausmittel-Fibel, übersichtlich und ohne Schnick-Schnack. Die Beschwerden und auch die Rezepte sind alphabetisch geordnet und so sehr einfach wieder zu finden. Die Beschreibungen sind kurz und knackig, oft nur wenige Zeilen. Auch die Schrift ist angenehm zu lesen und als Nachschlagewerk äußerst praktikabel, damit man auch noch mit laufender Nase und tränenden Augen die Angaben erfassen kann.

Besonders angenehm finde ich, dass bei jedem Rezept ein Symbol angeführt ist, bei dem man gleich erkennt, ob es sich um ein Getränk, Bad, Pulver, Auflage, Einreibung, … handelt.

Ich habe schon einige Bücher über Hausmittel, doch die sind mir im „Ernstfall“ alle zu ausführlich beschrieben. Wenn ich Schmerzen habe, brauche ich ein Mittel, welches hilft und keine langen Erklärungen warum dies denn nun so sei.

Ein tolles Buch mit vielen Alternativen, um die chemische Keule beiseite zu lassen. Dafür gibt es von mir 5 wohlverdiente Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.04.2019
Vogelzug
Richarz, Klaus

Vogelzug


ausgezeichnet

Wunderschönes Sachbuch für Vogelfreunde

Der erste Schrei des Kuckucks im Frühjahr oder die versammelten Rauchschwalben an den Stromleitungen – wer kennt das nicht. Oder anders gesagt, bereits als Kinder haben wir gelernt, dass Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar uns über den Sommer besuchen kommen.

Doch was ist wirklich dran am Vogelzug? Sind es wirklich all die Vögel, die wir aus diesem Kinderlied kennen, die uns über den Winter verlassen?

Der Autor und Biologe Klaus Richarz erklärt in diesem wirklich aufschlussreichen und schön bebilderten Band was man über den Zug der Vögel wissen soll und räumt bereits am Anfang mit so manchem Mythos auf. Dass man früher dachte, der Kuckuck würde sich im Winter in den Sperber verwandeln, ist nur eines der zahlreichen Beispiele, die dieses Buch ausmachen.

Das der Vogelzug aber nicht nur mythische Wurzeln hat, sondern tatsächlich für die Vögel von außerordentlicher, ja lebenswichtiger Bedeutung ist, ist heute den meisten bekannt. In diesem Buch erfährt man aber auch warum das so ist.

So wird in die Geschichte des Vogelzugs genauso eingegangen, wie auf die Bedeutung für die einzelnen Arten – warum ziehen die einen und die anderen nicht? Warum gibt es Arten, die nur kurze Strecken zurücklegen wobei andere wiederum tausende Kilometer fliegen? Andere Arten wiederum überlegen es sich immer wieder aufs Neue, ob sie ziehen oder nicht – die einen bleiben, die anderen ziehen.

Dem Biologen gelingt es mit diesem Buch nicht nur aufzuzeigen, was die Hintergründe des Vogelflugs sind, sondern auch welche Einflüsse der Mensch auf den Vogelflug ausübt.

Einen gefahrlosen Flug hat es für die Vögel nie gegeben – alleine schon durch die oftmals riesigen Entfernungen aber auch durch natürliche Feinde fanden und finden immer viele Vögel auf ihrem Zug um die Welt den Tod. Der Mensch aber stellt für die ziehende Schar eine ganz besondere Gefahr dar. Klimaerwärmung oder massenhaftes Vogelsterben durch Windkraftanlagen sind nur zwei der vielen Beispiele, auf die der Autor aufmerksam macht.

Klaus Richarz zeigt aber nicht mit dem Finger auf solche Themen sondern hat auch Lösungen parat, wie ein besserer Vogelschutz funktionieren kann ohne gleich unsere Lebensqualität aufgeben zu müssen.

So ist es zum Beispiel unumgänglich, dass der Mensch noch genauere Einblicke in das Zugverhalten der Tiere gewinnt. Wie das mit Hilfe von Beringung gelingt, erfährt der Leser hier ebenso, wie die Verfolgung der Vögel mittels High-Tech Gerätschäften bis hin zur Satellitenverfolgung.

Auf all diese Themen geht dieses Buch ein und ergänzt durch viele Illustrationen, kurzweilig und reich bebildert alles über Amsel, Drossel, Fink und Star. Dafür gibt es auch 5 Sterne.

Bewertung vom 13.04.2019
Die Fahrt der Beagle
Darwin, Charles

Die Fahrt der Beagle


ausgezeichnet

Eine wissenschaftliche Reise

Die Evolutionstheorie Charles Darwins wird heute nur noch von einer kleinen Gruppe als unwissenschaftlich oder gar falsch angegriffen. Seit der Veröffentlichung der „Entstehung der Arten“ ist um diese Theorie ein heißer Kampf ausgebrochen, der uns heute nicht mehr daran zweifeln lässt, woher die Arten und damit auch der Mensch stammen.

„Die Fahrt der Beagle“ ist für das mit Sicherheit bedeutendste Buch Darwins als Grundlage zu sehen. Der Wissenschaftler, der mit 22 Jahren zu dieser Fahrt aufgebrochen ist, hat sich danach immer wieder auf Erkenntnisse aus dieser Reise gestützt und daraus seine bemerkenswerten Schlüsse gezogen.

Dieses, im wbg Theiss Verlag herausgegebene Werk stützt sich auf die Originalausgabe der zweiten Edition von 1845 und einer Übersetzung aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Die Texte wurden (wo möglich) leicht gekürzt, um eine einfachere Lesbarkeit zu ermöglich und um weitere Texte aus der Zeit Darwins bereichert, die zu einem besseren Verständnis des Originaltextes beitragen.

Die Reisen Darwins erstreckten sich über 5 Jahre (geplant waren ursprünglich zwei Jahre) und führten den Wissenschaftler - von England ausgehend - über vier unterschiedliche Routen um die ganze Welt. Die Reisen erstreckten sich von 1831 bis ins Jahr 1836.

Charles Darwin durchquerte auf seinen Entdeckungsreisen dabei den Atlantik, den pazifischen Ozean, die Tasmanische See und den indischen Ozean, bevor er am Ende seiner Reisen wiederum über Südamerika nach England zurückreiste.

Welche Spuren diese Reise über Südamerika und die Inseln der Weltmeere – vor allem Galapagos – bei Darwin hinterlassen haben, ist uns allen heute bewusst. Welche Eindrücke diese Reise für Darwin selbst hinterlassen hat, können wir allenfalls erahnen. Welchen wissenschaftlichen Wert er uns durch seine Eindrücke und die dazu gehörigen Aufzeichnungen vermacht hat, sehen wir daran, wohin sich die Biologie - oder genauer die Evolutionsforschung – entwickelte.

Es stellt sich die Frage, ob es die Gentechnik in der heutigen Form gebe, wären dieser nicht die Abenteuer von Charles Darwin vorausgegangen.

Der Autor hatte aber nicht nur das Zeug seine wissenschaftlichen Forschungen niederzuschreiben und diese als Fakten zu notieren, vielmehr hat Darwin dieses Buch als einen spannenden Reisebricht gestaltet, der seine Leser an vielen Stellen nicht weniger zu fesseln vermag als ein moderner Abenteuerroman.

Vielleicht liegt es auch an dieser Art der Schilderungen, welche das Buch bis heute so faszinierend machen. Jules Verne hätte es nicht besser gekonnt, hätte er darüber einen fiktiven Roman geschrieben.

Dem Verlag ist es gelungen, das romanhafte dieses Buches noch besser in den Vordergrund zu rücken und durch die zusätzlich gewählten Texte noch anschaulicher zu gestallten. Des Weiteren sind Originalabbildungen Darwins durch Bilder (aus den unterschiedlichen Epochen bis heute) ergänzt und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck einer modernen Erzählung.

Ein wissenschaftlicher Roman, der durch die Kunst des Verlages und des Autors, die Reisen des Charles Darwin beinahe wie einen Film vor dem geistigen Auge des Lesers ablaufen lässt. Gerne vergebe ich für dieses wunderschön gestaltete Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 13.04.2019
New York Sunset
Kreihe, Susann

New York Sunset


ausgezeichnet

Verlockende Einblicke (und Ausblicke)

New York ist die Stadt des brodelnden Lebens – die Stadt jener Tellerwäscher, die zu Millionären wurden, und es ist die Stadt, in der nach der Arbeit nicht gleich der Nachhauseweg angetreten wird.

Wohin sich die Masse der Menschen nach der Arbeit bewegt, zeigt die Autorin Susann Kreihe. Eindrucksvoll beschreibt sie - ergänzt durch die Fotos von Amalija Andersone - wo es sich nach der Arbeit leben lässt.

Susann Kreihe ist ausgebildete Köchin und Betreibswirtin für das Hotel- und Tourismusfach und so manchem aus unterschiedlichen Kochshows im Fernsehen bekannt. Sie war von 2006 bis 2009 die Assistentin von Johann Lafer und durfte auch hier ihr Können unter Beweis stellen.

Mit diesem Buch begibt sich die Köchin und Autorin in eine völlig andere Welt, als jene, die man aus Europas Küchen gewöhnt ist.

„Food & Drinks aus den schönsten Rooftop Bars“ ist nicht ganz umsonst einer der Untertitel, die von diesem Buchcover den Leser anspringen. Food und Drinks sind auch die beiden Themen, mit welchen sich dieses Buch auseinandersetzt – aber eben in einer besonderen Umgebung…

Über den Dächern von New York befinden sich jene Bars, in denen sich das Leben nach der Arbeit abspielt. Die Autorin erklärt uns in einer kurzen Einleitung, in welchen Vierteln der Stadt man die Bars finden kann, was ansonsten noch zu den Stadtvierteln wichtig ist und wie die Rooftop Bars zu ihrem Ruf gekommen sind.

Außerdem erfahren wir kurz Allgemeines über die Cocktails in New York und über das Essen oberhalb der Dächer, bevor es zu den einzelnen Bars und deren Spezialitäten geht.

Auf 150 Seiten beschreibt die Autorin die Bars, wo man diese findet und was an jeder einzelnen Bar so besonders ist. Um im Anschluss an jede Bar Rezepte für Snacks, Salate, Fingerfood und mehr vorzustellen.

Erst danach folgen einige Seiten mit den Drinks, die natürlich dazugehören, um in der Blauen Stunde den Blick über New York schweifen zu lassen - oder noch besser: vor dem Essen, den Drink und die Blicke schweifen lassen … Die Blaue Stunde dauert schließlich nur kurz und will man ja nicht verpassen.

Was einem entgehen würde, wenn man sich diese Minuten auf sein Essen konzentrierte, zeigt uns die Fotografin Amalija Andersone. Ihre Bilder geben das Flair wieder, welches man in den Bars erwartet und zeigen welchen Ausblick man verpasste, würde man auf den Drink in den Rooftops verzichten.

Schöne Bilder und ansprechende Texte machen das Buch zu einem Nachschlagewerk, in welchem man immer wieder gerne blättert – dass die Rezepte darin dann natürlich zum Nachkochen und Probieren verleiten, soll nicht ganz unerwähnt bleiben … 5 Sterne

Bewertung vom 13.04.2019
Das Nacht-Tier
Rassmus, Jens

Das Nacht-Tier


ausgezeichnet

Liebevoll gestaltetes Buch

Ein kleiner Junge liegt im Bett und kann nicht einschlafen, als ein eigenwilliges Tier auftaucht zu dem der Junge gleich Vertrauen hat. Als der Junge auf den Rücken des Tieres klettert, beginnt eine Reise durch die Welt – durch die Stadt, durch das Meer, auf den Berg und mit dem Wind durch die Lüfte geht die Reise, bis der Junge letztendlich wieder in seinem Bett landet und das Nachttier schrumpft, um als Kuscheltier an seiner Seite zu bleiben.

Diese fantastische Reise ist nicht nur für kleine Kinder ein Geschenk, auch Erwachsene dürfen diesen nächtlichen Ausflug genießen.

Der Autor Jens Rassmus hat dieses Buch auch selbst illustriert und dies ist ihm– wie ich finde – besonders gut gelungen. Die Farbgestaltung ist ruhig und passend für ein Einschlafbuch. Die Reime sind einfach, gehen ins Ohr und sind auch von Leseanfängern bald selbst lesbar.

Kindern immer wieder vorzulesen und auch zu animieren, selbst in Geschichten abzutauchen, ist äußerst wertvoll für die gesamte Entwicklung. Hier sind Eltern und Großeltern gefordert.
Dieses Buch ist auch ein nettes Geschenk und ich empfehle es gerne weiter. 5 Sterne