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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Shilo
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 947 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2021
Hoffnungen
Raute, Claudia

Hoffnungen


ausgezeichnet

Realistisch und sehr berührend
Ein unerfüllter Kinderwunsch, eine kriselnde Beziehung.
Unerwartet begegnet Dr. Manchester dem an Leukämie erkrankten Jeffrey.
Zufall oder Schicksal? [übernommen]
Claudia Raute hat hier einen sehr berührenden und fesselnden Roman geschrieben. Im Vordergrund stehen unerfüllter Kinderwunsch, Krebserkrankung und vor allen Dingen Hoffnung. Doch die Liebe und der Zusammenhalt überwiegen gemeinsam mit dem Neubeginn.
Es sind schwere Themen, die die Autorin anspricht. Doch durch die immerwährenden Hoffnungen stimmen sie nicht depressiv. Claudia Raute nimmt sich mit sehr viel Feingefühl dieser Geschichte an.
Mein Fazit:
Ein ans Herz gehender und berührender Roman, der die Hoffnung nicht sterben läßt. 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.09.2021
A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit
Sagenroth, S.

A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit


ausgezeichnet

Der letzte Roadtripp von Chiara und Sid
Auch dieser Abschlussband der Serie ist ein absolutes Highlight. Wieder ist es der Autorin gelungen, den Leser auf eine spannende letzte (?) Reise von Chiara und Sid mitzunehmen. Die Handlung ist, wie in den Vorgängerbänden auch, mitreissend und authentisch. Der Schreibstil ist bildhaft und lebendig, er läßt die Protagonisten lebhaft vor dem Auge des Lesers agieren.
Mein Fazit:
Eine fesselnde Reise von den goldenen Zwanziger bis in die Gegenwart. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.09.2021
Hundert Jahre Lieben
Fischer, Helga

Hundert Jahre Lieben


sehr gut

Ein überaus bewegender Roman
1923: Hilde lebt mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen. Als Näherin trägt sie zum Familieneinkommen bei. Mit ihrer ersten Liebe Robert ist sie glücklich, die beiden planen eine gemeinsame Zukunft. Doch dann ereignet sich ein Unglück, das Hildes weiteren Lebensweg bestimmt.
1956: Klara, Hildes Tochter, ist mit ihrer Liebe Franz verheiratet. Doch er ist ein notorischer Fremdgänger.
Bei Aufräumarbeiten findet Klara die Aufzeichnungen ihrer Mutter.
Bildgewaltig und emotional sind die Lebenswege von Hilde und Klara geschildert. Die einzelnen Kapitel wechseln jeweils zwischen beiden Frauen. Die Handlung ist zutiefst ergreifend. Authentisch und lebendig sind die Charaktere beschrieben, so dass sich der Leser jeweils in die Gefühls- und Gedankenwelt hinein versetzen kann. Die Handlung ist spannend, doch ließ sie bei mir zum Schluß noch einige Fragen offen. Hier ist die Fantasie des Lesers etwas gefragt.
Mein Fazit:
Eine spannende und nachdenklich stimmende Geschichte, die mich sehr beeindruckt hat. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.09.2021
Die Übersetzerin
Lecoat, Jenny

Die Übersetzerin


ausgezeichnet

Hedys Überlebenskampf
Dieses Erstlingswerk von Jenny Lecoat ist ein Roman, der auf Tatsachen aufgebaut ist, auch unter dem Namen „Another Mother's Son“ verfilmt wurde und in die Kinos kam.
Hedy, eine österreichische Jüdin, emigriert nach Jersey, wo sie ab 1940 bei den deutschen Besatzern als Übersetzerin tätig ist. Sie verliebt sich in den deutschen Offizier Kurt, der nichts von ihrer Herkunft ahnt. Jedoch bleibt diese nicht lange verborgen.
Diese schier unglaubliche Geschichte hat mich total geflasht. Die Handlung ist spannend und der Spannungsbogen zieht und steigert sich bis zum Ende des Buches kontinuierlich. Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und die Emotionen und Handlungen durchaus nachvollziehbar. Der flüssige Schreibstil lässt den Leser diese Geschichte nicht mehr aus der Hand legen.
Mein Fazit:
Ein ergreifender und fesselnder Roman aus der Zeit des zweiten Weltkrieges, der die Naziherrschaft auf der Kanalinsel Jersey und den damit verbundenen Judenhass authentisch beschreibt. 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.09.2021
Liebe / Liebe
Pelny, Marlen

Liebe / Liebe


sehr gut

Ein bemerkenswerter Debütroman
Eine schreckliche Kindheit muss Sascha durchleben. Aus der Ich-Perspektive erzählt sie über den Missbrauch durch ihren Vater und der Ignoranz ihrer Mutter. Erst, als sie als Jugendliche zu ihrem Großvater kommt, werden ihr Geborgenheit und Liebe zuteil.
Die Autorin greift mit diesem Buch ein gesellschaftlich sehr wichtiges Tabu-Thema auf. Die Handlung über sexuellen Kindesmissbrauch und Vernachlässigung lässt den Leser eine Gänsehaut bekommen und teilweise das Blut stocken. Mit einem lebendigen Schreibstil findet die Marlen Pelny jedoch den richtigen Ton.
Mein Fazit:
Die Triggerwarnung in diesem Buch für traumatisierte Menschen ist völlig angebracht. Denn es ist eine schwerverdauliche Lesekost.
4 Sterne und eine klare Leseempfehlung

Bewertung vom 18.09.2021
Das Kind von Gleis 1
Thompson, Gill

Das Kind von Gleis 1


sehr gut

Ergreifend
Dieser Roman spielt in der Zeit von 1933 bis 1950. Er handelt von der Judenverfolgung, Verschleppung, den Grauen des Krieges und der bedingungslosen Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter. Selbstlos schickt sie ihr 4-jähriges Kind alleine mit einem Kindertransport von Prag nach England, in der Hoffnung auf ein sicheres Leben und ein baldiges Wiedersehen.
Verknüpft mit wahren Begebenheiten, die genial in diese Geschichte eingeflochten sind, ist es der Autorin gelungen, die grausame Zeit der Naziherrschaft vor dem geistigen Auge des Lesers aufleben zu lassen. Die Protagonisten hat Gill Thompson bildgewaltig und authentisch beschrieben. Der flüssige Schreibstil lässt die Seiten nur so dahin fliegen.
Mein Fazit:
Ein Buch, das nur ein Familienschicksal von unzähligen anderen erzählt und vor Augen hält, das so etwas niemals wieder geschehen darf. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.09.2021
Janin (eBook, ePUB)
Lindenwald, Lena

Janin (eBook, ePUB)


sehr gut

Herzerfrischend und frech
Unter dem falschen Namen Janin beginnt die junge Charlotte von Neubeck auf der Grafschaft Nissel als einfaches Stubenmädchen zu arbeiten. Dass Charlotte die einzige Tochter einer von den Behörden verfolgten Adelsfamilie ist, weiß nur die Gräfin selbst, die ihr widerwillig Unterschlupf gewährt. Die Flüchtige muss von nun an als niedere Bedienstete ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Schnell lernt die unerfahrene Charlotte, dass die tägliche Arbeit ihr alles abverlangt und bei Verfehlungen strenge Prügelstrafen drohen. Dennoch will sie ihrer Familie helfen und ist bereit, sehr viel zu riskieren…
(übernommen)
Mit diesem Buch ist der Autorin ein sehr schönes Erstlingswerk gelungen. Mit einem ungewöhnlichen, jedoch reizvollen Schreibstil, der viel Aufmerksamkeit erfordert, schafft sie es, den Leser jede Seite aufmerksam verfolgen zu lassen. Die Protagonisten sind detailliert und wunderbar beschrieben.
Mein Fazit:
Ein herrlicher Roman für Erwachsene, der aus dem üblichen Rahmen fällt. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.09.2021
Als wir an die Zukunft glaubten / Die Hafenschwester Bd.3
Metzenthin, Melanie

Als wir an die Zukunft glaubten / Die Hafenschwester Bd.3


ausgezeichnet

Dritter Teil der Familiensaga, der unter die Haut geht
Dieser Band beginnt im Jahr 1923 und endet 1955. Der Leser begleitet Martha und ihre Familie bis hin zum beginnenden Wirtschaftswunder. Obwohl ich die zwei Vorgängerbände nicht kannte, hatte ich keine Probleme, in diese Familiensaga eintauchen zu können. Denn immer wieder gibt die Autorin Hinweise auf das vorangegangene Geschehen.
Detaillierte Beschreibungen der politischen Lager und der damit verbundenen Inflation und Arbeitslosigkeit, durch die die NDSAP an Stärke gewinnen konnte und schließlich an die Macht kam, bereichern diesen Roman.
Sehr gut sind die verschiedenen Protagonisten ausgearbeitet und ihre Charaktere bildgewaltig dargestellt.
Die Handlung empfand ich als zutiefst ergreifend, ich hatte die jeweiligen Geschehen vor meinem geistigen Auge und es spulte sich alles wie ein Film in meinem Kopf ab. Der Schreibstil ist locker und flüssig, die einzelnen Kapitel lassen sich sehr gut lesen.
Besonders möchte ich anmerken, dass die Handlung einige Personen und Ereignisse schildert, die es wirklich gegeben hat. Wunderbar hat Melanie Metzenthin es geschafft, dieses in die Handlung einzuflechten.
Mein Fazit:
Eine zeitgeschichtliche, sehr gut recherchierte Darstellung der Weimarer Republik, des dritten Reiches und des zweiten Weltkrieges bis hin zum angehenden Wirtschaftswunder.
Ein absolutes Leseerlebnis. 5 dicke Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.