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Lisega

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Insgesamt 1384 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2012


ausgezeichnet

Im Nordwesten Siziliens um den kleinen Badeort San Vito lo Capo findet sich jede Menge Kletterstoff, der in diesem Führer schön zusammengefasst und dargestellt ist. Zwar finde ich die wechselnde Einteilung der Klettersektoren mit Buchstaben und Zahlen im Inhaltsverzeichnis und in den Übersichtsplänen etwas inkonsequent und verwirrend, aber bei dem doch überschaubaren Umfang des Führers findet man sich trotzdem zurecht. Und im Gegensatz zum Kletterführer für ganz Sizilien „Di Rocca di Sole“ sind die Topos hier super: Sämtliche Routen sind auf Farbbildern der Felsen eingezeichnet, je nach Schwierigkeitsgrad in unterschiedlichen Farben, immer mit Angabe der Höhe und Exenanzahl, meist mit kurzen Erklärungen dazu (z.B. Hinweis auf Schlüsselstelle, wilde Bienen etc.). Auch die Sektoren werden bzgl. Erreichbarkeit, Ausrichtung, Kinderfreundlichkeit etc. kurz und bündig sehr gut beschrieben (dreisprachig). Die vielen Farbbilder machen außerdem sofort Lust auf Klettern. „Sicily Rock“ ist ein Führer, der keine Wünsche offen lässt!

Bewertung vom 22.06.2012
Game of Thrones - Staffel 1 DVD-Box

Game of Thrones - Staffel 1 DVD-Box


ausgezeichnet

„When you play the game of thrones, you win or you die“
Ich kenne die Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von GRR Martin nicht und hatte deshalb Bedenken, ob ich diese HBO-Serie wirklich gut finden könnte, wurde ich doch von Fans des Fantasy-Epos gewarnt, dass die unzähligen Figuren und Verwicklungen für Neulinge sehr verwirrend sind. Nachdem ich jetzt alle zehn Folgen gesehen habe kann ich nur sagen, dass „Game of Thrones“ die beste TV-Serie ist, die ich seit langem gesehen habe. Die Geschichte um den Machtkampf im mittelalterlichen Westeros, das aus sieben Königreichen besteht, ist für eine TV-Serie tatsächlich sehr komplex, wer konzentriert zuschaut und ab und zu auf den Überblick über die Häuser und Gegenden im Bonusmaterial zugreift, kommt aber locker mit. Die Handlung – Intrigen, Verrat und Mord am Königshof, Krieg um den Eisernen Thron – erinnert eher an ein Shakespeare-Drama als an eine Fantasy-Serie, zumal sich in dieser ersten Staffel die fantastischen Elemente auf einige Visionen und Zombiegestalten jenseits der Reichsgrenze beschränken. Dem Drehbuch gelingt es mühelos, die vielen einzelnen Erzählstränge zusammenzuhalten, und die Dialoge sind teilweise einfach brillant. Die Schauspieler verstehen es hervorragend, die vielschichtigen Charaktere zum Leben zu erwecken, und neben dem „Zwerg“ Peter Dinklage haben mich v.a. die Kinderdarsteller begeistert – die kleinen Schauspieler, die Arya, Bran und Joffrey verkörpern, sind einfach super. Und wie von HBO-Serien gewohnt, wurde auch an der detailreichen Ausstattung nicht gespart – die Sets, die Kostüme und die hervorragenden CGI-Effekte z.B. der großen Mauer, sind für eine TV-Serie exquisit. Fazit: Eine in jeder Hinsicht spannende und unterhaltsame Serie, die aber für manche Zuschauer zu viele Gewalt- und Sexszenen enthalten könnte. Da sollte aber die FSK 16-Freigabe Warnung genug sein. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, wie es mit der zweiten Staffel weitergeht!

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2012
Ashes to Ashes - Zurück in die 80er. Staffel 2
Glenister,Philip/Hawes,Keeley/Anrews,Dean

Ashes to Ashes - Zurück in die 80er. Staffel 2


ausgezeichnet

„Mein Name ist Alex Drake. Ich bin von einer Kugel getroffen worden und im Jahr 1981 erwacht.“
In der zweiten Staffel der Serie „Ashes to Ashes“ befindet sich die Polizeipsychologin Alex Drake zwar in ihrer Komafantasie mittlerweile im Jahr 1982, obwohl in der Gegenwart erst wenige Stunden vergangen sind, aber einen Weg zurück ins Jahr 2008 hat sie immer noch nicht gefunden und – so viel sei angesichts einer dritten Staffel verraten – wird sie auch in den vorliegenden acht Folgen nicht finden. Stattdessen muss sie sich in dieser launigen Zeitreise weiter mit ihrem sexistischen und zynischen Chef Gene Hunt bei der Metropolitan Police rumschlagen. Die Fälle - Terroranschläge, Drogengeschäfte, Morde - sind wieder sehr spannend und spiegeln die frühen 80er Jahre wider; als Hauptthema zieht sich das Problem der Korruption im Polizeidienst durch alle Folgen. Wie schon in der ersten Staffel werden die 80er mittels grellem Eyeliner und Lidschatten, aufwändigen Fönfrisuren und flippigen Modesünden detailgetreu rekonstruiert, nicht zu vergessen natürlich der tolle Soundtrack. Neben der Ausstattung sorgen zahlreichen Anspielungen auf Politik und Gesellschaft für das richtige 80er-Feeling. Ich hoffe, dass diese tolle Mischung aus Krimi, Mystery und zeitkritischer Satire bald mit der dritten und letzten Staffel auf DVD weitergeht und zu einem stimmigen Abschluss kommt. Das clevere, wenn auch etwas verstörende Ende der zweiten Staffel („Koma, die zweite“) ist schon sehr vielversprechend!

Bewertung vom 05.06.2012
Die Queen
Helen Mirren/Alex Jennings

Die Queen


ausgezeichnet

Es ist fast unheimlich, wie wirklichkeitsgetreu Helen Mirren in „Die Queen“ Elizabeth II. verkörpert: Mimik, Körpersprache, Gangart – alles stimmt. Sie trägt den Film fast alleine, aber auch das Skript ist einfach klasse: Zum Teil auf Tatsachen beruhend, zum Teil aber auch sehr spekulativ beleuchtet „Die Queen“ die Tage nach dem tödlichen Unfall von Lady Di, als ihre reservierte Reaktion auf den Tod der Ex-Schwiegertochter die Beliebtheit der Monarchin in ein absolutes Tief stürzen ließ. Hat sie tatsächlich gefühlskalt gehandelt oder sich nur – für sie selbstverständlich – an das Protokoll gehalten? Ging es ihr um den Schutz der Enkel? Wie weit ließ sie sich von Tony Blair beeinflussen? Ein leiser, dennoch unterhaltsamer Film, der Sympathie für die Queen weckt und in amüsanten fiktiven Szenen den Alltag der Royal Family (Queen Mum, Prinz Philip) einfängt, der durch Diana erschüttert wurde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2012
Die schwarze Seele des Sommers / Commissario Montalbano Bd.10
Camilleri, Andrea

Die schwarze Seele des Sommers / Commissario Montalbano Bd.10


ausgezeichnet

Ein intelligenter Krimi, der vergnüglich beginnt und tragisch endet ... Zunächst scheint Commissario Montalbanos größtes Problem zu sein, im August kurzfristig noch eine Ferien-Villa für Freunde seiner Langzeitverlobten Livia zu finden. Das Haus, das er schließlich ergattert, steht unter keinem guten Stern: Erst tauchen Kakerlaken, Mäuse und Spinnen auf, dann verschwindet der Sohn der Familie, und schließlich entdeckt Montalbano im Untergeschoß die Leiche eines jahrelang vermissten Mädchens. Livia reist sauer ab und zeigt ihm die kalte Schulter - für Montalbano nicht gerade die besten Voraussetzungen, den Reizen der überaus attraktiven Zwillingsschwester der Toten zu widerstehen. Die gnadenlose August-Hitze macht logisches Kombinieren in diesem Fall beinahe unmöglich, und zu spät bemerkt der Commissario, dass er benutzt wird ... Wie immer legt Andrea Camilleri hier einen literarischen Krimi mit hohem Unterhaltungswert und psychologischem Tiefgang vor. Hoffentlich nicht das letzte Werk des mittlerweile weit über 80jährigen Autors!

Bewertung vom 30.05.2012
Sherlock-Staffel 2
Cumberbatch,Benedict/Freeman,Martin

Sherlock-Staffel 2


ausgezeichnet

Nachdem mich die ersten drei Folgen der hochgelobten BBC-Krimiserie "Sherlock" im vergangenen Jahr begeistert haben, war ich angenehm überrascht, dass die zweite Staffel der Miniserie so schnell nachfolgt. Wieder sind drei bekannte Geschichten des berühmten beratenden Detektivs geschickt ins 21. Jahrhundert versetzt worden: Aus dem Fall "Ein Skandal in Böhmen“ wurde hier "Ein Skandal in Belgravia“, bei dem der arrogante, exzentrische Sherlock auf die ihm durchaus ebenbürtige, undurchsichtige Irene Adler trifft. Der beliebte Krimi "Die Hunde von Baskerville" wird hier zur modernen Horror-Story, bei der Sherlock gegen seine eigenen Ängste ankämpfen muss. Und im abschließenden dritten Teil "Der Reichenbachfall“ zieht Sherlocks genial-böser Widersacher Moriarty alle Register, um Holmes zu vernichten …
Die zweite Staffel hat mir tatsächlich fast besser gefallen als die ersten drei Folgen: Sherlock und John Watson sind nun ein eingespieltes Team, das von Benedict Cumberbatch und Martin Freeman überzeugend verkörpert wird. Sie lösen ihre Fälle trotz allem modernen technischen Schnickschnack durch Sherlocks hellsichtige Kombinationsgabe und versprühen dabei einen eigenwilligen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Auch die Nebenfiguren – sei es Lestrade, Mycroft oder Mrs. Hudson – wachsen einem noch mehr ans Herz. Alle drei Folgen sind wieder spannend, Action geladen, visuell originell umgesetzt und mit dem typisch trockenen Humor erzählt, den man von einer britischen Serie erwartet. "I Am Sherlocked" - Wo bleibt Staffel 3?

10 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2012
Der Goldene Kompass / His dark materials Bd.1
Pullman, Philip

Der Goldene Kompass / His dark materials Bd.1


ausgezeichnet

"Der Goldene Kompass“ ist der erste Teil einer Fantasy-Trilogie von Philip Pullman. Die Handlung spielt sich komplett in einer Parallelwelt zu der unsrigen ab; Protagonistin ist die 12-jährige Lyra Belacqua, die als Waise im Jordan College in Oxford aufwächst. In Lyras Welt ist jeder Mensch mit einem sprechenden Tierwesen verbunden, einem Dæmon, der quasi die Seele des Menschen außerhalb des Körpers darstellt. Lyras Dæmon heißt Pantalaimon, und mit ihm erlebt sie ein unglaubliches Abenteuer: Was treibt ihr Onkel Lord Asriel auf seinen Expeditionen im Norden? Wieso verschwinden plötzlich überall Kinder? Was ist "Staub“? Wer sind die Gobbler? Steckt die mysteriöse Mrs. Coulter mit ihnen unter einer Decke? Lyra versucht all diese Fragen zu lösen, wobei sie oft mit Hilfe von unerwarteter Seite rechnen kann: Sei es das geheimnisvolle Alethiometer, der Panzerbär Iorek Byrnison, die Hexe Serafina Pekkala oder die Gypter John Faa und Farder Coram.
Als Leser springt man beim "Goldenen Kompass“ quasi ins kalte Wasser: Die Bedeutung vieler Details der Parallelwelt, die wie selbstverständlich erwähnt werden, erschließt sich erst nach und nach. Doch wenn man die ersten 50 Seiten mal hinter sich hat, packt einen die spannende Geschichte und lässt einen bis zum Schluss nicht los. Der ist leider total offen, so dass man sofort mit dem zweiten Band weiter lesen muss ;-) Fazit: Ein Fantasy-Abenteuer, dass sich wohltuend von anderen Büchern des Genres abhebt, ein Jugendbuch, dass sich wie nebenbei mit tiefgründigen ethischen Fragen beschäftigt, und ein furioser Auftakt einer Trilogie, die wohl bald zu einem Klassiker wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.05.2012
The Sea Wolf
London, Jack

The Sea Wolf


ausgezeichnet

„The Sea Wolf“ ist ein Abenteuer-Klassiker von Jack London, der vielen in einer der zahlreichen Filmfassungen bekannt ist. Ich selbst erinnere mich an die TV-Serie mit Raimund Harmstorf – das Buch hat mir nun aber viel besser gefallen.
Im „Sea Wolf“ lässt Jack London zwei völlig gegensätzliche Charaktere aufeinandertreffen: Den schöngeistigen Ich-Erzähler Humphrey van Weyden, der nach einem Schiffsunglück in der Bucht von San Francisco von dem Robbenschoner „Ghost“ aufgefischt wird, und den intelligenten, aber tyrannischen Kapitän Wolf Larsen. Van Weyden wird gezwungen, auf der „Ghost“ als Küchenjunge zu arbeiten, und sowohl Larsen als auch dem Schiffskoch Mugridge macht es sichtlich Spaß, den verweichlichten Gentleman zu verspotten und zu quälen. Doch Hump beißt sich trotz aller Demütigungen durch. Wolf Larsen übt auf ihn eine seltsame Faszination aus: Er verabscheut seine materialistischen Anschauungen, seine skrupellose Brutalität und seine fehlende Moral. Gleichzeitig aber bewundert er seine Intelligenz, seine Kraft und seine Schönheit. Als weitere Schiffbrüchige an Bord genommen werden, darunter die Schriftstellerin Maud Brewster, entbrennt zwischen den unterschiedlichen Männern ein Konkurrenzkampf um die Frau.
Die Beschreibungen des harten Lebens auf dem Schoner und der Flucht von der „Ghost“ machen das Buch zu einer spannenden Abenteuergeschichte, die unzähligen Gespräche zwischen van Weyden und Larsen und das Aufeinandertreffen ihrer unterschiedlichen Weltanschauungen geben dem Roman eine philosophische Tiefe, und im letzten Drittel kommt mit der Figur der Maud Brewster und Humphreys Gefühlen für sie auch noch etwas Romantik dazu – eine gelungene Mischung, die „The Sea Wolf“ zu einer wirklich kurzweiligen und unterhaltsamen Lektüre macht.