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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2018
Die Essigbibel
Rosenblum, Harry

Die Essigbibel


sehr gut

Von Zitronenschalen-Basilikum-Essig bis hin zum Essig-Manhattan

Essig – etwas was ja doch jeder zuhause hat. Aus einem normalen Essig kann man aber noch soviel mehr machen – und so seinen ganz eigenen Essig her stellen, Essig verfeinern oder auch Essig-Cocktails zaubern, Gemüse einlegen und sogar Desserts damit machen. In diesem Buch erhält man eine große Auswahl an verschiedenen Möglichkeiten.

Selbstgemachte Dinge verschenke ich unheimlich gerne – und probiere ich selbst auch immer wieder gerne aus. Gerade bei Lebensmitteln gibt es doch neben Gewürzen, Marmeladen und leckerem Sirup immer wieder etwas, was man noch ausprobieren möchte. So ging es mir mit Essig, daran wollte ich mich nun erneut probieren. Gelingen sollte es mithilfe dieses Buchs.

Die Essigbibel ist von der Aufmachung her wirklich schön gestaltet, ein handliches Hardcover-Buch mit schönen Bildern, die die Herstellung sowie das fertige Produkt anschaulich zeigen. Inhaltlich wie fachlich ist alles gut verständlich und immer ausreichend erläutert. Lediglich empfand ich die Schrift teilweise fast als ein bißchen klein – einen Ticken größer hätte es meiner Ansicht nach auch noch mehr optische Wirkung.

Die Rezepte im Buch sind wirklich sehr verschieden, im Großen und Ganzen aber auch unkompliziert selbst auszuführen. Vom Grundansatz mit der Essigmutter, wofür man dann schon ein größeres Gefäß benötigt bis hin zu Heidelbeer-, Cranberry-, Zimt-Apfelsaft-, Zitronengras-Honig- oder auch Minz-Shrub findet man natürlich auch Rezepte für Essig, den man zum Würzen nimmt. Vanilleessig oder Schnittlauchblütenessig sind da mal zwei Beispiele dafür. Bei Shrub handelt es sich um einen essiggesäuerten Fruchtsirup, mit dem man Getränke aufpeppen kann bzw. den man auch einfach mit (Mineral)wasser mischen kann. Relativ simpel, aber sehr lecker und erfrischend. Es finden sich auch Einmachvarianten im Buch, beispielsweise für Gurken, Muscheln und ganzen Knoblauch. Auch Rezepte für Vinaigrette-Varianten, einige Vorspeisen, Hauptgerichte und Beilagen sind aufgeführt. Wer noch einen Nachtisch mag, für den ist die Balsamico-Eiscreme nebst einem Essigbonbon oder einem Essigkompott sicher etwas.

Die Rezepte sind kurz beschrieben, hinsichtlich der Portionsmenge beschrieben, die Zutaten übersichtlich aufgeführt und die einzelnen Zubereitungsschritte aufgeführt. Oftmals findet man noch ein Bild des Gerichts, jedoch nicht immer.

Mir hat das Buch recht gut gefallen, es ist schön bebildert, übersichtlich gegliedert, dank dem praktischen Lesebändchen findet man das jeweils aktuelle Rezept auch schnell wieder. Die Auswahl fand ich wirklich gut, ebenso die genaue Anleitung. Was ich mir ein bißchen ausführlicher gewünscht hätte, wären manche Angaben dazu – heiß abfüllen und gleich den Deckel drauf – wie bei Marmelade? Oder vielleicht auch noch den ein oder anderen Tipp hinsichtlich des Zubehörs, denn man benötigt ja schon ordentlich große Gefäße. Was ich wieder für den privaten Kleinhaushalt ein bißchen schwierig finde. (Man hat ja gleich das Gefühl, dass man eine Manufaktur ist, die einige Abnehmer benötigt…)

Dennoch war es alles in allem ein tolles Buch, ich habe einiges dazugelernt, hatte tolle Einblicke in die Welt des Essigs, habe das ein oder andere Rezept ausprobiert. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 02.11.2018
Die Prophezeiung der Giraffe
Pinnow, Judith

Die Prophezeiung der Giraffe


ausgezeichnet

Deshalb fahre ich so gerne Fahrrad. Man spürt, wie das Leben um einen herumsaust.

Hanna ist eine eher unauffällige Person. So ist sie über vierzig, Grundschullehrerin und kein Spargeltarzan, eine sehr herzliche Person. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge in ihrem Haus und Garten, da zieht auf einmal eine ältere Dame in den Wohnwagen der dort steht ein, aus dem Wasserhahn kommt Mineralwasser und im Garten steht eine Giraffe und frisst Hortensien. Was hat das alles zu bedeuten – und wie kann Hanna diese merkwürdige Serie stoppen? Was steckt dahinter?

Die Geschichte um Hanna und die merkwürdigen Dinge, die um sie herum passieren, hat mich sehr angesprochen. Und ich muss auch sagen, dass ich recht schnell im Lesefluss war, da die Geschichte wirklich unterhaltsam geschrieben ist.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch lässt sich gut und angenehm lesen, kaum irgendwelche Fremdwörter oder Fachbegriffe. Wirklich schön zu lesen, unterhaltsam, oftmals auch poetisch. Manche Umschreibungen lassen einen selbst überlegen (vor allem bei Liedern, wenngleich das jetzt nicht so oft vorkommt), was mir gut gefallen hat. Auch die Art und Weise des Ausdrucks im Buch, wenngleich ich es an zwei, drei Stellen als ein bißchen zu poetisch empfunden habe.

Die Geschichte ist wirklich schön, anders kann man das nicht sagen. Natürlich geht auch bei Hanna nicht alles im Leben klar und sie kämpft in gewisser Weise noch immer mit der Bewältigung mancher Erlebnisse. So macht ihr der Tod der Mutter auch nach all den Jahren zu schaffen. Dennoch ist es schön zu lesen, wie sie mit all den kuriosen Geschehnissen rund um ihr Haus umgeht. So gibt es viele lustige Szenen, durchaus aber auch emotionale Momente. Die merkwürdigen Veränderungen spicken das Buch mit ein bißchen Magie, lassen das Ganze in gewisserweise märchenhaft werden. Mir hat das unheimlich gut gefallen. Es war nicht zu überdreht, sondern noch nachvollziehbar und nicht an den Haaren herbeigezogen. Kein Fantasy-Roman, sondern eine wunderschön erzählte phantasievolle Geschichte, die auch mal zum Träumen einlädt.

Was mir noch besonders gut gefallen hat, waren die letzten beiden Seiten – mehr möchte ich dazu aber gar nicht verraten…

Alles in allem hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich wurde gut unterhalten, es war humorvoll wie emotional zugleich. Entsprechend vergebe ich hier 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung für ein märchenhaft-bezauberndes poetisches Buch.

Bewertung vom 30.10.2018
Hochzeitskarten & kleine Deko-Ideen
Günther, Claudia

Hochzeitskarten & kleine Deko-Ideen


ausgezeichnet

Einladungskarten & Co. selbst gemacht – wenn es die Zeit erlaubt…

Die Hochzeit ist soweit geplant und die Versendung der Einladungskarten steht an – warum diese also nicht selbst basteln? Ebenso wie weitere kleine Deko-Ideen, wofür man in diesem Bastelbuch schöne Anregungen findet. Was man sich allerdings direkt bewusst sein sollte: Zeit und Spaß daran sollte man mitbringen.

Für einen der schönsten Tage im Leben möchte man natürlich alles entsprechend absolut perfekt haben – und da dürfen die Einladungskarten für die Hochzeit nebst weiterer Dekoration nicht fehlen. Wenn man mit genügend Vorlaufzeit an die Sache geht, dann ist das auch gut realisierbar.

Im Buch gibt es erstmal eine kurze Einführung hinsichtlich des Materials und der Technik, das/die man so benötigt dafür. Dieses Grundmaterial wird dann entsprechend bei den einzelnen Bastelanleitungen nicht mehr erwähnt, sondern es wird quasi vorausgesetzt. Direkt danach geht es aber dann los – von Karten mit Patchwork-Stoff-Bezug, bei denen man entsprechend auch die Menükarte sowie die Namenskärtchen (raffiniert mit einem Knopf auf einem Stoffkreis) in dieser Art gestalten kann bis hin zu Karten mit einem wunderbaren Herzknoten, welche man dann auch in ähnlicher Form als Serviettenring nutzen kann. Natürlich wird auch mit ganz normalem Tonkarton gebastelt, grundsätzlich werden die Einladungs- sowie Namenskarten aber mit spannenden Materialien (Streichhölzer, Wunderkerzen, Lackspray, Beton) noch weiter verfeinert. Man hat hier also wirklich einige Möglichkeiten, die auch wirklich sehr vielfältig und unterschiedlich sind.

Ganz hinten im Buch findet man dann noch Vorlagen (Umschlag sowie Herzen), weitere Vorlagen kann man bei der Verlagshomepage herunterladen, was auch einwandfrei funktioniert hat.

Die im Buch vorgestellten Einladungs-, Menü- und Namenskarten sind wirklich schön gemacht, auch die Erläuterung, wie was hier wie genau gebastelt wird, war gut verständlich und absolut nachvollziehbar und nachmachbar. Bei den Materialien ist es schon so, dass man durchaus etwas außergewöhnliche Sachen benötigt – was ich aber in Anbetracht des Anlasses absolut in Ordnung finde. Man sollte sich allerdings absolut bewusst sein, dass das Basteln sämtlicher Karten auch einfach wieder ordentlich Zeit in Anspruch nimmt. Je nach Anzahl der Gäste ist das dann natürlich nochmal einiges was an Zeit „drauf geht“, man hat dafür aber eine sehr individuelle Dekoration. Dessen sollte man sich vorab einfach absolut bewusst sein.

Von mir gibt es für dieses schöne, kreative Bastelbuch 5 von 5 Sternen, es bietet wirklich eine Vielzahl an unterschiedlichen und schönen Einladungskarten an, ist ausführlich jeweils erläutert und wirklich nachmachbar. Entsprechend kann ich es empfehlen.

Bewertung vom 24.10.2018
Wundervoll toll verheiratet

Wundervoll toll verheiratet


ausgezeichnet

Weil es wundervoll toll ist, verheiratet zu sein.

Dieses Aufstell-Aktionsbuch ist genau richtig für alle, die frisch verheiratet sind. Dank der auf den einzelnen Karten aufgedruckten Aufgaben kann man sich so Gedanken übers erste Hochzeitsjahr machen und sich mit den Aussagen, die man machen oder ankreuzen kann, auch gegenseitig stärken.

Dieses schöne Geschenk kann man praktischerweise direkt zur Hochzeit verschenken und somit das Brautpaar noch ein bißchen über die Hochzeit hinaus beschäftigen. Die Karten sind so gestaltet, dass meist auf der einen Seite eine Aufgabe gestellt wird, auf der Rückseite dann ein schöner Spruch oder ein schönes Motiv zu finden ist, manchmal aber auch noch einmal eine Aufgabe.

So soll sich das Paar beispielsweise sechs Versprechen gegenseitig geben, die ernsthaft oder witzig sein können, darf sich ankreuzbare Gedanken über die Arbeitsteilung (staubsaugen, Reparaturen, Gartenarbeit, Papierkram, Geld verdienen) machen und auch gemeinsame Träume fürs erste Hochzeitsjahr aufschreiben.

Die einzelnen Karten sind sehr schön gestaltet, so dürfen die gemeinsamen Träume beispielsweise auf Ballonzettel notiert werden, ein Bart und ein Kussmund dürfen ausgeschnitten und für lustige Paarfotos verwendet werden, vorgeschriebene Liebesgrüße dürfen ausgeschnitten und für den Mann/die Frau an einen Ort der Wahl geklebt werden. Man hat hier also wirklich verschiedenste Möglichkeiten um sich gegenseitig zu zeigen, dass man sich liebt, welche gemeinsamen Ziele man hat oder um auch mal neuen Gesprächsstoff zu bekommen ein paar inspirierende Fragen.

Natürlich muss man Interesse an solch einem Mitmachbuch haben und dafür auch offen sein – denn sonst taugt die schönste Inspiration und der tollste Denkanstoß nichts. Uns gefällt dieser Aufsteller sehr gut, wenngleich natürlich nicht jede Frage etc. passend ist – aber das macht ja nichts. Man kann es ja individuell einfach anpassen und beantworten.

Entsprechend gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung – ein tolles Hochzeitsgeschenk, mit dem man sich immer schön an dieses einmalige Ereignis erinnern kann.

Bewertung vom 23.10.2018
Fuck the Reiswaffel
Ruscher, Barbara

Fuck the Reiswaffel


gut

Mama ist so sauer wie eine Gewürzgurke mit Aszendent Zitrone.

Mia ist noch nicht mal zwei Jahre alt, da kündigt sich ein Bruder – Fritz – für sie an. Gerade genießt sie das Leben alleine mit ihren Eltern so sehr, kann es sich überhaupt nicht vorstellen, all das mit Fritz zu teilen. Außerdem kann sie gerade so gut mit Bio-Essen Kunstwerke schaffen und möchte auch weiterhin, dass ihr entsprechend alle Aufmerksamkeit alleine zu teil wird. Und außerdem soll sie in die Kita gehen, während Papa mit Fritz daheim bleibt und Mama arbeiten geht. Das will Mia aber definitiv nicht.

Die Geschichte rund um Mia und ihre Eltern klang für mich sehr unterhaltsam, wenngleich ich das erste Buch „Fuck the Möhrchen“ nicht kannte. Ist aber meiner Ansicht nach kein Muss, man kann auch einfach direkt mit diesem Buch loslegen.

Vom Schreibstil her liest sich dieses Buch sehr angenehm und flüssig. Eine locker-leichte Lektüre, die aber doch mit raffinierten Beschreibungen glänzt, manches muss bzw. darf man vielleicht auch zweimal lesen, weil es doch schon sehr gewieft geschrieben ist. Man merkt einfach, dass die Autorin Kabarettistin ist, sie weiß sich sehr gut auszudrücken und die gewisse Portion Humor hier einzubringen. Großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe gibt es meiner Ansicht nach nicht, ein gut verständliches Buch.

Inhaltlich muss ich sagen, dass die Geschichte rund um Mia, ihren Bruder Fritz und ihre Eltern mich nicht immer begeistern konnte. Sie ist sehr unterhaltsam geschrieben und manches wird natürlich auch sehr überzogen dargestellt. Bei manchen Schilderungen ist das auch wirklich sehr amüsant und lustig, andere hingegen sind einfach völlig abstrus. Die Überlegungen von Mia sind schon sehr „erwachsen“, lediglich aussprechen kann sie diese noch nicht, auch wird sie falsch verstanden, wenn sie etwas künstlerisch darstellt (mit der Leberwurst, dem Gurkenglas, etc.). Auch Themen wie Sex in der Schwangerschaft werden da behandelt, wobei Mia das natürlich noch nicht so wirklich versteht.

Mir waren manche Überlegungen und Schilderungen einfach zu abgedreht. Das Buch liest sich generell sehr gut, locker-leicht geschrieben, eine schnelle Lektüre. Es ist von den Schilderungen bzw. Beschreibungen und Aussagen her manchmal schon auch doppeldeutig, was mir gut gefallen hat. Auch ist es unterhaltsam und witzig – aber oftmals gleich eine Spur zu überdreht, die extreme Übertreibung hat mir einfach nicht gefallen. Dagegen fand ich die vorkommenden Doppelnamen-Kombinationen immer wieder sehr, sehr amüsant. Sören-Wotan sei nur mal als eine davon genannt.

Alles in allem eine lustige und unterhaltsame Lektüre, die bei jungen Müttern und Vätern sicher mehr Zuspruch findet als bei anderen Lesern – zumindest ist das meine Einschätzung. Mir hat das Buch gefallen, es war lustig und kurios, aber manche Beschreibungen fand ich zu abgedreht – entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen und bin unentschlossen was eine Empfehlung angeht.

Bewertung vom 20.10.2018
Sauerteig
Goernemann, Martina

Sauerteig


sehr gut

Selbstgebackenes Brot – ein Gedicht!

Einen Sauerteig selbst ansetzen – das macht glücklich. Und Glück ist es, wonach der Mensch strebt – egal ob beim Yoga, mit Detox – oder eben auch beim Brot backen. So begibt sich die Autorin auf eine Reise rund ums Brot und den Sauerteig. Sämtliche Erkenntnisse und Rezepte daraus trägt sie in diesem Buch zusammen.

Brot selbst backen ist etwas, was unheimlich Spaß macht. Ein klein wenig ein Gefühl der Selbstversorgung, aber natürlich auch Stolz, wenn es wieder mal ein leckeres Brot geworden ist.

All das darf man mit dem Buch herausfinden, das auch optisch direkt sehr ansprechend ist. Das Buch kommt als Hardcover sehr wertig daher, auch innen geht es dank der schönen Aufmachung und der tollen Fotos so weiter.

Von der Art und Weise her ist dieses Buch kein klassisches Kochbuch, sondern eher ein inspirierendes, gar unterhaltendes Buch rund ums Brot. Denn man geht mit auf eine Reise und bekommt so die unterschiedlichsten Informationen rund um den leckeren Laib Brot. So erfährt man beispielsweise etwas über die verschiedenen Mehltypen, wie man einen guten Sauerteigansatz bekommt, warum ein Gärkörbchen wichtig ist oder auch wie man sich eine Sicherheitskopie vom Sauerteigstarter erstellt. Inhaltlich ist das alles gut zu verstehen, wenn etwas vielleicht sehr fachlich erläutert ist, dann ist es absolut nicht kompliziert erklärt, sondern auch für Laien nachvollziehbar. Von der Sprache her ist es also kein Problem dieses Buch zu verstehen.

Man findet im Buch die unterschiedlichsten Rezepte, so zum Beispiel für ein Dinkelbrot, ein Vollkornbrot, für Geduldsbrötchen, Cracker, belgische Papadams und auch Brezen mit Hefe und Sauerteig. Eine schöne Auswahl also, allerdings sind es maximal so 16 Rezepte - wer also noch mehr Rezepte erwartet - nicht in diesem Buch.

Hinsichtlich des Sauerteigstarters habe ich mir da bei bzw. durch die Darstellung etwas schwerer getan, so dass ich mich auch weiterhin noch online eingelesen habe. Die Darstellung von „200 g Starter plus“ fand ich ein wenig ungünstig formuliert, weil eben nicht klar daraus hervorgeht, ob man diesen aus der vorherigen Masse nimmt oder ob das „plus“ ein „und“ ist. Aber gut, wenn man sich noch weiter ins Thema einliest, dann wird man schlau draus. Schade finde ich es dennoch ein wenig.

Auch habe ich die Darstellungsform des Buches nicht immer als ganz gut empfunden. Durch die Interviews zwischendurch ist das Buch mehr in Magazin-Form und wirklich unterhaltsam, die Informationen sind dadurch aber irgendwie auch sehr verstreut. Die Rezepte natürlich auch, das finde ich aber nicht so dramatisch. Schwieriger finde ich, wie man sich all die Hinweise und guten Ratschläge merken soll, wenn sie so kunterbunt im Buch verteilt sind. Das fand ich ein bißchen schade.

Alles in allem hat mir dieses Buch echt gut gefallen, manchmal hätte ich mir noch klarere Aussagen bzw. eher eine Zusammenfassung aller Ratschläge gewünscht, aber das ist in diesem Buch wohl eher gewollt so, dass es ein unterhaltsames Buch ist. Ich habe für mich einiges an Rezepten und Tipps für mich mitnehmen können, kann das Buch durchaus empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.10.2018
Willow in Deutschland
Rensch, Stefan

Willow in Deutschland


ausgezeichnet

Mahlzeit Schmitt dreht ein Musikvideo mit Chicago Hurensohn

Willow ist ein Außerirdischer, der auf die Erde gekommen ist um die menschliche Intelligenz und Art erforschen zu können. Er legt sich die Tarnung als Mensch zu, ist ein kluger, schöner, wagemutiger und äußerst gewissenhafter Mensch. Als erstes ist er nach Deutschland gekommen – und über all das, was er hier erfährt und erlebt führt er nun Tagebuch. Somit darf man an seinem Leben teilhaben.

Die Geschichte klang für mich sehr unterhaltsam, wobei ich bei Christian Ulmen als Sprecher erst ein bißchen skeptisch war. Ob es nicht vielleicht doch zu abgedreht wäre, habe ich überlegt, habe mich dann aber aufs Hörbuch eingelassen und muss sagen: es ist ein Hörbuch, das man unbedingt hören muss. Aber mal langsam.

Den Klappentext sollte man sich vorher schon einmal durchgelesen haben um zu wissen, worum es im Hörbuch dann genau geht. Denn es geht auch gleich so richtig los, man steigt in die Geschichte von Willow ein, der sich erst einmal mit seiner neuen Umgebung, den Menschen und all deren Gepflogenheiten auseinander setzen muss. Es ist sehr interessant zu hören, wie er all diesen Dingen ja zum ersten Mal gegenüber steht, hier neue Sachen lernt – und kennenlernt – und eben seine ganz eigene Sicht der Dinge hat. Diese Sicht ist oftmals sehr kurios und mehr als unterhaltsam. Auch die Menschen, auf die er trifft, sind so unterschiedlich wie sie nur sein könnten.

Da trifft er auf die Veganerin, die mit im Haus wohnt, die aber immer etwas kratzbürstig ist. Thorben weiht ihn in die „Geheimnisse“ der Sexualität ein, durch den Rapper Chicago Hurensohn und seinen Kumpel lernt er auch immer wieder Neues kennen. Die Charaktere sind also wirklich sehr verschieden – und alle für sich sehr interessant, aber auch ungemein unterhaltsam. Es ist sehr amüsant wie der Autor Namen einwirft oder auch „verwendet“ (möchte hier nicht mehr verraten), für mich war es quasi teilweise zum „tot lachen“. (Und auch zum Aufschreiben – soviele Dinge, die ich nun auch nochmal nachlesen möchte, wen gibt es wirklich, etc.)

Mit Christian Ulmen als Sprecher hat man hier den perfekten Mann dafür gefunden. Es ist genial, wie er Willow und alle anderen Personen spricht, wie er die gewisse Betonung hat und verwendet – für mich war das wirklich absoluter Hörgenuss. Es hat einfach gepasst wie „Arsch auf Eimer“. Was für dieses Buch auch passend ist, denn inhaltlich nimmt man hier wirklich kein Blatt vor den Mund. Manchmal ist es vielleicht entsprechend ein bißchen plump, oftmals sehr direkt, aber eigentlich immer passend.

Vielleicht sollte man sich als Hörer schon in einer gewissen Altersgruppe befinden und spätestens Mitte der 80er geboren sein, damit man manche Erläuterung im Buch bzw. Anspielungen noch besser versteht. Das nur als kleiner Hinweis am Rande.

Mir hat dieses Hörbuch wirklich super gut gefallen, die Zeit verging wie im Flug, gute zweieinhalb Stunden können sehr schnell vorbei sein, wenn man die Geschichte von Willow dabei hört. Ich kann dieses Hörbuch wirklich nur empfehlen, ein unterhaltsames, sehr lustiges und kurioses Hörbuch, das in gewisser Weise abgedreht ist, aber eben vielleicht auch manche Eigenarten von uns Menschen bzw. Deutschen mal wieder genauer aufzeigt. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2018
Kohl
Løvbom, Mette

Kohl


sehr gut

Kohl ist vielfältig!

In diesem Kochbuch zeigt Mette Løvbom verschiedene Varianten, wie man Kohl lecker zubereitet. So findet sicher jeder ein leckeres Rezepte und kann für sich selbst feststellen, wie vielfältig Kohl doch sein kann. Dass er außerdem noch sehr gesund ist, ist natürlich ein toller weiterer Effekt.

Gerade im Herbst merkt man wieder, welches Gemüse auf Saison hat: Kohl. Doch da gibt es ja sehr unterschiedliche Arten und natürlich auch ganzjährig erhältlichen Kohl. Also war es interessant, dass ich mich hier mal weitergebildet habe – mithilfe dieses Buches.

Zu Beginn des Buches gibt es erst einmal eine kleine Einführung ins Buch sowie ins Zubereiten (allerdings wirklich sehr kurz) von Kohl, bevor es dann mit den verschiedenen Rezepten losgeht. Hier gibt es dreierlei Kategorien: „Die Leichten“, „Die Reichhaltigen“, „Die Festlichen“ sowie „Die Schnellen“. Hier findet man dann Rezepte wie „schnell eingelegte rote Zwiebeln“ (Beilage zu einem Brokkoli-Gericht), Blumenkohl mit Grünkohlpest und gerösteten Haferflocken, Wirsing mit Chili, Salzmandeln und Kräutern. Oder auch eine Paella aus rohrem Blumenkohl mit Rosenkohl und Chorizo, Kohl aus dem Wok, Grünkohlsalat mit Bacon, Weihnachtsrotkohl oder auch Barbecue-Blumenkohl mit Kressedip.

Die Rezepte sind übersichtlich aufgebaut, d.h. Zutaten aufgeführt, daneben die ausformulierte Zubereitung. Gelegentlich gibt es noch Tipps dazu, das ist aber nicht immer der Fall. Dazu abgebildet findet man noch Symbole für den verwendeten Kohl (vom Blumen- über den Grün- und Weißkohl bis hin zum Brokkoli und Wirsing) sowie die mögliche Beilage (Geflügel, Fisch, Wild, Lamm, etc.). Die Rezepte sind auch immer wieder schön mit den Bilder des umgesetzten Gerichts gestaltet. Man bekommt also direkt mit, wie das Gericht dann fertig zubereitet aussieht.

Generell hat mir dieses Kohl-Kochbuch eigentlich recht gut gefallen. Was ich aber nicht so gut fand, war die Tatsache, dass viele Rezepte einen Salat mit Kohl anbieten. So dass man Kohl hier immer wieder roh ist. Und wie sich Kohl durchaus auswirkt, ist ja jedermann bekannt… sicher ist es so, dass mit dem regelmäßigen Verzehr von Kohl eine gewisse Gewöhnung des Körpers eintritt, dennoch muss ich sagen, dass ich kein großer Fan von Kohl als Rohkost bin.

Ansonsten hat mir dieses Kochbuch hinsichtlich der Vielfalt an Rezepten und verwendeten Kohlsorten durchaus gut gefallen. Auch die Gestaltung fand ich gut und übersichtlich, so gibt es hinten im Buch dann nochmal eine Übersicht nach Kohlsorten sowie ein Stichwortregister. Die Umsetzbarkeit der Rezepte war auch keine große Kunst, man muss also kein Sternekoch für all diese Rezepte sein.

Entsprechend vergebe ich hier 4 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 17.10.2018
Die zehn besten Tage meines Lebens
Halpern, Adena

Die zehn besten Tage meines Lebens


ausgezeichnet

Welch schöne Ansicht des Himmels…

Alex, noch nicht mal dreißig Jahre alt, wird in L.A. mit ihrem Pocket Beagle überfahren. Sie kommt in den Himmel - in den siebten Himmel. Dort hat sie alles, was sie sich je erträumt hat, vom begehbaren Kleiderschrank mit Designerkleidung bis hin zur Traumfigur - denn auch Cellulite gibt es dort nicht. Doch ihr Schutzengel Deborah gibt ihr die Aufgabe, einen Aufsatz über die zehn besten Tage ihres Lebens zu schreiben, denn Alex muss erst "beweisen", dass sie im siebten Himmel richtig aufgehoben ist, dass sie noch ein erfülltes Leben gehabt hätte, wäre sie nicht so jung gestorben. Alex zerbricht sich den Kopf, was sie schreibt und trauert schon um den siebten Himmel und Adam, den sie dort kennengelernt hat...

Durch Zufall bin ich auf das Hörbuch gestoßen und war mir sicher, dass ich hier gute Unterhaltung erleben werde. Das Buch hatte ich bereits vor längerer Zeit gelesen und nun freute ich mich auf die Hörbuchversion. Gerade bei längeren Autofahrten schätze ich Hörbücher sehr.

Die Geschichte des Hörbuches klang für mich interessant und hörenswert, von der Sprecherin war mir bislang nichts bekannt, was aber ja auch nichts macht. Ihre Stimme hat für mich gut zum Hörbuch gepasst – auch ihre Betonung passt hervorragend, ebenso wie das Verstellen der Stimme und Nachahmen von Personen. Eine absolut gelungene Umsetzung also.

Auch die Geschichte hat mir nach wie vor gut gefallen. Es ist spannend zu hören, wie sich Alex Gedanken über ihr Leben vor dem Tod Gedanken machen muss um weiterhin im siebten Himmel bleiben zu dürfen. In gewisser Weise wird man damit selbst ein bißchen darauf aufmerksam gemacht, manche Dinge vielleicht auch ein bißchen besser wertzuschätzen beispielsweise. Zu Beginn war ich noch der Meinung, dass Alex ihr Leben ein bißchen zu sehr dahin plätschern lässt, da war es für mich schon sehr im „American-Style“, mit der Zeit merkt man aber, wie sie sich weiterentwickelt. Was mir auch aufgefallen ist, ist die Art und Weise wie man den Glauben erwähnt. Sie ist Jüdin und das lässt man in die Geschichte immer mal wieder einfließen – betont es aber dann doch irgendwie extrem, wie ich finde. War für mich soweit in Ordnung, ich finde die Betonung darauf aber teilweise komisch – in anderen Geschichten wird selten betont, dass jemand vergleichsweise Katholik ist etc. Nun ja, das ist aber halt dann einfach speziell.

Alles in allem war es ein unterhaltsames Hörbuch mit einer schönen, spannenden und emotionalen Geschichte.

Von mir gibt’s dafür 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.