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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2013
Kein Kuss unter dieser Nummer
Kinsella, Sophie

Kein Kuss unter dieser Nummer


ausgezeichnet

Poppy Wyatt hat ihren Traummann in Magnus gefunden und er hat um ihre Hand angehalten.
Bei einem Treffen in einem Hotel mit ihren Freundinnen verschwindet ihr kostbarer Verlobungsring, der ein Familienerbstück von Magnus' Eltern ist. Als sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen will, wird ihr auch noch ihr Handy geklaut. Nur gut, dass sie kurz darauf ein Handy im Papierkorb findet. Wer etwas weggeworfenes findet, darf es behalten - so der Leitspruch von Poppy. Nur leider gehörte das Handy der Assistentin von Sam Roxton, einem Geschäftsmann, der es zurückfordert. Da Poppy aber die Handynummer schon zwecks ihrer Ringsuche weitergegeben hat, kann sie mit Sam einen Deal ausmachen, nämlich dass alle ankommenden Mails an ihn weitergeleitet werden.
Aber das reicht Poppy nicht, sie ist neugierig und schaut sich die Mails an und versucht auf ihre Art und Weise, dem kurz angebundenen Sam zu helfen. Nur leider hält er von ihrer Art der Hilfe so ganz und gar nichts und sieht sich allzu bald Problemen gegenüberstehen, die ihn überfordern ...

Sophie Kinsella hat es wieder geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Ich liebe ihre Bücher und war natürlich auf ihr neuestes Werk gespannt.
Ihre Protagonistin Poppy Wyatt ist eine absolut liebenswerte Chaotin, die es jedem recht machen möchte. Sie ist harmoniebedürftig und glaubt immer an das Gute im Menschen. Auch wenn sie in einigen Dingen naiv ihren Mitmenschen gegenüber ist, möchte man sie als Freundin haben.

Ihren zukünftigen Schwiegereltern gegenüber kommt sie sich klein und unscheinbar vor. Die ganze Familie von Magnus, ihn eingeschlossen, hat studiert und auch schon publiziert. Sie fällt da völlig aus dem Rahmen, denkt sie. Ihr Minderwertigkeitsgefühl beschleicht sie ständig, wenn sie mit ihnen zusammen ist. Wen wundert es da, wenn ihr sogar vor dem Scrabble-Spielen grault, denn die Worte, die dort gelegt werden, hat sie noch nie gehört.
Auch versucht Magnus' Vater, sie in Gespräche einzubeziehen, bei denen sie sich völlig überfordert sieht.
Aber gekonnt gelingt es Poppy, sich immer irgendwie aus der Situation herauszuwinden und sei es mittels Schummelei, bei der sie von Sam unterstützt wird.

Poppy ist voller Ideen, ihren Schwiegereltern und Magnus zu verheimlichen, dass der Ring weg ist. Warum soll man sie beunruhigen, wenn er doch schon am nächsten Tag wieder da sein könnte?

Ihre Ideen beschränken sich aber nicht nur auf ihre eigene persönliche Situation. Sie fühlt sich dazu berufen, Sam ein wenig mittels Mails zu helfen, denn er fühlt sich scheinbar außer Lage, alle Mails zu beantworten.

Der Leser hat definitiv Spaß an Poppy, ihren Missgeschicken und ihrer Meinung dazu, anderen helfen zu müssen.
Ich musste mehr als einmal schmunzeln und habe mich prächtig mit dem Buch unterhalten.

Mit diesem Buch hat man Unterhaltung pur in der Hand. Die liebenswerte und romantisch angehauchte Poppy macht es einen leicht, sie zu mögen. Ein Buch voller Missgeschicke und Liebe, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Ein typisches Sophie-Kinsella-Buch eben.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2013
Insel der schwarzen Perlen
Jordan, Noemi

Insel der schwarzen Perlen


ausgezeichnet

Eliza, die deutsche Auswanderin, will mit ihrem über alles geliebten Kelii zusammenleben und eine Familie gründen. Sie leben in seinem Heimatdorf, wo Eliza auch als Kahuna arbeitet. Als sie schwanger wird, ist ihre Freude groß. Doch kurz nach der Geburt ihrer Zwillinge wird Kelii aufgrund einer Intrige verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, wo er viele Jahre zubringen wird.
Eliza sieht sich gezwungen, auf der Plantage von Janson zu arbeiten. Sie soll ihre Tochter Victoria erziehen, ohne sich als ihre Mutter zu erkennen zu geben.
Obwohl sie noch nach Jahren an Kelii denkt, hat dieser sich von ihr entfernt.
Durch die Arbeit auf der Plantage kommt sie Johannes, der ihr immer ein Freund war, näher.
In der Gegenwart ist Maja, schwanger von Keanu, nach Hawaii auf ihr geerbtes Grundstück gezogen. Sie bauen sich ein Haus und wollen dort ihre Wurzeln schlagen. Die Vergangenheit und das Wissen um Eliza lässt Maja nicht los und so versucht sie, immer mehr aus deren Leben zu erfahren. Ihre Verbindung über die Jahre besteht noch immer.
Aber Maja und Keanu können ebenfalls nicht in Ruhe leben, sie werden bedroht. Maja hat Angst. Dazu kommt noch ein Geheimnis, das sich ihr Vater nicht traut ihr zu sagen ...

"Insel der schwarzen Perlen" ist der Nachfolgeband von "Tal der tausend Nebel".
Mühelos gelingt es dem Leser den Anschluss an den 1. Teil zu finden.
Auch dieser Roman spielt wieder in zwei Zeitebenen, die sich abwechseln.
Um 1900 spielt sich die Geschichte um Eliza und Kelii ab.
Eliza ist auch hier wieder eine Kämpfernatur. Trotzdem ihr Kelii sehr weh getan hat, liebt sie ihn ununterbrochen. Sie geht ihren Weg, erzieht die Zwillinge allein und scheut sich auch nicht, sich noch mehr Verantwortung aufzubürgen, indem sie Pflegekinder in ihre Familie aufnimmt.
Der Leser ist immer dabei, wenn es Eliza gut geht, aber auch, wenn sie jemand nötig hätte, an dessen Schulter sie sich ausweinen möchte.
Auch wenn ich ab und an das Gefühl hatte, dass sie zu gut für diese Welt ist, habe ich sie in mein Herz geschlossen, mit ihr geliebt und mit ihr gelitten.

In der Gegenwart nimmt der Leser teil an Majas Leben auf Hawaii. Auch wenn sie noch Probleme mit der fremden Lebensweise und Kultur hat, obwohl sie selbst hawaiisches Blut in ihren Adern hat, lässt sie sich nicht unterkriegen. Keanu hat nicht viel Zeit für sie, ist er doch ständig damit beschäftigt, für die Rechte der Hawaiianer zu kämpfen. Zudem taucht auch noch Leilani auf, die Frau, die ursprünglich Keanu heiraten wollte.
Ihre viele freie Zeit nutzt Maja, das Leben von Eliza zu erkunden.

Mit ihrem wunderbaren Schreibtalent und einem flüssigen Schreibstil ist es der Autorin wiederholt gelungen, mich in ihren Bann zu ziehen.
Wieder hat sie hervorragend die Geschichte Hawaiis recherchiert und zeigt dem Leser die Missstände auf, als die Weißen das Land eroberten. Egal, ob es mittels Zuckerrohrplantagen oder später durch die Bananenplantagen der Firma Dole erfolgte. Mich hat erschreckt, wie skrupellos vorgegangen wurde, um an das Land der Hawaiianer heranzukommen.

Es ist ein unterhaltsames Buch, ein Buch voll Liebe, Leid und Schmerz, aber auch ein Buch der Hoffnungen und dem Glauben an Wunder. Ein Buch mit geschichtlichem Hintergrund und einem gut ausgearbeiteten Plot, den die Autorin auch sehr gut mit Leben gefüllt hat.

Sicherlich kann man dieses Buch auch als Einzelband lesen, empfehlen würde ich jedoch, erst Teil 1 zu lesen, damit man die Zusammenhänge erkennen und verstehen kann.
Mir persönlich gefiel dieser Teil besser als der vorhergehende und da die Autorin sich jetzt warmgeschrieben hat, wird es auch noch einen weiteren Teil geben, auf den ich mich schon jetzt freue.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2013
Die Gesichtslosen / Carina Kyreleis Bd.1
Fey, Stephanie

Die Gesichtslosen / Carina Kyreleis Bd.1


sehr gut

Carina Kyreleis ist Rechtsmedizinerin, die lange Zeit in Mexiko lebte und arbeitete. Dort machte sie durch die Modulierung eines Kinderkopfes von sich reden. Prompt wird ihr in München eine Stelle in der Rechtsmedizin angeboten, die sie auch annimmt, nicht ahnend, dass ihr kontrollierender Vater, Kriminalhauptkommissar Matthias Kyrelies, dahintersteckt.
Er ermittelt gemeinsam mit ihr an Mordfällen, in denen den Opfern die Gesichtshaut abgezogen wird.
Auch ein alter Fall lässt Carina nicht ruhen, als sie von der Schwester einer vor Jahren getöteten Frau um Hilfe gebeten wird. Diese ist der Meinung, sie hätte ihre Schwester erst kürzlich gesehen, aber wie kann es sein, wenn sie doch auf dem Friedhof liegt?
Dann verschwindet ihre Schwester von einem Tag auf den anderen. Ist sie dem Gesichtsmörder in die Hände gefallen? ...

Die Zeitspanne der Haupthandlung umfasst 7 Tage in der Gegenwart. Diese beinhaltet die Suche nach dem Mörder der Frauen, denen die Gesichtshaut abgezogen wurde.
Eine andere Schiene führt die Geschehnisse zurück ins Jahr 1987. Hier erlebt der Leser, wie eine Frau aus Liebe zur Spionin eines Staasimitarbeiters der DDR wurde und die Auswirkungen bis zum Tod vom Chef der Deutschen Bank Alfred Herrhausen.
Der Mord an Alfred Herrhausen wurde bis heute nicht aufgeklärt, aber der Autorin ist es hervorragend gelungen, eine glaubhafte Ermittlungsgeschichte darüber zu schreiben.

Dass die beiden parallel verlaufenden Handlungsstränge im Zusammenhang stehen, ist anfangs nicht ersichtlich, erschließt sich aber dem Leser so nach und nach.

Die Protagonistin Carina Kyreleis lässt sich von ihrer Familie vereinnahmen. Ihr Vater leidet unter zwangshaftem Kontrollwahn, Mutter und Schwester rufen sie auf den Plan, wenn es ihnen passt.
Am schlimmsten hat sie mit der Kontrolle durch ihren Vater zu tun, der sogar ihre Freunde durchleuchtet. Arbeitsmäßig muss sie die Schuhe füllen, die ihr Vater breitgetreten hat.
Durch ihre enorme Vorstellungskraft und ihr Wissen in der Rechtsmedizin hat sie sich jedoch selbst einen Namen gemacht und erhält letztendlich auch den Respekt, der ihr zusteht.

Der Autorin ist es gelungen, mich von Beginn an in ihren Bann zu ziehen. Es wird Spannung aufgebaut, die sich stetig steigert.
Die Geschehnisse um den Mord von Alfred Herrhausen sind sehr gut recherchiert und umgesetzt.
Die Ermittlungen der Mordfälle sind gut durchdacht und absolut glaubwürdig.

Da es der erste Teil einer neuen Reihe um die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis ist, wurden einige Situationen angesprochen, die aber für den Leser ein offenes Ende haben bzw. die noch nicht beantwortet wurden. So bleibt dem Leser nur die Hoffnung, in dem Folgeband ein paar der Fragen beantwortet zu bekommen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2013
Manchmal muss es eben Mord sein / Elfie Ruhland Bd.1
Mey, Frida

Manchmal muss es eben Mord sein / Elfie Ruhland Bd.1


sehr gut

Elfie Ruhland mag keine Unordnung und so hat sie es zu ihrem Beruf gemacht, Ordnung zu schaffen. Sie ist selbständige Office Managerin und lässt sich von Firmen beschäftigen, die Ordnung in ihre Akten bringen wollen.
Aber nicht nur in den Akten räumt Elfie auf. Genausowenig wie Unordnung kann sie Ungerechtigkeit ertragen. So schießt sie schon mal übers Ziel, wenn Vorgesetzte auf ihre Mitarbeiter herumhacken oder sie sogar mobben. Wie die Unordnung in den Akten wird der Chef entsorgt. Ganz unauffällig passiert ein Unfall, bei dem sie ein klein wenig nachgeholfen hat.
In ihrer Freizeit sieht sie oft auf dem Friedhof am Grab ihres Verlobten nach dem Rechten, wo sie auch die junge Frau Alex kennenlernt. Dass diese Kriminalkommissarin ist und gerade die Büromorde bearbeitet, weiß Elfie zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Es dauert auch nicht lange, da begegnen sich die beiden infolge der Mordermittlungen und Elfie gehört auf einmal mit zu den Tatverdächtigen ...

Ein amüsant geschriebener Krimi der etwas anderen Art.
Die Protagonistin Elfie ist schon älter, nett, hilfbereit und umgänglich zu ihren Kollegen. Sie kümmert sich um ihre Kollegen und hat immer ein offenes Ohr.
Misszustände innerhalb eines Büros löst sie auf ihre Art und Weise.
Auch wenn sie eine Mörderin ist, schließt man sie ins Herz.

Auf dem Friedhof lernt sie die taffe Polizistin Alex kennen, die nicht nur auf Arbeit Stress mit ihrem Vorgesetzten hat, sondern privat auch ein paar Probleme hat. Gerade erst ist sie zu ihrem Freund gezogen, da zieht kurz darauf zusätzlich noch seine Tante Lydia inklusive Mops Amadeus mit ein. Sie will nicht mehr allein sein und außerdem wurde ihr ja lebenslanges Wohnrecht eingeräumt und das nimmt sie nun in Anspruch.
Als Alex' Freund für ein paar Wochen auf eine Forschungsreise unterwegs ist, bleibt der Tyrann Tante an Alex kleben. Sie steht kurz vor dem Durchdrehen.

Auch Alex ist eine Protagonistin, die man gern zur Freundin hätte. Besonders beeindruckt hat mich ihre Lösung des Stressabbaus. Sie geht in den Keller oder in die Garage und schreit so laut sie kann. Manches mal wünschte ich mir auch so einen Raum.

Elfie, die sich vorgenommen hat, nie 2 Morde auf einer Arbeitsstelle zu verüben, muss aus gegebenen Gründen ihren Vorsatz neu überdenken und schon häufen sich die Probleme. Ein verpatzter Mordversuch und sie gerät in die polizeilichen Ermittlungen.

Die Autorinnen haben es bei den Ermittlungen spannend gemacht. Als Leser rätselt man mit, hat Elfie oder hat Elfie nicht.
Die Mordermittlungen bringen Verwicklungen mit sich und warten mit einem Ende auf, das doch ein wenig überrascht.

Dieses war der erste Band mit Elfie Ruhland, weitere sollen wohl folgen. Ich hoffe, dass man hier liebgewordene Charaktere wieder antreffen wird.
Ich bleibe weiterhin neugierig, wie sich Elfie und hoffentlich auch Alex in der Zukunft weiterentwickeln werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2013
Achtung, Molly im Anflug! / Vampirinternat Schloss Schauerfels Bd.1
Mueller, Dagmar H.

Achtung, Molly im Anflug! / Vampirinternat Schloss Schauerfels Bd.1


sehr gut

Molly, die auf eine lange Ahnenreihe von Vampiren zurückblicken kann, hat Probleme mit dem Fliegen. Ihre Eltern haben sie deshalb im Vampirinternat Schloss Schauerfels angemeldet. Molly ist das gar nicht recht, hat sie doch so ihre Bedenken, ob ihre Mitschülerinnen sie mögen werden. Mit Sicherheit wird sie selbst niemanden gern haben, das ist ihr schon mal klar.
Sie weicht nämlich ein ganz klein wenig von den üblichen Vampiren ab, denn welcher Vampir mag schon helles Sonnenlicht oder Spaghetti Carbonara mit ganz viel Knoblauch? ...

Dieses Buch ist der 1. Teil einer Reihe um das Vampirinternat Schloss Schauerfels. Die Zielgruppe der Leser sind Mädchen im Alter ab 8 Jahre.
Das Buch ist altersgemäß geschrieben und lässt sich gut lesen.
Die Autorin erzählt die Geschichte von Molly, einer kleinen Vampirin, die von ihren Eltern in ein Internat geschickt wird, um dort unter anderem ihre Flugkenntnisse zu vervollkommnen.
Trotz anfänglicher Zweifel, ob sie denn Freundinnen finden wird, stürzt sich Molly voll in das neue Schuljahr.
Auch an dieser Schule finden sich strenge und nette Lehrer, Mitschülerinnen, die ein wenig schadenfroh sind, andere, die Streiche spielen und auch ängstliche. Eine Schule wie viele andere, nur mit dem Unterschied, dass dort in Särgen geschlafen wird und der Unterricht nachts stattfindet.

Molly ist ein kleines kesses Mädchen, dass sehr sympathisch ist und das die Leserinnen mit Sicherheit schnell in ihr Herz schließen werden.

Das Buch ist mit vielen einfachen Zeichnungen untermalt, die die Geschichte ein wenig verständlicher machen und auflockern.

Aus der heutigen Lesewelt sind Fantasybücher und Vampire nicht mehr wegzudenken. Für einen Einstieg in dieses Genre ist das ein wunderbares Buch, zumal es, abgesehen von ein paar speziellen Lebensmitteln, erfreulich unblutig ist.

Ein gelungenes Buch für Mädchen, in dem es um Freundschaft, Rivalität und Kameradschaft geht.

Bewertung vom 18.01.2013
Katzenmond / Kater Serrano ermittelt Bd.2
Anlauff, Christine

Katzenmond / Kater Serrano ermittelt Bd.2


sehr gut

Hauptkommissar Liebermann hat noch ein paar Tage Urlaub, bevor er sein Amt als leitender Ermittler der Mordkommission antritt. Da wird eine männliche Wasserleiche gefunden und er in die Ermittlungen, für die er ab Montag verantwortlich ist, mit einbezogen. Viele Hinweise führen zur Liebesschule "Aphrodite", die vor einiger Zeit in Liebermanns Straße eröffnet hat. Leicht gemacht wird ihm die Arbeit nicht, hat er doch mit einem Kollegen zu tun, der sich bei der Beförderung übergangen fühlte und auch die Pathologin ist ihm nicht wohlgesonnen.
Bei seinen Ermittlungen begegnet ihm immer wieder Kater Serrano, der ihm und seiner Freundin Nico zu allem auch noch ein Katzenbaby ins Haus brachte.
Die Mutter des Katzenkindes ist Serranos Tochter Krümel, die auch von einem Tag auf den anderen verschwand. Seine ehemalige Geliebte Maja und Mutter von Krümel bittet ihn daraufhin, Krümel zu suchen. Auch seine Recherchen führen ihn in die Liebesschule. Seine Informationen erhält er dort von einer Siamkatze und 3 Persern. Die Schule wird bewacht von einem halbblinden Riesenhund. Er erfährt von einem Schatten, der nicht nur die 4 Katzen der Schule bedroht, sondern auch vor Überfälle auf andere Katzen nicht zurückscheut.
Wird es Liebermann und Serrano gelingen, ihre Fälle zu lösen und hängen die beiden irgendwie zusammen? ...

Wieder einmal ermitteln Liebermann und Kater Serrano gemeinsam.
Nachdem die beiden schon im "Katzengold" beide überzeugt haben, machen sie sich wieder auf Verbrecherjagd.
Auch in diesem 2. Teil hat der Leser Gelegenheit, sowohl Liebermann wie auch Serrano bei ihrer Arbeit im Kampf um Gerechtigkeit zu begleiten.
Serrano hält Augen und Ohren im Katzenreich offen. Seit er nicht mehr Chef der Katzen ist und er sein Amt an seinen Sohn Cäsar abgetreten hat, bekommt er nicht mehr alles mit. Das wird ihm erst jetzt so richtig bewusst, als er merkt, dass alle von dem neuen Katzenhaus wissen, nur er nicht. Als Maja ihn bittet, doch ihre Tochter Krümel zu suchen, macht er sich gemeinsam mit Cäsar ans Werk. Immer wieder begegnet ihm auf seinen Wegen Liebermann und Serrano macht sich so seine Gedanken um ihn.
Genauso wundert sich Liebermann seinerseits darüber, was Serrano so treibt. Erst führt er ihn zu einer toten vergifteten Katze und dann trifft er ihn auch sonst immer wieder in den gleichen Gegenden, in denen er selbst ermittelt.
Die beiden Ermittlungen stehen in einem Zusammenhang und der Leser hat das Vergnügen, bei jedem Schritt dabei zu sein.

Die Geschichte ist gut durchdacht und umgesetzt. Immer wenn ich dachte, das ist der Mörder, drehte sich die Sachlage und ich musste mich neu formieren. Ich fühlte mich wie in einem Rondell, war immer in Bewegung und machte mir meine Gedanken, wie sich denn alles zusammenfügen möge. Ich lag oftmals daneben.

Neben den polizeilichen Ermittlungen Liebermanns hat der Leser auch Gelegenheit, an seinem Privatleben teilzuhaben. Seine Tochter Miri lebt nun bei ihm und die Beziehung zu Nico und deren Tochter geht in eine enge Beziehung über.
Das Zusammenspiel zwischen Arbeit und Privatleben ist bei seinem Beruf nicht leicht, aber möglich.
Die Autorin gibt dem Leser damit die Möglichkeit, nicht nur den taffen Polizisten kennenzulernen, sondern auch den etwas unsicheren, manchmal unbeholfenen Mann in seiner Beziehung zu Nico. Das macht ihn menschlich und symphatisch.

Christine Anlauff ist es auch mit ihrem 2. Buch um Liebermann und Serrano gelungen, einen abgerundeten und spannenden Krimi und gleichzeitig ein Katzenbuch zu schreiben. Ihre Liebe zu Katzen ist spürbar, denn nur wer Tiere liebt und beobachtet, kann deren Verhaltensweisen so gut beschreiben.

Ich kann nur hoffen, dass das noch nicht die letzte Geschichte von Serrano und Liebermann ist, denn dieses Buch ruft förmlich nach einer weiteren gemeinsamen Ermittlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2013
Den lass ich gleich an
Berg, Ellen

Den lass ich gleich an


ausgezeichnet

Wen wundert es, dass Lotte für Lulu ihr ein und alles ist. Lulu ist alleinerziehende Mutter, Fotografin und kurz vor ihrem 40. Geburtstag. Die Männerwelt nimmt sofort Reißaus, wenn sie hören, dass sie eine 8-jährige Tochter hat. Dates sind eher in der Minderheit und wenn sie doch mal eins hat, ist es der bewährte Griff ins Klo.
Nach einem missglückten Geschäftsessen, dass sie irrtümlicherweise für ein Date hielt, ist sie am Boden zerstört.
Ihre Mutter Gill, die die Meinung vertritt, dass Lulu Urlaub braucht, spendiert ihr 14 Tage auf Mallorca.
Dort angekommen, überschlagen sich sehr bald die Ereignisse. Lotte möchte nicht den ganzen Tag mit ihrer Mutter verbringen, sondern lieber den ganzen Tag im Juniorclub verbringen, so dass sich Lulu genötigt fühlt, allein an den Strand zu gehen.
Dort lernt sie Alex kennen und die Schmetterlinge im Bauch fangen an zu fliegen. Aber irgend etwas hat er zu verbergen, nur was? ...
Auch mit der ersehnten Ruhe ist es nicht weit her, denn nicht nur ihre Mutter folgt ihr ein paar Tage später ...

Nachdem ich die beiden ersten Bücher von Ellen Berg begeistert gelesen habe, war es nur eine Frage der Zeit, dass ich mich auch ihrem neuesten Werk widme.
Sie ist ihrem Stil treu geblieben und bietet dem Leser humorvolle Unterhaltung an.

Lulu, die kurz vor ihrem 40. Geburtstag steht, hat der Männerwelt schon fast abgeschworen, glaubt sie doch aus ihrer bisherigen Erfahrung mit Männern, dass sie ihren nächsten Sex wahrscheinlich erst im Altersheim haben wird. Sie machte bislang auch nicht viel aus sich, so dass kurz vor dem Urlaub eine Generalüberholung notwendig war. Zum Vorschein kam eine Lulu, die sich sehen lassen konnte und die sogar nach Frau aussah.
So macht sie auch gleich am ersten Tag am Strand in Mallorca die Bekanntschaft mit dem gutaussehenden Alex, der allerdings auch ein paar Macken hat, denn er verschwindet plötzlich oder hat auch nicht immer Zeit.
Zu allem Übel verleugnet sie ihm gegenüber auch noch ihre Tochter Lulu, um die Zeit mit Alex unbeschwert genießen zu können.
Aber auch Alex hat ein Geheimnis und Lügen haben bekanntlich kurze Beine.
So kommt es zwischen Lulu und Alex zu einem Missverständnis nach dem anderen.
Als dann auch noch Gill, Lulus Mutter auftaucht und sie das ihrige dazu tut, Alex zu vergraulen, ist Herzschmerz angesagt.

Die Geschichte ist einfach und leicht vorhersehbar. Trotzdem der Leser ahnt, wie sie ausgehen wird, ist es der Autorin gelungen, den Leser neugierig auf das Buch zu machen. Sie hat ausgesprochen sympathische Protagonisten geschaffen, die nicht nur Lulu und Alex heißen. Die Mutter Gill ist eine Offenbarung und auch Lulus Freundin Sabrina ist immer für eine Überraschung gut.

Ein Buch, das mich ausgesprochen gut unterhalten hat. Ich habe des öfteren schmunzeln dürfen und mit Lulu mitgelitten. Meinen besonderen Spaß hatte ich mit dem kleinen Rachefeldzug, den sich Sabrina ausgedacht hatte.
Ein Buch zum kurzweiligen Lesern, in dem es um Liebe und Freundschaft und ein ganz klein wenig um Rache geht.

Das Einzige, was mich an diesem Buch gestört hat, war das Cover. So sehr mir auch die Covergestaltung an sich gefällt, zu diesem Buch finde ich die Grafik leider unpassend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.01.2013
Die Frau in Rot
Baumann, Margot S.

Die Frau in Rot


ausgezeichnet

Anouk, einst ein gefragtes und gut beschäftigtes Model hat schwer mit dem Unfalltod ihrer Freundin Julia zu tun. Sie selbst gibt sich die Schuld, denn eigentlich sollte sie das Auto fahren.
Um ihr Trauma zu bewältigen und ihre Wunden abheilen zu lassen, hat sie sich eine Auszeit vom Modeljob genommen.
Ihre Eltern schicken sie für ein halbes Jahr zu ihrer Großtante Valerie, die unter Altersdemenz leidet und die Zeit braucht bis zur Überbrückung in ein Altersheim. Solange soll Anouk sich um sie kümmern.
Schon bald nach ihrer Ankunft trifft sie auf ein kleines Mädchen, das nur sie sehen kann. Auch eine Frau in einem roten Kleid erscheint ihr. Beide scheinen irgendetwas von ihr zu wollen, doch nur was?
Gemeinsam mit dem Arzt ihrer Tante, Max Sandmeier, versucht sie dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Aber es gibt auch einen Gegenspieler, der nicht möchte, dass sie die Wahrheit aufdecken ...

Die Autorin Margot S. Baumann lockt den Leser mit einem gut durchdachten Plot in diese Geschichte.
Der Roman spielt in 2 Zeitebenen, Mitte des 18. Jh. sowie in der heutigen Zeit. Der Handlungsort spielt in der Schweiz im Schloss Hallwyl und Umgebung.

Die Autorin hat in ihrem Roman 2 Frauenschicksale über die Jahrhunderte hinweg gekonnt miteinander verknüpft.
Bernhardine, die 16 Jahre alt ist und im 18. Jh. lebt, wird mit dem bedeutend älteren Burgherrn Johannes von Hallwyl verheiratet. Sie hat keinen guten Stand auf der Burg. Ihr Schwager Gerold hasst sie, hat sie doch dem Burgherrn 3 Kinder geboren und somit sein Erbe verhindert. Als ihre 3-jährige Tochter spurlos verschwindet, macht sie Gerold dafür verantwortlich, weiß sie doch, dass er mit bösen Machenschaften im Bunde ist. Gemeinsam mit ihrem Geliebten macht sie sich auf die Suche, nicht wissend, dass sie und ihre Zwillingssöhne ebenfalls in Gefahr sind.

Sehr gut recherchiert hat die Autorin das Leben im 18. Jh., so dass es dem Leser nicht schwer fällt, sich in die dortige Zeit und deren Geflogenheiten hineinzuversetzen. Sei es das "Verschachern" der Töchter an heiratswillige alte Männer oder dem Leben auf einer Burg.

Anouk dagegen lebt im 21. Jh. und hat mit den Gespenstern ihres eigenen Traumas zu kämpfen.
Seit sie bei ihrer Großtante ankam, hat sie nicht nur mit ihren eigenen Geistern zu tun. Es geschehen eigenartige, nicht erklärbare Dinge. Sie hört Gedichte von Personen, die nur sie hört und die Personen können sich nicht erinnern, diese gesprochen zu haben. Sie sieht ein Kind und eine Frau, die ebenfalls nur ihr erscheinen. Wird sie paranoid oder gibt es eine Verbindung zu ihr.
Als Leser ist man mittendrin. Man freundet sich mit Anouk an und geht gemeinsam mit ihr die Wege, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Diese erscheinen völlig glaubhaft.

Die beiden Protagonistinnen Anouk und Bernhardine sind zwei starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen.
Aber auch mit der Darstellung der weiteren Protagonisten hat die Autorin ein glückliches Händchen gehabt, sei es Marie, die Amme, Valerie, die Großtante der Maler oder der Arzt. Alle konnten mich vollends überzeugen. Selbst die Bösewichter in Vergangenheit und Gegenwart waren interessante Gestalten.

Die Geschichte ist spannend geschrieben, der Schreibstil der Autorin flüssig und leicht lesbar.
Von Beginn an wird Spannung aufgebaut, die immer wieder angezogen wird.

Ein fesselndes Buch voll Spannung, Tragik, Liebe und Trauer, ergänzt mit einer Prise Mystik, welches ich gern weiterempfehle.